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Dresdner Journal : 03.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188008034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-08
- Tag1880-08-03
- Monat1880-08
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 03.08.1880
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M178 l» ss»«» äi-t-ek» »sted«: ^krlicl»: . . 18 Hark ^^krliok: 4 U^lc SO ks. Liarelo« Kumwsro: »0 kk Lm—rtuUd äs, üevtscdeo keicke» tritt?o»t- uo6 8tem>»«lru»ctilu^ Uioiu. Insernteuprvlüer I^lr ä«a kLuw einer js^p^Itsnen ketitreile L0 ?s. Unter äis 2«il« SV kk. ürsebela«», lAgliek mit ^ornabme der 8oov- und keiertn^b Xbeod» tür äen kol^enäeo Dienstag, den 3 August. 188«. Äres-nerÄMMl. Iu8eri»teni«nn»Iime an-vlt^li: t)re«ti»er ^ourllitt»; S»wtarU-I«rIt» Vtea l.«ip»iss t-r-nksurt K : 4: ^«y/er, Norlin V>«llH»mknrz- kr»8-l,«tpii8 ^r">kkurl «. ist »nnclisu: Ami. H/nE,' Serlio: §. ^orrttck, /», Lr«m«u: ä'cäiotte,' »r««I»u: Ktan-e»'» üiirenu; vkenuulr t />. ^enpt; kr»nkturt ». N.: ^aeAe^-clie u. «/. U. //trr»i«»n- »ekv liuedknnülun^; Vorm»: ü. »»imsvr: 6. Leka»»/ - k»rt»-8«ritL-^r»Lkturt ». N. Stvttx»rt: Da«-e L Siodm-U: ^«i. Lt->n«r. Verantwottliche Redacüon: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. , Xüni^I kxpeUitiov ae» t>re»aoer do»rval», Uresäen, ^«jv^errin»»»« Ko. SO. Amtlicher Theil. Dresden, t. August. Se. Majestät der König hat heute in der Sommerresidenz zu Pillnitz den Fürst lich Rumänischen außerordentlichen Gesandten, Herrn ManeSco, in Particular-Audienz zu empfangen und aus dessen Händen die von dem Fürsten von Rumä nien Allerhöchst-Ihm übersendeten Insignien des Groß- kreuze» des Sterns von Rumänien entgegenzunehmen geruht. Se. Majestät der König hat allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der RegierungSrath Or. Fischer bei der Kreishauptmannschaft zu Leipzig den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen ihm verliehenen Kronenorden III. Klasse an nehme und trage. Se. Majestät der König hat allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß die Nachgenannten die von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland ihnen verliehenen OrdenSdecorationen, als: 1) der Pollzeidirector l)r. Rüder zu Leipzig den St. Annenorden III. Klasse, 2) der Polizeicommissar Kneschke daselbst den St. EtaniSlauSorden III. Klasse und 3) der Criminal- Polizeiwachtmeister Döbler daselbst das Ehrenzeichen des St. AnnenordenS annehmen und tragen. Bekanntmachung deS Ministeriums des Innern, die Jagdkarten auf das Jagdjahr 1880/81 betreffend. DaS Ministerium des Innern bringt hierdurch, und zwar zugleich zur Nachachtung für diejenigen Beamten, welchen nach tz 37 des Gesetzes vom 1. December 1864, die Ausübung der Jagd betreffend, die Aufsicht über die gehörige Befolgung der Vorschriften dieses Gesetzes obliegt, zur öffentlichen Kenntniß, daß die durch das GendarmeriewirthschaslSdepüt zur Ausgabe gelangenden Jagdkarten auf das Jagdjahr 1880/81 aus Carton papier von hellblauer Farbe hergestellt worden sind. Dresden, am 28. Juli 1880. Ministerium des Innern, zweite Abtheilung. von Körner. Gebhardt. Bekanntmachung. Da» Regulativ für das Königlich Sächsische Kadetten-KorpS ist einer Umarbeitung unterzogen und der Neudruck fertig gestellt worden. Dasselbe kann in der hiesigen Buchhandlung von Carl Höckner käuflich bezogen werden. Zugleich hiermit wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die nächste Ausnahme von Expectanten in da» Königlich Sächsische Kadetten-Korps am 1. Oktober dieses Jahres stattfinden soll. Die an das Kommando des Kadetten-Korps zu richtenden bezüglichen Anmel dungen werden am 15. September geschlossen. Die wissenschaftlichen Anforderungen an die Ex- peklanten für die verschiedenen Klassen, die übrigen Vorbedingungen sowie die näheren Vorschriften, nach denen die 60 etalSmäßigen Kadettenstellen mit einem jährlichen ErziehungSbeitrage von 90, 180 und 300 zur Brrtheilung kommen, sind aus dem eingangserwähn- ten Regulativ zu ersehen. Dresden, den 11. Juni 1880. Kriegs-Ministerium. Für den Minister: von Schlieben. Beyer. Lr' > — Feuilleton. «edigirl von Otto Banck. Dresden. Der soeben erschienene Jahresbericht de« sächsischen Kunstverelns auf das Jahr 1879 (52. VereinSjahr) wird mit der Mittheilung eröffnet, daß da- im vorigen Berichte constatirte Wachsthum des Vereins noch weitere Fortschritte gemacht und der Umsang der Geschäfte des Vereins überhaupt sich wesentlich erweitert hat. Dies ergiebt schon eine Ver gleichung der Ziffern de» beigefügten Kassenberichts mit denjenigen deS Vorjahres. Denn während die Einnahmen de» letztern, abzüglich deS Kassenbestandes vom Vorjahre, 31567 M. betrugen, ist dieselbe im Jahre 1879 (mit demselben Abzug) bereits auf 39 707 M. gestiegen. Mit den erhöhten Mitteln vermochte der Verein auch schon in erhöhter Werse den ihm ge stellten Ausgaben zu entsprechen. Mit besonderer Freude erwähnt der Bericht, daß Se. Majestät der König, welcher gleich Seinen erlauchten Vorfahren dem Kunstvercin jeder Zeit das wohlwollendste Interesse »ugewendet hat und sonach zeither fchon immer that- sächlich dessen Protector war, auf Ansuchen des Direk torium» die Gnade gehabt hat, auch formell da» Pro- tectorat über den Kunstverein zu übernehmen, und daß Se. Majestät der Kaiser Wilhelm dem Verein als Mitglied, und zwar mit 10 Actien, beigetreten ist. Zur Belebung de- Interesse» am Kunstvrrein außer halb Dresden» ist mit der Bildung neuer Dirrctoriat- bezirke vorgegangen worden. Die Ausstellung de» Kunstverein» war an 261 Tagen geöffnet. Zur Au». Wchmmtlichte Theil. uebers ich t. Lrlegrapkiscde Nacdrickten. Zeitungsschau. (Faedrelandet.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Koburg. Wien. Paris. Brüssel. London. Stockholm. St. Petersburg.) Zur orientalischen Frage. Ernennungen, Versetzungen re. im offen«. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Augustusburg.) Vermischtes. Statistik und Volkswirtbschaft. EingesandteS. Feuilleton. Tageskalendrr. B-rsennacb richten. ?elegrapbische Witterungsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Pari», Montag, 2. August, Vormittag-. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Bis jetzt ist daö Resultat von 567 Generalrathswahlen bekannt; eS wurden 357 Republikaner und 124 Conservative gewählt, wäh rend 26 Stichwahlen erforderlich find. Die Re publikaner gewannen 75 Sitze. Unter den Ge wühlten befinden sich Constans, Cochery, Magnin, Kerry, Turquet, Aallidres, St. Ballier, Martin, Goblet, Bethmont. Nicht wiedergewählt wurden bis jetzt 2 republikanische Senatoren, 2 republi- kavische Deputirte, sowie je 1 konservativer Sena tor und Deputirter. London, Sonntag, 1. August, RachtS. iW. T. B.) Der Premier Gladstone ist an einer Affec- tion deS linken Lungenflügels erkrankt, welche von Fieber begleitet ist. Im Laufe des heutigen Nach mittags zeigte sich eine Herabminderung des Fie bers; nach dem heute Abend >49 Uhr ausgegebenen Bulletin war das Befinden des Erkrankten aber wieder weniger günstig, indem sich von Neuem stärkeres Fieber eingestellt hatte. London, Montag, 2. August, Vormittag». ^Tel. d. Dresdn. Journ.) Gladstone hatte eine schlaflose Nacht. Daö Fieber dauert fort; der Zustand des Kranken hat sich aber nicht ver- schlimmert. Dresden, 2. August. Am 24. Juli ist der dänische Reichstag ge schlossen worden. Dänemark hat in den 31 Jahren seiner Constitution eine so lange Reichstagssession noch nicht stellung kamen überhaupt 1043 Kunstgegenstände, näm lich 394 Oelgemälde, 1 Gemälde in Wachsfarben, 14 Oelskizzen, 352 Aquarellen (dabei 162 Blatt Skizzen aus dem Dresdner Aquarellabend und 80 Blatt der Ausstellung von Prof. Werner in Leipzig), 33 Gouache- und 1 Pastellgemälde, 22 Kreide-, 4 Kohle-, 67 Feder und Bleistift-, 37 architektonische (dabei die Concur- renzen zum Künstlerhausbau), 5 Sepia- und 13Tusche- zeichnungen, 29 Radirungen, 13 Kupferstiche, 8 Pho tographien, 11 photographische Lichtdrucke und 39 plastische Gegenstände, worunter 2 von Marmor und 10 von Bronze, sowie 1 ägyptische Antike. Von den ausgestellten Gemälden waren 241 aus Dresden und Umgebung, 48 aus München, 23 aus Berlin, 16 aus Düsseldorf, 8 aus Stuttgart, 7 aus Weimar, je 5 aus Hamburg, Karlsruhe, Kiel und Wien , 4 aus Brüssel, 3 au» Cronberg i. T. und je 2 aus Altona, Bremen, Dobrilugk, Gera, Königsberg, Kopenhagen, London und Luzern einge- sendet worden; von den 352 Aquarellen waren 263 aus Dresden und 80 au» Leipzig, 4 aus Görlitz, 2 aus Berlin und je 1 au- Düsseldorf, Paris und Wei mar eingesandt. Von den ausgestellten Gegenständen wurden 25 Oelgemälde, 3 Aquarelle und 4 größere Photographien sür zusammen 10828 M. durch Pri vate, 41 Kunstwerke dagegen, worunter 29 Oelgemälde, für 12 760 M durch den Kunstvrrein angekauft, so daß die VeremSauSstellung den Ausstellern einen Ab satz von überhaupt für 23 588 M. gewährte. Nach den Wohnorten der Urheber der vom Kunstverein und von Privaten in der Ausstellung de» Kunstverein« angekausten Kunstwerke vertheilen sich dieselben in der Weise, daß 50 im Werthe von 14 285 M auf Dre»- erlebt. Sie begann am 6. Oktober 1879 und hat, von den gewöhnlichen kurzen Ferien unterbrochen, 293 Tage gedauert. In dieser Zeit hat da» VolkSthing (Zweite Kammer) 179 Sitzungen abgehalten, das Landsthing (Erste Kammer) 104, in denen 39 Gesetze fertig gebracht worden sind. Die vorige Reichstags versammlung dauerte 200 Tage und hatte 152 Arbeits tage, in welchen da2 Voltsthing 140 und das Lands thing 90 Sitzungen abhielt. Die Ausgabe für den Reichstag, welche »m Budget zu 200000 Kronen an- gesetzt war, belief sich in der letzten Versammlung auf circa 800000 Ktonen, wovon circa 600000 Kronen auf das Finanzjahr 1879 bis 1880 und der Rest auf das jetzige Finanzjahr fällt. Das Budget ist also mit circa 600000 Kronen überschritten. Man sollte nun erwartet haben, daß dafür eine umfangreiche Arbeit auf dem Gebiete der Gesetzgebung ausgeführt worden sei. Das ist jedoch nicht der Fall; denn eine große Menge von Gesetzen sehen noch ihrer Erledigung ent gegen, z. B. das Universitätsgesetz, das Schulgesetz, die Predigergesetze und das Löhnungsgesetz. Die Ueber- schreitung auf dem Budget des Reichstags entspricht elgenthümlich genug genau der Summe, welche man den Beamten durch das LöhnungSgesetz nicht hat be willigen wollen. Ganz am Schlüsse der Session ließ nämlich das Landsthmg das Gesetz über die Gehalts zulage der Beamten fallen, weil das Volksthing den Beamten, die über 2500 Kronen Gehalt haben, keine Zulage bewilligen wollte. Weil also die höheren Be amten keine Zulage bekommen konnten, sollten die niederen auch nichts haben. Gegen die enorm langen Reichstagsversammlungen und das daraus resultirende Ueberschreiten des Budgets wird bereits von con- servanver Seite als radicales Mittel die Einziehung der ReichStagsdiäten empfohlen. Es wäre, sagt man, ein solcher Schritt auch in anderer Beziehung nicht ohne Nutzen, indem viele der Abgeordneten, deren ganze ReichstagSthätigkeit nur darin besteht, mit ihren Füh rern auf Loinmando Ja oder Nein zu stimmen, sich dann wohl bedenken würden, als Relchstaqscandldaten aufzutreten, wogegen die besseren und politisch befähigten Kraft« im Lande mehr zur Geltung kommen dürften. Bon den durch den Reichstag erledigten Gesetzen ist zunächst das skandinavische Wechselgesetz zu nennen, welches alle drei Volksvertretungen, die dänische, nor wegische und schwedische, gleichlautend angenommen haben und das von den betreffenden Souveränen sanctwnirt worden ist. Durch dieses Gesetz ist ein bedeutendes Verkehrsgebiet in den drei Ländern gleichmäßig ge ordnet, und die Handelsbeziehungen derselben sind be deutend erleichtert. Ferner ist der staatliche Erwerb der seeländischen Eisenbahnen anznführen, wodurch die Regierung, nach dem Vorgänge anderer Länder, alle wichtigen Bahnen in ihrer Hand vereint hat. Ein Gesetz über die Sparkassen stellt diese Anstalten unter die Controle des Staates, und ein Gesetz über zwei vom Staate garantrrte Bodencreditanstalten für kleine Grundbesitzer setzt einen großen Theil der ländlichen Arbeiterklasse in den Stand, ihre Grundstücke durch Anleihen zu amelioriren und zu erweitern. Die werthvollsten und bedeutsamsten Leistungen der dies maligen Session sind jedoch die beiden Gesetzt, durch welche sowohl das Landheer wie die Marine zeitgemäß reorganisirt werden. Daß die Regierung nach lang jährigen vergeblichen Anstrengungen wirklich die noth wendigen militärischen Reorganisationsgesetze durchgesetzt hat, ist allerdings lediglich den sonderbaren parlamentarischen Partewerhältmssen Dänemarks zu ver danken. Im Volkshause (Bolkslhing) des Reichstags be stehen drei Parteien, die Rechte (Conservative und Nationalliberale), die moderate und die radikale Linke. Die beiden letzteren Parteigruppen, welche früher den Namen „vereinigte Linke" führten, stehen sich seit ihrer Trennung als die grimmigsten Feinde den und Umgebung entfallen, 5 einschließlich 4 Photo graphien im Werthe von 1048 M. auf Wien, 3 un Werthe von 2290 M. auf Düsfeldorf, 6 im Werthe von 890 M. auf München, 4 im Werthe von 2200 M. auf Stuttgart, 3 im Werthe von 1350 M. auf Leipzig, je 1 auf Weimar und Berlin. In der Aus stellung der königl. Akademie der Künste kaufte der Kunstverein 17 Oelgemälde für zusammen 8575 M. zur Verloosung an. Von diesen stammten 9 aus München, 6 aus Dresden, 2 aus Weimar. Der Ge- sammtwerth der Kunstwerke, deren Ankauf durch den sächsischen Kunstverein bewirkt bez. vermittelt worden ist, beläuft sich demnach auf 32163 M. * Ein Artikel der „Dresdner Zeitung" vom 31. Juli „zum Ankauf des Grosse'schen Bildes" enthält einige Angaben, welche der Berichtigung und Ergänzung bedürfen. ES ist zunächst nicht richtig, daß die Berliner Nationalgalerie, welcher das Gemälde zuerst angeboten set, den Ankauf desselben abgelehnt habe; die dortige Ankaufscommission hat vielmehr 20000 M. für dasselbe geboten. Sodann kann von einem „genauen Zusammentreffen des Preise« des Grosse'schen Bildes mit der Höhe der vorhandenen StistungSmittel" nicht die Rede sein. Pros. Grosse hatte den Preis seines Werke« mit 30000 M. ange setzt und die verfügbaren Mittel der Pröü-Heuer- Stistung betrugen in diesem Jahre nur rund 17 000 Mark. Bezahlt ist das Gemälde mit 21000 M., wozu die genannte Stiftung 13000 M., der Fond der königl. Sammlungen 8000 M. beigetragen hat. Wenn ferner die Vermuthung ausgesprochen wird, da« Bild sei für die Pröll-Heuer-Stiftung von vorn herein gegenüber, die sich gegenseitig auf Leben und Tod bekämpfen. Nicht viel mehr, als eine Woche früher, bevor der Schluß der dänischen ReichstagSsession erfolgte, schien eS ausgemacht, daß die Revision des HeereSgesetze« vom Jahre 1867, die schon sieben Mal vergeblich auf der Tagesordnung gestanden hatte, auch dies Mal unerledigt aä aota gelegt werde. Nachdem infolge endloser Verhandlungen der krlegsministerielle Entwurf im Volksthing verworfen und ein anderer Vorschlag an seine Stelle gesetzt worden war, über den sich die beiden Fraktionen der Opposition geeinigt hatten, führte das Landsthing die Sache wieder auf den mi nisteriellen Standpunkt zurück. Bei der wiederholten Vorlage im Volksthmg hielt dieses an seiner vorher ausgesprochenen Anschauung fest. Es blieb nun nur Em Mittel übrig, um noch zu einem Resultate zu kommen, nämlich die Einsetzung eines gemeinschaftlichen Ausschusses, in den jede der beiden Kammern eine gleich große Anzahl von Mitgliedern zu wählen hatte. Dieser Ausschuß constatirte sich denn auch; aber gleich bei den ersten Verhandlungen zeigte sich die Unmög lichkeit, über den ministeriellen Plan zur Einigung zu gelangen. Plötzlich trat eine Wendung ein durch den Zusammenschluß der Conservative» und der moderaten Oppositionspartei. Es wurde von ihnen der Antrag gestellt, den osficiellen Entwurf fallen zu lassen, dahin gegen einen Zusatz zu den bestehenden Heeresmstitu- tionen anzunehmen, der in den wesentlichsten Punkten die von dem Minister vorgeschlagenen Aenderungen enthielt. Die Form war aljo eine andere geworden, der Inhalt derselbe geblieben. Der neue Vorschlag kam alsbald ans Volksthing und wurde hier trotz des heftigen Widerspruchs der radikalen Fractwn nach kur zen Debatten mit bedeutender Majorität angenommen, worauf das Landsthing die drei Lesungen in wenigen Stunden in zwei auf einander folgenden Tagen abmachte. Der Beschluß des Reichstags wurde sofort, nämlich am Jahrestage der Schlachten von Friedericis und Idstedt, vom König bestätigt, und das Heer hat jetzr die so ersehnte neue Ordnung. Was den plötzlichen Umschlag in der Situation bewirkte, ist allerdings noch nicht ganz klar; allein eS ist unzweifelhaft, daß die trotzige Haltung der Radikalen, welche ihre früheren Gesinnungsgenosfen, die Moderaten, mit Spott und Hohn überhäuften, an dererseits aber stets damit prahlten, daß es nur von ihnen abhmge, das Heeresgesetz durchzubringen, es ist unzweifelhaft, sagen wir, daß dieses' Benehmen der Fraktion den Anschluß der Moderaten an die Conjer- vativen verursacht hat. Die Armee aber hat bei der Sache Das gewonnen, daß die Cadres nicht unerheblich ver stärkt und die Truppentheile der Referve in solche der Linie umgewandelt sind, wodurch die Stärke des activen Heeres um ein Drittel erhöht ist. Die dänische Armee wird künftig nämlich 31 Jnfanteriebatalllone, l5 Schwa dronen, 12 Feldbatterien und 1 Jngemeurreglment zu 5 Compagnien, nn Ganzen eine Stärke von 30000 Mann mit 96 Geschützen haben. Die Ausgaben für das Heer stellen sich nach dem neuen Gesetze auf 300000 biS 400000 Kronen jährlich höher, als die bisherigen Ausgaben. Es ist jetzt noch die Frage der Festungen unerledigt, die bekanntlich Dänemark vollständig fehlen. Die nächsten Sessionen werden sich mit der Erörterung dieser Frage zu befassen haben. Die Meinungen sind darüber getheilt. Während Fachmänner sich einstimmig sür die Befestigung von Kopenhagen ausjprechen, stößt dieselbe nn Volksthing auf entschiedenen Widerstand. Indem man von den Verbesserungen und der Ab schaffung verschiedener fühlbarer Mangel, welche das neue Heeresgesetz zur Folge haben wird, erwartet, daß der Geist im dänischen Heere sich heben und in der Richtung wahrhaft kameradschaftlicher Ritterlichkeit sich entwickeln werde, hofft man zugleich auch, daß die end liche Durchführung des revidnten HeeresgejetzeS eine allgemeine versöhnende Wirkung heroorbrmgen werde, bestellt worden, so ist zu bemerken, daß die Pröll- Heuer'fche Erbschaft vom Staate im Januar 1879 übernommen worden ist, während Prof. Grosse an feinem Werke schon seit 1874 gearbeitet hat. War endlich das in der Galerie schon früher vorhandene Bild des genannten Künstlers betrifft, so mag nicht unerwähnt bleiben, daß dasselbe aus dem Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn (1852) stammt und nur eme Figur unter Lebensgröße darstellt, wie es denn seiner Zeit nur 200 Thlr. gekostet hat. * Am 30. und 31. Juli wurde in Eisenach der 8. deutsche Aerztetag abgehalten. Zu den Ver handlungen waren au- fast allen deutschen Staaten 95 Delegirte der ärztlichen BezirkSvereme erschienen. Der deutsche Akrzteverein umsaßt 184 Vereine mit 8200 Mitgliedern. Aus den Beschlüssen des Aerzte- tageS über die Stellung der Aerzle zur Gewerbeordnung heben wir die folgenden beiden hervor: Die außeror dentliche Verbreitung des Geheimmittelunmefens, durch welches die öffentliche Wohlfahrt empfindlich geschädigt wird, erheischt strenge Anwendung der bestehenden und Erlaß neuer Bestimmungen, durch welche der Annon- cirung und Anpreisung der Geheimmsttel in der Presse rc. sowie dem unbeschränkten Verkauf derselben durch die Apotheken gesteuert wird. Im Hinblick auf die seit Erlaß der RelchSgewerbeordnung zu Tage gctre- tenen Mißstände »st eS nn Interesse des öffentlichen Wohle» unerläßlich, daß sowohl die Amtsärzte und Aerztevereine auf Verfolgung der Curpsufcher drin gen, als auch die Behörden allenthalben auf volle und strenge Anwendung der vorhandenen gesetzlichen Be stimmungen halten, an deren Hand e» möglich ist, dry Curpsuschrrei entgegenzutreten.
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