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Weißeritz-Zeitung : 31.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190412314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-31
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.12.1904
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Beilage M Weißerih-Mtmg. Sonnabend, den 31. Dezember 1904. 70. Jahrgang. Nr. 150. Politische Jahresrundschau. (Schluß.) England mutzte im Jahre 1904 den Tod eines Mit gliedes seines Herrenhauses, des Herzogs von Cambridge, sowie des berühmten Afrikareisenden Stanley beklagen. Die innere englische Politik wies im Laufe des Jahres nichts bemerkenswerteres auf. Was die auswärtige Politik Englands anbelangt, so kulminierte sie in der Expedition gegen Tibet, der es in der Tat gelang, Lhassa, die ge heimnisvolle Hauptstadt dieses Reiches, zu besetzen. Sehr kritisch nahm sich auf einen Moment der russisch-englische Zwischenfall in der Nordsee aus, den die Beschießung der harmlosen Hüller Fischerflocke durch das russische Ostsee geschwader herbeiführte; indessen ist das seltsame Vorkomm nis in die Geleise friedlicher Regelung gelenkt worden. Ruhland mutz im Zeichen seines schweren Krieges mit Japan um die Vorherrschaft in Ostasien in das neue Jahr treten. In demselben hat es bislang zu Wasser wie zu Lande fast nur Niederlagen erlitten, namentlich be deutet die Vernichtung der Port Arthur-Flotte einen schweren Verlust für Rutzland. Ob es dem nach Ost asien abgegangenen russischen Ostseegeschwader gelingen wird, den Japanern die Oberherrschaft zur See wieder zu entreitzen, das bleibt noch abzuwarten. Einen Licht punkt für Rußland in diesem beispiellos blutigen Kriege bildet die glänzende Verteidigung der Seefeste Port Arthur, sie reiht sich würdig der Verteidigung Sebastopols an. Im Innern Rutzlands gährte cs fast beständig: Ausflüsse dieser Gährungen waren die Ermordung des Generalgouverneurs von Finland, Bobrikow, und des Ministers des Inneren, Plehwe. Mit großer Freude wurde nicht nur im russischen Kaiserhause, sondern in der ganzen Nation die so lange schon ersehnte Geburt des Thronfolgers Alexis begrüßt. Aus den europäischen Staaten zweiten und dritten Ranges sind folgende bemerkenswerteren Vorgänge zu registrieren: In Clarens in der Schweiz starb hochbetagt der Expräsident der ehemaligen Transvaal-Republik, Krüger. Seine Leiche wurde zunächst nach Holland gebracht und von dort dann nach Südafrika gebracht, wo sie unter großen Ehren in Pretoria beigeseht wurde. In Spanien fanden Attentatsversuche auf den König Alfonso und den Ministerpräsidenten Maura statt. Das Königshaus mußte das Hinscheiden der Prinzessin von Asturien und das in Paris erfolgte Ableben der Ex-Königin Isabella beklagen. Im November folgte dem zurückgetretenen Ministerium Maura das Ministerium Azcarraga nach. Im benach barten Portugal trat ein neues Ministerium unter Castro in die Erscheinung. Der König und die Königin statteten am englischen Hofe und in Paris Besuche ab. Zwischen der Türkei und Bulgarien wurde ein Abkommen wegen Mazedoniens abgeschlossen, durch welches eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen beiden Staaten wegen der mazedonischen Angelegenheiten bis auf weiteres vermieden wurde. In Serbien folgte dem Ministerium Gruitsch das Kabinett Pasitsch nach. Von hervorragenderen Ereignissen außerhalb Europas wären etwa folgende anzuführen: In der nordamerikanischen Union fand die Neuwahl des Präsidenten statt, sie ergab die Wiederwahl Roosevelts, des bisherigen Staatsober hauptes der Union. In St. Louis wurde eine vom Mai bis November währende Weltausstellung abgehalten. Eine furchtbare Schiffskatastrophe ereignete sich auf dem Hudson bei New-Pork. Der Dampfer „General Slocum" brannte vollständig nieder, wobei mehrere hundert Per sonen, weit überwiegend Frauen und Kinder, und zwar fast durchgängig deutscher Nationalität, das Leben ein- bützten. In Südamerika kam es mehrfach zu Revolutionen, so in Uruguay und Paraguay. Hinsichtlich Asrikas wäre zu erwähnen, datz die unsichere Lage in Marokko fort- dauert. Was Asien anbelangt, so bildete für diesen Welt teil der noch immer nicht abgeschlossene Krieg zwischen Rußland und Japan das bei weitem hervorragendste Er eignis. Das kleine Japan ist in diesem furchtbaren Ringen bis jetzt im allgemeinen Sieger geblieben, aber seine finanziellen Kräfte wie seine Menschenkräfte nehmen all mählich ab, und so ist die Möglichkeit einer Katastrophe für das Land des Mikado keineswegs ausgeschlossen, falls nicht eine freundschaftliche Vermittelung von dritter Seite dem Kriege ein Ende bereitet. Gegen alle gichtisch-rheumatische Beschwerden gewährt das seit länger als 50 Jahren vortrefflich bewährte, vielfach ärztlich verordnete LckiM Mkmdelöl iilit WimWIc die einzig sichere Hilfe. 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