Dresdner Journal : 10.04.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187904103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18790410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18790410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-04
- Tag1879-04-10
- Monat1879-04
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- Titel
- Dresdner Journal : 10.04.1879
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^83 Donncrstas, den 10. April. 187». XkoMnemenlaprela: lw ä«u1,cd«v ^Ltirliek: . . 18 dturlc jUUrlioti: 4 11 SV?s. LurrsIaeXuiuwerv. 10 kt 4u»»«rd»Id riss äeutiEdsv keiede« tritt ?o->t- uuä 8tewpelru»edlit8 bioru. lnreruleuprel»«: kür üen kLiuv einer jseepelteneo ketitreile 20 kk. Vater „Lia^e»aät" äis Leilv SV kk. Dres-imImrml. Li-8el»eii»eQ r iL^Iick mit XasnLkms äer Sona- aa6 keiertLge Xbeaä« für «iea kolxeaäea Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. lo^rutaauunudme »aaxtrtar I^ipniL: Fr. Lra^tetter, LomwiaajonLr üe, vrexiaer ^oaru»ls; Luadar« I«rU> V t-a Letprt, >»»«I-»r,,l.«.kr»aL1u t ». »l Laaaanat«" vo-ier, LarU» Vi«»-N«i»dilrg- vraU-l^ipaig ^raabtarr ». N. NüaLtr«» Luä L/o««, »«rU-: L /»iratiFe^ianl, Lrewi»: L Schotte, Lraaiaa: L. Sta»--«'« öüreaa; cbamuiu: Fr km-t; knmLtart ». ».. F Fa«AeF»ct>e a. F 6. Lerrman» ecke lluollltauälua^; SvrUta: fr M-7/er. Uuuusr«: V §c^ü«Firr, Varl» varUu -kraultturr » U 8t»ttg»rt . Daub« Lc Vo.,' Lamdurg: D ^t/eu<iA«a, Fä Ltenaer. NerLuexederr LSaisl. Lrp«iitioa äs» vrexiaer ^ouruula, Drexieo, LviaxemtreE k^o SO. Amtlicher Theil. «»sage. Auf allerhöchsten Befehl Ihrer Königlichen Majestäten wird den am Königlichen Hofe vorge stellten fremden und einheimischen Damen und Herren hiermit bekannt gegeben, daß Montag, den 14. April 187V, Abends 8^ Uhr ein Kos- Koncert in den Paradefälen deS Königlichen Schlosses statt findet. Ihre Königlichen Majestäten werden die ge nehmigten Vorstellungen vor dem Concerte, 8H Uhr, anzunehmen geruhen. Anzug: Die Herren vom Livil: Uniform, resp. Hofkleid (dunkles Beinkleid mit Tressen besatz); Die Herren vom Militair: gestickte Uniform, großes Ordensband, Helm mit Busch, dunkles langes Beinkleid. Dresden, am 9. April 1879. Königliches Oberhofmarschallamt. Bekanntmachung. Das Ministerium d«S Innern hat aus Ansuchen dem Vorstande des Jnvalidendanks zu Berlin Erlaub- niß zum Vertriebe von Loosen der zum Besten der jenigen militärischen Hilfsbedürftigen, welche vom Staate ausreichende Subsistenzmittel gesetzlich nicht erhalten können, zu veranstaitenden Ausspielung von Kunst- und LuxuSgegenständen im Bereiche deS Königreichs Sachsen unter der Bedingung ertheilt, daß nach erfolgter LooS- ziehung die Gewinnnummern in der „Leipziger Zeitung" und >m „Dresdner Journal" veröffentlicht werden. Dresden, am 4. April 1879. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Gebhardt. Nichtamtlicher Lheit. u e d e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Pans. Rom Madrid. Washington.) Zur Orievtfragr. Ernennungen, Versetzungen re. im öffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Oschatz Annaberg. Stollberg. Kirchberg. Grünhainichen. Kamenz.) Gerichtsverhandlungen. (Dresden.) Statistik und BolkSwirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage. Telegraphische WitterungSberichtr. Börsennackrichten. Kircheunachrichten. Inserate. Telegraphische Nachrichten. London, Mittwoch, 9. April, früh. (W. T.B.) Nach auS der Cap stadt hier eingelangteu Nach richten vom 25. vor. MtS. wurde eine von 104 Mann deS 88. Regiments eScortirte, auf dem Marsche von Derby nach Lueneberg befindliche Proviantcolonve am 12. vor. MtS. früh bei Tagesanbruch von 4000 ZuluS unter Umbeliui angegriffen. Dir englische Trupprvmannschaft be fand sich infolge vorheriger Alarmirung zwar unter den Waffen, wurde indeß bei der großen Urberlegenheit deS AeindeS überwältigt. Lon der gesammten englischen Mannschaft vermochten sich nur 40 uach Lueneberg durchzuschlagen; 1 Haupt mann und 40 Mann find todt, 20 Mann werden vermißt, 20 Wagen mit Proviant und Munition fielen in die Hände der Keinde; 1 Naketengeschütz mit Munition, daS ebenfalls verloren gegangen war, wurde später wieder erlangt. — In der Capstadt waren bis zum 25. März 5 Transport- dampfer mit Truppenverstärkungen angelangt. St. Petersburg, Mittwoch, 9. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der diesseitige Botschafter am englischen Hofe, Graf Schuwalow, wird künftigen Montag nach London zurückreisen. Die „Agence russe" erfährt, daß die Mächte augenblicklich damit beschäftigt seien, eine Com- biuation aufzustellen, welche an die Stelle der gemischten Okkupation OstrumelienS treten könne. Die internationale Commission habe sich einstim mig gegen den Einmarsch türkischer Truppen in Ostrumrlien ausgesprochen. Kairo, DievStag, 8. April, Abends. (W. T. B.) Die Bildung deS neuen Ministeriums ist er folgt; dasselbe ist zusammengesetzt auS: Scherif Pascha, Präsident und Minister des Innern und Auswärtigen; Zulfikar Pascha, Justiz; Nagheb Pascha, Kinanzen; Sabet Pascha, Unterricht; Zeechi Pascha, öffentliche Arbeiten; Schahin Pascha, Krieg. DaS neu eingesetzte Ministerium hat heute eine amtliche Erklärung veröffentlicht, worin dasselbe anzrigt, daß eS sich einem Delegirtenrathe gegen über als verantwortlich betrachte, der mit Macht befugnissen nach dem Muster europäischer Kam mern ausgerüstet sei. Der bisherige Kinanzminister, NiverS Wilson, und der bisherige Arbeitsminister, de Bligui^reS, weigern sich, ohne ausdrückliche Ermächtigung der englischen resp. französischen Negierung von ihren Posten zurückzutreten. Tagesgeschichte. Dresden, 9. April. Vom Reichs-Gesetzblatt ist das 10. Stück vom Jahre 1879 heute hier eingetrof fen. Dasselbe enthält lediglich: Nr. 1291) Bekannt machung vom 4. April d. I., die Uebereinkunft mit Dänemark wegen gegenseitigen Markenschutzes betr. * Berlin, 8. April. Se. Majestät der Kaiser arbeitete heute mit dem Chef der Admiralität Staats minister v. Stosch und empfing Nachmittags den Ge neralfeldmarschall Frhrn. ».Manteuffel. — Der Bun de Srath hat in seiner heutigen Plenarsitzung einer kaiserlichen Verordnung zugestimmt, wodurch das wegen der Pestgefahr erlassene Einfuhrverbot auf folgende Gegenstände: gebrauchte Leib- und Bettwäsche, ge brauchte Kleider, Hadern und Lumpen aller Art — beschränkt wird. Nach der „N. A. Z." ist die An nahme einiger Blätter, daß eine Vertagung der Sitz ungen des BundeSrathS eintreten werde, unrichtig. Der BundeSrath bleibt versammelt und wird nach Erfor derniß der Arbeiten zu Sitzungen berufen. Das Oster fest wird eine kurze Pause Hervorrufen, die nicht mehr als die eigentliche Festzeit umfaßt. Heute ist der Aus schuß für Justizwesen zusammengetreten. Mittwoch werden die Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Handel and Verkehr und für Rechnungswesen eine ge meinsame Sitzung abhalten, um die Vorlage über die Erhebung der Brausteuer in Vorberathung zu nehmen. — Zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Tabak- besteuerung, der am Sonnabend vom BundeSrath angenommen worden ist (und dessen Wortlaut wir umstehend mittheilen), werden zur Zeit die Motive ausgearbeitet Nach Fettigstellung derselben wird der Entwurf ebenfalls oem Reichstage noch während der Ferien zugehen. — In Bezug auf die Tarifreform enthält die „N. A. Z." an der Spitze ihrer heutigen Nummer Folgendes: Die Gegner der Zollreform richten ihre Angriffe augenblicklich mit Vorliebe auf den BundeS- rath, indem sie ihm die rasche Erledigung der Vorlage zum Vorwurf machen wollen. Aber dieser Vorwurf hätte nur einen Sinn, wenn die Zeit der Berathung im Plenum den Maßstab für die Gründlichkeit der Erwägungen bei den einzelnen Bundesregierungen ab gäbe. Die- ist, wie Jedermann weiß, nicht der Fall. Was den vorliegenden Gegenstand betrifft, so waren sämmtlichc Bundesregierungen seit Monaten in der Lage, ihre Stellung nicht bloS zu den Grundlagen der Tarifreform, sondern auch zu den einzelnen von der Commission vorgeschlagenen Sätzen zu nehmen. Denn die Regierungen wurden über die Arbeiten der Com mission ununterbrochen auf dem Laufenden erhalten, nnd es wurde dafür gesorgt, daß der Ausgleich wider sprechender Ansichten der Negierungen schon in der Tarifcommission herbeigefühtt wurde. Deshalb konnten die Instructionen aller Bevollmächtigten dergestalt er folgen, daß die Berathung im Plenum ohne allen Aufenthalt verlief. Dies konnte um so mehr der Fall sein, als alle Regierungen den Wunsch des Kanzlers theilen, daß die Frage jedenfalls in der gegenwärtigen Session zum Abschluß komme. Neuerdings begegnet man öfters dem Versuch, die Arbeit der Tarifcom mission, welche mit einigen Modifikationen als Bundes- rathSvorlage dem Reichstage zugegangen ist, als ein Werk des Frhrn. v. Varnbüler zu bezeichnen und da mit in Gegensatz zu den Absichten deS Kanzlers zu stellen. Dieser Kunstgriff erweist sich schon darum als ein vergeblicher, da der Kanzler das Ergebniß der Tarifcommission, wie eS als BundeSrathSbeschluß vor liegt, sich vollständig aneignet und darin die im Wesent lichen gelungene Ausführung der von ihm gegebenen Anregung anerkennt. — Heute Nachmittag ist daS Mitglied deS Herren hauses, Generalauditeur der Armee und kaiserl. Manne vr. Eduard Fleck, nach längerer Krankheit im 75. Lebensjahr gestorben. Fleck hat sich große Verdienste um die Ausbildung der preußischen Militärgesetzgebung erworben; eine der letzten Thätigkeiten Fleck's war bei dem Verfahren wegen Unterganges des „Großen Kur fürsten". — Der Kirchenrath Karl Horn, Pastor einer., Waffengefährte und Freund Theodor Körner's, dann in weiteren Kreisen als Stifter der allgemeinen deut schen Burschenschaft in Jena bekannt geworden, ist heute im Alter von 84 Jahren zu Neubrandenburg gestorben. München, 7. April. (A. Z.) In der heutigen Sitzung deS HandelsappellationSgerichtS kam die Berufung der Elisabethbahn, bez. Entscheidung der Frage zur Verhandlung, ob die Genehmigung des deutsch-österreichischen Handelsvertrags durch den Reichs tag die Wirkung habe, daß Beschlagnahmen aufgehoben werden müssen, welche nach dem 1. Januar l. I. er folgten. Der HandelSappellhof verwarf die Beru fung, von der Ansicht ausgehend, daß die Genehmigung deS Reichstags nicht auf vollzogene Beschlagnahmen zurückwirke. * Wien, 8. April. Das Herrenhaus versam melte sich heute zu einer kurzen Sitzung, in welcher die Gesetze, betreffend die Etschregulirung und die Ein verleibung von Spizza, ohne jede Debatte angenommen wurden. Frhr. v. Lasser nahm heute zum ersten Male seinen Sitz im Herrenhause ein. — Se. Majestät der Kaiser hat den Großfürsten Sergius Alexandro- witsch von Rußland zum Obersten deS Infanterie regiments „Alexander I., Kaiser von Rußland" Nr. 2 ernannt. Paris, 8. April. Die Blätter beschäftigen sich angelegentlich mit der Petitionspropaganda der Clericalen, die, wie eS sich erwarten ließ, sehr große Verhältnisse annimmt. Die Regierung hat die Bürgermeister überall angewiesen, bei der Legalisirung der Unterschriften mit umso größerer Vorsicht zu Werke zu gehen, als e» sich schon herausgestellt hat, daß man sich nicht scheut, zahlreiche Schulkinder und Frauen für die Propaganda zu benutzen Die Beamten jeder Art sind außerdem angewiesen wor den, sich vor der Theilnahme an einer Demon stration, die den Charakter offenbarer Feindseligkeit gegen die bestehende Regierung hat, zu hüten. — Nach der letzten Statistik, die im Unterrichtsministerium auf gestellt worden, bestanden im Jahre 1877 in Frank reich 398 Anstalten von religiösen Männergenos senschaften, die vom Staate nicht autorisirt sind. Paris und das Seinedepartement zählen ihrer 19, die stärkste Ziffer von allen Departements. Dann folgt daS Departement der Rhonemündung mit 17, von denen 9 in Marseille, Corsica mit 16, die See alpen mit 14, das Norddepartement mit 13, die Rhone mit 11, von denen 9 in Lyon, Jsere und PaS-de- LalaiS ebenfalls mit 11 u. s. w. Am wenigsten reich an solchen Anstalten sind die OstdepattementS. Alle jene Anstalten vettheilen sich auf 51 Longregationen, von denen 18 ihr Mutterhaus im Auslände haben. Nom, 8. April. (Tel.) Der Papst hat, mit Bezug auf sein bereit» mitgetheiltes Schreiben in Sachen der Vermehrung der protestantischen Schulen an den Lardinalvicar, behufs Entwickelung der katholischen Schulen in Rom für das Jahr 1879 100000 Lire auS seinem Privateinkommen gespendet. — Der Bor- midafluß ist ausgetreten; daS Wasser bestreicht die Festungswerke von Alessandria. — Man telegraphitt der „N. fr. Pr." auS Rom: Der Kriegsminister Maz« de la Roche besuchte gestern Garibaldi. — Die infolge d«S Attentats Passanante'S inNeapel verhaftetenJnternationalisten (Me- Ullo und Genossen) wurden aus der Untersuchungshaft entlassen. Madrid, 8. April. (Tel.) Wie verschiedenen Zeitungen aus Gibraltar gemeldet wird, ist in Casa blanca (Marokko) ein heftiges Fieber ausgebrochen, welches indessen bisher nur sporadisch auftritt. Washington, 5. April. (Tel.) Da» Repräsen tantenhaus nahm heute mit 148 gegen 122 Stim men die Armeebudgetvorlage mit den von den Repu blikanern als anstößig betrachteten Paragraphen an. 10 Mitglieder der Greenbackpartei stimmten für, 2 gegen die Vorlage. — Frau Bonaparte-Patterson, (die Wittwe Jörüme's Bonapatte, Exkönig» von West falen) ist gestern im Alter von 94 Jahren zu Balti more gestorben. Zur Oneutfrage. Berlin, 8. April. Man telegraphitt der „Wes.- Ztg.": Nach den bisherigen Vereinbarungen soll da» OccupationScorpS für Ostrumelien aus 15000 Mann bestehen, von denen Rußland und Oesterreich als Nachbarstaaten je 5000, England und Italien je 2500 Mann stellen. Der Anspruch Rußland» auf Besetzung der Balkangrenze wird von Oesterreich und England bekämpft, welche befürworten, den türkischen Truppen wenigsten» einzelne strategisch wichtige Posi tionen einzuräumen. Die Verständigung über die Dis- locirungSfrage wird nicht bezweifelt. — In einer Berliner Depesche der „Köln. Ztg." heißt es: Wegen OstrumelienS ist gegründete Aus- Feuilleton. Siedtgitt von Otto Banck. Dit StudienauSstellung der königl. Kunstakademie. Die von der königl. Akademie der bildenden Künste im Doublettensaal auf der Brühl'schen Terrasse ver anstaltete Ausstellung von Studienarbeiten hat bereits an dieser Stelle eine Erwähnung gefunden. Für Alle, welche für unsere vaterländischen Kunstzustände ein Herz haben, ist dieselbe von großem Interesse. Wenn wir hier nochmals auf die Ausstellung zurückkommen, so geschieht eS nicht, um auf ihre Einzelnheiten hier kritisch einzugehen, sind doch die hervorragendsten Ar beiten schon durch die PreiSvettheilung gekennzeichnet, ein Act, der durch eine vorhergehende öffentliche Be sprechung niemals gestört werden sollte; eS geschieht nur, um zu constatiren, daß ihr Totaleindruck ein sehr günstiger ist, daß sie in ungewöhnlichem Grade sich der Theilnahme deS kunstfteundlichrn PublicumS erfreut und daß die öffentliche Meinung sich nur vottheilhast über die ausgestellten Leistungen ausge sprochen hat. Unverkennbar ist durch die Berufung einiger neuen akademischen Lehrkräfte ein nene» anre gende« Element gewonnen worden und mit demselben ein frischerer Luftzug in da» malerische Schaffen unse rer Kunstnovizen gekommen. Ein Hauptgewinn liegt aber in der fruchtbringenden Lehrmethode im technischen Gebiete der Malerei, willkommene Anleitungen, die den Kunstjüngern von Meistern wie Pauwels und Pohle jetzt zu Theil werden. Die Plastik hat unter Hähnel s und Schilling » Leitung de» weitesten Rufe« sich zu erfreuen, und die Arbeiten ihrer Schüler gehören zu den Zierden unserer und auswärtiger Ausstel lungen. Auch die Schule Nicolai'S hat treffliche Architekten gebildet, welche der alma mater alle Ehre machen. Auf dem Gebiete der Malerei jedoch machte sich bei aller Anerkennung einzelner auch als Lehr kräfte hochzustellender Meister doch eine gewisse Stag nation fühlbar. Die gegenwärtige Ausstellung zeigt in erfreulicher Weise, daß jetzt da» malerische Streben wieder in einen frischer» Fluß gekommen ist. Neben den gelungenen Sculpturen, wie architektonischen Ent würfen und ornamentalen Studien sind aus den aka demischen Malerateliers verschiedene ansprechende Bil der ausgestellt, in denen das Modell bereits mehr oder weniger überwunden ist und welche schon ein ziemlich durchgebildeteS Colorit zeigen. In letzterer Beziehung erweisen sich namentlich auch die Leistungen deS Mal- saaleS als recht befriedigend. Daß über dem Streben, die Farbe beherrschen zu lernen, daS Element der Zeichnung nicht vernachlässigt wird, und daß die Aka demie sich ihres alten Rufes al- vorzügliche Zeichnen schule zu wahren weiß, das bekunden die nach dem Leben gezeichneten Acte, die Studien nach GypS u. s. w. Mögen die Hoffnungen, die manche der Ausstellungs arbeiten wachrufen, in Erfüllung gehen. Literatur. Ueber da- „Meteorologische Bu reau" für Witterung-Prognosen im Königreiche Sachsen von Prof. l)r. C. Bruhn», Director der Sternwarte in Leipzig. (Leipzig bei Engel mann.) Dem genannten Schriftchen, welche- einen Bericht über Entstehung, Einrichtung und die Thätigkeit der neuen Institution während des ersten durchlebten Halb jahres (1. Juli bis 31. December 1878) giebt, ent nehmen wir Nachstehendes. Bereits am 22. November 1876 lag dem königl. sächsischen Landesculturrath in Dresden ein Antrag des landwitthschaftlichen Kreisvereins für die Ober- lausitz vor, welcher auf die Verwetthung der Witterungs berichte der „deutschen Seewatte" in Hamburg, sowie auf die Veröffentlichung einer speciellen, für eine be stimmte Gegend passenden Wettermuthmaßung hinzielte. Da sich die preußische Staatsregierung mit derselben Angelegenheit beschäftigte, wurde von einer Beschluß fassung abgesehen und Vorbehalten, nach Lage der Dinge wieder darauf zurückzukommen. Als jedoch in Preußen der Gegenstand wegen formaler Gründe vertagt wurde, und im Jahre 1877 die landwitthschaftlichen Vereine in Mähren mit Hilfe der von der k. k. Centtalanstalt in Hohenwarte bei Wien bezogenen Wetterdepeschen Prognosen stellten, als ferner einige sächsische Land- witthe während der Ernteperiode im Jahre 1877 mit günstigem Erfolge die WetlervorauSsagungen von der deutschen Seewarte in Hamburg bezogen, auch die königl. LandwirthschaftSgesellschaft in Celle durch Prof. KlinkerfueL in Göttingen während 5 Monaten mit gutem Erfolge tägliche Wetterprognosen in der „Han növerschen Zeitung" veröffentlichte, so daß der land- witthschaftliche Centtalverein für da» Herzogthum Braunschweig sich von Prof. Klinkerfues gleichfalls ähnliche Prognosen für fern Berem-gebiet senden ließ, trat der Landesculturrath in Sachsen dem Gegenstände wieder näher und bcichloß in seiner Sitzung vom 18. März 1878, nachdem daS Gutachten deS geh. HoftatHS Prof. Bruhn» eingeholt war, mit großer Majorität, die königl. StaatSregierung zu ersuchen, die erforderlichen Mittel hierzu auf 2 Jahre zu bewilligen. DaS königl. Ministerium des Innern, zu dessen Be reich die landwitthschaftlichen Angelegenheiten gehören und dem auch die Einrichtung der bisherigen meteoro logischen Stationen zu danken ist, ging auf die Anträge ein, sämmtliche Vorschläge de» geh. Hoftaths Bruhns wurden genehmigt, und durch die allseitig zuvorkom mendste Unterstützung konnte daS meteorologische Bureau dem 1. Juli an die Oeffentlichkeit treten. Als Vorstand trat Frhr. v. Danckelmann ein, welcher zuvor auf der Srewatte in Hamburg den Dienst in seinem ganzen Umfange kennen gelernt hatte. DaS von dem Bureau erlassene Circular wurde seiner Ze t im „Dresdner Journal" (1878) mitgetheilt. DaS Material zur Aufstellung der Prognosen wird vorwiegend durch die Depeschen der Hamburger Seewatte geliefert, von denen die erste, die ZeitungS- oder AbonnementSdepeschr, Mittags zwischen 1 und 2 Uhr in Leipzig ankommt, und die Wltterung«nach- richten von 24 meteorologischen Stationen, im Um fange der von vorliegender Zeitung, mit Ausschluß der 3 sächsischen Stationen: Dresden, Zittau, Annal^rg, giebt. Die zweite Depesche, daS Jsobarentelegramm kommt ebenfalls gegen 2 Uhr an und dient zur Ergänzung der vorhergehenden. Ihre Hauptbestimmung ist, die Latze der Isobaren (Verbindungslinien der Otte gleichen Lustdrucks) festzustellen. Die Depesche hat folgende« Au-sehen: Meteor. Leipzig Telegramm au« Hamburg Nr 200, SO W., den 10./7. 1878, 12 Uhr b7 Mia. 14784 14784 1Ü724 18848 14883 18812 20818 24814 14412 18424 14428 fehlt 14b22 1b710 17732 gglol owo«
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