Weißeritz-Zeitung : 08.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190507087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19050708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19050708
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1905
- Monat1905-07
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- Weißeritz-Zeitung : 08.07.1905
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Meißeritz-Zeitung Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend 71. Jahrgang. Sonnabend, den 8. Juli 1905. Nr. 77. Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauptmlinnschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Mppoldiswalde VeranUvorll'cher Aedakleur: Paul Irhne - Druck und Verlag von Carl Irhnr in Dlxxoldiswald« Mit achLftttlg«» „IllnftrÄrten Ant«rhal1«ng»b!ait".Mit land- «Np hanswirtschastttch«! «onnLs-Bollag«. Die Meiheritz-Zettung' scheint wöchentlichdrei mal: Dienstag, Donners- liag und Sonnabend und wird an den vorhergehen» LenAbenden ausgegeven. Preis vierteljährlich 1M. M Pfg., zweimonatlich 34 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern W Pfg. — Alle Poftan» Mten, Postboten, sowie «nsere Austräger nehmen Bestellungen an. Inlerate, welche bei d« bedeutenden Auflage de» Blattes 'ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 solch« aus unserer Amtshaupt» Mannschaft mtt 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mtt ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redMiN» nellen Teile, die Spalte»- zeile 2V Pfg. Es ist zur Kenntnis der Königlichen Amtshauptmannschaft gekommen, daß der Vorschrift in § 5 unter c des Gesetzes vom 18. August 1868, wonach jeder Hund stets mit einer am Halsband befestigten, für das laufende Jahr gültigen Steuermarke versehen sein mutz, nicht allenthalben nachgegangen wirb. Die Ortsp olizeibehörden werden daher hiermit angewiesen, streng darauf zu achten, daß diese, namentlich auch beim Auftreten eines tollen Hundes zur Ermittelung des Eigentümers desselben dienende Vorschrift befolgt wird, und sind Zuwiderhandlungsfälle nach Maßgabe von § 7 des Gesetzes zu bestrafen, beziehentlich zur Anzeige zu bringen. Dippoldiswalde, am 5. Juli 1905. Königliche Amtshauptmannschaft. 995 6. vr. Mehnert. Auf Blatt 112 des beim unterzeichneten Gericht geführten Handelsregisters be treffend die bisherige offene Handelsgesellschaft „Sachs. Holzwaarenfabrik Mar Böhme L Co." in Dippoldiswalde ist heute eingetragen worden: „Die Firma lautet künftig: „SWW vchmknfabnk Max Mm L Ko., MicW'MiM in Dippoldiswalde. Die Gesellschafter Kaufleute Mar Vöhme und Mar Gustav Lehmann sind ausgeschicden. Das Handelsgeschäft ist von der neugegründeten Aktien gesellschaft in Firma: Sächsische Holzwarenfabrik Mar Böhme L Lo., Aktiengesell schaft, erworben und der Gesellschaftsvertrag der Erwerberin am 22. Mai 1905 fest gestellt worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Weiterführung des bisher unter der Firma „Sächs. Holzwaarenfabrik Mar Böhme L Co." in Dippoldiswalde be stehenden Fabrikations- und Handelsgeschäfts, sowie überhaupt die gewerbsmäßige Her stellung und der Vertrieb von Holzwaren und ähnlichen Artikeln aller Art, ebenso die Beteiligung an anderen, gleichen oder ähnlichen Zwecken dienenden Unternehmungen. Das Grundkapital beträgt sechshunderttausend Mark und zerfällt in sechshundert Aktien zu tausend Mark. Mitglieder des Vorstandes sind die Kaufleute Mar Böhme und Mar Eustav Lehmann in Dippoldiswalde; jeder von beiden ist befugt, die Gesellschaft für sich allein zu vertreten." Ferner wird bekannt gemacht: Die Aktien lauten auf den Inhaber und werden zum Nennwerte ausgegebcn. Der Vorstand wird vom Aufsichtsrat ernannt und be steht nach dessen Bestimmung aus einem oder mehreren Mitgliedern bez. etwaigen stell vertretenden Mitgliedern. Die Generalversammlung der Aktionäre wird berufen durch einmalige öffentliche Bekanntmachung im Deutschen Reichsanzeiger dergestalt, daß zwischen dem Tage der Bekanntmachung und dem Tage der Generalversammlung eine Frist von mindestens drei Wochen inneliegen muß. Die von der Gesellschaft aus gehenden Bekanntmachungen erfolgen ebenfalls durch einmalige Veröffentlichung im Deutschen Reichsanzciger und sind mit der Firma der Gesellschaft und deren Zeichnung in Gemäßheit des Gesellschastsvertrages zu vollziehen. Sie sollen außerdem noch in mindestens einer in Dresden erscheinenden Tageszeitung veröffentlicht werden; jedoch gilt jede Bekanntmachung als gehörig erfolgt, wenn sie nur im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlicht worden ist. Auf das Grundkapital sind von den Aktionären Kaufmann Mar Böhme und Kaufmann Mar Gustav Lehmann in Dippoldiswalde die in 8 22 des Gesellschaftsvertrages näher festgesetzten Sacheinlagen im Gesamtwerte von 212000 Mark gemacht worden. — Gründer sind: Der Kaufmann Mar Böhme in Dippoldis walde, der Kaufmann Mar Gustav Lehmann in Dippoldiswalde, der Kaufmann Eduard Heinrich Gerathewohl in Dresden, der Kaufmann Eduard Hermann Seyfert in Dresden und der Kaufmann Karl August Zieschang in Dresden. Diele haben sämtliche Aktien übernommen. Mitglieder des ersten Aufsichtsrates sind: der Rechtsanwalt und Kgl. Sächs. Notar l)r. Felir Bondi in Dresden, der Bankdirektor Fritz Emil Günther in Dresden, der Vankdirektor und Vizekonsul Charles Walter Palmie in Dresden, der Vize konsul vr. Julius Caspar in Hannover. — Die Einsicht der mit der Anmeldung der Gesellschaft eingcreichten Schriftstücke, insbesondere des Prüfungsberichts des Vorstands, des Aufsichtsrats und der Revisoren kann bei dem unterzeichneten Gericht, die des Prüfungsberichtes der Revisoren auch bei der Handelskammer zu Dresden erfolgen. Dippoldiswalde, den 5. Juli 1905. I A. KeZ. 78/05. Das Königl. Amtsgericht. / Wutliche Sitzmig der AMmoMM zu WMMc rrvitae, äva 7. ckuli 1SVS, abends 8 Uhr, im Sitzungszimmer im hiesigen Rathause. Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Die diesjährige Obstnutzung der Straßen des Bauinspektionsbezlrks Dresden ll soll Montag, den 17. Juli 1SV5, und zwar die der Amtsstraßenmeistereien Dresden-A., Dresden-B. und Tharandt vor mittags '/410 Ahr im Wagnerschen Gasthause in Deuben und die der Amtsstraßen meistereien Dippoldiswalde nachmittags 1/24 Ahr im Gasthause zum „roten Hirsch" in Dippoldiswalde gegen sofortige bare Bezahlung versteigert werden. Lei. Strskva- uaä Vlasssr-SLuinspoittlon Vrosävn H. Holzversteigerung. Frauensteiner Staatssorstrevier. Frankescher Gasthof in Frauenstein. 14. Juli 1905, oorm. 9 Ahr: 285 w. Stämme, 11 660 w. Klötzer, 37 rm w. Nutzscheite, 121/2 rm w. Nutzknüppel. Nachm. 2 Ahr: 59 rm w. Vrennscheite, 59>/2 rm w. Brennknüppel, 1jrm w. Zacken, 4 rm ta. Brennrinde, 1 rm w. Äste, 234 rm w. Stöcke. Kahlschläge Abt. 11, 61. Durchforstungs- u. Bruch hölzer Abt. 22, 22^, 24, 26-28, 55. Königl. Forstrevierverwaltung und Königl. Forstrentamt Frauenstein, am 6. Juli 1905. Die Krisis in Ungarn. Die politische Krisis in Ungarn, welche an den für die Oppositionsparteien günstigen Ausfall der Neuwahlen zum Reichstage und den hiermit zusammenhängenden Rücktritt des Ministers Tisza verknüpfte, scheint von ihrer Lösung weiter denn je entfernt zu sein. Gleich der Be ginn der Wirksamkeit des neuen Ministeriums Fejervary stand unter einem ungünstigen Sterne, denn es wurden ihm bekanntlich in beiden Häusern des Reichstages runde Mißtrauensvota erteilt. Die hierauf eingcreichte Demission der Fejervaryschen Regierung wurde zwar von dem greisen Kaiser Josef nicht angenommen, aber die Situation war hiermit um nichts gebessert, sodaß sich Fejervary zu dem nochmaligen Versuche entschloß, eine Verständigung zwischen der Krone und den ungarischen Oppositions parteien herbeizuführen, die zu diesem Zweck in Budapest am 1. Juli abgehaltene Konferenz Fejeroarys mit den Führern der vereinigten Oppositionsparteien hatte indessen einen negativen Verlauf; denn die Herren bestanden auf der Forderung der eigenen ungarischen Kommandosprache, und ließen sich hiervon auch durch die erheblichen Zuge ständnisse der Krone auf nichtmilitärischem Gebiete nicht abbringen. Da Varon Fejervary bestimmt erklärte, der Kaiser halte nach wie vor an der deutschen Kommando- fprache für die ungarischen Regimenter fest, als einer im Interesse der Schlagfertigkeit der gemeinsamen Armee und der Erhaltung der Wehrkraft der Gesamtmonarchie uner läßlichen Einrichtung, so hielten die Oppositionsführer weitere Verhandlungen für überflüssig und brachen die Konferenzbesprechungen kurz ab. Mit diesem Scheitern der Kompromißverhandlungen, die auf direkten Wunsch des Kaisers eingeleitet wurden, um der Opposition dadurch noch in 11. Stunde eine Gelegenheit zur Umkehr und zum Einlenken in friedliche Bahnen zu bieten, ist nun mehr auch die letzte Hoffnung geschwunden, die ungarische Krisis ohne eine gefährliche Erschütterung der Gesamt monarchie zu lösen. Ministerpräsident Baron Fejervary hat aber auch aus dieser neuerlichen Niederlage nicht — wie man in oppositionellen Kreisen gehofft hatte — die Konsequenzen gezogen, sondern bleibt auch weiter im Amte. Der alte General, der ein Duzfreund des Kaisers ist, genießt natürlich dessen vollstes Vertrauen, und er ist unter den jetzt kommenden überaus schwierigen Verhält nissen in Ungarn der einzige richtige Mann dazu, der auch auf andere Art dem Willen des Kaisers Geltung zu verschaffen vermag. Der Faden der gütlichen Verhand lungen zwischen der Krone und der ungarischen Opposi tion wird nicht mehr ausgenommen werden, weil alles Paktieren ohnehin vergebens ist, und die Krone sich über haupt in kein weiteres Feilschen um die ungarische Kom mandosprache einlasten will. Die Führer der Opposition erklärten, als sie das Konferenzzimmer des Ministerpräsi denten verließen, daß diese Kompromißverhandlungen nur ein beabsichtigtes Komödienspiel der Regierung gewesen seien, welche damit dartun wollte, daß sie zwar den Frieden will, aber die dazu gehörige conckitio sine qua non, nämlich die magyarische Kommandosprache, nicht ge währen wollte. Es ist jetzt ganz gleichgiltig, wie die ge ehrte ungarische Opposition über dieses letzte vom Kaiser ausgegangene Friedensangebot denken mag. Fejervary aber weiß jetzt, was er zu tun hat, und das „Komödien spiel" wird sich bald in ein Trauerspiel verwandeln — die Opposition hat den Absolutismus heraufbeschworen. Werden die Ungarn auf die Einführung eines etwaigen absolulistischen Regimes wirklich mit einer offenen Rebellion gegen das Haus Habsburg antworten, wie eine solche von den chauvinistischen Tollköpfen jenseits der Leitha bereits angedroht worden ist. Nun, es läßt sich allerdings nicht leugnen, daß von der parlamentarischen Opposition aus eine nationale Erregung in das Land hineingetragen worden ist, die sich in allerlei regierungsfeindlichen Be schlüssen der Gemeinden, Komitatsverwaltungen usw. äußert. Allein von diesem immerhin nur passiven Wider stande bis zur bewaffneten Auflehnung gegen den Willen der Krone ist es doch noch ein ziemlich weiter Schritt, und es möchte einigermaßen zu bezweifeln sein, daß die Führer der ungarischen Oppositionsparteien ihren An hängern im Lande tatsächlich das Zeichen zur Revolution geben werden. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Am gestrigen Donnerstag begann man in der Nähe des Steinbruchs hier mit dem Schniite von Wintergerste. — Herrn Oberamtsrichter Geuder in Dippoldiswalde ist bei seinem Übertritte in den Ruhestand das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienstordens verliehen worden. — Das Lutherdenkmal wird mit einem stilgerechten Einfassungsgitter umgeben werden und sind die Arbeiten hierzu in Angriff genommen worden. — In der Nacht vom 3. zum 4. und vom 5. zum 6. Juli sind aus zwei verschiedenen Gehöften 12 Stück kleine Hühner, darunter 1 Minorka, 4 Antalusier und 8 grau und weiß gesperberte, im Alter von 2 und 5 Wochen, abhanden gekommen. — Wegen des auf den Linien Hainsberg—Kipsdorf und Mügeln b. P.—Geising—Altenberg zu Beginn der großen Ferien zu erwartenden außergewöhnlichen Personen verkehrs wird die Staatsbahnverwaltung Freitag, den 14. und Sonnabend, den 15. Juli, zu gewissen, von den Sommerfrischlern vorzugsweise benutzten Zügen im Be darfsfälle sogenannte Vor- oder Nachzüge abfertigen lassen, um damit eine tunlichst glatte Beförderung der Reisenden und ihres Gepäcks herbeizuführen. Außer diesen Vor- oder Nachzügen werden aber noch folgende Sonder züge abgelassen werden: Auf der Linie Hainsberg—Kips dorf Sonnabend, den 15. Juli, nachmittags 1 Uhr 2 Min. von Hainsberg nach Kipsdorf (Abfahrt Dresden Hptbhf. mittags 12 Uhr 30 Min); nachmittags 3 Uhr 10 Min. von Hainsberg nach Kipsdorf (Abfahrt Dresden Hptbhf. nachmittags 2 Uhr 38 Min.); nachmittags 5 Uhr 40 Min. von Kipsdorf nach Hainsberg (Ankunft Dresden Hptbhf. abends 8 Uhr 8 Min.). Auf der Linie Geising—Alten berg—Mügeln b. P. wird Sonnabend, den 12. August, also am Ferienschlusse, der sonst nur Sonntags verkehrende Personenzug nachmittags 4 Uhr 9 Min. ab Geising- Altenberg in Verkehr gesetzt werden. Diese Sonderzüge halten an allen Unterwegsstationen und sind auf gewöhn liche Fahrkarten 2. und 3. Klasse benutzbar. Über etwa am Ferienschlusse auf der Linie Hainsberg—Kipsdorf ab zulassende Sonderzüge erfolgt später Mitteilung. — In der Zeit vom 16. bis 30. Juni trat im Königreich Sachsen der Milzbrand in 9, der Rauschbrand in 2 Gehöften, die Tollwut in 7 Ortschaften und die Maul- und Klauenseuche im Schlachthose in Leipzig auf. — In der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde wax
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