Dresdner Journal : 03.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187606037
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18760603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18760603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-03
- Monat1876-06
- Jahr1876
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- Titel
- Dresdner Journal : 03.06.1876
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WWWUWW 1876 Sonnabend, den 3. Juni 127 DreMerImmml Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. rast- Vas Jubiläum de» Herrn v. Hülsen. M Me dir Kritik nicht willig und gern die l. iktne« s Cmite. Feuilleton Redigirt von -Veto Banck. So ungefähr lauten die Aussprüche verschiedener Berliner Thcaterbeobachter. Der Laie könnte wähnen, daß es speciell Berliner Worte sind, die über den localen Rah men hinaus an Bedeutung verlieren. Doch dies wäre rin irrthümlicher Schluß. Wenn sich schon die Berliner Kritik Hru. v. Hülsen gegenüber eine freie Stimme nennen darf, so werden die wenigen Schriftsteller, welche sich auch im übrigen Deutschland näher und mit aufrichtiger Sachliebe um das deutsche Theater bekümmern, noch mehr Ver anlassung haben, dies zu thun. Sie werden aber auch in dieser Unabhängigkeit um so objectiver die Tragweite anerkennen müssen, welche ein so langjähriges Wirken auf den Vortheil der guten Sache ausübt. Dieser allgemeine Einfluß auf die Handhabung und auf das Selbstgefühl der deutschen Bühne entsprang einem sittlichen Pathos, das sich in der Hülsen'schen Führung stets belebend verkündigt hat. Der redliche Wille, etwas Tüchtiges zu schaffen, l eß diesen Mann bei Zeiten einige Cardinalpunkte erkennen, deren Beach tung für die Theaterentfaltung in größerm Sinne un abweisbar bleibt: er lernte früh die schwere Kunst, rück haltlosen Tadel nicht nur mit Resignation, sondern auch mit bereiter Empfänglichkeit für dessen treffende Rath- schläge zu ertragen und zu nützen; er begriff, daß es zur geistigen Förderung von Drama und Oper zwischen der Bühnenleitung und der ästhetischen wie schaffenden Literatur nur ein Verhältniß der Gleichberechtigung, des persönlich wie geschäftlich nobeln Wechselvcrkchrs geben kann und daß endlich eine patriotisch deutsch gesinnte Lenkung des Theaters nicht blos durch Principicn, son dern vor Allem auch durch die Selbstinangriffnahme aller Mühen und technischen Schwierigkeiten zum er wünschten Ziele führt. O. B. leater. er in d. Gr !fftr,»ttr:U ite» Uffemit ich Nit» La» Sisa», 7» ft-mter. »statt.) se». tlvffa. -radelt» L > Sufjü,« »i auch bet der Königlichen Lotterie-Darlehnscaffe in Leipzig erhoben werden können. Dresden, den 1. Juni 1876. -er L«»bt«g»a»sch»ß z» Vtrw«lt»»g der StaaUschslbk». Pfotenhauer. «s- — Amtlicher Theil. «m Majestät der König haben den an Stelle des I)r. Brentano zum Nordamerikanischen Consul in mannten Herrn Joseph T. Mason hier in Sgenschaft anzuerkennen geruht. chrichte». t-rohtü tt« hab lieble» res». Sa i ilmtihaapmi riehke, ver-tt sap den Mi Laak die Kami MuM. l 187«. ist herrlicher stlr die k er theur« lichftni Daut öek »n INS bqtdrminler. Bitte in Nr.! und deziehendlich 4^ Staatspapiere umgewandel- t« Löbau-Zittauer Eisenbahnactien Tüt. und L, im Rückzahlung planmäßig den 2. Januar 1877 resp. l. december 1876 zu erfolgen hat, soll tt» 1». diese» Monat» und folgende Tage, Haidars von 5 Uhr an, im hiesigen Landhause l kuze stattfinden. Zugleich wird bekannt gemacht, daß die am 1. Juli W Zahns zahlbaren Kapitalien und Prämien in laut Ziehungsliste vom 24. März 1876 ausgeloosten 11 Wich-schlesischen Eisenbahnactien, ferner die am L. Zimi und bez. 1. Juli dieses Jahres zahlbaren Hilalien der laut Ziehungsliste vom 15. December M ausgelovsten 4?b Staatsschuldcncassenscheine der Wen von den Jahren 1852, 1855, 1858, 1859, IM, 1866 und 1868, der laut Ziehungsliste vom 16. Kauber 1875 ausgeloosten 41b dergleichen vom Jahre der laut Ziehungslisten vom 15. December 1875 «chelooslen 4^ dergleichen vom Jahre 1870 und der af dm Staat übernommenen Albertseisenbahn-Prioritäts- Stzltmeli ohne Titer» vom 2. Januar 1856 und lat ö vom 1. Juli 1856, ingleichcn die, dir nämlichen kze fälligen Zinsen von königlich sächsischen Staats- Wmmflenscheimn, der auf den Staat übernommenen Usch-schlesischen und Löbau-Zittauer Eiscnbahnacnen U Slttrtseisrnbahn-Prioritätsobligatlonen der ersten O Mten Emission bereits vom 15. diese» Monat» au gm Rückgabe der betreffenden Kapitalscheine und Zins- Wns bei der hiesigen Staatsschuldencasse sowohl, als Im Anschluß an die von uns mitgctheilten deutschen und österreichischen Zeitungsstimmen lassen wir heute zunächst die Aeußerungen einiger französischen Blätter folgen. Wenn man nach der Sprache des „Moni teur" urtheilen will, welcher angeblich in nahen Be ziehungen zum Herzog Decazes steht, so scheint das Er- eigniß im französischen Ministerium des Auswärtigen eine unangenehme Ucbcrraschung hervorgerufrn zu haben. „Die Folgen des türkischen Thronwechsels", sagt der „Moniteur", „lassen sich unmöglich sofort vor- hrrschen. Vian muß jedoch hoffen, daß diese neue Ver wickelung nicht das Verständniß der Mächte zerstören wird, und wir wollen noch auf eine friedliche Lösung rechnen." In einem längeren Artikel kritisirt dann der „Moniteur" das Benehmen der Sofias, die sich mit der Politik statt mit ihren Studien befassen. — Der „Franyais" meint, daß durch die neuesten Vorgänge in Konstantinopel die Krisis sich „nur verschärft" habe. Von einer Stunde zur andern müsse man sich auf die Nachricht gefaßt machen, daß einer der betheiligten Staaten einen entscheidenden Schritt gethan hat. — Sehr pessimistisch sicht auch das „X1L. Stecle" die Lage an und erklärt: „Die Elemente, aus welchen das ottomanische Reich besteht, sind zu heterogen, als daß man eine Repräsentativregierung einführen könnte. A»„«r»»ldä«»ckaut«ob«a . . IS tritt ?o»t- uoä : «Uurdvokk. dilliu. kl«»«»! 10 ?k. l«ar»t«»pr»l»«r «o« ketitrsils SV ?k. ' ^i»-«»»oät" <tis /eil«: SO mt Liioullme ä«r Sowa- vu4 ksiart»x« Mr äeo tolzsasso Iu«vr»tv»»»»»k»« »ui^art«! H Oow»»i»»io»Lr U« I>rs»Uoer ^oanuNi; »baock»«.: L-A», L—I-Ur»»I»» kr»»U,rr » M.; L I«rU»-Vt«l-ULill»iuF kr»^-L«tp»l- kr»»k1vrr » It NS»U«»: Ato««, N«rU»: 8. LornicL, /,. Atano«»'» 8ür«»u; vd«m»tt»: A>. b^oiat, ». N.i Ad. Far-er'iods a. F. <7. ÜuekU., Da««ü«L Oo , SSrUt»: , 11»»»«»«: 6.L'cAü«1«,' r«rt»: Lava«, La/itt«, Latti«r L Oo , »tultxutt: La»-« L ^o., Undur-: L. Opprtüd. LSiuzt. Lrx««t>tiov äe» vnr»äaer 7ovrruN«, Orsxtsa, itvu»8«r»tr»»»« Ko. N0. v. Strantz, das Hamburger Stadttheater durch Barnay vertreten, die Straßburger Bühne folgte, auch der Ver» rin „Berliner Presse". Dann kamen die Deputationen der Berliner Theater: Wallner-, Woltersdorff-, Kroll, National- und Residenztheater. Nachdem dir Deputationrn gesprochen und die Diplome und Adressen vieler anderer Theater und Vereine dem Jubilare überreicht waren, richtete derselbe an die äußerst zahlreiche Versammlung ungefähr folgende Worte: Heute vor fünfundzwanzig Jahren trat ich zum ersten Male hier an dieselbe Stelle, um das mir allergnädigst anverlraute Amt anzutreten. Von da bis heute — welch' eine lange Zeitl Wie viel Sorgen und Unannehmlichkeiten, wie viel Jntrtguen und Widerwärtigkeiten thürmten sich darin auf! Doch an dererseits , wie viel erhebende Momente sind mir zu Theil geworden, wie oft ist mein Streben und Wirken von glücklichem Erfolgt gekrönt gewesen! Je mehr un- berufene Federn über das Theater geschrieben babeu, nm so bedeutungsvoller ist für mich die Anerkennung meiner Berufsgenossen gewesen, die mir am heutigen Tage zu Thtil geworden. Mein Dank hier Ihnen Allen gegenüber ist wahrhaft, herzlich, unaussprechlich. Nehmen Sie ihn, wie er gefühlt ist. Nachdem der Intendant v. Prrfall aus München ein Hoch auf den Kaiser ausgebracht, schloß die Feier, und die weitaus zum größten Theile aus dm Mitglie dern der Kunst und Literatur bestehende Festverfamm- lung trennte sich, um gegen 3 Uhr zum Diner im „Kaiser hof" sich wieder zu vereinigen. Der öffentlichen Feier im Concertsaal war in der Wohnung des Jubilars eine Brgrüßung durch die De putation des Bühnenvereins: v. Perfall von München, Gustav zu Putlitz von Karlsruhe, v. Lo«n von Weimar, Temprltey von Koburg-Gotha vorangegangrn, die d«m Jubilar rin seltenes Geschenk überreichte. Es stellt in Bekanntmachung. k uiglichstrr Erleichterung der Einlösung der vom M ob außer Eurs gesetzten Landesscheidemün- a hiesiger Stadt sind außer den bereits in Kkwntmachung vom 26. v. Mts. bezeichneten -affenstellen, als bei; Finanzhauptkaffc, dem eramte, dem Forstrentamte und der Bezirks- -tzumahme — auch noch die Zollabfertigungs- e» am Leipziger Bahnhofe und am Central fr und die Schlachtsteuer-Einnahmrn kattalschlachthofe, sowie in der Altstadt, Neustadt Knedrichstadt, beauftragt worden, in den Monaten -" und August d. I. die gedachten Münzen schlichen Werthverhältnisse sowohl in Zahlung , als auch gegen Reichs- oder Landesmünzen Telegraphische Nachrichten Wien, Donnerstag 1. Ium, Abend». (W. T. B.) Wie die „Presse" meldet, soll der österreichisch ungarische Generalkonsul in Belgrad, Fürst Wrede, im Auftrag de» Grafen Andrassy gegen da» von der serbischen Regierung ertheilte Moratorium Protest eingelegt haben. Versailles, Donnerstag, 1. Juni, Abend». (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat heute die Wahl de» Prinzen J6r«me Napoleon für giltig erklärt und sodann die Berathung de» Gesetzent wurf», betreffend die Ertheilung der akademischen Grade, begonnen. Neapel, Donnerstag, 1. Juni, Vormittags. (W. T. B.) Wie die hiesigen Journale melden, ist Befehl zur Ausrüstung der Fregatten „Terribile" und „Carridde" eingetroffen Admiral Martiri übernimmt den Oberbefehl über daS in Tarent befindliche Panzergeschwader. Letzteres ist ange wiesen, sich zur Abfahrt nach dem Orient bereit zu halten. London, Donnerstag, 1. Juni, NachtS. (Tcl. d. Dresdn. Journ.) In der heutigen Sitzung deS Oberhauses erklärte auf eine Anfrage des LordS Stratheden der Staatösecretär deS Aeußern, Earl Derby: Die Antwort Englands auf die Vor schläge der Nordmächte könne noch nicht veröffent licht werden, weil dieselben der Pforte noch nicht mitgetheilt worden sind. Der gegenwärtige Augen- blick sei nicht geeignet, das jüngste wichtige Er- eigniß in Konstantinopel in allen Phasen zu dis- cutiren. Er glaube, dasselbe sei nur daS Resultat deS freien Willens der Bevölkerung und durch keinen Einfluß von außen her hervorgerufen. Dasselbe könne von den wichtigsten Folgen sein; e» sei aber kein Grund Vorhänden, im Voraus nicht günstige Resultate anzunehmen. Nach dem Wiederzusammentritt deS HauseS in 14 Tagen hoff« er, daß die Regierung bestimmter über diese Angelegenheit werde sprechen können. DaS Oberhaus vertagte sich hierauf bis zum 13. d. Mt». Im Unterhause erklärte der Premier DiSraeli auf eine Anfrage deS Marquis of Hartington, eine weitere materielle Information über die Vor gänge in Konstantinopel, außer der bereits in der Das fünfundzwanzigjährige Jubiläum des Generalintendanten der königl. Schauspiele Herrn v. Hülsen wurde am I. Juni im Concertsaal des königl. Opernhauses zu Berlin festlich begangen. Ueber den glänzend mit Blattpflanzen geschmückten Ausgang gelangten die Theilnehmer in den durch Laub- und Blumengewinde geschmückten Saal. Die rechte Seite war von der königl. Kapelle auf einer Estrade eingenommen, während gegenüber die Plätze für das Chvrpersonal sich befanden. In der Mitte des Saales waren Fau teuils für die Familie des Gefrierten gruppirt, während der Jubilar selbst, von blumcngeschmücktem Sitze die Gratulationen cntgcgcnnahm. Sämmtliche Herren und Damen der königl. Bühnen standen auf der rechten und die Deputationen auf der linkm Seite, dem Jubilar gegenüber bot eine große Tafel Raum für die dar- gebrachtcn Gaben. Um I I Uhr erschien der Jubilar und nach einem Liede von Radecke, gedichtet von Rodenberg, verlas der Director Hein rin Gratulations- schreibcn des Kaisers, in welchem der Monarch dem Jubilar seinen herzlichen Donk ausspricht und seiner Thätigkeit als Militär sowohl, wie als Generalinten dant das wärmste Lob spendet. Ein Brustbild des Kaisers in Lebensgröße hatte dieses Handschreiben begleitet. Die Kaiserin hatte die Anerkennung der Verdienste des Ju bilars in einer Depesche ausgesprochen. Auf deren Ver lesung folgte der Vortritt der Deputationen. Zuerst gab Hein den Gefühlen des Dankes und der Anerkennung feiten sämmtlicher Mitglieder der kgl. Hofbühnen be redten Ausdruck. Die Theater von Hannover, Kassel und Wiesbaden hatten Abgesandte und Adressen ge schickt, der Verein dramatischer Autoren und Courpo- nisten brachte seine Glückwünsche durch Gottschall und Lindau, Franz Dingelstedt überreichte eine Adresse der beiden Hostheater zu Wien. Das Leipziger Theater war durch DienStagsfitzung deS Unterhauses von ihm mitge- theilten, sei ihm nicht zugegangev. Disraeli fuhr dann fort: Er habe zwar, während er der heutigen Sitzung des Unterhauses bereits beige- wohnt, ein Telegramm aus Konstantinopel erhalten; dasselbe enthafte aber Nichts, was das Haus interessiren könue, außer etwa, daß Alles ruhig und daß die musel männische Bevölkerung mit der Lage der Dinge zu frieden sei. Das bet den Berliner Confercnzen verein barte Memorandum sei der Pforte noch nicht mitgetheilt; er hoffe, daß die Mittheilung desselben nicht nothwendig werde. Ohne Zweifel sei die Lage der Dinge in diesem Theile Europas eine kritische. Die englische Regierung habe diejenigen Vorsichtsmaßregeln getroffen, welche sie zur Aufrechterhaltung der Interessen und der Ehre des Landts für nothwendig erachtet habe, und die Regierung habe die Absicht, diese Politik der Vorsicht weiter zu verfolgen. Seiten der englischen Regierung wünsche er dabei aber gleichzeitig, formell zu constatiren, daß nach der Ansicht, die er hege, dir Interessen Englands am meisten durch Aufrechterhaltung des Friedens gewahrt werden würden, und daß die Ehre Englands durch nichts wirksamer vertheidigt werden könne, als dadurch, daß cs einen Hauptantheil (IvaclinA p»rt) nehme bei den Schritten zur Erreichung dieses Ziels. (Beifall.) London, Freitag, 2. Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die „Times" meldet aus Cadix vom gestrigen Tage, daß die spanische Flotte mit AuS- nähme der Schiffe in den biScayaschen und cuba- vischen Gewässer« den Befehl erhalten hat, sich der englischen Mittelmeerflotte anzvschließen. Konstantinopel, Donnerstag, 1. Juni. AbendS. (W. T. B.) Heute wurde bei der hohen Pforte eia kaiserliches Rescript verlesen. In diesem Rescript wird die Beibehaltung des gegen wärtigen Cabinets ausgesprochen und angekündigt, daß der Sultan zu Gunsten des Staates 60,000 Beutel aus der Civilliste und sämmtliche aus den Privatgütern der Krone fließenden Einnabmen überläßt. Es wird ferner dir Herstellung des Gleichgewichts des Budgets und die sofortige Einführung von Verbesserungen bei der Finanzverwaltung und dem öffentlichen Unterrichte, sowie die Reorganisirung des Staatsraths und des Justizministeriums anempfohlen. Die Minister werden angewiesen, diejenige Regierungsform ausfindig zu machen, welche den Interessen gllcr Reichsangehörigcn ohne Unterschied am besten zu entsprechen vermöge, damit einem Jeden volle Freiheit gesichert werde. Weiter wird der Wunsch ausgesprochen, daß die zwischen dem Kaiserreiche und allen fremden Mächten bestehenden Freundschaftsbande sich immer mehr befestigen möchten. Am Schluß des Rescriptes wird prvclamirt, daß der Kaiser den Thron besteige durch Gottes Gnade und durch den Willen des Volks. Konstantinopel, Freitag, 2. Ium. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Minister deS Auswärtigen hat an die Vertreter der Pforte im AuSlande Folgendes telegraphirt: „Nachdem über das Schicksal des abgcsetzten Mo narchen böswillige Gerüchte verbreitet wcrdcn sind, be- eile ich mich, dieselben formellst zu dementiren und Ihnen gleichzeitig den Thatbestand mitzutheilen: Sultan Niurad befahl unmittelbar nach seiner Proclamirung aus eigener Initiative, daß sein Onkel mit den seincr Person schuldigen Rücksichten und Ehrenbezeugungen umgeben werde, und wies ihm zur Residenz einen Pavillon an, welcher zu dem am Bosporus gelegenen Palais Tscheragan gehört. Abdul-Aziz richtete an Murad einen eigenhändigen Brief, worin er die Thronbesteigung Murad's anerkennt und gleichzeitig erklärt, daß er auf den Thron verzichte und der Ruhe bedürftig in Zurückgezogenheit zu leben wünsche." enLn. 2. Zmi. ftßttkr. lch-K) Vie« «lschmlpitl « Virch-PM in la llhr. nElt» I Brief. L . - «» stspitl i, » Pattie oo Founier tt». SeU n »»» Richard leKLHLtiMt, die Pflichttreue, die edeln und nach dem Zmllzeckhteten Bestrebungen eines öffentlich wirkenden Nauer annckennen i Von allen Stimmen, die sich am Tage U» sinfundzwanzigjährigen Amtsjubiläums zu seinem U sich erheben, ist die der Kritik die freieste; nicht der Hß Zwang, nicht die feinste Rücksicht binden sie; ßiMchtet sein Wirken im Zusammenhang unserer MpkMvickelung und erkennt darin das unablässige kUU», inmitten einer veränderten Welt dem Theater sam «üeu Glanz zu erhalten und es zum Spiegel der Zat p machen; sie ehrt in ihm den Mann, der seine nillßimschrn Ueberzeugungrn nicht der Mode unterwirft, md mit dem Wunsche, daß er ihr noch lange iu un- zetnchener Kraft des Strebens gegenüber stehen möge, nicht sie ihm — und sie glaubt in diesem Talle nur der Herold des Publicums zu sein — den Kranz.... Haraktmigenschaften sind die Quelle von Verdiensten. 8« lautere Gesinnung, eine seltene Arbeitskraft und «ii Sleichmuth, der den Stürmen des Lebens zu trotzen »eiß, verdient am Tage eines seltenen Festes die Bürger- kn«. Wer die großen Berusspflichten kennt, welche ms Herrn v. Hülsen als dem Generalintendanten von stuf Hof- und königl. Theatern lasten, wer da weiß, mit welcher Schnelligkeit und Sorgfalt alle Geschäfte erledigt werden, wer endlich dir Opfrrfreudigkeit kennt, mit der dieser Mann seinen Ehrenposten al» Präsident des drwschen Bühnenvereins verwaltet, der wird ihm sei« Brwuuderung nicht versagrn.... Dresden, 2. Juni. Ueber die Auffassung, welcher der Thronwechsel in Konstantinopel in den maßgebenden Kreisen der österreichischen Hauptstadt begegnet, erhalten wir von unserm wohlunterrichteten Wiener Correspondenten die nachstehenden Mitteilungen: Wien, 31. Mai. Der Thronwechsel in Konstan tinopel hat, wie begreiflich, die vermittelnde Actton der Mächte vorläufig zum Stillstände verurtheilt. Man wird den weiteren Verlauf abwarten, ehe man Stellung nimmt. Vorläufig kann weder von der Ueberrrichung des Gortschakow'schen Memorandums, noch von einer Modification desselben, um den Wünschen Großbri tanniens zu entsprechen, die Rede sein. Dir Sache hat insofern ihr Gutes, als der Unterschied in den An schauungen der Großmächte, welcher sich über diese Frage entwickelt hat, zunächst gegenstandslos wird. Die Nachricht von der Ermordung des entthronten Sultans Abdul-Aziz, welche mehrere hiesige Blätter überein stimmend mitgetheilt haben, beruht auf einer argen Mystifikation. Es liegt absolut kein Bericht aus Konstantinopel vor, welcher auch nur die entfernteste Andeutung über einen solchen tragischen Ausgang des daselbst eingetretenen Umschwungs enthielte. Man hat sich in Buda-Pest, wo derzeit die Reichsminister mit Ausnahme deS Kriegsministrrs verweilen, um so mehr beeilt, die Meldung in formellster Weise zu dementiren, als sie mit dem Beisatz« in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, daß sie an das auswärtige Amt in Wien gelangte, was keineswegs der Fall ist. Selbstverständlich lassen sich heute die Eventualitäten nicht voraussehen, welche der Thronwechsel in Konstantinopel im Gefolge haben kann; vor der Hand aber bestätigen alle Mittheilungen, die von dort kommen, daß er ohne Blutvergießen und ohne die beklagenswerlhen Scenen, welche Rcvolutiouen mit sich zu führen pflegen, abgelaufm sei. Zu wünschen ist, daß die Auffassung der europäischen Börsen, welche das Ereigniß in Konstantinopel mit einer Hausse be grüßten, sich nicht als allzu sanguinisch erweise. Die orientalische Frage hat rinr so Gefahr drohende Ge staltung angenommen, daß man sich kaum der Hoffnung hingcben kann, sie werde durch einen Zwischenfall, so bedeutend auch dessen Tragweite sein mag, rasch und sicher zu einer befriedigenden Lösung gelangen. Viel wird auf den Eindruck ankommcn, den das Ereigniß auf die türkischen Vasallenstaaten, zumal auf Serbien macht. Letzteres kann dadurch vielleicht von einer Actton abgeschreckt, vielleicht aber auch zum Losschlagen er- muntert werden. Derzeit fehlen aus Belgrad all- näheren Nachrichten. Nrchrichtn. Seilage. velkßt l«,e «r. ei. tt« i» vn-tt» übergeben: nollia rso« »»nt-t« IU lbgebranntei Erzgebirge n: in Ech -ickuer, Re» t7»7 «. « Pf dft«rr. D. 187«. er Liebei-ad« Pnuin )«mtl er Arnoitm. ita-, tt« r Zm, gortraz der > Le- ir-ebiig del 8er be, tt» Derrell nmodiliardrnttkk- >etr ,) Midlicher tatio« über da« l Ankauf der Itchi- hn durch da Kia« ita-, ttn». Jai. Schl-tböMa« .. Bd.) der Aiiia»- über Pas « ttt d-et-, bre durch dir iz uüchi, »erderlde, u-e, a» -erichS- r-l. tt» Autra v licheu Bericht der- iber da« k. Demi ischk lleberiicht ttr habeu tt« LaH- ire» l«N/7« tt«: »t M « vd) Ur -. Kraule 8K. K ünenNiche« »ülb Porberalbo«, üde- ; Ltmlch « tz« aus lkrlaj eial der Erricht»»« »a i» Treibe» de» «brr Derutatiai- und veschnerde» r tt» »üidlicha vifiere»t-«»kN U «. Kraust » sei Aesetzentmirsi, dir Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ZtitungSschan. (Französische Blätter. — Nord.) Tagetzgcschichte. (Dresden. Berlin. München. Braun ¬ schweig. Wien Kopenhagen.) Dresdner Nachrichten. Vermischte». Statistik und BolkSwirthschaft. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Börsrnnachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. nro»«» »lie^Ut IttUUtllt sein. Httiden, den 20. Mai 1876. Finanzministerium. v. Friesen. v. Brück. Bekanntmachung, I ss-tloosung königlich sächsischer Staatspapiere betreffend. Hie iffentliche Berloosung .) der in den Jahren 1852,1855,1858,1859, I862, >866 und 1868 crrirten 4^ Staatsschulden-Cassen- schein e. si der im Jahre 1869 creirten dergleichen, le) der an Stelle der ehemaligen Albertseisrnbahn- «tien ausgefertigten 4H Staatsschulden-Cassen- jcheine vom Jahre 1870 und i) der im Jahre 1871 durch Abstempelung in 3 k 8b
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