Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 04.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190704040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19070404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19070404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-04
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.04.1907
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— Em reingefallener Kartofseldieb. Der Besitzer eines großen Gutes in einen, Dorfe der Umgegend von Meißen wurde schon seit Jahren im Herbste und im Frühjahre um Kartoffeln bestohlen, die der Spitzbube nachts aus den hinter dem Gute gelegenen Feimen stahl. Trotz aller Mühe war es dem Bestohlenen, obwohl er schon lange gegen eine bestimmte Person im Dorfe Ver dacht hatte, bisher nicht gelungen, den Dieb abzufassen. Verärgert stand er am vergangenen Sonntag vormittags an einer seiner Kartofselfeimen, die wiederum nachts auf gemacht und eines Teiles ihres Inhaltes beraubt worden war. Sein Gesicht heiterte sich indessen auf, als er, nach eventuellen Spuren des Spitzbuben suchend, auf dem auf gewühlten Boden einen kleinen Gegenstand gewahrte, den er aufhob und zu sich steckte. An demselben Abend ging er etwas später als andere Sonntage in die Dorfschenkc und fand hier, wie er gehofft hatte, die gewöhnlichen Sonntagsgäste bereits versammelt. Nach kurzer Begrüßung erzählte er, daß eines seiner Kinder, ein dreijähriger Junge, vermutlich auf der Dorfstraße ein Portemonnaie gefunden habe, das er aus der Tasche zog und am Stammtische herumzeigte. Ob des allgemeinen Geredes, das über den Fundgegenstand gepflogen wurde, wurden auch einige Gäste darauf aufmerksam, die an einem Nebentische Karten spielten. Kaum hatte einer derselben, ein in der Stadt beschäftigter Arbeiter, das Portemonnaie erblickt, als er es auch sofort als sein Eigentum erklärte und an sich nahm. Erstaunt, in demselben nichts weiter als einen zusammen- gefalteten Zettel zu finden, erklärte er, daß darin, ehe er es verloren, sein ganzer Wochenlohn sich befunden habe, der nunmehr daraus verschwunden sei. Bald wäre es zwischen ihm und dem ehrlichen Finder zu argem Streite gekommen, wenn er sich nicht über den Inhalt des Zettels unterrichtet hätte, der sich als Quittung über den erhal tenen Betrag für „unfreiwillig" gelieferte Kartoffeln heraus stellte. Der eben noch so aufbrausende Verlierer des Portemonnaies wurde mit einem Male sehr ruhig, hatte zum weiteren Spielen keine Andacht mehr und entfernte sich als Letzter aus der Schänke. Den auf dem Zettel noch vermerkten Rat, seinen Bedarf an Kartoffeln in Zu kunft anderweit zu decken, dürfte der reingefallene Schlau meier sich wohl hinter die Ohren schreiben. Siebenlehn. Die Beunruhigung unter der Bewohner schaft der Schuhmacherstadt Siebenlehn über die entdeckten zahlreichen Brandstiftungen nimmt noch immer kein Ende. Jetzt ist abermals eine Verhaftung vorgenommen worden. Sie betrifft den Materialwarenhändler A., einen angesehenen Bürger, der dem Amtsgericht Nossen zuge führt worden ist. Es sind gegen 20 Personen in die An gelegenheit verwickelt. Der größte Teil der erhobenen Anklagen dürfte in der nächsten Schwurgerichtsperiode in Freiberg zur Verhandlung kommen. Ostritz. Wie alljährlich fand am I. Osterfeiertage in den katholischen Gegenden der Lausitz das Saatreiten statt. Dasselbe begann hier um I Uhr mittags vom Pfarrhose aus. Der Umritt erfolgte in kirchlich-feierlicher Prozession unter Posaunenschall und Gesang im Beisein eines Kaplans. Lengenfeld i. V. Bei der hiesigen städtischen Spar kasse ist am Donnerstag das 22000. Einlegerbuch zur Ausgabe gelangt. Schöneck. An Stelle des zum Bürgermeister von Siebenlehn gewählten Stadtsekretär Wunderlich, ist Stadt- schreiber Georg Kreß aus Meuselwitz, unter 103 Bewerbern, zum Ratsregistrator gewählt worden. Bantzen, 30. März. Einen gemeinschaftlichen Tod gesucht und gefunden haben der hiesige Papier geschäftsinhaber Arno Stölzel und dessen 26jährige Tochter. Beide waren seit einigen Wochen von hier verschwunden. Gestern erhielten nun die hiesigen Angehörigen aus Eis leben die Nachricht, daß Vater und Tochter sich daselbst vergiftet haben. Es sollen finanzielle Sorgen vorgelegen haben. Stölzel war 44 Jahre und lebte in unglücklicher zweiter Ehe. Laqesgeschichte. Berlin. Eine der Post aus Kopenhagen zugehende Meldung bestätigt, daß ein Besuch des Kaisers Wilhelm, wahrscheinlich in Begleitung der Kaiserin, beim dänischen Hofe anfangs Juli zu erwarten ist. Der Besuch wird von mehrtägiger Dauer sein. Die Residenz der dänischen Königsfamilie dürfte sich zu dieser Zeit auf Schloß Fredens- borg befinden. — Das neue Ererzierreglement für die Feld artillerie. Der Sonderausschuß sür die Bearbeitung des neuen Exerzierreglements für die Feldartillerie hat seine Tätigkeit abgeschlossen. Auch eine neue Schießvorschrist wird wie das Exerzierreglement bis Mitte April in die Hand der Truppe gelangen, sodaß der größte Eiser dazu gehört, um die Frühjahrsausbildung auf den neuen Grund lagen zu vollenden. Line ganze Reihe von Vereinfach ungen finden sich in den Ererzierbewegungen der be spannten Batterie. Die einzige Kolonne ist die Kolonne zu einem, nur auf durchweg hinreichend breiten Straßen darf der Munitionswagen neben dem Geschütz fahren, also zwei Fahrzeuge in Front stehen. Aufmärsche er folgen nur nach einer Seite. Das reglementarische Exer zieren schließt mit der Batterie ab. Die Abteilung wird nicht durch Kommando, sondern durch Befehl geleitet. Schon die Fingerzeige im Ererzierreglement sür die In fanterie, die sich auf die Feldartillerie bezogen, deuteten auf einzelne grundsätzliche Neuerungen im Kampsverfahrcn der Feldartillerie hin. In Nr. 204 des Infanterie-Exer zierreglements heißt es: In größeren Verhältnissen kann auch ein Teil der Artillerie zunächst als Reserve ausge- schieden weiden. Man darf annehmen, daß diese größeren Verhältnisse in dem neuen Reglement für die Feldartillerie dahin erläutert werden, daß sie mit dem Armeekorps be ginnen, bis dahin wird man wohl mit dem Feuereinsatz einzelner Batterien zu einem bestimmten Zweck und bis zu einer bestimmten Zeit je nach den Umständen warten können, die Batterien aber in einer Lauerstellung derart bereithalten müssen, daß sie imstande sind, sofort das Feuer zu eröffnen. In der großen, viel umstrittenen Frage „verdeckt oder osfen" wird das Reglement sich nicht grund sätzlich nur für eines entscheiden können, sondern das Handeln nach den Umständen gestatten müssen. Wie die „Kölnische Zeitung" annimmt, wird man unterscheiden müssen zwischen: osfen, halbverdeckt (Randstellung) und ganz verdeckt. Zweifellos muß die Truppe es verstehen, aus ganz verdeckten Stellungen jede Art von Zielen mit Erfolg zu beschießen, das heißt sie muß es im Frieden gründlich lernen. Erfordert es aber die Gefechtsloge, so muß aus der ganz verdeckten Stellung in die halb ver deckte oder offene übergegangen werden, wenn sie nicht von vornherein zu wählen waren. Die Hauptaufgabe der Feldartillerie bleibt immer, der Infanterie das Heran kommen an den Gegner nach Kräften zu erleichtern oder zu ermöglichen. Bon Interesse werden auch die Angaben des neuen Reglements über den Munitionsersatz sein. Munition, die einmal in der Geschützlinie ist, darf nicht wieder zurückgebracht werden, das heißt die Munition in der Geschützprotze. Hier wären Vorkehrungen zu treffen, daß nach Öffnen der Protztüren die Protze durch ein faches Herausziehen eines Bolzens zum Kippen und raschen Entleeren der Munition gebracht würde. Man hätte dann für das Geschütz 36 Schuß mehr in der Geschütz linie. Das sofortige Ausfüllen der Protzen in der Auf stellung weit hinter der Feuerlinie ist ohne Schwierigkeiten möglich. — Wie die Münchener Allgemeine Zeitung meldet, sind die Gesuche mehrerer der im Zusammenhang mit dem polnischen Schuljtreik von preußischen Gymnasien verwie senen Schüler um Ausnahme in bayerischen Gymnasien von den zuständigen Stellen abschlägig beschieden worden. — Die Umbewafsnung der Infanterie mit dem Ge wehr 98 ist kaum beendet und schon beschäftigt man sich mit der Einführung einer noch vollkommeneren Waffe: des Selbstladegewehres. Vorläufig ist es noch nicht gelungen, ein Selbstladegewehr herzustellen, das alten An forderungen entspricht, die man an ein Militärgewehr stellen muß. Das ist aber nur noch eine Frage ganz kurzer Zeit. Der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Gewehr ist kurz folgender: Das Gewehr 98 wird geladen mit fünf Patronen, die in einem Streifen sitzen, der sich beim Laden abschiebt. Der Schütze muß nun nach jedem Schuß den Anschlag verlassen, das Gewehr ösfnen, wieder schließen und von neuem in den Anschlag gehen. Das Selbstladegewehr hat ein Magazin, das etwa 10 Pa tronen ausnimmt. Da der Rückstoß in der Waffe ausge fangen und zum Spannen des Gewehres benutzt wird, so kann der Schütze unbeweglich im Anschlag liegen bleiben und die Schüsse hintereinander abgeben. Er muß erst wieder laden, wenn das Magazin lecrgeschossen ist. Vor züge und Nachteile liegen auf der Hand. Der Schütze, der mit einem Selbstladegewehr bewaffnet ist, wird im allgemeinen ruhiger und sicherer zielen, da die Erwartung des oft schmerzlichen Rückstoßes gegen die Schulter und damit das „Mucken" wegfällt. Er kann ruhig hinter seiner Deckung liegen bleiben und braucht keine Bewegung zu machen, die Kopf oder Arm dem Fein e sichtbar machen und den feindlichen Geschossen aussetzen. Auch bleibt seine Stellung dem Gegner besser verborgen, denn bei den weiten Entfernungen des heutigen Feuerkampfes oder bei einer guten Sichldeckung liefert die fortgesetzte und nicht zu vermeidende Bewegung des Gewehres und des Körpers dem Feinde oft den Haltepunkt. Endlich ermöglicht das Selbstladegewehr ein Schnellfeuer, das demjenigen der Maschinengewehre an Tempo gleichkommt und das noch dazu so wohlgezielt sein kann, wie es mit dem Gewehr 98 einfach unmöglich ist. Als einziger Nachteil steht diesen Vorzügen die Gefahr gegenüber, daß infolge zu schnellen Schießens allzubald Munitionsmangel einlreten wird. — In Südwestafrika tritt die Heuschreckenplage in diesem Jahre sehr stark auf. Der „Deutsch Südwest- asrikanischen Zeitung" zufolge berichten Reisende, daß sie aus der Bahnstrecke nach Windhuk und in anderer Richtung bis Tsumeb Massen von „Fußgängern" beobachtet haben. In wiederholten Fällen sind Eisenbahnzüge durch die Heu schrecken zum Stehen gebracht, indem die zermalmten Körper die Reibung zwischen Schienen und Rädern auf gehoben haben. Wohin die Züge der gefräßigen Insekten sich ergossen, haben sie großen Schaden angerichtet, so haben namentlich auch die Gärten von Klein-Windhuk schwer gelitten. — Vier veraltete Kriegsschiffe. Vier Kriegs schiffe sind nach langjährigem Dienst aus den verschiedensten Gebieten aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen worden. Das Seckadettcn- und Schisfsjungen-Schulschisf „Stosch", das 2843 Tonnen groß ist und 1877 erbaut wurde, ist die erste der früheren stolzen Kreuzerfregatlen, die die Flagge einzieht. Die anderen werden im nächsten Jahre folgen. Das >884 erbaute, 871 Tonnen große Panzer kanonenboot „Brummer" hat in den letzten Jahren vor übergehend als Artillerieschulschiff und Tender fungiert. Das 1878 erbaute Vermessungsschiff der Nordsee, „Hyäne", von 493 Tonnen, ist durch die neue „Möwe" ersetzt worden und der kleine „Otter" von 132 Tonnen durch das Minen schiss „Nautilus". Die Anforderungen des Marinedienstes wachsen auf allen Gebieten und es ist unmöglich, den be deutungsvollen Aufgaben mit altem Schiffsmaterial gerecht zu werden, daher ist die Ausrangierung alter Schifte eine zwingende Pflicht der Marineverwaltung. München, 2. April. Auf Grund allerhöchster Ent schließung ist der bayerische Landtag aufgelöst worden. Die Neuwahlen sind auf den 31. Mai festgesetzt. Schweiz. Das offizielle Blatt der Sozialisten des Kantons Zürich, das „Volksrecht", veröffentlicht folgende „Begründung einer Dienstverweigerung": „An die Militürdlrektion des Kantons Zürich. Den 31. Januar 1907 sandten Sie mir den Befehl, den 27. Februar 1907, nachmittags halb 2 Uhr, bet der Kaserne in Zürich «inzurücken zur Nachholung des 1904 vtrsäumten Wiederholung»- kurses. Ich bin aber festen Willens, diesem Befehle keine Folge zu leisten, und gebe zugleich die bestimmte Erklärung ab, über haupt niemals und unter keinen Umständen mehr Militärdienst zu tun. „Diesen Entschluß habe ich gefaßt: I. Nachdem ich zur Er kenntnis gelangt, daß ich als besitzloser Mensch ieln Interesse an einem Vaterland haben kann, das einzelnen Menschen g stattet, Boden und Werkzeuge und die vermittelst beider gewonnenen Schätze an sich zu reißen und die anderen Menschen dadurch in ihre Abhängigkeit zu bringen. — 2. Nachdem ich mich selber so weit geprüft, daß ich mit voll ter Überzeugung sagen kann: Diese Gesellschaftsordnung wird mich niemals befriedigen, selbst wenn ich mit materiel-m Schätzen überhäuft würde; denn mein Ideal ist eine Gesellschaftsordnung in der jede geistige Bevormundung, sowie jede materielle Unterjochung des einen durch den anderen Menschen unmögl ch ist. Jacques Schmid, bisher Korporal im Bat. 04/1. Zürich, 2b. Februar 1907." In derselben Nummer leistet sich das „Volksrecht" (S. 1) einen 2'/2spaltigen Leitartikel: „Sozialismus", in dem es den herrlichen Gedanken ausführt: „Wenn wir erst daran gehen, eine sozialistische Lebensphilosophie aus zubauen, so werden sich ganz ungeahnte Horizonte er- ösfnen!" Der ^bisherige Korporal Jacques Schmid hat damit schon einen ganz netten Anfang gemacht, aber frei lich wird er sein „Ideal einer Gesellschaftsordnung, in der jede geistige Bevormundung und materielle Unterjochung unmöglich ist", weder in der jetzigen Partei der Herren Bebel und Singer, noch in deren Zukunftsstaate jemals verwirklicht sehen! Wien. Anläßlich der Enthülli^ig des Kaiserin-Elisa - beth-Denkmals Anfang Juli soll hier eine Zusammen kunft zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph staltsinden. Italien. Die Mailänder Ausstellung schließt mit einem Defizit von N/2 bis 2 Millionen Lire ab. Rom. Es bestätigt sich, daß verschiedene Mitglieder der französischen Aristokratie die Vermittelung zwischen der französischen Regierung und der Kurie dem Vatikan angeboteir haben, ohne offiziell autorisiert zu sein. Der Vatikan lehnte jedoch, wie stets, derartige Anerbieten ab Genua, 2. April. Während einer Predigt in der St. Sino-Kirche wurde eine Petarde entzündet. Es ent stand eine Panik. Viele Frauen wurden ohnmächtig. Zwei Anarchisten sind als mutmaßliche Täter verhaftet worden. England. Lord Milner hat in der „National Revue" einen Artikel über die bevorstehende Kolonial-Konferenz veröffentlicht, in dem er für die britische Reichseinheit ein tritt und dabei auf das Beispiel von Deutschland hin- wcist. Jeder Deutsche, sagt Lord Milner, kennt den Be griff eines engeren und eines weiteren Vaterlandes, ist ein guter Preuße, Sachse, Bayer usw. und dabei zugleich ein guter Deutscher. Warum sollten die Untertanen des britischen Reiches nicht ebenso ein doppeltes Vaterlands- gefühl empsinden können? Es gab eine Zeit, wo der Name Deutschland wenig mehr als einen geographischen Begriff bedeutete. Aber der dringende Wunsch nach Ein heit hat Deutschland zu einem mächtigen politischen Faktor gemacht und deutscher Patriotismus hat das Deutjche Reich geschaffen. Ein solcher Patriotismus könnte auch aus unserm Reiche eine feste Einheit schaffen. Petersburg, 2. April. Gestern fuhren ein Herr und eine Dame in einem eleganten Wagen an einem Polizisten vorüber. Der Herr tötete den Polizisten mittels sechs Reoolverschüssen. Der Mörder entkam, während die Dame verhaftet wurde. Sie ist angeblich eine Schülerin des Gymnasiums. Belgrad. Der bulgarische Bandenführer Milan Csirkoo richtete kürzlich einen Drohbrief nach dem von Serbien bewohnten Dorfe Rudnik im Sandschak Veiles, in welchem er sagte, er werde das Dorf einäschern, wenn die Einwohner sich nicht baldigst als Bulgaren bekennen. Diese Drohung wurde nach an amtlicher serbischer Stelle eingegangener Meldung am Freitag ausgesührt. Esirkov übelsiel das Dorf mit einer Bande. Bei dem Angrift wurden 7 Serben getötet und 5 verwundet und 30 Häuser eingeäschert. Ein Angrisf auf das Dorf Topoltschane durch eine bulgarische Bande wurde von den serbischen Be wohnern abgeschlagen. Konstantinopel, 29. März. Heute abend 8 Ahr explodierte auf der Hauptstraße von Pera eine Bombe oder Höllenmaschine. Eine Person wurde getötet, mehrere erlitten Vcrwundnngen. Zahlreiche Verhaftungen wurden oorgenommen, doch scheint der Täter noch nicht ermittelt zu sein. Johannesburg, 29. März. Auf der Drifonteingrube wurden durch die Explosion zweier mit Dynamit ge füllter Kisten 4 Weiße und 50 Eingeborene getötet, und 3 Weitze sowie 16 Eingeborene verletzt. ' Der Komet Marchetti und der Weltuntergang. Ein Zusammenstoß der Erde mit einem Kometen wurde nach italienischen Blättermeldungen sür Ende des vorigen Monats angekündigt. Der Zusammenstoß bedeute sür die Erde eine kurze, aber große Gefahr; und selbst wenn nicht der Kern, sondern nur der Schweif die Erde streife, seien die Folgen immer noch unangenehm genug, indem in
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder