Dresdner Journal : 08.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-08
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- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- LDP: Zeitungen
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-06
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- Dresdner Journal : 08.06.1880
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1880 ^130 Dienstag, den g. Juni zdnnn»»«»kpr»t»r DrrMerMnrml )« G Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. s. im im im im im Müller. Müller. Nichtamtlicher Theil <t«ch»vt»cd«v keioke» tritt kost- n»<I 8towp«l,ii»oIUi»T tu»»». I» 6«vt»c5«» : ILkrlieti: . . It HjSkrliek: 4 Hark b0kf. ^'o»«lo«Humio»rn: 10 kl S-B. 7b bj. 25 G. Finanz-Ministerium, von Könneritz. Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nackrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Zscho pau. Schneeberg. Freiberg. Bautzen.) >». ,G. »ÜÄ. >0Ä. i 8. , iü«. ?elegrapdischr Nachrichten. ZeitungSschau. (Paix. TempS. Montags Revue. Wiener Allgemeine Zeitung.) TagrSgrschichte. (Dresden. Berlin. Köln. Buda-Pest. Agram. Paris. Rom. Madrid. London. Tetinje. Belgrad. Bukarest. Konstantinopel. Kairo. Chi cago. Buenos AlreS.) Statistik und LolkSwirthsckaft. EingesandteS. Feuilleton. s. UI. 47 H Jntenms- ticn »«8-»w uthen 1440 1535 Ä.; n Vereins- Dresden, am 2. Juni 1880. Ministerium des Innern, v. Nostitz-Wallwitz. Bekanntmachung, den Commissar für den Bau einer Secundär- eifenbahn von Schwarzenberg nach Johann georgenstadt betreffend. DaS Finanz-Ministerium hat die Geschäfte eines LommissarS für deu auS Staatsmitteln auSzuführenden Bau einer normalspurigen Secundäreisenbahn von Schwarzenberg nach Johanngeorgenstadt dem Mitglied« der Generaldirection der StaatSeisenbahnen Finanzrath Robert Theodor Opelt übertragen. Dresden, am 1 Juni 1880. Feuilleton. Aediqirt »on Otto Banck. des Vereins „Moguntia", der von einer Lastpartie nach Heidelberg zurückkrhrte, erfahr grftrrn Abend 10 Uhr bei Lampertheim einen Zusammenstoß mit dem fahrplanmäßig 8 Uhr 3 Minuten von Frank furt a. M. abgehenden, 10 Uhr iu Lampertheim eintreffrnden Zuge. Lom Personal ist Niemand beschädigt, von den Passagieren mehrere. Die Ursache deS Unfalls besteht darin, daß der Ber- gnügungSzug bei dem Haltesignal vorüberfuhr. Wien, Sonntag, 6. Juni. AbendS. (W. T. B.) Der Zusammentritt der Botschafterconferenz iu Berlin ist nunmehr auf den 10. d. M. fest- war, sind die etwaigen Mißerfolge desselben durch die Vorgänge in Paris reichlich ausgewogen wor den, und die philhellenische Strömung behauptet in Paris und London das Uebergewicht. Emen Ausdruck der französischen Auffassung der Frage giebt uns der obenerwähnte osficiöse Artikel des „TempS", der in sehr expressiver Weise sagt: „Die Action der neuen englischen Diplomatie in Konstantinopel und Indien stellt sich bis jetzt als die glücklichste und er folgreichste Initiative des LabinetS Gladstone dar. Bereits lassen sich die ersten Resultate wahrnehmen. Hr. Göschen hat keineswegs, wie die europäische Presse zu melden wußte, in Paris nur eine freundschaftliche Reserve gefunden; eS ist im Gegentheile zu bemerken, daß in Paris die ersten Anträge deS Granville'schen Circulars sich zu der einmüthig angenommenen Pro position jener Conferenz der Signatarmächte deS Ber liner Vertrages zugespitzt haben. Die Conferenz wird die griechische Grenzregulirung zum Gegenstände haben... Die anderen Fragen, die albanesische und armenische, werden besser in Konstantinopel verhandelt werden. In allen diesen Angelegenheiten aber ist Hr. Göschen sicher, in Gemeinschaft mit dem Vertreter Frankreichs zu handeln. Er kann auch aus den Vertreter Italiens zählen, und das Princip seiner Action dürfte zu sehr den Ideen consorm sein, welchen die Regierung de» Zaren Ausdruck gegeben hat, als daß nicht erlaubt wäre, auch Vie Entente Englands und Rußland» zu erhoffen. Erübrigen Deutschland und Oesterreich. Hr. Göschen soll Oesterreich betreffs seiner Ideen über die Türkei ganz besonders „conservativ" gefunden haben. Und in der That hat man in Wien, trotz des Glad- stone'schen Briefes an den Grafen Karolyi, Mühe, das Bedauern zu unterdrücken über den Sturz deS CabinetS Beaconsfield, welches für Oesterreich einen so reellen Rückhalt gegen Rußland abgab. Wenn aber Deutschland und Oesterreich mit Genauigkeit die Ten denz der Gladstone'jchen Politik mterpretiren, so wer den sie finden, daß die Balkanvölker eines Tage- sür sich selbst die beste Schutzwehr gegen die panslawistische Gefahr bieten werden, der zu begegnen die Orient- Politik der deutsch-österreichischen Entente beabsich tigt. Wenn anders Oesterreich nicht vorziehl, seinem „ Drange nach Osten" zu folgen, den ihm sein mächtiger Alliirter auferlegt (siel), so wird es durch seinen Ver treter in Konstantinopel die Ideen billigen und unter stützen lassen, welche das Programm einer wahrhaft europäischen und liberalen Orientpolitik auSmachen." — Diese Schwenkung Frankreichs wird auf der Con ferenz in erster Linie eine neue Constellation der Mächte zur Folge haben. ES ist nicht zu verkennen, und der oben citirte Artikel des „TempS" macht daraus kein Hehl, daß die Spitze der neuen anglo-französischen Po litik sich gegen Oesterreich-Ungarn richtet. Es kann daher Niemanden in Verwunderung setzen, wenn Hr. Göschen bei seinem Aufenthalt in Wien keine ange nehmen Eindrücke hinterließ. Die Ursache dieser Ver stimmung dürste weniger in der griechischen Frage und in der Stellung, welche England zu derselben genom men, als vielmehr in der gejammten Wandlung der englischen Orientpolitik zu suchen sein. Den Ausgangs punkt der letztern bildet das vom Earl Granville im Mai erlassene Circular. Die Mächte haben sich dazu entschlossen, der von dem englischen Cabinet beantrag ten Collectivnote beizutrelen; aber damit ist keines wegs gesagt, daß Einmüthigkeit bezüglich der letzten Ziele ihrer Orientpolitik herrscht. Die Collectivnote soll schon morgen der Pforte überreicht werden. Sie ist dazu bestimmt, der Pforte jede Illusion darüber zu benehmen, daß sie bei ihrem Widerstreben gegen die Erfüllung der ihr im Berliner Vertrage auferlegten Verpflichtungen auf die thaffächliche oder moralische Unterstützung irgend einer Macht rechnen könne. Keine der Mächte hatte daher Veranlassung, sich von der griechischen Frage, d. h. die Ausgleichung der Diffe renzen, welche bezüglich der in dem Berliner Vertrag festgesetzten Grenzberichtigungen zwischen Griechenland und der Türkei entstanden sind. Einem osficiösen Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" zufolge hätte die Nachricht von dem Zusammentritt der Con ferenz, laut Privatberichten aus Konstantinopel, bei dem Sullan und der Pforte einen günstigen Eindruck gemacht. Obgleich die Conferenz einer Zustimmung der Pforte keineswegs untergeordnet wurde, entfpricht es doch dem Geiste der Vermittelung nach dem Ber liner Frieden, der ihre Berathungen bestimmen soll, daß die Türkei, wie zu hoffen steht, keine Einwen dungen dagegen erhebt. Auch kann die spätere normale Ausführung der Conferenzbeschlüsse durch das Einver- ständniß der Pforte nur gefördert werden. Man verstehe auch in Konstantinopel, daß der Charakter der Vermitte lung, welchen die Conferenz haben wird, die directe Be theiligung der Türkei und Griechenlands auSschließt. Bei der früher beabsichtigten internationalen Commission hatte die Türkei ihre Zulassung verlangt und dadurch auch die gleichmäßige Forderung Griechenlands her vorgerufen, weil die Commission auf türkifchem Boden thätig fein follte, in den Augen der Pforte daher die Prärogative des Sultans in Frage kam, was jetzt nicht der Fall sein wird. In Berliner politischen Kreisen verspreche man sich eine günstige Leitung der Berathungen durch den Vorsitz deS Fürsten Hohenlohe, der, als frühern Präsidenten der Redactionscommission deS CongresseS, mit den einschlagenden Fragen ver traut ist. — Die Aufgabe der Conferenz wird keine leichte sein, da neuerdings in der Stellung der Mächte zu dem Gegenstände der Berathungen eine Wandlung eingetreten zu sein scheint. In der orientalischen Po litik Frankreichs giebt sich bereits seit einiger Zeit die Neigung kund, zur frühern westmächtlichen Allianz zurückzukehren. Diese Wendung charafterlsirt nament lich ein Artikel des „TempS", deS osficiösen Organs de Freycinet'S. Frankreich ist hiernach entschlossen, in der griechischen Angelegenheit die Politik Englands zu unterstützen. Diese Umwandlung dürste namentlich dem Einflüsse deS Königs von Griechenland zuzuschrei ben sein, der sich bei seiner jüngsten Anwesenheit in Pari» als überaus gewandter Diplomat erwiesen. Hierin stimmen alle bedeutenderen Blätter überein. König Georg hat vor seiner Abreise von Paris nach London einem Correspondenten deS Grsvy'schen „Paix" erklärt, er zweifle nicht an den guten Dispositionen Gladstone'S, auf dessen Sympathien Griechenland rechnen könne. ES gebe allerdings noch einen delikaten Punkt: das sei die Stadt Janina, eine wichtige Position, welche die Türken behalten möchten; aber mit dem Beistände der Schutzmächte und namentlich Frankreichs hoffe er, Griechen lands Sache zu gewinnen Zudem sei die Bevölkerung der Stadt griechisch und hänge dem griechischen Glau ben an. Man habe zwar gesagt, Janina wäre eine albanesische Stadt; das sei aber ein Jrrthum. Auf der ganzen Küste spreche die ungebildete Bevölkerung albanesilch; selbst in der Nähe von Athen sprechen viele Bauern albanesisch. Aber das Albanesische ist keine Schriftsprache, und übrigens bekennen sich die Alba nesen zum griechischen Glauben und schicken selbst ihre Kinder in die hellenischen Gemeindeschulen, wo Grie chisch gelehrt wird. Der König schloß: „Kurz, ich habe daS gute Recht für mich und wiederhole, daß mir mit dem Beistände der Schutzmächte und namentlich Frank reichs der Erfolg nicht auSbleiben kann. Auf alle Fälle bitte ich Sie, an meine herzlichsten Sympathien zu glauben." Auch die Beziehungen, welche Leon Say während feiner kurzen Functionsdauer m London angeknüpft hat, scheinen dazu beigetragen zu haben, die innigeren Beziehungen zwischen Frankreich und Eng land wieder herzustellen. Während der Erfolg Göschen'« in Konstantinopel bisher ein ziemlich problematischer 50 G. 5Ä. s. Ä. Ä. s. G. Ä. St. so G. 5» 5 G »OG. 15 G 0 b.u.B. OÄ. 75 Ä. 80 Ä. U. n. A. Eiscn- M ädchen: >egau. Hilling mit 1 Friedrich Ämonstadt. Jumpelt in ,maun laus den. Hrn. ohn Hans), ine Lochler h v. «Lgidy, iin Mancn- :pjarrer l>r. Fleijchcr in Hr. Keal» Magdeburg. Inder Heyne ;, ged. Bar- riettr verw. I Leipzig. Inneratenpretier kür Ueo Krum «io«r ^«pnltonsn k«tit»«l» 20 ?k. Vvt«r „Linzl»«»oät" Ui» Lell» 54 kk. I^lleli mit Minnkms Uer Sonn- voll ksiertnxe ^ventle stir Usn soljsenUen 1»^ mi. (Pro- > 200 bis » M. iS , ilbr.-Octdr. Koggen 188,00 M. , Septbc.- , steigend. Juni Juli r 84,60 M. > M. G., loco 55,20 Ä., Sep- S-, 20 000 - M. -ept.-Octbr. tei i MHI. !6S. ». Telegraphische Nachrichten. Mainz, Montag, 7. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ) Ein Ertrazug mit circa 300 Mitgliedern ward endlich Professor der Akademie und würde wahr scheinlich in Düsseldorf geblieben sein, wenn man in dortigen Künstlerkreisen nicht des Meisters freisinnige protestantische Auffassung zum Conflictspunkt gemacht hätte. Der Disharmonie ausweichend, nahm Lessing die Galeriedirectorstelle in Karlsruhe an. Von Lessing'S Lausbahn als Maler kann man wohl sagen, daß sie wesentlich zwei Epochen durchgemacht hat, von welcher die erstere in der letzteren episodisch immer noch nachklang, wie sich das m mancher Dich terstele ebenso begeben hat. Es war die lyrische und die dramatische Epoche. Jene blreb in den Lessing'- schen Landschaften immer waltend, in der ersten Zeit nahm sie aber das ganze Sinnen und Trachten deS jungen Meisters ein. Ein Glück für ihn, daß die Lyrik in damaliger Zeit nicht wie jetzt daS verkommene ungeliebte Ziehkind der öffentlichen geistigen Theil- nahme, fondern der Liebling derselben war. Diese lyrisch-epische, belletristische Zeitsecle der allgemeinen deutschen Production und ihres Genusses trug gerade in jenen Tagen ein romantisches Gewand. Der romantischen Schule, von der CulturgeschichtS- Wandlung und den Dichtern geschaffen, von den Düs seldorfern bereit- in die Farbe übersetzt, schloß sich auch Lessing an. Doch immer individuell, wurzelecht und in seiner gesunden Originalnatur zu kräftig ange legt, blieb er allen Nachahmungen so fern, wie den krankhaften, sinnlich sehnsüchtigen Weichlichkeiten, zu welchen sich die Romantik auch in der Malerei be trübend genug verlor. Bilder wie „da» träumende Königipaar", „Leonore" (nicht zu verwechseln mit „die beiden Leonoren" von Sohn), „der Räuber und sein Kind" und andere ähn- )S. SO b.u.G. Ä. 50 G. 50 G. Uche Schöpfungen, denen sich auch Stimmungsland schaften („Mondaufgang", „Ruinenfchlucht", „Eifel- gegenden") anschließen, bekunden das hier Gesagte. Eine sanfte, aber stets tiefe Melancholie, eine elegische Empfindung, eine tragisch, doch harmonisch in Weh« muth ausklingende Weltanschauung behalten eine ewig menschliche Berechtigung im Reiche der Poesie wie der Kunst. Und in solchem Sinne, fern von der Flach heit unl behaglichen Daseinsmittelmäßigkeit freundlicher Idyllen hat das ernst träumerische Gemüth deS MalerS auch daS mächtige Rauschen des deutschen WaldeS ge hört, den Stimmen des Wildes, dem Sang der Vögel gelauscht, gleichviel, ob ihn seine Einbildungskraft im Hellen Mittagslicht der Gegenwart, oder in der ge heimnißvollen Dämmerung des Mittelalters durch die Buchen- und Eichengründe dahinführte. Mit dem festeren Ergreifen der Historienmalerei, in welcher Lessing die wuchtigsten GeschichtSthaten (nicht „Begebenheiten") gedanklich verarbeitete, Kat der große Maler sofort in seine zweite Phase, in die dramatische, ein. „Die Hussitenpredigt", „Huß auf dem Constan zer Concil", „Ezzelin, von Mönchen zur Buße er mahnt", „Gefangennehmung deS Papstes Paschali» durch Heinrich V.*, „Huß vor dem Scheiterhaufen", „die Disputation Luther'» mit Eck", „die Vertheidi- gung eines Engpasses durch Schützen" — alle diese Werke greifen in den Herzpunkt der modernen Ma lerei ein, schildern daS Zeitereigniß in der geistigen Spannung des Momente- und lehnen sich nur an eine Stütze an, die für das Kunstwerk leben-berechtigt ist: an die mächtige Individualität des schaffenden In- dividuumS. Sie spricht laut auS allen Lessing'schen Gemälden. Otto Banck. gleichmäßig vertheilt zu sein scheint, räumlich, wie durch die Wichtigkeit der Action (Odysseebilder), domiuirt doch endlich die Landschaft und wäre eS auch zuweilen nur durch jenen Vorsprung, den die überwiegenden technischen Studien dem im Spiegel der Kunst Dar gestellten verleihen. Bei Lessing kitt eine ganz andere Art deS Wir kens hervor: Er hat zwar auch Landschaften geschaffen, die im großen Zusammenhang mit ihrer Staffage zu gleich historische Genrebilder sind, außerdem stellte sich aber seine Production entschieden auf das Feld der Landschaft»- oder der Historienmalerei, Werke bildend, bei denen der Uneingeweihte seine Doppelnatur und feine technische Herrschaft in zwei Phasen niemals ahnen würde. Die Lessing'schen Hussiten- und Resor- mationSgemälde verrathen ebenso wenig den Land schaftsmaler, wie seine Bilder von Wald und Berg und Thal die Fähigkeit psychologischer HerzenSent- hüllung offenbaren, durch welche der Großenkel de» berühmten Poeten an die CharakterisirungSkrast des Letzteren erinnert. Als Lessing (der am 15. Februar 1808 zu Bres lau geboren war) sich aus innerm Drang und gegen den Wunsch feine- Vater- vom Architekturstudium abwandte, und sehr bald durch zwei Landschaften (einen Kirchhof und eine Kirchenruine) hervortrat und dann von der Berliner Akademie zur Düsseldorfer über siedelte, erwarb sich Schadow da- Verdienst, da» junge Talent nachhaltig zu erkennen und durch persönliche Lehre zu unterstützen. Schadow hat sich durch diese Frisch« wohlwollenden Urtheil» ostmal- ausgezeichnet. Später, 1830, al» Schadow nach Italien ging, über trug er Lessing einen Theil seine« Wirken», dieser Dre-den, 7. Juni. Der Zusammenkitt der Botschafterconferenz in Berlin ist nunmehr auf den 16 d. M. festgesetzt. Den Gegenstand derselben bildet die Vermittelung der I. Bezirke (Dresden) Karl Eduard Frießner, II. Bezirke (Chemnitz) HanS Friedrich Wasserschleben, III. Bezirke (Zwickau) Ernst Wilhelm Kunze, IV. Bezirke (Leipzig) Karl Robert Braun und V. Bezirke (Löbau) Wilhelm Han- Grund. Karl Friedrich Lessing -j-. Schon in unserer vorigen Nummer wurde der am 5. Juni eingetretene Tod diese- großen deutschen Zeit genossen gemrldet, eine» Manne-, dessen künstlerischer Charakter der reichen ProductionSkraft seine» wunder baren Talente» Weihe und edle Richtung gab. Nicht nur seine Schöpfungen, auch fein indirekter Einfluß griff bedeutungsvoll in die moderne Malerei ein; ihre Gesammterscheinung würde ohne Lessing eine weitaus einseitigere, ärmere und, was mehr sagt, viel weniger nationale im echt deutschen Sinne gewesen sein. Da» Merkwürdigste ist, daß man die» Factum nach zwei Seiten hin constatiren darf: e» gilt mit gleicher Kraft für da» Gebiet der Landschaftskunst, wie für da» der Historienmalerei. Nur annähernd war in neuer Zeit schon einmal ein ähnlicher Dualismus, eine Doppel begabung in zwei Kunstsphären vorhanden. Bei dem verstorbenen Friedrich Preller (senior) nämlich, der al» Landschaftsmaler mit hervorstechender, stilvoller Tüchtigkeit und Naturtreue die Darstellung einer großen historischen, kompositionell au»gebreiteten Staffage um faßte. In dem gebrauchten Worte Staffage jedoch liegt e» schon, daß Preller, dessen Verdienste noch in andern Qualitäten zu suchen find, immer auf dem Boden der Landschaft stehen blieb und diese Sphäre während seine» ganzen Leben» zum Hauptaegenstande seine» Schaffen» machte. Auch in solchen Bildern, wo da» Interesse auf den Menschen und auf die Natur Die „MontagSrevue" meldet: Bon Seite der Negierung werden die Landtage keine nennen»- werthen Vorlagen erhalten; nur dem böhmischen Landtage dürfte ein auf die Aenderung der Land- tagSwahlordnung bezüglicher, die Wahlprokedur de» Großgrundbesitzes betreffender Gesrtzvorschlag zu- gehen. Derselbe dürfte jedoch keine die Rittergüter im Egerer Kreise tangircnde Bestimmung ent halten. Buda-Pest, Sonntag, 6. Juni, Abend». (W. T. B.) Der Finanzausschuß der Deputirtentafrl hat den Gesetzentwurf über den Ankauf der Eisen bahnlinie Agram-Karlstadt nebst dem betreffenden Vertrage gleichfalls genehmigt und den Gesetzent- wurf über die Ergänzung de» Grenzbahnnetzr» mit den von dem EommunicationSauSschuß gestell ten Abänderung»anträgen angenommen. Pari», Montag, 7. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Am gestrigen Tage haben 5 Wahlen für die Deputirtenkammrr stattgefunden. Bei der in Lyon stattgehabten engern Wahl wurde Ballue, welchen die gemäßigten Republikaner unterstützten, mit 82S0 Stimmen zum Deputirten gewählt. Llanqui erhielt nur 5S47 Stimmen. (Bgl unsere Pariser Coirespondenz unter „Tagesgeschichte".) In Brest wurde der Bischof Freppel von Anger» ge- wählt, in Limoge» und Rochefort ohne Gegenkan didaten die Republikaner Penicaud und Pouliot. In Lorievt ist eine Stichwahl erforderlich zwischen den beiden Republikanern Mathieu Boy und Jour- nault. Moute-Besuvio, Sonntag, 6. Juni, Mittag». (W. T. B.) Die Eröffnung der Lesuvbahn hat heute stattgefunden. Bei dem zur Feier der Er öffnung veranstalteten Banket, an welchem etwa 150 Personen, darunter die Spitzen der Behörden, Theil nahmen, brachte der Concesfionär Oblight einen Toast ans die Kronprinzessin de» deutschen Reiche» und von Preußen, die erste Dame, welche die Bahn benutzt hat, au». Der Toast wurde mit stürmischem Beifall ausgenommen. Der regel mäßige Betrieb der Drahtseilbahn beginnt morgen. St. Petersburg, Sonntag, 6. Juni, AbendS. (W. T. B) Der Kronprinz de» deutschen Reiches und von Preußen ist heute Abend 6 Uhr hier ein getroffen. Derselbe wurde am hiesigen Bahnhofe von sämmtlichen Großfürsten nnd in Zarskojeselo vom Kaiser empfangen. Gleichzeitig mit dem Kronprinzen find auch der Prinz Alexander von Hessen und der Herzog Paul von Mecklenburg- Schwerin hier angekommen. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Der Assistent bei der Fabriken- und Dampfkessel. Inspektion im III. Bezirke Schiffner zu Zwickau ist VE 1. Juni d. I». in gleicher Eigenschaft unter Ueberkagung der Stellvertretung deS Inspektor» in oen II. Bezirk nach Chemnitz, der Assistent im zuletzt gedachten Bezirke Sagasser dagegen von demselben Zeitpunkte an in den III. Bezirk nach Zwickau versetzt worden. Jngleichen sind von dem gedachten Tage an al» Assistenten bei der Fabriken- und Dampfkesselinspection neu angestellt worden: losorntennanntim« «nsiriirt», l^ipri^^ Ff DreiUner 3ouruitt»; - NirN» Vi«o l^ipitss rrLottart ». Ni L I'oAter, L-rUn rr*oktiu-t ». M. N«rlu»: L. , Nr«»«»: F Lctüotle Nr»,l»a: F. LianAen'» Lürvnu; 0d»mnit»: Ff. kriwkkurt » M.: F u. F <7. »ok« llnokli >n<IInnx; oSrM,- Siuu»ovr: 0. /<>, Nerlt».rr»»>ltorl ». ». 4tart^»rt: Siwdiu,: F Le«»«'. Iküniel. kiiwäitiov äe» DrcuUllsr 1v»r»»I», i>re-cien, XvinsserullitE Lo. 20. G. S. Ä. Ä. b.u«. ^77,75 b. sU-S. 100 Ä.; N.; do. leng-obe d. B.itwtoh- Meujelwltz ,u evieusel- rn 1V0 Ä. ndvis-Ler- B ; K."N- bz. do. tl. - Ä-; S. II 135 >rein 2S10 KerSdorjer ßriorüat»- !N Lugau- itätSaclien 5 G.; Kai- l 130 G.; Lteink.-B.- aclie 34S 280 <K.; : do.Gcha- öcrgbauge- ammacttcn o. Priori- Oelsmtzer ioritätsact.
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