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Weißeritz-Zeitung : 28.08.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190608285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19060828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19060828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1906
- Monat1906-08
- Tag1906-08-28
- Monat1906-08
- Jahr1906
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.08.1906
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Whmtz-Mtllig DK Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 72. Jahrgang Dienstag, den 28. August 1906. Amtsblatt sm die Königliche Umtshauptmannschast. das Königliche Amtsgericht und de» Ziadtrat M Dippoldiswalde Vermckvorllicher Redakteur Paul JelflE - Druck und Verlag von Carl Irtzne in Dippoldiswalde Mit «chtfEgvA . Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme einer Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Ar. 99. Km und Sonnabend und «Kd an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Mei» vierteljährlich 1M. « Psg-, zweinionatlich Pfg., emmonatlich42 Mg. Einzelne Nummern Pfg. - Alle Postan- Mten, Postboten, sowie Msere Austräger nehmen Bestellungen an. Anlerair, welch« bet da- bedeutenden Auflage de» Blatter «tne sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 12 Pfg-, solch« au» unserer Amtsyaupt" Mannschaft mtt 10 die Spaltzelle oder der« Raum berechnet. — Tw bellarische und kompA- zierte Inserate mtt ent sprechendem Ausschlag. — Eingesandt, im redartiw nellen Telle, die Spalte» zelle A Psg. Börnchen b/P. Der Fährverkehr wird währenddessen über das Oberdorf bez. über Possendorf verwiesen. 986 ä. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 27. August 1906. Der Gutsbesitzer Ernst Moritz ÜSMMSr aus Lioba ist als Gemeindeältester für Kleba auf die nächsten 6 Jahre in Pflicht genommen worden. Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 22. August 1906. veffentliche Sitzung des Bezirksausschusses am 31. August 1906, vorm. 10 Ahr, im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. 160 8. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 23. August 1906. Lvspvi'i't wird vom 28. August ab bis auf weiteres der sog. Lindenweg in Besteuerung der Arbeiter durch die Sozialdemokratie. Während auf die hohen Steuern des Staates und des Reiches gerade von denjenigen am meisten geschimpft wird, welche keine oder nur geringe Steuern bezahlen, be steuert die Sozialdemokratie ihre Anhänger in einer ge radezu ausbeuterischen Weise, ohne daß diese dagegen demonstrieren dürfen. Während der Dauer des Metall arbeite lstreikes und der Aussperrungen in Verfolg desselben zahlte jeder Metallarbeiter an den sozialdemokratischen Verband in der Woche 50 Pfg., also für das Jahr 26 Mark. Das genügte noch nicht, und bald wurde be schlossen, den Beitrag des Metallarbeiters auf 75 Pfg. die Woche, also auf 39 M. pro Jahr zu erhöhen. Es sollte einmal der Staat wagen, im Handumdrehen eine 50- prozentige Steuererhöhung eintreten zu lassen! Aber es gibt sozialdemokratische Verbände, die ihre Mitglieder noch ganz anders schröpfen. Im „Vorwärts" vom 3. August befindet sich ein Beweis dafür. Der Deutsche Holzarbeiter verband, Zahlstelle Berlin, beschloß danach, eine Erhöhung der Beiträge auf 90 Pfg. pro Woche eintreten zu lassen, indem bei der Urabstimmung 7975 Mitglieder gegen 2816 für diese Erhöhung eintraten. Die weiblichen Mit glieder mutzten sich eine Erhöhung ihrer Beiträge auf 30 Pfennig für die Woche gefallen lassen. Der deutsche Holz arbeiter zahlt also jährlich 46,80 M., die Holzarbeiterin 15,60 Bi. Beitrag. Arbeiten gelegentlich Mann und Frau in der Holzarbeiterbranche, so zahlen sie jährlich an den Verband eine Steuer von 62,40 M. Der Staat erhebt von dem Staatsbürger 46 M. Einkommensteuer bei einem Einkommen von 2200 bis 2500 M. Es fragt sich nun, wie hoch wohl das Einkommen eines deutschen Holz arbeiters sein mutz, wenn sein Verband ihn mit 46 M. jährlich besteuert. Wir vermuten, daß viele Genossen gar nicht in der Lage sind, einmal die Berechtigung dieser Steuerschraube, die ihnen ihre eigene Partei anlegt, zu/ prüfen. Zu dieser „direkten Steuer", die die Sozialdemo kratie von ihren Genossen erhebt, kommen noch recht viele indirekte: Sammlungen für Streitende und Ausgesperrte, Sammlungen für die russische Revolution, die Beiträge für die verschiedenen Gesang-, Turn- und Kegel-Vereine, die Rauch-, Spiel-, Athleten- und Debattier-Klubs, denen die Genossen, wenn sie standesgemäß auftreten wollen, an gehören müssen. Daß alle diese Steuern heute das Viel fache dessen ausmachen, was der Arbeiter an Staat und Kommune zahlt, scheint nur der sozialdemokratische Ge nosse noch nicht einzusehen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Im Verfolg eines Ersuchens des Direktorium unseres Bezirksobstbauvereins unterlassen wir nicht, auch an dieser Stelle alle Obstzüchter daran zu er innern, daß jetzt die Zeit kommt unsere Kernobstbäume durch Abkratzen der Rinderschuppen, Bestreichen der Stämme mit Kalk, besonders aber durch Anlegung mit Brumataleim gestrichener Baumgürtel gegen Schädigung der nächstjährigen Obsterträge durch Apfelwickler, Frost spanner und andere Insekten zu schützen. Bei in offenem Lande stehenden Kirschbäumen ist durch tiefgründige Be arbeitung der Baumscheibe die Puppe der Kirschfliege zu vertilgen, welche durch Madigmachen der Kirschen den Er trag derselben oft wesentlich schädigt. — Theater. Vor recht gut besuchtem Hause ging am gestrigen Sonntag das Schwarzwälder Bauern stück „Die Else vom Erlenhof" in Szene und fand allgemeinen Beifall. — Zuni Benefiz für Fr. Frieda Ziegler wird nächsten Mittwoch die Wilkenssche Gesangsposse: „Der Stabstrompeter im schönsten Regiment" gegeben. Wir wünschen der Benefiziantin ein recht volles Haus. — Für Freitag ist die Aufführung der „schönen Ungarin" in Aus sicht genommen. Altenberg. Am 23. ds. ist die Nr. 5 des 5. Jahr- ganges der vom hies. Erzgebirgs-Zweigverein herausge- ! gebenen Kur- und Fremden-Liste für Altenberg mit Hirschsprung und Schellerhau erschienen. Diese Liste ent hält außer dem Verzeichnis der Sommergäste eine Bei lage mit Ortskalender, Tourenoorschlägen, Post- und Eisen bahnfahrzeiten, sowie Geschäftsempfehlungen. Die Nr. 5 weist an am 22. August anwesenden Sommergästen nach: in Altenberg 69 Parteien mit 140 Personen, in Hirsch sprung 32 Parteien mit 74 Personen, in Schellerhau 46 Parteien mit 105 Personen. Gesamtsumme: 147 Parteien mit 319 Personen. Abgereist sind bis zum 21. August in Altenberg 362 Personen, in Hirschsprung 167 Personen, in Schellerhau 299 Personen, sodatz also die Gesamtfrequenz bis zum 21. August betrug in Altenberg 502 Personen, in Hirschsprung 241 Personen und in Schellerhau 404 Personen. Possendorf. Der Sonnabend und Sonntag heftig ausgetretene Sturm hat' in den Obstgärten viel Schaden verursacht. Äpfel, Birnen und Pflaumen sind in Massen zu Boden geworfen worden. — Der hiesige Turnverein feierte am Sonntag, den 26. August, sein 11. Stiftungsfest im Schumannschen Gast hofe. Zu diesem Feste waren Einladungen an die Orts vereine und auswärtigen Turnvereine ergangen. Infolge der ungünstigen Witterung konnten einige Turnvereine von auswärts nicht mit teilnehmen, trotzdem hatten sich aber die Vereine von Kleincarsdorf, Quohren und Hänichen ziemlich zahlreich eingesunden. Die unter Leitung des Herrn Lehrer Schöne-Wilmsdorf vorgeführten turnerischen Leistungen, die sich auf Wetturnen (vormittags), Kurtürnen und Freiübungen beschränkten, wurden mit Präzision aus geführt, man konnte sogar hervorragende Leistungen wahr nehmen. Abends sand unter zahlreicher Beteiligung ein Festball statt, wobei auch die Preise für vorzügliche Leistungen verteilt wurden. Dresden. Zum Besuche der Königin-Witwe trafen am Sonnabend mittag die jungen Prinzen und am Sonn tag Prinzessin Mathilde in Rehefeld ein. — Die Königin- Witwe wird am heutigen Montag abend nach Strehlen übersiedeln. — Bei einem Gewitter wurde auf dem Wege von Wilkau nach Niederplanitz ein Gefährt der Brauerei Cainsdorf bei Zwickau von einem Blitzstrahl getroffen. Beide Pferde waren sofort tot, der Kutscher wurde betäubt und liegt noch bewutztlos darnieder. Dohna. Der Wirt der Burgschenke wurde bei dem am Dienstag abgehaltenen Vogelschießen der Damen unserer Schützengilde von einer schlecht gehaltenen oder vorzeitig losgegangenen Rakete im Gesicht verletzt. Radebeul. Auf der Kötzschenbrodaer Vogelwiese stürzte in einem Hippodrom die Tochter eines Geschäftsmannes aus Niederlößnitz so unglücklich vom Pferde, daß sie mehrere Rippenbrüche erlitt. Am Abend darauf wurde im Trubel der Straße ein dreieinhalbjähriges Kind von einem Last wagen überfahren und ihm beide Beine gebrochen. Döbeln. Man liest so viel von mageren Konkursen, hier hat aber auch einmal ein Konkurs einen die Gläubiger sehr befriedigenden Ausgang genommen. Im Konkurs über den Nachlaß des Maschinenhändlers und Stadtver ordneten Ernst Friedrich können die nichtbevorrechtigten Forderungen mit 82 Proz. berücksichtigt werden. Oschatz, 25. August. Der 12jährige Sohn eines hie sigen Seminariehrers, der wegen verschiedener Disziplin widrigkeiten mit Karzer bestraft werden sollte, hat sich vom Personenzug Oschatz—Dresden überfahren lassen. Der Kopf wurde vollständig vom Rumpfe getrennt. Leipzig. Gegen den ablehnenden Beschluß des Be zirkstages bezüglich der Eingenie in düng der mehrfach erwähnten sechs Vororte in Leipzig haben die Gemeinden Stötteritz und Möckern Beschwerde bei der Königl. Kreis hauptmannschaft und dem Königl. Ministerium des Innern erhoben. Der Gemeinderat Möckern sprach außerdem seinem Vorstande die schärfste Mißbilligung über seine Haltung in der Eingemeindungsfrage aus. Chemnitz. Der Pädagogische Verein zu Chemnitz, einer der ältesten und größten seiner Art, wird Mitte November sein 75jähriges Bestehen feiern. Geringswalde. In der hiesigen Umgebung soll «in Aussichtsturm errichtet werden. Mit der für 1907 vorge sehenen Einweihung desselben soll gleichzeitig ein Heimat fest stattfinden. Buchholz. Der im vorigen Jahre begonnene Umbau des hiesigen Bahnhofes zu einem Zentralpunkt für die obererzgebirgischen Eisenbahnlinien ist während der dies jährigen Sommermonate so bedeutend gefördert worden, daß Aussicht besteht, die Anlage im Jahre 1907 für die Zeit der Einführung des Sommerfahrplans fertig zu stellen. Buchholz. Die Wahl des Bürgermeisters Rudolph in Zschopau als Oberhaupt der hiesigen Stadt hat die oberbehördliche Bestätigung gefunden. Stollberg. Die Einweihung des König Albert- Denkmals soll bestimmt Sonntag, den 9. September, stattfinden. Zwickau. Ein junger Mensch erschien bei einer hie sigen Bank am Gunstmarkt. Er überreichte Briefe, an geblich von einer hiesigen angesehenen Firma, in denen Wechsel mit gefälschten Unterschriften enthalten waren. Man schöpfte jedoch Verdacht. Als der junge Mensch das merkte, wollte er „einen Augenblick hinausgehen zu seinem Rade". Da er große Unruhe dabei zeigte, verfolgte man ihn. Der Betrüger flüchtete ins Hinterhaus und versuchte sich an der Dachrinne herabzulassen, was aber nicht ge lang. Er sprang daher aufs Pflaster und» entfloh, doch gelang es einem Schutzmann, ihn zu erwischen und in Nummer Sicher zu bringen. Plauen i. V. Der „Bierkrieg" nimmt hier scharfe Formen an. Auf den Einwand der Aktienbrauerei, daß sie 2 Prozent weniger Dividende geben müßte, wenn sie die Steuer allein trage, gibt der Verein der Restaurateure in den hiesigen Lokalblättern bekannt, daß der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Aklienbrauerei 6000 M, jedes Auf sichtsratsmitglied 3000 M. Ehrenhonorar beziehen. Außer dem erhalte Direktor Naykowski allein für jeden Hektoliter 50 Pf. Tantieme bezw. 60000 M. und einen Gehalt von 30000 M. Von mehreren Aktionären wird gefordert, daß diese hohen Verwaltungskosten geschmälert werden. Schönheide. Der Arbeitgcbcrschutzverband der Bürsten- und Pinselfabrikation hat beschlossen, allen organisierten Arbeitern und Arbeiterinnen der Fabriken in Rothenkirchen, Stützengrün und Värenwalde zu kündigen, wenn die Ar beit in den Schönheider Fabriken nicht bis zum 12. Sep tember wieder ausgenommen würde. LagesgeWchte. Berlin. Der Erbgroßherzog von Baden hat nach Berliner Blättern eine Augenoperation überstanden. — Von den Vertretern ausländischer Taufpaten des Kaiserenkels sind bisher angemeldet: Für den Kaiser von Österreich der Erzherzog Josef, für den Zaren der Groß fürst Wladimir, für den König von England der Prinz Christian zu Schleswig-Holstein, englische Linie, und für den König von Italien der Herzog von Genua. — Der Reichskanzler trifft Anfang September zu längerem Aufenthalt in Homburg v. d. H. ein. Er wird im kgl. Schloß Wohnung nehmen. — Die „Soziale Praris" veröffentlicht eine Reichs- gerichtsentscheidung, die von höchster Bedeutung für eine der wichtigsten und umstrittensten Fragen in unseren wirt schaftlichen Kämpfen ist. Bisher gingen die Auffassungen der Gerichte über die Zulässigkeit des Boykotts weit auseinander. Bald wurde er für ein gestattetes Kampf mittel erklärt, bald wurden empsindliche Geldstrafen über diejenigen verhängt, die dieses Kampfmittel zur Anwendung gebracht hatten. Dieser Rechtsunsicherheit hat nunmehr durch eine der letzten Entscheidungen dieses Jahres das Reichsgericht ein Ende bereitet, indem es den Boykott für zulässig erklärt. Wegen der welttragenden Bedeutung dieser Entscheidung seien hier die Gründe, wie sie in der
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