Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 12.03.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190803128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19080312
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19080312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-12
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.03.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mismih-Btiiiig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 74. Jahrgang. Donnerstag, den 12. März 19V8. ' Nr. 29. Amtsblatt im die Königliche Amishauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtsettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mtt land« und hauswlrtfchastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats m« bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Veranlworllicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jelrne in Dippoldiswalde. DU .wetßeritz'Zrltun-« «Icheint wSchenUIch drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- henAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 26 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Mle Postan stalten, Postboten, sowie zinsereAnsträgernehmen Bestellungen an. Inserate werden mit IS Pfg., solche au» unser« Amtshauptmannschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 3S bez. ZV Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, dl« Spaltenzeile SO Pfg. Herr Baumeister Eduard Schröter in Schmiedeberg beabsichtigt ^aus^dem unter Nr. 79 des Flurbuchs für Schmiedeberg eingetragenen Grundstück «ins SvkILvkLenLi-KnIsg« p, «Nichten. In Gemäßheit von § 17 der Reichrgewerbeordnung wird dies mit der Aufforde rung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht aus besonderen Privatrechlsiiteln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Er scheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Dippoldiswalde, am 6. März 1908. 116b». Königliche Amtshauptmannschaft. Wicsenverpachtlmg. Die Grasnutzung des ausgefüilten ZIpserteiches soll auf 6 hintereinander folgende Jahre, unter dem Vorbehalt, daß bei evtl, vorkommenden größeren Festlichkeiten hiesiger Stadt die Fläche als Festplatz milbenutzt werden darf, verpachtet werden. Angebote sind an den Unterzeichneten abzugeben. vei« Stapln»*. I. A.: H. Lommatzsch. Formulare und andere Drucksachen für Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Ausführung die Buchdruckerei von Earl Jehne, Dippoldiswalde. Die parlamentarische Lage im Reichstage. Obwohl die am 22. November 1907 begonnene gegen wärtige Sitzungsperiode des Reichstags nun bald vier Monate dauert, so gibt es für den Reichstag doch noch so »iel Arbeit-material zu erledigen, daß ernstlich die Frage nach der ferneren Gestaltung der Reichstagsgeschäfte auf taucht. Es ist natürlich gar nicht daran zu denken, daß -er Reichstag imstande sein soll, all die zahlreichen Gesetz entwürfe, die ihm noch vorliegen, bis zum Beginne der gewohnten sommerlichen parlamentarischen Ruhepause unter Dach und Fach zu bringen, selbst wenn es möglich sein sollte, diesen Zeitpunkt noch um einige Wochen hinauszu- fchieben. Es wird sich also nur noch darum handeln können, jene gesetzgeberischen Beratungsstosfe, welche im Laufe der nächsten acht bis zehn Wochen noch am ehesten -urchzuarbeiien sind, zu verabschieden. Hierher gehört vor allem der Reichshaurhaltsetat, dessen zweite Lesung den Reichstag vorwiegend beschäftigt und der bis zum 1. April oersassungsgemätz fertiggestellt sein mutz. Bis zum An fänge der parlamentarischen Osterferien des Hauses sind etwa noch fünf Wochen zur Verfügung, wovon die weitere Etotsberatung sicherlich drei erfordern dürfte. Dann wären an Vorlagen, deren Verabschiedung bis zur Sommer pause möglich erscheint, noch zu nennen die neue Maß- und Gewichtrordnung, die Gesetzentwürfe über die Siche rung der Forderungen der Bauhandwerker, über die Ab änderung des Wechselprotestes, über den Versicherungs vertrag, über die Haftung des Tierhalters, die Novellen zum Vogelschutzgesetz und zum Viehseuchengesetz und viel leicht auch noch die Novelle zur Gewerbeordnung, welche -en „kleinen Befähigungsnachweis" betrifft. Alle diese Sachen ließen sich, wenn der Reichstag konsequente Arbetts- freudigkeit entwickelt, bi» ungefähr Milte Mai wohl er ledigen. Was dagegen den Stand der beiden wichtigsten Vorlagen für den Reichstag — wichtig namentlich wegen ihre» inneren Zusammenhanges mit der Blockpolitik — anbelangt, der Novelle zum Börsengesetz und des Gesetz entwurfes über das Reichs-Vereins- und Versammlungs recht, so gilt es allmählich als ausgeschlossen, daß sie eben falls noch vor dem sommerlichen Vertagungstermine zur definitiven Erledigung gelangen könnten. Auch die erst vor kurzem dem Reichstage zugegangenen vier neuen Justizvorlagen müssen den Sommer über liegen bleiben, höchstens datz sie die allgemeine Debatte passieren werden. Was nun gar die neuen Reichssteueroorlagen und das schon so lange verheißene Gesetz über die Erhöhung der Gehälter der Rcichsbeamten anbei.ng«, so ist jetzt als zweifellos anzunehmen, daß sie dem Reichstage einstweilen nicht mehr zugehen werden. Der „neue Herr" im Reichs- schatzamte ist offenbar mit der Ausstellung seines Steuer- und Finanzprogrammes noch lange nicht fertig, die hierauf bezüglichen gesetzgeberischen Vorschläge sind also erst in der nächsten Wintersession des Reichstages zu erwarten. Vas nämliche wird leider wohl auch von der Beamten- brsoldungsvorlage zu gelten haben, die andauernden finanziellen Schwierigkeiten des Reiches wirken aus die Einbringung dieser gewiß dringlichen Vorlage im Reichs tage i nnrer wieder verzögernd ein, wahrscheinlich werden sich die Reichsbeamten vor der Hand mit Teuerungs zulagen begnügen müssen, obwohl dieses magere Aushilfs mittel wahrscheinlich nicht dazu führen wird, die in weiten Kreisen der Beamtenschaft herrschende Unzufriedenheit »egen der Verschleppung der Gehaltserhöhungsoorlage zu beschw chtigen. Im übrigen verlautet, datz die sommer liche Vertagungsperiode des Reichstage» wegen des mut maßlichen Ausfall«» der Finanzreform Vorlagen und des Beamtenbefoidungsgesttz« eher eintreten dürfte, als ur- sprünglich geplant war, wahrscheinlich schon in der ersten Matwoche. ! U Die Beschlagnahme -es japanischen ^Dampfers „Tatsu-Maru". Zwischen China und Japan schwebt wieder eine nicht unbedeutende Streitfrage infolge Beschlagnahme des japa nischen Dampfers „Tatsu-Maru" durch die chinesischen Zoll behörden zu Macao. Der „Tatsu-Maru" (etwa 3000 To), am 26. Januar von Kobe abgegangen, hatte am 5. Februar vormittags auf der Reede von Macao Anker geworfen und wollte mit eintretender Flut in den Hafen einlaufen,- der Platz liegt etwa 3 Kilometer östlich der kleinen Insel Kuoru- Uau. Der Dampfer hatte Passagiere und Waren an Bord, unter letzteren 30 Kisten mit Gewehren und 40 Kisten mit Munition, von einer japanischen Firma in Hong-Kong an eine Waffen- und Munitionshandlung in Macao. Am selben Nachmittag erschienen plötzlich vier chine sische Kanonenboote und bemächtigten sich des Schisses unter Niederholen der japanischen und Hissen der chinesi schen Flagge. Bewaffnete chinesische Matrosen kamen an Bord, nahmen einige Waren weg und mißhandelten die Schisfsbesatzung. Schließlich wurde der „Tatsu-Maru" nach Lanton geschleppt, wo er heute noch, ungeachtet des japanischen Protestes, zurückgehalten liegt. Die chinesische Regierung erklärt, datz der „Tatsu-Maru" für die chinesischen Revolutionäre bestimmte Waffen und Munition einschmuggeln wollte. Da das Schiff in chine sischen Gewässern Anker geworfen habe, unterstehe die An gelegenheit den Zollreglements. Die Japaner dagegen behaupten, der „Tatsu-Maru" sei im Besitz der vorschriftsmäßigen Erlaubnis der Be hörden von Macao bezüglich der Einfuhr von Waffen und Munition gewesen. Die Stelle, wo der Dampfer provisorisch Anker geworfen hatte, ist diejenige, woselbst die nach Macao bestimmten Schisse gewöhnlich ankern. Dieser Platz liegt aber nicht in den chinesischen Territorial gewässern, sondern diesseits derselben, und untersteht also der portugiesischen Rechtsprechung, eine Tatsache, welche offiziell von den portugiesischen Behörden anerkannt wurde. - : Nach allem scheint China formell im Unrecht und die Freigabe des weggenommenen Dampfers nur noch eine Frage kurzer Zeit zu sein. — Gleichwohl sträubt sich China, ausreichende Genugtuung zu gewähren und Japan hat sich genötigt gesehen, an China ein Ultimatum zu richten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Das Wetter der letzten Tage war bei uns im allgemeinen mehr als frühlingsmäßig; dauernd erhielt sich die Temperatur weit über Null und die Sonne schien sehr warm. — Auch im Gebirge hat milde Witte rung eingesetzt und den Schnee (von Echneemassen kann man wohl nicht gut reden) auch dort zum Schmelzen gebracht. — Am Dienstag abend starb infolge eines Herz schlages im 58. Lebensjahre der amtrhauptmannschastliche Sekretär, Herr Jul. Reinh Enders. Seit März 1898 war er in seinem hiesigen Amte. — Am 9. März besuchte Herr Prof. Pregel die hiesige Müllerschule und inspizierte dieselbe. — Heute Mittwoch abcnd findet die Wohllätigkeits- aufsührung zum Besten des Albert-Zweigvereins statt, zu deren zahlreichem Besuche wir hierdurch noch mals in letzter Stunde ausfordern. — Die Hauptbezirksversammlung der K. S. Militär vereine des Bundesbezirkes Dippoldiswalde findet Sonn tag, den 31. Mai, im Saale des hiesigen Schützenhauses statt. Die Festrede hat Herr Leutnant Weigel vom Schützenregiment übernommen. Er wird sprechen über seine persönlichen Kriegserlebnisse in Südwest-Asrika und seinen Vortrag durch Lichtbilder unterstützen. Am selben Tage findet auch eine Gedächtnisfeier in der Kirche zu Dippoldiswalde für die im verflossenen Jahre verstorbenen Kameraden unseres Bezirkes statt. — Zur Einzelkelchfrage hat der Kirchenvorstand der Luthergemeinde in Plauen i. V. Stellung genommen. Um in der Gemeinde lautgewordenen Wünschen und Be denken hygienischer und ästhetischer Art bei der Abend mahlsfeier entgegen zu kommen, hat der Kirchenvorstand beschlossen, die Zahl der Kelche zu vermehren. Es sollen im ganzen 20 Kelche, größere und b sonders kleinere, neu beschafft werden. — Von mehreren Jungen wurden dieser Tage zwei gefüllte Patronenhülsen auf die Straßenbahn- schienen gelegt. Beim Darüberfahren eines Wagen» explo dierten die Geschosse, wobei ein 7 Jahre altes Mädchen am Handrücken verletzt wurde. Die Täter entkamen. Obercarsdorf. Anstatt den Weg zur Schule anzu treten, halten sich zwei Dresdner Knaben, 7 und 10 Jahre alt, hier ein gefunden, um ihren Angaben nach dem Rodeln bei Bienenmühle beizuwohnen. Es wurde ihnen aber nicht ganz vergönnt, denn das nächste Dampfrotz iührte sie wieder der Heimat zu, da mittels Telephons sich die Eltern der Beiden bald gefunden hatten. Geising, 8. März. Heute fand hier das 3. große Wintersportfest unter zahlreicher Beteiligung statt, es nahmen wohl über 2000 Personen daran teil. Ein Kommers am Sonnabend abend in dem Schützenhaus Geising leitete die Feier ein, dessen Leitung in den Hände» der Herren Richard Kurze-Dresden und Bürgermeister Sieber-Geising lag. Auf ein Huldigungstelegramm an Se. Majestät traf rin äußerst huldvoll gehaltenes Ant worttelegramm ein. Das Sportfest selbst verlief ganz programmätzig. Herr Amtshauptmann vr. Mehnert, der sein Interesse auch durch Stistung von Preisen bekundet«, nahm persönlich teil. Geising, 8. März. Durch Herrn Amtshauptmann vr. Mehnert wurde heute im Beisein des Herrn Amts- straßenmeisters Müiler-Geiiing dem bei der Königlichen Straßenbauoerwaltung seit 1886 angestellten Arbeiter Friedrich Hermann Sieber in Altenberg das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit unter beglückwünschenden Worten überreicht. Breitenau. Am vergangenen Sonntage feierte der hiesige Militärverein sein Wintervergnügen. Trotz der durch das Tauwetter fast unpassierbar gemachten Straßen hatten sich die geladenen Gäste in großer Zahl einge funden. Im Namen des sestgebe, den Vereins hielt Herr Kirchschullehrer Leucht eine packende, von herrlichem patriotischem Eifer und kirchlicher Treue durchdrungene Ansprache, aus der erhellte, datz neben Leid dem Vereine im vergangenen Jahre auch durch zahlreich neu einge tretene Mitglieder große Freude bereitet worden war. Im Namen der Gäste ergriff Herr Pfarrer Krause-Börners dorf das Wort zum Danke und knüpfte seine Wünsche für das fernere Wohl des Vereins an das alle Kaiserwort an: Ich habe keine Zeit müde zu sein; das solle immer fort dis Losung sein, sowohl in politischer Beziehung al» auch in sozialer Hinsicht. Durch den Gesang: Deutsch land, Deutschland über alles, ehrte man hierauf das k, dieser Ansprache berührte Andenken Kaiser Wilhelm l. Noch lange Zeit hielten die Ballsreuden jung und alt zu sammen, und alle hatten den Eindruck: Treue gegen Vater land und Kameraden ist doch kein leerer Wahn. Glashütte. Der Zentraloerband der Deutschen Uhr- macher hatte bei dem Bürgermeister von Glashütte an- gesragt, ob die Uhren der Nomosuhr-Gesellschaft, die von Glashütte ans versandt werden, Glashütler Fabrikat seien. Darauf kam folgende Antwort: An den Zentral- verband der Deutschen Uhrmacher! Auf die Anfrage vom 6. dieses Monat» teile ich Ihnen mit, daß die „Nomos- uhr" nicht in Glashütte hergestellt wird. Wie festgestellt wurde, bezieht die Gesellschaft die Uhren fertig aus der Schweiz und läßt dieselben hier nur nachsehen und regu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite