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Weißeritz-Zeitung : 29.12.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191412294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19141229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19141229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1914
- Monat1914-12
- Tag1914-12-29
- Monat1914-12
- Jahr1914
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.12.1914
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Sie gben-skiin-e Sunäula Machdruck oerboten.) gelesen, ein ironische« Lächeln um Also das alte Gemäuer hat dem Aqücdt MerliMM-keik-t Misten tu-Sri trma Mmtsdlcitt) Papa gefallen," sagte er mit kurzem Auflachen, „nun, der Geschmack ist eben verschieden." „Sie lieben das Schloß nicht?" fragte Dera heraus fordernd; denn dort zu residieren, als Schloßfrau zu herrschen war ihr glühender Wunsch. „Nicht sonderlich. Es liegt auf unwirtlicher -Sh, sehr einsam, Wind und Wetter preisgegeben. Man kann melancholisch in dem alten Eulennest werden. Das lustige Paris ist mir lieber. Roman von A. von Trystedt. (2«. Fortsetzung.) in Berlin." Er hatte laut die Mundwinkel. Ihres Vater», und in allerkürzester Zett soll der Ver lobung die Hochzeit folgen." „Gewiß. Bis dahin aber, bester Anatole, müssen Sie die Formen innehallen, die für alle Freunde meines elterlichen Hauses gellen." Einen Moment preßten sich die Lippen de» jungen Edelmannes zusammen. Etwas Flackernde» kam in seinen Blick. Sicher war auch er verwöhnt und kannte es nicht anders, als seinen Willen durchzusetzen. Viel leicht schwebte eine Verwünschung auf feinen Lippen, die gewaltsam zurückgedrängt wurde, vielleicht auch er wog er, ob es nicht ratsamer sei, die Verlobung mit dieser anmaßenden Bankierstochter zu lösen. In diesem Moment aber kam Frau Eicke herein und begrüßte den künftigen Schwiegersohn mit geräusch voller Liebenswürdigkeit. „Daß Liebesleute doch nicht Frieden hallen können," sagte sie kopfschüttelnd, „ich sehe es euch beiden an, daß ihr schon wieder im Kampf seid. Haben Sie Geduld mit dem Trotzkopf, lieber Anatole, es wird unserem verhätschelten Liebling noch schwer, sich einem fremden Willen zu fügen. Aber sie lernt es, verlassen Sie sich darauf. Ich will nach der Ursache der Kampfesstim- mung gar nicht erst fragen, ich habe hier eine Ueber- raschung für Sie, ein Telegramm von meinem Manne, an Sie adressiert. Das ist doch eine hübsche Aufmerk samkeit, nicht wahr?" Nur ein aufmerksamer Beobachter hätte bemerken können, daß Ehatelaine sich verfärbte, sein Atem mo mentan aussetzte. Mit einer energischen Bewegung öffnete er die De pesche und las: „Habe Gelegenheit gefunden, mir Ehatelaine, da« Schloß Ihrer Väter, anzusehen. Ein Prachtbau. Vera wird sich wie eine Märchenprinzefsin darin Vorkommen. Sende Ihnen, lieber Anatole, meiner Frau und Vera von hier aus meine Grüße. Auf fröhliches Wiedersehen asch ging Dera auf Anatole zu. „Nicht böse sein, Anatole," bat sie mit be zauberndem Lächeln, „mtt Pariserinnen zu rivalisieren, ist schwer für deutsche Damen. Und ich möchte doch, daß Sie Ehre mit mir einlegen. Ah^- lch sehe, meine Toilette findet Ihren^Beifall. Ist das nicht reiche Entschädigung für eine langweilige Viertelstunde?" Es hätte ihrer Bitte wohl gar nicht bedurft. In dem Moment, als sie über die Schwelle schwebte, er hellten sich Anatoles Züge, und zum ersten Male sah Vera in seinen Augen jenen feurigen Ausdruck, auf den sie bisher vergeblich gewartet hatte. Herr de Ehatelaine war ein mittelgroßer, schlanker Mann von südländischem Typus. Sein Gesicht war leicht gebräunt, Haar und Augen dunkel, fast schwarz. Seine angenehmen, aber etwas verlebten und bla sierten Züge verrieten nichts von Verschlagenheit oder Raffiniertheit, aber sein Blick war ost stechend und lauernd, und das hatte Veras Vater stutzig gemacht. In diesem Augenblick strahlte sein Gesicht. „Sie haben sich selbst übertroffen, teure Veral" sagte er flüsternd mit heiserer Stimme, „und Sie find tausend mal schöner als die berückendste Pariserin. Ich bin glücklich, Ihnen gerade heute eine, wenn auch nur be scheidene, Freuds bereiten zu können." Er nahm von dem Tisch, neben welchem er stand, ein Etui und öffnete es. Strahlende Steine, in denen das Licht sich in den köstlichsten Farben brach, blitzten Vera entgegen, ein Halsband von Perlen und Brillanten. Ein Ausruf des Entzückens entschlüpfte ihren Lippen, aber die Hand streckte sie nach dem kostbaren Geschenk nicht aus. Anatole war ganz dicht an ihre Seite getreten. Er wollte sie leidenschaftlich an sich ziehen und küssen. Aber schnell entwand Vera sich seinem Arm. „Es darf Sie nicht verletzen, Anatole, wenn ich heute Ihr wundervolles Geschenk und ebenso Ihre Liebkosungen zurückweise," sagte sie schmeichelnd, „aber da wir noch nicht fest verlobt sind, so fühle ich mich außerstande, Ihre Aufmerksamkeiten, die mich sehr glücklich machen, anzunehmen." In Erinnerung an die warnenden Worte ihrer Mutter hatte sie herzsicher gesprochen als sonst. Ein spöttisches Lächeln zuckte um die Lippen des jungen Mannes. „Diese Auffassung ist mir unverständ lich," sagte er mißmutig, „wir Haven die Einwilligung —
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