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Weißeritz-Zeitung : 29.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191404299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-04
- Tag1914-04-29
- Monat1914-04
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.04.1914
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kürliche Verslawung deutscher Station«- und Städtenamen amtlich Anstotz enegrn. Der Verband tschechischer Eisen- bahnbeamten hat erst vor kurzem in einer an da« Mini sterium gerichteten „Kundgebung" die innere tschechische Amtssprache bei den Staatsbahnen in Böhmin und di« Anstellung tschechischer Beamter bei den Wiener Zentral behörden gefordert und betreibt unentwegt die Zurück- Krängung der geltenden deutschen Amtssprache. Zu einer besonderen Begrüßung der Tschechen liegt demnach für die sächsischen Berufsgenossen durchaus lein Anlaß vor, noch weniger aber für eine, wenn auch passive Teilnahme an einer tschechoslawischen Demonstration. — Zwischen Dresden und Leipzig wird am 10. und I l.Mai die erste Flugpost in Sachsen statlsindrn. Es sind dazu besondere Flugposlkarten herausgegeben und gedruckt worden, deren Ausführung der Firma Kumt- anstatt Stengel L Co. übertragen wurde. Der Preis der Flugpostlarte beträgt 25 Pfennige, das Porto 5 Pfennige. Die Beförderung der Flugpost wird durch Herren-Flieger erfolgen. — Die neue vollspurige Nebenbahnlinie Wiesrnbad— Plattental wird am 1. Mai 1914 in Betrieb genommen. An ihr liegt nur der Bahnhof Platlental, auf dem bloß Wagenladungrverkehr zugelassen ist. Freiberg. Bon der 1. Strafkammer des Königlichen Landgerichts hier sind verurteilt worden: 1. der Melk,r Hugo Grove aus Roßwein, zuletzt in Pischwitz, wegen Unzucht mit einem Kinde zu 10 Monaten Gefängnis — 3 Wochen Untersuchungshaft ungerechnet — und zwei jährigem Ehrenrechtsoerlust; 2. der Lehrer und Kantor Paul Oskar Kästner aus Forchheim wegen Verbrechens nach § 176 Ziffer 3 und nach 8 174 Ziffer I StGB, in neun Fällen zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis — 6 Wochen Untersuchungshaft angerechnet — und fünf jährigem Ehrenrechtsverlusle. -ki Steinbach bei Moritzburg. Beim Planieren einer Wiese, dem Naunhofer Rittergut gehörig, am Dorfe Sieinbach gelegen, wurde ein Topf gefunden In ihm waren etwa 1000 Stück alte Geldstücke, in einem Lein- wandsacke steckend, enthalten. Riesa. Eine weite Luftreise hat ein KinderbaIIon gemacht, den man am Jahrmarktssonntag hier aussteigen ließ. Er wurde am 25. April auf einem Felde bei Wester husen a. H. bei Quedlinburg aufgefunden. Göpperrdorf bei Oederan. Um aus der Stellung entlassen zu werden, versuchte ein 14 jähriges Dienstmädchen seine Herrschaft zu vergiften. Das Mädchen wurde über führt, daß es in die Kaffeekanne einen Eßlöffel voll Arsenik- bahnen, die zum MSuseoertilgen gekauft worden waren, geschüttet hatte. Mann und Frau tranken eine Tasse Kaffee, Devor sich das Gift aufgelöst hatte, und erkrankten nur leicht. Das Mädchen hat die Tat eingestanden. Es hatte schon seit zwei Tagen einige Giftbohnen dem Essen der Herrschaft beigefügt. Zuvor hatte die Giftmörderin ihren Verwandten geschrieben, daß cs ihr in ihrer Stellung gut ««falle. Chemnitz. Ein tragikomischer Vorgang, der eine große Menschenversammlung zur Folge hatte, spielte sich am Montag vormittag gegen 9 Uhr auf der Matthes- ftraße ab. Es war bekannt geworden, daß sich «in von der Polizei gesuchter 19 Jahre alter Gelegenheitsarbeiter in der Mattherstraße bei seinen Angehörigen aufhalte. Die Polizeibeamten, die den jungen Mann sestnehmen wollten, fanden die Wohnung verschlossen. Nachdem sie sich Zutritt verschafft halten, mußten sie die Wahrnehmung machen, daß sich der Gesuchte an der Wäscheleine, die er am Fensterkreuz im 3. Stockwerk befestigt hatte, nach der Straße hinabließ. Zum Schrecken des Flüchtlings reichte die Leine nur bis zum 1. Stockwerk. Was nun tun? Zum Hinabspringen schien er keine Lust zu haben, wes> halb er es vorzog, in ein Fenster der 1 Etage zu steigen. Hier mußte er aber seine Fluchtgedanken aufg-ben, denn es erfolgte seine Festnahme. Ansprung bei Zöblitz. Tot aufgefunden wurde am Sonnlag früh im Straßengraben der Zöblitz-Ansprunger Straße der 29jährige Fabrikarbeiter Karl König von hier. Zunächst vermutete man, daß ein Verbrechen vor- liege, aber nachdem die polizeiliche Aushebung erfolgt war, stellte sich heraus, daß König jedenfalls in den Straßengraben gefallen ist. Auf dem Heimwege ist König, der am Abend zuvor in lustiger Gesellschaft weilte, in einen Teich geraten, aus dem er jedoch von seinen Kollegen wieder herausgezogen werden konnte. Nach er- folgter Trennung der jungen Leute ist König Wahlschein- lich in den Straßengraben gestürzt und erstickt oder hat «inen Schlaganfall erlitten. Mittelfrohna bei Limbach. Sein 50jähriges Bestehen begeht in festlicher Weise in den Tagen vom 4. bis 6. Juli der hiesige König!. Sächsische Militäroerein. Lößnitz i. Erzgeb. Der langjährig« Hauptmann der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr, Anton Homfeld, hat nach 48jährig«r Wirkfamkrit als aktiver Feuerwehrmann sein Amt niedergelegt. Venusberg t. Erzg. «el einer Kindtaufsfuhre, die der Gutrbesitzer Scheffler au« Grießbach führte, scheuten die Pferde vor einem vorbelrasenden Auto, da» aus Gelenau kam. Der Wagen stürzte um, wodurch die In sassen herausgeschleudert wurden und teil« schwere Ver letzungen erlitten. Tagesgeschichte. Berlin. Nach Schluß der Plenarsitzung des Reichs tages traten am Dienstag Vertreter der bürgerlichen Parteien und Vertreter der Regierung zusammen, um eine inoffizielle Besprechung über die Besoldungsnovrlle abzu halten. Bei den Parteien zeigte sich eine stark entgegen kommende Stellung — die Sozialdemokratie nahm an den Verhandlungen nicht teil —, sodaß mit ziemlicher Zuversicht darauf gerechnet werden darf, daß die Be> soldungvnovelle in der Form der ursprünglichen Regie rungsvorlage verabschiedet wird. — Der Reichskanzler hat es abgelehnt, in der Budget kommission zur Beratung des Etats des Auswärtigen Amtes zu erscheinen, aber erklärt, sich demnächst im Plenum über die auswärtigen Angelegenheiten äußern zu wollen. — Die Zahl dcr Gesetzentwürfe, deren Fassung in folge der letzten Beschlüsse der Reichstagskommisjion von den Vertretern der Reichsregierung als unannehmbar be zeichnet wurde, ist wohl kaum in einer Session so hoch gewesen, wie in der diesjährigen. Nicht weniger wie fünf Gesetzentwürfe (Beamtenbesoldungsnovelle, Kolonial- gerichtshos, Militär-Strafgesetzbuchnovelle, Konkurrenz klausel und Beamtengesetznovelle) befinden sich gegen wärtig in einem Stadium, das ein Scheitern der Vor lagen im Plenum bei der zweiten Lesung zur Folge haben muß, wenn in letzter Stunde nicht seitens der maß gebenden Reichstag-parteien eingelenkt wird. Die Be amtenbesoldungsnovelle wird unbedingt zurückgezogen werden, wenn bei der zweiten Lesung im Plenum die Kommissionsbeschlüsse sowohl über die Einbeziehung der gehobenen Unterbramten in die Besoldungserhöhungen, wie auch über die höheren Postbeamten nicht fallen ge- lassen werden. Der Bundesrat lehnt, wie seststeht, jede Erweiterung des Regierungsentwurss im Hinblick auf die Konsequenzen für weitere Beamtenklassen und für die preußischen Beamten ab. Weiter dürfte der Gesetzentwurf über den Kolonialgerichtrhos zum Scheitern gelangen, sobald der Reichstag darauf besteht, daß der Sitz des Kolonialgerichtshoses nach Hamburg verlegt wird. Dann ist in den Kommissionsberatungen über die Mililärstraf- gesetzbuchnovelle seitens des Kriegsministers ein „Unan- nehmbar" für die von der Kommission eingefügten Be stimmungen, betreffend Streichung des strengen Arrestes und Unterstellung der an Kontrolloersammlungen Teil nehmenden unter das Strafgesetzbuch ausgesprochen worden. Ueber diesen Entwurf steht aber eine Verständigung in Aussicht. Ein weiteres „Unannehmbar" besteht in der Konkurrenzklauselsrage (Erhöhung der Gehaltsgrenze von 1500 aus 1800 Mark und „Klage auf Erfüllung"), die zur Plenarberatung kommt. Da sich die Mehrheit der Handlungsgehilfen nach ihren letzten Erklärungen mit der Regierungsvorlage bezüglich der Gehaltsgrenze abfinden will, besteht nur noch die Disserenz über „Klage auf Er füllung" und es erscheint nicht ausgeschlossen, daß die Parteien schließlich hierin nachgeben werden, was ent schieden auch das beste wäre, da die Reichsregierung bei einem Scheitern des Entwurfs einen neuen jedenfalls nicht einbringen wird und damit auch die Aussicht auf eine entsprechende gesetzliche Regelung der Verhältnisse der technischen Angestellten schwinden würde. Der fünfte Ent wurf, in welchem die Bundesregierungen den Beschlüssen der Reichstagskommission keinesfalls nachgeben werden, betrifft die Novelle über die Disjiplinargesetzgebung der Beamten, worüber vor kurzem berichte! wurde. Das Schicksal der Vorlage über die Sonntagsruhe schließlich, die im Plenum beraten werden soll, ist ungewiß. Die Hauptstreitfrage besteht bekanntlich in der Staffelung der Städte nach der Einwohnerzahl. — Die Verlobung der Herzogin Maria von Mecklen- burg-Strelitz mit dem Prinzen Julius Ernst zur Lippe wird amtlich bekanntgegeben. Wien, 27. April. Dem Abendbulletin zufolge machte die Lösung des Katarrhs beim Kaiser Franz Josef den heutigen Tag über keine Fortschritte. Der Hustenreiz ist mäßig, der Auswurf genügend. Allgemeinbefinden und Appetit vollkommen zufriedenstellend. Der Kaiser verweilte eine halbe Stunde in der kleinen Galerie im Sonnen schein. U o. empfing der Kaiser den Grafen Berchtold nahezu «ine Stunde. Auch Erzherzog Franz Ferdinand wellte bei ihm. Budapest. Der Hauptmann der Parlamentswache, Wilhelm Gero«, der seinerzeit den Abgeordneten Hrder- vary bei einem Eingreifen der Wache in die offene Parlamentrsitzung mit dem Säbel traktierte und durch diese» Auftreten die politische Situation verschärfte, wurde unter Beförderung zum Major von der Parlamentswach« abkommandiert. Veracruz, 28. April. Heute ist wieder hier «in Zug mit 30 amerikanischen und 100 englischen Flüchtlingen au» der mexikanischen Hauptstadt «ingetroffen. Huerta wird jeden Tag 250 Leuten die Abreise gestatten, je nach dem genügend Waggons und Lokomotiven zur Beförderung zur Verfügung stehen Nach den letzten Berichten der Flüchtling« scheint er in Meriko ruhiger geworden zu sein. Leyte Nachrichten. Weißenburg in Schlesien. In der Gasanstalt wurde dem Arbeiter Stöckel durch eine aus den Angeln gehobene Tür der Brustkorb eingedrückt. Er erlag bald darauf der schweren Verletzung. Wien, 28. April. Die heule über das Befinden des Kallers veröffentlichten Nachrichten lassen eine weitere langsame Besserung im Befinden des Monarchen erkennen. Der Katarrh löst sich zwar langsam, aber beständig. Der Kaiser unternahm heute nachmittag einen längeren Spaziergang in der Galerie bei geöffneten Festern. Um 7 Uhr abends nahm der Kaiser mit bestem Appetit das Abendessen ein. Die Aerzte waren von dem Zustand des Patienten hoch erfreut. — Der Kaiser empfing heute den Erzherzog Franz Ferdinand und seine beiden Gcneraladjutanten. London, 29 April. Aus Beckley in Westoirglnia wird gemeldet, daß infolge einer Explosion in der New Rioer- Kohlengrube 260 Bergleute eingeschlossen sind. Einzelheiten fehlen noch. London, 29. April. Aus Belfast wird gemeldet, daß die dortigen Unionisten erfahren haben, daß die Offiziere der Regimenter, welche am vergangenen Sonntag Befehl erhalten haben, nach Ulster zu gehen, die Bedingungen zu erfahren wünschten, unter denen sie dort Dienst zu leisten haben würden. Sie weigerten sich entschieden, kriegerische Schritte zu unternehmen. Man erklärte ihnen, daß nichts geschehen solle, was die Ulsterleule reizen könne, und daß alles friedlich bleiben würde, solange die Frei willigen in Ulster nicht zuerst feuern würden. Die Regi menter sind bisher nicht abgegangin. Im englischen Unter- Hause erklärte Churchill, die Regierung werde jeden Auf stand in Ulster niederschlagen. Eine Jnsanterieabteilung und zwei Maschinengewehre gehen nach Londonderry ab. Veracruz, 28. April. Hier sind Nachrichten einge- trosfen, daß sich die mexikanischen Bundestruppen melier auf dem Rückzug befinden und bereits Seledat geräumt haben. Zur Rekognoszierung der Feinde ausgestiegene Aeroplane melden einen Rückzug der Mexikaner in nord westlicher Richtung. General Maas läßt auf seinem Rückzug sämtliche Eisenbahnlinien zerstören. Man nimmt an, daß sich die mexikanischen Truppen in der Nähe von Veracruz sammeln werden mit der Absicht, eine größere Aktion gegen die Amerikaner einzuleiten. Algier. Bei der gestrigen Magijtratssitzung in Algier kam es zu einem unangenehmen Zwischenfall. Als der Stadtverordneie Huguen die radikale Partei heftig an- griff, kam es zwischen einem Angehörigen der letzteren und ihm zu einem Faujtkampse. Beide wurden nicht un erheblich verletzt. Prognose. Veränderliche Windbewegung, Zunahme der Bewölkung, warm, vorwiegend trocken, Gewitter neigung. Vermischtes. - Praxis. Herr: „Was, Sie wollen den Posten des Kinooperateurs übernehmen? Ja, haben Sie denn Er fahrung darin?" — Bewerber: „Det will kck meenen, wo ick 12 Jahre de Drehorgel jespielt habe". " Aeltliche Tante: „Mein liebes Kind, ich habe Dich eben in meinem Testament mit 10000 Dollar bedacht." — Ihre Nichte: „O, Tantchen! Was kann ich sagen, um Dir recht zu danken? Wie fühl!' Du Dich heute?" " Der Salon Anarchist. „Ich hätte schon längst diese Gesellschaftsordnung in Stücke geschlagen, wenn ich nur wüßte, ob ich es mit lachs- oder cremefarbigen Glace handschuhen tun soll." * Abslauend. A.: „Ist Ihre Frau Schwester in ihrer zweiten Ehe glücklich?" — „O, die fängt jetzt schon an, ihren ersten Mann nicht vergessen zu können." rsdrlk.vsrmov A.sirclenkpotlielc. kl.9 50 6/. ^l/r. /-Nr //§ /nc/. 7rr^., Sämtliche Gute Bausteine empfiehlt Stirk, Seifersdorf. hat abzugeben Speiskkartoitelu verkauft Nammla?. Kuterhattener Gehrock (normale Figur) billig zu verkaufen Markt 21, Hinterhaus, l. AMD«. MmisLL k. Wt valvreediHsu uoä Loatroiedvr finden dauernde kescbäftiß-unx bei Oemüseptlaureu «arUo Philipp. Kutschwagen. Ein noch sehr gut erh zwfp. Kutsch wagen ifi für den bill. Preis von 100 Mk. zu verk. in Coßmannsdorf Nr. 32. Saatkartoffeln Böhm» Erfolg (weiß), ertragsreiche neue Züchtung hat abzugeben Rittergut Berreuth. kalu-pläue ^2^ dort u. Oinx. sind nur au baden in den Ngarren^escbäften von L.N»8SS, Sckmiede- berg und V. Dippoldiswalde. 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