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Dresdner Journal : 28.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187911280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18791128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18791128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-28
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Journal : 28.11.1879
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chwlillghafter Red« »in Hoch auf Se Majestät den König und das königl. Haus au-brachte, in welche- die Brrfammiung unter Ertxbung von den Sitzplätzen begeistert einstimmte. Hiercmf rrwlderte Hr. Kammerherr Fihr. ü Byrn im aUerhöchsten Auftrage Worte deS DanteS, die mit Begeisterung ausgenommen wurden. Der nächste von Hrn. Winter auSgebrachte Toast galt dem Scheibenschützenkönig, Hrn. Juwelier Eilert, der seinerseits sür die zufällige, aber gewiß nicht unter- sämtzte Ehre dankte. Hr. Bäckermeister Kuntzsch gab hierauf seinen Gefühlen dankbarer Anerkennung und Hochverehrung in einem Toaste aus die königl. StaatS- regierung und die städtischen Behörden Ausdruck, der selten Sr. Excellenz deS Hrn. StaatSministerS Or. v. Ab-ken mit einem Hoch auf das Wohl de- Dresdner Gewerdestandes und feiten de-Hrn. Ministers deS königl. HanfeS vr. Frhrn. v. Falkenstein mit einem Hoch auf die Scheibenfchützengilde und ihre Zukunft erwidert wurde. Nachdem Hr. Riebe noch in verbindlichen Worten de» Hrn. Kammerherrn Frhrn. ü Byrn gedacht, die feiten desselben freundlichste Erwiderung fanden, ergriffen die Herren Oberbürgermeister Vr. Stübel und Hr. Stadtverordnetenvorsteher Hofrath Ackermann das Wort, um dem Veteranen Hrn. Rechtsanwalt I)r. Heydenreich zu danken dafür, daß er ihrer fo freundlich gedacht, und gipfelte Ersterer seine Rede in einem Hoch auf die korporative Einigkeit und Festig keit der Bürger Dresdens und Letzterer in einem Hoch aus die Gemeinde und Heimath. In bunter Reihen folge wechfelten nun Toaste verschiedenen Inhalts, die nächst der gut besetzten Tafelmusik und den eingelegten Gefangsvorträgen zur Würze deS vortrefflich ausge- statteten Festmahles wesentlich beitrugen. Nach dem Diner, während dessen eine gehobene Feststimmung bereits Platz ergriffen hatte, vereinigte man sich gruppen- werse zu weiterem geselligen Verkehr bis in die späteren Abendstunden hinein. L. Nachdem die Dampfschifffahrten zwischen Dresden nnd Riesa schon am gestrigen Tage einge stellt worden waren, hat mit heute Mittag auch aller Verkehr der Dampfbvote zwischen hier und Schandau anfgehört, da sich der Elbstrom infolge der starken Kälte, welche in vergangener Nacht durch das ganze Elbthal 10 Grad L betrug, erst mit sogenann tem SchlickereiS, bald darauf aber mit Treibeis bedeckt hatte. Um 1 Uhr heute trat das Dampfschiff „Pirna* die letzte Fahrt nach Pillnitz an und wird von da jedenfalls in den Loschwitzer Hafen gehen. — Der allgemeine Handwerkerverein zu Dresden hat vor wenigen Wochen das 9. Jahr seines Bestehens abgeschlossen, welche» für das stete Fortwalten ver anerkennenSwerthen Intentionen de» Vereins und sein segensreiches Wirken für die wohl verstandenen Interessen des Handwerkerstandes ein ehrenvolles Zeugniß ablegt. Dem über daS ver flossene VeremSjahr 1878/79 soeben herausgegebe nen Jahresberichte entnehmen wir die nachstehenden Notizen. Der Verein, welcher 4 Ehrenmitglieder und 755 steuer- pslichlige Mitglieder zählt, hielt im verflossenen Jahre l8 Haupt versammlungen ab, die vurchschnittlich von über 200 Personen besucht waren An 16 Abenden wurden den BereinSmitglirdern Vorträge von in Wissenschaft und Praxi» hervorragenden Autori täten geboten, von denen der de» Hrn GeneralftaatSauwalt» 0>. v. Schwarze .Ueber da» Innung-Wesen" dem Vereine Ge legenheit bot, in eingehender Debatte zu dieser jetzt so sehr venti-irten TageSfrage und den vielen aufgetauchten Verbesse rung-Vorschlägen entschieden Stellung zu nehmen, die durch Annahme einer von dem hierzu bestellten Referenten, dem Vor stände SchrSer, Vorschlägen«» Resolution fixirt wurde Au» Anlaß der Kunstgewerbeaurstellung in Leipzig und der Gewerb«- ansstellung in Berlin wurden nach beide» Orten Extrasabrten veranstaltet, die den Mitgliedern de» Verein» durch ermäßigte Preise zugänglicher gemacht und sehr zahlreich benutzt wurden. Außerdem wurden noch mehrere locale Exkursionen nach bedeu tenden industriellen Etablissement» Dresden» und der Umgegend geboten Die von dem Vereine unterhalten« Fortbildungsschule wurde in 7 Klasten von circa 8oo Schülern besucht und halte die erfreulichsten Resultate auszuweisen. Außer dem Director waren i4 Lehrer an derselben lbätig Dem Schulfond gingen namhafte Unterstützungen in Lehrmitteln und Geldzujchüffen zu, von denen die von dem Rathe und den Stadtverordneten bewilligte Summe von ü >o M in erster Linie zu erwähnen ist. Auch der HauSbausond wurde in diesem Jahre bedeuiend ver mehrt. so daß er die Höhe von 4058 M erreichte Der all gemeine Kassenbestand erhöhte sich gegen da» Vorjahr um 983 M, auf 4559 M; Einnahmen und Ausgaben bilanciren mit «9X3 M. * Die jetzt aus den Straßen herrschende Glätte hat veranlaßt, baß gestern Abend auf der großen Brüder gasse ein 74jähriger Mann gefallen ist, welcher sich Verletzungen am Oberschenkel zuzog, sowie daß heute Morgen ein Goldarbeitergehilfe auf dem Wege zur Borngasse gestürzt ist, wodurch er einen Bruch deS rechten Unterschenkels erlitt. Beide wurden in das Sladtkrankenhau» gebracht. einen Augenblick später gesehen hätten, eS zu spät ge wesen sein würde, da sie bereit gewesen wären, aus die ankommende Schaar, die man für feinoliche Utahs ge halten habe, Feuer zu geben. Die JndianereScorte, selbst O iraySmoianer, wurden durch da» Erscheinen einer Avtheilung Truppen auf einer seitwärts gelege nen Anhöhe so erschreckt, daß sie nicht zu bewegen ivaren, nach General Merrit'» Lager zu kommen. Vom White-River seien sie so rasch wie sie konnten nach Denver zurückgeritten. Graf Dönhoff spricht sich in nicht sehr günstigen Ausdrücken über die Utah» au». Ouroy selbst sei ein sehr netter Mann, aber die Utahs im Allgemeinen, besonder» aber die White-River-UtahS seien lumpige, nichtsnutzige Burschen Ihre Bewaffnung sei keine besonder» gute. Einige hätten die alten Spencer- Büchsen, und Andere seren mit den Gewehren be- n»affnet, die sie den BundeStruppen adgenommen hätten. Er beklagte sich nicht über die Behandlung, d»e seine Gesellschaft von den Indianern erfuhr, sondern erklärte im Geaentbeil, man habe ihnen mit großer Bereitwilligkeit frische Pferde gegeben. Drei Rächte hätten General Adam» und er in den Zelten der Indianer zusammen mit der ganzen Familie der Indianer, denen die Zelte gehörten, zugedracht Die übrigen Rächte hab« man im Freien campirk Auf dem Wege noch dem White-R ver habe man eine Kuh geschossen, die wahrscheinlich von einer der zerstörten Stationen fortaelaufen war. Da« Fleisch fei dann in Striemen geschnitten und auf Zweige gesteckt worden, die man in der Nähe de» Feuer« in der Erd« be festigt habe Nachdem da« Fleisch so geröstet worden, * Director Renz ist heute Nachmittag 1 Uhr mit telst ExtrazugeS von Buda Pest kommend nach Berlin hier durchpassirt. Der Zug war 88 Achsen stark, die Abfahrt m Buda-Pest erfolgte Mittwoch früh 2 Uhr, von Wien Abend- 10 Uhr. Wenn jüngst in einigen Blättern zu lesen gewesen, daß Herr Renz gesonnen sei, die Direktion seine« Eircu» an seinen Sohn Franz und Schwiegersohn Hager abzuireten, so dürfte diese Mittheilung mindestens verfrüht sein, da ein derartiger Wechsel, wenn überhaupt schon jetzt, so doch keines wegs vor dem l. März 1880 zu erwarten ist. Provinzialnachrichtcu. Leipzig, 26. November. (L. Ztg.) Nachdem vor einigen Monaten der hiesige französische Eonsul, Herr Loui» Tvlhausen, persönlich zum Rang eines General konsuls befördert worden, ist nuninehr auch, aus dessen Ansuchen, in Anbetracht der stets wachsenden Bedeu tung Leipzigs, das seitherige Eonsulat der fran zösischen Republik daselbst zum Generalkonsu lat erhoben worden. Der Amtsbezirk des General konsulats umfaßt, außer dem Königreich Sachfen die 8 thüringischen Staaten, sowie die preußischen Regie rungsbezirk? Merseburg und Erfurt nebst der Enklave Suhl. — Eine traurige Illustration zu unseren so cialen Zuständen gewährt der kürzlich ausgegebene Polizelbericht. Nach diesem wurden allein im letzt vergangenen Monat Oktober von der Leipziger Polizei nicht weniger als 1l86 Verhaftungen vorgenommen und 748 Personen hinter Schloß und Riegel behalten, 438 aber entweder wieder entlassen oder an die Ge- richtSämter abgeliefert. Von den eingebrachten Per sonen mußten 243 zunächst im Georgenhause erst ge reinigt werden. Am höchsten beziffern sich die Bettler, mit 27l Verhaftungen. Dann folgenderen 80 wegen Diebstahls, 11 wegen Unterschlagung, 8 wegen Be trugs, Trunkenheit und Skandal sührten 80, HerbergS- losigkeit und Herumtreiben 139, Entschleichen in fremde Häufer 22, da- ProstitutionSregulativ 51, öffentliche Excesse 59, verbotene Rückkehr 34, Vagabundiren 89, WirthShauSskandal 81, Widerstand gegen Polizeibe amte 9 und ungebührliches Benagen gegen dieselben 26, öffentlicher Unfug 64, steckbriefliche Verfolgung 20, Unzucht 8, Fälschung 10, Thierquälerei 6, Hehlerei 4, Nothzucht 1, Ungehorsam 17, Entlaufen 11, Falsch- münzerel 1, Ausgabe falschen Geldes 1 und unerlaub tes Concublnat 7 Personen zur polizeilichen Festnahme. Selbstmorde kamen 3 vor. DiebstahlSanzeigen wurden während des Oktober 209 angebracht. Leipzig, 26. November. Ueber die ihrem Re sultate nach bereit» bekannte Landgerichtsverhandlung gegen den der 7sachen Brandstiftung angeklagten, 13 Jahre alten Schulknaben Konrad Heinrich Hermann Kötzschau von hier dürfte noch die ergänzende Mit- theilung von Interesse sein, daß dieser Bursche daS bereits früher gemachte umfassende Geständniß heute allenthalben wiederholte und al» Motiv der That an gab, daß er Lust am Feuer empsunoen habe und daß diese Lust in ihm entstanden sei, al« er am 1. Pfingst feiertage dieses Jahres eine Barake de» städtischen Krankenhauses habe brennen sehen. Tag- darauf hatte denn auch Kötzschau da» erste Feuer angelegt und dies noch 6 Mal wiederholt, nämlich am 8., 9., 10., 14., 16. und 29. August. Nach dem letzten Brande, der noch rechtzeitig entdeckt und bezüglich dessen ermittelt wurde, daß Kötzschau die Treppe eines Hauses mit Petroleum begossen hatte, erfolgte endlich die Entdeckung de» jugendlichen UebelthäterS. — Innerhalb der letzten 24 Stunden kamen beim hiesigen Pclizeiamte nicht weniger al» 68 Personen in Hast; 59 davon waren Bettler und Herbergslose. x Zwickau, 25. November. Zu denjenigen Wohl- thätigkeilsvereinen, welche in hiesiger Stadt mit großem Segen wirken, gehört namentl, > auch der Verein zur Unterhaltung der Kiuderbewahranstalt. Aus eine n in der kürzlich abgehaltenen Generalversammluiig des Vereins durch Herrn Schuldirektor Hauschild und bez. Herrn Rechtsanwalt Jahn namens de» Direktoriums erstatteten Berichte ist zu entnehmen, daß im verflosse nen Vereinsjahre infolge der andauernden schlechten Erwerb-Verhältnisse die Zahl der Pfleglinge der An stalt in fortwährendem Steigen begriffen gewesen ist, so daß dieselbe gegenwärtig 112 beträgt. Da eine solche Zahl im Verhältniß zu den Räumlichkeiten der Anstalt und den behufs der B aufsichtigung der Kinder zur Verfügung stehenden Kräften als eine zu große erscheint, so ist bereit- die Frage einer Erweiterung der Anstalt oder der Errichtung einer selbstständigen zweiten Kinderbewahranstalt für hiesige Stadt in An habe man Salz und Pfeffer darüber gestreut und eS sei recht schmackhaft gewesen. Man habe kolossale Distanzen zu Pferde znrückgelegt, und sei z. B. in vier Tagen eine Strecke von 200 Meilen geritten, aber trotz der großen Strapazen habe ihm die Expe dition sehr gefallen. Der Graf reiste noch gestern Abend von hier ad, um auf seine» Posten in Washington zurückzukrhren. * Der Buchhändler Paul Reff in Stuttgart hat zum Jubiläum seiner Buchhandlung am 1. Oktober d. I. einen höchst elegant au«gestattel«n llluftr,rten VerlagS- katalog au-gegeben, welcher die in der Zeit von 1829 bi» 1879 von chm verlegten Schriften aussührt Die se» Verzeichniß umfaßt gegen 300Nummein und ent hält Schriften der verschiedensten Art und au- den verschiedensten Fächern. Sehr reich sind dabei Pracht werke vertreten. * Zum ersten Male in der Geschichte der eng- lischrn Universitäten wird ein Pair de» Reiche», Lord Raleigh, vorau«sichtlich einen Lehrstuhl einnehmen. Er bewirb« sich um die Professur der praktischen Physik an der Universität zu Eambridg« und wird auch allem Anschein nach für den Posten gewählt werden. Er ist ein sehr bedeutender Mann, der den Platz nicht feiner Geburt, sondern seinem Talente verdanken würde. Er ist Eonservatrver, und Earl Beaconsfield hätte ihn gern al» Kämpen für die politische Arena gewonnen, aber er hat sich nicht dazu bewegen lasten; d,e einzige Red«, die er im Oberhause gehalten, war 1876, wo er die Adreste unterstützte. regung gebracht worden. E» ist zu wünschen und zu hoffen, daß eS dem Vereine gelingen möge, die hierzu ersorderlichen Mittel aufzubringen. Nach der gegebenen Rechnung-Übersicht hat im vergangenen Jahre die Ge- sammtelnnahme 3650 M. 86 Pf.— worunter 1066 M. 4.5 Pf. jährliche Beiträge der Verein-Mitglieder, 1673 M. 87 Pf. von den Aeltern der Pfleglinge oder deren Stellvertretern gezahlten Verpflegung-gelder (täglich 8 Pf), 200 M. erhobene Zinsen vom VermögenS- bestande, 300 M. Beitrag der Stadtgemeinde —, die Ausgaben dagegen 3537 M. 68 Pf. — worunter 2543 M. 30 Pf. Aufwand für die Beköstigung der Kinder und für Bestreitung der laufenden Wochenaus gaben, 690 M. für Gehalte, Löhne ic, 159 M. 75 Pf. für eine den Pfleglingen veranstaltete Christbescheerung, 106 M. 63 Pf. für nothwendige Anschaffungen — betragen, so daß ein Kassenbestand von 113 M. 18 Pf. verbleibt. Der derzeitige Vermögensbestand des Ver eins beträgt 5300 M. 18 Pf. x Zwickau, 26. November. Am vorgestrigen Tage fand in der Aula der zweiten Knabenbürgerschule hier- felbst die sehr zahlreich besuchte diesjährige Diöcesan- versammlung der Ephorie Zwickau Statt. Herr Superintendent Körner von hier eröffnete dieselbe mit einer Ansprache, in welcher er unter Zugrundelegung der Schriftworte Pred. Salom. 6, 7. die Frage: „Wel ches ist daS rechte Arbeitsfeld eine- Kirchenvorstandes*, dahin beantwortete: 1) in der Kirche, welcher er an gehört, und 2) in der Gemeinde, die ihm daS Amt anvertraut hat. Hiernächst erstattete derselbe einen Be richt über die Resultate der Thätigkeit der innerhalb der Ephorre zur Fürsorge entlassener Sträflinge zu sammengetretenen Vereinigung, und fand die von dem Vorsitzenden derselben vorgetragene Jahresrechnung die Genehmigung der Versammlung. Demnächst trat die Versammlung den von der vorjährigen Auerbacher Diöcesanversammlung angenommenen Thesen über die Unterstützung der guten Presse seiten der Kirche und die hierzu geeigneten Mittel und Wege nach einem hierüber von Herrn ArchldlakonuS Dunger gehaltenen Vortrage bei, worauf Herr Pastor Baumselder aus OrtmannSdorf in längerer Rede einen von der Ver sammlung angenommenen Antrag, demzusolge an das evangelisch-lutherische Landesconsistorlum ein die Zu ziehung des Geistlichen bei Eidesleistungen betreffendes Gesuch gerichtet werden soll, begründete. Die übrigen Diöcesanversammlungen des Lande» sollen zum Beitritt zu diesem Gesuche aufgesordert werden; auch beschloß man, den Vortrag des Herrn Pastors Baumfelder im „Sächsischen Kirchen- und Schulblatt" zum Abdruck zu bringen. Schließlich sprach Herr Pastor Schenkel auS EainSdors üb»r die Vw.section und knüpfte an seine Rede den Antrag, an das königl. Ministerium deS Cultus und öffentlichen Unterricht» ein aus den Erlaß eine» Verbotes der Vivisektion gerichtete- Gesuch zu richten. Die Versammlung stimmte diesem Anträge bei, woraus dieselbe, wie sie begonnen, mit Gebet und Gesang geschlossen wurde. Orlönitz, 26 November. (V. Ztg.) Am gestr'gen Vormittag fand vor versammelten RatHS- uud Stadt- verordnetencollegien durch den königl. Eommissar Hrn. geh. Regierungsrath Oertel von Zwickau die leserliche Verpflichtung und Einweisung deS Hrn. Bürger meisters Heppe Statt, an welche sich die Verpflich tung des Nurgenannten zum Standesbeamten unmittel bar anschloß. Das Festmahl, welche» zu Ehren des Tages in Gegenwart der Spitzen der königl. Behörden Abends im Hotel „zum goldenen Engel" stattsand, legte durch die überaus zahlreiche Belheüigung Zeug niß dafür ab, wie in allen Kreisen der Bürgerschaft das Vertrauen und Entgegenkommen, welches die städtischen Collegien dein neuerwählten Bürgermeister zeigen, getheilt wird. Plauen i. B., 26. November. sV. Anz.) Unsere Äardinenfabrikation hat bisher unter dem Druck der englischen Eoncurrenz aus das Schwerste gelitten. Englische Gardinen werden aus Stühlen, deren Auf stellung große Eap talien erfordert, so massenhaft und billig hergestellt, daß sie die voigtländischen mehr und mehr verdrängten. Die Zollresorm hat darin eine sehr bedeut'ame Äenderung gebracht. Der aus ge bleichte und appretirte Gardinenstoffe gelegte EinqangS- zoll, welcher auf Antrag des Hrn. Abg. Landmann vvm Reichstag aus 230 M. für 100 icg erhöht wor den ist und mit nächstem I. Januar in Kraft tritt, hat zur Folge, daß englische Fabrikanten, um den Zoll zu sparen, ihre sür den deutschen Markt bestimm ten Gardinen künftig hier anfertigen lassen und zu diesem Zwecke ihre kostspieligen Gardmenstühle hier ausstellen lassen wollen. Zu diesem Zwecke ist, wie bereits gemeldet wurde, die am schwarzen Steg ge legene Fabrik der Herren Gebrüder Uebel und neuer dings ein über 8000 qm groß-s Grundstück de» Hrn. Zöbisch, gegenüber dessen Fabrik, von englischen Häu sern angekauft worden, unter dem Vorbehalte, daß ihnen aus weitere 2000 qm da» Vorkaufsrecht aus ein Jahr gewahrt bleibe. In den aus letzterem zu errich tenden Gebäuden sollen zunächst 15, später 30 eng lische Gardmenstühle ausgestellt werden. Be, der Neu heit der Sache werden einige nähere Angaben über diese Fabrikation erwünscht sein. Jeder dieser Stühle erfordert bei täglich 20 stündiger Arbeit-zeit zwei Ar beiter, die sich von fünf zu fünf Stunden ablösen. Wegen der weiteren an den Gardinen erforderlichen Arbeiten, Wiebeln, AuSbogen, Aufstecken rc. rechnet man, daß 10 Stühle ungefähr 100 Arbeiter beschäf tigen; die Appretur, die ebenfalls hier besorgt wird, ist dabe» nicht berücksichtigt. Jeder Stuhl erzeugt bei täglich 20stündiger Arbeit jährlich im Durchschnitt sür 1800 Pfd. Sterl, oder 36000 M. Waare. Auf die Gestaltung der hiesigen GeschästSverhältnisse wird die Uebertragung der englischen Gardinensabrikation in» Voigtland von tiefgreifendem Einflüsse sein. Wie ver lautet, wird auch Hr. Kaufmann OSkar Hartenstein hier zwei solcbe englische Stühle, von denen ein jeder 15000 M. koste», in seiner Fabrik aufstellen. — Freiberg, 25. November. Heute wurde im hiesigen Käushau» die regelmäßige Diöcesanver sammlung abgehalten. Dieselbe wurde mit Gesang und Gebet eröffnet, worauf Herr Superintendent Or. Richter in seiner einleitenden Ansprache aus den Vor theil, den solche Versammlungen der Entwicklung kirch lichen Lebens gewähren, hinwies und die Pflicht der Kirchenvorstäude betonte, solche Ordnungen ins Leben zu rufen, in denen sich geistlicher Sinn bethätigen kann. Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen und nachdem die Versammlung von den Thesen, welche die vorjährige Diöcesanversammlung zu Auerbach angenommen hatte und di« über daS Verhalten der Kirchenvorstände der schlechten Presse gegenüber handelten, Krnntniß genom men hatte, erörterte Herr Pastor Klotsch auS Ober schöna >n ausführlichem Vortrag die Frage: „Welchen Gebieten der innern Mission könnte der Freiberger Zweigverein für innere Mission seine Thätigkeit zu wenden?" Die erste der von dem Vortragenden auf gestellten Thesen, in welcher die Gründung eines Er ziehungsvereins, der arme, verlassene, gefährdete oder bereit» verwahrlosteKinder in geeigneten Familien unterzu bringen hätte, beantragt war, wurde nach längerer Debatte, in der namentlich der Director der Besserungsanstalt zu Biäunsdorf auf die Nothwendigkeit, aber auch auf die überaus fchwierige Arbeit eines solchen Verein» hin wies, in der vorliegenden Fassung angenommen. Um dem Einflüsse der schlechten Presse, namentlich dem der sogenannten Sensationsromane entgegenzutreten, wünschte der Referent in seiner 2. These die Einführung der Bezirkscolportage guter Schriften, während Herr Pastor Richter-Krummhennersdorf Vermehrung der Volks- bibliotheken als wirksames Mittel empfahl, welcher An sicht die Versammlung mit großer Majorität sich an- schloß. These 3, wonach die Gründung einer Herberge zur Hnmath in Aussicht zu nehmen ist, wurde ein stimmig angenommen, wenn man sich auch nicht ver hehlte, daß wegen der bedeutenden Geldmittel, die ein solche» Unternehmen erfordert, der Kreisverein nicht in der Lage sein würde, da» fragliche Institut schon in nächster Zeit ins Leben zu rufen. Nachdem hierauf die 4. These von der Tagesordnung abgesetzt worden war und man zu These 5) beschlossen hatte, die Auf stellung eines Turnus, nach dem in den verschiedenen Theilen der Ephorie kirchliche JahreSfeste zu begehen wären, dem Ausschuß deS Kreisverem» sür innere Mission zu überlassen, wurde die Versammlung wegen der vorgerückten Zeit mit Gebel und Gesang geschlossen, so daß leider das Referat deS Herrn Pastor» Platz- Sayda: „Ueber die kirchliche Pflege der Jugend" nicht zum Vortrag kommen konnte. Statistik und Volkswirtschaft. ti. Dresden, 97 November Die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Dresdner Papierfabrik, welche heute Lormittag 10 Uhr im «aale der Lorporalion der Kaufmannschaft unter Vorsitz de» HandetSkammerpräsidenten Rülke stattsand, war von 19 Personen mit 2,9 AcUen und Stimmen besucht. Ohne Debatte zu dem bereit» beiproche- nen l»78'79er Geschäftsberichte und der Bilanz, nach welcher eine Dividende von 8H Pcocenl — 25,»<>M pro Aclie zahlbar bei G Meusel L Eo., zur Berlheilung kommt, gelangte der auf sirund de» RichNgteitSbesunde» des Rechnung-werkeS au« gestellte JusttficationSschein zum Bortrag, woraus die Ergän- zungSwahl sür den Ausschuß vorgenommen wurde. li Dresden, 97. November Die sächsische Holzin duftriegejellschaft zu Rabenau hat im 1878/79er Geschäft» jahre nach dem vorliegenden Geschäftsberichte unter Anzeigen einer erfreulichen Besserung de» Unternehmen- gearbeitet Na mentlich trug zu dem gedachten Aufschwung« da» wesentlich bessere, nach den neuesten Modellen hcrgeftellte Fabrikat bei. Die Dresdner Hauplniederlage ist in eigne Regie genommen und wesentlich vergrößert worden. Die beschäsligie Arbeilrrzahl ist von 330 aus 44'» gestiegen. Dar Actiencapital beträgt gegenwärtig 45,9 o >o M , bestetzend in 280 Stück alter und 750 Prioritätsstammactien -adrikation und Umsatz beziffern sich an massiv gebogenen Möbeln auf 244 26b M und an Hand fabrikat aus 113 397 M, zusammen 3S9 662 M , wat gegen die Borpcriod« ein Plus von 73 28o M. ergiebt DaS be gönnen« Geschäftsjahr verspricht noch weit günstiger sich zu geftalien, indem sich auf daS erste Trimester bereit» ein Mehr von 59 440 M. gegenüber der entsprechenden Lorperiode her- ausftellt. Die au» der Actienzujammenlegung rc nach Begleichung der Unterbilanzen erübrigten 155 179 M sollen zu Abschreibun gen verwendet und restliche 53 533 M einstweilen al- Reserve- conto vorgetragen werden. Die leyljährige Unterbäanz beträgt nur noch 13 46» M Der Waarengewuin bestand in 96 021 M Bilanz 1 165 956 M Zu Bertilgung der Raupennester empfiehlt I. Gsell in Hechingen al- einfachste- Mittel eine leicht zu Han- tirende Stange, in deren Spalt am spitzen Ende man eine Echwefelschnitt« bringt, diese anzündrl und unter den Nestern hersühn Ein Mann kann damit in einem Tage »in ganze« Baumgut von diesen schädlichen Thieren reinigen. LingefanLtes. Reizend« Theater- und Ballfächer empfiehlt m größter Auswahl Bernhard Schäfer, 49 Pragerstr. Der KaiferhauSrock (Schlafrock zum Knöpfen) ist für einen Herrn die praktischste HauStracht. Den selben kauft man nur gut und billig in der feit 1865 bestehenden Dresdner Schlafrock-Fabrik von S. Meyer juo., Frauenstrahe Nr. 4 u. 5. Bekanntmachung, die Aufnahme in das Königl. Teminar zu Grimma detr. Aspirant«« wklch« Ofttrn 1880 in da« obengenannte Seminar eintreten wollen, Haden sich dis zum »I. D«c«mb«r d. I. bei dem Unterzeichneten anzumelden, resp persönlich vorzun«ll»n. Spätere Lusnahmegesnch« können »ich! berücksichtig« werde» , Bei der Anmeldung sind außer einem ielostversaßien Lebe»«Iaufe beizubring»»: i »in Geburt» ob»r Lauszeugmß, b) »in Iwo v > r»fp W>«derimpsung»schein, o)s »'n Zeugniß über bi« dish r genoss«»» Bildung, <t) «in Zeugniß über di« kirchlich« Zug«nör,gk»it, «) ei» ausführlich « Gesundb,it»,«ugniß «in»« approdirtrn Arzte« Ueber den jag der AufuahmeprSfung, wrlche «m Januar >880 pattfinden wird, »«rden di» >ngem»ld»««n drtrsttch ben ich > biig« w»rd»n Grimm«, b»n «4 November «»7» » Vr. A»ßir, Semlnardireckor. Vokllnäburo ü^potbe Kea. Ich bin beauftragt, Kapitalien von »0.000 Mark oder m»dr gegen Mündel - mäßige Hvvotheken aus «o bi» 90 Jahr» unkündbar auSzulrihen. und erl Ute mir gceignete Oste ten Dresden, den 96 Rovembcr 1879 Rechtsanwalt Her«««» Lehme. DM- 4<«»I D R Paten«, Plomben, schmerzlos« Opera« durch LachaaS I. MnmmElt. vrac« gahnar^, Geargpla, I,.
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