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Dresdner Journal : 23.12.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187912236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-12
- Tag1879-12-23
- Monat1879-12
- Jahr1879
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- Dresdner Journal : 23.12.1879
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Erste Beilage zu ^7 297 de- Dresdner AournM. Dienstag, den 23. December 1879 -ML — m- -! eie »lvn Ausgaben Einnahmeüberschuß und L L. t». Dreld««. sorsttheiidr «straß« 20, : Wohl. in 4 Atten Lriansi i-All«« 'S Uhr »leme. »urvi» i soclötLil rn D«n«>, nach dem Ichlafenen, irment. lomantischr Friedrich, o. Anfang nemrnt in b Acten mg 7 Uhr. igrnotten. Musik von ^7 Uhr.) Dresdner Nachrichtei' vom 22. December. li. Als vor Kurzem Hr. Geh. Rath Dr. Gilbert nach langjähriger treuer und segensreicher Wirksamkeit in den Ruhestand trat, war in verschiedenen Kreisen sächsischer Gymnasiallehrer der Gedanke angeregt wor den, auch durch ein äußeres Zeichen der Erinnerung zu bekunden, daß die humanistischen Bildungsanstalten des Landes ihrem einstigen Vorstande noch über die Zeit seiner Amtsführung hinaus ein treues und dank bares Angedenken bewahren. So vereinigten sich sämmtliche Gymnasien dazu, m einem Album die Bild nisse der sächsischen Gymnasiallehrer zusammenzustellen und außerdem alle die Orte, an welchen Geh. Rath Dr. Gilbert während seiner vielseitigen Thätigkeit im Staatsdienste gewirkt hatte, sowie die Gymnasialgebäude, welche fast sämmtlich unter seiner Amtsführung neu erstanden sind, in einem zweiten Album vorzuführen. Außerdem sollte eine Auswahl aus den Preller'schen Odysseelandschaften in chromoliihographischer Darstel lung den engen Zusammenhang versinnbildlichen, in welchem das Gymnasialwesen mit dem klassischen Alter- thume steht. Diese und andere Erinnerungsgaben wurden von 8 Teputirten, deren einige aus weiterer Ferne sich eingestellt halten, gestern (Sonntag) feierlich überreicht, wobei Hr. geh. Schulrath Rector Dr. Jlberg als Sprecher der Deputation die hohen Verdienste des Gefeierten, vor Allem aber feine immer sich gleichbler- bende Humanität, feine liebevolle Hingabe für die ihm anvertrauten Gymnasien, seine Freundlichkeit gegen Alle, die an ihn sich wandten, in warmempsundenen Worten hervorhob. Hcrzerhebend war die Erwiderung, welche Hr. Geh. Rath Dr. Gilbert an die Deputation richtete; es war ein ganzes arbeitsvolles und erfahrungsreiches Leben zusammengefaßt in die Erinnerung eines Augen blicks, eS war eine Rede, die bei schlichtester Form den tiefsten Eindruck machte, weil jedes Wort von innigstem Gefühl getragen, jeder Gedanke hochbedeutend war. ich langen >u »so». UM! ibrr 187». KM. Feuilleton. Rewgiri von l^tto Stanek. Liugesandtrs. Unübertroffen in jeder Beziehung als Haar färbemittel ist seit 5Jahren das Lau capilluire, welches bei leichter Anwendung und rascher Wirkung keinerlei Nachthelle für Haar, Haut und Wäsche besitzt und daher nachweislich allen andern vorgezogen wird. Erfinder Brymeier m Echternach. Für Sachsen ü Carton 3 Mark bei OScar Baumann, Frauen straße 10. Herrn Franz Johann Kwizda, k. k. Hoflieferant Korneuburg. Ich wandte Ihr Korneuburger Birh- pulver bei dem sehr bedeutenden Viehstande in der von mir gepachteten Schweizerei und zwar besonders vor dem Kalben an, wodurch ich außerordentliche Resultate erzielte. Im heurigen Jahre unterblieb jedoch die Verabreichung dieses ViehpulverS und ich mußte zu meinem Bedauern constatiren, daß durch diese Unterlassung sowohl das Kalben mehrerer Kühe und deren Reinigung sehr schwer vor sich ging, als auch d«e Melkern Heuer, trotz besserer Fütterung, nicht mehr so ergiebig war als in den Vorjahren, wo Ihr Korneuburger Viehpulver angewandt wurde. Um in Zukunft vor solchen Nachtheilen bewahrt zu sein, ersuche um sofortige Ueberfendung von 70 Paketen dieses ViehpulverS. Seibersdorf, 22. December 1877. Jos. Zebrak. Betreffs der Bezugsquellen verweisen wir auf die Annoncen in heutiger Nummer. 7) Vorschläge für die 2. Lesung zur Revi sion des Regulativs für den Landescultur- rath. Hierzu bemerkt Referent v. Oehlschlägel- Oberlangenau, daß die Bildung von 6 ständigen Com- miffionen durch Wahl wümchenswerth erscheine. Seinen Ausführungen beitretend beschließt das Collegium: I) sämmiliche Beschlüsse der ersten Lesung aufrechizu erhal ten, mit alleiniger Ausnahme de» Punkt 3 in den über die Func tionen des Ausschusses bestimmenden neuen Paragraphen, an dessen Stelle aber (und zwar alS 2 eingestellt, während der jetzige Inhalt von .2" als „3' auszusüyren ist) Folgendes cinzu- schalten: „Die Zutheilung anderer BerhandlungSgegenstände zur Vorberattzung an die vom Landesculturraly sür Gegenstände der Art bestellte Commission; in Er mangelung einer solchen, Bildung einer Specialcom mission oder Bestellung von Reserenten sür den be treffenden Gegenstand." 2) neben dem Ausschuß sechs ständige Commissionen zu bilden, und zwar: berechtigt, wenn wir erfahren, daß die unglücklichen Bewohner dieses Distrikte» auf der Erde nächtigten, den Körper 3 bis 4 Zoll hoch mit Sand bedeckt, au- dem nur der Kopf vorragte, der mit einem Tuch« ver deckt wurde, zum Schutze vor dieser fürchterlichen Land plage Nirgends auf dem amerikanischen Eotrtinente findet man BegrüßungSfvrmen, wie z. B. im Süden Indiens, wo sich der arme Hindu zu Boden wirft, die Arme weit von sich gestreckt, und auSrust: „Die 8 Glied maßen zusammen!" als Zeichen höchster Unterwürfig keit dem Begrüßten seinen ganzen Körper zur Ver fügung stellend. Ueberhoupt gebührt den Asiaten die Palme in Bezug auf die erniedrigendste Selbstdemü- thrgung; wie wir es in den Begrüßungen der Chine sen sehen, treiben sie geradezu Luxus darin, und ihre Phantasie schwelgt in Formen nicht allein de» Weg werfenden für sich selbst, sondern auch alle» Dessen, was ihnen nahe steht, was womöglich ein Zeichen noch tieferer Verrottung ist. l sür Unterrichlswesen, Bersuchswejen und Statistik, in diese Commission r> Mitglieder zu wählen: ea. in O»ro- lochter de» »tzorf und »s» M«t- agnit-Lhes n Nr. IS. Operette in Musik von ipolka au» >m Kinder- letmeisterin ersprechru tNational- Baumann. eistinger, e^ro Uhr. Uhr: Di« ihnachten Weihnacht»- iz, Evolu- ispiel in 3 Silken und kraus« und ProvinMnachrichttn. Freiberg, 19. December. (Fr. Anz.) Heute stütz zwischen 5 und 6 Uhr hat der an der Mittwoch, 17. d., vom hiesigen Schwurgericht wegen Ermordung seiner Schwiegermutter zum Tode verurtheilte Haus besitzer Karl Heinrich Müller auS Dittmannsdorf das Todesurtheil an sich selbst vollzogen. Während man denselben gegen 5 Uhr noch mit den Ketten raffeln hörte, ward er um 6 Uhr am Gitter seines Gefäng nisses hängend, todt aufgefunden. Der Mörder halte sich hierzu seines Hosenträgers bedient. Radeburg, 19. December. Am 17. d., früh gegen 2 Uhr wurde das Wohngebäude und die Scheune des Hausbesitzers und LelneweberS Johann Gotthelf Zeidler in Großdittmannsdorf ein Raub der Flammen. ES konnten nur die nothdürftigsten Kleidungsstücke und Mobilien gerettet werden Als EntstehungSurfache nimmt man Brandstiftung an. Zur Charakteristik der BrgrüßungSformrln. (Schluß zu Nr. SS».) Daß die Orientalen die Eile nicht kennen, prägt sich auch in ihren Grußformen auS; wir sind viel zu schnelllebig, zu sehr in fortwährender Hetze begriffen, um uns ähnlichen zeitraubenden Luxus de» Grüßens gestatten zu können. In dem Codex orientalischer Höf lichkeit nimmt die Begrüßung zweier Freunde, deren einer von einer Reise zurückgrkehrt, zwölf volle Seiten ein. Sie reichen einander die rechte Hand und der Daheimgebliebene ruft: „Du hast mich trostlos ge- . macht durch deine Abwesenheit!" worauf der Andere erwidert: „Möge Gott uns nicht durch deine Ab wesenheit der Trostlosigkeit anheim geben." Nun folgt der Austausch von Wünschen, deren jeder durch eine andere Stellung der Hände accompaguirt werden muß. Für die Weitschweifigkeit der orientalischen Grüße spricht auch des Elisa Gebot an den Diener, den er auSsendete, seinen Stab auf das Gesicht de» tobten Shunamilentindr» zu legen: „W«nn du Jemand be gegnest, so grüße ihn nicht, und grüßt er dich, so danke ihm nicht." Die Aegypter sagen al« Freunde der Sonne unter andern wohlwollenden HöfluhKK»«rlundig«ngen: „Wie steht e» mit dem Schweiße t" „Schwitzest du stark?" Dir Thätigkeit der Poren gilt ihnen al» Maßstab de» AllgemeinwohlbefindenS. Ganz ungemein reich sind die Orientalen an mimi- ecember. er. Mögen dem Gefeierten noch viele Jahre ungetrübten Glücke» und voller Rüstigkeit beschieden sein! x Die Residenz hat sür diesen Winter ihre cir- censischen Spiele wieder. Am gestrigen Abend eröffnete der CircuS Herzog seine rosseprangenden Hallen. Der CircuS, am böhmischen Bcchnh ie gelegen, ist zweckentsprechend eingerichtet und lnSbe sondere mit den nöthigen Schutzmitteln gegen die extravagante Kälte dieses Winter» ausgerüstet. Das Renomme, dessen sich die Herzog'sche Reltergesellschaft von früher hier er freut, hatte zu der ersten Vorstellung ein zahlreiches Publicum versammelt, welches das Debüt der Künstler schaar beifälligst ausnahm. Durch die anirmrte Stim mung de» Hause» und die Leistungen der Gesellschaft gestaltete sich der Eröffnungsabend zu einem vielver- herßenden Anfang der Herzog'schen Saifon. Von dem Stuttgarter Feuerfchreck ist den zwei- und vierbeinigen Künstlern nichts anzumerken, und da auch für einige, diesmal nicht wiedergekehrte Mitglieder ein neuer kräf tiger und anmuthiger Ersatz einranairt ist, so präsen- tirt sich da» Einzelne und Ensemble in der früheren Trefflichkeit. Neben den alten bewährten Kräften ex- cellirte in der gestrigen Vorstellung ein Hr. Reed al» vorzüglicher Reiter und namentlich Saltomortalewirbler; würdig schloß sich demselben ein Hr. Roberts an, der von der Manege auS mit gleichen Füßen auf dem Rücken des galopirenden Pferdes zu springen ver stand. Indem wir uns Vorbehalten, noch ausführlicher aus die Leistungen der Gesellschaft zurückzukommen, sei für heute allen Freunden de» Sport» der Besuch der Vorstellungen als recht unterhaltend empfohlen. * Am 17. d. MtS. Abends »410 Uhr ist in dem, zum Beharrlichkcitsschachte deS Hänichener Stein kohlenbauvereins gehörigen, südöstlichen Reviere der Häuer Fürchtegott Wilhelm Hänel IV auS Nieder- häßlich beim Säubern der Sohle im Abbauorte Nr. 29 durch unerwartet hereinstürzendes Dachgestein er schlagen worden. Ila«, Seite «r, zarter, mt «ek, . i« lt. sür volkSwirchichaftliche Kragen von direkter Beziehung zur Landwirihschast (Arbeiterfrage, Lersicherungswejen, Grundbesitzenteignung rc) und in dieje b Mitglieder zu wählen; III. für volkswirihichastliche Fragen von indirccler Beziehung zur Landwirthschast (Handel und Verkehr, Creditwesen, Zoll- und Steuergesetzgebung, öffentliche Lasten) und in diese k Mitglieder zu wählen; IV. sür LandwirthjchaslSbelneb (Bodenbearbeitung und Me lioration, landwirthschaftlicher Pflanzenbau, Obst- und Gartenbau, Forstwirthschaft, Dhierzacht, Molkernwesen (mit Ausnahme von Pferdezucht und Mdschinenwesensi und in dtefe 6 Mitglieder zu wählen; V. sür Maschinenwesen und in diese » Mitglieder zu wählen; VI. für Pferdezucht und in diese, neben den beiden von auiwärt» zukommenden Mitgliedern, » Mitglieder zu wählen. 8. Auslösung an die KreiSveretnSvertreter bei den Conferenzen der KreiSvereinSdirec- torten. Nachdem Generalsekretär v. LangSdorsf den hierzu gestellten Präsidialantrag beleuchtet hat, tritt das Collegium demselben bei und beschließt dem gemäß: Der Landesculturrath übernimmt die au» den kreis- vereinsconserenzen durch Druck rc. erwachsenden allgemeinen kosten, sowie die rrgulativmäßiae Auslösung sür seine Ver- treter bei denselben aus seine Kaffe, übrrläßt jedoch den kreis- vereinen selbst die Entschädigung ihrer Vertreter sür die Bei wohnung bei den Tonserenzen. 9) Wahl der Vorstands- und der Commis sionsmitglieder. Es erfolgt diefelbe mittelst Stimm zettel und ergiebt folgendes Refultat: Ausschuß: Prof. Richter und Günther. Commission I: Prof. Dr. Blomeyer, Prof. Dr. Roscher, geh. Hofrath Dr. Stöckhardt, Leutritz, Hähnel. Commission II: v. Trützschler, Eulitz, Seiler, Wecke, Kreissecretär Möbius. Commission III: Prof. Richter, Uhlemann, v. Oehl schlägel, Günther, Knechtel. Commission IV: v. Schönberg, May, Köckert, Adler, geh. Forftrath Dr. Judeich, Direktor Mehnert. Durch Akklamation werden gewählt in die Commission V: RegierungSrath Prof vr. Hartig, Pros. Vr. Blomeyer, Pfannstiel. Commission VI: Graf zu Münster, Roßberg, Lindner. 10) Mastviehausstellung zu Dresden am 1. und 2. Mal 1880. Referent Leutritz bemerkt hierzu, daß genanntes Unternehmen infolge einer Anregung der Fleischerinnung zu Dresden durch den Dresdner Kre>Sverein gefördert werde, und beantragt die Bewil ligung eines Ehrenpreises bis zu 100 M. durch den Landesculturrath. Das Collegium beschließt dies. Zum Schluß wird die Bewilligung von Frei exemplaren der sächsischen landwirthschast- lrchen Zeitschrift an Ehrenmitglieder der Kreisvereine auf Kosten de» Landesculturraths auf Antrag des Generalfecretärs v. Langsdorfs ausge sprochen. * König OSkar hat bestimmt, daß Professor Nor- denskjöld und Capitän Palander nach Ankunft de» Dampffchffe« „Bega" in Neapel, über Land durch Europa reisen, und den an sie ergangenen Einladungen zusolge, mehrere geographisch« G«s«llschäften besuchen solle«, um dann später in Kopenhagen mit der „Bega" wieder zusammenzutreffen und sich zum festlichen Em- pfang noch Stockholm zu begeben. Vr. OSkar Dickson in Gothenbura ist von mehrere« geographische« Ge sellschaften aufgefordert worden, mit Nordeaskjöld und Palander in Neapel zusammenzutreffen, um die Neis« durch Europa mit ihnen gemeinschaftlich zu machen, aber er hot diese» abgelehnt. 4) Referat über den Entwurf eine» Reichs- gesetzeS, da» Faustpfandrecht für Pfandbriefe und ähnliche Schuldverschreibungen betr. (Refe rent v. Trützschler-Dorfstadt, Correferent Prof. Richter- Tharandt). Zu dem von dem Referenten gestellten An träge liegt ein Unteranlrag Mehnert'» vor, welcher auf Beanstandung der Einführung der Vorlage bi» zu der einheitlichen Regelung de» materiellen Rechte» durch ein ReichScivllgejetzbuch abzielt. Referent v. Trützsch- ler, auf den Verhandlungen der ReichStagScommission fußend, beantragt namentlich Festhaltung des Antrag» v. Schwarze'» in der ReichStagScommission auf Ein tragung deS Pfandrechts in das Hypothetenbuch in den jenigen Ländern, in denen die Eintragung in das Hypothekenbuch zur Entstehung des Pfandrechts an einer hypothekarischen Forderung gesetzlich vorausgesetzt ist. v. Oehlschlägel und Mehnert stellen für den Landesculturrath Sachsen» die Nothwendigkeit, aus Einsührung der Reichsgesetzvorlage zu drängen, in Ab rede. ES wird beschlossen: Der Lande»culturrath muß die Einführung der ReichS- gefetzvorlage, daS Faustpsandrecht für Pfandbriefe und ähn liche Schuldverschreibungen betreffend, bedenklich erachten, dasern nicht die in 8 3 vorgejchriebene Psandbesteüung im Sinne des v. Schwarze'schen Antrages abgeändert werde und hält eS nicht sür geboten, die Frage einer reichsgefetz- lichen Regelung sür die Errichtung und Geschäftsführung der Psandbricsanstallen dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen und läßt hierüber der königl. StaatSregierung Mittheilung zugehen. 5) Gesuch einer Vereinigung von Gärt nern um Vertretung im LandeSculturrathe. Reserent Leutritz weist unter Bezugnahme auf das Gesetz vom 9. April 1872 daraus hm, daß ein Ver treter des Gartenbaues im LandeSculturrathe Sitz und Stimme habe, daß dieser Zweig auch sonst geeignete Vertreter im Collegium besitze, daß die diesem Berufs zweige Obliegenden zum größten Theile im Sinne des Gesetzes nicht steuerpflichtig sind und daß vorkommenden Falles der Laiidescullurrath geeignete Vertreter deS Gartenbaues zu seinen Verhandlungen zuziehe. DaS Collegium beschließt hierauf: 1) das Gesuch der Gärtner Arnold und Genossen „umCcop- talion von Vertretern auS ihrer Mitte als außerordent liche Mitglieder des Collegiums" sür unbegründet zu erklären und dasselbe abzulehnen. 2) dem tömgl Ministerium davon Mittheilung zu machen und aus Grund dessen auch gutachtlich sich dahin zu Sichern, daß ein Bedürsniß sür eine Revision des Gesetzes dom S April 1372 in der von den Antragstellern bezeichneten Richtung nicht anerkannt werden könne. 6) Ausstellung des Voranschlags für den Lan desculturrath pro 1880. Diefelbe erfolgt nach dem Referate des Generalfecretärs v. Langsdorfs, in welchem derselbe zu den einzelnen Titeln Erläuterungen giebt und die einzelnen Ansätze in Einnahme und Aus gabe detalllirt, seinen Vorschlägen gemäß, wie folgt: Einnahmen incl. Bestände 31550 M. 14. öffentliche Plenarsitzung des La»des- enltnrrathö (Fortsetzung zu Nr. 22S.) Dre-den, 20. December. Die heutige Sitzung wurde Vormittag 11 Uhr durch den Vorsitzenden, Oberschenk v. Metzfch, eröffnet. Es kamen in derselben die folgenden Gegenstände zur Verhandlung: 1) Die Erhöhung und Abänderung der Bi er steuer. Referent Professor Richter (Tharandt) bemerkt zu seinem gedruckt vorliegenden Belichte, die sächsische Landwirthschast werde von einer Erhöhung der Biersteuer nicht direkt berührt. Die Reichsein nahmen würden jedoch durch dieselbe eine wesentliche Erhöhung erfahren und ebenso die Einnahmen der Einzelstaaten. Hähnel sürchtet tue durch die Bier steuer zu erwartenden Belästigungen, Controlmaßregeln. Ein dementsprechender Antrag wird abgelehnt; dagegen beschließt man: Bei Einsührung einer neuen auf das Brechen von Malz gegründeten Braustener ist I) die Controle über Anschaffung und Betrieb derjenigen Schrotmühlen, welche nicht zum Malzbruch sür Brau zwecke dienen, nur aus die Anzeigepflicht von Zeit, Ort und etwaigen Veränderungen der Ausstellung, sowie aus die Controle der so bezeichneten Räumlichkeiten zu beschränken; 2) das Zuwidcrhandeln gegen andere Gesetze, die Erhebung indirecter Steuer betreffend, nicht nochmals mit Strafe zu belegen; es sind vielmehr alle derartigen Bestim mungen, welche aus andere Steuergesetze in dieser Weife Bezug nehmen, als zur vom Gesetzgeber nicht gewollten Toppelbestrasung führend, unzulässig; 2) Einschränkung der Haltung von Privat- beschälern für öffentlichen Gebrauch. Referent Graf zu Münster deutet auf die von der bayerschen Regierung verfaßte Denkschrift über die Schädigung der Pferdezucht durch das Privatbefchälgeschäst hin. Auf seinen Antrag wird beschlossen: Die königl. Regierung zu ersuchen, sich im Anschluß an die bayersche Regierung bei der Reichsregierung dahin zu verwenden, daß tz b« der Gewerbeordnung einen Zusatz er halte, welcher die Durchführung der bereits in der LandeS- cullurrathSsitzung vom iv December 1878 beschloßenen Kör- ordnung ermöglicht und hierzu folgende Fassung desselben vorzuschlagen: .Die Bundesregierungen sind befugt, die Ausübung der Beschälgeschäfts — in jeglicher Weise — von einer beson deren polizeilichen Erlaubniß abhängig zu machen, sowie üb<r den Umfang der Befugnisse und Verpflichtungen, des gleichen über den Geschäftsbetrieb Derjenigen, welche sich mit dem Beschälgeschäste (im Umherziehen) befassen, Vorschriften zu erlassen." 3) Die Wuchersrage. Die von dem Referenten Günther bearbeitete Vorlage legt in ausführlicher Weise dar, daß der überhand nehmende Wucher auch die Landwirthschast nahe berühre und daß im Reichs tage sich 2 Strömungen hinsichtlich drr Bekämpfung des Wuchers bemerkbar machen, von denen die eine die Errichtung einer Zinshöhe, die andere Bestrafung des Wuchers fordere. Auf Antrag des Referenten wird beschlossen: Die StaatSregierung ist zu ersuchen, sie wolle soviel al» möglich dasür Mitwirken, daß strafrechtliche Bestimmungen gegen den Wucher aus Grund der von der betreffenden Com mission des letzten Reichstages gemachten Vorschläge baldigst ins Leben treten auf. Das kurze „Gut" d«r Dacotahindianer ist charakteristisch für einen Stamm, in dem „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" so fest begründet sind, daß keinerlei Anlaß »ur Höflichkecksbestechung und Servilität vorhanden ist. LS ist der kurze Ausdruck der Befriedigung üb^r den Anblick de» Begegnenden. Die „Friedenspfeife" ist eine natürliche Institution in einem Lande, in dem der Tabak schon Jahrhunderte lang gepflanzt und geraucht wrurde, bevor noch Colum bus da» neue große Festland entdeckt. Sie symbolisirt, daß man sich ruhig dem Genuss« des Dasein- hingeben könne, nun da die Waffen zur Seite gelegt worden und keine Gefahr mehr droht, und ist fo weit mehr ein Zeichen de» Vertrauens, als, wie man häufig annimmt, die Sancliomrunq eines Bunde». DaS wilde, lärmend« Geschrei zweier aus einander stoßender Stämme nordameri- kanljcher Indianer, nachdem eine Deputation ihrer Stam- mesättesten vorgetreten ist, um die Erzählungen ihrer KriegSerlcbnisse zu tauschen, ist nur eine Art naturgemäßer Chorbegleitung dreier Mittheilungen überstandener Ge fahr und erlittener Verluste. Auch bildet e» eine ganz anpaffende Begrüßungsform sür fortwährend auf dem „KriegSpfade" befindliche, an chronische» Blutvergießen gewöhnte Wilde. Da» lebhafte Auf- und Niedersprin- gen der Fuegen findet ein Pendant zu Loango und ist im Grund« «ine leicht begreifliche kindische Freu denbezeigung eine» Menschenstamme», der gar viel Tbierische» noch an sich hat und an natürlicher Gym nastik eine seiner hervorragendsten Freude« findet Der Morgengruß, den un» Humboldt, al» an den Ufern de» Orinoco üblich, berichtet: „W«e find die Mosq«i- to» mit dir verfahrend" könnte in südlich«« LLndrrn manch« Variante erfahre«. Sie erscheint un» wvhl- schen Begrüßungen. In unzähligen Varianten ergehen sie sich von einer leichten Neigung des Oberkörpers bis zu dem sich in voller Länge zu Bodenwerfen, und sie variiren je nach der Würde der begrüßten Perjon. Die rechte Hand wird an die Stirn oder an daS Herz gedrückt, um die volle Unterwerfung deS Intellektes und Gemüthes zu bezeugen, oder auch wird die Hand deS Begrüßten erst aus dem Rücken, dann in der Innenfläche geküßt, dann wird die eigne Hand an die Stirn geführt. So grüßt der Diener den Herrn, die Frau den Gatten, das Kind den Vater. Auch wird häufig der Bart des Begrüßten an die Lippen geführt. In der Arabia-Petrea ist e» üblich, die Wangen an einander zu streifen. Küsse galten al» Zeichen de» höchsten Respektes, und die Anbeter des Baal warfen ihrem Götzen Küsse zu. Die Eskimo reiben sich die Nasen, die Gonds ziehen einander am Ohre. In einig«» der Südseeinseln befeuchtet sich der Grüßende im M:mde d e Hand und reibt dann dem Begrüßten damit daS Gesicht. Aesthetischer ist dieses EiwaS non sich selbst dem Anderen Geben bei den alten Persern gewesen, die sich die Adern öffneten, um ihren Freunden ihr Blut zum Trünke anzudieten. Die alten Franken boten von ihrem Haupthaare, wa» al» Zeichen vollständige- Unterwerfung galt. Wie sehr der Kuß al» ein Zeichen der Ehrsurcht angesehen wurde, beweist eine Abbildung dr» Cyru» in der Eyropädia, die darstellt, „wie er seinen Großvater durch einen Kuß ehrte". Der Frieden-kuß im Beginne der christlichen Kirche stammte sicherlich auch von diesem orirntalischrn AchtungSgebrauche. Die Grußsorme« der Eingebornen Amerika» da gegen weisen nicht viele besondere Eigenthümlichkeiten 19650 - 11900 M. Kanal« bei srn, sucht Adress. er- k" Drr«- .v. 11137) «in», cls- aevt vour- Lerir« vu Mr«, «i. Oou» äu l (813823- hat Drost 187». »ff««««. drette» Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Staat»eisenbahnv«rwaltung sind er nannt worden: Baurath Ernst Bake, zeither Ober ingenieur, als kommissarischer Verwalter einer Bezirk»- ingenieurstelle; Friedrich August Montz Tietz, zeither Jnspektionsassistenl, al» GüterstationSvorstand; Heinrich Adolf Fischer, zeither Gepäck- und Eilgutexp«dient, als Billeteur; Alfred Ottokar Birkholz, zeither Bureau-Assistent, Karl Hermann Junghans, zeither Güterexpedient, und Friedrich Wilhelm Karl Wie precht, zeither Stationsassistent, als Billeteure und Stationsassistenten; Ernst Otto Riedel, zeither Sectionsingenieur, als Abtheilungsingenieur; Friedrich August Alexander Piltz, zeither Sectionsingenieur, als Betriebsingenieur im Jngenieurhauplbureau; Alex ander Frhr. v. Oör, zeither Betriebsingenieur, als Bezirksingenieur. Bei der Po st Verwaltung ist ernannt worden: Julius Robert Göpfert, zeither Oberpvstsecretär, al» Postkassirer.
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