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Dresdner Journal : 06.02.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188102061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-02
- Tag1881-02-06
- Monat1881-02
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 06.02.1881
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N«r»»»k«d»rr Lüoi«! k»pedition de» t>r«»do«r ^u»r»»t», I>rv«den, /viogerstru»»« klo Hü. Amtlicher Theil. Sc. Majestät der König hat allergnädigst geruht, dem im Ministerium de» Innern als Ordonnanzgen- daimen sungirenden Landgeudarm Walther daS all gemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Vom laufenden Monat ab ist da- bisherige Bade- Commissariat zu Bad-Elster aufgehoben worden und an die Stelle deSfelbrn eine Badedirection getreten. Alt Vorstand der Badedirection mit dem Dienst» prädicate als Badedirector ist mit allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät des Königs der zeitherige Handeltkactor bei dem Steinkohlenwerke in Zaukerode Hermann Karl Emil Otho angestellt worden. Solches wird andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 1. Februar 188l. Ministerium des Innern. v. Nostitz Wallwitz. Müller. Dem bisherigen Oder-Postdirector in Straßburg im Elsaß, Geheimen Postrathe Zschüschner, »st vom 1. Apnl 1881 ab die durch Versetzung des jetzigen Inhabers zur Erledigung gelangende Stelle des Vor standes der Kaiserlichen Ober Postdirection in Dresden übertragen worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund Artikel 50 der Verfassung des Deutschen Rei che- zu dieser Ernennung die landesherrliche Bestä tigung ertheilt hat, wird Solches hierdurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 31. Januar 1881. Königlich Sächfifches Finanz-Ministerium. Frhr. von Köuneritz. Müller. Bekanntmachung. Die nachstehende Bekanntmachung wegen Ausrei chung neuer Zinsscheine zur Deutschen Reichsanleihe von 1877 wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge bracht. Dresden, den 3. Februar 1881. Finanz-Ministerium. von Könvrritz. Wolf II. Bekanntmachung wegen Ausreichung neuer Zinsscheine— Reihe II Nr. 1 bis 8 nebst Anweisungen zur Abhebung der Reihe III — zur Deutschen Reichsanleihe von 1877. Die Zinsscheine — Reihe II Nr. 1 bis 8 — zur Deutschen Reichsanleihe von 1877 für die 4 Jahre vom 1. April 1881 bis 31. März 1885 nebst An weisungen zur Abhebung der Reihe III werden von der Königlich Preußischen Kontrolle der Staatspapierc hierselbst Oranienstraße 92 unten rechts, vom 14. Fe bruar d I. ab Vormittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage und der Kassen- revisionStage ausgereicht werden. Die Zinsscheine können bei der Kontrolle selbst in Empfang genommen oder durch die Reichsbankhaupt- stellen und Reichsbankstellen sowie durch diejenigen Kaiserlichen Ober-Postkassen, an deren Sitz sich eine solche Bankanstalt nicht befindet, bezogen werden. Wer die Empfangnahme bei der Kontrolle selbst wünscht, hat derselben persönlich oder durch einen Be auftragten die zur Abhebung der neuen Reihe berech ¬ tigenden Talons mit einem Verzeichnisse zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda unentgeltlich zu haben find. Genügt dem Einreicher eine numerirte Marke als Empfangsbescheinigung, so ist das Verzeichniß ein fach, wünscht er eine ausdrückliche Bescheinigung, so ist eS doppelt vorzulegen. Im letzteren Falle erhalten die Einreicher das eine Exemplar mit einer Empfangs bescheinigung versehen sofort zurück. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Ausreichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben. In Schriftwechsel kann die Kontrolle der Staatspapiere sich mit den Inhabern der Ta lons nicht einlasfen. Wer die Zinsscheine durch eine der obengenannten Bankanstalten und Ober-Postkassen beziehen will, hat derselben die Talons mit einem doppelten Verzeichnisse einzureichen. DaS eine Verzeichniß wird, mit einer Empfangsbescheinigung versehen, sogleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der Zinsscheine wieder ab zuliefern. Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den gedachten Ausreichungsstellen unentgeltlich zu haben. Der Einreichung der Schuldverschreibungen bedarf eS zu: Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wenn die Talons abhanden gekommen sind, in diesem Falle sind die Schul Verschreibungen an die Kontrolle der StaatSpapiere oder an eine der genannten Bank anstalten und Ober-Postkassen mittelst besonderer Ein gabe einzureichen. Berlin, den 25. Januar 1881. Reichsschulden-Verwaltung. Sydow. Hering. Merleker. Michelly. Nichtamtlicher Theil. u e - e r f i ch t. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Hamburgischer Korrespondent.) Tagetgeschichte. «Dresden. Berlin. Weimar Darm, stadt. Wien. Rom. London. Belgrad. Kairo. Washington.) Ernennungen, Versetzungen rc. im offen«. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Eingesandte». Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Erste Beilage. Zur orientalischen Krage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Oschatz. Geithain. Chemnitz. Zwickau.) Vermischtes. Statistik und Volkswirtbschaft. Eingesandt»-. Inserate. Zweite Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Inserate. Eelkyraphische Nachrichten. Paris, Freitag, 4. Februar, Abends. (W T. B.) Der Senat beschäftigte sich heute mit dem Antrag Baragnov'S, wonach der Vorsitz im Con- fiictSgerichtshofe künftig nicht mehr dem Justiz- Minister zustehen soll, und hat eS abgelehat, den Antrag in Erwägung zu nehmen. Haag, Freitag, 4. Februar, Abend-. (W T B.) DaS hiesige Comit- der Gesellschaft deS rothen Kreuze- beabsichtigt, Krankenwagen und Lazarrth- einrichtungen nach dem Tranevaallande zu senden, und trifft in der Erwartung, daß seine Neutrali tät von der englischen Regierung anerkannt werde, Vorbereitungen zur Errichtung eines ComitSS in der Capstadt. London, Freitag, 4. Februar, Nachts. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unterhauses verlas zunächst der Sprecher unter dem Beifall des HauseS eine Erklärung deS Inhalts, daß er die ihm durch dir Resolution Gladstone'S über tragene Autorität annehme und daß er für die Aufrechterhaltung der Redefreiheit sorgen werde. ES folgte sodann die Beantwortung mehrerer Interpellationen. Auf eine an ihn gerichtete Anfrage erklärte der Unterstaatssecretär Dille, die Nachricht, Rußland habe sich verpflichtet, nicht nach Merw vorzurücken unter der Bedingung, daß England Kandahar ausgebe, sei ohne alle Begründung. Die Regierung habe aber Grund zu glauben, daß Rußland nicht nach Merw vorrücken werde. Diese Annahme sei indeß nicht auf irgendwelche Unterhandlungen mit Rußland gestützt, denn es hätten über diesen Gegenstand keinerlei Unter handlungen m>t Rußland stattgefunden. — Auf eine Anfrage Murray's erwiderte Dilke, der Regierung fei osficiell nichts bekannt von Schritten der deutschen Re gierung behufs Abschaffung der rothen und grünen Lichter für Fischererboote; auch davon, daß andere Staaten ein ähnliches Verfahren emgeschlagen hätten, fei der Regierung nichts bekannt. Der Berliner Bot schafter, Lord Odo Ruffell, sei aber angewiesen wor- ven, über den Gegenstand zu berichten. Hierauf beantragte Forster unter dem Beifall deS HauseS die zweite Lesung der Bill zum Schutze der Personen und deS EigenthumS in Irland. Bradlaugh beantragte die Vertagung der Be rathung dieser Bill. Die Debatte verlief ohne weiteren Zwischenfall und wurde schließlich auf Montag vertagt. London, Sonnabend, 5. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Daily Telegraph" erfährt, die Partei Parnell'S habe beschlossen, ihre Oppo sition gegen die Zwangsvorlagr nach der zweiten Lesung alS fruchtlos aufzugeben. Dublin, Sonnabend, 5. Februar. (Tel. d. DreSdn. Jomn.) Man erwartet, daß dir Landliga aufgelöst wird und ihre Bureaux durch die Po lizei saifirt werden. Die Krauenlandliga hat einen Aufruf an dir Kraurn Irlands zu Gunsten der Unterstützung ermittirtrr Pächter erlassen. St. Petersburg, Freitag, 4. Februar, Abends. (W. T. B.) Ein Antrag deS Ministers deS In- veru auf Verminderung der kirchlichen Feiertage wird gegenwärtig von der Synode berathen. St. Petersburg, Tounabeud, 5. Februar. lTel. d. Dresdn. Journ.) DaS „Journal de St. Pötersbourg" schreibt: Wenn Araukreich der ge meinsamen Sache, daS heißt dem Arirdeu dadurch dienen würde, daß eS in Athen, wo et besonders dazu beigetragen habe, große Hoffnungen zu er wecken, jetzt die Illusionen zerstöre, so könne es daraus rechnen, daß eS die übrigen Regierungen nicht daran fehlen lassen würden, bei der Pforte mit dringender Ueberredung dahin zu wirken, daß diese ausreichend große Concesfionen mache, damit der Friede im Orient nicht gefährdet werde. Washington, Freitag, 4. Februar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Bericht der Kinauzcommis- fion über die Bill, betreffend die Convertirung der Staatsschuld, ist dem Senat vorgelegt wor den. Die Bill bestimmt, daß die Obligationen nach 5 Jahren amortifirbar und innerhalb 2V Jahren rückzahlbar sein und die Zinsen LH Pro- ceut betragen sollen, während die Schatzcertisicate in einem Jahre amortifirbar, in 10 Jahren rück zahlbar sein und mit 3H Proceut verzinst werden sollen. Gleichzeitig ist eine Bill ringebracht wor den, wodurch die obersten Beamten jedes Erreuti»- departementS autorifirt werden, den Sitzungen des Senats und der Kammer beizuwohnea. Dresden, 5. Februar. Im AuSlande macht man sich häufig ziemlich son derbare Vorstellungen von dem politischen Partei wesen in den skandinavischen Ländern, welche nur durch das fortdauernde Gerede der nordischen Lm- kenmänner von einer skandinavischen Republik einiger maßen erklärlich sind. Der geistvollste Vertreter dieser, wie wir weiter unten nachweisen werden, völlig aus sichtslosen ZukunftSpläne ist der auch in Deutschland bekannte norwegische Dichter Björnstjerne Björnson, welcher augenblicklich mit Eifer in Nordamerika die dortigen Arberterverhaltniffe studirt, um danach die heimischen Zustände zu resormiren. In Norwegen scheint überhaupt der republikanische Gedanke die meisten Anhänger gesunden zu haben; aber selbst norwegische radikale Blätter müssen eingestehen, daß es auch dort kaum viele .praktische" Anhänger der Republik g»ebt. Leider scheint das norwegische Strafgesetzbuch die Ma jestät und Unveiletzlichkeit deS Königshaus»- nur sehr ungenügend zu schützen; denn der Redacteur eines radi kalen Blattes zu Christiania wurde jüngst nur zu 60 Tagen Arreststrafe veruriheilt, nachdem er sich in eini gen Artikeln, welche zum Theil in Versen geschrieben sind, unter Lobpreisung der Herrlichkeiten der Republik, über die jetzige Regierungsform des Reiche- im Höch- sten Grade geringschätzend und höhnend ausgesprochen hatte. „Die Könige stammen alle von Kain ab und tragen sein blutbeflecktes Kennzeichen" (den Purpur), heißt es u. A. Von der Herkunft Marat's, Robes- plerre'S und anderer dergleichen Republikaner erhält man dagegen in diesen agitatorischen Artikeln keinen Bescheid. Auch in Schweden und Dänemark wird von einzelnen Organen der Presse eifrig gearbeitet, um die Bevölkerung für das Zukunstsideal einer skandinavi schen Republik zu gewinnen; aber in diesen beiden Ländern »st es erfreulicherweise bisher nicht gelungen, den Samen der Unrusriedenhert Mit der Monarchie m weiten Kreisen auSzusäen. Die bezüglichen Agitatio nen sind vielmehr über den Versuch, di» conservaiiven Kreise einzuschüchtern, nicht hinauSgelangt. Milte vorigen Monats sand in Kopenhagen auf Ein ladung der VolksthingSmUglieder Alberti, Tauber und Christ. Pedersen eine seit lange angekündigte „Eintrachts- Versammlung" zum Bchuse des erneuten Zusammen- Feuilleton. Ktdigirt von Otto Banck. Freitag, den 4. Februar fand ,m Saale de» Ge- werbehausr» da- zum Besten de- Albertverein» veranstaltete Coveert Statt. Die demselben reich zu Theil gewordene künstlerische Mitwirkung hatte die lebhafteste Theilnahme de- PublicumS angezogen, aber auch eine übermäßige Länge de» Programms zur Folge. Nach der eröffnenden Ouvertüre Gluck's zu „Jphigenia in AuliS" boten die Herren Papendick, Rap pol di und Schröder (au- Leipzig) einen vor züglichen Bortrag des Brethovrn'schen Concerti op. 56 für Piano, Violine und Violoncello mit Orchester (Hr. Kapellmeister Mann-feldt mit seiner Kapelle). Jeder der drei genannten Spieler erfreute außerdem noch durch interessante virtuose Solostücke: Hr. Con- certmeister Rappoldi vereinigte darin Bravour und sprirituellen Reiz de- Vortrag- und Hr. Professor Schröder a«S Leipzig zeichnet sich sowohl durch virtuose Technik wie durch Schönheit de- Ton- in der Can- tilene, namentlich in der höhern Tonlage de» Eello au». Frau Sachse-Hofmeister, sehr freundlich vom Publicum empfangen, sang Lieder und die große Arie der Rezia au- „Oberon" (mit Orchester). Erstere liege» ihrer Begabung für den Vortrag ferner, aber in der Ausführung von Weber'» Arie traten natürliche Schönheit und gesunde Kraft ihrer Stimmmittel mit außerordentlicher und wohlthuender Wirkung hervor. Frl. v. Ernest sprach mit Intelligenz und mehr mil dernder, al» correcter Färbung der Effrctstellen Hebbel'» Ballad« „Der Haideknabe" mit Schumann's Ton illustration, welche, sowie die Begleitungen der Lieder rc. Hr. E. Krantz ausführte. Man sollte indeß diese gerade durch ihre Vollendung realistischer Schilderung widerwärtig peinigende und die Stimmung häßlich trübende Dichtung nie zum öffentlichen Vorträge wäh len. Der Neustädter Chorgesangverein unter Direktion des Hrn. Fr. Reichel fügte den mannich- faltigen Darbietungen des ConcertS mehrere sehr ge lungene und entsprechende Produktionen von Chor- gesängen hinzu, worunter auch ein größerer mit Orchester von M. Bruch „Die Flucht der heiligen Familie." C. B. Resideustheater. Am 4. Februar gingen bei ge fülltem Hause und zum Benefiz für Hrn. Wilke drei Novitäten: „Ein vergeßner Ballgast" von Helmer- ding, „Madame Potiphar", nach dem Französischen von Franke, und „Leichte Cavallerie" eine Operette von Fr. v. Supp 6 in Scene. Im letzteren Stücke gab der Beneficiant die Gesang-- und Spielpartie eine- ungarischen Husarenwachtmeisters mit Feuer, be weglicher Empfindung und einer guten charakteristischen Gesammthaltung. Er wurde vom Publicum vielfach durch lebhaften Beifall belohnt. Der Inhalt der Operette bietet eine muntere, Harm lose, durch Chorscenen farbig und natürlich illustrirte Action dar, die für daS ungarische Land keineswegs zu abenteuerlich erfunden und mit einer burlesken Komik in den bäurischen, die Obrigkeit eine- kleinen OrteS repräienttrenden Figuren auSgeschmückt ist. In ihrem musikalischen Theil gehört die Arbeit in sofern zu den glücklicheren Leistungen Supp«'», als er dabei eine leichte, rhythmisch bewegte Melodik vielfach ange bracht und sich mit Vorliebe an den Charakter des zigeunerischen CzardaS, der im Allgemeinen auch magya rischer Musiktypus geworden ist, gewandt und gefällig angelehnt hat. Diese Eigcnthümlichkeit eines nationa len Tonfalls, die leider neuerdings sehr gemißbraucht und in ihren Wirkungen dadurch trivialisirt und abge stumpft wurde, ist hier auch wie schon oft auf lyrische Stellen übertragen worden. Die weibliche Hauptrolle, Vilma, eine junge Zigeunerin, brachte Frl. König mit kecker, temperamentvoller Routine zur Anschauung und wurde im Duett von Hrn. Rüdinger (Hermann) durch dessen ansprechend weichen musikalischen Vortrag unterstützt. „Ein vergessener Ballgast", nach einer schon früher verhandenen Idee variirt, verlangt eigentlich einen so amüsanten Bravourkomiker, wie eS der Verfasser Hel merding ist. Doch wurde die weibliche Rolle der jungen Wittwe von Frau Bauer-Körnio mit an- muthiger Unbefangenheit und Frische vvrgesührt. Der sehr derbe Schwank „Madame Potiphar" ge hört zu jenen Farcen, welche man ehedem in einigen italienischen Städten mit lebensgroßen Marionetten figuren darstellte. Die Figuren können durch einige Dräthe oft bajazzoartig in Bewegung gebracht werden, während vom niedrigen Schnürboden herunter eine weibliche und eine männliche Stimme, wenn eS sein muß auch mehrere Stimmen, den Text in möglichst komischer Accentuirung sprechen. Eine solche Methode würde bei manchen neuen Stücken recht wohl anwend bar sein und ihnen wenigstens einen gewissen Grad von Berechtigung geben. O B. Zigeunerblut. tkünftlernovelle von Fritz Bley (Fortsetzung zu Rr. SS.) Ich kehrte heim und fand einen Lorbeerkranz, au» dessen Mitte eine dunkle Granatbtüthe verheißend und verschwiegen hervorblickte. Ich dachte an die Worte deS Alten und warf den buhlerischen Schmeichler in den Kamin, wo er verdorren mochte. In jener Nacht schlief ich sehr schlecht, mir träumte von Tasso'S Lor beerkranze, der dem Sänger die Locken sengt, und von einer Dornenkrone auf dem Haupte eine» greisen Dul der», von dunkeln Granatblüihen und berückender Lie- beSgluth. Ader wa» hat Tasso'» Lorbeer mit den schwülduftenden Blüthen zu schaffen! Siehst du, wie er von unsichtbarer Hand getragen sich adhebt vom Haupte seines Sängers und auswärts schwebt, höher, immer höher, biS er zuletzt einem leuchtenden grünen Sterne gleicht? DaS ist mein Stern, der leuchtender glänzt, als aller Lorbeer und alle Blüthen deS sonni gen Italien». So denken wir un» auch im Traume schließlich in» Rechte und finden endlich auch, wie im Tager leben nach ernstem Denken im rechten Traumbilde die ersehnte Ruhe. Und der Ruhe bedurfte ich an Seele wir an Leib, denn diese letzten Tage hatten meine Kräfte erschöpft. Aber wie schwer man mich auch ge» kränkt hatte, so hatte ich doch, al» ich am nächsten Morgen erwachte, kaum noch einen Gedanken dafür, meine ganze Seele wellte bei dem Greise, dessen bitterer SarkaSmu» mir nicht au» dem Sinne wollte. Gio vanni Paoletta l Wie oft hab« ich diesen Namen mit Ehrfurcht nennen hören, und wie ost hatte »um mir
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