Suche löschen...
Dresdner Journal : 24.09.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188109249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810924
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-09
- Tag1881-09-24
- Monat1881-09
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 24.09.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend, den 24. September 1881 223 Äres-M Journal «dar» UorU» wloa l-otp^z L»ool- Lrool», ».: t IsrU» Vi»»-a»»diu^- S»mk' Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dre-den. dem bei bei dem dem bei bei dem bei dem , 88» bei dem rtern). itz. Dretve». comstrecke n Lentimettr» O. B. Ungläubig starrte er hinderten, aufeinander. nicht allzu wohl, e» ist Zeit, daß au« dem heißen Italien, fie wird ------ n wir heim kommen uv« ja ganz blaß -8» -8« Ueiede« tritt?a«t- uvä 8toms>etru»cklil8 divLU. ZLkrlieü: . . 18 ölarN. ^Mkrlick: 4 KO kk. ^inrvlo« Xumwvro: 10 ?k l. L»k»k 7,4k, »« (»0» Kool» «Ip» ü. 108»), 1,0 »°kx o»rt,-»«s o 18, «I», « ^oo K»«»»4» »I» I, V, 68-, 8,a «u« «»k»k iu so»»» «oip» Lokok. ». I1^»X I/» «»»i«. «otxilU: Z>. Lowwi»oiollLr U«, l>rs»ttosr 0ourL»I»; Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Landgerichte Dresden der LandgerichtS- director von Mangoldt daselbst, Landgerichte Leipzig der Landgericht-direc- tor Pusch daselbst, Landgerichte Chemnitz der Landgerichts- Präsident Brückner daselbst, Landgerichte Bautzen der Landgericht-direc- tor vr. Wie sand daselbst, Landgerichte Freiberg der Landgericht-direc- tor Vollert daselbst, Landgerichte Zwickau der Landgerichtspräsi dent Seifert daselbst, Sau Lazzaro. Novell« von Otto v. Leitgeb. (Fortsetzung.) zngeben sich veranlaßt gesehen habe. ES war also mehr ein innerer, als ein äußerer, mehr ein specifisch russischer, als ein internationaler Zweck, welcher den Zaren nach Dan zig geführt hat. Wir finden in diesen Mittheilungen Nichts, was neu und unerwartet an uns herauträte.... Die Depesche enthält nur eine weitere Bestätigung Dessen, was man bereits als daS wahrscheinlichste Er gebniß der Zusammenkunft in gutem Sinne diScutirt hatte. Sie bringt Nichts, was den schon feststehenden Anschauungen juwiderliefe. Ebensowenig wird man davon überrascht sein, daß die Bekämpfung der socia- liftischen Gefahr Gegenstand der Unterredung zwischen dem Zaren und Fürst Bismarck gewesen. Es wäre vielmehr auffallend, wenn dieses so furchtbar aktuelle Thema unberührt geblieben wäre. Dagegen aber darf eS einigermaßen auffallen, daß die Beruhigung, welche der Zar über die unbedingt friedlichen Absichten und über die „„unerwartete"" Mäßigung der Sprache des Fürsten Bismarck empfunden haben soll, etwas stark betont ist. ES ließe dies die Unterstellung aufkommen, als habe man, bevor man nach Danzig kam, bei Fürst BiSmarck eine weniger friedliche Stimmung und eine weniger gemäßigte Sprache zu finden gedacht, als man dies wirklich gefunden hat. Eine solche au« der mündlichen Mittheilung des Hrn. v. GierS in den schriftlichen Bericht des Grafen Kalnocky übergegangene Eröffnung ließe allerdings die Annahme zu, daß der „EgyeterteS" einen unrichtigen oder ungenauen, wenn nicht gar einen «6 doo angefertigten Text in die Welt geschickt habe. Wenn aber — was wir weder zu be haupten, noch zu bestreiten im Stande sind — der „EgyeterteS" auf irgend einem Wege in den Besitz eines solchen Aktenstückes gelangt wäre, so ginge aus der oben berührten Form der Darstellung höchsten« hervor, baß wir es mit einem in confidentiellstem Stile skizzirten, in keiner Weife für die Oeffentlichkeit bestimmten Berichte zu thun hätten, an den man ge rade deshalb auch den gewöhnlichen Maßstab der öffentlichen Kritik anzulegen keineswegs berechtigt wäre. Denn im Grunde genommen, wird selbst durch diese Form des Ausdruckes der wesentliche Werth de« Inhaltes und dessen eminente Bedeutung nicht im Ge ringsten alterirt oder vermindert. Dieser Inhalt, ent spreche er nun einer wirklichen aus St. Petersburg emgelangten Meldung, oder sei er die Zusammen stellung schon längst gebildeter und accreditirter An schauungen, bietet ein schwerwiegendes Unterpfand für die jetzt durch die Regierungen und die Völker Europas gehende Friedensströmung und ist geeigneter, als alle feitherigen Kundgebungen aus kompetentesten Kreisen, in unS den Glauben an den Fortbestand deS allgemeinen Friedens nachhallig zu stärken. Wir ha ben uns mit dem ersten Telegramm, welcher den herzlichsten Gedankenaustausch und die intimen Freund- fchaftSbeziehungen der beiden hohen Souveräne ver- räth, überhaupt nicht zu befassen. Dasselbe steht über dem Niveau einer kritischen Besprechung, und es wäre überaus tactloS und unstatthaft, da es, selbst im Falle seiner Echtheit, nur per netus in die Oeffentlichkeit gedrungen sein könnte, sich mit dieser Frage der Echt heit oder Unechtheit eingehend zu beschäftigen. Was das zweite Telegramm anbelangt, so bietet dessen In halt Nichts, was nicht den Hoffnungen und Erwar tungen, womit man bei unS, wie in Deutschland, die Kaiserbegegnung in Danzig begrüßt hatte, vollkommen entspräche, und wir können nur wünschen, daß Graf Kalnocky einen solchen Bericht geschrieben hätte, wenn er ihn in der That nicht geschrieben hat." Dagegen glaubt die „Neue freie Presse" aus den beiden Depeschen den Schluß ziehen zu müssen, „daß die wechselseitigen Beziehungen zwischen den drei Kaisermächten durch die Danziger Begegnung eine überaus bedeutsame und folgenschwere Verschiebung erfahren haben." Dcr Artikel schließt mit folgenden Bekanntmachung. Au Schwurgerichtspräsidenten für die im vierten Kalenderjahre 1881 beginnende Sitzungsperiode sind nach tz 83 deS GerichtSverfaffungSgesetzeS vom 27. Januar 1877 ernannt worden: Nichtamtlicher Theil. U-dersI»«. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. TageSgeschichte. Ernennungen, Versetzungen ic. im öffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Beilage. Börsennachrichten. hernieder senkte auf die schlummerbedürftige Erde. Auch die allerletzten Tagesstrahlen waren längst schon der Sonne nachgezogen, und schon leuchteten einzelne Sterne am Himmel, gleichsam Vorboten deS MondeS, dessen Aussteigen Alfred noch abwarten wollte. — Von dem Frieden der Natur war eia beruhigender Hauch auch in Dagmar s Herz gezogen, daS die letzten Tage mit neuem Zweifel, neuer Besorgniß, neuem Leid gefüllt hatten; und so zog dieser friedliche, be sänftigende Hauch auch in das Herz Alfreds, der am Ufer aufwärts stieg, gegen den freien, nur mit Eriken bewachsenen Platz, von dem er am liebsten den Anblick der weiten See genoß. Bald war er oben angelangt, wo der Weg, der den Acacieuwald der Insel durch querte, zum Strande hinunterbog. Der Mond war aufgegangev, hatte die Wolkenwand siegreich durch brochen und übergoß nun Meer und Landschaft mit fast taghellem Schimmer. Aber die Ruhe der Nacht lag doch über Hain und See; kein Vogel, kein fallen de» Blatt, kein menschlicher Tritt regte sich, während Alfred langsam durch die Büsche schritt. Und doch, war da» nicht ein Tritt? Ohne Zweifel — ein Tritt, der eben wieder hörbar ward, hier, ganz in seiner Nähe. Er hielt den Athem an und lauschte, aber nun blieb Alle» ruhig. Behutsam bog er die Aeste, die den freien Blick rrt«-t»ko»»4» «M Papierkorb geworfen, der nach der Abreise de» Kaiser- mit Hast durchstöbert wurde. So wurden auch diese beiden Telegramme vorgefunden. DaS Lesen derselben kostete auch jetzt noch einige Mühe, da mehrere Worte und namentlich die Titulatur nicht dechiffrirt waren. Infolge besten sind auch die vom „EgyeterteS" veröffent lichten Depeschen nicht wortgetreu wiedergegeben, die Titulaturen sind falsch, einige Worte sind einfach weg gelassen oder unrichtig ergänzt. Wenn übrigen- da und dort die Befürchtung auftaucht, die „Chiffre sei nunmehr verrathen" und dergleichen mehr, so ist daS »«begründet. Die Chiffrebücher, deren man sich be dient, sind kein Geheimniß, da sie Jeder in der Buch handlung kaufen kann; das eigentliche Geheimniß der Lhiffrenschrift beruht theil» in der Paginirung der Seiten, theil» in der Permutation der sogenannten -tornnirvs", d. h. der au» je 3 Buchstaben gebildeten Eombinationen. Da nun die Paginirung oder daS PermutationSsystem, d. h. der eigentliche Schlüssel in regelmäßigen Zeiträumen gewechselt wird, so ist der geschehene Vorfall ziemlich gleichgiltig. Eine Chiffren depesche, die heute abgeht und die natürlich nach einem neuen Schlüssel gearbeitet ist, wird gerade so unver ständlich sein, wie eine solche bisher gewesen ist, und eS ist keinerlei StaatSgeheunniß in Gefahr. Hinsicht lich der Depeschen, die in den Chiffren an die Cabi- netskanzlei gelangen, ist der Geschäftsgang folgender: Den Schlüssel zu den Chiffren besitzt der mit der De- chiffrirung betraute CabinetSsecretär (ein wirklicher Hof- oder RegierungSrath) in der TabinetSkanzlei. Dieser über nimmt die Depeschen, entziffert und copirt dieselben und giebt sie in ein Portefeuille, zu welchem außer ihm nur der Kaiser selbst den Schlüssel besitzt. Dieser Vorgang ist auch bezüglich der Depesche deS Baron» Haymerle an den Kaiser genau beobachtet worden, und es ist bereit» erhoben, daß der Monarch die Depesche in dem betreffenden Portefeuille ordnungtmäßig vorgefunden hat. Al» Beweis dafür, daß die Indiskretion nicht in Wien erfolgte, kann die That- sache angesehen werden, daß am Kopfe der Depesche auch die Zeitangabe der Absendung, 4 Uhr 58 Min. Nachmittags, sich findet. Eine solche Angabe ist aber nur am Eingangsorte einer Depesche ersichtlich. Die strafgerichtliche Untersuchung ist in Buda-Pest eingeleitet worden. Auf Anzeige der Oberstaatsanwaltschast fand eine Sitzung des CriminalgerichtShofeS Statt; der Untersuchungsrichter erschien vorgestern Nachmittag in Begleitung de» Vertreter» de» Oberstaatsanwalt» in der Redaction des „EgyeterteS", doch der Redacteur verweigerte jede gewünschte Auskunft. Die betreffenden Manuskripte wurden confiScirt. So viel über die äußerlichen Consequenzen der sensationell wirkenden Publikationen. Bei Erörterung der politischen Seite der letzteren constatirt daS dem auswärtigen Amte nahe stehende „Fremdenblatt", daß namentlich in der zweiten Depesche, welche Baron Haymerle, nach dem „EgyeterteS", an seinen Souverän gelichtet hätte, „Ansichten ausgesührt und angedentet sind, die nicht verfehlen werden, allgemein beachtet und «örtert zu werden." ES heißt dann weiter: „Unser in St. Petersburg beglaubigter Botschafter, Graf Kal nocky, berichtet in einer ohne Angabe des Datums ex- cerpirten Depesche, die übrigens vor dem 15. Septem ber abgefaßt ist, über die hochbesnedigenden Eindrücke der Danziger Zusammenkunft. Kaiser Alexander ist mit den Gefühlen der Beruhigung und der inner« Zu friedenheit nach St. Petersburg zurückgekehrt; auf dem Felde der äußern Politik liegt keine beängstigende Frage vor, und die Hauptverhandlungen haben sich um die Bekämpfung der socialistischen Gefahr gedreht. Endlich wird als bedeutungsvollste Seite der Danziger Reise von Hrn. v. Giers, dem Grafen Kalnocky gegen über, hervorgehoben, daß der Zar seinen Willen, eine konservativ« und friedfertige Politik zu verfolgen, vor nehmlich den Rusten in unzweideutiger Weise kund I« k»--»° So»t.«Lo» äe.ä-uttei.0» und bleich. Bist Du morgen zur Reise fertig, Marie?" „Dagmar kommt gleich nach", erwiderte die Gräfin", aber L propos, waS die Heimreise betrifft, Gustav! Ich habe Papa eben heute geschrieben, unS später zu erwarten. Dagmar bat so sehr, sie hat noch ein paar Säle im Palazzo - ducale anzusehen und will noch in die Chiesa - dei - frari gehen, Du hast doch nicht« da gegen?" „Ich? Nein!" erwiderte der Graf. „Im Gegen theil, e« freut mich, daß sie an etwa» Interesse nimmt. Aber wa» ist denn plötzlich in sie gefahren? Rom und Neapel ließen sie kalt, so, daß ich an unserer theilnahm-vollen, regen Dagmar ganz irre wurde, und jetzt da» gerade Gegentheil? Ueberhaupt macht mir Dagmar in der letzten Zeit einen eigenthümlichen Ein druck; — wa» ist'», Marie, weißt Du eS?" Die Gräfin sah ihren Gemahl lächelnd an: „Verzeih', Gustav, ich hätte e» Dir eigentlich längst sagen sollen. Ich zögerte damit, so lange ich glaubte, e« sei vielleicht nur eine kindische Laune, die Zeit und Umstände bald vergessen machen werden; ich habe mich längst überzeugt, daß da« Weh, da« Dagmar drückt, ein ernste«, wahre» sei. Du sollst Alle« erfahren, so bald wir allein sind, Gustav." Der Graf nickte wie im Verständniß ihrer Worte, statt der Antwort, da Dagmar eben herabgekommen war und nun auch einstieg. „Brav, Dagmar, daß Du kommst, gieb mir Deine Hand, so, jetzt einen Keinen Sprung — da bist Du ;al Und nun vorwärt«l" rief er heiter, al« die Gondel abstieß und lautlo« und leicht gegen da« Meer -MA-e» 104 itt »I« iS» Inner»!«! iipretker kör äen eiovr kotitreilo 20 kk. voter älv Leits LO kk. Lroekelae» r lÄzliel» mit Xusrmkms äsr 8ovv- eoä keiortsz» kür clvu sollenden ->»«»), 8,0 Nolu», dl, Lox«d»»- I.,»«»). . L,40, 8^0 Von» . t»»» 8IX». 18,1!, ,«»KI««), 12,10 >n»., 8,0 K«ki». <»». 82«». 4M>, , II,1L i»o» 8IX». »okX (»o» HX». IV»«« »KI««), me»», 0," «»« I «,0 Von»., 88« 0 Von». Loo-Ior- i» , 8,0 Kook»., I 0,0, 8,80 Vor»», kr»»kkort » »Oktdoa: »orli»; §. /nv-i/iViencianz:, Irowoo L'. , liürsLN; rrmUttart ». M.: L ^a«A«v-»vtls IjucüknntUvn^; SirUloi kZ U»»»ovor:6 kort, Norit» ». Il Z-axLe» 6o , U»»d^: Z- F«i <8te»»»or. ll s r, a » » « d » r r Lünigl. Lipsäitivl» äse Orvoänor ^oino»1», Oreoäea, Ito. 20. K. Hostheater. Zum Besten der „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger", welche vom 1. Januar 1882 an mit ihren Pensionszahlungen thatfächlich in- Leben tritt, wird am Mittwoch, den 28. September, Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Rittergutsbesitzer Freiherr von Könneritz auf Mulda die ihm von Sr. Majestät dem Könige von Preußen verliehenen Insignien eine« Ehrenritter» der Balley Brandenburg de« Johanniter- Orden- annehme und trage. hinauSglitt. „Wir wollen von San Lazzaro den Mond aufsteigen sehen." Und wahrlich, eS eignete sich kaum ein Ort bester dazu, da- Aussteigen de» MondeS zu beobachten, al- die kl ine grüne Insel San Lazzaro, Byron»' TuS» kulum. DaS Meer umspielte sie mit sanft gehobenem Wogenfchlage, in da» sich da» leichte Rauschen der hängenden Uferbäume mischte. Alfred hatte Byron von jeher seinen LieblingS- dichter genannt, und hatte sich speciell hier in Venedig so lebhaft, an hundert Orten, an den Genius deS großen Todten gemahnt gefühlt. Eine rigenthümliche Anziehungs kraft hatte auf ihn da- kleine grüne Eiland gehabt, mit dem armenischen Kloster, in dessen Räumen noch ein Hauch von de» großen Dichter» Geist zu schweben schien, der hier sich mit andauerndem Eifer dem Studium armenischer Werke hingegeben hatte. — Alfred war ein fleißiger Besucher der Insel geworden, in deren keinem, stillem Haine oder an deren grünem, rasigem Ufer er so gern weilte, um die Sonne in- Meer tauchen zu sehen. Auch heute hatte er den stillen Ort aufgesucht. Paul schalt seinen Gefährten, daß er sich von der heiteren Gesellschaft junger Land-leute, die ihn heute zu einer fröhlichen Ausfahrt mit fort- gezogen hatten, au-schloß, aber Alfred, den nur der eine Gedanke, die Möglichkeit eine- Zusammentreffen» mit Dagmar beschäftigte, wäre e» jetzt unmöglich ge wesen, in heiterer, unbefangener Gesellschaft theilneh mender Gefährte zu sein, und so hatte er den Freund gern allein ziehen lassen und war nun wieder hier auf San Lazzaro. Die ganze Landschaft und die weite See athmeten den tiefen Frieden de« lauen Sommerabend«, der mit weichem Flügelschlage sich „Oho, wo bleibt Dagmar? Ihretwillen fahren wir eigentlich au«", sagte er, al- er Marie allein sah, „mir scheint, die Lagunenluft thut unserm Püppchen bei dem Landgerichte Plauen der LandgerichtSdirec tor Kurtz daselbst, mS hierdurch bekannt gemacht wird. Dresden, den 20. September 1881. Der Präsident des Königs. Sächs. Oberlandesgerichts. vr. v. Weber. Dre-den, 23. September. Die neuesten Wiener Blätter stehen vollständig unter dem Eindruck der gestern von unS recapitulirten Beiträge deS „EgyeterteS" zur intimen diplomati schen Tagesgeschichte der drei Kaiserreiche. Die eine dieser Publikationen hat bekanntlich ein Dank- telegramm des Kaisers Alexander HI. an den Kaiser Franz Josef für die Glückwünsche Sr. Majestät zum Namensfeste des Zaren zum Gegenstände, während die zweite eine Chiffrendepesche deS Ministers des Aeußern, BaronS Haymerle, an den Kaiser Franz Josef wieder- giebt, in welcher über den Eindruck Bericht erstattet wird, welchen die Danziger Entrevue bei dem Kaiser von Rußland und dem Geh. Rath v. GierS hinter lassen habe. EL heißt in dieser letzter«, Hr. v. GierS habe gesagt, „daß die bedeutungsvollste Seite der Danziger Reise darin liege, daß der Zar dadurch vor ganz Rußland seinen Willen, eine konservative und friedfertige Politik zu verfolgen, in unzweideutigster Weise kundgegeben habe." Da die Depeschen von maßgebender Seite ein DeSaveu nicht erfahren haben und die amtlichen Organe über diese Veröffentlichung, welche auf eine grobe Indiskretion zurückzuführen ist, vollständig schweigen, wird mqn dieselben wenigstens dem wesentlichen Inhalte nach als authentisch betrach ten dürfen. Ein Buda-Pester Correspondent der „Neuen freien Presse" spricht von „Lücken", die das Telegramm deS Frhrn. v. Haymerle an den Kaiser enthalte. Dies stimmt mit den Informationen der neue sten „Polit. Corr." In der That weisen die Publika tionen deS „EgyeterteS", wie der citirten ofsiciösen Correspondenz von bester Seite versichert wird, nicht nur „Lücken" auf, sondern geben einzelne Ausdrücke und Wendungen in ganz anderer Weise, als die Origi nale wieder. Wie der „Wien. Allg. Ztg." aus Buda- Pest berichtet wird, hat die im „EgyeterteS" erfolgte Publikation der beiden StaatSdepeschen die nachstehende Vorgeschichte: Die Depeschen wurden während deS Auf enthaltes deS Kaisers in MiSkolcz vom auswärtigen Amte chiffrirt an die CabimtScanzlei nach MiSkolcz geschickt; dort wurden sie in der Weise dechiffrirt, daß ein großer Theil der Worte in» Originaltelegramm über die entsprechenden Chiffren geschrieben und die Depeschen sodann in Reinschrift copirt wurden. AuS Unvorsichtigkeit wurden die Originaltelegramme in den Telegraphische Nachrichten. Wien, Donnerstag, 22. September, Abends. (Tel d. Boh.) Der Minister Baron Haymerle ist heute aus Buda-Pest zurückgrkehrt. Bezüglich der Indiskretion deS „EgyeterteS" (vgl. die Rubrik »ZeitungSschau") wird constatirt, daß die Depesche Haymerle'S an den Kaiser allerdings im Großen und Ganzen echt sei, daß jedoch der Wortlaut nicht treu mit dem Original stimmt und manche Lücken und Mängel aufweist, woraus zu schließen sei, daß der Betreffende, der die Documente copirt, nicht Zeit genug gehabt hatte, dieselben vollstän dig abzuschreiben. Rom, Donnerstag, 22. September, AbevdS. (Lorr.-Bur.) Der „Osservatore Romano" meldet: Der zum Protestantismus übergetretene Exkano- nikuS Graf Campello stand seit Längerem bei der Kirchenbehörde im Verdachte einer incorrectea Lebensweise. Bei wiederholten fruchtlosen Er mahnungen betheuerte er strtS, daß seine moralische Aufführung ordentlich und den orthodoxen Prin- cipiev zugethan sei. Man wollte eben gegen ihn eiuschreitrn, alS er den KatholiciSmuS abschwur. Washington, Donnerstag, 22. September, AbendS. ^Tel. d. DreSdn. Journ) Der Präsident Arthur leistete heute Mittag auf dem Capitol in Gegenwart deS CabinetS, von Richtern und mehre- auf den lichten Platz und sah mit vorgebeugtem Ober körper nach der Gestalt, die dort stand, wie verklärt vom Mondlichte, da» sie umfloß. Sie hielt den ab» genommenen Hut in der Rechten, ihr reiche» Haar fiel frei hinab über den Nacken, ihr Gesicht war ihm halb zugekehrt, wie sie fo andächtig hinaussah auf die glitzernde Fluth. Da« war fie! — Sie, die er nun reu Mitgliedern deS Senats und deS CongrefseS den Generaleid. Die verlesene Adresse deS neuen Präsidenten giebt dem Schmerz und der Abscheu über da» Attentat Ausdruck, rühmt die Vorzüge Garfield'- und die edelmüthigen Bestrebungen desselben. Die von ihm vorgeschlagenen Maßregeln zur Abschaffung der bestehenden Mißbräuche, feine Bemühungen um größere Sparsamkeit in der Verwaltung, seine Bestrebungen um Hebung der Wohl fahrt und Erhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu den anderen Nationen würden stet- dankbaren Wider hall im Herzen de- Volk» finden und von ihm, seinem Nachfolger, zum Vortheil deS Lande- verwerthet wer den. Nicht- bedrohe die au-wärtigen Beziehungen; Ruhe sei zumal jetzt ein Erforderniß, eine außerordent liche Session durch Richt- veranlaßt. Er fei durch drungen von der Größe und dem Ernst der Verant wortlichkeit und habe die ihm durch die Constitution auferlegte Aufgabe übernommen, rechnend auf den gött lichen Beistand, die Tugenden, den Patriotismus und die Weisheit des amerikanischen Volkes. Künftigen Montag findet ein allgemeiner Trauer- und Bußtag Statt. Washington, Freitag, 23. September. (Tel. d. DreSdn Journ.) Nach dem gestrigen CabinetS- rathe ersuchte der Präsident Arthur die Minister, auf ihren Posten zu verbleiben. im Neustädter Hostheater in neuer Einstudirung Gutz- kow'S Lustspiel: „Zopf und Schwert" gegeben werden. Alle Diejenigen, welche an der Sicherstellung lang jährig verdienstvoll strebender Mitmenschen jenen An theil nehmen, welchen sich im sittlichen Reformgeiste eia großer Theil der christlichen Gesellschaft zur Ehrenpflicht gemacht hat, werden sich über daS end liche Heranreifen einer Institution freuen, die nur durch fortwährende Unterstützung von Seite deS Pu blicum- für ihre schwierige Aufgabe stark genug er halten werden kann. Möge ein recht zahlreicher Be such diesen edlen Zweck fördern und mit der gewohn ten Liebe deS Dre-dner Wohlthätigkeitfinne- befestigen helfen. » ri»»-»»<i»>, 128 <-»»». II,«,L»ip«. (»»» n«»^ r»»ckt), Xoadm. 2,18, N»d»8. -»»<«), 1,00 Kok». 1,1», 7.0 Kook» ^8, I^ip» 8»k»k. »8t. «KI« Hokok. 11,10 K»ok« <«, 8, «oip». L»k»k. --1«k«» Ikoroock > <uxl Klit»--<>«K»I Von». Oo»-t«r«>, 8,2» Von», «m, (Kto gn»o«»k»I». (»»» 82«» I08KI I), 6,10 X«k->. 710 H»olu». <»« Lil.» 108«> < n»., 8^0 Von». I-kl-i«»»^ 118»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite