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Weißeritz-Zeitung : 19.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191412199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19141219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19141219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-19
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 19.12.1914
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Kst5cklsßefu?sy3us Humor. Der kluge Hund. „Ja," sagte Schulze, „ich habe einen ganz außergewöhnlich klugen Hund. Sa kam ich zum Beispiel heute morgen zum Frühstück herunter; ich hatte schlecht geschlafen, war infolgedessen nicht besonders guter Launs und vergaß, ihm, wie gewöhnlich, seinen kleinen An- teil zu geben. Was tut der Hund? Er läuft in den Gar ten, reißt eine Pflanze aus und legt sie mir zu Füßen." Und waS war das für eine Pflanze?" Vergißmeinnicht!' Ja, wir Wilden sind doch bessere Menschen-" Mit diesen Worten wandte sich ein Herr an seine Nach barin, nachdem jemand zwischen Fisch und Braten eine end lose Rede gehalten hatte. „Wie meinen Sie das?" fragte die Dame. „Das will ich Jhrren sagen, in Afrika gibt es einen Negerstamm, bei dem es Gesetz ist, daß jeder Redner auf einem Bein stehen muß, und dieser darf nur so lange reden, wie er dies aushalten kann. Finden Sie nicht, daß es trotz unserer vielgerühmten Zivilisation immer noch Punkte gibt, in denen die Wilden uns über sind?" von lsurr vinceni. Weiße Lederschuhe, die noch ganz, aber nicht mehr.sehr ansehnlich sind, kann man noch sehr gut als Ballschuhe verwenden, wenn man sie mit Goldbronze über streicht, da vergoldete Schuhe modern sind und zu jeder Kleiderfarbe passen. Man mischt etwas Goldbronze mit der bekannten Bronzetinktur und bestreicht damit die Schuhe recht gleichmäßig. Wenn man die Arbeit recht vorsichtig macht, sehen die Schuhe wie neu aus. Bier- und Weinflaschen u. dgl. sollten immer gleich, nachdem sie geleert sind, gut gereinigt werden. Es ist dann viel leichter, als wenn die Reste des Inhalts erst an den Wänden der Flaschen angetrocknet sind. Das Reinigen von Flaschen, die lange ungesäubert gestanden, ist oft sehr schwierig, und es muß zu besonderen Hilfs mitteln gegriffen werden. Vielfach nimmt man zu diesem Zweck Schrot oder ver dünnte Salzsäure. Beides beseitigt auch sehr schnell die Unreinlichleiten, aber dennoch ist die Anwendung dieser Mittel nicht ratsam, da sie beide giftig sind, und bei nicht genügender Vorsicht leicht kleine Teilchen dieser Gifte in der Flasche zurückbleiben und verderblich wirken können. Es ist daher zu empfehlen, unschädliche Reinigungs- mittel zu wählen, als da sind: zerbrochene Eierschalen, rohe Kartoffelschalen, klein zerpflücktes Zeitungspapier, Asche, Sand mit Essig .angefeuchtet u. dgl. m. Sind die Flaschen sehr schmutzig, so stelle man sich eine Lösung von zwei Gramm Chlorkalk auf A Ater Wasser her, schüttle diese solange in der Flasche, bis sie rein ist, und spüle dann mit etwas Essig und zuletzt mit reinem, kaltem Wasser nach. 2^88 weißen Gartenhut auf ihr im Sonnengolde schimmern des Haar. „Erst seit gestern, Herr Förster. Ich — ja — ich bin — hml — die — die Kammerjungfer der Frau Baronin von Finkenbach." „Ahl" — sagte Hans von Dahlen verdutzt. Für eine „Kammerjungser" erschien sie ihm merk würdig vornehm. Indes plauderten sie bald wie zwei alte, gute Be- Kmnt«. Sie hatten daS Mr Strecke gebrachte Wild, den feisten Hirsch, betrachtet, und Hans von Dahlen führte „Viola" — so hatte sie sich ihm genannt — durch den dichtesten Forst. Die reizende, goldlockige „Kammerjungser" ver stand es vorzüglich, Hans von Dahlens Vertrauen zu gewinnen, daß er ihr rückhaltlos alles erzählte, wo nach sie ihn fragte und sie fragte viel. Mit ersichtlicher Teilnahme hörte sie von seiner Familie: von der teuren Mutter, die er so zärtlich Uebte — von dem pflichtgetreuen Vater, dem geliebten, verehrten, dem die Ehre und sein Wild über alles gingen. Er erzählte ihr von Herta, der lieblichen, ausblü henden Schwester, von Kurt und Lotte, und von dem Nesthäkchen, dem kleinen Friedel, seinen lieben Ge schwistern. - Und endlich erinnerte sich Hans von Dahlen doch auch, daß es die höchste Zeit sei, sich zum Grafen Mor- risson zu begeben — obwohl ihm der Gang nach Rodaun jetzt noch viel abscheulicher vorkam. Wie gern hätte er noch so stundenlang mit der schönen Viola geplaudert — indes mußte er fürchten, bei dem längeren Verweilen den Besitzer des Schlosses Rodaun nicht anzutreffen. „Ah — sie gehen zum Grafen Ernest von Moris- son?" — fragte, stehenbleibend, seine hübsche Be gleiterin. „Ist denn der Graf aus Schloß Rodaun anwesend? Und wird die neue Bahn wirtlich gebaut — —?" „Sie wissen — — ?" fragte Hans von Dahlen erstaunt. „Hm! — von meiner Herrin. Ich glaubte den Grasen in Italien? Seine Güter sind ungemein ver schuldet — es wundert mich, daß er hier ist." Hans von Dahlen begriff nun, warum der Bau der Zweigbahn in kürzester Zeit beginnen und mit allen Hebeln in Bewegung gesetzt werden sollte. Am Ufer der blauen Dirnrtz trennten sich ihre Wege. Harts getraute sich nicht einmal, die reizende „Kam merjungfer" um ein Wiedersehen zu bitten — so vor nehm und unnahbar erschien sie ihm. Unter einer jungen Linde, deren Blätter noch nicht vollständig entwickelt waren, blieb Viola stehen. Sie nahm einen zierlichen Ring Luit blinkenden Opalen von ihrem kleinen Finger, reichte ihn ihrem Begleiter und lächelte freundlich. „Tragen Sie ihn zum Andenken an mich! Und führt uns der Zufall wieder zusammen, dann wollen wir wie alte Freunde plaudern — nicht wahr? — Nochmals wärmsten Dank! — Noch eines: Wenn Sie den Grafen Morrisson heute sprechen, dann grüßen Sie ihn bestens von der .Nachteule', die nicht weit von ihm haust!" Er glaubte nicht recht zu verstehen. ,ZUe —? Von der .Nachteule'?" fragte Hans er staunt. „Ganz recht — von der Eule!" Und ehe er noch fragen konnte, war sie, ihm freund lich zunickend, lächelnd im Tannendickicht verschwunden. (Fortsetzung folgt.)
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