Dresdner Journal : 10.12.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187612109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18761210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18761210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1876
- Monat1876-12
- Tag1876-12-10
- Monat1876-12
- Jahr1876
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- Dresdner Journal : 10.12.1876
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1876 287 Sonnlag, den 10. Deccmber DrMntrIMrml l. s. Verantwortlicher Redactenr: -svl^ath I. G. Hartmann in Dresden. G kiioü« tritt ko«t m»ä St»wp«Iia«:di»G Kiuru. G Ob). tt^kkrUok: 4 Llurk SO ?k. Iiurelo«>suuuu«ru: 10 1*1 it: » *«l- Orford und mehrere Parlamentsmitglieder. Den Hauptgegenstand der Reden bildeten die Miß» regierung der Türkei, das Hoffnungslose aller von der Pforte verkündeten Reformen, die Besantwortung Euro pas, insbesondere Englands, die Bezeichnung der von der Pforte zu verlangenden Reformen und Garantien und Proteste gegen einen Krieg Englands zu Gunsten der Türkei. Der Earl Shaftcsbury hielt eine längere Rede, worin er sich in antitürkischem Sinne aussprach, sich gegen die Fortdauer der türkischen Herrschaft in den christlichen Provinzen erklärte und ein vorsichtiges Zusammengehen mit Rußland, so lange dies ausführbar, verlangte. Gladstone führte aus, daß das Land die die Türkei S. G G. »Zu -«1 l»M>, »d klchl« lor». »Zo Feuilleton. Redigirt von <2rto Bauet. tuation bedachten Schreibweise eingcbüßt, an fühlbarer Leichtigkeit der Erfindung, an sinnlicher Kraft und po pulärem Reiz jener Melodik, die freie Beseelung ge stattet. Stoff und Text der Oper haben einen weite ren Einfluß geübt, der den allgemeinen sympathischen Eindruck des Werks mindert. Der Text bewegt sich in der alten Tradition der Opvra seriu; er bringt zwar mit einfachem, gejundcm Verlauf musikalische und dramatisch bewegte Situationen und meidet mit guter Rückwirkung auf die Musik romantische Frivolitäten und krankhafte Grimassen, aber der Stoff ist durchweg von düsterer, elegischer Färbung, die Handlung er scheint vom Beginn au unter dem Bann eines leid- vollen Geschicks, und die Musik bringt diese Grundstim mung nur zu nachhaltigerem, tieferem Eindruck Es fehlen wohlthueudc Lichtpunkte, Gegensätze helleren fri schen Colorits. Langsame Tempi und vorherrschend zweitheiligc Tactartcn (in d?n beiden ersten Acten un unterbrochen) mehren den feierlichen, schweren und schwermüthige» Charakter. Und das alte Wunderland der Pharaonen der „achtzehnten Dynastie", so fremd artig in Costume, Sitte, Religion, die in verschiedenen Ruanceu dunkelfarbigen Menschen, die um ihre wenig anmuthcnden Götzenbilder sich abmühcndrn Priester und Prüsterinnen fesseln nicht unser intimeres Interesse, er wärmen nicht unser Mitgefühl für die Hauptpersonen, welche weder durch die Sigenwelt, noch durch die Ge schichte unserer Vorstellung näher getreten sind, bieten auch unserm Schönheitssinn keine rechte Befriedigung, vielmehr nur der archäologischen Anschauung und der Schaulust überhaupt. Der Text bat einen mühseligen Kreislauf durchwan- irrt, die Schlußstation war die schlimmste. In Prosa wurde das Sujet vom Direktor des Museums von Boulaq, einem gelehrten Aegyptologen, geschrieben; Eamille du Locle ». ö, ;km» er. mit gewissenhaftem Fleiß der Ausarbeitung und mit einer vollkommenen Beherrschung kunstvoll combinirten Satzes, reicher Harmonik und des ganzen musikalisch dramatischen Apparats im Bau großer Ensemblesähe: Wohl bricht der alte Verdi im dritten und namentlich im vierten Act bisweilen mit der gewohnten italienischen Praxis hervor und appellirt an den Bravourausdruck der Stimmen, Gleichmäßigkeit des Gehalts und Einheit des Stils leiden; aber das Gesammturtheil über die hohe Bedeutung des Werks kann dadurch nicht abge schwächt werden. Dem Vorbilde der großen französischen Oper, dem Einfluß Meyerbeer's und Wagner's hat sich natürlich Verdi nicht entzogen. Man hat auf vielfache Anklänge an die „Afrikanerin", an „Lohcngrin" hingewicsen. Sie liegen vielmehr in ideellen Anregungen, in maßvoller Verwendung von Leitmotiven, in einzelnen Tonwen- düngen, in der Behandlungsart und im instrumentalen Kolorit. Aber Verdi bleibt italienisch national und indivi duell selbstständig. Wer an eignem Besitz solchen Ueberfiuß hat, braucht keine materiellen Anleihen zu machen. Ge sang und ausdrucksvolle Melodik herrschen, Gestaltung und Folge der Formen machen sich allein abhängig von der dramatischen Entwickelung und Action, musikalisches Schönhcitsgefühl waltet überall. Eine charakteristisch locale Färbung geht als Grundton durch die Musik, dem sich auch der nationale Gebrauch einzelner Inter valle (mväuo I^äicu», übermäßige Quart, verminderte Sexte) beimisidt, ja es scheint, als sei Verdi der echte Klang altägyptischer Tempelmusik überliefert; aber das orientalische Gesammtcolorit wird in seinem eigenthüm- lichen Klangreiz nicht zu aufdringlich effectuirender Manier. An Einem nur hat Verdi bei dieser geläuterten, stilvolleren, auf Ausprägung der Stimmung, der Si- Mai- . fest. c.-Jau. M E festest. M G, Wet- r«4v«v «ramm: neuer Jur orientalischen /rage. * Dl. Petersburg, 5. Decembcr. Der wirkt. Staats- ralh Fürst Tscherkasskij im Ressort des Gcneralsta- bes ist zum Dirigenten in Civilsachen beim Obercom- mandircnden der activen Armee ernannt worden. Belgrad, 7. Decembcr. Man telegraphirt der „Pr.": Von der auf 60,WO Mann projcctirten ncuorgani- sirten Arme<> dürfte im Kriegsfälle kaum die Hälfte zu mobilisiren sein. — Die rücksichtslosen Requisitionen, wie jeder Mangel an agrarischen Arbeitskräften wäh rend des Krieges haben einen großen Noth stand hcr- vorgerufen. — Ein Telegramm der „Schics. Ztg." meldet: Die Demarcationscommission traf gestern Nachmittag in Schabatz ein; sie begab sich heute früh nach Lesch- nitza und wird von dort nach Sakkar gehen. Nach Beendigung der Arbeiten bei Klein-Zwornik soll aufs linke llfer der Drina übergegangcn werden. In Bjc- lina wird die Commission mit zwei Commissaren zu- sammentrcffen, welche der Oberst Dcspotovic sandte, so daß die Reise in die Jnsurgentrnlager wcgfällt. In den letzten Sitzungen der Commission wurde die neu trale Zone am Jbar vorläufig festgesetzt. Die von Serben bewohnten Ortschaften im Toplitzathalc, Mu- diglik und Kurschumlje fallen in das neutrale Gebiet, ebenso ein Theil der südlich von Raschka auf Novi- Bazar zu gelegenen Dörfer. 1?ar ä«u 8»uu» «mor Lvtätisils 80 Lk. Out« äis 2ml« SO Ls. mit äm 8ouo- unä keierM^« kür äsu kotssaäso Inserate für die Veihnachkzeil finden im „IVresÄnvr Journal" ine sehr geeignete Verbreitung. Der Insertion-preiS beträgt 20 Pf. für die Jnseratenzeile oder deren Raum. Bei mehrmaliger Wiederholung eines In serats wird ein entsprechender Rabatt gewährt. LS" In Dresden - Reustadt können Jnse- rate für da- „Dresdner Journal" abgegeben wer den in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Abonnements-Bestellungen auf unser Blatt angenommen werden. Königs. Expedition des Dresdner Zonrnals. (Zwingerstraße Nr. 20.) luoeratouLowobiu« Klip»!? : Lfantktett«', a«» OrmUusr Souruol»; X.: //aarmuitki»» L >«rUa- NUiL- Siwdorx vriLNsurt ». U.-NÜQ«N»n: Norlw: L. , snraUUe-ickcr-il:Nr«m«o: L. LoiAk, ». n.: L. u. L'. Luodk., VürUtr: /nv-H., ULuusvor: L Oo.,' Vi«»: Uvran^xedvr: dlrpeititaoii «los Orenllner sourmtl», Orenäsu, dtü. 20. begünstigende Politik mißbillige, für welche der Premier Earl Beaconsfield (Disraeli) persönlich verantwortlich sei. Die Tücke: habe den Pariser Vertrag verletzt und vernichtet und die britische Regierung die Türkei dazu ermuntert. Dennoch sei die britische Regierung schwer lich geneigt, daß der Marquis v. Salisbury auf der Conserenz die Tyrannei und Corruption unterstütze. Der absoluten ottomanischen Suprematie in Bulgarien, Bosnien und der Herzegowina müsse ein Ende gemach t werden, wozu fremde Intervention unbedingt nothwcn- dig sei. Gladstone sprach sich anerkennend über den Zaren, sowie das russische Volk aus und schloß mit der Behauptung, England müsse zur Befreiung des Orients beistenern. Zum Schluffe wurde eine einzige Resolution ange nommen, worin die Bildung eines Comites zur För derung der Zwecke der Conferenz vorgcschlagen wird. Vom Herzog v. Westminster wurde hcrvorgehobcn, daß er den Hauptzweck der Conferenz in einem freund lichen Zusammenwirken Englands und Rußlands er blicke, durch welches die Hoffnung der Türkei, daß sie in jedem Falle auf die Unterstützung Englands zu rechnen habe, zerstört werde. Nöthigeufalls müßten auch englische Schiffe und englische Truppen gegen die Tür kei nach Konstantinopel gesendet werden. Das Urtheil deS Admiralitätsgerichts, welche- gegen die „Aranconia" wegen deren Zusammen- stoße- mit dem „Strathclyde' einen Tadel au-- sprach, ist von dem Appellgerichte bestätigt worden. Konstantinopel, Freitag, 8 December, Mit tags. (W. T. B.) Der MarauiS v. Salisbury hat gestern außer mit dem General Ignatjew auch mit den Vertretern der anderen Mächte Be sprechungen gehabt. Die Verhandlungen der Lor- conferenz sollen, neueren Nachrichten zufolge, be reits am Montag ihren Anfang nehmen. Konstantinopel, Freitag, 8. Deccmber, Abends. (Tel. d. Drcsdn. Journ.) Zn den ersten Be- »ach: mm. »,Ll ,10, »IM. »r.». 15, Borm hnh. »,»>. u. «bd« >), Korm Babnh. Bahnh. B-hnh. 1,10 «au« m« Reust wie bei »«« 19,10, «. kahnh. u» Reust ÄlN , «Mag« «nur bl« s. Kahnt Neu» >ach>, >- »U») ».15 königl. Hoheit dcr Prinz Georg von Sachsen sind (wie in voriger Nummer bereits telegraphisch gemeldet) heute Mittag kurz vor I Uhr aus Dresden hier eingctroffen. Bei ihrer Ankunft auf dem Dresdner Bahnhofe wur den Hvchstdieselben von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin, Ihren kaiserl. und königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, Ihren königl. Hoheiten dem Prinzen Karl und dem Erbgroß- herzog von Mecklenburg Strelitz empfangen. Zu dem Empfange waren auch der königl. sächsische Gesandte v. Nostitz-Wallwitz mit dem Gesandtschaftspersonal, der Gouverneur, der Commandant und der Polizeipräsident, sowie die hier weilenden königl. sächsischen Offiziere auf dem Bahnhofe anwesend. Bald nach ihrem Eintreffen im königl. Schlosse begaben sich die erlauchten Gäste ins königl. Palais und nahmen mit den kaiserlichen Majestäten das Dejeuner ein. Stach der Rückkehr in das königl. Schloß empfingen die sächsischen Majestäten in ihren Appartements die Mitglieder der königlichen Familie. — Um 4 Uhr erfolgte die Abreise der höchsten Herrschaften zur Hofjagd nach Hubertus stock. Mit dem Kaiser begeben sich dorthin der König von Sachsen und der Prinz Georg von Sachsen, der Kronprinz, die Prinzen Karl und Friedrich Karl und der Prinz August von Württemberg mit ihren Adjutanten. Im Gefolge des Kaisers befinden sich der Hofmarschall Graf Per- poncher, ein Flügeladjutant und der Leibarzt vr. v. Lauer. — Um 5 Uhr faud zu Ehren Ihrer Majestät dcr Königin von Sachsen bei Ihrer Majestät der Kaiserin Diner Scatt, an welchem die Kronprinzessin, mehrere Fürstlichkeiten, der königl sächsische Gesandte v. Nostitz- Wallwitz und das Gefolge der hohen sächsischen Gäste Theil nahmen. Abends besuchte die Königin von Sachsen die Balletvorstcllung im Opcrnhause. — Vor dcr Ab reise nach Huburtusstock nahm Sc. Majestät der Kaiser heute auch noch den Vortrag des Reichskanzlers Fürsten Bismarck entgegen — Der BundeSrath, die ver einigten Ausschüsse desselben für das Landhecr und die Festungen, für Rechnungswesen und für die Verfassung, der Ausschuß sür Handel und Verkehr und der Aus schuß für Justizwcsen hielten heute Sitzungen. Die heutige Plenarsitzung des Bundesraths hat nach der „N.-Ztg " stattgefunden lediglich zum Zwecke, um sich über die Frage wegen des Dresdner Casernenbaues, sowie bez. einiger Punkte in Betreff des Gesetzes über die Veränderung einiger Wahlbezirke zu verständige«. Gegenüber dem letztgedachten Gegenstände ist eS fraglich, ob die Regierung, wie man wissen wollte, in der That sich zu einer Zurückziehung des gesammten Gesetzent wurfes entschließen möchte. Es heißt, daß hinsichtlich einzelner Rcichswahlbczirke sich eine Abänderung als ein unabweisbares Bcdürfniß herausgestellt hätte. - Der „St.-A." bestätigt heute, daß in der Bun- dcsrathssitzung vom 6. d. M. bezüglich der Präfidial- vcrlage, betreffend die internationale Ausstellung zu Paris im Jahre 1878, beschlossen worden ist, daß eine Bethciligung des deutschen Reichs an der gedachten Aus stellung und eine Bewilligung von Geldmitteln zu die sem Zwecke nicht stattzufinden habe. Weiter ist in die ser Sitzung auch beschlossen worden, den Petitionen, welche auf Suspension oder Beseitigung der den Weg fall von Eisenzöllen betreffenden Bestimmung des Gesetzes vom 7. Juli 1873 gerichtet sind, keine Folge zu geben. — Stach einer telegraphischen Meldung der „K. A " hat der Bundesrath in seiner Sitzung vom 6. d. M. den Gesetzentwurf über Erhebung von Aus gleich sabgabcn in folgender Form angenommen: „3 1. Wenn die Ausfuhr der nachstehend genannten Äe genslände: I) Eisen und Stahl, ausgenommen Roheisen und alles Brucheisen, 2) ganz grobe und grobe Eisen- und Stadl- waaren, ») Maschinen, überwiegend aus Elsen und Stahl, 4) Zucker, in einem anderen Lande Ihatsächlich durch Ausfuhr prämien begünstigt wird, so können diese Gegenstände durch kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des Bundesraths mit einer Ausgleichsabgave belegt werden. 8 ii. Die Ausgleichsabgabe darf den Betrag der Ausfuhr prämie nicht übersteigen. bcarbcitctc dcusclben in französischen Versen, und Ghis« lanzoni verwandelte diese, jedenfalls mit manchen Aende- rungen, wieder in italienische. Endlich kam dcr deutsche Uebersctzer und brachte eine literarisch geschmacklose und musikalisch vollkommen entstellende Uebersctzung zu Stande. Sic störte so sehr die richtige Wirkung dcr Musik, daß man für deutsche Bühnen (z. B. Berlin) eine bessere fertigen lassen wollte, aber der italienische Verleger und Eigenthümcr legte sein Veto rin. Man mußte sich mit einzelnen Verbesserungen bei der Aus führung begnügen, und so thatcn auch die hiesigen Sänger. Die instrumentale Jntrovuction mit dem Leitmotiv der „Aida" ist in dcr That eine starke Nachahmung Wagner's (Lohengrin), aber auch die ausfälligste. Im ersten Act beginnt die dramatische Bewegung bald im Terzett und steigert sich mit dem kernigen einfachen Marschchor „Zu des Niles heiligem Ufer" in einem kräftigen Ensemble; nach der tief cmpfindungsvollen Soloscenc der Aida folgt ein meisterhaft — charakteri stisch, lebensvoll und einheitlich — durchgcführtes Finale. Hingcdeutct sei nur auf die fremdartigen Weisen der Priesterinnen, wofür zwei kurze Nationalmotive geistvoll benutzt wurden, auf die von drei Flöten vorgetragcne Tanzmelodce, auf die psalmodieartigen Chorsätze der Priester, auf die fein geführte Verknüpfung der Motive, die originelle von Wohlklang erfüllte Instrumentation, auf die klare Ltructur und di» vollendete Gestaltung der Form. Ein noch größeres Meisterwerk durch geniale Er findung (Marsch mit Zusammenstellung der tiefen und hohen Trompeten), breite Anlage und kunstvoll drama tischen Ausbau ist das Finale des zweiten Acts. Er enthält zuvor ein leidenschaftliches Duett, daS beläufig bemerkt, zum Schluß („Mitleid empfinde") zu rasch Tc'.fleSlMjichte. * Berlin, 8. Decembcr. Ihre Majestäten der König nnd die Königin von Lachsen, sowie Sc. Gerste liz — Hafer hwaare n> —. - M. w »20 z 270; 0 -S18, 120 öl raff RapS- »0 Ltter eumehi. ierausz. »0 1.".. oblmehl 2S-80 »mehle: Marl, ehl pro lloaam- > Mart . 10.0« teraug: sprcchungen der Conferenzmitglieder sind keine er heblichen Schwierigkeiten hervoryetreten, welche eine Einigung der> Mächte über die der Pforte zu machenden Vorschläge unmöglich machen würden. Die neuen türkischen BerfassungSgesetze find nunmehr definitiv festgestellt worden. Die Wiener „Neue freie Presse" bestätigt die Meldung der „Polit. Corr " vom 4 d. M über eine neue Kriegssteurr in Konstantinopel, wonach auf jedes männliche Mitglied der Bevölkerung vom 5. bib zum 60. Jahre die Zahlung von IS Piastern (-- 3 Mark) entfällt. Bukarest, Freitag, 8. December, Mittags. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer hat zur Be streitung der Ausgaben für die concentrirtr Armee bis zum Ende dicscS Jahre- einen Credit von 1,04s,000 Lei bewilligt Athen, Freitag, 8. December, Mittags. (W. T. B.) DaS Ministerium bat sich nunmehr neu constituirt. DeligeorgiS ist Minister de- Aeußercn und Ministerpräsident, DelijanniS Minister deS Innern, LevidiS Minister der Finanzen, PetmezaS Krieg-Minister, Vultivioti Justizunnister, Cana- cari EultuSminister, ZochioS Marineminister. Washington, Freitag, 8. December, Lor- mittags. (W. T. B.) Im Senat ist die Vor nahme einer Untersuchung über die Vorgänge bei der Wahl in Oregon beantragt worden. Da- „Reuter sche Bureau' in London meldet au- Mexico vom 1. d. MtS.: Porfirio Diaz ist nach einer am 16. November gewonnenen Schlacht um 30. November in dir Stadt Mexico eingerückt und hat sich zum provisorischen Präsi denten erklärt. Der Präsident Lrrdo de Tejada und die Mitglieder der Regierung find nach Mo- rclia geflohen Gegen den Präsidenten de- obersten Gerichtshofes, Jos<- Maria ZglrfiaS, der in Gana- juate eine Regierung gebildet und sich zum Präsi denten erklärt hatte, hat Porfirio Diaz Truppen abgeschickt. K. Hoftheater. — Altstadt. — Den 8. Decembcr zum ersten Mal« „Aida", große Oper in 4 Acten von Antonio GhiSlanzoni; für die deutsche Bühne be arbeitet von Jul. Sckanz. Musik von Jos. Verdi. Die- Werk Berdi's ist nach scinen vor einigen Jahren in Wien, Berlin und anderen Städten erfolg ten Darstellungen so vielfach und ausführlich bespro chen und so vielen Musikfreunden bereit- bekannt ge worden, daß nicht die Absicht vorliegen kann, gelegent lich dieser verspäteten Ausführung darüber noch Neues zu sagen. Thatsache ist, daß Verdi in der „Aida' sich — wie in früherer Zeit Rossini — einer musikalischen Wandlung hingab, in seiner Musik eine von seinen bisherigen Opern und den üblichen italienischen For men sehr abweichende Bahn einscklug. Sein Zicl war eine Oper im großen Styl, voll Wahrheit in dcr Charakteristik, im dramatischen Ausdruck. Seine Be gabung dafür konnte Denen kaum zweifelhaft seiu, welche ohne beschränktes Vorurtbril neben seinen Schwä chen, Leichtfertigkeiten, trivialen und rohen Effec ten. auch sein dramatisches Genie, den Reichthum seiner Erfindung, seiner Melodik, die momentane Macht seines Ausdrucks, die Fädigkeit einer nach Willkür thätigen künst lerischen und geistreichen Technik erkannt hatten. Dennoch überrascht die Oper fast durchgängig durch ihre für Berdt neue Haltung und deren ernste tiefgehende Durchführung. Die Fülle ihrer musikalischen Schönheit vereinigt sich mit Noblesse des Stils, künstlerischer Zucht und Mäßi gung in den Mitteln, mit Innerlichkeit und cdaiatt rischer Wahrheit der Empfindung, der tragischen Affecte, Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, v. December, Nachmit tags. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Budgetcom- Mission des Reichstag- beantragt die Streichung des Postulates für die Dresdner Reitercaserae. Wien, Sonnabend, 9. December (Tcl. d. Dresdn. Journ.) Wie verlautet, wird die Einladung zur Subscription auf die österreichische Goldrente durch die Gruppe Creditanstalt-Rothschild morgen, und zwar zum Coursc von 73, erfolgen Paris, Freitag, 8. December, Abend-. (W. T. B.) Dir Minister haben aus Anlaß der Ca- binetskrifis gestern und heute mit Delegirten der Gruppen der Linken Besprechungen gehabt; die Delegirten haben dabei indeß ein Programm vor- geschlagen, daS sowohl dem Marschallpräfidrntrn wie den Ministern unannehmbar zu sein scheint. Bis jetzt ist eine definitive Entschließung vou den Miatster» noch nicht getroffen. (Vergl. unsere Pa- riser Corrcspondenz unter „Tagesgeschichte".) Versailles, Freitag, 8. December, Abends. (WST.BJ In der Deputirtenkammer setzte heute bei der Berathung deS Einnahmebudgets der Fi- nanzmiuister Lüon Say die Unmöglichkeit ausein ander, eine Herabsetzung der Abgaben eintreten nichtamtlicher Mil. llebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zur orieutallschen Frage. inge-geschichte. (Berlin. Braunsberg. München. Schwerin. Prag. Paris. Bern. London. New-Uork.) Erueuuuuaen, Versetzungen rc. im öffevtl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft- Singesaudtes. Feuilletvn. Tagrskaleader. Inserate. Erste Beilage. Proviazial-Nachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau.) Gcrichtsverhandlungen. (Dresden.) Keuillclon. Inserate. Zweite Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsbrrichte. Inserate zu lassen, und hielt auch eine Reform deS Abgaben- wesen» für unheilvoll. Eine Vergleichung der Einnahmen von 1875 m t denjenigen von 1876, erklärte der Minister, sei durch aus nicht befriedigend; die Zunahme betrage nur 1°/„ während sie normalmäßig 3"/, betragen müsse. Die Ergänzung der Hceresausrüstung habe 1285 Millionen in Anspruch genommen und werde noch weitere 400 Millionen erfordern; erst im Jahre 1889 werde der Staat die Freiheit seiner Bewegung wieder finden. Vor Allem müsse die Entwickelung des Handels mit dem Auslande gefördert werden. Der Minister hob im Laufe seiner Rede besonders hervor, daß die französische Rente niemals besteuert gewesen sei und auch niemals werde besteuert werden. Die Berathuug wird morgen fortgesetzt. London, Freitag, 8. December (W.T.B.) Die heute hier abgehaltene antitürkische Nationalconfe-, renz wurde vom Herzog v. Westminster präsidirt^ und war von über 1000 Delegirten aus allen Theilen England- besucht. Unter den Anwesen« den befanden sich auch Gladstone, dcr Bischof von Ikbrtioü: . . 1»
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