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Weißeritz-Zeitung : 10.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191408105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-08
- Tag1914-08-10
- Monat1914-08
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.08.1914
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WHeritz-Mung TaMitW iiiid AiMign fir WMliM Slhmtlltbtrg«. ll. 80. Jahrgang Montag den 10. August 1914 abends Nr. 183 Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseittgem.„Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mir die Äufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen mird leine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.—Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. Die Mriheritz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus- nabine der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein monatlich 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Mit der Stellvertretung des zu den Wassen rinberusenen Bezirksarztes vr. Endler in Dippoldiswalde ist bis auf weiteres der Bezirksarzt Medizinalrat Or. Petzhold in Pirna beauftragt worden. Dippoldiswalde, am 6. August 1914. Königliche Amtshauptmannschaft. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die erste Kriegsbetstunde wird Mittwoch abend 7 Uhr abgehalten werden. — Verschonung unserer Kriegsleute mit gerichtlichen Klagen und Zwangsvollstreckungen. Jeder patriotisch denkende Gläubiger wird zwar, wenn es seine Verhältnisse irgend erlauben, schon so wie so davon absehen, gerade jetzt gegen seinen Schuldner gerichtlich vorzugehen. Der Reichstag hat aber am 4. August auch ein besonderes Gesetz zur Schonung unserer Kriegsleute beschlossen, das schon am 7. August auf dem Tische der Gerichte lag und sofort in Kraft tritt. Es verbietet Zwangsversteigerungen von Grundstücken, die Einberufenen oder ihren Ehefrauen oder Kindern gehören, wenigstens dann, wenn sie daran die ehemännliche oder väterliche Nutznießung haben. Es verbietet ferner die Eröffnung des Konkurses zum Vermögen Einberufener und gestattet, bereits schwebende Konkurse ruhen zu lassen Es verbietet ferner die Versteigerung gepfändeter beweglicher Sachen durch den Gerrichtsvollzieher, wenn sie einem Kriegsmann gehören oder seiner ehe männlichen oder väterlichen Nutznießung unterliegen. Schon das bisherige Recht, Ziv. Proz. Ord § 247, gibt den Gerichten die Macht, Zivilprozesse gegen Kriegsleute von Amtswegen auszusetzen, d. h sie ruhen zu la sen. Das bezieht sich auch mit auf Zahlungsbefehle und Pfändungs anträge, und das hiesige Gericht wird von dieser Befugnis im Interesse unserer tapferen Verteidiger ausgiebig Ge brauch machen. vr. G. — An die höheren Kommandobehörden des Heeres gelangen jetzt alltäglich zahlreiche Gesuche von jungen Leuten, die den Wunsch haben, durch ihren Eintritt in das Heer als Freiwilliger ihre Kräfte in den Dienst des Vaterlandes zu stellen. Alle derartigen Gesuche sind jedoch nicht an die höheren Kommandobehörden zu richten, die auf die Annahme von Freiwilligen keinerlei Einwirkung ausüben. Die an diese Behörden gerichteten Gesuche er schweren nur den Geschäftsgang und verzögern die Ein stellung. Nach § 98 der Wehrordnung können von allen Ersatztruppenteilen nach ausgesprochener Mobilmachung Freiwillige jederzeit angenommen und eingestellt werden. Die Gesuche um Einstellung sind daher unmittelbar an den Kommandeur des Ersatztruppenteiles zu richten, bet dem der Betreffende eingestellt zu werden wünscht. — Kriegsfreiwillige. Entgegen der in Zeitungen gebrachten Notiz, daß Kriegsfreiwillige sich vorläusig bei den Militärbehörden nicht mehr melden sollen, gibt das Königliche Kriegsministerium bekannt, daß jederzeit Kriegs freiwillige ihre Dienste dem Vaterland zur Verfügung stellen können. Ihre Einstellung erfolgt nach Bedarf. Meldungen zu freiwilligem Eintritt sind bei den Ersatz- truppenteilen anzubringen. (Amtlich) — Anzeigen über Eheschließungen und Todesanzeigen von Offizieren und Mtlitärbeamten. Wolffs Telegraphi sches Bureau veröffentlicht nachfolgende amtliche Mittei- lung aus Berlin: Die Zeitungen enthalten Anzeigen über Eheschließungen und Todesanzeigen von Offizieren und MiMärbeamten. Darin sind Truppenteile, insonderheit Reserveformationen, sogar unter Angabe des Orte» ge nannt. Dies steht in schroffem Widerspruch zu der Bekanntmachung des Reichskanzlers, wonach jede Bezeich nung von Truppenteilen absolut zu unterbleiben hat. Die Annoncen sind durch die Zeitungen selbständig ent sprechend zu ändern. — Hütet eure Zunge! Das Militärwochenblatt schreibt: „Deutsche Männer und Frauen, hütet eure Zunge!" Diesen Mahnruf richten wir heute in dieser für unser geliebte» Vaterland wichtigen Zeit an alle Deutsche. Wer es auch immer sei, der Truppentransporte sieht, mit ihnen zu tun hat, z. B. Männer und Frauen sieht, die auf den Bahnhöfen Erfrischungen verteilen oder von solchen hören, der lege ein dreifaches Schloß vor seinen Mund. Wir Deutschen sind keine Schwätzer, infernslen Zeiten wie heute handeln wir. Wer heute seinen Mund gegen jedermann, besonder» die ihrer Sprache noch Ausländer sein können, hermetisch schließt, wer offensichtlich übertriebene Nachrichten nicht weiterverbreitet, der leistet dem Vaterlande einen enormen Dienst, und dem Vatcrlande dienen wollen wir doch wohl alle Darum, deutsche Landsleute, hütet eure Zunge!" — Die Vordrucke der Jahresjagdkarten I9I4/I5 sind non blauer Farbe. — Es wird nochmals dringend gebeten, bis in das kleinste Dorf hinaus davor zu warnen, auf Flieger, die sich nicht etwa durch Bombenwerfen oder in anderer, durchaus zweifelsfreier Weise als Feinde erweisen, zu schießen. Man bedenke nur, welches Unheil durch einen Treffer gegen unsere Lustfahrer iu ihrer wichtigen Tätig keit angerichtet werden kann. Dasselbe gilt von unseren Kraftfahrern. Wir haben keine feindlichen Kraftwagen mehr im Lande. — Die Dresdner Bäckerzeitung gibt bekannt, daß die Dresdner Bäcker-Innung in einer Versammlung am 5. d. M. beschlossen hat, bis auf weiteres nur 5-Pf-Brotchen und >0 Pf.-Semmeln als Frühstücksgebäck anzufertigen und die Kaiserbrotchen, Schrippen u!w. wegfallen zu lassen, ebenfalls nur eine Sorte Roggenbrot zu backen. Ein gleicher Beschluß liegt von der Bäcker-Innung von Pirna vor, welche auch den Preis des Roggenbrotes auf I4 Pf. pro Pfund festgesetzt haben. Die Bäcker-Innung des Planerischen Grundes wird in einer Versammlung am II. d. M. ein gleiches beschließen. Die Stadtmeisier der hiesigen Bäcker-Jnnung haben in einer gestern statt- gesundenen Sitzung beschlossen, den Preis des Brotes auch auf 14 Pf. pro Pfund festzusetzen (s. I), vom backendes 5- und lO-Pf.-Frühstücksgebäckes aber vorläusig noch ab zusehen. Sollte jedoch durch weitere Einberufung zum Militär eine weitere Verringerung Ler Arbeitskräfte ein treten, würde man eventuell noch darauf zukommen müssen. — Turnvater Goetz über die Olympischen Spiele: „Den Olympischen Spielen 1916 haben die Zeitläufte den To desstoß versetzt, — sagen wir Gott sei Dank! Denn daß das gewisse internationale Getue mit seinem Entgegen kommen und seiner scheinbaren Liebenswürdigkeit ein Nichts bedeutet,,sehen wir aus der Entpuppung der beson ders die Sache pflegenden Staaten, Franzosen und Eng ländern, zu unseren osfenen und dazu hinterlistigen Fein den, die nur das eine Ziel kennen, Deutschlands Welt stellung zu vernichten! Solcher Gesellschaft gegenüber gibt es keinen aufgeputzten Wettkampf, sondern nur den Massenkampf um Leben und Tod! Schier unbegreiflich ist es, daß der Geschäftsführer für die Olympischen Spiele, Herr Diem, vor wenig Tagen erklären konnte, daß zwar zunächst die Vorarbeiten ruhen müßten, daß aber in 1 l/2 Jahren alles ausgeglichen sein werde. Hier gilt es, ein „Niemals" zu rufen! Für die Hunderttausende, die der Reichstag für die Olympischen Spiele bewilligt hat, bringt die Schwere und Not der Zeit bessere Verwendung, als für internationale Spielereien mit unseren Todfeinden! Das wäre eine schöne deutsche Ehre, heute im Kampf auf Leben und Tod mit den Feinden zu stehen und in zwei Jahren sie mit offenen Armen zu empfangen. Goetz." Schmiedeberg. Als am Freitag abend 6 Uhr auch hier die Glocken zum Buß- und Betgottesdienste riefen, strömte in Scharen die Gemeinde herbei, um einem inneren Bedürfnisse nachkommend, in dieser so schweren Zeit den rechten Trost zu suchen, und füllte das Gotteshaus bis auf den letzten Platz. Wenn man schon in dem Gemeinde- gesang bemerkte, daß die Herzen aller tief bewegt waren, so ward diese Stimmung erst recht offenbar bei der Ber- lefung eines Teiles des 27. Psalms und bei der nach- olgenden Predigt. Man lauschte auf die Worte des n Mitten seiner Gemeinde am Betpulte stehenden Orts- ifarrers, der sie an der Hand des Gotteswortes: „Wir >aben allenthalben Trübsal, aber wir ängstigen uns nicht". „Uns ist bange, aber wir verzagen nicht, denn Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch", führte vom bugsertigen Einblick Ins eigene Herz, zum vertrauensvollen Aufblick zu den Bergen, von denen uns Hilfe kommt, ja endlich zu Preis und Dank auch für die schweren Prüfungen, die Gott dem gonzen Volke gesandt: „Gelobet sei der Herr täglich", und seine Predigt schloß mit dem ergreifenden Gebete Theodor Körners: „Vater ich rufe Dich!" Der erhebende Gottesdienst, an den sich unter großer Beteiligung eine stille Feier des heiligen Abend mahls anschloß, hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck. Möge auch den kommenden Geschlechtern dieser Tag zum Segen sein! Hennersdorf, 8. August. In einer vorgestern Abend in Mäder's Gasthof abgehallenen Einwohnerversammlung wurde einstimmig eine „Kriegshülfsstelle Hennersdorf" errichtet. Zweck dieser Stelle ist: 1. Stellenvermittlung landwirtschaftlicher Kräfte während der Ernte. 2. Hilfe sür die Frauen und Kinder der im Felde stehenden Mannschaften. 3. Verfassen und Befördern von Eingaben und Gesuchen aller Art. 4. Ausgabe von Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Die Leitung dieser Hilfsstelle liegt in Händen der Herren Croeber und Nebiich. Kreischa. Am Buß- und Bettage, Freitag den 7. August, hatte sich zum Abendgottesdienst unser Gottes haus bis auf den letzten Platz gefüllt Ein gemeinsames Schicksal, der Krieg, führte sie alle zur Andacht, die Mütter und Gattinnen, Schwestern und Bräute, Greise und Kinder und alle die Männer, die noch nicht vor dem Feinde standen. In dieser wehen Gebetsstunde sloß so manche Träne. Und als dann unser Herr Pfarrer Richter von der Kanzel herab mit der Macht seiner Beredtsamkeit das Gotteswort verkündigte: „So demütiget euch nun unter die des gewaltigen Gottes, daß er euch erhöhe zu seiner Zeit!" — und von der ernsten Mahnung und herrlichen Ver heißung dieser Worte sprach, da hoben sich die Herzen mutvoll empor. Mit hoher Begeisterung sang Herr Schul direktor Meißner das machtvolle Körner'sche „Gebet während der Schlacht!" und mit Siegeszuversicht stimmte die große Gemeinde in das „Dankgebet" von Kremser, das den Schlußchoral der ernsten Feier bildete, ein. — Rührend ist es, welche Begeisterung auch die Kleinsten unserer Jugend in dieser ernsten Kriegszelt er griffen hat. Ausgerüstet mit Helm, Flinte und Säbel spielen sie Mobilmachung, Einquartierung, Pferdetransport, Krieg, und wehe derjenigen Partei, welche unsere Feinde, die Russen und Franzosen markieren muß. Am Ende will niemand mehr den Feind spielens ) Dresden. Die Ausstellung Das deutsche Handwerk wird nicht 1915 veranstaltet werden. Ueber die Weiter bearbeitung der Ausstellung wird später Entschluß gefaßt werden. Dresden. Die Bäckereibetriebe werden im all gemeinen nicht in d e Lage kommen, dauernd ihren Be trieb einstellen zu müssen. Es sind Schritte in die Wege geleitet worden, um die für den Bäckereibetrieb erforder lichen Mannschaften des Landsturms, falls dieser auch für die sächsischen Armeekorps einberufen werden sollte, für diese Arbeiten vorläufig zur Verfügung zu behalten. — Der jüngste sächsische Soldat dürfte ein Schandauer sein und zwar Fähnrich Kaul vom Schützenregiment. Er ist I6>/2 Jahre alt. — Der Bezirksobstbauverein Chemnitz hat an die Vereinsmitglieder und Gartenbesitzer folgenden Aufruf er lassen: Alle Mitglieder und Gartenbesitzer werden in An betracht des Kriegszustandes im Interesse der Volkrernährung aufgefordert: 1. Alle zur Verfügung stehenden Beete und Landflächen mit Spinat und Mangold zu bestellen, der bis Herbst und Winter noch ein wichtiges Gemüse liefert (Saatzeit sofort); 2. alles minderwertige, zum Nohgenuß nicht brauchbare Obst zu Mus und Marmelade einzukochen (es eignen sich dazu Beeren, Aepsel, Birnen, Pflaumen); 3. aus allen noch vorhandenen und geeigneten Beeren früchten Saft zu bereiten, der für die Verpflegung der zu erwartenden Verwundeten und Kranken notwendig gebraucht werden kann; 4. Gemüse aller Art in Gläsern und Büchsen einzukochen, um damit Borate sür die kommende Zett zu schaffen. Freiberg. Von der l. Ferienstraskammer des König- lichen Landgerichts hier sind verurteilt worden: l. der Handarbeiter Oskar Hugo Morgenstern aus Pfaffroda wegen einfachen und schweren Diebstahls zu 4 Monaten Gesängnis, wovon 1 Monat al» verbüßt gilt; der Stein- btldhauer Franz Richard Mardetzkt au» Magdeburg we- gen Betrugs, Urkundenfälschung und Unterschlagung zu
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