Dresdner Journal : 15.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187611155
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18761115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18761115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-15
- Monat1876-11
- Jahr1876
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- Dresdner Journal : 15.11.1876
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1876 Mittwoch, den 15. November 266 Ado »»««o»t»pr«l,0 Drcsd ilerÄonrM Iddrliod: . , 18 dl»rd. ltviod« »ritt ?«t uoä ^sLdrlick: 4 bt»rd SV kk. gt»^p«tru»edl»x dioru. Limelo« liumwsrv: 10 kf. Verantwortlicher Nedacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. > s. V- B. z: k. endlich über die Handelsbewegung. rrE r» G. Erz°ugung und Holzhandel, sowie auch über die gewerb liche Entwickelung und deren Ergebnisse im Allgemeinen und in Bezug aus die einzelnen Industriezweige, und büßt. — Solches Treiben grassirte auch in anderen Uni versitätsstädten, und der moderne Mensch möchte daran die Frage knüpfen: Wo war das bürgerliche Ehrgefühl unserer Vorfahren, daß sie sich nicht Gesetze erzwangen gegen solch erniedrigenden Frevel in einem Lande, wel ches ihr eigenes war und welches sie durch ihren Fleiß und ihre Abgaben erhielten? Anspruch nehmen. Die Pulver und Patroncnfabriken arbeiten Tag und Nacht. Die Panzerflotte wird aus gerüstet. Sie wird in 4 Geschwader getheilt werden, wovon eines im Bosporus bleibt, das zweite unter Hobart Pascha im schwarzen Meere, und die zwei weiteren unter Eommando türkischer Admiräle im mittel ländischen Meere kreuzen werden. Die Donauflottille wurde durch 2 Panzerschiffe verstärkt. ri.io <«« lau« Reick. t wt, kl ra,» UM. G- G. L. G. ro «. »Ä. '«. G. ivLB. :l. Selma ivoisteber o Auton- lcmentine lanth in Feuilleton. Redigirt von 42tto Banck. Literatur. Demnächst wird in Stuttgart eine „Ar chivalische Zeitschrift", herausgegeben von Or. Frz. v. Löher, kgl. baycr. Geh. Rath, Rcichsarchiv« dircctor rc., erscheinen. Dieselbe soll ein Centralorgan für das gejammte Archivwcsen werden; sie soll 1) die Organisation, Verwaltung und Benutzungsweisc größerer Archive in Deutschland darlegen, also die amtlich - tech nischen Interessen des Archivars vertreten und 2) dem Historiker, Verwaltungsbeamten rc. über den Inhalt der Archive Ausschluß geben, durch gedrängte Auszüge aus den Repertorien und Regcstensammlungen, nebst Be schreibung von bcdeutendern Gruppen werthvoller Ur kunden, Codices, Amtsbücher und Actenserien. Jährlich wird ein Band von 20 Bogen erscheinen. — Dir soeben von der königl. Centralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart herauSgegebenen Jahresberichte der acht Handels- und Gewerbr- ka^.mern in Württemberg für das Jahr 1875 enthalten auf 370 Seiten eine lehrreiche Zusammen stellung des vorjährigen Standes der wirtlschaftlichen VechältEe dieses wirthschaftlich hoch entwickelten deut schen Bruderstaates. Beachtenswert!» sind die den Einzelbe richten entnommenen Uebersichten über die commcrziellen und industriellen Hilfsanstalten, die sonstigen Hinrich tungen zur Hebung des Erwerbsleben-, die Abschnitte über die arbeitenden Klassen, die landwirthschaftliche Production und Productenhandel, dir forstwirthschaftliche mno aeb. e verehrt, in Dres- sicher in Fran nkel geb. Johanne art a M. mann io > (Karl». »ach: «Oft. »M, a»u. »d >,LS, V-n» »h»h »,«) >> u. «dd«. IM UM» eich. «,«»>. ii.ir,«« e». wesen zu sein scheint, da er allerlei tollen Unfug öffent lich zu treiben im Stande war. Mit der Jnscription des Ankömmlings in der Universität verbanden die älteren Studenten die sogenannte Teposition oder Fuchstaufe, wobei der Bcanus, wie man den Aufzu- nehmcnden bezeichnete, sich allerhand körperliche Miß handlungen gefallen und die absurdesten Fragen, deren Beantwortung ihm auch noch mit Ohrfeigen gelohnt wurde, hinnehmen mußte Von den bei diesem Acte gebrauch ten Insignien und Werkzeugen befindet sich eine in teressante Collection im Besitze der Leipziger Gesellschaft zur Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altcr- thümer. Niemand war vor den Insulten der Studen ten sicher. Sie liefen mit Spießen und Wehren auf den Straßen umher, beschmierten die Leute mit Pech, verübten Frevel an Bäumen und Gesträuchen, wild- diebten im Rosenthale, fischten ohne Erlaubniß in den Flüssen und Stadtgräben, gossen den Vorübergehenden fchmutzigrs Wasser über die Köpfe und trieben, beson ders in einer Spelunke vor dem Grimmaischen Thore, ein wüstes Leben mit Spielen und leichtfertigen Dirnen. Als Kurfürst Ernst und sein Bruder Herzog Albrecht einige Tage im Schlosse Pleißenburg ihr Hoflager auf- schlagen wollten, hielt es der Rector für nothwcndig, die Studenten bei Strafandrohung zu warnen, die Schloßmauern nicht zu bemalen oder dieselben zu er steigen und ähnlichen Unfug zu begehen. Großen Haß hegten die Studenten besonders gegen die Cloakeniäv- mer und Scharsrichter, welchen Letzteren sie sogar zum Tode verurtheilir Verbrecher — so im Jahre 1527 einen Dieb — vom Schaffet weg entführten und selbigen zur Flucht verhalfen. Sie hielten cs auch für einen Scherz, bei Promotionsschmäusen den Aufwärteru die Schüsseln mit Speisen aus der Hand zu schlagen. Alle Vergehen wurden schlimmsten Falls nur mit einer Geldstrafe gc- d-ch», u r,«,» »45 «Fl». sobz. b.uS. 7b«. boG. «-««i'» «» Nicht« Telegraphische Nachrichten. Moskau, Dienttag, 14. November. (Tel. d- Dresdn. Journ.) Soeben ist daS Urtheil im Pro- crß StrouSberg publicirt worden. Danach wird Ur. StrouSberg ins Ausland verwiesen. Die Direktoren der Moskauer Commerzleihbank, Poljansky und Landau, werden nach Tomsk, der Vorsitzende deS LerwattungSratheS, Borissowsky, nach Olonetz verbannt DaS Mitglied deS VerwaltungSrathre, Schumacher, wurde zu 1 monatigem Gefängniß verurtheilt Nom, Montag, 13. November, Abends. (W. T. B.) Rach den hier eingegangenen Mel dungen stellt sich daS Resultat der engeren Wahlen zur Lrputirtenkammer nunmehr so, daß 113 Can- didatea der Fortschrittspartei und 27 Candidaten der gemäßigten Partei gewählt find. Nom, DieuStag, 14. November. (Tel. d. Dresdn. Journ ) Die „Agrncia Stefani" meldet auS an- luvsruteaprotse r llen Linsr b^pulbonsv Potitroils 20 Kk. Ootor Uis Avil« KO kt. Lriedelnvn: T'kgliob rait <i«r 8onn- voll koisrto^s Xbsoä, Mr «ieu fol^enäko 1«^. I - 0vwmi»«looLr äv» Orvxiner ^onrvali; 0« äl t Leetta - Ntwkurx ki-illllkurt ». Lnü , - S. Xo-nic/:, /niattllcnetantNrsmsn: Lc^ic-tte, Nr«»l»n V,. ttürvau,- Vkemiut» : 1'cxAtrr»üklorl ». N. : L'. u. k?. //c»^mann'»ckv ttuedt».. 8vrUt>: /nt /- , N»nüover 6. r»ri»-Lsrlm-krsollturt ». M. 8lutt8»rt: Daude L Alcul/Acn, Vl»ll- ^4/. Uernuixodor: Ivüni^I. Lrpvllittou <lv« I)rv>»llior lonraal^, Orevllell, /vin^erstru»««; dlo. 20. iS- iS. ö >IS. B- u». cü. v. iS. ». 1. .lo G 40 cö :s iS. G iS. Lur orientalischen /rage. * Wien, 13. November. Zum Staude der Bera- thungrn über die Dcmarcationslinic, die jetzt an Ort und Stelle gepflogen werden, erfährt die „N. fr. geblick authentischer Quelle, daS von der „Köl- Nischen Zeitung" veröffentlichte (und in einem Theile der Auflage unserer vorigen Nummer telegraphisch sig- nalisirte) Immediatgesuch der Minister DepretiS, Mancini, Nicotera und Mezzacaxo über Vorkeh rungen beim Ableben deS Papstes sei nicht erstat- trt worden und eristirc überhaupt nicht. London, Dienstag, 14. November. '(Tel. d. Dresdn. Journ.) Ein anscheinend inspirirter Ar- tikcl der „Morning Post" weist auf die bevor stehende Mobilisirung der russischen Armee hin und bemerkt, daß in England Niemand dadurch überrascht werden würde England habe den russischen Vorschlag in Bezug auf die Besetzung Bulgariens nur alS einen Vorwand für die rus- fischerseitS anaestrebte GebietSvergrößerung ange sehen Der Pariser Vertrag befuge England, jedweder Invasion der Türkei sich zu widersetzen. Jndeß sei eine versöhnliche Behandlung der Streit- frage keineswegs ausgeschlossen, wenn alle Bethei- ligten eine friedliche Lösung anstrebtrn. Die „TimeS", deren Ansicht von derjenigen der „Morning Post" abweicht, zieht die Möglichkeit eines fruchtlosen Ablaufes deS Waffenstillstandes in Erwägung und erklärt, wenn Rußland anstatt Serbien- den Krieg gegen die Türkei fortsetze, so würde dir öffentliche Meinung Englands einen bewaffneten Widerstand ebenso wenig gerechtfertigt finden, alS sie einen solchen gegen Serbien gerecht- fertigt fand. St. Petersburg, Montag, 13. November, Mittags. (W. T. B.) Der Kaiser Alexander ist heute Vormittag in Zarskoje-Selo eingetroffen. Am 15. d. M. wird hierselbst eine Truppenrevue stattfinden. Die von dem Kaiser Alexander in Moskau gesprochenen Worte haben im ganren russischen Reiche einen allgemeinen lebhaften Widerhall ge- fanden. Zahlreiche Stadtdumen, Landtage, Ge werke, KaufmannSgilden und die Geistlichkeit haben ihre vollste Bereitwilligkeit erklärt, mit allen Kräften dazu beizutragcn, die Anforderungen, welche der Kaiser und daS Reich zur Wahrung der Interessen Rußlands an sie stellen-solltc, zu erfüllen. St. Petersburg, Dienstag, 14. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) DaS „Journal de St. P^- terSbourg" veröffentlicht ein Rundschreiben deS Reichskanzler- Kürsten Gortschakow, in welchem die Mobilisirung eines Theiles der russischen Armee angekündigt und weiter hervorgehoben wird, der Kaiser wolle nicht den Krieg und werde ihn möglichst vermeiden, aber er sei entschlossen, die von ganz Europa für nolhwendig erkannten Prin- cipien der Gerechtigkeit in der Türkei verwirklicht und wirksam garantirt zu sehen. Konstantinopel, Montag, 13. November, Nachmittags (W. T B.) Die Journale melden, daß die Pforte beschlossen habe, sich betreffs der Conferenz nicht eher auszusprechen, als bis die zu verhandelnden Punkte genau bekannt find. Die türkische Panzerflotte bat ihren Ankerplatz am Goldenen Horn verlassen und ist in den Buch ten des nördlichen Bosporus vor Anker gegan gen. Mehrere englische Genieoffiziere sind hier eingetroffen (Vgl. die Rubrik „Zur orientalischen Frage") Pr", daß die Schwierigkeiten, welche dieselben bisher geboten, nunmehr beseitigt seien. Rußland hat die Ein sprache gegen die Belassung von Alexinac im Besitze der Türken und die Forderung, daß die Demarcations- linie zurückverlegt werde, fallen gelassen. Man bringt diese größere Nachgiebigkeit Rußlands mit der Verände rung des russischen Operationsplancs in Verbindung. Es scheine, daß es Rußland ganz gleichgiltig geworden, »vas auf dem serbisch-türkischen Kriegsschauplätze noch geschehe, nachdem durch die Rede des Zaren der ferne ren Jdcntificirung russischer und serbischer Heldenthatcn ! ein Riegel vorgeschoben worden. — Der„Pr." zufolge wird die territoriale Feststellung auf Grundlage des faktischen Besitzstandes der Armeen in Serbien wie in Montenegro nach zwei Seiten stattfinden: in Serbien i am Timok und an der Morawa, in Montenegro in ; der Ebene von Grahowo und nördöstlich von Pod- »orizza. Belgrad, 12. November. Man tclegraphirt der „Schics. Ztg.": Zu Ehren des Generals Tschcrnajew fand gestern ein Festmahl Statt, welchem alle Minister mit Ausnahme des Kricgsministers, sowie die Offiziere der russisch-serbischen Truppen beiwohnten. Der Mi nister Ristic erörterte in einer bedeutenden Rede die Ursachen und Folgen des Kriegs und constatirte das Bündniß mit Rußland und die Sympathien aller human denkenden Völker für Serbien. General Tscher- najew pries die Opferwilligkeit des serbischen Volkes, welche so lange lebendig bleiben werde, bis die Be freiung der unterdrückten Christen vollendet sein werde. Der Kultusminister dankte den Hilfscomitvs im Namen des serbischen Volkes. — Die Gehalte der Offiziere vom General abwärts sind auf 600 Gulden reducirt worden. Die bereits rcducirten Gehalte der Civilbe- amten sollen noch weiter reducirt werden. — Laut einem Telegramm der„Pr." ist man in officiel- len serbischen Kreisen über den Inhalt der Rede, welche Kaiser Alexander in Moskau gehalten hat, insoweit dieser gegen die serbische Armee gerichtet ist, sehr be stürzt. Man weist darauf hin, daß die serbische Armee vor dem Eintreffen der russischen Freiwilligen Beweise von Kricgstüchtigkeit gegen einen übermächtigen Feind gegeben habe. Konstantinopel, 7. November. Uebcr die mili tärischen Maßnahmen der Pforte wird der „Polit. Corr." von hier geschrieben: Die Türken haben sich zwar mit dem Zusammentritt einer Conferenz in Kon stantinopel vertraut gemacht, sie sind aber nach wie vor entschlossen, jeden Antrag auf Gewährung einer Auto nomie für die insurgirten Provinzen abzulehnen. Sie machen aus dieser Absicht gar kein Hehl, und die halb- officiellcn türkischen Journale sprechen sich hierüber ganz offen aus. Hiermit erklären sie auch die Thätigkeit, welche die Regierung rücksichtlich der Vorbereitungen zur Vertheidigung des Landes entfaltet. Nach allen Provinzen ergingen dringende Weisungen, den Abmarsch der einberufencn Reservisten zu beschleunigen. Die Truppencontingente der Vilayets Bagdad, Diarbekir, Trapezunt, Sivas und Kostambul haben nach Erzerum abzurückcn. Die auf diesem Punkte gesammelten Streit kräfte werden 120,000 Mann zählen. Ein zweites Lager wird in Schumla errichtet. Ein Theil der bei Nisch flehenden Corps wirb gleichfalls nach Schumla dirigirt. Ebenso wird die gegen Mcntcncgro opcrircnde Armee Derwisch Paschas 15,000 Mann nach Schumla abgeben. 3 große Transportschiffe sind nach Antivari abgegangen, um die letztgenannten Truppen uach Varna zu transportiren. Die von Syrien einlangenden Schiffe bringen täglich ganze Bataillone, welche von den Armee corps in Jemen, Damaskus und Aleppo abgegeben wurden und sofort nach ihrem Eintreffen weiter nach Varna und Schumla dirigirt werden. Alle Transport schiffe sind in Verwendung und befördern Munition, Kanonen und Waffen nach den verschiedenen Festungen des Reiches. Hauptsächlich sind es die festen Plätze in Anatolien, als: Erzerum, Kars, Erdahan, Sinope und Trapezunt, welche die Aufmerksamkeit der Regierung in lliMmntlilber Mil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Frage. TagrSzeschichte. (Berlin. Stuttgart. Wien. Prag. Paris. Lissabon. Kairo.) Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste, Dresdner Nachrichten. Provinzial-Rachrichtrn. (Leipzig. Chemnitz. Annaberg. Wurzen. Colditz. Berggießhübel. Aus dem Plauen- schen Grunde. Zittau. Bautzen.) Vermischte«. Statistik und Lolk«wirthsckaft. Eingesaudte«. Lotteriegeminnliste vom 13. November. Feuilleton. Inserate. TageSkalender. Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische WittrrungSberichte. LngtSgeWchte. * Berlin, 13. November. Die diesjährigen Hof jagden in der Colbitz-Letzlinger Heide sind am Freitag und Sonnabend den 10. und 11. nnd zwar in Vertretung Sr. Majestät des Kaisers und Königs durch den Kronprinzen kaiserliche und königliche Hoheit abgc- halten worden. Unter den Gästen befanden sich Ihre königlichen Hoheiten die Prinzen Karl und Friedrich Karl, der Großherzog und der Erbgroßherzog von Meck lenburg-Schwerin und der Prinz August von Württem berg, sowie Ihre Hoheiten die Herzöge Wilhelm und Paul von Mecklenburg, die Fürsten Putbus und Radzi will u. A. Ucber die Jagd selbst tbeilt der „St.-Ä." Folgendes mit: Am Freitag Morgen um 8 Uhr 30 Minuten erfolgte der Aufbruch und traf die Jagdge sellschaft nach anderthalbstündigcr Fahrt auf der die Heide durchziehenden Königsstraße, von der gcsammten Jägerei mit den Klängen des Fürstengrußcs empfangen, auf dem Rendezvous, am Eingänge zur Lappstatl in den Ostersteegen der Oberförstereicn Colbitz und Planken ein. Das erste Jagen, ein Lapptrciben auf Roth- und Damwild, lieferte nach andcrthalbstündiger Dauer eine Strecke von 5 Nothhirschen, 17 Stück Rothwild, 37 Schauflern und 58 Stück Damwild. Ihm folgte das Dejeuner im Walde und eine Suche mit der hannöver schen Findermeute auf Sauen im Schäfergepflügc der Oberförstern Planken. Die Strecke dieser Suche, bei hell loderndem Feuer hergerichtct, ergab 58 grobe Sauen und 50 Ucberläufer. Nach der Rückkehr ward um 7 Uhr das Diner im Jagdschlösse eingenommen und blieb die Jagdgesellschaft bis gegen 11 Uhr zusammen. Am Sonnabend erfolgte der Aufbruch erst um 0 Uhr Vor mittags, da nur ein eingestelltes Jagen und zwar in den Siebenhügeln der Oberförsterci Letzlingen stattfand. Bald nach U) Uhr an- und um '/^12 Uhr abgcblasen, lieferte dasselbe 2 Nothhirsche, 6 Stück Rothwild, 45 Schaufler, 85 Stück Damwild, 15 grobe Sauen und 20 Ucberläufer. Ein OHeunor äin^toiro im Jagd schlösse machte den Schluß der diesjährigen Hofjagd, deren Gesammtstrecke sich nach Obigem in 3 Jagen, ohne Nachsuche, auf 7 Rothhirsche und 23 Stück Roth wild, 82 Schaufler und 143 Stück Damwild, 73 grobe Sauen und 79 Ucberläufer, in Summa auf 407 Stück Hochwild beläuft. — Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten hat dem amerikanischen Institute der Bergingenieure in Anerkennung der wesentlichen Dienste, welche dasselbe den nach Nord amerika zum Studium der dortigen Industrie- und Per- kchrsverhältnisse entsendeten Beamten geleistet hatte, die in Philadelphia ausgestellt gewesenen Sammlungen von Produkten, Kartenwerken und Schriften zum Geschenk gemackt. Diesem Geschenke haben sich zahlreiche Privat aussteller angeschlosscu. Der Verein hat das dankbar anerkannt und zwar um so mehr, als die hiesige Regie rung die erste war, welche in dieser Richtung vorging und Veranlassung gegeben hat, daß auch andere Länder dem Beispiele folgten. Dadurch ist der Bergingenieur- Verein in die Lage gesetzt worden, den Grund für ein allgemeines Moutanmuseum in Philadelphia zu legen. Das neue pennsylvanische Museum, mit welchem die Schule für Kunstgcwerbe verbunden ist und welches sich nach dem Verbilde des South-Kensington-Muscnms in London aufbaut, wird das auf dem Ausstellungsplatze bestehen bleibende Gebäude der Gemäldeausstellungen, das sogenannte Erinncrungsgebäude (^lsmoriul Vuilllivx), als Museum für die Aufstellung der neu erworbenen und wei- * Dem Referat über die Geldsammlung zum Wiener Schillcrde nkmal entnehmen wir noch einen eigen- thümlichen Zug. Es heißt darin: „Wir klopften bei gar vielen Thüren der Reichen an, fast alle wurden be reitwilligst aufgethan, nur vereinzelte blieben — unter den nichtigsten Vorwänden geschlossen. Auch von un bemittelter Seite flossen Spenden ein; ein Arbeiterverein sendete einmal ein großes Paket ein, dasselbe enthielt nur etwa 4o Fl., welche durchgängig aus Kupferkreuzern und Zehnkreuzerstückcn bestanden, so wie ein Jeder der Leute von seinem kargen Lohne es sich zurückgclegt — gewiß ein rührender Beweis der Verehrung, die das Gedächtniß unseres Dichters bei diesen armen Bcitrag- leistendcn erweckt hatte. Es zeigte sich durch die Be theiligung aller Stände, aller Theile der Monarchie und fast der ganzen Erde, daß die Begeisterung für den Namen Schiller wach und rege ist und bleibt überall." * Uebcr eine Angelegenheit von allerdings rein deutschem, patriotischem Interesse schreibt man der „Allg. Ztg." aus Ulm unter Anderem: Wir nahen eincui Jubiläum, das wir mit gebührender Festlichkeit begehen wollen. „Der Grund zum Münster", heißt es in Dictrich's Beschreibung der Stadt Ulm, „ward unter großen Festlichkeiten am letzten JuniuS des Jahres 1377 auf einen Rost von Ulmenbäumen gelegt, und wer nur arbeiten konnte, trug bei, daß dieses große Werk sobald als möglich vollendet würde " So wird es am 30. Juni 1877 ein halbes Jahrtausend, daß unsere Väter an den Bau des Münsters Hand legten. Der Münsterbau- comits hat bekanntlich längst für diesen Tag die Vollen» Amtlicher Tbeil. Dresden, 13. November. Auf Allerhöchsten Befehl wird wegen erfolgten Ablebens Seiner Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm zu Hessen am König lichen Hofe eine Trauer auf drei Tage, vom 15. bis mit 17. dss. Mts. angelegt. Dresden, 6. November. Sr. Majestät der König haben de» Hauptlehrer Karl Friedrich Haupt in Groß schönau das Verdienstkreuz allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 10. November. Se. Majestät der König haben dem Kirchschullehrer Friedrich August Weiske in Naucnhain das Albrechtskrruz allergnädigst zu ver leihen geruht. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß die Nachgenannten die von Sr. Majestät dem Könige von Bayern ihnen verliehenen Ordensdecoraticnen, als: der Dircctor der Kunstgewcrbeschule, Professor Graff zu Dresden und der Director der Kunst-Akademie und Kunst- gewrrbeschule zu Leipzig, Professor Niep er daselbst das Ritterkreuz I. Classe des Verdienstordens vom heili gen Michael, der Kunstvcrleger Alphons Dürrzu Leipzig und der Ingenieur Kühler zu Zöblitz die Ludwigs-Medaille, Abtheilung für Industrie, an- uehmen und tragen. n. « Litho- st Mülln ^auer iu »o Lew- ra. Otto L. Nau- n. Albert )berlehrcr »ro. Max efeod io in Prag, mit Art. Hro. v- ierlio mit US. vr Irl. Pau- pr- Heio- v «autz- ' Müller aa Gruhl Paul cl. Anna sworsland )0 M. (S, t. Wei- Zur UniverfitätSchronik- Dir „L. Z." erwähnt eines Vortrags, den Or. Bruno Stübel (Custos der Leipziger Universitätsbibliothek) im Verein für die Geschichte Leipzigs dort gehalten hat. Er gab Beiträge zu r Sittengeschichte der Leip ziger Universität im 16. Jahrhundert, und wenn wir im Folgenden Einiges daraus rcproduciren, so geschieht es, weil sich der Sprecher mit einer Heraus gabe der ältesten Urkunden unserer Universität beschäf tigt und hier gewissermaßen eine allgemein interessante Probe seiner Materialien gab. Er hat dabei auch die akademischen Gesetzbücher seinen Forschungen unter zogen, wie deren schon Professor Vr. Tholuck in Halle, vorzugsweise mit Beziehungen auf die theologische Fa- cultät, zur Veröffentlichung grlangen ließ. Ein gleiches Verdienst erwarb sich l)r. Zarnckc in Leipzig durch Veröffentlichung einer Sammlung lateinisch geschriebener Formulare von Gesetzen aller Art, libsllu» formulLn» bezeichnet, welche 1495 hauptsächlich von Johann Fabri, Professor und Decan der philosophischen Facultät, der 1485 auch das Rectoramt bekleidete und später seiner Würden entsetzt 1505 mit Tode abging, verfaßt worden find. Ursprünglich gab es dieser Mandate 108, die 1524 und 1523 noch viele Zusätze erhielten. Aus ihnen entwarf Redner «in Bild des rohen und wüsten Treibens der akademischen Jugend jener Zeit. Wenn der junge Student die Universität bezog, n ohnte er unter Aussicht der Docenten, Magister, in einem Kolleg, Burs«, wo jcdvch feine Freiheit wenig beschränkt ge«
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