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Weißeritz-Zeitung : 01.12.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190812011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19081201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19081201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1908
- Monat1908-12
- Tag1908-12-01
- Monat1908-12
- Jahr1908
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 01.12.1908
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UHmMitmlg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 74. Jahrgang Dienstag, »en 1. Dezember 1908 Nr. 188 Aus den bevorstehenden Verhandlungen in der Zweiten Kammer wird man ja erfahren, ob diese Anträge schließ lich doch annehmbar erscheinen werden. Zn Um des LMGMrcW in SM. Die Berichte der Wahlrechtsdeputation in der Zweiten Kammer des sächsischen Landtages des Berichterstatters Mgeordneten vr. Kühlmorgen und des Mitberichterstatters Abgeordneten Hettner sind am Donnerstag abend erschienen. Der erste Bericht, der den Standpunkt der Majorität der Deputation vertritt und einen Umfang von nicht weniger als 196 Seiten besitzt, enthält in der Hauptsache die Refe rate über die einzelnen Sitzungen der Deputation, die durch ihre teilweisen Wiedergaben nach jeder Sitzung in der Presse hinreichend bekannt geworden sind. Außerdem sind den Berichten beigegebcn die verschiedenartigsten Unterlagen zu dem Entwurf, ferner die zu ihm gestellten Anträge, der Entwurf selbst und die Wahlkreiseinteilung der Regierung, die bekanntlich von der Mehrheit der Deputation ange nommen wurde. Der Bericht des Abgeordneten Hettner, der gleichzeitig die Stellungnahme der Minderheit der Deputation präzisiert, umfaßt dreißig Seiten. Zunächst wird darin die Begrün dung für die ablehnende Stellung der Minderheit gegeben, worauf diese ihre Gegenvorschläge zur Verbesserung des Eventualvorschlages macht. Diese bestehen in der alten Forderung der Nationalliberalen nach der Abstufung der Pluralstimmen je nach den Merkmalen, die der betreffende Wähler besitzt. Sie sollen je eine Zusatzstimme erhalten, wer a) ansässig ist (100 Steuereinheiten) oder mindestens vier Hektar Land und Forstwirtschaft oder einen Hektar Gärtnerei oder Weinbau betreibt,- b) wer in dem voran gegangenen Kalenderjahre ein Einkommen von niehr als 2200 Mark versteuert hat; c) wer das Freiwilligenzeugnis nachweisen kann oder als Staate- oder Prioatbeamter mindestens 1600 Mark Jahresgehalt bezieht oder wer zur Handels- o^er Gcwerbekammer wählt (in letzterem Falle jedoch nur dann, wenn der Wähler ein Einkommen von mindestens 1600 Mark versteuert); ä) wer beim Abschluß der Wählerlisten das 45. Lebensjahr vollendet hat. Die Wahlberechtigten, bei denen zwei oder mehr der Voraus setzungen vorliegen, haben zwei Zusotzstimmen; mehr als zwei Zusatzstimmen neben der Grundstimme stehen keinem Wahlberechtigten zu. Für den Fall der Ablehnung dieser Bestimmung beantragt die Minderheit, anstatt 2 — 3 Zu satzstimmen neben der Grundstimme zu gewähren, genau wie in dem verflossenen Kompromiß bestimmt war. Schließ! ch beantragt die Minderheit, die Wahlkreiseinteilung der Regierung abzulehnen und dafür die Wahlkreiseinteilung des Abgeordneten Hettner, die die Nationalliberalen an genommen haben, anzunehmen. Zu derselben Zeit, als diese beiden Bericht erschienen, wurden ferner einige Anträge der konservativen Fraktion zur Evcntualvor-age herausgegebcn, die bei weitem nicht alle Einwände gegen den Entwurf zu beseitigen vermögen, immerhin aber geeignet sind, etliche Bestimmungen in milderem Lichte erscheinen zu lassen. So Haden sich die Konservativen entschlossen, der großen Masse der Mähler, also auch den nicht privilegierten, insofern ein Zugeständnis zu machen, als auch diesen eine Zusatzslimnie gewährt werden soll, falls sie bei Abschluß Ler Wählerlisten das 50. Lebensjahr erfüllt haben. Dadurch würde der Ent wurf drei Wählergruppen aufweisen, und zwar die erste Gruppe mit Wählern, die vier Stimmen haben, die zweite Gruppe solche mit zwei Klimmen und die dritte Gruppe enthält die Wähler mit einer Stimme. Daß die Altersstimme wieder erscheint, wirkt, wie ge sagt, im Hinblick auf den ganzen Entwurf einigermaßen versöhnend; außerdem beantragen die Konservativen, den zur Gewernekammerwahl Berechtigten, die ein Einkommen von 1000 Mark und mehr versteuern, die vier Stimmen zuzuteilen, während der Entwurf bereits allen denjenigen die vier Stimmen gewähren will, die mit einem Ein kommen von 600 Mark an der Gcwerbekammerwahl teil- nehmen können. Auch dieser Antrag kann vom Stand punkte der gerechten Bewertung der Wähler als annehm bar bezeichnet werden, wenn er auch nicht an die Forde rung der Minderheit der Deputation heranreicht, die die Einkommensgrenze für diese Wähler und den Beamten Und Prioatangestelltcn unterschieden sehen will. Richter diel Festlichkeiten durch Begrüßung der Erschienenen und einem Hoch auf die sächsischen Militärvereine. Ehren mitglied Pfarrer Thomas-Seifersdorf beleuchtete in seiner Festansprache die geschichtliche Bedeutung des Gründungs tages und die patriotische Wirksamkeit des Vereins seit seiner Entstehung. Der Verein verausgabte in 25 Jahren 2308 M. an Unterstützungen und erwarb einen Reserve- fond von 3540 M. Freigutsbesitzer Hamann schenkte dem Verein die Fahne und neue Gewehre. Die Ansprache gipfelte in einem Hoch auf den Kaiser und den König. Bezirksvorsteher vr. Braeutigam ehrte die Veteranen, wie auch die Gründer des Vereins, soweit sie anwesend waren, durch Worte der Anerkennung und überreichte im Auftrage des Bundespräsidiums dem Vereinsvorsteher das silberne Norsteherzeichen Kaufmann Lindner händigte dem ver- dienten Vorsteher eine Talchenuhr als Dankesspende seiner Kameraden ein. Ehrenmitglied Hamann dankte namens der Vereinsveteranen und -Gründer dem Bezirksvorsteher für die ihnen zuteil gewordene Ehrung. Kamerad Kauf mann Lindner und Gemeindevorstand Menzer erhielten hierauf durch den Vereinsvorsteher die Mitteilung, daß der Verein ihnen die Ehrenmitglicdschaft übertragen habe. Seitens der Vertreter der Bruder- und Ortsvereine, der Gemeindeverwaltung und einzelner Ortsbewohner wurden dem Jubelverein eine Anzahl wertvoller Geschenke dar gebracht. Besonders sei erwähnt, daß die Frauen des Ortes den Jubeloerein durch eine Spende erfreuten, die den Grundstock zu einer Stiftung bilden soll zur Unter stützung bedürftiger Kameraden. Der Vereinsvorsteher dankte tiefbewegt für all die reichen Gaben. Die Aufein anderfolge der festlichen Veranstaltungen war durchflochten von Darbietungen des unter Leitung des Herrn Kantors Hentsch stehenden Ortsgesangvereins. Ein Ball für die Festteilnehmer bildete den Abschluß der für die Geschichte des Militärvereins zu Großölsa bedeutsamen Feier. Dorf Bärenstein. Am Sonntag nachmittag fand im hiesigen Gasthofe die Gemeinderatswahl statt, zu welcher von 107 stimmberechtigten Wählern 51 erschienen waren. Gewählt wurden die Herren Hermann Glauch, Iuliu» Klengel, Ernst Kühnel, Oswald Rasche, Albin Bach, Her mann Kühnel, Traugott Nitzsche als Gemeinderatsmitglieder und Ernst Büttner, Emil Kühnel und Mar Krönert als Ersatzmänner. ' Bärenstein. Der hiesige Landwirtschaftliche Verein hielt am Sonnabend eine Versammlung ab, in welcher der in landwirtschaftlichen Fragen außerordentlich rührige Vorsitzende, He r Kantor Schlosser, einen fesselnden und infolge Zuhilfenahme von Tabellen und Proben allgemein leicht verständlichen Vortrag über Futtermittel hielt, der allerseits reichen Beifall fand. Eine anregende Aussprache schloß sich an. Börnersdorf Zwei geachtete Einwohner unserer Kirch- fahrt können im Herbste dieses Jnhres auf ein 25jähriges Jubiläum ihres Küchendienstes zurückblicken. Der eine ist Herr Gutsbesitzer Wilhelm Schiffel in Hennersbach, der sei» 25 Jahren ununterbrochen dem Kirchenoorstande an gehört, der andere ist Herr Schuhmacher Julius Hesse in Börnersdorf, der seit eben dieser Zeit das Amt eines Glöckners und Bälgetreters versieht. Mögen beide noch lange ihrer Ämter walten! — Am Sonntag vor Weihnachten soll hierorts Ge- mcinderatswahl jtattfinden. Es sind in diesem Jahre zwei Hausbesitzer und ein Unansässiger zu wählen. Es scheiden ans Herr Postagent V'.etschneidcr, Herr Schmiedemeister Heinrich Gerisch und Herr Zimmermann Dittrich. — Die kürzlich hier abgehaltene Treibjagd ergab eine Strecke von 4 Rehen und 14 Hasen. Breitenau. Ein unbekannter Geber hat unserer Kirch gemeinde ein. Kapital von 200 M. zukommcn lassen mit der Bestimmung, daß die Zinsen davon zur Bestreitung der Beleuchtung bei Abendgoltesdienjten Verwendung finden sollen. Diese neue Liebesgabe ist um so erfreulicher, als erst im Frühjahr der Kirche ein schöner Teppich von einem hiesigen Einwohner geschenkt worden ist. Possendorf. Der frühere Postaushelfer Artur R., der kürzlich auf seine ehemalige Geliebte im Materialwaren laden ihrer Mutter ein Attentat ausgeführt hatte und danach .Fokales Md Sächsischem Dippoldiswalde. Als Weihnachtspräludium schönster Art erklang die musikalischeAbendandacht am 1.Advent in unsrer Stadtkirche. Allegro für Orgel von Brosig (S. Müller), Gemeindegesang (Gesangbuch 29), Spruch, Gruß, Gebet und Schriftvorlesung stimmten die Herzen in harmonische Adventsakkorde ein, deren Grundton, die Sehn sucht nach dem Heiland, in dem gemischten Chor: „Ver- nimm, Herr, meine Stimme, hör auf mein Fleh'n" von Mendelssohn und in der Sarabande für Violine (Herr Kurt Jahn) und Orgel von Vach zum Ausdruck kam. Als Erfüllung dieser flehentlichen Bitte bricht das Morgen rot einer neuen, seligen Zeit herein, gezeichnet in der Bach- schen Bearbeitung des Chorals „Wie schön leuchtet der Morgenstern" für Soloquartett und Violine. Von der Orgel tönt es: „Macht hoch die Tür" von Ferchhammer, und die Gemeinde singt Lied 26, 1. „Mache dich, mein Herr, bereit", Sonpcansolis von Becker, und „Dein König kommt" von Schurig (Frau Bürgermeister Or. Weißbach) und Romanze für Violine und Orgel von Campagnoli begrüßen den neugeborenen König. Mit freudigen Stimmen intoniert die Orgel das Weihnachtspastorale über „O du fröhliche" non Rebling, ein Soloquartett singt dem Christ kind ein Wiegenlied von Mergner, und der gemischte Chor stimmt an: „Es ist ein Ros' entsprungen" von Prätorius und jubelt über die Weihnachtsgabe in dem Liede: „Nun singet und seid froh", und dieser hohen, hehren Weihnachts- freude wird dann in der Ansprache des Herrn Super intendent weiter Ausdruck verliehen. Vater unser, von dem die Gemeinde den Schluß singt, und Segen, die ganze weihevolle Stunde hat dem Herrn den Weg bereitet, und in seliger Hingabe an den Heiland singt die Gemeinde den Schlußvers: „Komm, o mein Heiland, Jesu Christ, meines Herzens Tür dir offen ist." — Die öffentliche Abendunterhaltung des Turn vereins „Jahn" am Sonntag in der „Reichskrone" er freute sich eines ausverkauften Hauses; und wenn über haupt, so kann man hier sagen: Die Darbietungen waren desselben wert. Erntete jede Nummer des reichhaltigen Programms wohlverdienten Beifall, so sind wiederum be sonders hervorzuheben die wirklich vorzüglichen turnerischen Leistungen mit Einschluß eines effektvollen Reigens. Es wurde eben ein „Turnerkonzert" geboten. Angenehm emp fanden gewiß alle Besucher, daß die einzelnen Nummern Schlag auf Schlag, ohne die unangenehmen Pausen, auf- einanderfolgten. Schade, daß die viele Mühe, die zweifel los die Einstudierung beansprucht hat, nur durch eine einzige Ausführung belohnt werden kann. — Der Stenographenvercin „Gabelsberger" begeht morgen Dienstag sein 40jährigcs Stiftungsfest. Dasselbe wird im Saale des Hotels „znm gvldnen Stern" geseiert und besteht aus Tafel, Konzert und Ball — Keine „Nachfrist" für alte Taler. In der Presse war vielfach im Interesse der Sparer für eine Verlänge rung der am 1. Oktober abgelaufcnen Frist, die der vollen Auszahlung der eingclaufenen Talerstücke ein Ziel setzte, plädiert worden. Man erfährt jetzt, daß auch im Reichs- schatzamt Anträge eingegangen sind, die um eine Ver längerung der Frist ersuchen. Diesen Anträgen wird aber nicht Folge gegeben werden können. Der Endtermin, den der Bundesrat festgesetzt hat, wurde bereits so gewählt, daß allen Talerbeiitzern sehr lange Zeit gelassen wurde, die Einlösung der Geldstücke zu bewirken. Es ist selbst in den kleinsten Blättern in mannigfacher Farm aus den Ab lauf der Frist hingewie>en worden, und noch im Sep tember wurde besonders darauf aufmerksam gemacht, daß der I. Oktober als letzter Zeitpunkt für die Talereinlösung herannaht. Großölsa. Unter Beteiligung vieler Brudervereine des Bezirks beging am 29. November der K. S. Mililär- verein zu Großölsa die Feier seines 25jährigen Bestehens im Gasthofe des Ortes. Nach Verklingen der von der Dippoldiswalder Stadtkapelle dargcbotenen einleitenden Weberschen Jubel-Ouvertüre eröffnete der Vercinsvorsitzende kHolzversteigemng. Frauensteiner Staatssorstrevier. Frankescher Gasthof in Kauenstein. 10. Dezember 1908, vorm. S Ahr: ll w. Stämme, II h. u. 12974 w. Klötzer, 8780 w. gek. u. 22 w. Derbstangen i. g. L., 4495 w. Reisstangen, 17 rm w. ungesp. Nutzscheite, 4 rm w. Nutzknüppel. Nachm. l/22 Ahr: 34 rm w. ungesp. Brennscheite, 365 rm h. u. w. Brennknüppel, 1 rm h. u. w. Zacken, 456 rm h. u. w. Äste. Durchforstungs- u. Bruchhölzer: Abt. 3. 5. 5ä. 58. 6ä. 68. 6V. 7. 8. 13. 17.—20. 26. 27. 29. 35.-58. König!. Forstrevierverwattung und König!. Forstrentamt Frauenstein. Die Meiherttz-Zeitung' rrscheint wöchentlich drei mal : Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- SenMenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 44 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern tO Pfg. — Alle Pvstan- talten, Postboten, sowie msereAusträgernehmen Bestellungen an. Inserat« werden mit Pfg., solche aus unsere» Amtshauptm.t, mschast mit 12 Pfg. die Spaltzelte oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. M Pfg. - Tabellarische und komplizierteJnserate mit entsprechendem Auf- ichlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pfg ..-«M.— «Mit, »,i Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannlchaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem „Illustrierten Anterha!tungsb!att". Mit land- und hauswirtschastllcher Monats-Bettage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Kedakteur: Pau! Jehnr. - Druck und Verlag von Car! Irhnr in Dippoldiswalde.
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