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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 16.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-192806165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19280616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19280616
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1928
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Drittes Vlatt Nr. ISS SovnabruV/Sonnlag, Veu Zuui ^92» Dresdens Feuersch vo» Fr. DaS bevorstehend« SOfährig« Jubiläum -er Dresdner Berufsfeuerwehr gibt An laß, einmal über jene Zeiten zu berichten, in denen die Feuerlvschhilf« in Dresden eine noch recht unzuverlässige und un organisierte war. Di« Mitteilungen hier über gehen bis ins Jrhr 1780 zurück, wo eine landesherrliche Kommission zur Ver besserung der Feueranstalten der Rrsidenz eingesetzt wurde, die auch eine neue Feuer- ordnurm aufstellen sollte. Zehn Jahre später kam eS -war zur Beratung eines von Stadtsyndikus Seyfert auSgearbeite- ten Entwurfs, nicht aber zu dessen An nahme. Durch Reskript vom 1. November 1800 wurde Zeughauptmann Major Dittrich zum Feuerlvschdirektor ernannt. Auch er legte einen Entwurf vor, der aber erst M2 an di« Regierung zur Genehmigung gelangte. Eie ließ ihn bis 1818 liegen, gab ihn aber dann ungesäumt zur Vor nahme einiger Aenderungen zurück. Der umgearbeitete Entwurf befriedigte aber wieder nicht und so beauftragt« di« Regierung 1820 die Polizeikoinmlstton von der Aufstellung von Vorschriften zur Ver hütung von F«uer ganz abzusehen und lediglich ein« Löschordnung aufzustellen. Sie wurde aber erst am 18. Dezember 1848 verabschiedet und blieb über 100 Jah ve lang in Geltung. Bei Anbringung einer Uhr auf dem neuerbauten Turme der Dreikönigskirche in der Neustadt wnrde vom Etadtrate der Feuerlöschdirektor Flössel veranlaßt, über die Modalität der Einrichtung einer Turmfeuerwehr sich gutachtlich auSzulaf- sen. Er sowohl, als der Oberinspektor Fritzsche reichten im Juni 1888 das ver langte Gutachten ein, wobei gar mancher lei Unzuträglichkelten nnd Unzweck mäßigkeiten zur Sprache kamen, die die Etmermanuschafte» betrafen, welche di« tm z 27 der Feuer- lö ^ordnuna vorgefchrieben« Disziplin an scheinend sehr schlecht innehieltey. »Lnterm 18. September 1888 wurden zwischen Oberbürgermeister Pfotenhauer, Bürgermeister Neubert nnd dem Feuer- löschdlrektor die Grundsätze beraten, die hinüchtlich der: Einrichtung einer Feuerwache in der Antonstadt, der Veränderung innerhalb der Eimer- mannschasten und der möglichsten Isolierung der Feuer signale ins Auge zu fassen waren. Wegen Ler Eimerleute einigte Man sich dihin, daß 200 Mann in Altstadt und 100 Mann in Neustadt wohnhaft sein mußten. Sie wurden in 6 Rotten eingeteilt, die Einzelmannschaften mit Nummern ver sehen und der Kontrolle eines Rottmei- sterS unterstellt. Am 4. Mai 1850 fand die Angelegenheit ihre Verabschiedung beim Stadtverordnetenkollegium, nachdem vor der der Verfassung«, und Finanzausschuß hierzu Stellung genommen batte. In dieser Sitzung wurd« der Rat cmf- gefordert, ein« Reorganisation des Feuerlöschwesens überhaupt vorznnehmen, weshalb Bür germeister Neubert autorisiert wnrde, nach Berlin zu reisen und die dortigen Einrichtungen zu stn-ieren. Hierbei er schien es ihm als besonder» wertvoll, daß die Berliner Feuerwehr die städtische Wasserleitung zur Speisung der Spritzen benutzte. Nach oberflächlicher Berechnung sollte die Organisation der Dresdner Feuer wehr jährlich 40 000 Mark kosten. Eie kam aber nicht zustande, dafür wurde aber nach Berliner Muster fleißiger geübt. Bei einer 1889 abgehalteuen Epritzenprobe nnd Nebung der Fen«rwäkh*er mit den Rettungsleitern mußte man sich leider da von überzeugen, daß eS nicht so wetter geben konnte, da hervoraeboben werden mußte, daß ass« Proben einen sehr pein lichen Eindruck aemacht hatten, ganz be sonders die Nebung der Feuerwächter. Jeder, der dabei gewesen war, hatte da» ch In früherer Zeit Becker. Gefühl, daß noch viel zu lernen, aber noch mehr zu vergessen wär«. Vor allem kam man überein, daß der Fcucrlöschdirektor wicht zugleich ein anderes Amt bekleiden könne, wie z. B. das eines Etadtökonomeu. Mit der Selbständigmachung dieses wich tigen Postens hätten die Maßregeln zur Verbesserung des LöschwescnS zu begin nen, darüber war man sich einig. Uno so beschloß die eingesetzte Kommission, dem RatSkollegtum zunächst die Anstellung eines besoudere« FeuerlSschdirektorS vorzuschlaaen, hierbei aber in Rücksicht daraui, daß ein Beamter mit guter Quält- fikation für die dermalen ansgesetzte Be soldung von SOO Talern und 25 Talern Bckleidungsgel- nicht zu gewinn«» fein iverde, die Notwendigkeit auSznsprechen, jenen Gehalt auf wenigstens 800 bis 1000 Taler exklusive einer Dienstwohnung zu erhöhen. Gelegentlich der Ausarbeitung eines dl« Reorganisation des Fenerlöschinsti- tutS vollständig umfassenden Planes kam es darauf an, folgendes fcstzustellen und als wichtig anzuerkennen: Di« größtmöglichste Schnelligkeit d«S Bekanntwerdens eines Brandes; das ausreichende Vorhandensein und di« Güte der Mittel zu seiner Be kämpfung; die größtmöglichste Schnelligkeit des Heranbrinaens dieser Mittel zum Orte der Gefahr und -ie wohlorganisiert«, einem einheitlichen Kommando unterworfene Tätigkeit bei dem Feuerlöschgeschäste. Von diesen allgemeinen Gesichtspunkten müsse man ausgehen nnd versuchen, an be reits Bestehendes anzuknüpfen. Und das geschah auch. Die F'-nerlvsch- ordnung vom 18. Dezember 1848 bekam ein neues Gesicht, vieles Alte wurde aus- gemerzt. Neues ausgenommen. Bor allem schritt man zur Einführung eines ständigen FenerwächterA anf de« Krenzkirchentur« Ihm lag es ob. aller Viertelstunden auf der Galeri die Runde zu machen und nach ausgehenden Bränden Ausschau zu halten. Stechuhren zur Prüfung der pflichtge mäßen Befolgung dieser Anordnung kannte man noch nicht, deshalb mußte der Türmer bei jedem Rundgange ein« kleine Kugel einem besonders g bauten Avvarat überantworten, dem freilich das Odium anhaftete, nicht ganz zuverlässig zu sein. Das Aufgehen eines Feuers wnrde durch Ausstecken einer roten Fahne in der Braudrichtung vom Turme aus gemeldet. In der Dunkelheit erfolgt« die Meldung durch rotes Licht. Dazu gab'S Eturm- g«läut durch bestimmte Glockenschläge, die «afMrsMwche aEM - omo Länger vor dem festlich sich' in Pause« wiederholten und der Lage des Feuer» nach in der Zahl ver schieden waren. Vtan hatte dazu die Stad« in bestimmt« Zonen eingeteilt, nach denen sich der Feuerwächter zu richten hatte. So bedeuteten 4 Schläge »Feuer in Friedrich stadt", 8 in der Neustadt. Bei Landortcn ertönt« in kurzen Pausen ein Schlag. Da» Stürmen dauerte bis zum Zurückgehen de- Brandes, meistens eine Stunde. Nicht unerhebliche Schwierigkeiten be reitete die Wasserbeschafsung, standen doch nur wenige öffentliche Brunne« zur Ver fügung. in deren Nähe al» Sturmfäfler große Holzbottiche auf Kufcn befestigt auf gestellt waren. Daneben hatte man Holz- leitern und die Feuerhaken untergebracht, die in den meisten Fällen morsch und we nig gebrauchsfähig waren. Äußerem mußte das Wasser zum Ablöschen der Brände au» der Weißeritz, der Kaltzbach nnd der Elbe herangeholt werden, wobei die Eimermannschaft oft ein« lange Dop- velkctte zu bilden hatte, um das Wasser nach den Spritzen zu bringen. Letztere waren im Erdgeschoß des Rathauses (Ein gang Echeffelstraße) aufgestellt; auch an entlegenen Stessen standen einige Sprit zen, zn deren Häusern bestimmte Sprit zenmeister die Schlüssel hatten. Die LöW Mannschaften rekrutierten sich aus Schlos sern, Schmieden. Maurern, Zimmerern und Schornsteinfegern während zum Zie ben der Spritzen im Falle des AnSblei bens der Bespannung andere Berufe vor gesehen waren. Hiervon bildeten die Ger ber eine Eliteaarde. Sie galten infolge ihrer Schnelligkeit als die besten Zug- mannschaften nnd waren infolaedessen LSschhilfen immer gern gesessen Di^ Spritzenbesvannnng hati.n bestimmte Lohnkutscher oder Fnssrhalter zu stellen die aber meistens nicht dagewesen sein sollen. Dann zog «-ben die Mannschaft di^ Svritzen selbst. Ein« bevorzugt« Lösch Hilfe bildeten auch die RatSchoiienträger die sich ta bis in den ss-ntigen Tag ihrer guten Ruf erhalten haben. Zur Einsseit^ichb-rt trugen die F^uer ^hrlent«, die sich sväter 'n einer Turner feuerwehr z«sammeng«schsossen hatten ein« dunkelblaue Bluse kM^nt und einen breiten Lederkragen. Als Konlss^deckung wurde sväter der H«lm eingeführt, der vorn die Buchstaben F. D. trug. Da im allgemeinen die damaligen Hand druckspritzen keine Windkessel batten, auch keine Druckregler, so konnte immer nn* die stoßweise Abgabe des Wasser» erfol gen. was oft zum Platzen d-r Schläuche führte, weil sie gegen Stoß und Druck keinerlei Widerstand belaßen. Jetzt kann man mit dem Auto über den geküssten Schlauch fassren — ohne daß Beanddlrek- zu dieser Vollkommenheit hat sich unsere Dresdner Berufsfeuerwehr in den 00 Jah ren ihres Bestehens entwickelt, wozu die Branddirektoren Thomas. Rietz. Langer. Keller und Düwcr und ihre immer berufs freudige Mannschaft viel beigetragen haben. - « Sch«h«Ns»t»m In M»a erleuchteten Wiener Rathaus Eiu sozialer Mensch Ich hört« in einem Vortrag vor kurze« viel vom »sozialen Menschen" reden, de« imstande sein soll, di« Klüft« zu überbrükq k«n, di« unheilvoll uns«r Volk heute zer spalte«. Im Hauptmann von Sapernau« tritt uns ein sozialer M«nsch in voll* kommener Reinheit entgegen. Noch tst er frommer Heide, hat aber in hoher Achtung anders gearteter Frömmigkeit den Juden zu Kapernaum die Schule erbaut. In tie fem Mitleid hat er die Quäle« und Leide» seines gtchtbrüchigen Knechtes mitempfmr- den und mitforg«nd auf Hilfe gesonne«. Sein« Liebe macht nicht Halt vor de» Schranken des Standes und Rana«», son der« wendet sich erbarmend auch dem Un tergebenen zu. So macht er sich selbst auf den Weg und kommt zu Jesus mit der von Herzen kommenden Bitte: »Herr, ich bi« nicht wert, daß du unter mein Dach gehst!" Mit untrüglich klarem Blick erkennt JesuS die letzten Quellen seines Wesens und die letzten Gründe feine» Handeln»: feine innerste Verbundenheit mit dem Ewigen, di« innige Gottbezogenheit seine» ganzen Leben»: »Wahrlich ich sage euch, solchen Glauben habe ich in Israel wicht gefun den!". und er kann nicht ander», er muß helfen! So stcbt ber Hanvtmann von Kapernanm vor un» als der wahrhaft »soziale Mansch": fromm und duldsam, mitleidig nnd liebevoll, ovferfrendiq und tatbereit, demütig nnd gläubig. Möge er ein Vor bild sein für die Menschen unserer Tage! Kunst und Wissen 8 Opernhaus. Im Rahm«n der Fest spiele: »Der fliegende Hollän der" mit Friedrich P laschke in der Ti- telroll« — da» alleine schon ist Festgenuß; und dazu in seiner Umgebung der wohlig- warme Baß Baders, der heldenhaft strahlende Tenor Tauchers — aber nicht wie angekündigt. Claire Born: denn sie war — da» ist nun nahezu selbstver ständlich — wieder einmal nicht in der Lage, singen zu können, sondern als Gast Sabin« Offermann iStadttheat«^ Chemwitzs als Senta — ein jedenfalls nicht zn bereuender Tausch! Sabine Offermann ist Hochdramatische besonderer Qualitäten, mit ausserordentlich, schöner, kraftvoll leuchtender Stimme, nicht mit übermäßig deutlicher Tertbehandlung. aber mit in allen Phasen ihrer Darstellung bewun dernswertem Spiele, mit lrappierender Sicherheit im un--ewobnten Ensemble. mit staunenswerter Annnssung an den Part ner. Die aanze Ausführu^a aewann durch sie an festspielwüvdigem Eindruck. i ,! T« A» — 15- - . . SefchLfillche- Eächfische v»de»creditanstalt DreSde«. Di« Bank nimmt laut Bekanntmachung im Anzeigenteil im Vorverkauf zur be vorstehenden Börseneinführung ihrer neuen staatsmündelsicheren 8prozentig«n Gold-Hypotheken-Pfan-brief« Reihe 18, unkündbar und unverloSbar bis 1984, Voranmeldungen -um Kurse von 97^4 Pro-ewt sBörfeweinssihrungSknrs 98^4 Prozents entgegen. Die Pfandbriefe sind gedeckt durch erststellige Gold-Hnvotsseken nach den Vorschriften des Nnpothekenbank- gesetze» nnd des Gesetzes über wertbestän dig« Hnvotbeken und werden zum Fein- golbpreiS verzinst und zurückgezahlt. »Di« ss«t« bt «ak 6!« O»u«r 61« billig« - v»oae»ä«ell«a L4üiier L Q N. IHei z Hu«« «um» smo vAki ^6 61 Nekckdnjke Luppsn.
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