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Jahresbericht des Dresdner Turnlehrervereins
- Bandzählung
- 41.1903(1904)
- Erscheinungsdatum
- 1904
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.G.973.p
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407630783-190300003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407630783-19030000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407630783-19030000
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Jahresbericht des Dresdner Turnlehrervereins
- Autor
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Einen erfreulichen Ausschwung Hal die 2. Riege durch starken Zuwachs junger lurncisriger Amtsgenossen genommen. Worin der Grund dieser Erscheinung liegt, ist dem Eingeweihten klar. Ein Vorturner, der wie unser 2. Turnwart Freund Milde mit seinem heiteren, srischen, wahrhaft turnerischen Wesen in der Riege tätig ist, zieht die Mitglieder zu regelmäßiger Teilnahme an sich. Dadurch ist auch der Unterschied zwischen dem Montag- und Donnerstagbesuch um ein Geringes ausgeglichen worden. Den Stamm der „Getreuen" bildeten folgende Mitglieder: Milde (66mal an- wesend), Lorenz III. (59), Groh (56), Nake (53), Gleißberg (51), Angermann (45), Stulpe (41), Hofmann (39), Steinbrecher (36). Der Turnabende sind im verflossenen Jahre einige weniger als sonst, da nach den Sommerferien insolge Umbaues in der Kgl. Tnrnlehrerbildungsanstalt das Turnen an einigen Abenden unterblieb. Daraus erklärt sich der geringe Besuch im August. In dieser Zeit nahmen wir gern die Einladung des Herrn Dir. Enkel an, die Halle der neu errichteten XU. Bürgerschule zu besehen, und turnten am 7. September an dieser Stätte. Ter erwähnte Umbau brachte es auch mit sich, daß das Turnen im Freien — 18mal konnten wir davon Gebrauch machen — sich nicht so lebhaft gestaltete wie in anderen Jahren; namentlich die volkstümlichen Übungen und das Spiel waren beeinflußt. Einmal diese Tatsache, ein andermal der Wunsch mehrerer Amtsgenossen nach Gelegenheit zu eingehender Spielpflege veranlaßten die Einrichtung regelmäßiger Spiele neben den Turnabenden. Als Spielplatz wählten wir zunächst den an der Leipziger Straße, später den weit günstiger gelegenen Platz an den Johannstädter Elbwiesen. An n Nachmittagen, meist Sonnabends, ist in der Zeit vom 23. Mai bis 15. Juli von ins gesamt etwa lOO Teilnehmern das Faustballspiel und weiter an 10 Nachmittagen in den Monaten September bis November von zusammen 154 Teilnehmern das wechselvolle, durchgreifende Schlagballspiel nach den Regeln von vr. Schnell gepflegt worden. Eine besondere Spielabteilung sollte damit nicht gebildet werden und wird sich hoffentlich auch nicht daraus entwickeln. Im vergangenen Jahre waren die regelmäßigsten Turner auch als Besucher des Spielplatzes zu verzeichnen. In bezug auf das Faust- ballfpiel haben wir uns bis jetzt noch dahin entschieden, im Spiel manch kräftigen Schlag zu tun und den Ball auch einmal hoch steigen zu lasten: ebenfo erfreuen sich die .direkten" Bälle besonderer Beliebtheit. Ter Grundsatz des Wettspiels, in kurzer Zeit möglichst viele Bälle zu schlagen und dem Gegner das Spiel zu erschweren, steht dem zwar entgegen, doch mochten wir den in jenen Formen liegenden Reiz eines heiteren Spieles nicht missen. Um durch Zusammenspiel mit anderen Turngenossen Anregung zu erlangen und einen längst gehegten Wunsch zu erfüllen, unternahmen 9 Mitglieder am 21. Juni eine Turnfahrt nach Meißen. Dort wurden auf dem hochgelegenen, aber für ein Wettspiel ungeeigneten Platze des Tvs. „Frisch aus" mit befreundeten Genossen dieses Vereins einige Stunden dem Faustball gewidmet. Schlagball hat der Verein l89I vor dem Kreisvorturnerturnen in Döbeln eifrig getrieben, damals mit Einfchenker. Im verflossenen Jahre wurden wir angeregt durch das Musterspiel der Altonaer und Rendsburg-Haderslebener Spielmannschaften gelegentlich des VI. Deutschen Kongresses sür Volks- und Jugendspiele in Dresden. Nach den dort gemachten Beobachtungen und mit Hilfe des Werkes über Ballspiele von vr. Schnell haben wir uns in das Wesen des Spieles einzuleben gesucht und dabei unter andrem auch mancherlei Erfahrung mit den zugehörigen Spielgeräten gefammelt. Hierzu machte sich die Beschaffung einiger Geräte erforderlich, während ja sonst der Verein in der glücklichen Lage ist, die Geräte der König!. Turnlehrerbildungsanstalt milbenutzen zu dürfen. Vielleicht hat es allgemeineres Jnterefse, wie wir nnsre Malpfosten eingerichtet haben. Bekanntlich müssen sie oft starkem Anprall widerstehen, können aber auf dem Spielplatz nicht fest aufgestellt werden. Wir wählten daher starkes Gasrohr von 2 m Länge, an das am unteren Ende eine Spitze , angeschmiedel ist. Diefes Mal kann selbst in festeren Erdboden schnell eingesetzt werden und Hal sich bei unserm Spiel trefflich bewährt: anch ist es geeignet, die Stange für die Faustballschnur in sich aufzunehmen. Nun vom Spielplatz zurück auf die Turnstätte! Da galt es denn, mit und neben den regelmäßigen Übungen einige Sondervorführungen vorzubereiten. Am Anfang des Jahres wurde eine Gritppe am fchulterhohen Barren geübt und von 10 Mitgliedern ,7 unter Mildes Leitung beim Stiftungsfest am 12. Februar gezeigt. Im März, kurz vor Ostern, trat der Verein mit seinen Jugendabteilungen in einem Schauturnen vor die Öffentlichkeit. Dabei beteiligte sich eine stattliche Vereinsriege von 26 Mann mit Eisenstabübungen.
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