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Weißeritz-Zeitung : 03.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191402036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-02
- Tag1914-02-03
- Monat1914-02
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.02.1914
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Nr. 27 KeillM W WelßM? FtMM, Dienstag den 3. Februar 1914 80. Jahrgang Der neue Kurs in den Reichslanden. Nachdem der Reichskanzler am Sonnabend einen längeren Vortrag beim Kaiser gehabt hatte, wurde noch am späten Abend dieses Tages die Entscheidung über die Neubesetzung der elsaß-lothringischen Regierungsstellen der Hauptsache nach durch Wolffs Telegr.-Bureau veröffentlicht mit folgendem Communiquö: Wie schon bekannt, hat sich der Statthalter in Elsaß-Lothringen Graf Wedel auf Wunsch des Kaisers bereiterklärt, noch einige Monate auf seinem Posten zu bleiben. Dem Staatssekretär Frhrn. Zorn von Bulach ist die nachgesuchte Dienstentlassung unter Ver leihung der Krone zum Roten Adlerorden 1. Klasse erteilt, auch lst er vom Kaiser auf Vorschlag des Bundesrats in die Erste Kammer des elsaß-lothringischen Landtags berufen worden. Ferner hat Seine Majestät bei Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche dem Unterstaatssekretär Dr. Petri den Königlichen Kronenorden l. Klasse und dem Unterstaatssekretär Mandel den Stern zum Roten Adler orden 2. Klasse verliehen. Der Unterstaatssekretär Köhler wird in seinem Amte verbleiben. Zum Staatssekretär für Elsaß-Lothringen ist der Oberpräsidialrat Graf von Roedern in Potsdam er nannt. Er wlrd auch die Leitung der Abteilung des Innern im elsaß-lothringischen Ministerium übernehmen. Zum Leiter der Ab teilung für Landwirtschaft und öffentliche Arbeiten, die bisher vom Staatssekretär geleitet wurde, ist der zum Unterstaatssekretär er nannte bisherige Vortragende Rat im Reichsamt des Innern Geh. Oberregierungsrat Frhr. von Stein auscrsehen. Die Ent scheidung über den Nachfolger des Unterstaatssekretärs Dr. Petri ist noch vorbehalten. Da die leitenden elsässischen Reichsbeamten hinsichtlich der Wahrung der gesamtdeutschen Interessen es in manchen Punkten hatten fehlen lassen, so ist die Tatsache, daß sie durch hohe preußische Verwaltungsbeamte ersetzt wurden, im Interesse des Reiches nur zu begrüßen. Dem preußi schen Staatssekretär Grafen von Roedern steht nunmehr als Unterstaatssekretär für die Landwirtschaft ein Bayer zur Seite, der als Autorität in Weinbaufra^en gilt, die ja gerade für die Reichslande von besonderer Wichtigkeit sind. Mit der Aufhebung des Straßburger Unterstaatssekretariats des Innern entfiel die Notwendigkeit der Ernennung eines besonderen Nachfolgers für den bisherigen Unterstaats sekretär Mandel. Daß Graf Wedel sich bereiterklärt hat, die Geschäfte des Statthalters noch einige Monate weiterzuführen, gibt der Vermutung Raum, daß die neuen Männer wohl nicht allzu stark von den Anschauungen der bisherigen Regie rung abweichen; denn sonst wäre ein ersprießliches Zu sammenarbeiten auch für wenige Wochen oder Monate nicht recht möglich. . * * Wie sehr dem Kaiser übrigens die Wiederkehr nor maler Verhältnisse in den Reichslanden am Herzen liegt, ergibt sich auch aus der Tatsache, daß die beiden Offiziere, deren Verhalten am meisten Anstoß im Elsaß erregt hatte, nach ihrer Freisprechung durch die zuständigen Militär gerichte anderen Truppenteilen überwiesen wurden. Oberst von Reuter, der Kommandeur des 2. Oberrheinischen Infanterieregiments Nr. 99, wurde nämlich als Kommandeur des Grenadierregiments Prinz Karl von Preußen (2. Brandenburgisches) Nr. 12 nach Frankfurt a. O. versetzt. Die Order des Kaisers, durch die ihm diese Versetzung persönlich mitgeteilt wird, ging, dem „Berl. Lok.-Anz." zufolge, am Sonntagnachmittag an ihn ab. Damit tritt Oberst von Reuter an die Spitze eines durch seine ruhmvolle Kriegsgeschichte weitbekannten Regiments, und die Versetzung erhält noch für den Obersten dadurch eine besondere Bedeutung, daß einst sein Vater an der Spitze dieses Regiments im Jahre 1870 auf reichsländischem Boden einen ehrenvollen Soldatentod gefunden hat. Wenn eine Versetzung des Obersten von Reuter im Interesse der Beruhigung der Gegensätze vielleicht manches für sich hat, so ist sie jedoch in einer Form erfolgt, die für ihn durch aus ehrenvoll ist. Ferner wird zur gleichen Zeit bekannt, daß der Leut- lant Frhr. von Forstner in das Infanterieregiment „Graf Schwerin" (3. Pommersches) Nr. 14 nach Bromberg ver- "dt ist. rie Als weitere Folge der Zaberner Wirren wird aus Straßburg am Montag gedrahtet, daß der Zaberner Kreis- direktor Mahl mit dem 2. Februar von Zabern nach Ihann im Oberelsaß, Kreisdirektor Dr. Beyerlein von rhann nach Zabern versetzt wurde. Wie erinnerlich, hatte Mahl, als die Tumulte in Zabern ihren Höhepunkt er- -eicht hatten, in Straßburg mit dem damaligen Unter- taatssekretär Mandel an einem Mahle teilgenommen und var, telegraphisch auf seinen Posten zurückerbeten, auf Veranlassung Mandels in Straßburg geblieben. * * Mit vertrauensvollen Worten wendet sich die „Bay- ische Staatszeitung" an die neuen Männer, indem sie chreibt, daß „Millionen treuer und guter Wünsche" das Werk der Versöhnung und des Ausgleichs geleiten, daß die neuen berufenen Männer, begrüßt von der vertrauens- wllen Erwartung der Nation zu unternehmen sich an- chicken. Diese Wünsche seien getragen von der Einsicht, mter welch außerordentlich schwierigen Verhältnissen unsere brave Armee dort auf dem Posten steht, und welch heikle Aufgabe es für die Verwaltungsbehörden dort bedeute, inter verständnisvoller Berücksichtigung der berechtigten kigenart der Bevölkerung Autorität und Gesetz aufrecht- »uerhalten. Deutsches Reich. Hof und Gesellschaft. Die Reise des Kaisers nach ^orsu wurde für den 23. März in Aussicht genommen. Der neue Oberprästven» der Provinz Brandenburg. Zum Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg wurde m Stelle des kürzlich an der Riviera verstorbenen Herrn Ausland. OesterreichAngaen. Das Ende des vuchdruckersleeits. Seit mehr als sechs Wochen tobte in Oesterreichs Landen der Streik im Buchdruckergewerbe. Nun fanden in den letzten Tagen unter Leitung des Handelsministeriums und unter Assistenz des als sachverständiger Berater zuge zogenen Tarifamtes der deutschen Buchdrucker in Wien Einigungsverhandlungen statt, die bereits am vierten von Conrad der Regierungspräsident von der Schulenburg in Potsdam, zu seinem Nachfolger im Präsidium der Potsdamer Regierung der Geheime Oberregierungsrat und Äortragende Rat im Landwirtschaftsministerium Freiherr von Falkenhausen ernannt. Zur Aushebung des Scheckstempeks. Das Reichs schatzamt hat die Petitionen und Eingaben betreffend die Aufhebung des Scheckstempels abgelehnt mit der Be gründung, daß dis drei Millionen, die der Scheckstempel abwirft, zunächst nicht mehr entbehrt werden können, da die neuen Ersatzsteuern erst im Jahre 1916 ihre Vollerträge abwerfen werden. Der Scheckstempel dürfte, wenn über haupt, also erst zum 31. Dezember 1916 aufgehoben Vie Ostmarkenzulage. Während das Zentrum den Ostmarkenzulagen in jeder Form grundsätzlich abgeneigt ist, wird nach der „Tgl. Rdsch." von den Konservativen, den Nationalliberalen und der Fortschrittlichen Volkspartei ein Antrag auf Bewilligung der Ostmarkenzulagen vor- bereitet zu dem Zweck, der Regierung Gelegenheit zur Ver teidigung dieser Zulagen zu geben. polizelverordnungen zum Schuhe der öffentlichen Sicherheit. Die nationalliberale Landtagsfraktion brachte im Abgeordnetenhaus« einen Antrag ein, wonach die Staats regierung um Mitteilung der von dem Minister des Innern in der Sitzung vom 14. Januar 1914 erwähnten Anwei sung an die Oberpräsidenten — wegen des Erlasses von Polizeiverordnungen zum Schutze der öffentlichen Sicherheit, Ruhe und Ordnung, der Person und des Eigentums — er sucht wird, sowie um Auskunft darüber, in welcher Art und in welchem Umfange der Anweisung entsprochen ist. Weiter soll die Königliche Staatsregierung ersucht werden, die örtlichen Polizeibehörden und Exekutivbeamten anzu halten, sobald bei Äusbruch einer Arbeitsstreitigkeit eine Störung der öffentlichen Sicherheit, Ruhe und Ordnung, insbesondere durch Belästigungen Arbeitswilliger, festgestellt wird oder zu besorgen ist, in Anwendung und in Gemäß heit des bestehenden Rechts und der auf Grund dieses Rechts erlassenen Polizeiverordnungen unter sorgfältiger Wah rung der Koalitionsfreiheit dem Mißbrauch dieser Freiheit in der Richtung eines Koalitionszwanges unverzüglich und nachdrücklich entgegenzutreten. Der freie Sonnabendnachmilkag für Arbeiterinnen. In einer Petition an den Reichskanzler tritt der Zentral rat der deutschen Gewerkvereine H.-D. dafür ein, daß für die gewerblichen Arbeiterinnen der Sonnabendnachmittag freigegeben werde, und stellt diese Forderung auch mit Rücksicht darauf, daß im Laufe der letzten Jahre manche große, mittlere und selbst kleinere Betriebe der verschiedensten Gewerbzweige den freien Sonnabendnachmittag eingeführt haben. Gestützt auf eine Statistik des Gewerkvereins der Maschinenbau- und Metallarbeiter werden Reichstag und Reichsregierung ersucht, „die Frage zu prüfen, ob der freie Sonnabendnachmittag nicht durch ein Werk der Ge setzgebung weiter zu fördern wäre. Der Z 137 der G.-O. müßte über die Novelle von 1908 hinaus die Vorschrift bekommen, daß für die Arbeiterinnen der Schluß der Arbeitszeit am Sonnabend spätestens mittags 1 Uhr eintritt". Skaaksregierungs-Enlschließungon. Eine Uebersicht der Entschließungen der Staatsregierung auf Beschlüsse des Abgeordnetenhauses ist diesem kürzlich zugegangen. Danach soll die Beteiligung der Frauen auf dem Gebiete der Schulpflege, wo sie sehr ersprießlich wirken können, dem Wunsche des Landtags gemäß nach Möglichkeit ge fördert werden. Die Notstände des städtischen Realkredits sollen in Verhandlungen im Reichsamt des Innern be sprochen werden, zu welchen die Hinzuziehung von Ver tretern der preußischen Jnteressenkreise beabsichtigt ist. Von der Bereitstellung weiterer Mittel für Ortszulagen an die Volksschullehrer hat abgesehen werden müssen, auch im Hinblick auf die zwischen den Ressorts schwebenden Ver handlungen über einen Kommunallastenausgleich. Zur Fahrtarkensteuer-Resorm erklärte der preußische Eisenbahnminister in der Budgetkommission des Reichs tages, daß er keinesfalls die Initiative ergreifen werde. Wenn man eine solche in Erwägung ziehen wolle, so könne es sich höchstens um eine Ermäßigung der Sätze für die oberen Klassen handeln, um dadurch eine ge steigerte Benutzung zu erzielen. Der Verkehr in der ersten Klasse sei jetzt noch geringer als vor der Einführung der Steuer, er sei fast nur noch Auslandverkehr. Das Verhältnis der preußischen Eisenbahnfinanzen zu den Staatsfinanzen soll bis zum 1. April 1915 im Wege der Gesetzgebung von neuem und endgültig ge regelt werden. Es wird sich dabei, der halbamtlichen „Nordd. Allg. Ztg." zufolge, um zwei wesentliche Punkte handeln, nämlich um die Bemessung des Extraordinariums der Staatseisenbahn - Verwaltung und um die Festsetzung des an die Staatskasse abzuführenden Ueberschusses. Das Parzellierungsgesetz wird dem preußischen Ab geordnetenhause voraussichtlich Mitte Februar vorgelegt werden können. Die Fragen der inneren Kolonisation sind von der Budgetkommission des Abgeordnetenhauses zurückgestellt worden, um bei der Beratung des Par zellierungsgesetzes erörtert zu werden. — Das neue Fischereigesetz wird dem Landtage erst gegen Ostern zu gehen können, möglicherweise erst in der nächsten Session. Sitzungstage eine Verständigung in den Hauptfragen er- ,4 gaben. Die endgültige Beilegung des Tarifkonfliktes dürfte D also in Kürze zu erwarten sein. Italien. Die geplante Festlegung des Osterfestes. In kirchlichen Kreisen Noms haben, der „Köln. Vztg." 4! zufolge, „ernste" Verhandlungen über die Möglichkeit und die Art der Festlegung des Osterfestes stattgefunden, doch ? habe die Angelegenheit keine günstige Aufnahme gefunden. Man ist der Ansicht, daß cs, um eine fast zweitausend- t jährige kirchliche Ueberlieferung umzustoßen, stärkerer Mo tive bedürfe als die aus dem Kaufmannsstande hervor gegangenen oder die aus Rücksicht auf die Schuljugend geäußerten Wünsche es seien, so berechtigt diese auch an und für sich sein dürften. Im allergllnstigsten Falle fei daher vielleicht zu hoffen, daß die römische Kirche sich ent- u schließen werde, den ersten Ostertag etwa auf den ersten 4 oder zweiten Sonntag im April festzulegen. Die Aus- ?! führung dieses Vorschlages dürfte aber noch in weiter 4 Ferne liegen. Der Ainanzminister Caillaux vor seinen Wählern. In einem seinen Wählern über seine Tätigkeit als Deputierter und als Minister zu Mamers am Sonntag er» 4 statteten Bericht spielte Caillaux auf die leidenschaftlichen Ä Angriffe an, die ihm die Fortsetzung seiner demokratisch» 4s republikanischen Politik zugezogen habe. Dann wies er A auf die Unordnung in den Finanzen hin, die er dem l Umstand zuschrieb, daß früher ungenügende Maßnahmen ergriffen worden seien, um das Budget ins Gleichgewicht L zu bringen, das infolge der wirtschaftlichen Entwicklung, de» A nötigen sozialen Verbesserungen und der gebieterischen Not» 1 Wendigkeiten der nationalen Verteidigung, deren Dringlichke« er als einer der ersten erkannt habe, sich schwieriger gestalt« 4 habe.SeinePläneenthieltenkeinerleiAngriffgegen irgendein« Klasse von Bürgern, sondern wollten einfach steuerlich« j Gerechtigkeit sichern, indem sie die mäßigen Vermöge« > mäßig besteuern und den reichen Klaffen erhöhte Anstren«. M gungen auferlegen, die sich aber immer noch in den erfov- derlichen Grenzen hielten. Man müsse bet neuen Steuer« ° auf Traditionen, Gewohnheiten und bis zu einem gewiffe« Grade auch auf Vorurteile Rücksicht nehmen, dürfe fich ab« ' nicht durch Phantome schrecken lassen. Zum Schluffe t warnte der Minister die reichen Klassen vor den Gefahre« egoistischen und blinden Widerstandes. Großbritannien. Die Streitlage. Das Ende des feit mehreren Monaten wShrende» großen Streiks in Dublin ist «jetzt in Sicht. Ueber 800 Arbeiter des Baugewerbes kehrten am Montag zur Arbeit zurück und nahmen die Bedingungen der Arbeitgeber an, die den Austritt aus dem Irischen Transportarbeiter» verband verlangen. Dadurch wurden auch tausende von gelernten Arbeitern in die Lage versetzt, ihre Arbeit wie» der aufzunehmen. In der Grafschaft Hereford begann am Montag ei« > Streik von Volksschullehrern. Nicht wenig« als 230 Lehrer haben gekündigt, und 50 Schulen mußten geschlossen werden, während in vielen anderen der Unter richt aus Mangel an Lehrkräften eingeschränkt werden muß. Die Ursache des Streiks liegt in den Gehalts» Verhältnissen. Valkan. Vas Arleil im Putsch-Prozesse von Valona. Von jungtürkischer Seite war vor mehreren Wochen bekanntlich ein Handstreich gegen die provisorische. Re gierung von Albanien in Szene gesetzt worden, der aber durch Entdeckung der Haupträdelsführer noch rechtzeitig unschädlich gemacht werden tonnte. Nun ist auch schon das Urteil gefällt. Der Leiter des Unternehmens, eia türkischer Major namens Bekir Aga wurde zum Tode, 24 Angeklagte, darunter neun türkische Offiziere, zu Ge fängnisstrafen von drei bis 15 Jahren, einer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Vier angeklagte Zivilisten wurden freigesprochen. Das Urteil wird dem Prinzen zu Wied unterbreitet werden. Meine politische Nachrichten. Der Termin der Reichstagsersatzwahl in Born» wurde nunmehr aus den 17. März angesetzt. j Der diesjährige sozialdemokratische Parteitag wird in Würzburg vom 13. bis 19. September abflehalten. Das Mitglied des preußischen Herrenhauses, von Rext», starb im Alter von 93 Jahren auf seinem Majorat Wodtke bet Bresin (Landschastsbezirk Lnuenburg-Biitow). Die braunschweigische Landesversammlung wurde am Sonntagabend durch.Reskript des Herzogs Ernst August bis zum 3. März vertagt. Der Breslauer Fürstbischof Kopp setzte sich nunmehr, wie das Paderborner „Westfälische Volksblatt" meldet, um zu einer Verständigung in der Gewerkschaftsfrage zu kommen, mit dem Bischof Schulte von Paderborn in direkte Verbindung. Die bayrische Regierung verlängerte die Frist für die Erklärung des Wehrbeitrags bis zum 1S. Februar. In Bamberg starb der Domkapitular Wagner im 71. Lebensjahre; in einem Nekrolog in der „Bayrischen Staats zeitung" heißt es: „Er war das Ideal eines Priesters. Hochge bildet und dabei jeder politischen Betätigung abhold." Die Gleisspitze der T a n g a n j i k a - B a h n hat am Montag den Tanganjika-See bei Kigoma erreicht. Wie Schweden, so beabsichtigt auch Norwegen einen Aus bau seiner Wehrmacht; die Deckung des Geldbedarfs soll durch Er- Höhung der Nachlaßsteuer erfolgen. Zweihundert albanische Gendarmen gingen von Va- lona nach Chimara ab, um das Land zu besetzen, sobald es von den Griechen geräumt ist, und die Ordnung ausrechtzuerhalten. Der griechische Ministerpräsident Benizelos reiste am Sonntag von Wien nach Petersburg. Unter Znstimmungserklärungen bedeutender Persönlichkeiten der parlamentarischen und industriellen Kreise Italiens wurde in Mailand eine Bereinigung für den Schutz der nationalen Erzeugung mit ausgesprochen schutzzöllnerischer Richtung ge gründet.
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