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Weißeritz-Zeitung : 19.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191308198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19130819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19130819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1913
- Monat1913-08
- Tag1913-08-19
- Monat1913-08
- Jahr1913
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.08.1913
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Britta. Roman von B. von Winterfeld. <10. Fortsetzung.) Die Tante fixierte ihre Nichte mehrfach durch ihre Lorgnette. Sie ärgerte sich. Dorn hatte Britta zweifellos ausgezeichnet, und Tante Tina hatte bereits stolze Luftschlösser gebaut. Nun reiste er plötzlich ab. Aber so waren die Manner. Es war kein Verlaß ans sie. Einer, wie der andere sah die hübschesten Mädchen nur zum vorübergehenden Zeitvertreib an. Na, sie war sroh, daß sie reich und unabhängig war und nach keinen Männern zu fragen brauchte. Aber ihrer armen, jungen Nichte hätte sie schon eine „gute Partie" gewünscht. Wenn die nur nicht noch einmal die Dummheit beging, sich mit dem jungen Arzt zu verplempern! Freilich, München war recht Weit, zum Glück! Die frohe, angeregte Stimmung, die bisher den kleinen Bekanntenkreis beseelte, war mit Dorns Ab reise verflogen. Treutlings und Hasenfelds mußten in der nächsten Woche abreisen, und auch Tante Tina sprach davon, daß sie bald nach Dresden zurückkehren wolle. Sie sei ja schon fast fünf Wochen in Saßnitz gewesen, länger, als sie ursprünglich gewollt. Und Britta mußte in den nächsten Tagen an sangen, die vielen Sachen der Tante zu ordnen und in die vier großen Koffer zu verteilen. Britta freute sich auf ihre Heimkehr, auf ihre Eltern und Geschwister. Und doch war ihr das Herz schwer. Wie hätten sich die Eltern wohl gefreut, wäre sie als Braut Dorns zuräckgetehrt. Sie wußte, daß sie nichts sehnlicher wünschten, als ihre Aelteste .versorgt' zu sehen. Aber so viel sie sich selber prüfte, immer wieder kam sie zu der Ueberzeugung, daß sie nicht anders handeln durfte. Denn Steinberg lebte doch nun einmal in ihrem Herzen. Dabei entbehrte und vermißte sie Dorns liebenswürdige Gesellschaft, seine freundlichen, ritter lichen Rücksichten, an die sie sich die letzte Zeit so sehr gewöhnt hatte. Nun würde sie ihn wohl kaum jemals wiedersehen. * * * Ueber der alten Isarstadt ging ein heißer Sommertag zur Neige. Wer es irgend konnte, suchte zu Fuß, zu Wagen, mit der Elektrischen das Freie auf. In den schattigen Laubengängen des weiten Nymphenburger Parks wanderten zwei Männer im tiefen Gespräch auf und ab. Sie achteten nicht der himmelhohen Fon tänen, die unablässig empor und wieder hernieder rauschten, nicht der zahllosen, wunderbaren Marmor gestalten, die die schimmernden Wasserbecken umgaben, lieber dem ausgedehnten Schloßbau und den uralten Parkanlagen lag es wie Schwermut und tiefe Einsam keit. Und diese Ruhe und Stille tat nach der Unrast, dem Lärm, den aufreibenden Anforderungen der Groß stadt so wohl. Das empfanden auch die beiden Männer, die dort in der schattigen Allee schritten. „Also, lieber Steinberg," begann der ältere der beiden, „wie ich Ihnen schon vor längerer Zeit sagte, lege ich meine Praxis in einem Jahre nieder. Ich habe jetzt so viel, daß ich den Wunsch meiner Frau erfüllen und mich irgendwo in Norddentschland zur Ruhe setzen kann. Sie könne» mich im nächsten Jahre einige Monate vertreten, dadurch werden Sie bekannt, und ich werde alles tun, Sie zu empfehlen, was ich nach allem, was ich von Ihnen weiß, mit gutem Gewissen tun kann. Auf die Weise wachsen Sie allmählich in »reine Praxis hinein, und Sie erben einfach meinen Wirkungstreis und somit auch die Revenuen, von denen Sie gut leben, ja, auch gut eine Familie ernähren können!" Und der ältere Mann schlug dem jüngeren freundlich auf die Schulter. „Wie soll ich Ihnen nur danken, Herr Medizinalrat I" „Das sollen Sie gar nicht, denn es liegt mir selber viel daran, einen tüchtigen und würdigen Nachfolger in meiner Praxis zu haben, und ich weih, daß Sie das sein werden, lieber, junger Freund!" „Vertrauen Sie mir nur nicht zu sehr! Der Arzt ist mehr als jeder andere vom Glück abhängig." „Das ist wohl mehr oder minder überhaupt jeder Mensch," meinte der Medizinalrat gedankenvoll. Dann begann er in einem anderen Ton: „Noch eine Frage, lieber Steinberg, aber Sie dürfe» mir deshalb nicht böse sein. Haben L>ie schon ein Mädchen lieb, an das Sie denken möchte», wen» Sie übers Jahr Glück haben mit meiner Praxis?" Der Angeredete war rot geworden und schwieg. Dann begann er zögernd dem väterliche» Freu»de vo» Britta zu erzählen, wie er seit acht Jahren nur ihr Bild im Herzen trage, aber, der Mahnung seines Vaters ein gedenk, ihr noch nie von Liebe gesprochen, weil er warten wollte, bis er ihr Heim und Herd und Unterhalt zu bieten imstande sei. Vielleicht würde das ja in einem Jahre so weit sein. Seine Stimme zitterte, und der andere hörte daraus das große, vcrhalwne Glück seines Herzens. Er wiegte sinnend den ergrauten Kopf, und die klugen Augen sahen durch das dunkle Laubwerk auf die stillen Mauern, die oftmals von Wittelsbachern be wohnt waren, und die jetzt dichie, graue Fensterläden schlossen. Aber seine Gedanken weilten »icht bei sei»er Umgebung, sie beschäftigten sich mit dem Lebensschicksal seines jungen Genossin; endlich meinte er: „Liebster Freund, acht Jahre sind eine lange Zeit für einen Mann, aber viel Arbeit und wechselnde Lebens- eint rücke lassen die Zeit für ihn kürzer erscheinen. Anders für ein Mädchen, das in ihrem kleinen Kreis vielüicht von-Jahr zu Jahr wartet, daß der Mann ihr seine Liebe sagen soll, und vielleicht zuletzt enttäuscht an einer Liebe zweifelt, die niemals ausgesprochen wird. Für ei» Mädchen ist es schwer, zu warte», ohne irgend einen feste» Anhalt zu haben, daß ihr Warten einen Zweck hat. Ihr Herr Vater hat es gewiß sehr gut und ehrenh- ft gemeint: aber ich kann seinen Standpunkt »icht ganz teilen. Wie, wen» sich das Mädchen alle die Jahre in der Hoffnung auf die eine Liebe gegen andere M. nner ablehnend zurückhält, und schließlich wird sie doch an ihrer Liebe irre, weil diese Liebe ohne Nahrung blieb! Acht Jahre ist eine gar zu lange Zeit, und wie Sie sage», hören Sie kaum mehr voneinander. Höchstens nur alle paar Monate eine Postkarte. Glauben Sie mir, Liebe ist eine so munderzarte Pflanze, die will ge pflegt sei», braucht Nahrung; sonst verkümmert sie und erstirbt zuletzt." ^teiiibera war bei diele» Worten des erfahrenen Kollegen sehr bleich geworden. Endlich sagte er: „Nur noch ein Jahr, dann weiß sie alles! Ich glaube be- stimmt, sie wartet daraus! Ich hatte es mir nach meines Vaters Tode gelobt, seinen Rat und Wunsch in dieser Sache treu zu befolgen." „Ich achte Sie darum nur noch höher, mein lieber Freund! Möchte diese große Treue gegen den Wunsch Ihres Vaters und gegen das Mädchen, das Sie lieben. Ihnen einst reiche» Segen bringen!" Die Abendschatten sanken. Melancholisch rauschten die Fontäne», u»d leise strich der Wind durch die ein samen Baumalleen des herrlichen Königssitzes von Nymphenburg. Die Herren machten sich auf den Heimweg. Unter wegs auf der Elektrischen trennten sie sich, der eine suchte seine Häuslichkeit auf, der andere wandte sich der Klinik zu, in der er die erste Assistentenstelle von jetzt an nur noch ein halbes Jahr bekleiden würde. Dann wollte er es mit seiner eigenen Praxis ver suchen, und ging alles gut, dann wollte er sich ein halbes Jahr später Britta holen. Britta I Er sah ihr liebes Gesicht, die seelenvollen, blauen Augen vor sich, in denen er so oft gelesen, daß sie ihn gern hatte. Eine große Freude stieg in ihm empor. Er träumte von seiner schönen Zukunft. Nur als er abends im Bette lag, kamen ihm alle die Worte des Medizinalrats ins Sedächtnis zurück. Und diese Worte begannen auf einmal, ihn zu ängstigen, und Sorgen und Vorstellungen, wie er sie früher nie gekannt, kamen auf ihn zu, so daß er keinen Schlaf zu finden vermochte. Britta war so schön. Sie zählte jetzt fünfundzwanzig Jahre. Wenn nun jemand kam, der ihr mehr zu bieten hätte, als er, und sie be gehrte ? Sie ahnte ja gar nicht einmal, daß er, Stein berg, sie liebte, sie mehr als sein Leben liebte! Er sprang auf, es litt ihn nicht im Bette. Er kleidete sich an und drehte die elektrische Schreibtischlampe hell. Dann begann er zu arbeiten. Es handelte sich um die Beschreibung einer Krebsgeschwulst und einer ganz neuen Methode der Behandlung derselben. Die Arbeit nahm sein ganzes Denken in Anspruch, und das wollte er auch. (Fortsetzung folgt.) Sparkasse zu Dippoldiswalde. L-cpedttwns-Stunden: Sonntags: nur am letzten Sonntag lm Monat von l/,2 bis >/24 Uhr, an allen Wochentagen vo» 8>/- bi« 12 Uhr und 2 bi» Vr5 Uhr, Sonnabend« ununterbrochen vor y bis 2 Uhr. Volks-Bibliothek in Dippoldiswalde. Bürgerschule (altes Gebäude, parterre links). Jeden ersten Wochen tag, abends 7—8 Uhr geöffnet. - Stadt-Bad. Täglich geöffnet- wochentags autzer Sonnabends, 8-9 Uhr, Sonnabends bis lv Uhr, Sonntags bis miitag» 12 Uhr. Altertumsmuseum. Geöffnet: Sonntags von 11—12 Uhr im hiesigen Rathu"!', 2 Treppen. 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