Dresdner Journal : 19.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187607197
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18760719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-19
- Monat1876-07
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- Dresdner Journal : 19.07.1876
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1876 Mittwoch, den 19. Juli 165 AreMtrMurnal Verantwortlicher Redacteur: 'Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. Rom. per iber. i n Tt» Geurebild von Nauru» Iäkai. O. B. dir Zeichnung ist trefflich. blieb ihm nichts übrig, ihm gegen Ehrenwort Engel" zu verbleiben, nach Neusatz cscortirt. als zu gehorchen. Es wurde gewährt, im Hotel „Goldner Stratimirovics wird morgen Ftvlttttow Redkin von Otto Banck. M», Versetzungen re. i» öffeutl. Dienste, r Nachrichten. üll-Nachrichten. (Schneeberg. Reichenbrand. >Md»rf. Wurzen. Grimma. Radeburg. M är« 2«!«! »0 kk. Lnodoi»«», ä«r Soiw- ans p«iart»U» Mr äe» tolxsnclea 1'»^. werdenden Krieges zwischen Serbien und der Türkei" wird sowohl in der deutschen, wie auch in der österrei chischen Presse als eine auffällige und unerwartete Maß regel besprochen. Dieselbe stehe mit dem bisherigen Ver halten Rumäniens in einem vor der Hand noch unauf klärbaren Widerspruch, zu welchen« weitere Mitlheilnngcn um so wünschenswcrthcr erscheinen, je bereitwilliger der correcten Haltung der rumänischen Regierung allseitige , Anerkennung gezollt wurde. Die „Nordd. Ällg. Ztg." hält die Möglichkeit für nicht ausgeschlossen, daß Er wägungen innerpolitischer Natur für die bezüglichen Anordnungen maßgebend sind, und weist darauf hin, daß der Dcputirte Ghergel, von 80 Gesinnungsgenossen unterstützt, in der Kammersitzung vom Sonnabend die Versetzung des vorigen Ministekinms in den Anklagc- zustand beantragt hat. Die Wiener „Pr." meint, es lasse sich nicht recht absehen, weshalb die rumänische Regierung, wenn cs ihr mit der ängstlich gewissenhaften Beobachtung der Neutralität so bitter Emst ist, wie Das Ausland dankt Beiden die natürlichsten und amüsantesten Schilderungen ihres Landes und seiner Bewohner, eine Force, die selbst durch Vielschreiberei nicht zu Grunde ging, sogar nicht bei Jükai. Jükai, der von diesen sruchtbaren Dioskurcn noch lebende, führt die leichtere und raschere Feder. Aber während Eötvös die Komik mehr in den Zuständen und Verhältnisien scharfsinnig aufzusuchen verstand, gestaltet Iäkai das komische und humoristische Element besonders durch die Charakterzeichuung. Und hier bietet ihm die Wirklichkeit in seinem Vaterlande unendlichen Reichihum. Nach dieser Seite hin empfiehlt sich der Roman „der neue Gutsherr" (in Dresden bei Wallerstein erschienen). Die Uebertragung ist etwas ungarisch, d. h. sie zeigt, daß der Uebersetzer vielleicht des Unga rischen mächtiger, als des Deutschen ist, und das wirkt für den Geist der Sache immer noch vorlheilhaftcr, als bas umgekehrte Verhältniß. Als Probe sei hier zur Empfehlung dieser Bände eine abgeschlossene Episode mitgetheilt; sie schildert das Opfer der Unwissenheit gegenüber dem Jndustrieritterthum. Grelle Farben gehören zum Charakter der ungarischen Literatur, aber . . l» Uvd oas " k>o l'f. tu«». — Auch die „N. fr. Pr." erhält Kenntniß von den« den „Hamb. Nachr." gemeldeten Gerücht, daß zwei ser bische Abgeordnete, die sich in das Hauptquartier be gaben, um gegen den Krieg zu protestiren, erschossen worden seien. Uebrigens constatirt der „Pester Lloyd" in einem Schreiben aus Belgrad vom 15. Juli, daß im serbischen Hauptquartier zu Paratschin die unglaublichsten Gerüchte colportirt werden. Da dort selbst serbische Blätter nicht zn sehen sind, können die selben nicht controlirt werden. Einige Spione sind auf- gefangen und gehenkt worden. Eine ganze Compagnie, mit Ausnahme von 6 Soldaten, welche Fürst Milan begnadigte, hat Tschernajew füsiliren lassen; es hat dies sehr böses Blnt gemacht. Die Sprache der serbischen Blätter gegen Montenegro wird immer heftiger. Man beschuldigt den Fürsten Nikita ausdrücklich des Verrathes. Belgrad, 17. Juli. (Tel.) Der Negierung sind folgende Meldungen vom Kriegsschauplätze zugegangeu: Die osficiellcn türkischen Depeschen vom 9. d. beruhen auf falschen Berichten. Die serbischen Truppen haben bisher keine Kanone verloren und ebensowenig in der Umgegend von Ak Palanka Munition. Sie haben vielmehr den türkischen Truppen 200,000 Patro nen und 1000 Haubitzgranaten abgenommcn. — Die türkischen Siege über General Tschernajew sind voll kommen erfunden. Es hat kein Gefecht stattgcfundrn. Die serbischen Vorposten stehen noch immer vor Novi- Bazar. — Alimpits hat folgendes Telegramm der Ne gierung zugehen lassen: Die türkischen Truppen, namentlich der Baschi-Bozuks und Redifs begehen in Bosnien entsetzliche Grausamkeiten; sie massacriren die Einwohner und zünden Alles an. Viele Weiber und Kinder sind in das serbische Lager geflüchtet, wo gestern mehrere Hundert eintrafen. Der Commandant einer serbischen Truppenabtheilung, Benitzky, hat sich des ganzen Teplitzathales am Fuße des Kopavnikberges be mächtigt; 10 Ortschaften haben sich den serbischen Trup pen angcschlossen und stellen Freiwillige. — Abteilungen bosnischer Insurgenten haben die Verbindung der Tür- Herr Kamposch war daneben höchst treu seinem Gutsherrn. Der konnte ihm die zerrüttete Wirthschaft von Garanay so ruhig anvcrtraucn, als hätte ein Re gierungsbezirk die Controle geführt. Betrog irgendwer Herrn v. Garanay, so ruhte er so lange nicht, bis der Betrug zurückerstattct war. Wenn Itzig aus dem Mnsterkoru den Lolch beraussuchte uno dann bet der Ablieferung eben so reines Korn im Ganzen beanspruchte, so revanchirte er sich dadurch, daß er das nächste Mal dem Itzig die Spintusprobe in zugefrorner Wasser flasche darreichtc, und ihn um ein paar Grade betrog. Wegen Solcherlei pflegte ihn dann Herr Adam v. Garanay regelmäßig abzukanzrln, sagend: „Es ist fürchterlich, wie weit das ungarische Volk unter diesem Wiener Druck demoralisirt! Diese auf richtige, offenherzige Race lernt betrügen und wieder be trügen, lügen und falsch schwören." „Ineulputu tutvla! Unschuldiger Selbstschutz," er widerte auf solche Rede Herr Kamposch. Herr v. Garanay sah deshalb blos die Abschlüsse der Rechnungen nach, damit solche Repressalien nicht auch in selben Vorkommen mögen. Und es figuriren doch sonderbare Posten in den Rechnungen eines solchen ungarischen Herrschaftsbeamten. Dort findet sich z. B. eine Rubrik unter den Aus gaben: „Für arme Bursche". Jedermann weiß, daß in Ungarn die Räuber sich selbst so harmlos nennen. Und dabei steht: „Brod, Speck, Wein, Branntwein, Mäntel, Stiefel, Hüte:" seltener „Geld", aber um so öfter: „Ein Halb- schwcin." Wie diese Oekonomcn des Auslandes lachen würden, wenn sie das erführen! Die raubenden Vagabunden noch mit Speise und Trank auszuhalten, statt sie direct sogleich dem KreiShauptmann anzuzeigen l Der ungarische Gutsherr Garanay besaß einen alten Kastner (Amtmann), welcher, während der Sturm die Jüngeren nach rechts und links verstreute, auf seinem Platzt verblieben war. Er war schon zu corpulent dazu, um noch die Gloire aufzusuchrn. Trotzdem war er 1848—1849 eine Weile Landsturm gewesen, 'unterhalb Kaschau. Zu seinem Glückt gehörte er zu den Ersten, die von dort zurückkehrten. Er hatte sogar seine Büchse mitgebracht. Und in der darauf folgenden gedrückten Zeit der „k. /. Crntralisation" hatte er sie versteckt auf- bewahrt. Vom türkischen Kriegsschauplätze. Die Meldung einer bevorstehenden Mobilmachung Rumänien „angesickts des immer bedrohlicher Amtlicher Theil. Majestät der König haben allergnädigst geruht, nkanlen, Ccmmenienrath Carl Dörffel in ! Kl Ritterkreuz I. Classe vom AlbrechtSordrn und der Lebensmitteltransport der Türken von hier nach Trebinje eingestellt ist. Semlin, 16. Juli. Die „Pr." meldet die Ver haftung des serbischen Generals Georg Stratimi rovics, welcher als quittirter Cavalerielieutenant im Jahre 1848 von d u Karlowitzer Obdor zum Truppen« commandanten erwählt, später zum k. k. General er nannt, aber schon im nächsten Jahre mit Pension in Ruhestand versetzt wurde. Die „Pr." erfährt nach stehende Details: Stratimirovics soll in Belgrad gegen die serbische Regierung ein förmliches Ueberwachungs- system inaugurirt haben, war aber so genau überwacht, daß man jeden seiner Schritte kannte. Gestern wurde ihm dies Sündenregister vorgcleseu und seine Aus weisung veranlaßt. Dieselbe erfolgte nicht blos auf Verlangen Tschernajew's, welcher die Alternative „er oder ich" gestellt halte, sondern auch wegen der Haltung Stratimirovics' in Belgrad, der sich auf den Mißver gnügten spielte, sich mit verschiedenen Correspondentcn besprach und Serbien feindliche Berichte zu publicirrn versuchte. Die Ausweisung erfolgte gestern Abend. Er wurde von der Belgrader Polizei auf den Dampfer. „Arad" geleitet und bis zur Abfahrt bewacht. Als er den österreichischen Boden betrat, soll er gesagt haben: als freund sieht mich Belgrad nicht wieder. In Semlin gab Stratimirovics mehreren Journalisten ein Souper; aber schon heute erhielt er den Besuch des Regierungs- commissars Bily, welcher im Auftrage des comman- direnden Generals Feldzeugmeisters Frhru. v. Mollinary erschien und ihm den Haftbefehl vonvies. Stratimirovics protcstirte lebhaft, da er sich nicht gegen österreichische Gesetze vergangen habe, die er als ehemaliger General kenne. Der Haftbefehl war aber strict gefaßt, und eS Herr Kamposch war ein sehr geschickter Landwirtb, verstand diese Wissenschaft von der Wurzel aus, obgleich er nie von ihr zu sprechen pflegte. Er sprach nur von großen Dingen. Von der Politik! Wen er dazu ab sangen konnte, den hielt er dann bis nach Mitternacht fest. Wenn sein Gutsherr der Mann des passiven Widerstandes war, so hielt er cs gerade mit dem Ent gegengesetzten. Wenn sein Gutsherr Tabak nicht raucbte, weil man das Monopol, die k. k. Trafik eingrführt hatte, so zeigte er entgegengesetzt, daß er gerade deshalb sogenannten jungfräulichen Tabak rauchen werde, näm lich verbotener Weise selbstgebauten. Wie er zu solchem gelangte? Das war sein Geheimniß. Er trug nie einen Pajsirschein bei sich, ging trotzdem überall hin und fürchtete sich nicht vor der Finanzwacht. Kann er sie irgendwie „drankriegen", so rechnet er sich das als hohe Tugend an. Auf den Wiesen stellt er sich zusammen mit den Feldarbettern uno spricht mit ihnen von den Landesangelegenheiten. Er braucht Das nicht, was in den Zeitungen steht. Er hat stets besondere Nachrichten. Es ziehen Ochsentreiber durch'- Dorf aus Serbien und Rumänien, Frachtleute ans Polen; die frägt er aus, durch sie erfährt er AlleS, was in Europa geschieht, und was die Zeitungen nicht mit- theilen können. Und cs ist ihm fern, darüber in Ver zweiflung zu geratben; er ist viclmchr so sicher darüber, daß, was im Frühling nicht ausführbar ist, wird im Herbste ausgesührt, so sicher wie der Tod. Regelmäßig pflegte er damit zu enden: „Nun, nun, ich schlucke noch Trauben mit weichem Brode!" Die, wclchr in dies mystische Sprichwort eingeweiht sind, werden wissen, welche entsetzliche Behauptung es ist von Seite eines Ungars, daß er noch jemals Wein trauben mitsammt weichem Brodes verspeisen werde! LsipliUi » LomQÜ»»iooR« 6« OrvsUoer Sour»»I»; H. . //«aorn-t«». L tr-At««, L«rU» ^t<»-LEd«r, ruuLlcwrr ». ». Hauet»«»: U*rU»: ä. Lo^nicl, Lr«w«: L Lektott«, I,. Uar«-Lii; »r»iUl1Url » H . L'. u. 6. Uucdd., SSrUt«: /nv. D O. k»rt» -L«rUa krULlltart» N. Daut« L Oo., N»mdvrs: B Vl«: t-xpet»L. u erannxederr Lüni^I. LrpvUirioo Uv» Oiesäasr Uouin»I», I)r«»Ueo, dto. 20. Die türkische Armee ist von Risch, Chehirkeny und Belgradjik aufgebrochen und marschirt gegen Alextuacz. Die türkischen Journale bestätige», da- der serbische General Tschernajew von Ba- biua Glava delogirt ist und sich auf dem Rückzüge brfindet. Die türkischen Truppen rücken gegen Serbien vor. Bukarest, Montag, 17. Juli, Nachmittag-. (W. T. B.) Die italienische Regierung hat der rumänischen Regierung den Wunsch zu erkennen gegeben, mit Rumänien eine Handelskonvention abzuschlirße». Wie da» „Neue Wiener Tageblatt" meldet, hätte die rumänische Regierung am 12. d. in Kon stantinopel eine Note überreichen lassen, in welcher sie al- Entschädigung für die Opfer, welche der Krieg Rumänien an der Grenze aufrrlege, Fol gende- verlange: ersten- da- Recht, mit dem AuS- lande selbstständig Verträge abzuschließen; zweiten» da- Aufhören der Tributzahlung und dritten- mit Rücksicht auf die commerziellen Interessen Rumä nien- die Abtretung der Sulinamündungen. Der Pariser „Ageuce HavaS" wird au- Bu karest über die diplomatische Mittheilung, welche die rumänische Regierung an die Pforte hat ge langen lassen, Folgende- gemeldet: Das Schriftstück sei eine Denkschrift (wämoirs), kein Memorandum. In demselben würden die einzelnen Punkte namhaft gemacht, deren Regelung die rumänische Regierung zur Aufrechterhaltung des guten Einverneh mens mit der Pforte durchzuführrn wünscht. Diese Punkte wären: Anerkennung des historischen Namens Rumänien, der schon von den andern Großmächten zu gelassen werde; Aufnahme eines rumänischen Agenten unter das diplomatische Corps in Konstantinopel; An erkennung der Jurisdiction des rumänischen Agenten über die rumänischen Staatsangehörigen in der Türkei; Vornahme einer genauen Grenzscheidung zwischen den Donauinseln, um auf diese Weise den fortdauernden Gebietsverletzungen vorzubeugen, welche gegenwärtig so viele Conflicte zwischen der türkischen und rumänischen Regierung herbeiführten; Abschluß von Handels-, Post- und Telegraphen-, sowie Auslieferungsverträgen zwischen der Pforte und Rumänien; Anerkennung der rumänischen Pässe durch die türkischen Behörden; Regelung der Grenze am Douaudelta, wodurch den dort wohnenden rumänischen Unterthancn der freie Gebrauch der an ihr Territorium stoßenden Gewässer gesichert werden soll. Llt-raMche Nachrichten. m, Montag, 17. Juli, Nachmittags. (W. Heute Nachmittag gegen '^2 Uhr »nrde heftiger, mehrere Seeunde» auda«er»ber i »erspürt. (Ausführlichere Details theilen Iler Rubrik „Vermischtes" mit.) »do», Montag, 17. Juli, RachtS. (Tel. M. Journ.) Zn der heutigen Sitzung de» sicht erwiderte der Staatssekretär de» ba, Carl Derby, auf eine Anfrage de- Lord» lnzh daß die Pariser Deklaration für Eng- lutteud sei. Außerdem würde der Argwohn, trzland sich für den Krieg vorbereite, erweckt «, ven» England gegenwärtig die Aufhebung «csiratton vorschlüge. ^Iiterhause antwortete der Premier Di-- dm Parlameut-mitgliede Baxter, die De- i des diesseitigen Botschafter» in Konstau- I, Eir Henry Elliot, bewiesen, daß die Be- »oi neuen Grausamkeiten in Bulgarien übertrieben seien. Eine am Freitag Abend »sfeue Depesche Elliot s meldet den Eintritt chli-en Freiwilligen in die türkische Armee. »»ßa, tindpel, Montag, 17. Juli, Abends. HavaS-Rcutcr.) De« am Sonnabend statt- großen Rathe haben 76 Würdenträger it. Derselbe wird sich demnächst wieder I», u» das Reformprojekt der Regierung feßzusteve«, welche» dann dem Sultan et und veröffentlicht werden wird. l nb Lolkswirthschaft. »dtet bersicht der k. Staatseisenbahueu Rai d. I. tWamtlicher Theil. Uebersicht. popbischt Nachrichten. türkischen Kriegsschauplätze. schichte. (Berlin. Köln. Karlsruhe. Washington.) vfficiell wiederholt versichert worden, dem mmen Lande die Koste» einer Mobilmachung aufbürden will. Für die Ueberwachung der Donau und die Handhabung der Ordnung und politischen Polizei in dem Theile der klei nen Walachei, welcher von Cetate bis Turn-Severin dem Kriegstheater unmittelbar nahe liegt, hätte ein Bruch- theil der gegenwärtig unter den Fahnen stehenden Truppe mehr als ausgereicht. Die „N. ft.Pr." wirst die Frage auf, ob Rumänien ein „Geschäft" machen will? Ein Konstantinopeler Telegramm des „Pester Lloyd" spiele darauf an, daß Rumänien sein Auge auf die Erwer bung des rechten Dvnauufers, der Dobrudscha, gewor fen und sich darüber geäußert habe. Die militärischen Nachrichten vom Kriegsschau plätze stellen jetzt nach den Gefechten der letzten Tage größere Entscheidungen in nahe Aussicht. Vielleicht wird sich dann genauer fcststrllen lassen, welcher der beiden kämpfenden Theile sich mit Recht die Erfolge des ersten strategischen Vormarsches zuschrciben darf: ein Urthril, das zu fällen auf Grundlage der bis jetzt vorliegenden, einander widersprechenden und durchaus unzuverlässigen Telegramme wohl kaum möglich ist. Daß weder in Konstantinopel, noch in Belgrad und Cetinje besondere Siegeszuversicht vorherrscht, kann in dessen als gewiß angenommen werden. Die telegra phische Berichterstattung scheint jedenfalls mehr auf das Ausland berechnet, als dazu bestimmt zu sein, der ob jektiven Wahrheit die Ehre zu geben. Dieses System war unter den gegenwärtigen Verhältnissen bei einem stündlich und wenig entscheidenden Wechsel des Waffen- glückcs aufrecht zu erhalten; cs wird aber selbstver ständlich hinfällig werden, sobald es sich nicht mehr um kleine Gefechte, sondern um einen großen tactischrn Zu sammenstoß der beiden Armeen handeln wird. Ragusa, 17. Juli. Aus der Herzegowina gehen der „Polit. Corr." die nachstehenden Mittheilungen zu: Der Obercommandant der Herzegowiner Insurgenten, Peko Pavlovits, welcher vom Fürsten von Montenegro zum Vrhowni Vojwoda (Oberwojwode) ernannt worden ist, hat den Auftrag erhalten, Trebinje zn cerniren. Daß es ihm gelingen werde, diese Festung zu erobern, ist kanm zu erwarten- Mustafa Pascha, der Kommandant dieser Festung, verfügt über 1000 Nizams, 1 Bataillon Redifs und 3 Tabors Baschi-Bozuks, welche unter dem Befehle des Bimbascha (Majors) Muhamed Beg Rossul- begovits stehen. Dian kann die Zahl der Vertheidiger »Az Trebinje auf 3500 Mann veranschlagen, sür die Proviant auf mehrere Wochen im Vorrathe ist. Um Trebinje dürften langwierige Kämpfe stattfinden. — Der Engpaß von Zkalom (türkisch Zallom), welcher in nord östlicher Richtung von Metochia nach Nevcsinje ver läuft, ist bis zum 10. Juli ganz in türkischen Händen gewesen. Von einer Abtheilung Montenegriner gedrängt, zogen sich 2 Bataillone Nizams unter Selim Pascha nach Metochia zurück. Die Türken halten in diesem Engpässe, abgesehen von den zwei Endpunkten, nur den Ort Foinitza stärker besetzt. Um diesen wichtigen Eng paß ganz in ihre Macht zu bekommen, müssen die Montenegriner, abgesehen von Metochia, auch die Orte Foinitza und Zkalom nehmen. Die türkischen Besatz ungen dieser Orte sind sehr gering. — Am 14. Juli wurde den ganzen Tag über bei Nevcsinje mit Erbitte rung zwischen Montenegrinern und Türken gekämpft. Der Kampf verlängerte sich bis tief in die Nacht, und ist der Ausgang danach zu beurtheilen, daß die Mon tenegriner gestern (den 16. Juli) in Blagaj einrückteu. Infolge dessen herrscht in Mostar, der Hauptstadt der Herzegowiner, eine Panik, welche durch das Eintreffen von 80 verwundeten Mostarer Freiwillige» aus dem Kampfe von Nevesinje noch erhöht wurde. Alle Kauf läden in Mostar sind geschlossen. Dem gesellt sich die Furcht der dortigen Christen vor türkischen Racheactcn hinzu, welche Ali Pascha vergeblich zu beschwichtigen versucht. — Ein montenegrinisches Corps ist in Glavsko oberhalb des Golfes von Breno ringelangt, wodurch die Verbindung zwischen Ragusa und Trebinje unterbrochen B t i 1 a g t. Ürichtr». sch Litterung-Herichte. Autor pehitt bekanntlich neben Eötvös zu den stmandudtern der Magyaren; die Bedeutsam er bleibt eine große und vielseitige, auch wenn Ulßer Beziehung zur ungarischen Literatur be- . Brid« haben als sittliche und intellektuelle Er stes Volkes die Lichtseite, daß sie dem bornirten ldiukel einer großen Partei keine Opfer bräch et durch ebenso unterhaltende wie überzeugende ! nicht für möglich erklärten, dir Culturentwicke »garnS durch das abgeschlossene System „gegen- uiterrichtt" zur vlüthe zu treiben. Sie ver- stt drr llrbrrztugung, daß lauter Belehrung der dirch Schüler rin trauriars Resultat der Selbst- cheit liefert, daß es doch auch einen wirklichen pebrn «üffe, und daß Deutschland dieser Lehrer 1» Zeit sei und noch ein paar Menschenalter ile Ungarns zu bleibm verdiene. dieser rchte Patriotismus, der in Ermangelung gorychntte, dir man nicht glrich haben kann, nt Brschrtdrnhett anräth, dir Lieb« der Ungarn stide» Schriftstellern gesteigert hat, möchte schwer stide» sein. Jedenfalls hatten die Talente Bei« rerschudruattig sie auch sind, so viele Reize stoss- -ftllduna einzusetzen, und verstanden es so gut, gen.Luila' ihre» Volkes zu rrspecttren und isiuale Costumstück auch literarisch so stramm st» zu tragen, daß an ihrer Vaterlandsliebe Misrln war. Und in der That, sie liebten
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