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Dresdner Journal : 23.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188001238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800123
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-23
- Monat1880-01
- Jahr1880
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- Dresdner Journal : 23.01.1880
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Freitag, den 23. Januar. 1880. DreMmImmm! !» »-» «» L.»».ed.° »»»«"«: cl« ä«u^e° Verantwortlicher Redacteur: Im Auftrage Rudolf Günther in Dresden. 83». m Dn«L» K«ivt»«» tritt ko«t- ullä 8t«wp«Iru»cti>^j diorii. ^Lkrtiek: . . iS kl»rtc KMrlied: 4 >I>^ S0?s. kio«tru» Huwwvru: 10 ten. meine F« l einem « Kunden SV. , ^oll «,220 ». :2,70b.u.« !11,80« O2» «8 ». 0,70» 0,80 B 0,888 b.u.i» 0,740 ». 0,80 b.U.» 0,80 ». »Dri »0. Null. Ämtliöier Theil. Dretden, 22. Januar. Ihre Königlichen Hoheiten der Erbgrohherzog und die Erbgrohherzog,n von Sachsen-Weimar sind heute Nachmittag 2 Uhr 25 Min. nach Weimar zurückgereist. Telegraphische Nachrichten. Wien, Mittwoch, 21. Januar, AbendS. (Corr.- Bur.) Der BudgetauSschuß der ReichSrathSdele- gation trat heute zu einer Sitzung zusammen. Der Referent v Plener erstattet Bericht über den Voranschlag des Ministeriums des Aeutzern. Der Bericht constatirt, daß durch das deutsch-österreichische Bündniß größere Bürgschaften für die Festigkeit und Nachhaltigkeit des Friedens gegeben feien und gegründete Hoffnung vorhanden sei, daß das wirth- fchaftliche Verhältruß zu Deutschland, weil im ge meinsamen Interesse liegend, sich bessern werde. Ferner constatirt der Bericht, daß die Ausführung des Berliner Vertrages wesentlich fortgeschritten sei; nur Serbien, welches seine jetzige Stellung zumeist dem Wohlwollen der Mächte verdanke, habe sich seiner gegenüber Oesterreich eingegangenen Verpflichtungen bisher zu entledigen gewußt, weshalb Oesterreichs energische Sprache gegen Serbien gerechtfertigt fei. Die Besetzung des LimgebieteS, zu welcher wir durch den Berliner Vertrag berechtigt waren, habe einen guten Eindruck auf die Bevölkerung Bosniens gemacht. Der Minister des Aeußern, Baron Haymerle giebt zu, daß der Bericht die Regierungsäußerungen in der Wesenheit richtig wiedergebe, und ersucht nur um Aenderung einiger kleiner Unrichtigkeiten in den Aus drücken. (Abg. vr. Rieger findet die Ausdrücke gegen Serbien zu scharf.) Baron Haymerle betont, der Be richt sei das Urtheil deS Ausschusses, mit welchem die Regierung sich nicht indentificiren könne. Nach längerer Debatte wird der Bericht mit unwesentlichen Modifika tionen angenommen. In der Debatte über das Präliminare deS KriegS- ministeriumS sührt der Krlegsminister, Graf By- landt-Rheydt aus, daß er biS an die äußerste Grenze der Ersparungen gegangen sei und gewisse Maßregeln, wie die Sistirung der Reservisteneinberufung und die Unterlassung der jährlichen Concentrirung nicht wiederholen könne, ohne die Schlagfertigkeit der Armee zu schädigen. Selbst die Berittenmachung der Hauptleute und die Verbesserung der MannschaftS- kost sei nicht eingeleilet worden, obwohl gerade die Verbesserung der Kost dringendst nothwendig und von wichtigem Einfluss: auf die Tüchtigkeit und Schlagfertigkeit der Armee und auch auf die Ent lastung der Spitäler wäre; eine weitere Verschie bung der Kostverbesserung aber für die nächstfolgen den Jahre fei unmöglich. Ebenfo sei die Wieder holung der heurigen Beurlaubung mit Rücksicht auf die Ausbildung deS so wichtigen UnteroffizierSstandeS unmöglich. Der Präsenzstand könne unmöglich herab gesetzt werden. Der Minister constatirt, daß er pro 1878 und 1879 mit keinem NachtragScredite hervorgetreten sei, noch hervortreten werde, obgleich ihm für die bosnischen Erfordernisse 4 Millio ¬ nen gestrichen wurden. Der Minister zieht eine Parallele zwischen dem österreichisch-ungarischen KriegS- budget und dem von Frankreich, Deutschland, Italien und Rußland und gelangt zu dem Resultate, daß nur Italien sich unserem Budget relativ nähert und alle anderen bedeutend größer sind. Nachdem der Minister wiederholt das Bestreben betont, die größtmögliche Sparsamkeit in allen Zweigen der Militärverwaltung einzuhalten, und verschiedene Specialfragen der Dele- girten beantwortet, wird die Verhandlung abgebrochen und die Sitzung geschlossen. Madrid, Mittwoch, 21. Januar, Abend-. (W. T B.) Die Ernennung de- bisherigen Mi nister« de- Auswärtigen, Grafen Toreno, zum Präsidenten der Drputirtenkammer ist nunmehr erfolgt. Die Drputirtenkammer nahm mit 23V gegen 1v Stimmen den Gesetzentwurf über die Abschaffung der Sclavrrei an. London, Mittwoch, 21. Januar, Abends. (W. T. B.) Heute Nachmittag hat in der Kohlengrube Leycett in der Grafschaft Stafford infolge schla- gender Wetter eine Erplosion stattgefunden, durch welche 7V bis 90 Personen umö Leben gekommen sein sollen. Dublin, Mittwoch, 21. Januar, AbendS. lW. T. B.) In einer heute hier abgehaltenen Versammlung irischer Parlamentsmitglieder wurde eine von dem Parlamentsmitglied« O'Donoghue beantragte Resolution angenommen, in welcher die Versammlung ihre Sympathie für die noth- leidenden Bauern Westirlands ausdrückt und letzteren ihre Unterstützung im Kampfe um den eigenen Herd zusagt. Kerner wurde eine von dem Parlamentsmitglied! Callan vorgrschlagene Reso lution angenommen, durch welche ausgesprochen wird, daß die irische Partei unabhängig von den Conservativen und den Liberal:» im Parlamente handeln werde. Risch, Mittwoch, 21. Januar, Abends. (W. T. B.) Die Skupschtina hat den von Boncqueau abgeschlossenen Vertrag wegen Errichtung einer serbischen Nationalbank fast einstimmig abgelehnt. Das von der Regierung vorgclegle Budget bezif- fert die Einnahmen und Ausgaben auf ca. 19tz Millionen Dinar-. Bukarest, Mittwoch, 21. Januar, Abends. (W. T. B.) Das Parlament bat heute seine Ar beiten wieder ausgenommen. In der Deputiitenkammer wurde vom Finanzmini- ster eine fürstliche Botschaft verlesen und der vom Senat revidirte Gesetzentwurf über den Rückkauf der Eisenbahnen zur nochmaligen Berathung emgebracht. Der Minister legte ferner das Budget pro 1880 vor und gab ein Expofe über die Finanzlage des Jahres 1879, wonach sich ein Einnahmeüberschuß von 1 Mil lion FrcS. ergiebl. Hierauf wählten die Sectionen ihre Delegirten für die Commission zur Prüfung der Eisenbahnconvention. Dem Vernehmen nach sind 6 Delegirte der Commission sür den vom Senat revidir- ten Gesetzentwurf und 1 dagegen. Dresden, 22. Januar. Die gemeinsamen Minister Oesterreich-UngarnS haben dieser Tage nn Gesammtausschusse der unga rischen Delegation sehr bemerkenrwerlhe Mittheilungen über den Stand der Verwaltung in den occupirten Ländern abgegeben. Die Minister constatirt"!,, daß es der Monarchie in verhältnißmäßig kurzer Zeit ge lungen ist, in die verwahrlosten Zustände Bosniens und der Herzegowina Ordnung zu bringen und eine geregelte Verwaltung einzurichten; daß ferner die gegründete Hoffnung vorhanden ist, die Steuer- uno Feuilleton. siedigiri von L>rro Banck. Nichtamtlicher Theil u e b e r s i ch t. reitgraphische Nachrichten. ZeitungSschau. LagrSgrschichte. Dresdner Nachrichten. Statistik und LolkSwirthschaft. Beilage. Börsennackrichten. den doch auch Gelegenheit haben zu sehen, wie un wissenschaftlich die Behauptung weiter Kresse der soge nannten „wissenschaftlich Gebildeten* ist, welche sagen, die Bibel stehe mit den Ergebnissen der modernen Wissenschaft — eS wird ein unsagbarer Mißbrauch mit diesem Worte getrieben — m Widerspruch. Ist doch die Asfyriologie gerade ihr modernster Zweig. — Die vielfachen Berührungen der beiden in Frage kommenden Völker, wie die Bibel sie giebt, werden nach den verjch ebensten Seiten hin von den Inschriften bestätigt, und namentlich der allgemeine Hintergrund, von dem die einzelnen biblischen Notizen sich abheben, tritt durch die Monumente immer klarer und in immer größerer innerer Harmonie mit jenen hervor. „Die Concordanz der Thatsachen zwischen Bibel und In schriften ist eine zwar nicht absolute aber im Großen und Ganzen durchaus befriedigend,* sagt Schrader. DaS wird sich auS dem folgenden Ueberblicke ergeben. Ahab von Israel ist der erste König, der auf den Inschriften erwähnt wird Er scheint dort gelegentlich eines Berichtes Salmanassar'S II. über die Schlacht bei Karkar 854 im Bund mit Benhadad von Damas kus und überwunden von Salmanassar, gegen welchen er 2000 Wagen und 10000 Mann entsandt hatte. Dieser Bund und wa- ihm vorauSging, ist nun mtt 1. Kön. 20 34 zu vergleichen; danach hatte Ahab 'n der That den syrischen König Benhadad erst bei Aphek besiegt, ihn aber dann gegen da» Versprechen, die ehedem Israel entrissenen Städte heraus geben zu wollen, nicht nur frei ziehen lassen, sondern sogar einen Bund mit ihm geschlossen. Die Bibel sagt N'cht, gegen wen dieser Bund sich richtete: Das sagen uns die Inschriften. Die Vereinigung gefchah gegen to8«r»teupr^l«er ktlr Uso «lasr kvtitrvUv 20 kl. Vater „kios«»aät" Tis Lett« SO kl. Lrocbelnent Dtßliok mit Fuemrkme ävr 8oaa- avä keiortaze Xdsmi» siir den kot^enäso lug. Z«n- (Pu »co 200-t» M «. , MatZ» nd. Rogz« br. 188,87« t. »., «K ick., weichem ». Jc.n-^ «0,70 L «., 4,80 M « mtt. H« i4»,00 Mp henk. Wei« — !k.; Lol lrieng-ubc del »er B.iunloh I zu M-ulelmzl zu Meusel I «ctirn - t I bz; -22k bj. Lol uychl. 40 TZ >o S. ll ilil enver 2?SZ ; Bertdvnnl >. Priorn^.! I iegen Lugars :,oruat4amül SO ».; Aclien iSb dZ Stein!.-« «I »aclien Lick 812-80» L, I bz.: do. Lch-I r Bergdah l irüammarivl ; do. Priors .; OetSniN» noritSteacnal ergewerlichcz nberg L 1 S. lll. 44>>I V. Interim»! rgtactien z s 80 llNuchtt d. 1440 »s rein 2 «eim jahr projectirten Bohrverfuche sicheren Aufschluß ge währen. UebrigenS ist nach übereinstimmender Ansicht hervorragender Fachmänner Hoffnung auf Auffindung eines unterirdifchen SalzlagerS vorhanden, welches je nach seiner Beschaffenheit in der Form von Steinsalz oder Soole zu gewinnen wäre. Die Versiedung der Soole würde durch die Tuzlaer Kohlenlager sehr er leichtert. Sämmtliche Salzquellen von Ober- und Untertuzla, Grabovica, Lipnica und Siedl-Krt bei Sokol wurden von dem Bergrath Paul gründlich durchforscht und liegen vollständig in einer geraden StreichungS- linie innerhalb derselben Schichten, gleichweit von der Grenze deS Grundgebirges entfernt. Sie sind am 19. Juni verflossenen Jahres für das Land occupirt worden. Die Eisenfchätze Bosniens werden geradezu als „groß artig* bezeichnet. Das gewaltigste Eisenlager findet sich in der Gegend von VareS beim Eisenberg, den man in Zukunft wohl daS „bosnische Eisenerz* nennen dürfte. Bergrath Herbich hat mtt möglichster Ge nauigkeit die Erstreckung der Rothsteineisenlager vsn Bares erhoben. Es ergab sich eine Längenausdehnung derselben von 3600 Fuß bei einer durchschnittlichen Mächtigkeit (Breite) von 600 Fuß. Die bedeutendste Höhe erreicht dieselbe beim Divinicaberge am linken Gehänge der Stabnia mtt 742 Fuß, während die gegenüberliegende Höhe am Potocibache nur noch 350 Fuß beträgt. Man hat es hier mit einer Erzlager stätte zu thun, deren Eisengehalt, nach Abschluß deS erodirten Theils der abgebauten Mittel, der tauben Schiefereinlagerungen, welche zusammen auf die Hälfte deS Kubikinhaltes geschätzt werden, ein Quantum von ungefähr 200 Millionen Cenlnern aufweist. Diefe groß artige Lagerstätte liegt vollkommen aufgeschlossen zu Tage, so daß der Abbau ohne kostspielige vorbereitende Schacht- oder Stollenbatlten für Gewinnung der Erze betrieben werden kann. Bei rationeller Anlegung von Tagbauten können die Gewinnungskosten auf ein Mi nimum herabgedrückt werden. Der sür Verschmelzung des Eisensteins nöthige Brennstoff erscheint nach den Ergebnissen der Forstexpertise vollkommen gesichert, in dem sich östlich von VareS zwischen Borovicza und Dobosica ein großer Staatswald befindet. Den ge waltigsten Reicinhum an Fahl- und Kupfererzen bietet jedoch das Erzgebiet von Kresevo und Foinica, welches eben falls im Juni verflossenen Jahres sür das Land in Besitz genommen wurde. Bergrath Herbich und Oberbergraih v. Mojsi'ovics habendiesc Districle erforscht. Tas erzführende Gestein zeigt dort eine frappante Aehnlichkeit mit dem sogenannten Schwazer Kalk der Alpen. Es wurden daselbst 5 Kategorien von Erzlagerstätten beobachtet: eisenerzführende, kupfer- und silbererzhaltige, quecksilber-, antlmon - und manganführende. Was die ersten an belangt, so weist das Gebiet theils Braun- und Roch eisenerz, theils Eisenglanz auf. Es treten hier diese Erze sowohl im Dolomit als in den älteren Schieser gesteinen von Kresevo und Fojnica auf, sind parallel den Gebirgsschichten eingelagert, scheinen jedoch keine sehr große Ausdehnung m streichender Richtung zu gewinnen. Von den im Flußbett der Kresevica vor kommenden Kupfer- und Silbererzen bestehen die letz teren aus Antimonsahlerz mit einem Silbergehalt von 17 Procent, welches in derben Partien oder in 1 bis 2 Zoll mächtigen gangartigen Ausscheidungen inner halb von Schwerspath vorkommt. Es wurde übrigens außerdem im Kresevicathale noch ein mächtiger Quarz- aang mit Fahlerz und im Kostanicathale ein Schwer- spathgang mit Fahlerz und Ankerit ikohlenfaure Kalk art) beobachtet. Die zahlreichen Ausbisse des edlen Erze- und die günstigen Angriffspunkte, welche dieses vollkommen unverritzte Gebiet überall darbietet, lassen dem Bergbau daselbst ein glänzendes Prognostikon stellen. Was die Quecksilbererze dieses Gebietes anbe langt, so bestehen dieselben durchgehends auS Zinnober, welcher in Dolomiten auftritt. Diefes Erzvorkommen 8,28« 04,80» 02 » 08 80« 0«. 7 b,. 8». 04,28 » 00«. 02 ». »» 02,80 » «bj 00 G 8». 02,28 ». 02«. 08« 08». 02 78» 01,80 ». l4ip^: Lran4«tetter, 0ommu,«»oiiLr äo» t-rsoäner L»wi>ur» lorit» Vl«o ». N: L koAlcr, Nerlin rr»z-l.«ix,iz ?e»u2turt ». H.Hitovb-u: A«t^. Hielt»: L. Xornict, /»« ati : F Lck/ott« Lr»»I»o: Ltanj/en » kürvsu; VdiouUt,: Fr. ^rouilture ». H.: F u. F 6. Z/eri'mann- »okv vürM»: Or. S*L»ovr: 6. ». H. » « r a « 8 x «t»«i-r Ilüniel. Lrpsäition äs« I ^ovru»t», Drehten, Xo. 20. Agrarfrage einer allmählichen, allen Betheiligten gün stigen Lösung zuzuführen. Die Darlegungen der Mi- Nister bitten eine Fülle von wichtigen detaillirten Aus schlüssen und geben ein klares Bild der Einrichtungen in den occupirten Ländern und des Zustandes, m welchem sie sich seit der Etablirung der Herrschaft Oesterreich-UngarnS dortselbst befinden. Der Reichs- finanzministrr Baron Hofmann legte dar, daß im Laufe des vergangenen Sommers unter dankenSwerther Mitwirkung der beiden Regierungen eine genaue wissenschaftliche Durchforschung der Montan- und Forst werthe des Landes durch Experten stattgefunden habe, deren Resultate bereits norliegen. Nach dem Ergebnisse dieser Durchforschung stehe eS außer allem Zweifel, daß das Land überaus reiche Schätze in forstlicher und montanistifcher Beziehung habe. Der Minister bedauerte aber zugleich, daß dieselben gegen wärtig nicht verwerthet werden können, da eS der Re gierung zu ihrer Ausbeutung an den notywcndigsten Mitteln fehle. Was das Montanwesen betrifft, so be merkte der Minister, daß insbesondere bei VareS sehr reiche Eisenlager und in Kresevo Fahlerze und Queck silber Vorkommen und daß in vielen Gegenden des Lan des sehr reiche Braunkohlenlager vorhanden seien. Die Ausdehnung der Forsten sei eine sehr bedeutende, sie besitzen, wie bereits bekannt, einen Werth von ca. 30 Millionen und eine Ausdehnung von 104 Quadrat meilen. Der Minister bemerkte bei Mittheilung dieser Zahlen, daß eine solche vage Bewerthung erst dann erne reelle Bedeutung ei langen werde, wenn es gelungen sein wird, durch Herbeiziehung fremder Capitolien und der Kräfte deS eigenen Landes eine rationelle Bewirth- schaflung dieser Forsten zu ermöglichen. Dies werde bei den Forsten auch dadurch erleichtert werden, daß über die EigenthumSverhältmsfe in diesem Punkte schon mehr Klarheit gewonnen ist, indem sich herausstellte, daß die Forsten fast durchgehends StaatSeigenthum sind. Ueber die Resultate der wissenschaftlichen Durchforfchung enthalten mehrere Artikel der Augsburger „Allge meinen Zeitung* ausführliche Details. Diese Artikel beschäftigen sich mit Bosniens Mineralschätzen und dem Waldreichthum Bosniens und der Herzegowina. Das neue Regime zählt die Beförderung einer gefunden Entwickelung des Bergbaues -u feinen ersten Aufgaben und glaubt gerade aus diesem Wege den Wohistand deS Landes heben zu sollen. Man unternahm daher im Verlaufe dieses Sommers die Exploration eines mehr als 1000 Quadratmeilen umfassenden Gebietes, welches auf den geologischen Karten Europas bisher als unerforscht bezeichnet wurde Drei Geologen, Ober- bergrath v. Mojsisovics, Or. Emil Tietze und vr. A. Bittner, wurden aus Empfehlung der geologischen Reichs anstalt in Wien mit Anfertigung einer geologischen UebcrsichtSkarte deS occupirten Gebietes betraut. Die Forschungen dieser Gelehrten haben zunächst zur Ent deckung zahlreicher Kohlenbecken geführt, darunter 7 ersten Ranges. Dasjenige von Zenica ist beifpielSweise 10—12 Irm breit und 85 irru lang, Banjaluca 8 lcru breit und 60 lcw lang, Blhac 8 km breit und 30 lrw lang. Das Kohlenbecken von Zupanjac ist 30, dasjenige non Bugovjno 25 1cm lang. Kleinere Kohlenlager sind an 23 verschiedenen Orten entdeckt worden. Salz findet sich in Bosnien in großer Reich haltigkeit, und zwar theils in Tertiärblldungen, theils in den paläozoischen Schiefern, welche zwischen den Triaskalken eingeschaltet sind. Das Salzvorkommen in Tuzla gehört den Tertiärblldungen, beziehungsweise den Marinmcditeiraubildungen an, einem weitverbrei teten Complex von Conglomeraten, Tegeln, Mergeln und Leithakalk welcher geologisch identisch mit dem Niveau der galizischen Salzlager ist. Ob hier em fester Salzstock vorausgesetzt werden kann, oder ob man eS nur mit einem durch Salz imprägnirten Haselgebirge zu thun hat, darüber werden wohl die für das Früh- Historische Bestätigungen de- alten Testament». Unter dem Titel: „Die assyrischen Ausgrabungen und daS alte Testament* hat Vr. Rudols Buddensieg in den „Zeitfragen de» christlichen Volkslebens* (Ver lag von Gebrüder Henninger in Heilbronn) eine sehr sinnige Zusammenstellung vieler jener Hieroglyphen und Keilschristentzlfferungen auSgearbeitet, die eine Er läuterung und ebensosehr auch eine realistisch historische Bejahung für zahlreiche hochwichtige Nachrichten de» »lten Testamente- bilden. Die Forschungen von Layard, Bluth, Talbot, Boscaven, Oppert, Lenormant, Mönant, Delitzsch, Schrader, Sillem, Dunker, Eber», Brugsch, LepsiuS u. A. sind dieser Arbeit zu Grunde gelegt und die ehrwürdige Monumentensammlung deS britischen Museum» ist der geweihte Ott, an welchem die Steine in verschiedenen Zungen so laut und unwiderleglich »ur Nachwelt reden. Freilich hat die unermüdliche Wissenschaft jene Zungen erst durch die Entzifferung der allen Schrist lösen müssen, ein große-, noch nicht beendetes Riesenwerk unserer Tage. Eine Kunde ergänzt oder berichtigt da die andere, und saft jede- Jahr erhellte da oder dort rin weitere- Etück stromaufwärts im Gebiete der Gefchichte. Für h'storifch gehaltene Personen wuchsen dadurch noch oft an Größe und idealer Bedeutung, daß sie zu typischen Mythenbildern wurden, andere nahmen eine von der bisherigen verschiedene Physiognomie an. Die eine Thatsach, schrumpfte unter dem Lichte, welche das Stu ¬ dium der neuentdeckien Monumente auf sie warf, zu- fammen, andere wieder wurden auS blofen Namen und Schatten zu Menfchen von Fleisch und Blut, zu sarbigen greifbaren Dingen, zu Verhältnissen und Zu ständen, die bis ins kleinste Detail zu verfolgen waren. Die Naturwissenfchaft hat durch Anwendung deS Mi kroskops in den letzten Jahren neue Welten ausge schlossen, die historische Wissenschast hat in dieser Zeit namentlich auf dem Gebiete der Urgeschichte der Mensch heit mit den Hilfsmitteln, welche die Monumente boten, nicht« Geringeres geleistet. Die Funde jener sind dem großem Publicum in zahlreichen Schriften zugänglich gemacht; die Entdeckungen dieser verdienen nicht min der in ihren Hauptzügen auS den Kreisen der Gelehr ten in die deS Volke« hinübergeführt zu werden. Bringen sie doch auch für die christliche Weltanschau ung die erfreuliche Thatjachenkunde von einer merk würdigen Gewissenhaftigkeit und geschichtlichen Richtig keit biblischer Schilderungen. E« wird Niemand anuehmen, daß für da« gläubige Gemüth und die stille Beantwortung feiner GcwissenS- fragen jene Bestätigungen den würdigen Urtext der heiligen Schrift würdiger und religiös gewichtiger er scheinen lassen. Der lebendige Glaube hat nie nach der Besiegelung durch Profanbeweise verlangt und kann dies nicht, ohne sein Wesen gegen ein anderes Element zu vertauschen, daS al» eine Verstande-ocuon >n die Sphäre de« Wissen», die zugleich die Sphäre de» Zweifel» ist, hinüberlenkt. Für diese Wissen»sphäre aber bittet e» eine Er weiterung de» Horizonte», eine Befestigung der Fun damente, wenn sich vor unseren Augen die alte, so oft skeptisch glossitte Tradition in Wirklichkeit verwandelt. So tritt z. B. seit den Arbeiten von Lepsius, Brugsch, Ebers u A. die ägyptische Anerkennung des Pentateuchs immer mehr zu Tage Eber« nimmt sür seine rein wissenschaftlichen Untersuchungen das volle Recht in Anspruch, freie historifche Knill zu üben. Er fagt: diese werde allerdings um so pietätvoller austreten, je tiefer ihn jeder neue Tag deS Stu dium» in die Verehrung jener wunderbaren Urkunden einführt. Um den sachlichen Interessen und den über zeugenden Beispielen der biblischen GeschichtScontrole durch die Entzifferung von Inschriften sofort nahe zu treten, wenden wir un« von der mosaischen Materie nach Asien und referiren hier Einige» von Dem, wa» Buddensieg bei Gelegenheit der KönigSgeschichte sagt: Merkwürdig sind die assyrischen Parallelen zu dieser jüdischen KönigSgeschichte. Denn auf diese geschicht lichen Partien de» alten Testaments wirft da» unge heure Material de- britischen Museum» seine Hellen Lichter. ES muß natürlich unterbleiben, die wissen schaftliche Detailarbeit vorzuführen und das Interesse des Lcser» durch Darlegung des ganzen philologisch historischen Apparates zu ermüden. Indem ich de» halb hier in der KönigSgeschichte nur die gesicherten Resultate der Forschung berücksichtige, die angezwelselten al» solche bezeichne und Schlüsse auf sie zu bauen ver meide, verknüpfe ich im Folgenden die einzelnen Er gebnisse wesentlich nach ihrer Zeitfolge. Gleich >m Vor au» bemerke ich, daß zu einem Urtheil über die chro nologischen Congruenzen die Materialien mir noch nicht genügend bearbeitet erscheinen, und daß de»hald ihre Verwendung in dem Kampfe de» Für und Wider nicht ohne Gefahr ist. Abei wir werden im Folgen- ,». i Ku.» i». >». 1,28 ». I K.u ». >b». i,78 d» w» 1,40 ». ,0 » >,28 K.u ». )bu» 1» >8,78 « !,80 ». »K». 4,80 K.U ». 4«. S,80 ». 4 K.U.». »»MN rstaa, Uhr. S» der Im Lap. 2i ifchühc,
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