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Weißeritz-Zeitung : 09.04.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191004091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19100409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19100409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1910
- Monat1910-04
- Tag1910-04-09
- Monat1910-04
- Jahr1910
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 09.04.1910
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— Der vergessene Geburtstag. Am 2. April feierte der Herzog Georg von Sachien-Meiningen seinen 84. Geburtstag, aber weder der „Reichsanzeiger" noch die „Nordd. Allg. Ztg." haben es für angebracht erachtet, in der bei solchen Gelegenheiten üblichen Form eines Fürsten zu gedenken, der wohl unter den Bundesfürsten des Deutschen Reiches mit zu den volkstümlichsten zählt. Die „Sonneberger Ztg." schreibt darüber: „Als anfangs dieses Jahres eine Enkelin des alten Herzogs im Meininger Residenzschloß mit dem Weimarer Großherzog Hochzeit feierte, da blieb der Kaiser demonstrativ unvertreten; wenige Tage danach gratulierte er dem Großherzogspaar in Weimar persönlich. Es mutz dem Reichsgedanken im Herzen mancher Meininger einen argen Stotz geben, wenn der König von Preutzen, der auch deutscher Kaiser ist, dem Fürsten, der das Reich mitbegründet hat, demonstrativ aus dem Wege geht. Zwischen Meiningen und Berlin ist der Draht schon lange zerrissen. Wer wird ihn wieder an knüpfen? Die Hochzeit des jugendlichen Weimarer Groß- Herzogs mit der Meininger Prinzessin hätte Gelegenheit geboten, die Beziehungen zwischen Preutzen und Meiningen r.u befestigen, ehe es zu spät hierzu ist. Es ist wieder eine der verpatzten Gelegenheilen, was um so schmerzlicher be rührt, als sie nie wiederkehren dürste." Das Ergebnis der Viehzählung im Deutschen Reiche vom I. Dezember 1909 zeigt zunächst einen großen Rückgang in der Stückzahl des Rindviehs. Ebenso haben sich die Schafe vermindert. Dagegen haben sich die Schweine um etwa 5 v. H. vermehrt. Der Pferdebestand nimmt langsam zu. — Der alljährliche Bericht über die Tätigkeit der Reichskommissare für das Auswanderungswesen ist soeben dem Reichstag zugegangen. Die Auswanderer und die Rückwanderer sind geschieden nach den beiden Hafen städten Bremen und Hamburg. Ganz allgemein ist zu nächst festzustellen, datz im Jahre 1909 die Auswanderung über diese beiden Städte ganz erheblich gestiegen ist. Während im Jahre 1908 die Auswanderung nur gering war und die Rückwanderung namentlich aus den Ber einigten Staaten von Amerika einen sehr hohen Prozent satz ergab, sind sim Jahre 1909 über Bremen 69 791 Personen mehr ausgewandert als im Borjahre; insgesamt beträgt die Auswanderung über Bremen 144417. Ueber Hamburg sind 114535 Personen ausgewandert, das sind gegenüber dem Borjahre 64 940 Personen mehr. Die Rückwanderung von außereuropäischen Ländern nach Bremen belief sich auf 30614 Zwischendecks-Passagiere. Das bedeutet eine Abnahme von 30 034. Nach Hamburg sind 22 530 Personen zurückgewanderl. Gegen das Bor- jahr ist die Rückwanderung hier um 18269 Personen zurückgegangen. Den grötzten Prozentsatz der Auswanderer über diese beiden Hafenstädte lieferten wie in früheren Jahren Rußland und Oesterreich-Ungarn. Die Zahl der deutschen Auswanderer betrug über Bremen 11962, über Hamburg 6353 Personen. Das Hauptziel der Aus wanderer waren die Bereinigten Staaten von Amerika. Auch nach Argentinien und Brasilien hat die Auswande rung erheblich zugenommen. — Der große Kreuzer Moltke ist am Donnerstag in Hamburg vom Stapel gelaufen. Als Vertreter des Kaisers hielt der Generalstabsches Graf Moltke die Tausrede. Berlin. In politischen Kreisen verlautet, Minister des Innern v. Moltke werde nach Erledigung der Wahlrechts frage zuracktreten. Als sein Nachfolger sei der jetzige Kultusminister Trott zu Solz auserlesen. München. Amtlich wird bekanntgegeben, datz die feierliche Enthüllung der Büste des Generalseldmarschalls Grasen Moltke in der Walhalla am 10. Mai jtattsinden werde. Die Büste wird neben der Kaiser Wilhelms l. Auf stellung finden. München, 7. April. Die Geschützremise des ersten Feldartillerieregiments ist in der vergangenen Nacht durch Feuer zerstört worden. Der Materialschaden ist bedeutend. Auch mehrere Geschütze sind unbrauchbar geworden. Hamburg. Zu dem drohenden Riesenkampf im Bau tz e werbe nehmen die Hamburger dahin Stellung, datz man sich über die Streitpunkte gütlich einigen solle. Stuttgart. Ein Besuch des Grafen Zeppelin mit einem seiner Lustschiffe bei Kaiser Franz Josef in Wien ist bestimmt geplant, doch ist ein fester Termin noch nicht in Aussicht genommen. Unzutreffend ist jedenfalls die Nachr'cht, daß der Besuch des Grafen Zeppelin am 18. August d I., am 80. Geburtstage des Kaisers Franz Josef, in Ischl stattfinden wird. Straßburg. Im Landesausschutz für Elsatz-Lothrtngen wurde das Lotteriegesetz, das die Einbeziehung Elsaß- Lothringens in die Preußische Klassenlotterie vorsieht, in erster Lesung beraten und einer I8gliederigen Spezial- kommission überwiesen. Teplitz. Infolge des Ausstandes in der großen Maschinenfabrik in Brür beschloß der Verband der Eisen gießereien und Maschinenfabriken Böhmens eine allgemeine Aussperrung, wenn die Ausständigen auf ihren von ihm als unerfüllbar bezeichneten Forderungen beharren. Leitmeritz. In unmittelbarer Nähe von Leitmeritz, stromaufwärts der Schützeninsel, ist ein imposantes Werk modernster Jngenieurkunst im Entstehen begriffen — die Elbestaustufe. Sie ist im Zuge der Kanalisierung der Moldau und Elbe, welche von Prag bis Aussig mit einem Kostenauswende von rund 70 Millionen Kronen durch- geführt wird, die neunte und bezweckt mit den anderen die Schaffung einer auch bei geringstem Wasserzuflusse vollschiffigrn Wasserstraße, deren wirtschaftliche Bedeutung wohl einleuchtend ist. Durch Errichtung eines Stauwehres quer über die ganze Elbe soll eine Hebung des Wasser spiegels erzielt werden, welche bis Raudnitz reicht und die für die Schiffahrt erforderliche Tiefe schafft. Eingebaute Schiffshebewerke (Schleusen) ermöglichen es den Schiffen tal- oder bergwärts über das Wehr zu gelangen und eine Floßschleuse wird dem freien Verkehr der Flöße dienen. Einige Jahre wird es dauern, um die Leitmeritzer Stau stufe zu vollenden und alle modernen Hilfsmittel der Technik sind erforderlich, um den mächtigen Elbestrom zu zwingen, in der angestrebten Weise den Menschen dienst bar zu sein. Schon jetzt sind Hunderte von Arbeitern be schäftigt und werden viele Tausende Kubikmeter Erdmaterial in Bewegung gesetzt, um dem künftigen Bilde dieser Elbe strecke gemäß anders gelagert zu werden. Verschiedene Baggermaschinen, ein Trajettschiff und mehrere Lokomotiv- züge bewältigen den Erdtransport, welcher zunächst der Herstellung eines großen Umschlagplatzes beim Bahnhose für den Elbeverkehr von Leitmeritz gilt. Wien. Wie aus hiesigen Hofkreisen gemeldet wird, kann es nunmehr als feststehend gelten, daß Kaiser Wilhelm im Monat September dieses Jahres einer Einladung des Erzherzogs Franz Ferdinand Folge leisten und an den Jagden auf dessen Besitzungen Nazy Bellye teilnehmen wird. Nach der Jagd wird eine Zusammen kunft zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Josef stattfinden. Angarn. In Großwardein residieren zwei Bischöfe: ein römisch-katholischer und ein griechisch-katholischer. Der eine wie der andere verfügen über riesige Einkünfte. Dem griechisch-katholischen Bischof gehören über 200,000 Hektar Grundbesitz. Der römisch-katholische Bischof hat zwar nur 150 000 Hektar; aber der Boden wirft mehr ab. Außer- dem hat der römisch-katholische Kirchenfürst bare Jahres- renten von mehr als 500000 Kronen. Das römisch- katholische Bistum lockt außerdem durch seine vornehme Stellung die Ehrgeizigen an. Der Kandidaten auf den nun seit zwei Jahren vakanten Posten sind drei: der un garische Lehrer des Thronfolgers Franz Ferdinand, Länyi, Titularbischof in Tinin und Großmeister des Ordens vom heiligen Grabe; Gras Bela Szechenyi, ein Schwager Aehrenthals; und der Bischof von Kaschau, vr. Fischer- Colbrte, den der neue Kultusminister Graf Johann Zichy protegiert. In Budapest, Wien und Rom arbeitet jeder der drei Kandidaten eifrig, sich den Sieg zu sichern. Da es gleichzeitig ein Kamps der Protektoren ist, so sieht man dem Ausgang mit besonderem Interesse entgegen. Italien. In Mailand haben 30000 Maurer wegen Lohnstreitigkeiten die Arbeit niedergelegt. Rußland. Der Gesetzentwurf über Finnland ist von der Reichsduma einer Kommission von 21 Mitgliedern zur Beratung überwiesen worden. Hervorragende finnische Politiker erklären, daß alle Versuche, die Sonderstellung Finnlands zu vernichten und es unter das Joch des russischen Beamtentums zu bringen, an dem einmütigen Widerstande der ganzen Bevölkerung scheitern werden. — Wenn man sich nur nicht täuscht! Rumänien. Nur 50000 Deutsche leben in Ru mänien. Trotzdem ist von der 2. bis zur 8. Klasse das Deutsch als Unterrichtssprache überall eingeführt. Man kennzeichnet die deutsche Sprache als unerläßliche Be dingung kulturellen Fortschritts. Die außerordentliche Sprachenbegabung der Rumänen fällt freilich dabei auch ihrerseits ins Gewicht. Serbien. In Belgrad ist der Gesamteindruck von dem Petersburger Königsbesuch nicht so günstig, als dies mit Rücksicht auf den Freudenrausch darüber, datz König Peter endlich von dem Herrscher einer Großmacht, vor allem von dem Kaiser der russischen Stammesbrüder emp- fangen wurde, mit Recht erwartet worden ist. Der Haupt- grund der Abkühlung wird in dem Uebereinkommen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland, das gerade bei der Ankunst des Königs in Petersburg seinen Abschluß fand, zu suchen sein. Es müssen aber auch andere Momente einwirken, welche das sanguinische Serbenvolk zum Schweigen über die wichtige Zusammenkunft zwingen. Die Belgrader oppositionelle Presse äußert sich unverholen unzufrieden mit diesem Besuche, und selbst das serbische Preßbureau, das dem Ministerium des Aeußeren unter steht, sagt, der Empfang in Petersburg sei kalt uno von slawischem Geiste nicht durchdrungen gewesen. Die unan genehme Episode mit dem Karageorgewitsch-Stern, den der Zar vom König Peter anzunehmen sich weigerte, weil diesen Orden auch die Verschwörer-Offtziere erhielten, wird jetzt dahin gedreht, daß der König diesen Orden nicht dem Zaren, sondern dem Sultan Muhamed verleihen wollte, für den er ihn auch jetzt auf seiner Konstanti nopeler Reise mitgenommen habe Trotzdem wird diese Ordensasfäre von der den Verschwörern feindlichen Gruppe stark ausgenutzt. Kirchen-Nachrichten von Dippoidiswawe. Misericordias Domini. 10. April 191V. Tert: 1. Petri 2, 20-25. Lied Nr. 311. Vorm. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl in der Sakristei. Superint. Hempel. Vorm, y Uhr Predigt-Gottesdienst. Derselbe. Vorm. 11 Uhr Kinder-Gottesdienst. Pastor Grohmann. Kirchen-Nachrichten von Reichstadt. Sonntag Mis. Dom., den 10. April, vormittags 8 Uhr, stille Kommunion; vormittags ^11 Uhr Kindergottesdienst. Programm zur Markt-Musik. Sonntag, den 1v. April, mittags V-12—12 Uhr. 1. Kinderlieder-Marsch von Jahn. 2. Ouvertüre „Romantique" von Weißenborn. 3. Donauwellen. Walzer von Jvanooici. 4. Chor a. d. Op. „Das Nachtlager" von Kreutzer. Sparkasse zu Schmiedeberg. IJm Gemeindeamt daselbst.) Erpeditionstage: Nur noch an allen Wochentagen oorm. 8—12, nachn ittags 3—5 Uhr. Sparkasse zu Reinhardtsgrimma. Nächster Tuveditionstag: Sonntag, den 10. April, 2—5 Uhr. Letzte Nachrichten. Dresden. Der König nahm heute vormittag militä rische Meldungen entgegen und fährt abends nach Moritz burg zur Auerhahnbalz. Hamburg. Der Färbereibesitzer Dankward aus Hildes heim hatte sich vor der hiesigen Strafkammer zu verant worten, daß er während des vorjährigen deutschen Bundesschießens den Kaufmann Schmidt aus Gewesen getötet habe, weil er sein Gewehr nicht vorschriftsmäßig handhabte. Da dem Angeklagten Fährlässigkeit nicht ge- nagend nachgewiesen werden konnte, kam das Gericht zu einem freisprechenden Urteil. Pari». Der „Franc Militaire' zufolge hat der Kriegs- Minister mehrere Lenkballons mit kreuzfädiger Kautschuk hülle in Auftrag gegeben. Auch sei beabsichtigt, den Lenk- ballon Clemand Bagard ll anzukaufen. London. Das Unterhaus nahm in erster Lesung das Gesetz, betr. das Vetorecht der Lords an, wonach durch Gesetz dem Oberhause untersagt sein soll, durch das Unter haus beschlossene Finanzmaßnahmen zu verwersen oder Zusätze dazu anzubringen. London. Der mit 900, größtenteils russischen, armenischen und montenegrinischen Auswanderern auf der Fahrt nach Portland im Staate Maine befindliche Dampfer „Cainrona" geriet auf der Höhe von Beachy Head gestern mittag in Brand. Der schwedische Dampfer „Upland" und der Passagierdampfer Canewah nahmen die Reifen den auf und brachten sie nach Dover, wo auch später die „Cainrona" eintraf. Aus Mitteilungen von Passagieren geht hervor, daß eine Explosion in den Kohlenbunkern stattfand, wodurch die Frauenabteilung zerstört wurde, dabet wurde ein Kind getötet. Mehrere andere Erplo- sion im Maschinenraum sollen 9 Mann der Besatzung ge tötet worden sein. Es kam zu wilden Szenen. Vier Personen wurden hierbei ins Wasser gestoßen und konnten nur mit Mühe gerettet werden. Viele Männer, die sich bei der Rettung vor die Frauen zu drängen versuchten, wurden von den Matrosen zu Boden geschleudert. Kin WiM WMsM sucht Stellung. Zu erfahren in der Ex pedition dieses Blattes. Ein Hausmädchen sucht zu baldigem Antritt!Frau Bäckermstr. rlat»od, vlppolcklnwalcka. lmM ssiltudlistmn, Tlsusmäclcb^n rum Mstebeckienen, blaus- mäckcben kür privat. kvkn, Vermittlerin, pabenau. Heinrich Kästner, Freiberger Straße 237, empfiehlt FE- I^8IrvIFIvis«k Wil- liiill sMlWH in bekannt grökter ^usxvakl lcaukt man sm billigsten nur bei «ilke, tVlan streicbe ckas Lisen öfters! varu empkekle billigst: vinaa-krna Kilo 25 ?f , Vinva-Vlanala p«»' Kilo 20 ?k. 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