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Dresdner Journal : 17.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188105175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810517
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810517
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-17
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 17.05.1881
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Dienstag, den 17. Mai AUS 1881 DreMerImirM tt»t: Verantwortliche Redaction: Oberrcdacteur Rudolf Günther in Dresden. ndlang, Lelegraphische tlachrichtrn Müller. Nichtamtlicher Scheit uebersich 1. ae»clvut»ck»l> Neivd«, tritt ?o»t- uoä Icke vom tere zum I» z»»« L»lek«: ^LkrUed: . . l8 t1»rll zz jLdrliev: 4 N»rk SO kf Lil>»slo«^uwm»rii: IO?k Paris. Rom. London. St. Petersburg. Belgrad. Bukarest. Sofia. Konstantinopel New-Aork.) Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik und LolkSwirtdscdaft. Eivgesaudtes. Keuilleto«. lageskalender. Znserate. Zweite Beilage. Telegraphische Witterungsberichte. Börsennachricht»«. Znserate. Wwltr ! zu Ltirzlz »au». nttm Lln< Erste Beilage. Zur orientalischen Krage. Ernennungen, Versetzungen rc. im östentt. Dienste. Betriebsergrbniffe der königl. StaatSeiseabahnev. Provinzialnachrickteu. (Leipzig. Dahlen. Zwickau. Meerane. Hohenstein. Hainichen. Kirchberg. König stein. Kamenz Bautzen ) Lotteriegewinnliste vom 14. Mai. Inserate. ebe» der id nebe» er und sich de« st Lcs«- »«»4> Frage hat eine große Wichtigkeit. E« handelt sich darum, zu wissen, ob wir auf gewissen strategischen Punkten Truppen lassen sollen, deren Gegenwart nothwendig »st, uns gegen die Einfälle der wilden Stämme zu schützen, oder ob wir militärisch die tu nesischen Städte occupiren werden mit dem Hinter gedanken, diese Occupation zu einer definitiven zu machen. DaS letzte System wäre nicht nur absolut mit den Erklärungen der Regie, ung im Widerspruch, sondern eS bietet auch die größten Gefahren. Wir würden solchergestalt alle Uebelstände einer Annectirung auf unS nehmen, ohne d>e Vortheile derselben zu haben." — Natürlich ist Rochefort uoch weniger zu frieden. .Der Friede", sagt er in dem von ihm re- digirten „Jntransigeant" u. A., „ist mit dem Bey unterzeichnet, und in der That war niemals der Bey zu fürchten. Er wußte sich außer Stande, sich zu vertheidigen, und hat sich nicht vertheidigt. Die mili tärische Frage war also gelöst, ehe sie noch ausgestellt worden. Die einzige ernsthafte Frage ist die diplo matische. Sie ist nach der Unterwerfung des BeyS nicht gelöst worden. Die Aeußerungen JuleS Ferry'S fcheinen auf ein Protectorat hinzudeuten. Aber da mit ein Protectorat nicht illusorisch sei, muß im Falle einer Vertragsverletzung die das Protectorat ausübende Gewalt rm Stande sein, eS durch die Annectirung zu ersetzen. Indem Frankreich officiell angezeigt hat, daß eS jede Annectirung-- und LroberungSldee zurückweist, ermächtigt eS den Bey zu allerlei Geniestreichen, deren Unterdrückung eS sich von vornherein unmöglich ge macht hat. Man kann einen Mann zu mancherlei Zugeständnissen zwingen, wenn man ihm eine Pistole auf die Brust fetzt. Wenn er aber weiß, daß die Pistole nicht geladen, fo findet er natürlich feine ganze Verwegenheit wieder. Wir fürchten, daß ebenso wie diese Pistole auch unser Vertrag nicht geladen ist." Jedenfalls beweisen die intransigenten Organe bei dieser Veranlassung einmal wieder ihren absoluten Mangel an Patriotismus, indem sie die Anmaßung der französischen Republik womöglich noch stärker kri- tisiren, als die englischen und die italienischen Blätter. Anfangs hielten diese Herren dafür, daß man in Tunis nichts leisten werde, und sie machten sich über dre Schwäche der Regierung lustig; jetzt sind sie höchst entrüstet darüber, daß zu viel geleistet worden. E» war schwer, eS ihnen recht zu machen. Aber wenn ihr Tadel begründet ist, so stand eS sicherlich m dem einen wie in dem andern Falle nicht einem franzö sischen Patrioten zu, sich so hämisch über die vater ländische Politik auSzulprechen. ES ist schwerlich zu bezweifeln, daß dar jetzige Protectorat über TuniS mit der Zeit zu einer Annectirung führen muß; aber die französischen Journale dürften sich die Mühe er sparen, durch AuSmalen der schrecklichen Folgen einer so verwegenen Politik den Italienern ein willkommenes Argument zu liefern. Es könnte mitunter scheinen, die Leute seien darüber aufgebracht, daß Deutschland und Oesterreich eS verschmähen, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Die gemäßigt-republikanischen Blätter sind natürlich in hohem Grade ersreut. Das „Journal de» Dö- batS", welches der Regierung noch jüngst den Vorwurf machte, daß sie sich zu schüchtern erwiesen habe, sagt: „Wir haben jetzt die Gewißheit, daß man in Tunis selber nicht mehr unsere ältesten und solidesten Rechte anfechten wird und daß die Versuche, den Bey gegen uns einzunehmen, künftig auf lernen Erfolg zu rechnen Haden. W>r haben niemals etwas Anderes verlangt. Wer könnte sich über dieses Resultat eifersüchtig zeigen, und welche Gewalt könnte behaupten, daß ihre Inte ressen geschädigt und verkannt worden seren? Trotz der übelwollenden Sprache eine- TherleS der englischen Presse kann nicht England so denken. Seine Interessen in der Regentschaft werden durch den französischen Feuilleton. Redigier von Ott» Banck. Paris, Montag, 18. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die „Rspublique fran^aise" weist die Aeußerungen der englischen und der italienischen Presse über die tunesische Angelegenheit zurück und erklärt, der im Bardo abgeschlossene Vertrag werde Frankreich in den Stand setzen, mehr als je sich friedlicher Arbeit zu widmen. In Marseille hat infolge deS Verbote- eines Meetings gegen die Hinrichtung der Jesse Helf- mann eine Manifestation vor dem russischen Cou- sulat stattgrfunden, an welcher circa 1VV Personen auS den untersten Volksschichten sich bethriligteu. Die Menge zerstreute sich, nachdem 3 Personen verhaftet worden waren, die nachher wieder in Freiheit gesetzt wurden. Konstantinopel, Montag, 16. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) In der gestern abgrhaltenen Sitzung in der griechischen Grenzfragt erklärten die türkischen Delegirten, sie seien noch nicht er mächtigt, die letzthin vorgelegten vier Punkte zu- rückzuziehen, weSdalb die Botschafter die Sitzung auf heute verschoben, indem sie zugleich die Hoff nung auSdrückten, die türkischen Delegirten würden bis dahin eine definitive Antwort geben. Der deutsche Botschafter, Graf Hatzfeldt, dinirte gestern beim Sultan. St. Petersburg, Montag, 16. Mai. s(Tel. d DreSdn Journ.) Die Demission deS Grafen LoriS- Mrlikow ist vom Kaiser angenommen worden. Der bisherige Domänenminister Graf Jgnatirw übernimmt daS Ministerium deS Juueru. (Vgl die TageSgeschichte.) Die Genrebilder bieten manche fleißige Arbeit. So von Gustav Jgler in München „die Wochenstube". Ferner: ^^luptnre» alb»" von Karl Rau pp in München, „Im Schloß Velthurns" von Robert Leinweber in München. Viel Genuß bereitet die Durchsicht der grau in grau gemalten zahlreichen Oel- bildchen, welche die Originale zu Thumann'- und Erwin Oehme'S Illustrationen: „ChamissoS Gedichte" und: „die Abendmahlskinder" bilden. Die LandschastSkunst ist ungemein stark vertreten, ihre Leistungen füllen alle Wände. Schönleber'S „Ebbe in Vlissingen", Wenglein'» „Gegend vom Jsarufer", Preller'S Landschaften „die Kaiserwand im Oetzthal" und „Pieve di Cadore", Mctzener'S.Jm Etschthale", Schuch'»„Hünengrab", I. G. Steffan'» „Auf dem Wege nach der Grim- jel", Schietzhold's „Auf Lapri", „Der Waldbrand" von L. Willroider, „Der Blick von Mafia" nach Tapri von Oswald Achenbach, die „italienische Land schaft bei Nettuno" von Wilberg — da» ist eine Reihe nur auS der Fülle der Erscheinungen. — — Es ist wohl am Platze, sich hierauf eini gen allgemeinen Betrachtungen zuzuwenden, für die e» an Anregung dem Beobachter nicht fehlt. Oelgemälde von gewaltigen Dimensionen, wie sie nur für die monumentale FreSco- und überhaupt Wandmalerei passen, sind jetzt Tagesordnung geworden. Der Drang, auch KunsNelstungen mit Breite und theatralischem Effect in Lcene zu setzen, geht mit allen andern ostentativen Bestrebungen und Speculationen Hand in Hand. Die große moderne Oper, eme ge wisse Richtung der Musik überhaupt, da» heutige Au»- stattuugSstück und dre Art, wie eS auSgkstattet wird, igt >ia Dommi, > in Leipziz el». Unsere Ausstellung hat in den ersten Tagen trotz des verführerisch schönen Wetters einen lebhaften Be such gesunden und, was noch angenehmer zu sagen ist, auch di« Besucher ersichtlich erfreut und befriedigt. I» vergleich mit den letztvergangenen Jahren ge hört auch in der That die Beschickung zu den reicheren. Ls zeigt sich eia prangendes, umfangreiche» Enfemble aller möglicher ernster Schätze und farbenfrühlicher Gab«, io der« Betrachtung das Publicum sich ein« llsr, Naum siver bespultvQvo kstitreile LV ?t Uot«r üi« Leit» ÜO kk. Kr»«b»1u«r HigNotl mit der 8000- null keiertux« Mr üeo kotxenäe» Nom, Sonntag, 15. Mai, Abends. (W. T. B.) Der König hat vaS EntlassungSgrsuch de- CabinetS angenommen und Sella mit der Bil dung deS neuen Ministeriums beauftragt; Sella hat den ihm erthrilten Auftrag angenommen. (Vgl. die „TageSgeschrchte") Die hiesigen Zeitungen enthalten fortgesetzt heftige Angriffe gegen die Haltung Frankreichs in der tunesischen Angelegenheit. Der französische Botschafter, MarquiS v. NoailleS, hat gestern dem Ministerpräsidenten Cairoli die bereits signalisirte Depesche deS französischen Ministers deS Auswär tigen, Barthelemy St Hilaire, mitgethrilt, in welcher Letzterer jede Absicht einer Anspielung auf Italien in seinem jüngsten Circular in Ab rede stellt und die Erhaltung der KreundschaftS- beziehungen zu Italien betont. Der italienische Botschafter in Pari-, General Cialdini, hat in einer Depesche vom 11. d. MtS. über seine Be Arechung mit Barthelemy St. Hilaire berichtet. Der von Letzterem bei dieser Gelegenheit in AuS> ficht gestellte Vertrag mit dem Bey von Tunis soll einen andern Wortlaut, als der schließlich ab geschlossene Vertrag haben. Amtlicher Theil. Dresden, 16. Mai. Se. Majestät der König haben dem Kapellmeister Wagner deS Garde - Reiter - Regi ments das Albrechtskreuz Allergnädlgst zu verleihen geruht. Telegraphische Nachricht«. Zrituugsscha». (Justice. Jntransigeant. Journal de» DäbatS. Röpublique franyaise.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Halle a. S. Bres lau. München. Sondershausen. Wien. Buda Pest. kssynode »«1er, dritte» d«t »sistsnumt. Dresd«, 16. Mai. Frankreich hat nunmehr das Ziel, welches e» sich m Tunis zunächst gesteckt hatte, voll und ganz er reicht. Der Abschluß des Garantievertrages mit dem Bey von TurnS ist ein Ereigniß, welches, abge sehen von seiner speciellen Tragweite, ein weit über diese hinausgehende allgemeinere Bedeutung hat. Es ist die erste Action Frankreichs seit dem Jahre 1870, und eine Action zugleich von hervorragend cwilisato- rischem Werth. Frankreich ist damit wieder eingetreten in die Reihe der Nationen, welche die Ausbreitung und Entfaltung der europäischen Cultur aus ihre Fah nen geschrieben haben: eine friedliche Mission in erster Linie, wenn sic auch in diesem Falle, wohl durch die Umstände geboten, eine etwa- militärische, gewaltsame Gestalt annahm. Frankreich- Politik, wie sie sich in letzter Zeit in der Südsee, in Hinterindien und vor Allem in Afrika gezeigt hat, läßt erkennen, in welcher Richtung Frankreich in weiser Würdigung seiner eige- .icn Interessen seine Kräfte und seine expansiven Dis positionen zur Geltung zu bringen gewillt ist. Europa kann sich und kann Frankreich nur beglückwünschen, wenn die französische Regierung fest und unentwegt der Erreichung dieses Zieles nachstrebt, wie ja denn die Haltung der überwiegenden Mehrzahl der Regie rungen dem Vorgehen Frankreichs in Afrika keines wegs unfympmhlsch oder gar feindlich gegenüber zu stehen scheint und namentlich die Haltung Deutschlands für Frankreich m der tunesischen Frage von nicht ge ringem Werth gewesen sein dürste. In den besonders interessirten Kreisen Italiens und Englands wird die Mißstimmung allerdings noch längere Zeit an dauern. Auch die Protestnote der Pforte vom 11. Mai, welche die „unparteiische Vermittelung" der Ber liner Slgnatarmächte anrust und die „tunesische Pro vinz" als einen „untrennbaren Theil de- osmanischen Reichs" reclamirt, hat jetzt wohl kaum mehr Bedeu tung, als diejenige einer akademischen Erörterung. Dic regierungsfeindlichen französischen Journale, welche bisher immer Einwendungen gegen die tunesische Expedition erhoben haben, suchen allerdings auch an diesem Vertrage mancherlei auszusetzen und hegen allerlei Bedenken. Obgleich in der von Jules Ferry im Senat abgegebenen ministeriellen Erklärung daS Wort „Protectorat" nicht ausgesprochen worden ist, so bedeutet doch die Abmachung mit dem Bey offen bar die Einführung diese- Protectorats. „Soll die Occupation", fragt die „Justice" Elömenceau's, „eine proviforische, oder eine permanente sein? Diese c»tp»tU: n ComiulMlooLr ä« DrEtavr louriuü»; Z«rU» Visu L-tpiiß «—l . ». » : L «mdeu^ ». H. NÜLedso: Ls-«»«, v«rit»: H. /nvatiüenctanz, : F Schlott«; vr»«i»». ütanA«« « Nürvecu; ». N.: L liueob»oälunsr; OSrUt»: A «»Lllovr! <7. K'ckUnier, k»rt» L«rU»-rr»»Keor» <e_ N. - Da««-« L Ct>., UZewd^A: D F«i Äe»«»«^. H«r»u8x«t»,rr LölltLt. äv« Drvxtavr 7ourw»ti, Ao. LV. — diese nervenüberspannenden, materialistischen Kunst- evolutionen repräsentlren m ihren fröhlichen Zuckungen eine Zeitkrankhelt; man könnte auch sagen Zeltforce, führte da» nicht zu unhöflichen Analogien, wie z. B. den Veitstanz e»n schönes Kraftstück seiner Zeit zu nennen, weil er freilich fehr effektvoll, sehr figurenreich und von oft tödtlicher Dauer war. Unaufhaltsam hat sich diese GejchmackSströmung, wie sie einer üppig abblührnden Epoche de» Verfall» besser al» der unsere» hoffentlich ernsten Aufstrebens zustehen würde, auch in das Gebiet der Malerei, und »war in da» de- Stafscleibilde», verbreitet. Diese Wendung grassirt, hochgradig und principiell schon seit fast zwei Decennien in der Historienmalerei geschichtlicher und frei phantastischer Bilder. Jetzt tritt sie mehr und mehr auch in die Landschaft-Malerei ein. Ueberall bringt sie irrihümliche Begriffe hervor und erzeugt im Bunde mit dem äußerlichen Momentaneffect da» de korative Element, diese in ihrem mächtigen Goldrahmen schillernde Luxu»blütbe der Decedance. Die echte Wirkung eine- Bildts liegt nicht in der Größe, sondern in der Graßheit, nicht in ter Masse der Farbe, sondern in dec Macht derselben, nicht in der Menge der dargestellten Gegenstände, sondern in ihrer Bedeutsamkeit. Diese so selten inne gehaltenen Unterscheidungen de» Geistigen vom grob Sinnlichen, de» Wesentliche« vom Unwesentlichen, erinnern immer wieder peinlich an Goethe'» Koriander und an Da», was so leicht mit ihm verwechselt wird, oder an den Wettstreit der bei den atheniensijchen üothurnjchauspieler, von den« der Eine seinen König groß und der Andere ihn lang dar stellte. wiederholten Genuß, der Kunstliebhaber und Kenner sich vielsache Anregung versprechen darf. Der erste Eintritt m solche Räume, die zur wohl meinenden Pflege der guten Sache, zur Gewinnung praktischer, künstlerischer und ästhetischer Resultate ge öffnet sind, überfüllt von ml« Seiten den Besucher mit Eindrücken. Er fühlt sich unwillkürlich hin und her getrieben, um zunächst eine Art Ueberblick und mit ihm Ruhe und Genuß zum Nachdenken zu ge winnen. Diesem natürlichen Drange des Publicum» nach- gebcnd, mögen hier aus den aufgehäuften Schätzen einstweilen eine Anzahl von Werken hervorgehoben werden. Die Auswahl mag kennzeichnend für die Fülle de» Ganzen sein, nicht aber exclusiv und ver neinend gegen da» heute nicht Genannte. Ohnehin kommen wir auf Einzelheiten zurück. Die Freunde hlstorifcher Portrait» erfreut vor Allem da» lebensgroße, m ganzer Figur dargestellte „Bildniß Ihrer Majestät der Königin", von Leon Pohle in Dresden. Für die Herzen aller Patrioten ist es von doppeltem Gewicht durch seinen künstle- ftschen Werth, der eS an die Spitze aller bisherigen Wiedergaben deS hohen Gegenstände» stellt. E» wird vielleicht durch ein Portrait Sr. Majestät de» König» später ein Pendant erhalten. Ferner sei aus da» „Bildniß de» StaatSministerS Frhrn. v. Friesen", von dem eben genannten Künstler, als auf ein für Sachs« historisch bedeutsame» Por trait hingewiesen. Auch von Theodor Große in Dre»- den ist ein sehr schön gemalter weiblicher Kopf vor handen. Oskar Begas in Berlin malte ein Gretchen am Brunne«. Kunstausstellung. I« der Mittagsstunde des 15. Mai fand die feier liche Eröffnung der akademischen Kunstaus stellung Statt. In Abwesenheit Sr. Majestät de» Königs geschah die Eröffnung durch Se. königl. Hoheit den durchlauchtigsten Eurator der Kunstakademie, Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen, Höchstwelcher von dem königl. Herrn Tommissar bei dem akademischen Rath«, Sr. Excellenz StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz, den Mitglieder« des akademischen RatHS, sowie den eingeladm« wirklichen und Ehrenmitgliedern der Kunst akademie, den Vorstaudsmitglcedern der hiesigen Kunst- genossenschaft und dem de» sächsischen Kunstvercin» empfangen wurde und, nach einer Ansprache de» Hrn. Galrriedirectors, Prof. Or. Hübner, von den ausge stellte« Kunstwerk« eingehende Kenntniß zu nehmen geruhte. Die Ausstellung wurde hierauf dem Publicum geöffnet. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung der Königlichen Vkinisteri« der Finanz« und deS Innern, die Staatsprüfungen der Techniker betreffend, vom 24. December 1851 — Gesetz- und VerordnungS-Blatt vom Jahre 1851 Seite 483 flg. — werden diejenigen, welche sich der gedachten Prüfung für die Periode 1881/82 in einem der nachgenannt« Fächer: 1) der Geodäsie; 2) dem Jngenieurfache im «gern Sinne (Straßen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasser bau); 3) dem Maschinenwesen für den Straßen-, Eisenbahn-, Brücken- und Wasserbau, ingleichen für den Betrieb der Staatseisenbahnen; 4) dem Hoch- und Laudbauwesen zu unterziehen beabsichtigen, hierdurch aufgefordert, Hit späteste«- Ende Ju«i lfdn. IS. sich mit einem schriftlichen Gesuche um Zulassung zur Staatsprüfung an die unterzeichnete Commission zu wend«. Diesem Gesuch eist beizufüg«: 1) ein Zeugniß über die nach tz 6 der erwähnten Ministerial-Verordnung erforderlichen technischen und wissenschaftlichen Vor- kenutniffe, 2) ein Ausweis darüber, daß der Gesuch- stellrr mindestens drei Jahre lang denjenigen Zweig der Technik, für welchen er die Prüfung abzulegen be absichtigt, mit Erfolg practisch geübt hat. (Vergl. 8 7 der angezogenen Verordnung.) Der Ausweis unter 2 hat sich auf eine genaue Darlegung der hauptsächlichen Arbeiten, mit denen und der Art und Weise, in welcher der Prüfungscandidat dabei beschäftigt gewesen, unter Angabe der einzelnen Zeitabschnitte und unter specieller Bezeichnung der Bau ausführungen, bei welchen er thätig gewesen ist, sowie der von ihm gefertigt« Projecte und schriftlichen Ar beiten zu erstrecken. Zugleich wird dem PrüfungScandidaten freigestellt, etwaige von ihm herrührende und durch den Druck veröffentlichte, in das Gebiet der Technik ern^chlogevde Arbeiten beizufüg«. Im Uebrigen wird auf Grund der Bekanntmachung vom 11. Juli 1857 zur öffentlichen Kenntniß ge bracht, daß ausnahmsweise auch außerhalb der vorge- schrirbenen Frist Anmeldungen von PrüfungScandidaten zur Ablegung der Staatsprüfung angenommen werden. Dresden, am 25. April 1881. Die Kö«igliche Commission für die Staats prüfungen der Techniker. vou Thümmel.
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