Dresdner Journal : 21.06.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187606214
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18760621
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18760621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-06
- Tag1876-06-21
- Monat1876-06
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- Dresdner Journal : 21.06.1876
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187« Mittwoch, de» it. Zuni Drrs-nerIMmat oh. Itzt Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. WZ». -t -4 tt». sei. Weimar, 1 thüringischen Staaten »t, 47.7». k«vbv« tritt koit- uuä au irig cle « stw. « -1 »4 - « - i -n. -K. isrM MA. -1 tt« -« >«G. «» u«. »S »o«. Sctir». Sinj.Dai»«!»«. i.«rk. 74.74t Feuillttou. Redi-irt von Vtto Banck. rcndar Wilisch ichiiustialin Lestziz. 1 jno. in Dresden. - r Heinrich Hailmni! Hermann Förstam Rathsrefereodu ru. Gustav SM» ion — geerbt sch. « llerO rbr — piu. 7 tler S liu, » hert S mp. 7j ien Nachrichter. Tin Knabe: Hm Lio chaus Niebra bei Rw . ««» - t. 4t>U — l. 770 - Lot»^«! LruuckoSottE, Oommi^io«», ä« Orvockum ^ourrutt»; Laao-mot«» L ^0-1«-, »««» Vt—«wm»«, plb » aitz- er> — :odi « isch 7 Ä? ion » Seck 0 :rch. 5 nt 4 ille 0 mrd o b» ütte o utf. l0 asp. 0 t - 'Bi ti» ben geblieben und damals in Wolfenbüttel, um der Der» mählunq seiner Schwester Dorothea mit Heinrich Julius, Herzog zu Braunschweig-Wolfenbüttel, beizuwohnen, an wesend war) geschrieben, er möge bald heimkehren und seinen Vater trösten in seiner „fast groben Herzkummer- nuß" und seiner geliebten Mutter Leichenbegänzniß, „wie es sich geziemt und wohl schicket", anordnen. Das war denn auch von dem Sohne unverzüglich geschehen. Sonnabend am 30. October Mittag- 12 Uhr ward die Leiche von 24 Adeligen der ersten Geschlechter Sachsens, denen ebenso viele andere zur Abwechselung zur Seite gingen, aus der Schloßkapelle in die Kreuz - kirche getragen. Der Kurprinz, des Kurfürsten ver trautester Freund und naher Verwandte, der Kurfürst Johann Georg von Brandenburg, der Herzog Wolfgang von Braunschweig nebst ihren Gemahlinnen folgten dem Sarge zu Fuße. Dir Kirche war ganz mit schwarzem Tuche ausgeschlagen und darauf das dänische und sächsische Wappen geheftet. Die Leichenrede hielt Hof prediger Ur. M. Minis. (Schluß fol,t.) -td>» -«US. -t»S -t»S — t — — t — -t — LotUotte, F>. «roiLTort L u. H. kuckt» / SLrM»: /nv D ,' «»»»»vor O. <8ck4i«t«r, k»rt» «»rll» «nurllttul» «.->t»«L«e4r LauL« L 6o., U»»dLr,: VI«: ^1. 8er»a»r«d«rr L-nisI. L»p«tittov cl«, vreoäoor Tounutt», vr«<i«o, Uo. A>. - < -st verhandeln unter einander über die Errichtung einer gemeinsamen Strafanstalt für jugendliche Verbrecher. Für einige derselben besteht bereits ein auf gemeinsame Kosten unterhaltenes Zuchthaus in Tonna bei Gotha und ein Strafarbeitshaus in Haffen- berg. Führen die Verhandlungen, welche in Arnstadt zwischen Commissaren der Regierungen von Weimar, Koburg-Gotha, Meiningen, beiden Reuß und beiden Schwarzburg am 12. d. stattgefunden Haden, zu einem Resultat, so werden wahrscheinlich die Schloßgedäude in Ichtershausen (Gotha) zu einer Strafanstalt für ju- - Wir leben jetzt in der That in einer Zeit der öffentlichen Ausstellungen. Die Erkenntniß unserer Mängel der Industrie und des Gewerbes haben diesen krampfhaften Drang hervorgerufen. Ihm zu folgen thut man gut, aber man thut des Guten mit einem Male zu viel, — cS können nicht alle Feste an dem selben Tage gestiert werden. Es wäre leicht, die Zei tungen täglich mit Ausstellungsberichten zu füllen und es ist Energie nöthig, darin Maß zu halten. Erwähnt sei indeß noch folgende Ausstellung: Die Stadt Amster dam hat gelegentlich der Feier ihres 600jährigen städ tischen Bestehens im vorigen Monat eine historische Amtlicher Theil. vresdra, 12. Juni. Se. Majestät der König Ha dem -irchschullehrrr Johann Friedrich Traugott Mack in Großhennersdorf das Albrechtskreuz aller- st zu verleihen geruht. vretde», 19. Juni. Der Privatdocent der Thro- »üe. tbeol. vr. pbil. Adolf Harnack in Leipzig zu» außerordentlichen Professor in der theologischen der Universität Leipzig ernannt worden. kreiden, 20. Juni. Mit allerhöchster Genehmigung dm Kassinr der hiesigen Gasse'scyen Schwimmanstalt, aa Reinhard Mehnert, für die von ihm unter MN Lebensgefahr bewirkte Rettung eines Menschen lode des Ertrinkens die silberne Lebensrrttungs- e mit der Erlaubniß, dieselbe am weißen Bande trage», verliehen worden. St -tst» -K -«dMtz OttoTeichmonist 'g mit Frl. Pavla Hr Karl Echmb v !. mit Frl. Faun Sm Hr. Wilhelm SnowM : Fri. Auguste Zat?« r. Albert Schänder « tab.ns-t der Kammern über die Annahme des EntlassungS- aesucheS entscheiden. (Vgl. die „ Tagesgeschichte" unter Amsterdam.) St. Petersburg, Montag, 19. Juni, Nach mittags. ( W. T. B.) Der Zustand de- schon vor längerer Zeit erkrankten Herzogs Georg von Mecklenburg Gtrelitz ist jetzt sehr Besorgniß er regend. Konstantinopel, Montag, 19. Juni, Bor- mittags. (W. T. B.) Die Journale „Courrier de l'Orient" und „Stambul" find wegen der von denselben gebrachten Artikel, in welchen der ermor dete KriegSminister Hussein Avni Pascha ange- griffen wird, suSpendrrt worden. — Der „Levant Herald" wird vom 14. Juli c. ab wieder er- scheinen. Bukarest, Montag, 19. Juni, Abends. (W. T. B.) Auch bei den Deputirtenwahlen deS kleinern Grundbesitzes find die Candidaten der konservati ven Partei denjenigen der liberalen Partei voll- ständig unterlegen. damals in Dresden herrschte. Ihre Ehe war ungemein glücklich gewesen und hatte siebenunddreißig Jahre ge währt. Fünfzehn Kinder — neun Söhne, von denen jedoch nur einer den Vater überlebte, und sechs Töchter — waren dieser Verbindung entsprossen. Während der ersten vier Wochen der Krankheit hatte der Kurfürst treulich bei seiner Gemahlin ausgehalten und ihr Lager fast nicht verlassen, weder bei Tag noch bei Nacht. Da gaben die Aerzte ein längeres Verweilen aus Sorge für das Leben des Kurfürsten nicht zu; er gab aber nur nach längerem und ernstlichem Widerstreben seine Einwilligung hierzu und ging nach Colditz. Auf des Kurfürsten Befehl wurde in allen Kirchen des Landes für die so schwer erkrankte Landesmutter gebetet — sie selbst, die kranke Frau, hatte dazu folgen des Gebet vorgeschrieben: „Es wird begehrt, ein gemein christlich Gebet zu thun, für eine arme Sünderin, deren Sterbestündlein vorhanden ist." Der Kurfürst war trostlos bei der Todesnachricht; — laut weinend und nirgends Ruhe findend, durch schritt er im ersten Schmerze fast alle Gemächer des Colbitzer Schlosses; tieftrauernd im Herzen, wie in der Kleidung ging er oft außerhalb des Schlosses und der Stadt spazieren, um sich ungestört dem gerechtesten Kummer zu überlassen, „und sahen fürstliche Gnaden in ihrem schwarzen gewandt nitt anders, dann dero ge meinsten Diener einen, deme sein Liebstes ufs erden ge nommen." Der Leichnam der hohen Frau wurde einbalsamirt und in die Schloßkapelle gestellt, wo er bi- zum 30. October, also 4 Wochen lang, stehen blieb, beständig von der Hofdienerschast bewacht — dann fand die Beisetzung Statt. Der Kurfürst hatte seinem Sohne, dem Kurprinzen Christian (welcher von seinen 9 Söhnen allein am Le- Telegraphische Nachrichten. Berlin, DienStag, 20. Juni, Nachmittags. L v.) Vie Negierung hat heute dem Abge- etahaase eiueu Gesetzentwurf, betreffend die hm deS Betriebes der Berlin - Dresdner , znge-ellt. Analog dem Entwürfe betreffs Lahn Halle - Sorau-Gubrn zahlt die preu- k Negierung die schwebende Schuld unter he von Prioritäten und erwirbt nach 15 hn» »ach Maßgabe deS Reinertrags daS An- (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Vit», Montag, 19. Juni, AbendS. (Corr- ) Lie die „Polit. Korr." vernimmt, hat der die Lahl deS vr. Zetthammer zum Bür- ßn der Stadt Prag nicht bestätigt. Brüssel, Montag, 19. Juni, Nachmittags. . L L.) Eine von den angesehensten Mitglie der liberalen Partei auS den bedeutendern htm deS ganzen Landes besuchte Versammlung ei»nt Nutrag angenommen, wonach in allen thrilen eine an den König gerichtete Petition Literzeichnung aufgelegt werden soll, worin Auberufuug der Kammern zu einer außer- Illich» Session behufs Vornahme der Wahl- ttfuz der am 13. d. gewählten Deputirtrn hehrst einer Revision des Wahlgesetzes ge- vird. Brissel, Montag. 19. Juni, AbendS. (Corr.- ) Zufolge der Proklamation des Bürger- » ist in Antwerpen der gestrige Abend verlaufen, aber in Hoboken bei Antwerpen ewige Liberale von Bauern angegriffen. Personen wurden schwer verwundet; auch »lvnsch«- wurde abgefeuert. g, Montag, 19. Juui, Nachmittags. .) In der heutigen Sitzung der Zweiten »eachte der Minister des Innern, HeemS- die Mittheilung, daß daS Ministerium in- der Ablehnung deS Milizgesetzes den König sriit E»tlaffung gebeten habe. Der König sich erst nach Beendigung der Arbeiten Msi»! gtompclrurckwz kü»»». Niuwal«n>! za kk. liuokNtoxrowot ä« L»<ua «mor ssv-o-Udenen kot»t»«ls »0 kt. lliwr „Lwzs—nät'' 仫 Lott«! 00 kL Lr»«vv1»«»r Kd mit L««»»dm« ä«r 8oao- no^ ksiort»^« Abeoä, kvr cken tolssenäsn Memoiren und Plaudereien. His- »nd Hofjunkerltben im IS. Jahrhundert. (Fortsetzung auS Rr. 140.) Kenn dir Kurfürst verreiste, was sehr ost geschah, W ußte ein Hofjunker die Stelle eines Reisemarschalls Mh»; diese Stelle war jedoch damals eine viel br- Mmere, als sie im Lause der Jahrhunderte grwor- ßn, die Junker mußten entweder vorausreiten und ÜM Quartier bestellen" oder gar, gleich einem ge- sivsa tztalldiener, „vor der Karreten herreiten", istwt aber der Fürst irgendwie untenvegs ein, so such der Hofjunker vor der Thüre stehen bleiben, was fta Mi Abraham „fürnemlich in kalter Jahreszeit allc- stulncht herzlich verdrossen": am meisten aber hat ihn dicht «lauern und warten" immer zu Meißen geärgert, »«w sturiürst, so oft er durchreiste, nicht selten stun- inchag bei dem Rector, dessen Namen er vergessen (es »v Keorg Fabricius, zweiter Rector der Meißner ! Mensch ule), zubringe, wovon er aber eine vernünftige Mhaltung nicht einsehen könne, eben so wenig, wie üw», daß derselbe immer über den Büchern liege, itswtrrs in seiner „Liberty zu Annrnburg". Auch habe chseldt, gleich stinem Hofprediger, an einer „Ordonnanz di Gesäuge in der Hofkirchen" mitgearbritet, was sich üch gar nicht für ihn schickt, wir rr drnn überhaupt M diele Sachen und Arbeiten treibe, um die er sich Wlllich zu bekümmern keine Ursache gehabt, denn da- str habt rr seine Kammerräthe und Rentmeister, wie lfalt lhroten (Thilo v. Trotta) und Hans v. Punken Frl. Alwine Fir-n » ouis Wolff in LeiW »l le» in Tinr Hrülnw Anua Schwache in Lrch an HmtS ,u Lech,,, «i yen in Altona. Hr n» Schmidt mit Frl. M«« üg. Hr.Jngenienrzrit^ ler in Lemberc mil gn Tagesgeschichte. DreSdru, 20. Juni. Auch heute wurden in beiden Kammern Sitzungen abgehalten. Die Erste Kammer lehnte den Gesetzentwurf über den Urkunden- und Erb- schaftsstempcl mit 19 gegen 17 Stimmen ab und er- theilte sodann nach dem Vorgänge der Zweiten Kammer der Staatsregierung die Ermächtigung, die von derselben vorgclegte, von der Kammer gegen die Beschlüsse der Zweiten Kammer in nur drei Punkten geänderte Grbühren- taxe für die Kostenberechnungen der Verwaltungsbehörden erster Instanz im Verordnungswege zu publiciren. Auf Antrag der bestellten Referenten schloß sich die Kammer nach kurzer Debatte dcm von der Zweiten Kammer aus Anlaß eines vom Abg. v. Hausen gestellten Antrags gefaßten Beschlusse an, die Staatsregierung zu ersuchen, Erörterungen über das Bedürfniß zu einem Waldschutz gesetze im Lande anzustcllen und den Kammern darüber Mittheilung zu machen. Zum Schluß wählte die Kam mer zu Mitgliedern des Staatsgerichtshoses auf die Zeit bis zum Schlüsse des nächsten ordentlichen Land tags die Herren wirkt. Geh. Rath v. Wächter in Leipzig, Finanzprocurator Beschorner und Advocat Strödel in Dresden, zu deren Stellvertretern die Herren Hofrath v. Könneritz in Dresden und Hofrath Weber in Bautzen. Die Zweite Kammer bewilligte zunächst die unter Pos. 74 des Ausqabebudgets (Gesandtschaftsspcsen u. s. w.) geforderten 15,000 M. und berieth sodann eine Petition des Ausschusses des Eiscnbahnreformvercins L. Gehe und Genossen zu Dresden, die Beseitigung von Miß ständen im Eisenbahnwesen Deutschlands durch Erlaß eines Reichseisenbahngesetzcs betreffend (Referent Abg. Hartwig). Nach einer längeren Debatte, an welcher sich außer dcmStaatsminister Frhrn.v. Friesen, die Abgg.Rich ter (Tharandt), Kirbach, Körner, v. Hausen, Vicepräsident Streit, v. Oehlschlägel, Krause, Dr. Gensel, Starke (Schmölen) und der Referent betheiligten, wurde be schlossen, den ersten Theil der Petition der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen, dagegen den zweiten Theil derselben, der Regierung zur Kenntnißnahme mit- zutheilrn. Das zur Berücksichtigung empfohlene Petitunr lautet: „Die Kammer mdge, im Einklänge mit der Württemberg! schen Abgeordnetenkammer, der hohen Staatsregierung gegen über den Wunsch aussprecheu: daß dieselbe den ihr,»stehenden Einfluß im Bundesrathe deS deutschen Reiches nicht blos in negativem Sinne, zur Abwehr unerwünschter Veränderungen, sondern zugleich po sitiv zur Förderung solcher Rcsormen im Eisenbahnwesen verwenden möge, welche die in Art 4 der Reichsverfassung verheißene Aussicht über das Eisenbahnwesen „im Interesse des allgemeinen Verkehrs" zu einer wirksamen zu machen uns dem Publicum statt des allgemeinen Programms, welches Abschnitt VH der ReichSversassung in Betreff des Eisenbahnwesens enthält, in bestimmt sormulirten gesetz lichen Bestimmungen einen festen Anhalt für die Wahrung seiner Rechte und Interessen darzubielen geeignet sind." Körperschaften de- Staates, und die dazu einaegangen« Petition, welchen Graf zur Lippe abstattet. Die Com mission beantragt, den Entwurf unverändert in der Fassung, wie er von dem Hause der Abgeordneten an das Herrenhaus gelangt ist, anzunehmen und die darauf bezügliche Petition al- durch diesen Beschluß für erledigt zu erklären.' Herr v. MielzynSki legt im Namm der polnischen Bevölkerung Preußens Protest ein gegm die- Gesetz und beruft sich auf daS königliche Wort deS Kö nigs Friedrich Wilhelm'S III. und dr- regierenden Kai ser-, worin der polnischen Nationalität Schutz versprochen wird. Durch das Gesetz werde da- deutsch« Volk gegen die polnische Natton fanattsirt (Unruhe), letztere empfinde die- um so tiefer, als ihr auch die Au-übung de» ka tholischen Glauben- durch die Maigesetze aufs Höchste erschwert werde. Als Redner nochmals den Namm de- Königs in die Discusston einführt, wird derselbe vom Vtceprästdentcn v. Bemuth unterbrochen und gebeten, sich in seinen Ausdrücken zu mäßigen. Nachdem bierauf Niedner seinen Vortrag geschlossen, empfiehlt Justtzmiui« ster vr. Leonhardt das Gesetz zur Annahme. Nach einigen Entgegnungen des Hm. Kohlet» (Posen), wel cher die polnischen Verhältnisse au- eigmer Anschauung bereit- 30 Jahre lang kennt, erklärt Graf v. Kwilecki, daß auf dem Lande die polnische Sprache vorherrsche, und widerspricht der Behauptung deS Vorredner», daß die Polen ihrer Spracht nicht die gebührende Achtung erwiesen. Als Redner hierauf den Ausdruck gebraucht, das Gesetz stelle die Zumnthung, das Ehrenwort eine» König» zu brechen, wird er vom Vtcepräsidenten v. Bernuth aufgeforvert, derartige Neuerungen zu vermeiden. Redner schließt seinen Vortrag unter großer Unruhe dr» Hause-, sodaß die letzten Bemerkungen desselben fast unverständlich bleiben. Gegenüber diesen Ausfüh rungrn erinnert Vr. Beseler die Polen daran, wie sie in Galizien die Ruthenen behandelten. Sie be nutzten ihre Sprache nur als AgitationSmittrl, was verwerflich sei. Der Gesetzentwurf wird hiernach in der Specialdiscussion unverändert angenommen. Al» zweiter Gegenstand der Tagesordnung folgte die Fort setzung der Specialdiscussion über dm Gesetzentwurf wegen Veränderung einiger KreiSgrenzen, welche mit Ausschluß der Nr. 10 bezüglich der Vereinigung der Gutsbezirke Reinfeld und Ritzerow mit dem Kreise Schte- velbein ebenfalls die Zustimmung des HausrS erhielt. Außerdem wurde beschlossen, dir Staatsregierung auf- znforbern, Gesetze, welche die Veränderung von Krris- grmzen betreffen, wenn eine Einigung der Interessenten nicht erzielt ist, den bezüglichen Provinziallandtagen künftig zur Begutachtung vorzulegen. Die Berathung über das Gesetz wegen Austritts aus dm jüdischen Synagogcugemeinden wurde auf morgen vertagt, nach dem ein Antrag wegen Verweisung der Vorlage an die Justinommission vom Hause abgelrhnt worden war. — Im Abgeordnetenhause wurde von der sehr langen Tagesordnung nur der erste Gegenstand derselben, das Gesetz, betreffend die Ablösung der Servituten, die Thei- lung der Gemeinschaften und die Zusammenlegung der Grundstücke in der Provinz Schleswig-Holstein in zwei ter Lesung im Wesentlichen nach den Beschlüssen der Commission erledigt. Es gelangten nur einige Anträge zur Annahme, welche den Zweck haben, eine größere Garantie gegen die Majoristrung herbeizuführm. Nächste Sitzung morgen 11 Uhr. Auf der Tagesordnung steht unter and-rn Vorlagen auch das Nothstandsgesctz. Die Kammer erledigte hierauf eine Differenz mit der Ersten Kammer bezüglich Pos. 34» Nr. 2ä der Abth. k des AuSgabebudgets, das Finanzdepartemmt betreffend, dadurch, daß sie dem Beschlusse der jenseitigen Kammer beitrat. Schließlich fand die Wahl der Mit glieder und Stellvertreter zum StaatsgerichtShof Statt. Es wurden gewählt zu Mitgliedern: Adv. Heubner, Oberappellationsrath Otto und Justizrath Kohlschüttrr; zu Stellvertretern: Adv. Temper und Bürgermeister vr. Hertel. * Berlin, 19. Juni. Wie der „D.-R.-C." von angeblich unterrichteter Seite versichert wird, leidet der Reichskanzler Fürst Bismarck an Verhüttung einer Fußadrr, welche der Arzt für so bedenklich erachtet hat, daß er ein Unterlassen der Kissinger Cur als geradezu lebensgefährlich erklärte Erst infolge dieses sehr be stimmt gehaltenen ärztlichen AuSspruchS habe sich der Reichskanzler zur Reise nach Kisstngrn entschlossen. — Der kaiserl. Botschafter am österreichisch-ungarischen Hofe, Graf zu Stolberg-Wernigerode, hat am 18. d. M. einen ihm bewilligten Urlaub angetreten und die Geschäfte der Botschaft dem kaiserl. LrgationS- rath Grafen Dönhoff übergeben. Auch der kaiserl. Botschafter in St. Petersburg, Generallieutenant v. Schweinitz, tritt heute eine Urlaubsreise an. Die Leüung der kaiserl. Botschaft übernimmt für die Dauer seiner Abwesenheit der kaiserl. Legationsrath Graf Berchem. — Einer Meldung von „W. T. B." zufolge ist ein Brtriebsüberlassungsvettrag zwischen der preußischen Staatsregierung und der Berlin-Dre-d- ner Eisenbahn am Freitag im Handelsministerium abgeschlossen und Sonnabend vom AufstchtSrath geneh migt worden. Der Vertrag gleicht dem jüngsten Halle- Sorau-Gubener Uebereinkommen. Der Staat hat nach 15 Jahren das Recht, gegen den fünffachen Betrag der in den letzten fünf Jahren gewährten Gesammtdividende die Bahn vollständig zu übernehmen. — Die Justizcommission des deutschen Reichstags erledigte vorgestern den Abschnitt der Strafproceßordnung über die Beschwerde, Berufung, be gann die Berathung über das Rechtsmittel der Revision und griff auf einige bezügliche Bestimmungen des Ge- richtsverfassungsgesetzes zurück. Der Abschnitt über die Beschwerde (tz rü0-L«8) wurde im Wesentlichen nach den Beschlüssen der ersten Lesung ae- uchmigl und im Anschluß daran die Bestimmung in dem Ec- richtSverfaffungSgesetz, daß in Strafsachen das Reichögcuchi für die Verhandlung und Entscheidung über daS Rechtsmittel der Beschwerde gegen Enscheidungen der Oberlandesgerichte zuständig ist, aut den Antrag de- Abg Struckmann gestrichen. Der in erster Lesung der Strasproceßordnung neu eiogefügte Abschnitt Über die Berufung, wurde mit Rücksicht auf die bei der jüngsten Berathung über da- Gcrichtsverfaffungsgesctz gefaßten principieüeu Beschlüsse, daß das Rechtsmittel der Be- rusung ausschließlich gegen schöffengerichtliche Uribeile und gleichmäßig der Staatsanwaltschaft wie dcm Angcltayteu zu stehen soll, durch eine neuere Bearbeitung dieses Abschnittes feiten des Abg. Struckmann ersetzt und von der Commission mit einigen Abändernngsvorschlaaen des Abg. Hauck genehmigt. Diesem nunmehr genehmigten Abschnitt wurde auf Antrag deS Abg. v Schwarze eine Bestimmung angefügi, nach welcher auch im Falle, daß der gesetzliche Vertreter eines Beschuldigten, desgleichen der Ehemann einer beschuldigten Frau die Be rufung angemeldet haben, daS Gericht den Angeschuldigten zu der Hauptverhandlung vorzuladen hat und ihn bei seinem Aus bleiben zu derselben zwangsweise vorsühreu lasten kann. Die Commission ging hierauf zur Berathung des Rechtsmittels der Revision (88 2SS—»19) über. 8 2SS wurde zum Theil mit Rücksicht auf die neuesten abändernden Beschlüsse in Be ziehung auf die Berufung folgendermaßen gefaßt: „Die Re- Vision findet Statt gegen die Ürtheile der Schwurgerichte und gegen die in erster Instanz erlassenen Urtheile der Straf kammern der Landgerichte." 8 29S» erhielt auf den Antrag des Abg. Lasker folgende Fassung: „Der Beurtheiluug des Revisionsgerichts unterliegen auch diejenigen Entscheidungen, welche vor der Hauptverhandlung erlassen sind, sofern daS Ur theil als auf derselben beruhend sich darstellt." ll. Berlin, 19. Juni. In der heutigen Sitzung des Herrenhauses bildete den ersten Gegenstand der Tagesordnung der Bericht der Commission für Justiz- angclcgenhciten üder den Gesetzentwurf, betreffend die Gejchäftssprache der Behörden, Beamten und politischen -Frcs f io Plaaivitz «i Lantzi Hr. Friedrich HeM M el in DreSdea. Hrn Gustav Lech i» chn (Karl). Fr«»« gew Schürer, «ed Hm izig Frau o. Nietzsche io Lest» verehel. Apotheker Pa» Haschwitz bei Lestpß. -abemcht io Leipzig H« z «oa. io Leipzig H« olioS ^owyst „der»«.! eister Karl Vilhel»!"- g Hr. Kassner Hawt z. auS DreSdea. i» SU lbristiaoe Friederck Hoch uuich io Dresden M ine Amalie »er» kcheeA i DreSdea. Hr» Zn*, ig eioe Tochter Merche- >erw Naomaa, vao I» I. Hra. Georg Nos« st o (Riibar». (Hans v. Ponickau, Amtmann zu Grimma und Kam- merrath) und John Hundermeycr. Thilo v. Trotta war Stallmeister und Mitkammcr- rath und erhielt als solcher jährlich 400 Gulden, 10 Ellen guten Sammet, 17 Ellen gutes ländisches Tuch, 11 Ellen Parchent, 6 Ellen Futterparchent und 7 Ellen Futtertuch „als auf sein Laib", darüber aber noch 1 Fu der Landwein, 30 Scheffel Korn, 35 Scheffel Malz, 2 Centner Karpfen, 1 Centner Hechte, 1 guten Ochsen, > Speckschwein, 4 Fässer gesalzenes Wildpret, halb Hirscb, halb Schwein, 6'' Klafter Holz aus der Dresdner Heide, welche ihm auf kurfürstliche Kosten in das Haus ge schafft wurden, und endlich noch „den gewöhnlichen Schlaftrunk". Dabei wurden ihm jährlich 5 Hengste, 2 Klepper, 3 Knechte und 2 Buben mit Futter, Klei dung, Hufbeschlag, Eisen, „Stalmite"-Lohn, Sattel und Zeug, „Spornwerk und sonst aller andern Nottdurft" aus kurfürstliche Kosten unterhalten. Der erwähnte Kammerjunker klagt mehrfach in gar beweglichen Ausdrücken über die Strenge Ihrer Gnaden der Frau Kurfürstin, die „auch gar zu scharf und fast brummig" gewesen, und nicht dulden wollen, daß er hie und da mit „Liesen, des Rentmeister John Töchter lein", die der Frau Kurfürstin das „Nest und die Locken zu knöpfcln" angestellt gewesen, „nur mit einigen Worten Kurzweil getrieben", wie denn allerwärtS „des Aufpassens auf die Hofjunker kein Ende gewesen". Ueberhaupt sei der Dienst so strenge und beschwerlich, und dabei so viel Leid und so gar wenig Freude, daß er gewiß nicht nach Dresden zu kommen mit solchem Eifer gesuchet, wenn er hätte glauben können, daß es so sein werde. Die Kurfürstin Anna, Tochter des Königs Chri stian III. von Dänemark, starb nach einer siebenwöchi- gen Krankheit am 1. October 1585 in ihrem drei- undfünfzigsten Jahre an einem pestartigen Fieber, welches .st d St. r°m- lankuotkn. ck liuöst.Ä. lU.»K otLU ... Nk d v ». öilberguldti MbL» -i'bcralllbm - , g-liz. i°M. -rm: -; S»la«I - schwedisch«! -- 6v Kilo«.: - rotte Mork., Skttl , Mai-Juvi - ö, ff tzc p ritlk-r« >« k — - 8. -44 Hut. äckcrmllvdMbl N " «hl 27.00 M. H 80.30 M., Rr. l » Noaxevmthle: —' iars Nr. > N.« 0 Mark: Furer« sto >4.00 Muk: 4 Kilogr. netto.NOS >bt pro too kiloe- > e Mark. ' M. rm. EtschMoaktst: koutag, 19 Ani- (bn .) WnM tu» AS- l-Jull 2O7bO 4. r. G-, »Mor! ISO M G . J-vi lis Juli IL7.S0 M S, R G lo.ooo,ck, 51.S0 M s . Alil epi 51.20 M. s.. M- G-. — ,-k. xo «t 40 M. S. Zept.-Octdr. «00 I er loco — M. ., Sept.-Ottbr. Wetter: Schwül Mtamtlicher Theil. ll-berNcht. raphische Nachrichte«. chte. Nockttchtcii. -Nachrichte«. «ad LolkSwirthschaft. restadtet. ulet»». nmachrichten. raphische WitterungSberichte. nate.
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