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Weißeritz-Zeitung : 20.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191408200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19140820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19140820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-08
- Tag1914-08-20
- Monat1914-08
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.08.1914
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«Aw ökLSMKmednis Ell 5 Lummes^renW^^ ^113.24 versäumt werden. Roggen /(vuLbs Wicher Uvmwurui, Nornmotl«. ptzuSL Lau,fließe, vergröbert. MH W«I Lui cksoknifl öev ^n^'skl'k 1303/12 f.Wnkkl'»vN2en: 4112384k. 6. LommüpgLl^ts: 3 673 254. muLLNnÄieu. 1K69841-- ^.8ommen«veirmr 542972» K.Wm^t-LokIr: 438489- l..5bnm>m'oggsni 161146- 8k r.is L echwar-er »«mwurm. Lormüblil. vergröbert. Krieg, namentlich mit Rußland und England, wird die alte Streitfrage aktuell, ob es der deutschen Landwirt schaft gelingen wird, die Ernährung der Bevölkerung vollkommen und ohne Hilfe fremder Nationen durchzu- aKs.-l-offesn- 54121146 k. tösvim gesund: 51828 737 ko) 8.V^iss8nkLu2918499^ ka L.W?n^°»miggLn:12llk1243 » oXieeksu: 11183197 ko L. »sfsr-- 9713963 - führen. Es sei vorausge- schmhdaß diese Frage mit ja beantwortet werden kann, dank den günsügen Ernte ergebnissen des Vorjahres und wahrscheinlich auch des laufenden Jahres. Wie An zeichen sprechen dafür, daß die Kartosfelemte und die Ernte von Futterstoffen in diesem Jahre noch besser als 1913 sein wird, während sie m Getreide kaum geringer an Menge, wahrscheinlich aber besser an Qualität DieStoppelrübe. Das Bestreben eines jeden Landwirtes muß dahin gehen, seinem Grund und Boden möglichst viele Ernten abzugewinnen. Die Gründüngung, welche in manchen Gegenden stark verbreitet ist, reichert oen Boden an Nähr stoffen an, dann dient sie aber auch zur Erzeugung eines späten Grünfutters, was für Betriebe mit stärkerer Stallviehhaltnng von Wichtigkeit ist. Ein gutes und vielbegehrtes Futtermittel ist auch die Stoppel- oder Wasserrübe, die infolge ihrer günsügen Wachs tumszeit sehr gut geeignet ist, ein Futter oder wenigstens Bei futter für den Spätherbst und den Winter zu liesern. Na mentlich für milchende Kühe haben sich kleinere Gaben dieses Futtermittels gut bewährt. Nach dem Stoppeln des Feldes muß möglichst rasch ein Saatbett hergestellt werden. Vorausgesetzt, daß der Um bruch so schnell als möglich nach der Äberntung des Feldes erfolgt ist, bietet die Bereitung eines entsprechenden Keim bettes keine Schwierigkeiten, oft genügen dazu schon 1 bis Der Stoppelrübe sagt am besten ein gut gedüngter sandiger Lehm- oder lehmiger Sandboden zu. Bei genügender Feuchtigkeit und hinreichendem Nahrstoffvorrat "gedeiht sie auch auf Sandboden gut. Recht hohe Erträge werden auf Moorboden und altem Weideland erzielt. An Vorfrüchte stellt die Stoppelrübe wenig Ansprüche. Sie verlangt nur einen hinreichend gelockerten unkrautfreien Boden und genügende Nährstoffe. Empfehlenswert ist es daher, pro Hektar etwa 5 Zentner Thomasmehl und ebensoviel Kainit zu geben und durch einen Eggcnstrich innig mit dem Boden zu vermischen. Nach Aufgang der Rübeukamen gibt man in einer oder mehreren Gaben 50—75 kg Cyilisalpetcr. Die Aussaat kann selbst noch gegen Ende August mit Ersolg vorgenommen werden, da die Wachstuniszeit, wie oben schon erwähnt, eine sehr kurze ist. Die auszusäenden Mengen richten sich nach der Zeit der Aussaat. Je später diese erfolgt, desto größere Mengen müssen zur Verwendung gelangen. Bei Drillsaat nimmt man 1 bis 1'/. kg pro Hektar, sie kann aber auch auf 3—1 kg gesteigert werden. Bei Breit- tlsrkEsin 1913. vorzubereiten und die übrigen zu schälen. Roggen soll stets Ende September gesät werden. Das Drillen der Wintersaat ist geboten. Vier Wochen vor der Saat ist Düngung mit Thomasmehl, Kalkstickstoff und Kainit, je nach Bedarf, not wendig. Auch die Herbstkalkung auf die Stoppel soll nicht —Zkskistik üLl'LnnkL von 1913. ausfallen dürfte. Ein Mick auf die obenstehende Statistik zeigt, daß alle Bodenfrüchte in 1913 bessere Erträge gebracht haben als im Durchschnitt der zehn Vorjahre, und zwar beträgt da§ Plus in Prozenten bei Brot korn 5 8M., bei Sommergerste und Hafer 11,5 M., bei Kartoffeln 7,7 M. und bei Ra ifutter 13,2 pCt. Durch letzteres stehen wir auch hinsichtlich der Fleischernährung in diesem Jahre günstig, wie wir schon in 1913 standen. Ein klarer Fingerzeig ist die Tatsache, daß trotz der Kriegs- Panik und des naturgemäß stärkeren Bedarfs, der momentan vorliegt, ein großer Bestand an fetten Schweinen auf den Berliner Viehmärkten über bleibt und daß die Preissteigerung sich nur in mäßigen Grenzen bewegt. Deutsche Landwirte, bleibt euch selbst und eueren Führem treu l Stellt Schweine auf, trotz der schlechten Erfahrung des Vorjahres, werft alle Bedenken über Bord, schafft Fleisch! und die sicherste und schnellste Methode, Fleisch zu erzeugen, ist eben die Schweinezucht. Der schwarze und der weiße Kornwurm. Die beiden , bekanntesten Schädlinge am trocknen Getreide auf dem Speicher sind neben den Mäusen der schwarze Kornwurm, MkLLNKkU Mesksu auch Kornbohrer und KornWer geyan^, mchber Kornwurm, richtiger Getreidemotte oder Kornmott«, i ist ei» 4 mm langer, schwarzer Küfer, auf de« Rt.». grob punktiert. Die dicken Larven leben einzeln in de« treidekörnern. Er findet sich im Winter in allen möglichen Verstecken, im Frühling kommt er hervor und legt seine Wer an die Getreidekörner. 40 Tage danach sind schon oi« jungen Käfer reif und legen zu einer zweiten Brut selbst Wer. Von der Kornmotte haben wir neben der gewöhnlichen eine sich wenig von ihr unterscheidende Abart, die sogenannte französische Kornmotte. Beide fliegen im Mai und Juni. Ihre Vorderflügel sind weiß glänzend, braunmarmoriert, Hinterflügel grau. Die Raupe ist gelblich, lebt in zusammen gesponnenen Getreidekörnern, verpuppt sich an den Wänden der Speicher in einem mit Holzschabsel vermischten Ge spinste, nachdem sie vorbei; fädenspmnend über die Getreide haufen gewandert ist, so daß diese wie mit Spinnweben überzogen aussehcn. Zur Bekämpfung, sowohl des schtvarzen als auch des weihen Kornwurmes, ist zu empfehlen 1. jähr lich mindestens einmalige gründliche Reinigung des Schütt- booens, 2. öfteres Umschaufeln des Getreides vom Frühling bis in den August, 3. man schütte das Getreide pyramiden förmig auf und bedecke die Pyramide mit einen mit Schwefel kohlenstoff getränkten Sack. (500 ß pro 20 Zentner.) Rach 12—36 Stunden muß der Haufen abgedeckt und Zur Aus lüftung flach ausgebreitet werden. Man beuchte, daß Schwefel kohlenstoff feuergefährlich und daß das Einatmen der Dünste auch für Menschen schädlich ist. Arbeiten in Hof und Feld. Der Drusch des Getreides beginnt. Es darf jedoch nicht während des Schwitzens ge droschen weroen. Auch der Roggen zum Saatgut muß rm Stroh schwitzen. Die Prüfung oes Korns auf die Keim fähigkeit ist ratsam. Die Vorbereitung des Saatguts darf nicht versäumt werden. Gutes, schweres Saatgut ist not wendig. Weizen ist gegen Rost zu beizen. Fnsches Korn muß auf dem Boden öfter umgeschaufelt werden. Die Drill maschinen sind in Ordnung zu bringen. Bei der Viehzucht ist die größte Vorsicht geboten, da die Gefahr des Aufblähens lehr groß. Längens ist die Fütterung des Weideviehs mit Rauhfutter dringend geboten. Das Geflügel steht in der Mauser und muß daher fettreiches Futter erhalten. Zulagen von Mais oder Gerste sind ratsam. Beim Ankauf von Kraft- futtcrnutteln soll stets eine Garantie über ihre einwandfreie Qualität verlangt werden. Sonst sind die Aecker zur Saat hat gern festen Boden und flache Saat. Grobe Schollen sind dem Winterkom am liebsten. Sonst ist auch die Aussaat von Roggen mit Zottclwicken als Frühjahrs grünfutter zu empfehlen. Die Saat hat Mitte Sep tember zu erfolgen. Der Untergrundpflug muß im Herbst fleißig benutzt werden. auftrrtend, auch den Menschen lästig, indem es in die Haare kriecht, aus denen es durch Kämmen fast nicht zu entfernen ist. Die Schwalben- und die Bienenlaus sind kleinere Ab arten dieser widerlichen Fliege. Ws Merkwürdigkeit sei erwähnt, daß sie nicht Eier, sondem eine zur Verpuppung reife Made absetzt, was im September und Oktober, also zu der Zeit, zu welcher der Schmarotzer am häufigsten ist, geschieht. Diele Made hängt wie ein Samenkorn in den Haaren. Nach 4 Wochen kommt das fertige Insekt aus. Das beste Belämp^ungsmittel ist große Sauberkeit, besonders gründliche« Putzen der Pferde. Lie Sihwcjnewcide. Beim neuzeitlichen Landwirtschafts betrieb ist die Schwcineweide sehr beschränkt. Immerhin findet sich hier und dort zur Sommers- und Herbstzeit noch Gelegenheit dazu. Die Waldweiden sind von besonderem Werte, wenn Eicheln und Bücheln reichlich Nahrung bieten. Auf dem Acker vertilgen die weidenden Schweine viel Un kraut, Insekten und Würmer. Die Weid« selbst ist den Schweinen auch insofern vorteilhaft, als sie hier die beste Gl legenheit zur Bewegung haben. Damit sie nicht zu schnell und zu weit laufen, ist es ratsam, ihnen etwa 20 cm lange Rundhölzer mittels eines Strickes an den Hals zu hängen. Es ist auch nötig, daß sie an heißen Tagen Gelegenheit finden, sich Mi einem schattigen Ort zu lagern. Vor dem Austrieb müssen sie im Stall eine Ration Futter erhalten, ebenso abends nach dem Eintrieb. Wasser muß ihnen auf der Weide reichlich geboten werden. Daß sich Klccäcker und Wiesen nicht all Schweineweide eignen, weil sie die Schweine auf- wuhlen, ist selbstverständlich. Dünguv.gsrcrsuch ir.it Kartoffeln in Sundern, Kr. Lübbeüc (sandiger Boden). Düngung auf 1 da: 6ö0 kg — Thorcasmehl k7ö kg — Kainit kg — schwefels. Ammoniak Erträge vom da: 31 950 kg 24 875 kg Kartoffeln saat muß dementsprechend mehr verwendet werden. Die Unterbringung des Samens soll nicht tiefer als auf 1 bis ir/2 cm erfolgen. Um ein gleichmäßiges Auslaufen der Sainen zu sichern, ist ein nachfolgendes Anwalzen notwendig. Sind die Pflänzchen 4—6 cm hoch, so wird bei der Drillkultur die erste Handhackc gegeben. Bei Breitsaat eggt MM zu dieser Zeit einige Male, stark durch, wodurch einmal eine Lockerung des Bodens erzielt wird und gleichzeitig eine größere Anzahl der Pflänzchen Msgerissen wird, so daß die stehenbleibenden zur Entwicklung genügend Raum bekommen. Die Stoppelrübe verträgt ganz gut größere Kälte, weshalb sie gern möglichst lange im Boden gelassen und nur jeweils der Lagesbeoarf ausgegraben wird. Die Lausfiirgc des Pferdes, die übrigens, wenn auch seltener, auch bei den andern Haustieren vorkvmmt, ist eine plattgedrückte seitlich sausende Fliege mit leicht abbrechenden Flügeln. Sie ist 7—9 mm laug, glänzend hornbraun mit gelbbraunen Zeichnungen auf vem Mittelleib. Sie sitzt den Pferden besonders gern in Mähnen und Schwanzhaar und saugt unter dem Schwänze, am Bauche und an den Flanken Blut. Sic stiegt nur selten. Das Ungeziefer befällc auch das Rotwild und wird in den Waldern dann, massenhaft V/mkei'SpLlL Lcmdwirtsihastliche Rückschau «ch Ausschau. Schwer herein schwankt der Wagen, kornbeladen; Bimt von Farben, Ms den Garben liegt der Kranz Und das junge Volk der Schnitter fliegt zum Tanz, heißt es in der Glocke. So Gott will, wird es uns gelingen, die Ernte zu bergen. Biel bereitwillige Hände haben sich gefunden: was ihnen cm Hebung abgeht, wird der gute Wille ersetzen, der aber Ms beiden Seiten vorhanden sein muß, auch bei den Landwirten. Von Erntejubel werden wir nichts merken, MarS regiert die Stunde und unsere Herzen und Sinne sind unempfindlich gegen alles andere. Mr sind im Geist bei denen, die Deutschlands Ehre, unser Heim Md unser Glück schützen. Ihr Schmerz ist unser Schmerz, und nur was sie stent, kann auch uns erfreuen. Sieg ist es, was sie und wir wollen, und Gott gebe, daß unsere Helden bald zurückkommen nach vollbrachtem Werk, dann wollen wir mit ihnen Erntefest feiem. Natürlich werden die Getreidepreise vom Krieg be einflußt, irgend welche Betrachtungen über die Preisbildung sind aber müßig. Soviel kann der Landwirt als sicher an nehmen, daß er auskömmliche Preise erhält. Auf Speku lationspreise rechnet in dieser Zeit kein ehrlicher deutscher Mmn, Md die behördlichen Maßnahmen werden verhindern, daß Nahrungsmittel-Wucher getrieben wird. Die Situation dürfte es verlangen, daß der Drusch des Getreides beschleunigt wird. Hoffentlich genügen die ungelernten Arbeitskräfte und stehen lange genug zur Verfügung, um noch recht viel Herbstfutterbau betreiben zu können, auch die Wintersaat nchtig vorzubereiten. Die Gefahr, die der Koloradokäfer zu bringen schien, wird beseitigt sein, aber selbst die großen Mte, in denen unser Volk sich jetzt befindet, dürfen unsere Wachsamkeit gegenüber diesem schlimmsten Kartoffelfeind nicht ablenken; denn jetzt heißt es für die Landwirtschaft ihr hohes Amt der Nahrungsmittelversorgung voll und ganz auszuüben Md alle Hemmungen zu beseitigen, soweit wir können. Das Beste freilich lügt in Gottes Hand, aber Gott ist unserm Volk immer gnädig gewesen, und er wird es auch jetzt sein. Die Kartosfelemte wird hoffentlich so groß werden wie im Vorjahre. Erforderlichenfalls dürfte durch Einstellung der Spiritusbrennerei und der Stärke- Md Zuckererzeugung viel Menschen- und Tiernahrung frei werden. Lieb' Vaterland magst ruhig sein! Das Gesamt-Lrgeöms der Ernte 1913. Durch den 2 (Alls ^gjtlon sind W in Tonnon 'r»2 —, 1.19 . in lL1 — 171 (92
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