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Weißeritz-Zeitung : 26.02.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191002263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-26
- Monat1910-02
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 26.02.1910
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wetteren Ronnenbettmpfung, -a zwecklos, absehen zu dürfen. l Löbau. Der hiesige Gewerbeoerein beging am ß Sonntag unter überaus reger Bereiligung au» Stadt und x Umgegend seine 50jährige Jubelfeier. Tagesgeschlchte. Berlin. Die Neuwahl des Reichstagspräsidenten ist auf den Dienstag der nächsten Woche festgesetzt. Wie verlautet, wird Graf von Schwerin-Löwitz der Nachfolger de« Grasen Stolberg werden. — Zum deutschen Botschafter in Madrid als Nach folger de» verstorbenen Grafen Tattenbach ist der bis herige deutsche Gesandte in Lissabon Prinz Mar zu Ratibor / und Corvey ausersehen. — Wie schon Mens des Staatssekretärs des Reichs kolonialamts in der Budgetkommission erklärt wurde, soll nunmehr zu einer anderweitigen Festlegung der deutsch portugiesischen Grenze geschritten werden, um den bisherigen gratzen Uebelstand, datz einzelne Ovambostämme teils zu Deutschland, teils zu Portugal gehören, abzustellen. Vor aussichtlich wird diese Regelung keinerlei Schwierigkeiten bieten, zumal der portugiesischerseits Nächstbeteiligte und Bestinformierte, Roeadas, der am 16. Dezember in Loanda das Generalgouvernement von Angola übernahm, schon im Jahre IY08 seine diesbezügliche Ansicht mitteilte, die man als durchaus loyal bezeichnen mutz; anderseits werden sicher auch durch Deutschland keine Schwierigkeiten ge- schassen werden. Der einzige strittige Punkt würde wohl nur der sein, ob die beiden Barmer Missionsstationen Ondjiva und Omupanda in dem grötzeren portugiesischen Anteil am Kuamjama-Gebiet bei Portugal bleiben sollen, oder ob sie mit den beiden anderen Barmer Stationen in dem kleineren deutschen Anteil am genannten Stamme ', durch anderweitigen Austausch unter deutscher Souveränität vereinigt werden sollen; sowie welcher Katarakt resp. Stromschnelle des Kunene den Breitegrad, der die Grenze / bilden soll, zu bestimmen hat, worüber bisher Unklarheit ? herrscht. — Der konservative „Reichsbote" schreibt: „Aus Washington kommt die Meldung, datz sich dort der dritte Sekretär bei der deutschen Botschaft, Ferdinand v. Stumm, ! mit der Tochter des Eeneralanwalts Henry H. Hoyt ver lobt hat. Damit ist er dem Beispiel seines Chefs, des Botschafters Grafen Bernstorff gefolgt, der, wie man weih, auch eine Amerikanerin znr Gattin hat. Auch Speck von Sternburg hatte eine solche zur Frau. Der alte Bismarcksche Grundsatz, datz gerade Diplomaten nur deutsche, , gewissermatzen national zuverlässige Frauen haben sollten, ist ja längst verlassen. Ob zum Segen der Diplomatie, ist eine andere Frage." — Hab' Dank, Kaiser! Kaiser Wilhelm hat in seiner letzten Rede die Wendung gebraucht: „mein seliger Vater" und damit einen höfischen Ausdruck abgelehnt, der gerade von ernst christlicher Seite stets als ein Stein des An- stotzens empfunden worden ist, namentlich wenn man ihn auch in den kirchlichen Gebrauch hinübernahm; wir meinen den sinnlosen Ausdruck „hochselig". Der Christ, so bemerkt sehr richtig das „Reich" als Organ der „Wirtschaftlichen Vereinigung", kennt nur eine Seligkeit, bei Christo zu sein; er kennt keinen Unterschied irdischer Würden in der Ewig keit. Wir danken dem Kaiser, datz er dem falschen Brauch ein Ende gemacht hat. — Die preußische Wahlrechtskommission nahm einen kombinierten Antrag der Konservativen und des Zentrums auf Beibehaltung der indirekten und Einführung der ge heimen Wahl an. Der Minister des Innern erklärte, datz die Regierung bei Annahme dieses Antrages kaum noch grotzen Wert auf ein positives Ergebnis legen könne. — Sozialdemokratischen Blättern zufolge soll der preu- tzische Minister des Innern eine geheime Verfügung er lassen haben, derzufolge bei Gefährdung der öffentlichen Ordnung, Stratzendemonstrationen und dergleichen zum Zwecke des einwandfreien Nachweises des Verlaufes photographische Aufnahmen an geeigneten Stellen erfolgen sollen. Die sozialdemokratische Presse entrüstet sich über diese Verfügung, uns ist das nicht ganz verständlich. Den Demonstranten kann es doch nur angenehm sein, wenn die „Gewaltigkeit" der Demonstration auf einem noch dazu behördlich aufgenommenen Bilde verewigt wird. Oder ist es vielleicht doch diesem oder jenem Demonstranten unangenehm, auf dem Bilde als Demonstrant zu fun- gieren? Dann soll man eben lieber zu Hause bleiben Schließlich steckt aber in der Scheu vor dem Bilde bei der Sozialdemokratie die heimliche Befürchtung, daß die von ihr so fleißig kolportierten Erzählungen von der Polizei- brutalität und den wilden Exzessen der Beamten durch photographische Aufnahmen am besten als elende Lügereien charakterisiert werden können. — Prinz Joachim, der jüngste Sohn des Kaisers, er- lernt augenblicklich in Plön das Schmiedehandwerk bei dem Schmiedenleister Hattendorf. — Die Reichstagskommission für die Strafgesetznovelle nahm einen Zentrumsantrag an, das rituelle Schächten der Juden nicht unter den Begriff der Tierquälerei zu stellen und straflos zu lassen. Der Staatssekretär des Reichsjustizamtes erklärte, daß ein Aufrechtcrhalten dieses Beschlusses die ganze Strafgesetznovelle gefährden müsse. — Der reichsländische Priester Welterle, der am 17. Februar aus dem Gefängnis entlassen wurde, wo er wegen schwerer Beleidigung des Eymnasial-Direktors Gneisse gesessen, wurde von 5000 Menschen jubelnd empfangen und als Held gefeiert. Aus,Elsaß, Lothringen und Paris langten Geschenke für Wetterle an. Jetzt heißt cs gar, Direktor Gneisse solle im Interesse des Dienstes, d. h. aus falscher Rücksicht auf die klerikalen Protestler im Lande, versetzt «erden! Jeder deutsch« Mann müßt« gegen solch« geradezu unverantwortliche Maßregel auf da« schärfste protestieren. — In der Zweiten badischen Kammer gab der Minister Freiherr von Bodman aus eine Anfrage die Erklärung ab, daß man hoffen dürfe, datz in der Frage der Schiffahrtsabgaben ein Einverständnis zwischen Preußen und Baden sich erzielen lasse. Die badische Re gierung werde sich die Rheinregulierung von Stratzburg bis Konstanz sichern. — Wiederholt schon haben wir die hohen Summen veröffentlicht, die der Verband der deutschen Buchdrucker zur Unterstützung seiner Arbeitslosen aufwendet. Die Höhe der Summen wird verständlich, wenn man das im „Reichsarbeitsblatt" veröffentlichte statistische Material (also gewiß einwandfreie Unterlagen) betrachtet. Nach diesem waren im Jahre 1009 im Deutschen Reiche von je 100 Buchdruckern (also nicht nur Verbandsmitgliedern) 6,8 (also fast 7) das ganze Jahr hindurch außer Arbeit, während der Durchschnitt von allen Berufen auf 100 Arbeiter nur 2,82 das ganze Jahr hindurch Arbeitslose ergab. Die Buchdrucker schneiden also sehr ungünstig ab, was mit eine Folge der Vervollkommnung der Druck- und Setzmaschinen, aber auch der in manchem kleinen Orte unverantwortlich großen Zahl der Lehrlinge ist, die „an gelernt" werden; von „Ausbilüen" kann man da oft nicht reden. — Welchen Einfluß die Reichsfinanzreform auf die Arbeitsgelegenheit der Tabakarbeiter hatte, zeigt das „Reichsarbeitsblatt ', nach welchem im Vorjahre auf 100 offene Stellen im Januar 205, im März 134, im Juli noch nicht 100 Arbeitslose kamen, im August aber 457, im September 400 und im Oktober 370. Im August trat eben die neue Tabaksteuer in die Erscheinung. Berlin. Der Nachweis über die Einnahmen des Reichs an Zöllen, Steuern und Gebühren für die Zeit vom 1. April 1909 bis zum Schluß des Januar 1910 ergibt gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 1908/09 eine Mehreinnahme von rund 215 Millionen Mark. Den hauptsächlichsten Anteil an diesem Mehr haben die alten Zölle, welche im Rechnungsjahr 1908 um mehr als 120 Millionen Mark hinter dem Voranschlag zurück blieben, diesmal aber den Voranschlag gerade erreichen dürften. Damit werden die 85 Millionen, mit welchen der Nachtragsetat von 1909 die neuen Zölle und Steuern einschätzt, zweifellos erreicht werden. Endlich hat die im Sommer eingetretene Voreinfuhr und Nachversteuerm g namhafte Beträge zur Reichskasse geführt. Die Abführung an den Witwen- und Waisenversicherungsfonds wird sich, soweit jetzt zu übersehen ist, auf einen Betrag von wenigen Millionen beschränken. Altenburg. Der Preis eines Liters Milch sollte hier auf Beschluß der Lieferanten von 20 auf 22 Pf- erhöht werden. Aber sie hatten die Rechnung ohne die Käufer gemacht, denn diese fingen an zu streiken. Die Lieferanten gaben deshalb eiligst nach und verkaufen nun die Milch wieder zum alten Preise. Bonn. Die Vorgänge beim letzten Gesangswettstreit um den Kaiserpreis, wo bekanntlich ein mit dem 2. Preis gekrönter Bonner Gesangverein beschuldigt wurde, über 100, meist bezahlte fremde Sänger mit sich geführt zu haben, haben eine derartige Erregung unter den deutschen Gesangvereinen hervorgerufen, daß auf einem Delegierten- tag in einer größeren süddeutschen Stadt soeben beschlossen wurde, daß man vereint zurücktreten würde, wenn zwei Bonner Gesangvereine, die sich zu dem Wettstreit wieder mit gemeldet, zugelasien würden. Die Bonner Vereine traten infolgedessen von ihrer Bewerbung zurück. Aehnlich dürste es noch einem anderen Bonner Gesangverein ergehen, der an einem Gesangswettstreit in Neuwied demnächst teil nehmen will, da auch dort bereits eine scharfe Opposition einsetzt. Metz. Es wird beabsichtigt, das 40jährige Jubiläum der Kämpfe um Metz (16. bis 18. August 1870) durch besondere Festlichkeiten zu begehen, wofür die Tage vom 18. bis 20. August ins Auge gefaßt sind. Schritte zur Bereitstellung von Massenquartieren in Metz und auf Ge stellung von Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches sind bereits in die Wege geleitet. Hamburg. Die Hamburg-Amerika-Linie unterhandelt mit der Vulkanwerft in Hamburg wegen des Neubaues eines Riesen-Passagier- und Frachtdampfers von 45000 bis 50 000 t Deplacement. Das Schiff wird 800 Fuß lang und wird 21 Knoten Geschwindigkeit haben. Oesterreich-Ungarn. Die evangelische Gemeinde in Budweis (Südböhmen), bisher Filialgemeinde der Pfarre Pilsen, wurde vom k. k. evang. OLerkirchenrat in Wien als selbständige Pfarrgemeinde besiätigt. In Karbitz wurde am vergangenen Sonntag Pastor Boehm als erster Pfarrer der dortigen evangelischen Gemeinde in sein Amt einge führt. Diese früher zu dem großen Teplitzer Pfarrsprengel gehörende Gemeinde, in der die deutsch-kirchliche Bewegung unter Führung des bekannten Rechtsanwalts vr. Eisen kolb starke Fortschritte machte, erlangte nach Ueberwindung mancher Schwierigkeiten ihre Selbständigkeit. Klerikale Einflüsse, die auf die dem Statthalter Couvenhove ver- schwägerte gräflich Westphalensche Familie in dem benach barten Kulm, sowie auf den Aussiger Bezirkshauplmann Hinweisen, haben es jedoch vermocht, daß keiner der bis- her gewählten Pfarrer mangels der österreichischen Staats bürgerschaft das Amt antreten konnte. Die Verweigerung der Staatsbürgerschaft ist den Klerikalen immer noch eine beliebte Handhabe, die Entwickelung der evangelischen Ge meinden aufzuhalten und sie geistlich auszuhungern. Nach Oesterreich kommende ausländische katholische Geistliche er halten ost sthan nach Wochen d« Naturalist«« lisch« warten jahrelang v«rg«bens. Da» ist di« kon fessionelle „Parität" in Oesterreich. Großbritannien. Die Thronrede zur Parlament», eröffnung am Montag nennt die Beziehungen England« zu den auswärtigen Mächten andauernd freundschaftlich. Sie betont weiter die Notwendigkeit einer wesentlichen Er- Höhung der Marineausgaben sowie Anordnungen zur Besserung der gegenwärtigen finanziellen Lage, erwähnt die ernsten, auf wiederholte Meinungsverschiedenheiten zwilchen dem Unterhause und dem Oberhause zurück- zuführenden Schwierigkeiten und kündigt Vorschläge zur Festsetzung der Beziehungen beider Häuser an, dergestalt, daß dem Unterhause ein ungeteilter Einfluß auf die Finanzen und ein Uebergewicht bezüglich der Gesetzgebung zustehe. England. In einem Vortrage erklärte Professor H. H. Turner von der Orford-Universität, der den Lehr stuhl inne hat, den Halley im Jahre 1794 einnahm, al» er den nach ihm benannten Kometen entdeckte, daß für die Erde keinerlei Gefahr beim Passieren des Kometenschweifes bestehe, denn auf 100000 Teile irdischer Atmosphäre würden in der Nacht des 18. Mai erst ein Teil von dem Gas des Kometenschweifes kommen. Ostasien. Die Gesamtlänge der Eisenbahnen in China beträgt gegenwärtig 10150 Kilometer, wovon jedoch nur 3100 Kilometer unter chinesischer Verwaltung stehen. An der Betriebsführung auf den übrigbleibenden 7050 Kilo metern sind 6 Mächte beteiligt, und zwar stehen, wie der „Engineer" mktteilt, 1740 Kilometer unter russischer, 1450 unter belgischer, 1130 unter spanischer, 1100 unter deutscher, 980 unter englischer und 650 Kilometer unter französischer Verwaltung. Vermischtes * Der teuerste Bahnbau der Welt. Aus Newyork wird berichtet: Die neue Newyorker Untergrundbahn wird nach ihrer Vollendung die teuerste Bahn der Welt sein. Die bereits bestehende Strecke hat für Bau und Schienen legung 140 Millionen Mark und für Bahnhöfe, rollendes Material und Vorräte 180 Millionen, zusammen 320 Millionen gekostet. Das neue Bahnsystem wird allein für die Bohrung und den Bau 400 Millionen Mark ver schlingen; wenn der Betrieb eröffnet wird, werden mit völliger Ausrüstung, Kraftstationen und Bahnhöfen ins gesamt nicht weniger als rund eine Milliarde Mark aus- gegeben sein. Mit dieser Riesensumme werden dann nur wenig über 26 englische Meilen Bahnstrecke im Betriebe sein, von denen jede Meile rund 3700000 Mark gekostet haben wird. Trotzdem werden die Pläne in zehn Jahren bei normaler Bevölkerungszunahme von den Bedürfnissen überholt sein. * Die Toienuhr vom Hampton-Court. Im Palaste von Hampton-Court, dem schönen Landsitze, den der Kardinal Wolsey sich erbaute und, sanftem Zwange weichend, seinem Könige Heinrich Vlll. scheükte, befindet sich eine alte Turmuhr aus dem Jahre 1540, die die erste astro nomische Uhr in England war und die jetzt zur Reparatur den geschicktesten Uhrmachern Englands anoertraut wurde. Der Verfertiger des Kunstwerks war ein Deutscher namens Nicholas Gratzer, ein berühmter Astronom, der auf die Einladung des Kardinals Wolsey nach England kam und von ihnr dem Könige vorgestellt wurde. Die Uhr, wie andere ihresgleichen, zeigt nicht nur Stunden, Minuten und Sekunden, sondern auch Monat, Tag, Stand der Sonne und des Mondes und die Flutzeit an der London- Bridge. Das Aufwinden der Uhr nimmt wöchentlich eine halbe Stunde in Anspruch, denn die Gewichte hängen bis zu einer Tiefe von 60 Fuß hinab. Wie viele andere Dinge in dem Palaste, hat auch die Uhr ihre Legende. Es heißt, daß sie beim Tode Annas von Dänemark, der Gemahlin James l, die in Hampton-Court starb, gerade vier Uhr schlug und mitten im Schlagen plötzlich stillstand. Seit dieser Zeit soll sie, so oft ein langjähriger Bewohner des Palastes, der jetzt als Pensionsheim benutzt wird, stirbt, jedesmal plötzlich still stehen. Bis zum Jahre 1880 lag die „Totenuhr", wie der Volksmund sie getauft hat, vernachlässigt in einem Schuppen, wo sie seit etwa einem Jahrhundert unfreiwillig geruht hat. Auf Anordnung des damaligen Sekretärs der öffentlichen Arbeiten wurde sie wieder aufgestellt * Sei hett's gewitzt. Unter dieser Spitzmarke erzählen die Fliegenden Blätter: Der Peter Bröselhuber, ein Oden- wälder Bauer, steht mit seiner Frau im Scheidungsprozetz. Vor Gericht macht der Richter die üblichen Versöhnungs- versuche. „Was für einen Grund habt ihr denn, euch scheiden zu lassen?" fragt er. Der Bauer schweigt. Die Frau aber sagt: „Herr Richter, hei is mer zu domm." — „Ach was", sagt der Richter, „das ist kein Scheidungs grund; so arg wird's auch nicht sein." — Doch die Bäuerin bleibt dabei: „Herr Richter, hei is arg domm. Eich kunn's net mehr mit em aushalte." — „Nun, wenn er wirklich so dumm ist", meint darauf der Richter, so haben Sie das sicher schon vor Ihrer Verheiratung gewutzt." — „Jo", sagt die Bäuerin, „eich Hun schon gewitzt, datz er arg domm is, aber datz er so domm is, Hun eich net gewitzt." Da schlägt der Bröselhuber auf einmal mit der Faust auf den Tisch und ruft: „Sei hett's gewitzt!" * Die Schule in Goldenfels im Berner Jura in der Schweiz hat zurzeit 9 Schüler, von denen 7 — die Kinder des Lehrers sind. — Vor 40 Jahren hatte die Schule von Arosa einen einzigen Schüler. Da schlotz die Ge meinde die Schule und schickte das eine Kind nach einem Nachbarorte, wo es auch Wohnung und Kost aus Ge meindekosten erhielt. Bereinsdrucksachen fertigt Buchdruckerei Earl Lehne.
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