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Dresdner Journal : 05.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188110055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18811005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18811005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-05
- Monat1881-10
- Jahr1881
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- Dresdner Journal : 05.10.1881
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anwaltschaft wegen geistlicher Amtshandlungen gesetz mäßig angrstellter Geistlicher, sondern auch in solchen Fällen, in denen eine solche Anzeige wegen der qu. Amtshandlungen nicht gesetzt? ' g angestellter Geist licher in Frage kommen könne, ole Oberpräsidialent- scherdung vorher einzuholen haben, indem da» Cultu»- Ministerium nach einer kürzlich ergangenen Decla ration auch da- Befinden über die „gesetzmäßige An stellung" den Polizeibehörden, welche dieselbe verneinen zu sollen meinten, habe entziehen und dem Ober präsidium übertragen wollen. Ferner sei seiten der Polizeibehörden über diejenigen Fälle von geistlichen Amtshandlungen, in denen eine gerichtliche Verfolgung unzweifelhaft ausgeschlossen erscheine, an das Ober präsidium nicht zu berichten, da der betreffende Mi- nisterialerlah durch die Bestimmungen deS Artikels 5 deS Gesetzes vom 14. Juli v. I., betreffend Ab änderungen der kirchenpolitischen Gesetze, bereit- abge ändert worden sei. Buda-Pest, 3. October. (Tel.) In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel meldete der Alters präsident an, daß ihm von Seite des Präsidiums des kroatisch-slawonischen Landtags da- NamenSverzeichniß der in den gemeinsamen ungarischen Reichstag gewähl ten Abgeordneten zugekommen sei. Einer der Ge wählten resignirte, weshalb eine Neuwahl vorgenom men werden wird. Zur Tagesordnung übergehend, wurden die Stimmzettel zur Wahl des Präsidenten abgegeben. Bon 293 abgegebenen Stimmen erhielt Thomas Pechy 205; derselbe ist daher mit Stimmen mehrheit zum Präsidenten gewählt. Kemeny und Szon- tagh wurden zu Bicepräsidenten und Kovacs zum Quästor gewählt. — Ein Buda Pester Telegramm des „Frdbl." meldet: Auf Antrag der OberstaatSanwaltschast wurde gegen die Theilnehmer an dem Duell Rohonczy- Varady das Strafverfahren eingeleitet und eme Aufhebung deS JmmunitätenrechteS vom Hause ver langt. Bern, 3. October. (Tel.) Die internationale Konferenz zur Berathung von Maßregeln zur Be kämpfung der Reblaus ist heute durch den Bun- deSrath Ruchonnet hier eröffnet worden. (Die Con- ferenz tritt zu dem Zwecke zusammen, um auf Grund der seit dem Abschlusse der Berner Convention vom 17. September 1878 in Betreff der Phylloxeracala- mität gemachten Erfahrungen Modifikationen dieser Convention zu berathen und festzustellen. Die Con-- ferevz ist von Vertretern jener Staaten beschickt, welche der Convention beigetreten sind.) Zürich, 3. October. Eine Privatdepesche des „N. C." meldet: Der Socialistencongreß ist gestern in Chur eröffnet worden. Vertreten sind Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Rußland, England, Belgien, Amerika rc. Rom, 28. September. (Wes.-Ztg.) Die Regierung hat endlich dem Drängen der öffentlichen Meinung nachgeben müssen. Tas freiwillige Bataillon Menotti Garibaldi's konnte am verflossenen Sonntag, als es sich vor der Porta-Maggiore versammeln wollte, Nicht mehr antreten, weil die Polizei auf Befehl des Ministers des Innern plötzlich ihr Veto einlegte. Aller dings hat Menotti Garibaldi nachher öffentlich in einem Briefe an die „Capitale" gegen diese Verletzung (?) des Versammlungsrechts Protest eingelegt und erklärt, daß, wenn die Regierung auch die Hebungen verhindere, er das Bataillon jedoch nicht für aufgelöst halte. So sind denn die Dinge in dieser Angelegenheit immer noch in der Schwebe. Die Freiwilligen haben ihre Beschützer in den beiden Ministern Baccelli und Za- nardelli; es wird daher Niemanden wundern, wenn dieser Tage die Verwandlung des Bataillons in einen Turn- und Schützenverein ungehindert in die Oeffentlichkeit tritt. In der Kammer dagegen werden die Radicalen die Sache schwerlich zur Sprache bringen, weil das Verbot, welches die Regierung gegen das Bataillon erließ, ihr im Parlament höchstens einen Triumph einbringen würde, welcher den Radicalen heute am allerwenigsten munden dürfte. ,— Wie sich vorauS- sehen ließ, ist infolge der Amnestie, welche die Re gierung den Radicalen am 20. September geradezu aufzwingt, den Republikanern so der Kamm ge schwollen, daß sie dem schwachen Cabinet gegen über Alles wagen dürfen. Die „Lega della Demo- crazia" hat fämmtliche vom Staatsanwalt unter Proceß gestellte Artikel, sowie die brühheiße Mectings- rede Mario's gegen den Papst von Neuem in ihren Spalten abgedruckt und somit den Staatsanwalt ge radezu gezwungen, die bereits amvestirten Majestäts beleidigungen gegen Kö.ug, Königin und Papst, sowie die Aufforderungen zum Umsturz der Verfassung und Abschaffung der Monarchie, vor Gericht zum AuStrag zu bringen. Die Regierung hat somit den durch die Amnestie angestrebten Zweck vollständig verfehlt. Hätte sie, statt anfangs mit den Republikanern zu liebäugeln, deren Gesetzübertretungen in jedem einzelnen Falle ge richtlich ahnden lassen, so sehe sie sich jetzt nicht in die Nothwendigkeit versetzt, einen politisch-religiösen Monstreproceh zu insceniren, welchen die Republi kaner als Manna betrachten. Wir werden mithin einem Proceß beiwohnen, in welchem die StaatSform öffentlich zur DiScussion gelangt, in welcher außer der Existenz der Monarchie, auch jene des PapstthumS zu heftiger Erörterung kommen wird. Die Republikaner haben also wieder einmal ihren Willen durchgesctzt. Sie werden die Märtyrer spielen, was, wie sie sehr gut wissen, ihrer Sache nur nützen kann. Die Re gierung hat aber Plötzlich, nachdem sie die Anklagen Monate lang verschleppen ließ, eine große Eile, Mario und seine Freunde vor Gericht zu bringen. Mit ganz ungewöhnlicher Raschheit erfolgt daher die Vorladung zur Schwurgerichtsverhandlung, welche bereits am 11. October stattsinden soll und der man mit großer Spannung entgegensieht, weil dies in Rom der erste Strafproceß politischer Natur ist, in welchem die Majestätsbeleidigung gegen König Humbert und namentlich gegen den Papst Ge genstand der Anklage sind. Wie werden sich in dieser Doppelfrage die römischen Geschworenen aussprechen? Die Beantwortung dieser Frage gleicht dem Würfel spiel; denn wer vermag die Anzahl der päpstlich oder national gesinnten Geschworenen voraus zu berechnen, welche durch die Urne zur Aburtheilung berufen werden? Dieser Gedanke und seine ernsten Bedenken haben wahrscheinlich dem Cabinet vorgeschwebt, als sie den Radicalen die Amnestie octroylrte. Aber, wie man sieht, machte sie die Rechnung ohne den Wirth. Jetzt muß sie sich den Folgen ihrer kopflosen inneren Po litik, so gut es eben gehen will, anpassen. Rom, 2. October. Ein Telegramm deS „Frdbl." berichtet: BiSher haben 22 österreichische Bischöfe ihre Theilnahme an der großen KanonisationSfeier, die am 8. December hier stattfindet, zugesagt. — Die Ar- mirung VeronaS mit schweren Geschützen wurde der Firma Krupp übertragen. London, 3. October. (Tel.) Der deutsche Bot schafter, Graf zu Münster und der russische Bot schafter, Fürst Lobanow sind hierher zurückgekehrt. Thornton hat sich zur Uebernahme des englischen Bot schafterpostens nach St. Petersburg begeben. — Nach einer Meldung der „Times" au- Kalkutta hat die indische Regierung beschlossen, die in Chaman Khojak stehenden Truppen zurückzuziehen und die Garnison von Quettah auf ihre ursprüngliche Stärke zu ver mindern. Kopenhagen, 3. October. Der hiesige Correspon- dent der „H. N." telegraphirt: Der Reichstag ist heute Mittag durch den ConseilSpräsidenten Estrup mittelst Verlesung eines kurzen königl. RescriptS er öffnet worden. Der Abg. Staberg rief: „Es lebe der König!" worauf ein 9maliges kräftiges Hurrah erscholl; dann rief Berg: „ES lebe da- Grundgesetz!" worauf abermals ein starkes 9 maliges Hurrah folgte. Zum Präsidenten des VolksthingS wurde Krabbe mit 64 Stimmen, zu Vicepräsidenten Berg mit 51, HögSbro mit 36 Stimmen gewählt. Hieraus wurde der Reichs tag bis zum 29. November vertagt. Stockholm, 2. October. Ern Privattelegramm der „H. N." meldet: Heute Mittag wohnte die königl. Familie in der Schloßkapelle dem Gottesdienste bei, welcher aus Anlaß der Vermählung des kronprinz- lichen Paares mit einem Tedeum schloß. Nach Be endigung desselben wurde der königl. Salut gegeben. Um 4 Uhr Nachmittags unternahmen der König und die Königin, das neuvermählte Paar, sowie auch die Prinzen Oskar, Karl und Eugen mit großem Gefolge eine Ausfahrt nach dem Thiergarten und wurden über all von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Alle Straßen und die Wege im Thiergarten waren dicht besetzt; die Zahl der Zuschauer mag wohl 100000 überschritten haben. St. Petersburg, 1. October. Ein Telegramm der „Köln.Ztg." meldet: Es sind neue nihilistische Proclamationen erschrenen, an Jugend, Volk und Heer gerichtet. St. Petersburg, 3. October. (Tel.) Wie der „Porjadok" ersährt, würde der Schah von Persien im April nächsten JahreS einen Besuch am hiesigen Hofe abstatten, um den Kaffer Alexander persönlich zu begrüßen: von eiuer Ausdehnung der Reise an andere europäische Höfe sei in Teheran bis jetzt nicht- bekannt. Belgrad, 3. October. Wie man der „Polit.Corr." telegraphirt, hat heute dir große Commission, welche mit der Berathung der im Lande einzuführenden Ber- waltung-reformen betraut ist, unter Vorsitz der Minister Pirotschanac und Garaschanin ihre erste Sitzung gehalten. Es wurde in derselben entschieden, daß die Skupschtina fortan in Belgrad tagen soll, und der weitere Beschluß gefaßt, sofort den Bau eine» provisorischen Gebäude- für die Skupschtina in Angriff nehmen zu lassen. Konstantinopel, 3. October. (Tel.) Der StaatS- rath und frühere erste Secretär deS Sultan-, Ali Fuad Bey, ist in Begleitung de» GeneralstabSches» Ali Nizam Pascha gestern mit dem Aviso „Talia" nach Aegypten abgereist. Die Entsendung AU Nizam Paschas nach Aegypten erfolgte aus eigener Entschlie ßung de» Sultan», ohne daß da» Cabinet befragt wurde. Ali Nizam hat den Auftrag, die Ursache der dortigen militärischen Demonstrationen zu ergründen. Ali Fuad Bey hat eine politische Mission; er soll an den eventuellen diplomatischen Pourparlers zwischen den Repräsentanten der auswärtigen Staaten und dem Khedive Theil nehmen und endlich dem Sultan da rüber Aufschluß geben, weshalb der Khedive eS bisher unterlassen hat, die Suzeränetät des Sultans durch eine Reffe nach Konstantinopel anzuerkennen. Maho- med Bey ist den beiden Abgesandten deS Sultan» zur Hilfeleistung beigegeben. — Mit der letzten Post au» Kairo geht der „Polit. Corr." von zuverlässiger Seite die Mitiheilung zu, daß die (inzwischen auf telegraphischem Wege be kannt gewordene) Versetzung deS NegerregimenteS, an dessen Spitze Araby Bey steht, nach Damrette nicht vereinzelt bleiben, sondern von der Versetzung eines zweiten der aufständischen Regimenter, derjenigen von Turah (in der Nähe Kairos) unter Abd El-Al Bey nach Siut gefolgt sein wird, wogegen das Garde regiment unter Ali Bey Fehmi für» Erste in Kairo in seiner Caserne am Schloßplatze von Abdin verbleibt. Diese TranSlocationen erfolgen aus Grund ein:» unter Vorsitz deS Khedive gefaßten MinisterrathSbeschlusseS, und ihre glückliche Durchführung gilt in den politischen Zirkeln der ägyptischen Hauptstadt als die eigentliche Lebensprobe für daS Cabinet Scherff Paschas. — Die ersten MinisterconfeilS galten in erster Linie der Durch- berathung eines allgemeinen Militärreglements, mit dessen Zusammenstellung seit mehreren Monaten eine Commission beschäftigt war, zu deren Mitgliedern auch die höheren europäischen Offiziere im ägyptischen Dienste, wie Larmäe Pascha, Plötz Pascha und Sir Frederic Goldsmith, der englische Controlor in der Daira-Sanieh, zählten. Als Basis der neuen, am 23. September vom Khedive unterzeichneten Verord nung dienten hauptsächlich daS deutsche und da- fran zösische Militärreglement. BetriebSergebaiffe der königl. Staatseisea- bahueu. Der KohlentranSport * in der Woche vom 2b. September bis r. October. uaduna« » ^x>v «lcg- aus dem Zwickauer Reviere . 8S4S Sächsische l - - Lugau-Oelsnitzer Rev. 2bSb Steinkohlen ' ' Dresdner Reviere 1198 l zusammen 12142 Schlesische Steinkohlen 82» Böhmische Braunkohlen 8i28 Allenburgische Braunkohlen Sohlen überhaupt «200b Durchschnittlich pro Tag 8l44 Dresdner Nachrichten vom 4. October. — Hrn. GeneralstaatSanwalt vr. v. Schwarze haben, dem „Anz." zufolge, in Veranlassung seines 25jährigeu AmtSjubiläumS die Stadtverord neten durch eine au» den Vorstehern deS Collegiums und den Vorsitzenden der Ausschüsse bestehende Depu tation am 1. October ihre Glückwünsche dargebracht und ein BeglückwünschungSschretben überreichen lassen. Q Am vorgestrigen Sonntag erhielt die erste katholische BeztrkSschule Dresdens durch Se. Hochwürden Hrn. Bffchof Bernert die kirchliche Weihe. Der stattliche Bau, welcher der Grünestraße zu besonderer Zierde gereicht, im vorigen Jah:e be gonnen und erst vor Kurzem vollendet wurde, ist nach dem Entwürfe und unter der Leitung der Herren Bau- rath Prof. Heyn und Architekt Richard Eck durch Reue Ausgrabungen in Babylonien. (Fortsetzung und Schluß zu Nr. 231.) Bei seinen Ausgrabungen in Ballawat, die wir vor einiger Zeit ausführlich beschrieben, fand Hr. Rassam die Denkurkunde deS Erbauers deS großen Tempels» des assyrischen Kriegsgottes in einer steinernen, neben dem Altar vergrabenen Kiste. Die Seltenheit des Steins in Babylonien veranlaßte die Erbauer der Tempel zu Abbu Hubba, die Uikunden in eine auS tvrra votta gemachte Kiste einzuschließen und diese unter dem Fuß boden der Kammer zu vergraben. Der von den im Dienst deS Hrn. Rassam stehenven Arbeitern abge teufte Schacht brachte nun diese kostbaren Urkunden an- Licht und durch sie sind wir im Stande, den Namen der Stadt und des Tempels, deren Trümmer entdeckt worden sind, sicher zu erkennen. Die ersten drei Zeilen der größten der Gründungsurkunden sam meln unserm Forscher die Gedanken wie in einen Brennpunkt und concentriren sie auf die Ueberliefe- rungen einer der ältesten Städte von Lhaldäa: — „Dem Sonnengotte, dem großen Herrn, der da wohnt in Bit-Parca, welches ist in der Stadt Sippara". Hier also haben wir die Ruinen und Urkunden einer Stadt wieder erlangt, deren Traditionen bis in die Tage vor der Fluth zurückgehen, als der fromme LisuthruS auf Befehl seines Gottes „in der der Sonne heiligen Stadt Sippara die Geschichte de- Anfang-, Fortschritte» und Ende» aller vorsintfluthlichen Dinge vergrub". Und nun erhalten wir, 27 Jahrhunderte nachdem sie vergraben waren, die Urkunden der from men Wiederhersteller diese» alten Tempel» wieder. Eine solche Entdeckung wie diese macht un» fast ge neigt in der Hoffnung weiter zu graben., die hier vom chaldäischen Noah vergrabenen, ältesten Urkunden auf zufinden. Die Geschichte dieses Schatzfundes aus den Trüm mern deS großen Tempel» des babylonischen Sonnen gottes ist interessant für sich, abgesehen von den werth- vollen Nachrichten, welche wir durch die in der Kiste gefundenen Nachrichten erlangen, denn sie zeigt die fromme Verehrung, welche die babylonischen Könige für die Denkwürdigkeiten ihrer Vorältern hatten. Im 31. Jahre der Regierung deS Rabupalidina, Königs von Babylon — da» fft um daS Jahr 852 vor Christi — wurde vom König in diese Kiste eine Votivtafel gelegt in frommer Dankbarkeit gegen den Sonnengott, der ihm geholfen hatte, den Einfall der Sutu zurück zuweisen, eines nördlichen elamitifchen Stammes, an geführt von ihreur König SimaS-sipack. 3 Jahrhun derte nachher, ungefähr 559, eröffnete NabonidaS, König von Babylon, nach Wiederherstellung deS Tem pel» de» „Sonnengottes, seines Herrn" die Urkunden- kiste und legte Torra-eotta-Cylinder hinein zur Er innerung an feine frommen Werke der Wiederherstel lung und Stiftung. Rabupalidina war der Zeitgenosse der assyrischen Könige Assur-nasirpal und Salmanasiar und die sculpirte, beschriebene Gedenktafel seiner Re gierung, welche wir wiedererlangt haben, ist sicherlich eine der wichtigsten Urkunden, die den Forscher in Babylonien für seine Mühen belohnt haben. Im obern Theil der Tafel, welche 2 Fuß lang und 1 Fuß breit ist, ist ein kleine» sculpirte» Feld, welche» Vie Ver ehrung der Sonne durch Rabupalidina und auswar tende Priester darstellt. Der Gott fitzt auf einem Thron unter einem Baldachin oder offenen Schrein mit Prachthimmel Er hat einen langen Bart und langes Haar, wie der Sonnengott meisten» gedacht wird, hält in der Hand einen Rmg, da- Sinnbild der rollenden Zeit, und einen kurzen Stock; da dieser zum Scepter zu klein ist, so können wir vielleicht in ihm den Feuerstock sehen, der mü dem Sonnengott in enger Verbindung stand. Vor ihm auf einem kleinen Tisch altar ist ein großer Discus, ornamentirt mit vier stern ähnlichen Gliedern und vier Schichten wellenähnlicher Strahlen. Um diese Gruppe ist die Inschrift emge- graben „Der DiScuS des Sonnengottes und die Strah len seiner Augen." Diese Darstellung deutet auf die Thatsache, daß die Priester von Sippara Anbeter de» SovnendlscuS und der Sonnenstrahlen waren, und ihr Glaube scheint eine große Aehnlichkeit mit dem der DiScuSverehrer der 18. ägyptischen Dynastie zu haben, welche, unter Amenophis 1U und seinem Sohn Khu- moten, sich einige Zeit gegen die Priester deS Ammon behaupteten. Dieser ketzerische Glaube wurde nach Aegypten von Thi, der asiatischen Frau deS Ameuo- phiS III. eingeführt und seine Lehren sind von Herrn Charles Nicholson zum Gegenstand einer speciellen Denkschrift gemacht worden. Die Entdeckung dieser Sculptur und Inschrift aus den Trümmern de- Tem pel» de» Sonnengotte» zu Sippara spricht sehr dafür, den Ursprung de» Glauben» nach Babylonien zu ver setzen. Die Inschrift auf der vorderen und Hinteren Seile dieser Gedenktafel ist eine werthvolle Urkunde für da» religiöse Leben und da- Leremoniel der baby lonischen Tempel, und die Liste der Sonnenfeste in der fünften und sech-ten Lolonne zeigt, wie weit in die Vergangenheit zurück wir den Anfang der babylonischen Sonnenverehrung setzen müssen. Astronomen werden scheint „ zu sein > der Hos un» vor wird nm in ihm , das Wei Priester künde zr „seinen gezeichn, durch di e» hinr< Tagen 1 para eil giösen L haben i de» Sm däischen hüllen > Stadt Z die Hüg Göttin Städte Pharvaii fasser d, k Entdeck» ren Lw Grabhü yommei Hubl Z haben » daß uw 4) 5) 6) tion, am siebenten Tag de- Ta-rituv, da» Fest der Illu mination de» Palaste» (Herbftäquinoxe), am vierzehnten Tag de» Marchesavan, da» Fest der Strahlen, Omvolegr selbst mü pflücken d «fse, ein h stammend Baumgart de.» Rennt und in de ^u Zeiten un dem 6 bereit» hi schenkte H l Garten eu der Wirth — In iobdachlo I sonen (44 I runter 1k k M-l. Ge n Jahre» bi L d I unter zahl I flugs deS Uxonia* r k schon vor k auSzüglers »unter ents I von Ceme k darunter l ! Bildhauer Isäön aus- k Ausstiege l Vorsitzend Friedemar »schichte dl - Jäckel'» u k di» heute. S dankte lies I widerfahrt I dem sogen l nerung ai Leipzi gelang es Taschend D.ebstahli schuhmach Ehefrau « nämlich i> von Jemc lasche, in ! griffen w Lärm, soi hinter ih verließ, sc denen sie . hielten d fanden si weniger o > eine von Natürlich Eine Sti s seiner Ze! Wiederbel Leben un selbe, wie i Diebereiei ! würdiger s solche sin! ! monnaies Verlust o Zwick Mittag i glückstraß Karl Ant l selbe kar f Fallen u l welche- d Amputati hat. Pf. Kinder o s kurze Zes k stift. Glar ! gestern? öffentlich glück, m derselbe Herrn Baumeister L. Geyer auSgeführt und bietet in Hochparterre und den 2 ersten Etagen Raum im 16 Schuttlassen, während ta» 8. Stockwerk al« Diuc- torialwohpung zu dvwe» bestimmt ist. Ju enu^ Flügel de» Gebäude» b-stsdet sich die Turnhalle und darüber di« schön au»g«stEe Kapelle, in welcher SW Schulkinder Platz finden können; die Mittelfenster da Kapelle schmücken 2 GloSgemälde, den heiligen Josef und die Juugsrau Marn» darstellend. Gesten» Bor- m,ttag wurde da» festlich decoyrte Gebäude irr Gegen wart der katholischen Schulkinder und zahlreicher Fcst- gäste, unter denen sich die Heroen geh. Schulmh > Kockel, Oberbürgermeister llr. Stübel und Bürger- ! meister geh. Justizrath l)r. Rüger befanden, durch den Vorsitzenden de» katholischen Kirchenvorstands, Hrn. Generalauditeur Grimmer, in feierlichem Acte sei-er ! Bestimmung übergeben. Se. Hochwürden Hr. Bischof Bernert sprach da» Gebet, Hr. Gchulrath Berthel, brachte der Anstalt den WillkommeuSgruß dar. Ge sang der Schulkinder eröffnete und schloß die Feia, lichkeit. — Der Rath hat in seiner am 27. Septemb« l abgehaltenen Plenarsitzung auf Antrag de» Feuer- I polizeiamte» den Beschluß gefaßt, zur Anstellung vo, I Versuchen, ob und in welcher Weise auf die Beseitigung ! der mit der Rauch- und Rußerzeugung in Drei- den verbundenen Uebel stände hingewirkt und int- besondere taS Entfliegen de» Ruße» bei dem Kehren ! der Schornsteine gehindert werden könne, ein Berech, nungSgeld von 600 M. zu Lasten der Pos. 42 de» diesjährigen HauShaltplane» dem Feuerpolizeiamte zur Verfügung zu stellen. — Der vfficielle Bericht über dieselbe Rathssitzung meldet ferner: Dem Beschlusse de» RatheS, den Uebergang von der Freitreppe der Brühl'schen Terrasse bi» zur Hauptfahr, bahn de» Schloßplatze- mit bossirten Steine» abpflastern zu lassen, haben die Stadtverordneten zu gestimmt, dabei jedoch beantragt, auch den vor dem Finanzhause und der Terrasfengasse gelegenen Theil deS SchloßplatzeS reguliren und neupflastern zu lassen. Der Reth hat bei Berathung dieses Antrag- sich davon überzeugt, daß nicht nur dieser Theit deS Platzes, son dern auch die nach der AugustuSbrücke führende Fahr bahn, in welche nächste» Jahr die Pferdebahngleise eingelegt werden sollen, verbesserter Pflasterung bedarf. Mit Rücksicht hierauf und da wegen der vorgerückten Jahreszeit unter den gedachten Umständen die U»i- pflasterung deS Platze» in diesem Jahre nicht mehr in Angriff genommen werden kann, hat nun der Rath beschlossen, zur Zeit von der Herstellung de» bereit» genehmigten Uebergang» vor der Freitreppe der Ter rasse abzusehen und die Beschlußfassung über eine ander- weite Vorlage sich vorzubehalten. — In der Zeit vom 25. September bi» mH 1. October d. I. sind bei den 3 Stande»ämteru in Dresden in-gesammt 124 Geburten, darunter 22 uneheliche und 1 Zwillingsgeburt registrirt wordea. Sterbefälle gelangten dagegen 118 zur Anmeldung, unter ihnen 10 Todtgeburten und 2 Selbstmorde. Außerdem wurden in der erwähnten Woche 46 Ehe schließungen und 61 Aufgebotsverhandlungen vorge nommen. AuS dem Polizeiberichte. Zwei hier bei de« Aeltern wohnhafte 24 und 17 Jahre alte Mädchen haben am Sonntag Abend durch einen unglückliche» Jrrthum Mäufegift, daS sie für Zuckerwert hielten, genossen und sind danach heftig erkrankt. Ob gleich alsbald ärztliche Hilfe herbeigeholt wurde, ist doch da» ältere der Mädchen gestern Abend verstor ben. — In der Nacht zum Dieu-tag versuchte ein Mann in Antoustadt auS einem unverschlossenen Stalle, zu dem er nur durch Uebersteigen eiuer Mauer ge langt war, ein Pferd zu stehlen. Er hatte da» Thier bereit» in den Hof gezogen, als er ergriffen wurde. — Ein unbekannter, sich Wagrnschieber „Rein hard" und dann wieder „Richter" nennender Mana hat während der letzten Wochen bei mehreren hiesigen Einwohnern sich euigeuuithet und ist nach einigen Tagen unter Mitnahme verschiedener fremder Sachen ohne Bezahlung verschwunden. Der Schwindler ist leider nirgends nach seiner Legitimation gefragt wöl ben. Zu vermuthen steht, daß er hier noch weitere gleiche Vergehen sich zu Schulden kommen lasten wird. 0. Td. Im Affenhaus« unsere» zoologischen Gartens gewahrt man seit kurzer Zeit drei neue Affen, von denen zwei allgekaust wurden, nämlich eine gemeine Meerkatze und ein hübscher Schweinschwanz- affe oder Lapunder (MnLnvus llswsstrious), der, alt zu den Affen der alten Welt gehörend, aus Sumatra und der malaiischen Halbinsel seine Heimath hat und mit Vergnügen diese alte Liste der Feste kennen lernen, da sie sehr klar den hohev Charakter der astronomischen Kenntniß der babylonischen Priester anzeigt. Die in dieser Inschrift genannten sechs Feste sind folgende: 1) Am siebenten Tag de» Nisan, daS Strahlenfest (FrühlingSäquinoxe), 2) am zehnten Tag deS Airu, daS Strahlenfest, 3) am dritten Tag deS Ulal, daS Fest der Jllumm- am fünfzehnten Tag de» Adar, da» Fest der Illu mination de» Palaste». Die Entdeckung einer wichtigen Liste von Sonnen- festen, so wie wir sie hier haben, ist eine wichtige Be reicherung unserer Kenntniß de» babylonischen Sternen- dienste». Der erste Monat de» babylonischen Kalender» war der „Monat de» Opfer»" oder „de- Altar»" und seine Zeit ward nach der FrühlingSäquinoxe bestimmt, wa» zur Zeit de» Nabupattdina im Zeichen de» Wid der» geschah, da der Widder beim Opfer die Haupt rolle spielte. Die Freunde biblischer Archäologie wer den einen reichen Stoff iu den sorgfältig zusammrn- gestellten Bestimmungen in Bezug auf die Bertheiluvg der Opferthiere finden. „ Schafe", „Ochsen ", „ Widder', „Früchte der Erde" waren Gegenstände de» Opfer» und Theile jeder Opferung wurden für die Priester zurückgelegt. Diese Opfer wurden auf dem großen Altar de» Tempel» »«rbrannt, der von Hrn. Rostam in der an da» Urbrndeuzimwer anstvßeudrn Sammer entdeckt wurde. Der große Lentrattzof dws-S Tempels
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