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Dresdner Journal : 02.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188006020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-02
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- Dresdner Journal : 02.06.1880
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676 Se. kaiserl. Hoheit die Rückreise nach Berlin antrat. — Vorgestern sanden unter dem Vorsitze deS StaatS- minister» Hofmann zwei Plenarsitzungen des Bunde»- raths Statt, über deren Verlauf wir nachstehend den officiellen Bericht wiedergeben. In der BormittagSsitzuna wurde die erste Berathung über die Dienstvorschriften, belreffend dir Besteuerung des Tabaks, sowie der Regulative sür die Niederlagen von unversteuertem inländischen Tabak und sür die Lreditirung der TabakSgewichtS- steuer, fortgesetzt und zu Ende gesührt. Die Dienstvorschriften und da- Niederlageregulativ wurden josort auch in zweiter Be rathung sestgestellt, während bezüglich de» Creditregulaliv» die zweite Berathung Vorbehalten blieb. In der salzenden Sitzung gelangten die B-stimmungen sür die am l. December d. I. vorzunehmende BollSzahlung zur Berathung. Berichterstatter war der StaatSrath Frhr. v. Spltzemberg. Ls wurde be schlossen , die von einer Lonserenz der Borftände deutscher sta tistischer Centralstellen gemachten Vorschläge wegen Ausdehnung der Volkszählung aus die Bemannung der in ausländischen Häsen befindlichen deutschen Seeschiffe, wegen Ermittelung der zu Wohnzwecken bestimmten unbewohnten Gebäude, und der von den einzelnen Haushaltungen landwirthschastlich benutzten Flächen, sowie den Antrag aus Verbindung einer Viehzählung mit der BevölkerungSausnahme — nicht zu genehmigen Im Uebrigen wurden die Bestimmungen über die Volkszählung nach den Vorschlägen der gedachten Coaserenz in erster und zweiter Lesung sestgestellt. Aus den Vortrag des Ministerresi- drnten l>r. Krüger erklärte dir Versammlung sich damit ein verstanden , daß auf der Grundlage eines von dem Präsidium vorgelegten Entwürfe» eine Zusatzacte zur .SchiffsahrtSacte sür die Donaumündungen' zwischen Deutschland und den übrigen in der Donaucommission vertretenen Mächten abgeschlossen werde. Weiter wurde noch über das PensionSverhältniß eines Cadetten- lehrerS Beschluß gefaßt und über die geschäftliche Behandlung der neuerdings eingegangenen Petitionen Bestimmung getroffen. In der heutigen (76.) Plenarsitzung des Abge ordnetenhauses passirte das Gesetz über die Ver waltungsgerichte und das Verwaltungsstreitverfahren die zweite Lesung, woraus in die dritte Berathung des Entwurfs über die Organisation der allgemeinen Lan desverwaltung eingetreten wurde. Zu einer Diskus sion gab zunächst 8 10 Veranlassung, bei welchem die Abgg. Graf Wintzingerode und Rickert für die Wieder herstellung der Regierungsvorlage plaidirten, nach welcher die fünf Mitglieder des Provinzialraths aus der Mitte des ProvlnziatausschusseS zu wählen seien, während die Commission alle zum Provinziallandtage wählbaren Provinzialangehörigen candidiren lassen will. Auch der Adg. Richter schloß sich dem Anträge an. Die Abgg. v. Rauchhaupt, Frhr. v. Heereman und v. Meyer (ArnSwalde) traten für die Fassung der Commission ein, welche, nachdem sie auch Abg. Frhr. v. Zedlitz und Neukirch (Berlin) vertheidigt hatte, bei- behalten wurde. Die nächsten Paragraphen gaben zu keiner besonderen Discussion Veranlassung. Nach § 35 hatte Abg. Zelle ebenso wie in zweiter Lesung die Einschaltung eines besonderen Paragraphen 35a bean tragt, welcher die Constituirung eines Bezirksraths sür die Stadt Berlin forderte. Die Argumente der Abg. v. Heppe und Dr. Windthorst bewogen indessen das Haus, seinem früheren Beschlusse treu zu bleiben und den Antrag abzulehnen. In der morgigen Sitzung wird das Gesetz über die Verwaltungsgerichte in dritter Lesung erledigt werden. Es soll dann eine längere Pause in den Plenarverhandlungen eintreten, um der Coinmission für die Novelle der kirchenpolitischen Ge setzgebung gegenüber Zeit sür ihre Arbeiten zu ge währen. — Unmittelbar nach Schluß der heutigen Plenarsitzung, berichtet die „N Pr. Ztg.", treten die Abtheilungen des Abgeordnetenhauses zur Wahl der Commission zusammen, welche den Entwurf bezüg lich der Abänderungen der kirchenpolitischen Gesetze vorzuberathen hat. Die Majorität dieser Commission wird, wie schon jetzt bekannt ist, aus Abgeordneten bestehen, denen daran liegt, daß die Vorlage in amen- dirter Gestalt Gesetz wird. Die Commission constituirte sich bereits heute und wird morgen ihre Berathungen beginnen. Sie besteht aus solgenden Abgeordneten: v. Rauchhaupt, Vorsitzender; Schmidt (Sagan), Stell vertreter des Vorsitzenden; Frhr. v Hammerstein, Graf zu Limburg - Stirum, Dr. Franz, Schriftführer; Frhr. v. Zedlitz und Neukirch (Berlin), Graf Wintzingerode, v. Wedell-Malchow, Dr. Grimm, l)r. v. Stadlewski (Wreschen), Dr. Windthorst, Dr Reichensperger (Köln), Dr. Brüel, Frhr. v. Schorlemer - Alst, Dr. Gneist, v. Bennigsen, Dr. v. Cuny, Kieschke, Dr. Weber (Erfurt), Klotz, I >r. Bergenroth. Der Cultusminister v. Puttkamer will, wie es heißt, zusammen mit dem geh. Regierungsrath Hübler den Lommissionssitzungen beiwohnen. Dem Abg. Dr. Falk war von seinen parlamentarischen Freunden ein Mandat für die Commission angetragen worden, er hat indeß abgelehnt und dürfte vorziehen, die Vor schläge der Commission Punkt sür Punkt bei der Gestein zu Tage legen werden. Daß die Bewaldung des Gebirges eine Besserung dieser Zustände zur Folge haben und auf daS Klima der Thäler und Hochebenen sehr günstig einwlrken würde, unterliegt nach in anderen Ländern gemachten Ersahrungen gar keinem Zweifel. Für diese tritt daher der Verfasser mit Wärme ein. — „Blüthenformen. In natürlichen Größen systematisch dargestellt und nach der Natur gezeichnet von Martin Forwerg, Lehrer an der D«r. Forwerg'- schen Lehr- und Erziehungsanstalt für Mädchen in Dresden", betitelt sich ein in 12 Tafeln Farbendruck in der königl. Hofbuchdruckerei von C. C. Meinhold u. Söhne zu Dresden erschienenes Werk sür den Unter richt in der Botanik. Hettle sich bereits das vorige Werk desselben Verfasser« „Blattsormen* der unge- theiltesten Anerkennung und wärmsten Aufnahme in der Lehrerwelt zu erfreuen, so gilt das nicht minder von den „ Blüthenformen ". Wie bei den „ Blattformen " liegt der Schwerpunkt auch bei den „Blüthenformen" in der Vergleichung, die wegen der ungleichen Entwicke lung der einzelnen Objecte an natürlichen Exemplaren ja sonst nicht gut durchzuführen ist. Die vorzügliche, eben nur von einem tüchtigen Pädagogen so gut zu treffende Auswahl der charakteristischen Formen, die außerordentlich correcte Zeichnung und die wahrhaft brillante Ausstattung, welche der rühmlichst bekannten BerlagSfirma nur zu weiterer Ehre gereicht, machen diese Arbeit zu einer schätzen-werthen für den Unter richt in der Botanik. Der Preis des Werkes (8 M.) ist im Verhältniß zur Ausstattung als ein sehr mäßiger zu bezeichnen. -e Alterthumskunde. Ein höchst interessanter anti quarischer Fund ist, nne der „Hamb. Corr." mittheilt, in Norwegen bei Sandefjord von dem Antiquar zweiten Lesung de« Entwurf« zu erörtern. Die Com mission nimmt in Aussicht, täglich von 12 bis 4 Uhr Sitzung zu hatten. Die „Nat.-Ztg." erwartet nicht, daß die Commission in weniger al- 6 Tagen auch nur die erste Lesung beendigt. Sehr wahrscheinlich wird sich daran eine zweite Lesung und die Erstattung eines schriftlichen Berichts schließen. Ob da» Plenum vor dem 14. Juni zusammentreten kann, erscheint somit sehr fraglich. Rom, 31. Mai. (Tel.) Die Unterhandlungen zur Herstellung eines Einvernehmens zwischen den Ministeriellen und den Dissidenten der Deputirten- kammer dauern noch fort. Die Rechte beschloß, bei der Wahl der noch zu wühlenden 6 Mitglieder für die Budgetcommission leere Stimmzettel abzugeben und die etwa auf sie fallende Wahl abzulehnen, da sie nicht gewillt ist, eine Vertretung anzunehmen, die der Stärke ihrer Partei nicht entspricht. Skutari, 30. Mai. Ein Telegramm der „Polit. Corr."meldet, daß gestern eine Conferenz des Comi les der libanesischen Liga mit den Bergstämmen stattgefunden hat, in welcher beschlossen wurde, ein neues Memorandum an die Consuln zu richten. (Der Wort laut des vom 19. Mai datirten ersten Memorandums liegt jetzt in der „Polit. Corr." vor.) Infolge der vom Comits der Liga auserlegten großen Contributionen herrscht große Unzufriedenheit. Außerdem zeigt sich Uneinigkeit zwischen den muhamedanischen Albanesen und den in großer Uebermacht austretenden katholischen Bergstämmen. Belgrad, 31. Mai. Man telegraphirt der „Po lit. Corr.": Vorgestern ist die serbisch-türkische Com mission zur Regelung der Vakufgüterfrage in Nisch zusammengetreten. — Für den Empfang des Für sten von Bulgarien werden große Vorbereitungen getroffen. ES werden ein Hofball, Thcütre-parc, eine große Revue und Feuerwerk stattfinden. — Der Schluß der außerordentlichen Session der Skupschtina wird am 2. Juni erfolgen — Die Aufklärungen, welche der Minister Ristic über die Eisenbahnconvention mit Oesterreich-Ungarn gegeben, haben allgemein be friedigt. Bukarest, 31. Mai. Einem Telegramm der „Polit. Corr" zufolge sind die beiden Fürsten von Rumänien und Bulgarien persönlich bemüht, den zwischen ihren Regierungen ausgebrochenen Conflict zu begleichen und die früheren guten Beziehungen wie der herzustellen. Der diplomatische Agent Rumäniens, Hr. Sturdza, wird demnächst auf seinen Posten in Sofia zurückkehren, um das Versöhnungswerk nach drücklich zu betreiben. Sofia, 31. Mai. Ein Telegramm der „Pr." meldet: Der Minister des Innern, Tischew, hat wegen des abgelehnten Gemeindegesetzes ferne Demission gegeben. Der Ministerpräsident Zankow legte einen anderen Gesetzentwurf vor. Konstantinopel, 31. Mai. (Tel.) Nachdem der Sultan das Verlangen Ismail Paschas, des vor maligen Khedive von Aegypten, nach Aegypten zurück kehren zu dürfen, genehmigt hatte, hat Tewfit Pascha dasselbe zurückgewiesen. Als daraus Jsmarl Pascha erklärte, nach Konstantinopel kommen zu wollen, um den Schutz des Sultans anzurufen, ließ Said Pascha ihn wissen, daß er in diesem Falle seine sofortige Wie derentfernung zu gwärtigen habe. — Nach einem Telegramm der „Daily News" aus Konstantinopel vom 29. Mai hätte sich der Rath der Ulemas gegen die Hinrichtung Veli Mohamed's, des Mörders des russischen Obersten Kumerau, und ebenso gegen eine Einmischung der europäischen Mächte in die türkische Verwaltung ausgesprochen. — Wie man der „Polit. Corr." aus Konstanti nopel telegraphirt, will man in türkischen Regierungs kreisen davon unterrichtet sein, daß der englische Spe cialbotschafter Mr. Göschen die formelle Weisung feiner Regierung habe, mit der Pforte nicht eher in eine Verhandlung der Finanzsrage emzugehen, als die vom Berliner Vertrage vorgefehene Einsetzung der internationalen Commission zu diesem Behuse erfolgt sei. — In Syrien ist es zu einem Conflicte zwi schen Christen und türkischem Militär gekommen. Eine Schaar Christen von Homs feierte die Rückkehr von Jerusalempilgern mit Flintenschüssen in der Nähe eines Pulverthurmes. Als türkisches Militär gegen die Feuernden aufgeboten wurde, um dieselben aus der Nähe des Pulverthurmes zu verscheuchen, gaben die Christen einige Schüsse auf die Soldaten ab, die nun ihrerseits feuerten, so daß beiderseitig einige Opfer fielen. Nlkolaison gelegentlich der Ausgrabung eines Hünen grabes gemacht worden. 12 bis 15 Fuß unter dem Gipfelpunkt des Hügels ist man auf ein Schiff ge stoßen, welches vom Vorder- bis Hintersteven 60 Fuß Länge hat. Es ist dies wohl das erste Vikingschlff (oder Knorr) von solcher Größe, welches man bis jetzt aufgefunden hat. Nlkolaison meint, daß es jedenfalls vom Anfang unserer Zeitrechnung datin. * Der Oberbauroth und Dombaumeister, Professor Friedr. Schmidt zu Wien wurde nach stattgehabter Wahl zum stimmfähigen Ritter des Ordens xour le mörit« sür Wiffenschaften und Künste, sowie der Professor Frhr.v. Nordenskjöldzu Lhristiania zum ausländischen Ritter desselben preußischen Ordens ernannt. * In Meran hat sich ein Verein aus Mitgliedern des deutsch-österreichischen Alpenvereins und Landes schützenoffizieren gebildet »u dem Zwecke, auf der Brant- acher Alpenhütte im Passeierthale, Andreas Hof er'S letzter Zufluchtsstätte, ein Erinnerungsdenkmal an den „Obercommandanten von Tirol" anzubringen. Durch eine Inschrift wird daran erinnert, daß Hofer in diefer auf einem steilen Bergabhange gelegenen Hütte in der Nacht vom 27. auf den 28. Januar 1810 nebst seinem Secretär Sweth von einem italienischen FreicorpS gefangen wurde. Man fängt jetzt wieder an, sich gegenüber den italienischen Gelüsten wärmer denn früher des alten PatriotenführerS zu erinnern. * Geh. Rath CurtiuS ist neuerlich au- Griechen land nach Berlin zurückgekehrt. Es steht fest, daß die Funde vonOlympia an Ort und Stelle in einem zu erbauenden Museum aufbewahrt werden sollen. „Ich habe e- den Eltern fest versprochen", äußerte sich König Georg. Geh. Rath Adler hat bereit» einen Plan für da» Museum von Olympia entworfen. XV. Ple»arsitz»ß «es L«»ßeSe»lt»rr«thS. W. Dretdeu, 31. Mai. Nach einer Pause setzte der LandeSculturrath heute Nachmittag» 2 Uhr seine Bcratkungen, und zwar bei Punkt 2 der Tagesordnung, Fortsetzung der Wetterprognosen fort. Hierzu ergreift Hr. Garteninspretor Krause da» Wort, indem er hervorhebt, bah Obst- und «artensreunde ausgrsor- dert werden wichten, doch ja Regenmesser anzuschaffen. Die Herren Rittergutsbesitzer Psannenstiel und Hähnel erklären sich ganz entschieden sür die Anträge. Hr geh. Forstralh Judeich-Tharandt bemerkt, daß ein» sache Regenmesser etwa aus 1b M. kommen würden, und wünscht überhaupt, datz gegen L0 meteorologische Stationen in Sachsen eingesührt werden möchten; in Böhmen kämen bereits aus 60 eine solche Station. Redner erklärt sich ebensalls sür die vorliegenden Anträge. Besonder- beantragt er aber, daß die Beträge nicht specieU aus landwirthschastlichen, sondern aus allgemeinen Fonds bestritten werden. Hr. Seiler-Neuensalz bestreitet den praktischen Erfolg der Wetterprognosen, und besonder» sür das Gebirge seien sie ganz ohne praktische Bedeutung; eine Ansicht, die wieder von Hrn. Gutsbesitzer Hähnel ennchieden bestritten wird. So würden von Landwirthen der Pirnaer Gegend diese Prognosen mit aus gezeichnetem Ersolg benutzt. Hr. Generaljccrrtär v Langsdorss erklärt sich ebenso ganz entschieden sür die Anträge der Commission. Redner be tont serner, daß nur durch sortgesetzte Arbeit ein wirkliches Resultat erreicht werden könne. Vorläufig erbietet sich noch Redner dazu, die Anschaffung von Regenmessern zu vermitteln. Es wurde hierauf zur Abstimmung geschritten und der 1. Antrag einstimmig, der 2. gegen 6 Stimmen angenommen; auch der 3. wurde gegen 2 Stimmen angenommen. Die Anträge de» Hrn. Prof. Richter wurden ebenfalls accepttrt; ebenso ein Antrag deS Hrn. Gartendirectors Krause. Hr. Rittergutsbesitzer Leutritz-Deutschenbora geht hierauf zur Frage 9 über, nämlich die Errichtung eines Lehrstuhls sür Molkereiwesen an der Universität zu Leipzig. Redner hebt vor Allem die hohe Wichtigkeit der Rindvieh zucht und des Molkereiwesens hervor. Der Dresdner Kreis- vercin sei bisher bemüht gewesen, Molkereischulen in das Leben zu rusen; indessen sei es doch von hoher Wichtigkeit, dieses auch echt wissenschaftlich aus einer Universität zu betreiben; der Besuch derselben würde dadurch sich ganz entschieden um 20 bi» »0 Procent steigern. Die Hauptsache sei nun allerdings eine recht geeignete Persönlichkeit und Reserent schlägt hierzu vr. Fleischmann, Vorstand ves Meiereiinstituts in Raden vor, eine Persönlichkeit, die sich hierzu in ganz ausgezeichneter Weise eigne. Hr. Günther-Saalhaujen ist mit der Berusung eine» eignen Docenten sür das Molkereiwejen nicht einverstanden; will vielmehr mit den bereits dort vorhandenen Kräften dieses Gebiet behandelt wissen: eine Ansicht, die auch Pros. Blomeyer- Leipzig weiter aussührt. Die Sache könne überhaupt in Leipzig in der angedeuteten Weise leicht erreicht werden, da sich bereits aus diesem Gebiet ein gut vorbereitetet junger Docent befinde. Hr. Uhlemann-Görlitz schließt sich desgleichen dem an, besürwortet aber ganz besonders die Einrichtung vou Lehr meiereien von Seiten der Kreisvereine und wünicht, daß in Sachsen etwa 10 bis 12 derartige Schulen eingerichtet werde» möchten. Hr. Leutritz -Deutfchenbora zieht hierauf feinen ersten Antrag zurück; betont aber, das Beispiel an der Uni versität Halle zeige zur Genüge, daß derartige Einrich tungen auch für Universitäten ganz gut durchführbar feien. Zu Punkt 4 der Tagesordnung, die Entwicklung der land- und forstwirthfchaftlichen Meteoro logie, ersucht Professor Blomeyer-Leipzig, da» Collegium wolle beschließen: t) Der LandeSculturrath nimmt die an ihn zur Wiener Con- serenz ergangene Einladung dankend an. 2) Es sind zu derselben 2 Delegirte zu entsenden, deren Wahl dem Ausschuß anheim zu geben ist. Ersterer Antrag wurde selbstverständlich angenom men, der zweite abgelehnt, indem bereits Prof. Bruhns von der Reichsregierung aus dorthin beordert ist. Schluß der Sitzung nach 5 Uhr; Beginn der mor gigen um 9 Uhr. Die Betriebserge-niffe der königl. Staats- eisenbuhnen. Der KohlentranSport in der Woche vom 23. bis 29. Mai. Ladungen «> SO,»» Iklo-r - au» dem Zwickauer Reviere . 66*9 Sächsische I - - Lugau-OelSnitzer Rev. 1780 S.einkohlen I ' ' Dresdner Reviere . 114b l zusammen 9534 Schlesische Steinkohlen 374 Böhmische Braunkohlen 5236 Altenburgische Braunkohlen 1276 Kohlen überhaupt 16420 Durchschnittlich p.o Tag 2346 Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement deS Innern. An gestellt wurde: der seitherige Bürgermeister zu Meerane Dr. jur. Bernyard Klotz als Bezirks assessor bei der Amtshauptmannschast zu Plauen. Befördert wurden: die Hllfsexpedienten Karl Hermann Walther bei der Amtshauptmannschast zu Zwickau und August Graf bei der Amtshauptmann schaft zu Flöha zu Expedienten bei diesen Behörden. Verstorben ist: der in Wartegeld versetzte Bureau diener Human bei der amtsyauptmannschaftlichen De legation zu Potschappel. Hierüber ist den Diätiften Franz Wilhelm Bach mann, Hermann Emil Rudolph, Friedrich Hermann Müller und Karl Heinrich Gatsche bei der AmtS- hauptmannschaft zu Dresden; Emil Hentzschel, Gott lob Moritz Kurt Mittelbach, Ernst Montz MattheS, Ernst Otto Göhre bei der Amtshauptmannschast zu Leipzig; Ernst Oskar Striegler bei der Amtshaupt mannschaft zu Grimma; Karl Heinrich Götze bei der Amtshauptmannschast zu Döbeln; Robert Hermann Zschach bei der Amtshauptmannschast zu Annaberg; Hermann Leupold bei der Amtshauptmannschast zu Löbau; Ernst Emil Richard Schwarzbach bei der Amtshauptmannschast zu Bautzen; Richard PorStor- fer bei der amtshauptmannschaftlichen Delegation zu Sayda und Richard Mittelbach bei der AmtShaupt- mannschaft zu Marienberg da» Dienstprädicat als Hilfsexpedient ertheilt worden. Departement desCultn« und öffentlichen Unterricht«. Erledigt: die Rebeuschulstelle in Buauftu»berg bei Nossen. Collotor: die oberste Schulbehörde Einkommen: SOO M. Fixum, 300 M persönlich» Zuloge al» vorau»b«zahlte Alter»zulage und 72 M Fortbildung»schttlhonorar nebst freier Wohnung und Garten Gesuche sind bi» zum 25. Juni an den k. Bezirk»?chulinspector Wangemann in Cölln a. C. ein- »ureichen; — die Kirchschulstell« zu Großschönau. Lollator: da» k Ministerium de« Lultn» und öffentlichen Unterricht». Ein- kommen, bi» zum Eintritt der Organisation de« dortigen Schul wesen«, außer sreier «mltwohnung mit «arten 1080 M sür den Schuldienst und 600 M für den Kirchendienst. Aus die Zeit nach erfolgter Neuorganisation, deren Bestimmungen sich der kuiislige ü . . chn zu unterwersen haben wird, werden für den Anfang mindesten« 1525 M sür Schul und Kirchen- dienst zusammen zugesichert, wozu noch AlterSzulagen bis zur GehaltShöhe von 1875 M. außer freier Amtswohnung und «artengenuß kommen werden Gesuche sind bi» zum 26. Juni an den t. Bezirk»jchulinspector Proseffor Michael in Zittau einzureichrn; — da» Schuldirectorat zu Geyer Collator: der Stadtrath daselbst. Einkommen 2200 M. einschließlich Woh- nung-entschädigung. Gesuche von Candidaten des höheren Schulamt» sind bi» zum 16. Juni an den Stadtrath zu Geyer einzurelchen Zu besetzen: die Kirchschulstellt zu LobSdors bei Glau chau. Collator: das königliche Ministerium de» Cultus und öffentlichen Unterrichts. Einkommen: 1355 M. 38 Ps. incl. 494 M. 38 Ps vom Küchendienst, außerdem Wohnung im neuerbauten Schulhause. Gartengenuß, 75 M Holzgeld und 72 M. sür die Fortbildungsschule. Gesuche sind bis zum 1» Juni an den k. Bezirksschulinspector F W. Gruhl in Glauchau tinzureichen. Dresdner Vachrichttu vom 1. Juni. D. Beim Weggange des Hrn. Amtsbauptmanns geh. RegierungSralhs Berndt wurden demselben von vielen Setten her Beweise der dankbarste» Anerken nung und Anhänglichkeit zu Theil. Nachdem die Mitglieder der BezirkSverfammlung am vergangenen Sonnabend sich in herzlichster Weise von ihm verab schiedet hatten, vereinigten sich die Mitglieder des Be zirksausschusses mit ihrem zeitherigen Vorsitzenden und den oberen Beamten der Amtshauptmannschast auf dem „Belvedöre" zu emem Abschiedsdiner. Nach Be endigung desselben fuhren die Theilnehmer in vier Geschirren de- Hrn. Kammerherrn Barons v. Burgk nach Wachwitz. Am Sonntage kamen von allen Seiten des Bezirks die Vornehmsten, um dem scheidenden Amts hauptmann von Herzen Lebewohl zu sagen. Mittags fuhren die Herren vom Bezirksausschuß nochmals zur definitiven Verabschiedung vor. Am Montage verab schiedeten sich die Gendarmerie und die sonstigen Osfi- clanten, sowie das gesammte amtshauptmannschafiliche Personal, an dessen Spitze Hr Regierungsassessor v. d. Mosel eine brillante Votwtatel (Entwurf und Schrift von Knebel, Decke und Beschlag von Pachtmann, mit einer Ansicht von Dresden m Aquarellfarben) zur Erinnerung überreichte. Weiter erschien Hr. Baron v. Kap-herr-ProhttS, gefolgt von den sämmtlichen Aus schußmitgliedern des LandschaftSverbands der Amts- hauptmannschaft, um tresgerührt dem Scheidenden für sein stets bewährte- Interesse an seinem Bezirk und für seine Leutseligkeit zu danken. Setten des Land- schastSverbandes wird dem Herrn Amtshauptmann ein von Pachtmann gefertigtes, hochfeines Album verehrt und durch eine Deputation nach Bautzen überbracht werden, sobald die Photographien der Herren Guts vorsteher, Gemeindevorstände rc. vollzählig sein werden. U. Gestern übernahm Hr. AmtShauptmann v. Metzsch das Archiv, die Bibliothek rc., sowie die Kassen der ihm übertragenen Amtshauptmannschast Dresden, und heute wurde derselbe durch Hrn. Kreishauptmann v. Einsiedel in seinen neuen Wirkungskreis feierlich eingewiesen. Hr. v. Metzsch ist im hiesigen Bezirke nicht unbekannt, da er früher längere Zeit im königl. Gerichtsamte Dresden und bei der königl. KreiSdirectwn angestellt war, auch die hiesige königl. AmtShaupi- mannschaft unter der Amtirung des Hrn. v. Vieth in terimistisch verwaltet hat. AuS dem Polizeiberichte. Durch Organe der Wohlsahrtspolizei wurde gestern ein Arbeiter in das Stadtkrankenhaus gebracht, welcher beim Löschen von Kalk einen Krampfanfall bekommen hatte und in den Kalk gefallen war, dadurch aber sich eine sehr bedeu tende Verbrennung der Vorderarme zugezogen hatte. — Gestern Abend ist ein m Antonstadt bediensteter Kutscher von emem Genossen aus ganz geringfügiger Veranlassung mit einer Düngergabel so über den Kops geschlagen worden, daß er besinnungslos hinfiel, und, wie sich später bei Anlegung eine« Verbandes in der Diakonisfenanstalt ergab, eine 5 bis 6 cm lange Wunde erlitt, welche unter Umständen gefährlich werden kann. Der Thäter wurde in vorläufigen Gewahrsam ge nommen. r. Unter zahlreicher Betheiligung des Publicums fand am gestrigen Tage die 5. Dresdner Pferdeaus stellung ihren Abschluß. Die Zahl der Besucher be lief sich aus über 7000 Personen. Der Verkauf der von Hannover herbeigezogenen Zuchtstuten erzielte ein günstiges Ergebniß. Zu den Gewinnen waren durchaus preiSwürdige Thiere erworben worden, wodurch für die Händler auch noch ein weiterer Gewinn abfiel. Von den Ausstellern gewerblicher Erzeugnisfe erhielten die silberne Medaille H. Altnec in Leipzig für Geschirre und Pferdeutensilien, H. Gläser in Dresden, königl. Hofwagenbauer, für 7 Stück Luxuswagen, E. G. Leuner in' Bautzen für Kutschgeschirre, ein silberner Vierspänner, Methe L Comp. in Dresden für Pferde- und Wagendecken und Gebr. Eberstein in Dresden sür Stalleinrichtungen und Geschirrkammern; die bronzene Medaille F. ,A. Döring, Dresden, für Geschirre und Pserdeutensilien, L. BiruS in Kamenz für 4 Paar englische Geschirre, Th. Weiner, Dresden, für 3 Luxus wagen, Ernst Kleeberg, Meißen, für 2 Luxuswagen, M. Herrmann, Dresden, für 5 Luxuswagen, M. F. Brandt, für eine Collection Gummiartikel, Gebr. Langenickel, Dresden, für Sättel und Geschirre, H. Uhlrich, Chemnitz, für Sättel und Gefchirre, Nordmann, Dresden, für Stempel und Petschafte. — Die einzelnen Ausschüsse für die Vorbereitun gen, welche zu dem im Juli d. I. in Dresden statt findenden XI. deutschen Feuerwehrtage zu treffen sind und bei der großen Bedeutung de» letztern die eingehendsten Berathungen erfordern, sind bereit» in voller Thätigkeit, damit da» bevorstehende Fest auch äußerlich ein würdige» werde. Um die für die zu er wartenden Taufende von Feuerwehrmännern erforder lichen Wohnungen während der drei Festtage zu be- fchaffen, hat der WohnungSauSfchuß wiederholt Sitz ungen abqehalten. Beschlossen wurde bereit», demnächst einen Aufnif an die Einwohnerschaft Dresden» zu er laßen, in welchem dieselbe ersucht wird, sobald al» möglich ihre Bereitwilligkeit zu Gewährung von Frei« quartieren zu erkennen zu geben. Bei der rühm-
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