Dresdner Journal : 22.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-22
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- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187608221
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18760822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-22
- Monat1876-08
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- Dresdner Journal : 22.08.1876
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194. Dienstag, de» 22 AuM. DreMerÄurM Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 0 ft. u - o i Mtamtlicher Theil m,«i t. '»otr». >NVSV o ltsiot»«« tritt k«t- a»6 imder. ichrichten. chischt Wltterung-berichte. ! . . 1» »ivk t! «U»rtS0?L »«llmeiii t lt) ?f li«. "0 4 r 7 » 8 - S 1 7 1 1 4 > -k 0 b »tv. «iS. l7i tw. i.! o 1 ilv. »0«. «T. er». «.»«T luT 7»T 1«, 1 «L kl- t. r ». i«,»os. iradi. 171,. 70,17« - WMg. Sl,. l«,U, 1U.U, le». Dfti»»«»«. I. 71.7t., Nit - « 10-1 ft. ft. Feuilleton. Redi-irt von Vito Banck. L 1 w S 1 >7 » 17» 9 1 Ui - 1 Vom türkischen Kriegsschauplätze. * Aut Ragusa wird der Sieg der Montene griner über die Türken bei Podgorizza bestätigt. Lon türkischer Seite beobachtet man noch vollstän- diges Schweigen. Ein Specialcorrespondent der „Times" berichtet hierüber unterm 16. August, daß die Türken am Montag von Podgorizza mit der Absicht auszogcu, die Nacht in Kucci zuzubringen. Die Streitmacht um- faßte über 20,000 Mann reguläre und irreguläre Truppen. Die Montenegriner griffen sie vor Medun an, durch brachen schließlich mit dem Aatagan ihre Linien und ver folgten sie drei Stunden hindurch bis zum Einbruch der Nacht Es ist dies der größte Sieg seit dem Beginn des Krieges. Tausende türkische Tobte liegen auf dem Felde. — Wir kennen noch nicht die montenegrinischen Verluste. Amtliche Depeschen ans Skutari an die hiesigen Konsuln bestätigen die ernste Niederlage der Türken in Medun. — Um unsern Lesern zu zeigen, in welcher Weise von montenegrinischer Seite über diesen großen Sieg berichtet wird, lassen wir nachstehende Telegramme folgen, welche das in Cetinje erscheinende „osficielle" Blatt „Gla Cruagorza" unterm 16. August veröffentlicht: Am Montag hat ein heftiger Kampf im Kuccigebiet statt gefunden, wo wider unser Erwarten die Türken 20,000 Mann gegen uns aufgestellt hatten. Die Nizams von Sebek und Baschibozuks gingen in den Kampf unter dem Befehle des Obercommandircndcn Mahmud Pascha. Unsere Truppen griffen dieselben ungefähr um die Mit tagszeit an, schlugen sie vollständig aufs Haupt und verfolgten sie drei Stunden lang von Medun bis Di- nosi. Die Unsrigen und die Türken kämpften mit der blanken Waffe in der Hand. Jedes unserer Bataillone Amtlicher Theil. iMen, 18. August. Mit Allerhöchster Geneh- LB dem ersten Oberlehrer an der Realschule in Hy, Freund Bruno Berlet, der Titel „Professor" Ms worden. ftd«»»«»»»tapr»lar LitM»: ä« ävawot»« Sft W.' rgaldea rauld-» Inoorat-mprolooe tz Lio» »io« ?«tit»«il» 90 Pf. ftftr „LiQßiExlt'' Ui« 00 kk. Lesovotnont a wt ä»r 8ooo- m»6 ?siort»F« s 4d«ä« kllr 6s» tol^soöso kniden, am 8. August 1876. Finanz-Ministerium. Arhr. v. Kriese«. Heydenreich. Bekanntmachung. ft Majestät der Deutsche Kaiser und König von W haben geruht, den bisher mit der Verwaltung x resnathsstelle bei der Oberpostdirection in Leipzig pnzlm Telegraphen - Directionsrath Wohlfarth Math zu ernennen. Wem Sr. Majestät der König von Sachsen auf B des Artikel 50 der Verfassung des Deutschen jß hierzu die landesherrliche Bestätigung ertheilt a j« wird dies hierdurch zur öffentlichen Krnntniß esiar und a--n-k» insichnNnl, I«- 1 unter »«r«iM Oru Berich,»« U>»a«»tlt«dÄ r Zeit»,», i« Mev-Kon»! lokkvvff.u. kE. M. l.S kS. M. k.E. iM. t.S. «M. 0 11 (0 19 1 0 -1 rückrufen und die bei uns zu heimisch bekannt sind, um hier näher darauf einzugehen. Die sächsische Möbelfabrikation ist von verschiedenen Seiten vertreten. August Türpe in Dresden hat ein Buffet in Nuß baumholz mit schwarzen Einlagen, einen Tisch in Schild- krot und Messtngmosaik mit Bronzeverzierung im Ge schmack Karl Buhl's (Boule's -j- 1732 in Paris), ein in schwarzgebeiztem Birnbaumholz geschnitztes Sopha und noch einige andere Objecte gesandt. Vorzüglich die genannten Stücke sind wohlgelungene Arbeiten. Das Buffet ist compact und massig, aber durch gute Verhält nisse und einfache Eintheilung gegen Schwere in der Wirkung geschützt. Dem Tisch schließt sich, was gerade bei diesen Arbeiten oft Alles verdirbt, die Bronzerand- verzirrung, gefällig an. Sicht man doch in solchen Fällen nicht selten, daß die Bronze mit dem Eindruck des Blanken verwandt wird und vollkommene Dis harmonie herstrllt. Dir genannte Firma hat somit hier wieder, wie schon mehrmals, mit ihren Leistungen zur Ehre der sächsischen Industrie beigetragrn, und es ge reicht ihr zum Verdienst, die solide edlere Richtung in der Kunsttischlerei schon mit Eonsequenz in einer Periode verfolgt zu haben, in der dieser Zweig bei uns in Mittel- und Nordd-utschland noch sehr daniederlag und es ein Wagniß war, darin ein Geschäft zu machen. Damals konntr bet öffentlichen Wettkämpfen nur unter Opfern mit gerungen werden; doch nirgends kommt, sowie in der Kunstindustrie für Diejenigen, welche das Streben glücklich aurhalten, der Segen so reichlich nach. In Süddeutschland hatte man dergleichen edle Con- srquenzen freilich leichter, denn der Geschmack und der Geldbeutel des begüterten Publicums — welches sich bei uns selten über die unsolide Täuschung „fournirter" und blankpolirter Möbel erhob — unterstützte die Unter- »r-d 1,11 «.r» IU« 1«, «»<»»« V «tonns »f.»»» dt»». 1» 1 Nt»««»l «NH. ftis IN,,« I»lel. »-«« '«16 ««»U Üs »t«»». i«i6 «UN q Uhr in« «-»«-»i Bit»«. r,U>, «»-XU »i»°d. '.7 <16 »U« «. enr« 6a»». ,,,» NachU III» i« . >«'6. «ad». Ill Irth 1.» ,»« »in« U »«. ».«,,. «<r». «ft la, «ir d>« 1b«,»»»>,MllX Iiurdi»»»«« 1 iaounn««a>, IdnXd Zwick«»'. »ft l»< «W »a»»- .» Na-lNUft linmilich, Zia«, »ti« H7 Uhr,da«»«»<i, t»x N«r. -rai>«,«»»ft I » Uhl I«»H «> «»<«< auq««. X». ».u kl-«».«<«» i« «,l» l8ch,riy»«I. V m »,»»»<»»<!»> I!» 7,»0. «ior». 11». laO 1« «4» »»«»« V «il«a»l ««M U Xinag« 11,1« la»< «14 <»»« «list. «I» I „»« »I«. Iftl. ft,»« d» und tt.N «m l »rih «», «»».«ft 'm. 1 ,,» Ide,»« » llft : Frid 7,ft lk«m «ft 1. d »ii» »tati« D-MpffW: ftüh s, letlcher r« enftühs, 8ch»,»iift«! hlrn-Rathe, 1 nd «brnd« V, Villi'I llag« ir, «Kh». « »ift »oyrih L»>«»'6 ,h S di« «d»d« I»l« M » und « llhrl alt >: nm» «ie!> ft«h«ft« n Borm. 10 »» l»«-X » -IbVV. - -4 Uv. - U 4 97 «. in her deutsche« Lusstelluag im Münchner Glaspalast. die verschiedenen Gegenständ« aus der königl. säch- KaPorzellanmanufactur in Meißen nehmen Hl m tu unserer sächsischen Abthcilung, sondern auf dlöstellung überhaupt jenen hervorragenden Rang U ter historisch geworden ist und ihnen aus allen tzwüstellungen ohne Streit wegm der vorzüglichen, M tewrtige übertreffenden Masse und wegen drS ge- Mrn Ftilhaliens an traditionelle Fanons der Rococo- M.^pszcit zugesprochen wurde. Wie diese Richtung M »irllichen Reichthum üppigster Fülle zeigt, so war Zwillich, daß solche Specialität andere stilistische Wäntte und Erweiterungen ausschloß oder wenigstens M M Minimum zurückdrängte. Im Ganzen könnte M üchlerijche Wunsch nicht unberechtigt genannt wer- M, tieset niae Matrrial und diese präcisr Technik auch ßta reinsteu Formen verwandt zu sehen. Ja mercan- kHwjicht ist es allerdings eine vollgistige Mvtivirung »ch Fonführung alter Bahnen, daß das europäische Ma» — denn von einem solchen können wir glück- Mveis« sprechen — von der Meißener Fabrik Haupt- MH die Keproduction verlangt. Hierin wird denn H ter Kenner durch die feinsten Details und die Mche Arifrockgrazie und Zierlichkeit in Erstaunen M 8» wirken auch hier dies« Gegenständ«, di«se IMpl, Luft res, Tischchen, Basen, Statuetten, Leuchter I* tcheservice, die unS den Geschmack der Gemächer I»h«zistjch«n Hofes und deren Nachahmungen zu- nehmer. So wurde es ihnen möglich, ihren reichern Traditionen treu zu bleiben und den alten Meistern der Vorzeit keine Schande zu machen. Ferner sehen wir noch von Udluft und Hart mann in Dresden zwei Stühle in Schwarz und Gold, mit Gobelins gepolstert (Eigenthum Ihrer Majestät der Königin Mutter von Sachsen); von O. B Friedrich in Dresden ein Buffet aus italienischem Nußbaum; von Wilhelm Wilms in Dresden einen Gewehrschrank aus Eichenholz geschnitzt, eine geschmackvolle Arbeit nach einem Entwürfe von Prof. Weißbach in Dresden. Zu den Holzarbeiten sind auch die Regulatorengrhäuse von Etzold u. Popitz in Leipzig zu rechnen, zu denen Kiefhaber in Magdeburg Zeichnungen gemacht hat. Die sächs. Serpentinsteinactiengesellschaft in Zöblitz hat sich auch an dieser Ausstellung wieder emsig und löblich brthriligt. Es treten dabei im All gemeinen durch die Gegenstände: Kamin, Vasen, Trag säulen als Postamente, Leuchter rc. erfreuliche Fort schritte hervor. Das Material ist so dauerhaft und nobel, als ernst und schwer. Es kommt darauf an, diesen Charakter treulich walten zu lasten, aber ihn mit schönen Formen zu verbinden, die das Gediegene, Har monische bringen, wo das Zierliche ausgeschlossen blei- den muß Eine Steinmosaik aus verschieden gefärbten Serpentinen und andern Mineralien empfiehlt sich als natürlicher Schmuck. Aber mit welcher ruhigen Ein fachheit und Anmuth dergleichen gehalten werden muß, sieht man an dem bunten spielzeugartigen Eindruck, den als Hautrelirfeinlagen naturalistisch nachgeahmte Früchte und derlei Dinge machen. Man kann damit einen gut gearbeiteten Kamin, einen Tisch rc. aus der Welt der geschmackvoll componirtrn Gegenstände ganz leicht hin- wegschaffen. Kräftig und doch möglichst schlank, ein- Hofe ein, die herzlichsten Beziehungen Heider Mo narchen constatirender Depeschenwechsel stattgefnn- den. Am 18. d M. war der Botschafter Oester reich - Ungarn-, Baron v. Langenau, zur kaiserl. Tafel geladen, wobei sämmtliche Theilnrhmer mit österreichischen Orden geschmückt erschienen. Kaiser Alexander toastete auf die Gesundheit seine- Areun- de- und Berbündeten, de- Kaiser- von Oesterreich. Konstantinopel, Sonntag, 20. August (Tel. d. Dresdn. Journ.) Al- „officiell" werden hier fol- gende Nachrichten veröffentlicht: Risch, 19. August. Der General Achmed Ejub Pascha, der von Dervent abgegangen, und Ali Salb Pascha, welcher den Morawafluß über setzte, marschirten gleichzeitig auf Alexinac, und beide Divisionen sind gegenwärtig sehr nahe bei Alexinac. Ali Salb Pascha nahm mit Sturm die Befestigungen, welche al- Schlüssel der Stadt betrachtet werden. Zaicar, 19. August. Zwischen einer türkischen RecognoSrirung-abthriluvg und zwei serbischen Bataillonen hat in Koporitza (bei Negotin) rin Gefecht stattgefunden, in welchem die Serben mit großen Verlusten zurückgeschlagen worden find. Belgrad, Sonntag, 20. August. (W T B.) Die Negierung veröffentlicht Folgende-: Gestern habeu die Türken einen allgemeinen Angriff auf die serbischen Stellungen an der Südgrenze Ser bien- und auf der Straße von Risch nach Alexi nac unternommen. Zunächst griffen die Türken in einer Stärke von circa 20,000 Mann die fer- bischen Vorposten bei Supovac und Gole-vica und sodann mit großer Heftigkeit die bei Te-cia stehende serbische Armee an, wurden aber überall energisch zurückgewiesen. Schließlich wurden die Türken, welche die Angriffe von Morgens 4 Uhr bis Abend- 4 Uhr mehrmal- wiederholten, zu- rückgeschlagen und über die Grenze verfolgt. Die serbischen Truppen haben bei diesem Kampfe eine außerordentliche Tapferkeit entwickelt. rele-rLphllche Nachrichten. Lien, Sonnabend, 1». Angust. (W. T V.) Die Mschc Correspondeaz" erfährt au-Belgrad Widerspruche mit anderweitigen Meldungen, stte scharfe Opposition de- Ministerium» gegen itnedrnsabfichten de- Kürsten bedeutend nach- chi habe. Ristic scheine einer Anbahnung istediativn der Mächte nicht mehr entgegen isch. (Vgl. den Wortlaut dieser Meldung der „P. C." PM Rubrik „Vom Kriegsschauplätze".) iissabon, Sonntag, 20. August. (W.T.B.) l kritische Lage, iu welcher fick eine größere ipsl »on Handel-- und Bankhäusern im Nor- itzrtugal« befand, hat sich gebessert, da- Ler- m des Publicums kehrt zurück. erschlug uut den Uatagans mehr denn 1000 Feinde, da» Martinitzkische mehr denn 2000. Es wurden 6 Fahnen erobert. Einige von unseren Braven haben bis 10 Türken zusammengehauen; ein Leibgardist des Fürsten namens Milos Novak allein 17. Unsere Truppen sammeln noch gegenwärtig die von den Türken weggeworfenen Waffen, Munition und andere KriegS- vorräthe. Die Türken führten keine Kanonen mit sich. Sie verbargen sich hinter ihren Erdwällen bei Podgo- rizza, und wenn die Nacht nicht hereingebrochen wäre, so hätten wir auch diese Verschanzungen genommen. Wie es scheint, ist die Hälfte der türkischen Armer ent weder grtödtet oder verwundet. Unser Verlust an Todten und Verwundeten beträgt im Ganzen 400 Mann. Nach der Zahl der erschlagene» Türken muß dieser Sieg als der bedeutendste von allen bisherigen hingestellt werden. Was aus Cetiuie (ohne Datum) über Belgrad ge meldet wird, erhielt Fürst Nikita auf dem Marsche nach der albanesischen Grenze di« Nachricht von einem neuen Siege einer montenegrinischen Armeeabtheilung bei Pod gorizza. Der Fürst setzte darauf seinen Marsch fort und vereinigte sich mit den Truppen Petrovic's. Der Fürst beabsichtigt in Albanien rinzurücken, wo ihm von Seiten der katholischen Einwohner Hilfe zugesagt wor ben ist. — Wie der St. Petersburger „Internationalen Tele- graphenagentur" aus Danilowgrad gemeldet wird, wur den die Türken bei Podgorizza nach einem sehr er bitterten Gefechte, in welchem die nur 1100 Mann starken Montenegriner 307 Mann verloren, einem Ab grunde zugeorängt, in welchem der größte Theil drrselben seinen Untergang sand. Die Zahl der umgekommenrn Türken wird auf 3500 angegeben. — Inzwischen wird aus Ragusa gemeldet, daß dir Türken mit großer Macht gegen die montenegri nische Grenze vordringen, und deshalb hab« Nikita die Herzegowina verlaffen und sei nach Montenegro zurück- gekehrt. Die Streitkräfte der Türken in Albanien werden auf 40,000 Mann geschätzt. Belgrad, 17. August. Urber die Lage in Serbien berichtet man der „Pol. Corr." wie folgt: General Tschernajew meldet hierher, daß er nunmehr die meisten Bataillone dem Commando geschulter Offiziere anver- traut habe. Er schrieb bekanntlich die mtistrn Mißer folge dem Mangel au guten Offizieren zu. Die Vataillonscommandauten beider Belgrader Brigaden, sowie die meisten bei der Schumadijer Division sind Nüssen, von welchen der allergrößte Theil Eleven der St. Petersburger Militärakademie sind und in der russischen Armee bereits durch viele Jahre gedient haben. Ob sich die Resultate dieser Aenderungen bei der Armee be merkbar machen werden, wird sich bald zeigen. Mos kauer Kapitalisten zeigen sich nicht abgeneigt, mit dem in St. Petersburg weilenden serbischen Senator Protic eine Anleihe im Betrage von 12,000,000 Francs gegen scchsprocentige Zinsen abzuschlicßen- Die Details dieses Anleihegeschäftes wären so weit geregelt, daß die Aus gabe der 250,000 Obligationen zu 15 Rubel noch vor dem 10. September erfolgen könnte. Indessen ist die Angelegenheit insolange nicht als persect zu betrachten, als die russische Regierung ihre Einwilligung zu diesem Geschäfte nicht gegeben hat. Wie verlautet, soll es mit der Erlangung dieser Regierungseinwilligung seine großen Schwierigkeiten haben. Auf diese geringen Aus sichten hin, die Kriegskassen abermals füllen zu können, werden neue Bestellungen gemacht. So wurden 15,000 Mäntel für die Truppen bestellt. Es scheint auch, als ob man sich mit der Idee eines Winterfcldzuges ver traut machen wollte. Der Kriegsminister hat eine Liste aller Gegenstände anfertigen lassen, die für eine solche Eventualität nothwendig werden könnten. Auch an den Bau von Hvlzbaraken wird gedacht. Dem gegenüber ist die allgemeine Ansicht, daß, wenn der Krieg den Herbst überdauern sollte, das Land in materieller Be ziehung einer unheilbaren Zerrüttung entgegen gehen würde. — Die Nachricht, alS habe die Pforte indirect ihre Friedensbedingungen hier bekanntgeben lassen, ent kt. Peter-bura, Sonutaa, 20. August, kzt. (W.T.B.) Die rumänische Negierung i>ie da» „Jourual de St. Pster-bourg" au» Ktischer Quelle erfährt, der Schweiz die cheilllng gemacht, daß die Pforte der Abse«- tz nuer Saoität-ambulauz au- Numänieu auf ikieztschauplatz eutgegeutret« und keine Ga- L für die Sicherheit der Ambulanzen über- j« Die Pforte habe erklärt, daß sie die tür- ta Truppen nie über die Verpflichtungen be- fi tet rotheu Kreuze- instruirt habe. kt. Peter-barg, Sonntag, 20. August. il.B.) AuS Anlaß der Keier de- Geburt-tag- t viijkftät de- Kaiser- von Oesterreich hat G» dem St. Peter-burger und dem Wiener a Wald-vbir». t ia Ltism« iml z ffro dri MßtlL Eemillo Richter 1 «l in Reichenbach,, cu. Alfred Dieche (Reinhold). Hr.H an der evio,el. A Fran Johanne B geb. Schudmau ia veredel. Oberoi« gew. v. Kamrh.« igsdrück. Hr Le« elms, au- LechiU, w^bische Nachrichten. V lirfiscben Krirg-schauplatze. «-dichte. (Dresden. Chemnitz. Berlin. Stutt- Arnberg. Wien. Paris. Konstantinopel. Wash- ^mtwaea, Versetzungen rc. i« -ffentl. Dienste. «Pier Nachrichten. Mzial-Nachrichten. (Chemnitz Zwickau. Hai- M. Grimma. Dippoldiswalde. Altenberg. Bautzen.) Miet. Mik «nd Volk-wivthschast. Latpvt«: F>- OVUM-WM«', 0oo>o»i«»oft»r 6« VW» LlPft, ». M.: üoao««««» L Nilla - «7^» - »iMviuA rnwkINn ». N. ««»«ft«»: A»«-. Zto««, u«u»: s. Left-ftwt, Ur»«»»: L Softie»««, Nriai», St«»-«»'« Vürv»ui eftnnft«: F>. 77r»»fte»rr ». U: L i». F. 6. ltuckd., S»rU«: /»v D , U»»»«v«r V. Scfta—7«', vafti NvrU» riAMftevr», N. -Nt»UG««; Da-d« » 0o., Sa-Va-, ««iii-«», Vt«»: Fl. 8«r»ft,»od«rrl ll0n>Ut. 8»p«6it»oll äs» Oes»tto« Ionrnnl», Orv«jvo, kto. «0. behrt jeder Begründung. Es verlautet vielmehr au» auter Quelle, daß der Großwesir die Idee einer Ein stellung der Feindseligkeiten vor Erreichung der Auf- gab«, welche sich Abdul Kerim Pascha gesetzt habe, ganz von sich weise. Für da- militärisch« Prestige und die Interessen der Pforte sei nach drn in Konstantinopel herrschenden Ansichten ein ganzer Erfolg unbedingt nothwendig. — Ueber den Ausgang de- Kampfe-, welcher am 16. d. an dcr Drina stattfand, ist man ganz im Unklaren. Während Privatnachrichten den Rückzug Alimpic' auf das diesseitige Drinaufer melden, behauptet die Regierung, es seien blos bedeutungslose Scharmützel vorgefallen, dir an der militärischen Situation in jener Gegend nichts geändert haben. Indessen scheint sich doch das Eiter zu bestätigen, daß Alimpic schon längst die Cernirung von Bjclina aufgegeben hat und sich mit dem Gros seiner Kräfte in Serbien brstndet. Es ist die Rede davon, sowohl die Jbar- wie die Drinaarmee als selbstständige Abtheilungeu aufzulassen und dieselben ebenfalls dem General Tschernajew zu unterstelle«, was bi- jetzt nicht der Fall war. Der ursprüngliche Zweck dieser Armeen, die Offensive in Bosnien und Altserbieu zu ergreifen, ist ohnedies bereits aufgegeben worden. - Belgrad, 19. August. (Tel. d. „Pr.") Nach einer heute eingelaufenen Meldung soll Leschjan in's korps bri Boljevac mit de« vordringenden Türken zusammen- gtstoßen sein; da- Resultat des Kampfe- ist noch un bekannt. Aus Belgrad meldet man der „Polit. Lorresp." conform mit icnen Nachrichten, welche dkselbe schon vor mehreren Tagen über die friedliche, allerdings seither wieder unterbrochene Strömung im fürstlichen Konak iu Belgrad veröffentlicht hat, unterm 19. August Folgend«-: In den Kreisen drs Ministeriums Steftscha-Ristic-Gruic bat die scharfe Gegnerschaft gegen die nachhaltig sich kundgrbcnden Friedensabstchten de- Fürsten Milan bedeutend nachgelassen. Ein theilweiser Aus gleich dcr diesbezüglichen divcrgirenden Anschauungen scheint stattgefunden zu haben. Die Anbahnung einer Vermittlung der Großmächte scheint von Ristic nicht mehr perhorrcscirt zu werden; auch dürft« er sich schwer lich mehr dagegen sträuben, eventuell die Frieden-actio« selbst einzulttten und zu führen. Die Einberufung der Skupschtina ist in ernste Erwägung gezogen. Sir hat den Krieg beschlossen, sie muß auch die Verantwortlich keit für die Einleitung der Frirdensaction übrrnrhmm. Daß sich eine Majorität iu der Skupschtina für die Einleitung von Frirdensverhandlungen finden werde, gilt für ausgemacht. Nur Tag und Ort der Einberufung sind zur Stunde noch nicht sicher. Die Einberufung kann stündlich erfolgen und ist es möglich, daß Kragu- jevatz zum Sitze dcr Skupschtina bestimmt wird. Die diplomatischen Agenten der Großmächte bieten Alles auf, den friedlichen Dispositionen den größten Vorschub zu leisten. Semlin, 19. Augnst. (Tel. d. „N. fr. Pr.") Die heute verbreiteten Waffenstillstandsgerüchte haben sich nicht bestätigt. Versuche hierm sollen gemacht worden sein, die jedoch nicht zum Ziele geführt haben. Alimpic ist heute in Gesellschaft zweier bayerschrr Offiziere an die Drina abgegangen. Fürst Milan befindet sich noch in Belgrad. Der SkupschtinaauSschuß soll beschlossen haben, eine Deputation an den Zar zu schicken, die ihn um Intervention bitten sollte. — Bei Boljevac wird gekämpft. Tagesgeschichte. Drr-den, 21.August. Ihre Majestäten der König und die Königin haben Sich gestern Vormittag von Pillnitz (von Niedersedlitz aus mittelst Extrazugs) über Chemnitz in das Cantonnement bei Böhlen begeben, um einem von dem Offiziercorps daselbst veranstaltrten Rennen beizuwohnen, und sind Abends von dort nach Pillnitz zurückgekehrt. Bon Dresden bis Chemnitz be fand sich auch Se. Excrllenz der Generalfelkmarschall Graf v. Moltke in der Begleitung Ihrer Majestäten. fach aber gefällig wird wohl das Motto für dieses Jndustriegenre bleiben müssen. Die Goldarbeiten in altitalienischer Manier von Th. Strube u. Sohn in Leipzig haben mit Recht die Beachtung der Kenner gefunden. Die Schule des Gold schmieds liegt fast ganz allein in drn Werken der Vor zeit: von den Neueren kann er meistens nur lernen, was sie selbst Gutes reproducirt haben. Zunächst besteht ja leider auch die Aufgabe, des modernen Goldschmird«- darin, wieder Vieles verlernen zu müssen, das seiner Kunst den wohlfeilen Dutzendstemprl aufgedrückt; die moderne Goldschmiedekunst den entseelten Eindruck all mählich verschwinden machen, den ihr die Maschine ver liehen hat. Die Einsichtsvolleren in Hanau und in den anderen Plätzen der Goldwaarrnfabrikation arbeiten schon lange und jetzt immer emsiger daran, jenes Stigma der todten Hand wieder los zu werden; doch noch immer liegt es, glückliche Einzelerfolgr ausgenommen, wie ei« Alp auf jener Kunst. In Wien hat man früher ange» fangen, wieder die Bahnen deS künstlerischen Leben- zu betreten. Der Bronzrwaarenfabrikant LouiS Röhle in Dres den hat vernickelte Bronzrkannen mit echter Emailein- lag«, so auch bronzene Thür- und Fenstergriffe, ebenfalls vernickelt und vergoldet, mit Email geliefert. Bei den ost sehr gefälligen Details ist der Eindruck solider Technik erfreulich. Von den Buchbinderarbeiten, denen ebenso die Vor zeit gediegenes, kaum erreichbares Muster ist, haben Velhagen u. «lasing in Leipzig Bücher in alter- thümlicher Ausstattung, darunter seine Arbeiten; Gustav Fritsche in Leipzig Einbände in Leder und Papier, I. R. Herzog in Leivzig Einbände verschiedener Art geliefert. Darunter sind einige durchaus geschmackvoll, z. B. „Pompeji", Orser'- „Dichtergrüße", „Sülle An»
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