Weißeritz-Zeitung : 06.09.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190609068
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19060906
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- LDP: Zeitungen
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- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1906
- Monat1906-09
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- Weißeritz-Zeitung : 06.09.1906
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WMeritz-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 72. Jahrgang Donnerstag, den 6. September 1906. Nr. 103. Amtsblatt für die Königliche Umlslmuptmannschch, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrai z« Dippoldiswalde Versntworllicher Redakteur; Paul Jehrm. - Druck und Verlag von Carl Irhne in DixpoldisivaK ? Mit achtfottigo« „SNnftelertsn »ntorhnltungohl^t". Mit land- und hauswlrtfchaftttcher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eine, Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Lagen wird keine Garantie übernommen. Inlerate, welche bet d« bedeutenden Auflage des Blattes »ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Psp., solch» aus unserer Amtshaupl- Mannschaft mit 10 PM die Spaltzelle oder deren E Raum berechnet. — Ts» v bellarische und kompil ¬ ierte Inserate mit ent sprechendem Aufichlaa. — Eingesandt, im redaktk» nellen Telle, die Spalt»»' zelle Ä Pf« Die ^lveiheritz-Ztttnng' «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und «Md an den vorhergehen. denAbenden ausgegeben. Dreis vierteljährlich 1M. Ab Pfg., zweimonatlich bt Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern LV Pfg. — Alle Postan. statten, Postboten, sowie Unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Bon dem Königlichen Justizministerium ist Herr Oberinspektor a. D. Karl Ernst Moritz kvdaodad in vippoläwwalüs für die Zeit bis Ende September 1908 zum Friedensrichter für den Bezirk Dippoldiswalde ernarnt worden. Dippoldiswalde, den l. September 1906. V. Keg. 201 /Ob. Königliches Amtsgericht. Städtische Wasserleitung velr. Unter Bezugnahme- auf die bereits erlassenen Bekanntmachungen wird hierdurch nochmals darauf hingewiesen, daß bis spätestens Ende Dezember dss. Ihrs, für alle Privatwasserleitungsanlagen Wassermesser ausgestellt und die noch in Gebrauch befind lichen alten Bleirohre gegen vorschriftsmäßige Bleimantelrohre ausgewechselt werden müssen. Mit Rücksicht darauf, daß nach Eintritt des Frostes diese Arbeiten nur schwer und mit erheblich höherem Kostenaufwand hergestellt werden können, wird hiermit gleich zeitig empfohlen, dieselben noch während der frostfreien Zeit ausfahren zu lassen. Stadtrat Dippoldiswalde, am 5. September 1906. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nachdem gestern nachmittag die Wetterfahne des hiesigen Kirchturmes herabgenommen worden, war man heute vormittag damit beschäftigt, auch die Kugel von ihrer lustigen Höhe herabzulassen. — Das Erntedankfest der hiesigen Parochie soll Sonn tag, den 16. September, gefeiert werden. — Den Sedantag feierte der hiesige K. S. Militär verein durch eine Morgenreveille, verbunden mit Schmückung der auf dem Kirchhofe befindlichen Gedenktafel für die 1870/71 Gefallenen. Am Abend fand sich ein größerer Teil der Mitglieder nebst ihren Angehörigen im Rathaus saale, der mit frischem Grün und allerlei Wappen und militärischen Abzeichen geschmückt war, zu einer patriotischen Festlichkeit zusammen. Die Festrede, dargeboten vom Vor sitzenden des Vereins, wies die Ursachen der Niederlage der Franzosen im Kriege 1870/71 nach und ließ die mili tärischen Tugenden der deutschen Kämpfer, die ihnen zum Siege verhalfen, im Hellen Lichte erstrahlen. Der Bortrag begeisterte die Versammlung zu einem freudigen Hoch auf Kaiser Wilhelm II. und König Friedrich August, sowie auf die Veteranen. Allgemeine Gesänge und trefflich dar gebotene Deklamationen umrahmten den Vortrag. Der Sängcrchor des Vereins und der hiesige Zithcrklub ver schönten die Feier durch eine Anzahl wirkungsvoller Dar bietungen, die ebenso, wie einige zum besten gegebene „Militärische Humoristika" aus Kriegs- und Friedenszeit dankbare Aufnahme fanden. Den Abschluß der festlichen Veranstaltung bildete ein fröhliches Tänzchen. — Nach dem amtlichen Berichte der kgl. Kommission für das Veterinärwesen herrschten am 31. August im Königreiche Sachsen folgende ansteckende Tierkrankheiten: der Milzbrand in 8 Gemeinden mit 8 Gehöften; der Rotz der Pferde in einem Gehöft; der Rotlauf der Schweine in 12 Gemeinden mit 24 Gehöften; die Schweineseuche einschl. Schweinepest in 9 Gemeinden mit 9 Gehöften; die Geflügelcholera in 19 Gemeinden mit 24 Gehösten; die Brustseuche der Pferde in 6 Gemeinden mit 8 Gehöften; die Rotlaufseuche der Pferde in 2 Gemeinden mit 2 Ge höften und die Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde in 12 Gemeinden mit 12 Gehöften, darunter in I Gehöft in Friedersdorf (Amtshauptmannschast Dippoldiswalde). Ober» und Niederfrauendorf. Nach sechsjähriger Pause wurden unsere Kinder am Sonntag durch ein Schulfest wieder herzlich erfreut. Nach einem Festzuge mit Vorreitern, Mujikchor, Schüler-Trommler- und Pfeifer- Abteilung durch unsere geschmückten Ortschaften, der übrigens wegen seiner langen Dauer und der herrschenden Hitze nicht gewöhnliche Anforderungen an die Kinder stellte, belustigten sich dieselben am Nachmittage auf einer Wiese hinter dem Gasthofe Oberfrauendorf mit den ver schiedensten Spielen. Am Spätnachmittage führten größere Kinder gleichsam als Sedanfeier ein die Gefangennahme Napoleons bei Sedan behandelndes Festspiel auf. Zahl reiche Gemeindeglieder, sowie Auswärtige hatten sich auf dem Festplatze eingefunden und können gewiß allseitig das gute Gelingen der Veranstaltung konstatieren, was sicher lich der beste Dank ist für alle, welche dazu beigetragen haben, an ihrer Spitze unser Lehrer Herr Fleischer. Unseren Kleinen aber bleibe das Schulfest eine freundliche Erinnerung auch in späteren Tagen, für die Gegenwart aber möge dasselbe das Gefühl der Dankbarkeit in ihnen auslösen gegen diejenigen, die ihnen den Festtag crmög lichten. Seifersdorf. Nachdem die Erntearbeiten durch das günstige Wetter der letzten Tage so weit gediehen sind, daß voraussichtlich diese Woche noch Alles unter Dach kommt, soll nächsten Sonntag das Erntedankfest der hie sigen Parochie in alter, würdiger Weise gefeiert werden. Lauenstein. Von selten schönem Wetter begünstigt verlief das am vergangenen Sonntag hier abgehaltene Schulfest in bester Weise. Vormittags >/2ll wurde am Grabe Carl Gläsers, aus dessen Vermächtnis die Kosten des Festes bestritten werden, eine Trauerfeier abgehalten. Um 2 Uhr fand ein Auszug nach dem Schützenhause statt. Der Nachmittag wurde in üblicher Weise mit gemeinsamem Kaffeetrinken, Vogel- und Sternschießen, sowie Spielen aller Art ausgefüllt, bei deren Leitung die Lehrer in freund lichster Weise von hilfsbereiten Damen und Herren wirk sam unterstützt wurden. Am Abend wurde zu einem Lampionzuge angetreten, der sich auf dem Marktplatze nach einer Ansprache des Herrn Kantor Nitzsche auflöste. Möge auch dies Fest beitragen, das Band zwischen Schule und Elternhaus immer fester zu knüpfen. Geising. In seiner letzten Sitzung beschloß der hiesige Stadtgemeinderat, Herrn Bürgermeister Sieber in An erkennung seiner bisherigen Tätigkeit auf weitere 6 Jahre, also bis zum Jahre 1916, wiederzuwählen und ihm eine namhafte Zulage zu bewilligen. Der Beschluß er folgte einstimmig. Zinnwald. Wie Herr Pfarrer Fraustadt in Geising durch Erkundigung bei der Kassenerpedition des Landes- konsistoriums in Dresden erfahren hat, ist der Ertrag der für den Bau einer Kirche in Zinnwald am 5. Sonn tag nach Trinitatis gesammelten Landeskollekte: 16816 Mark 90 Pf. Erfreulich ist, daß auch jetzt noch immer Gaben auf dem Pfarramte zu Geising eingehen. Hänichen. Am vergangenen Sonntag abends 8 Uhr fand im Saale der „Goldenen Höhe" die vom hiesigen K. S. Militärverein „Königin Carola" veranstaltete allge meine Sedanfeier statt, woran die Militäroereine von Possendorf und Nöthnitz, mehrere geladene Vereine, sowie patriotisch Gesinnte von hier und Umgebung recht zahl reich teilnahmen. Im Kommers hielt Herr Lehrer Schlegel, derzeitiger Vorstand des Hänichener Militärvereins, nach herzlichen Begrüßungsworten eine Ansprache, welche mit einem Hoch auf Se. Majestät den König schloß. Herr vr. Bräutigam Possendorf brachte ein Hoch auf Se. Maj. den Kaiser und Herr Hollstein-Nöthnitz auf die Kamerad schaftlichkeit aus. Die Festrede hielt Herr Oberlehrer Scheinert-Ripplen. Sämtliche Ansprachen wurden von Gesängen und Jnstrumentalvorträgen umrahmt. Die Ge sänge wurden von den Männergesangvereinen zu Possen dorf, Wilmsdorf und Hänichen im Massenchor ausgeführt. Wittgensdorf. Einen betrübenden Abschluß fand eine auf hiesiger Flur abgehaltene Rebhuhnjagd. Kurz vor Beendigung der Jagd erhielt nämlich einer der Jäger auf 6 Schritt Entfernung einen Nückenstreifschuß. Beim Absuchen nach Rebhühnern war infolge Strauchelns das Gewehr vorzeitig losgegangen. Die Verletzung scheint nicht unbedeutend zu sein, denn es machte sich zunächst der Transport des Verletzten nach Kreischa nnd später seine Überführung nach dem Johanniter-Krankenhause in Heidenau nötig. Dresden. Kaiser Wilhelm wird nächsten Sonntag den König im Schlosse Sibyllenort besuchen und 11/2 Uhr der Frühstückstafel beiwohnen. Dresden, 4. September. Der Großherzog von Hessen traf heute vormittag 11 Uhr 23 Min. auf dem Haupt bahnhofe ein, wo er vom König und dem Prinzen Johann Georg begrüßt wurde. Zu Ehren des Gastes fand großer militärischer Empfang statt, zu dem sich die Generalität und die Stabsoffiziere der Garnison eingefunden hatten. Die Ehrenkompanie mit Fahne, Spielmannszug und Regi mentsmusik stellte das Leib-Grenadierregiment Nr. 100. Nach dem Empfange begaben sich die Herrschaften nach dem Residenzschlosse. Die Fahrt erfolgte zu Wagen. Am Miltag fand Familienfrühstück statt. Nach diesem besuchte der König mit seinem Gaste die Deutsche Kunstausstellung und begab sich dann nach Schloß Pillnitz, wo der Groß herzog Quartier nahm. Um 7 Uhr sand eine königliche Tafel statt, der sich um 9 Uhr eine Abend-Gesellschaft an schloß. Am 5. September soll die Deutsche Kunstausstellung nochmals besucht werden und gegen Mittag die Abreise erfolgen. — Als Vertreter Sr. Majestät des Königs wird der Eeneraladlutant v. Treitschke den Jubiläumsfesten in Karlsruhe beiwohnen. Dresden, 3. September. Die Lohnbewegung der Klempnergehilfen ist durch gütliche Beilegung be endet. Es ist ihnen unter anderem die neunstündige Arbeitszeit zugeslanden worden. — Auf dem Abstellbahnhof in Dresden-Friedrichstadt wurden bei Ausschachtungsarbeiten eine kleine Kanonen kugel und die Skelette von drei zweifellos in der Schlacht bei Dresden im Jahre 1813 gefallenen Kriegern vorgefunden. Die Gebeine wurden auf den äußeren evangelischen Friedrichstädter Friedhof übergeführt. — Die Hundertjahrfeier der städtischen höheren Töchterschule zu Dresden brachte am Sonnabend vor mittag ein Festaktus im Vereinshaussaale, dem die Prin zessin Mathilde, Kultusminister v. Schlieben, hohe Regie rungsbeamte, Vertreter der städtischen Behörden u. s. w. beiwohnten. Ehemalige Schülerinnen Übergaben den Be trag von 5000 M. als Stiftung für brave und würdige Schülerinnen. — In Tharandt ist jetzt der sehr seltene Fall ein getreten, daß ein Grundstück herrenlos ist. Der bisherige Inhaber der Bismarähöhe in Tharandt, F. Roßner, hat auf das Eigentumsrecht dieses Grundbesitzes verzichtet. Die Bismarckhöhe ist dadurch herrenlos geworden und würde, wenn die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt Dresden ihre Ansprüche wegen der alleinigen Hypothek von 38000 Mark nicht geltend machen sollte, dem Staatsfiskus ver fallen. Das Grundstück ist zirka 3000 Quadratmeter groß und liegt in bevorzugter, gesunder Höhenlage. Daselbst wurde bis vor kurzem ein flottgehendes Restaurant be trieben, welches von Einheimischen und Fremden der herr lichen Aussicht wegen gern besucht worden ist. — Die bevorstehende Landessynode wird sich auch mit der Frage einer Änderung der Bestimmungen über die Bestattung von Selbstmördern in der evangelisch- lutherischen Landeskirche zu beschäftigen haben. Den An stoß hierzu wird eine Petition, ausgehend von einem in der Bildung begriffenen Komitee, bilden, in welcher eine vollständig gleiche Behandlung der Selbstmörder mit anderen Leichen gefordert wird. Die Petition wird mit religiösen und rein ethischen Momenten begründet und steht auf dem Boden des Schriftwortes „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet", sowie der allgemein sitt lichen Anschauung, daß man pietätvoller Weise das An denken eines Toten nicht schmähen soll. Stark betont wird in der Petition auch die Rücksichtnahme auf die Hinterbliebenen von Selbstmördern. Die Petition soll in nächster Zeit zur Sammlung von Unterschriften öffentlich ausgelegt werden und auch den interessierten Vereinen zur Mitunterzeichnung vorgelegt werden. — Einen wichtigen Fortschritt im Feuerlöschwesen der Stadt Meißen bedeutet die Einrichtung einer elektrischen Feuermeldeanlage, die nun endgültig beschlossen worden ist. Die Kosten der Anlage sind auf rund 24000 Mark veranschlagt. Im ganzen werden 28 Feuermelder auf gestellt und 87 Feuerwehrleute sollen an die Leitung An schluß erhalten. Die Ausführung der Feuermeldeanlage wurde der Firma Siemens L Halske in Berlin übertragen. — Ein gräßlicher Unglücksfall trug sich aus einem Felde bei L.-Linden au zu. Dort war ein Dampfpslug in Tätigkeit. Auf bisher noch unaufgeklärte Weise geriet der siebenjährige Knabe Junghans, Sohn eines Fabrik arbeiters, in das Getriebe der Maschine. Die Maschine erfaßte das unglückliche Kind und durchschnitt den Körper buchstäblich in zwei Teile. Man brachte den Dampfpflug alsbald zum Stehen und entfernte den Körper des Knaben aus dem Getriebe. — Nachdem die Verhandlungen mit den Gemeinden Dölitz, Dösen, Möckern, Probstheida, Stötteritz und Stünz wegen Einbezirkung in das Stadtgebiet Leipzig ab geschlossen worden sind und über die Bedingungen allent halben, auch mit den Kirch- und Schulgemeinden, Einver-
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