Dresdner Journal : 26.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188401265
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- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-26
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- Dresdner Journal : 26.01.1884
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Sonnabend, den 26. Januar 1884 Dresdner Zmmml Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. ------- aut den *) Nachdruck verboten. D. Red. Blick auf den Freund ein fröhliches Lachen, begann Werner »ach z di, wn do jeno» aber ich habe feinen Namen Genzburg und Vally nennen ist einer ihrer eifrigsten Ver- noch nicht gesehen, da ich die 2 Abs. -r Duplicai A«««rv»Id äs» ctsut»«d«n Noicti»» tritt?o»t- «m<1 ILdrlied IN Ulrt. liebe diese gar so hellblauen nicht, ich finde, meine Braut steht darin schon an den Grenzen der Schön heit, doch verzeih, Alexander, ich bedachte nicht, daß ich Dir damit zu nahe treten könnte, ich glaube, Fräu lein ValeSka ist das getreue Ebenbild ihrer Mutter," „Nicht persönlich, häufig von Frau v. hören, ich glaube, er ehrer. Ich habe ihn fügte er mit einem neckenden hinzu. „Ah," Rothen unterdrückte „ich erwartete so etwas." „Kannst Du mir sagen," sagte er beruhigend, „Du kennst meinen Freund nicht, wir er mir sagte t Die Wandlung des Herzens. Rovtlle von H. S. Waldemar. (Fortsetzung.) Feoilleton. tziedigirt von Ltto Bouck. Hy OM irden snl krde iu dtigt u kegieruni Ne es ia auch di, h) meint tl trete»! liecht ua auch Da Dresden, 25. Januar. Der Mahdi hat, einem europäischen Gebrauche entsprechend, nunmehr ein Programm zum Besten ge geben. Aus Kairo meldet man nämlich dem „Standard", daß dem Ministerium des Innern von dessen Schwager ein 8 epg geschriebene Seiten umfassendes Aktenstück überreicht worden ist, welches eine ausführliche Dar stellung der Pläne des Mahdi enthält. Da die Re gierung Aegyptens diese Kundgebung schwerlich der Welt vorenthalten dürfte, so wird das europäische Publicum demnächst Genaueres über die religiöse und politische Ausgabe, welche sich der sogenannte „Pro phet" stellt, erfahren. Im Augenblicke steht die Person deS Generals Gordon, welcher von der englischen Re- merherr v. Erdmannsdorst, Regierungscommissar geh. Schulrath l)r. Schlömilch und der Referent. Schließlich ließ die Kammer einstimmig die Petition des Fleischer- meisters Ernst Friedrich in Zwenkau und Genossen, die Aufhebung resp. Modificirung der Verordnung vom 26. Juli 1864 betreffend (Referent! Hr. Reich), einstimmig auf sich beruhen. Nächste Sitzung Dienstag den 29 d. M. Vormittags l l Uhr. In der Sitzung der Zweiten Kammer wurde zunächst ein königl. Decret, in welchem für Ermiethung und erste Einrichtung eines Hausgrundstücks in Berlin für den Gebrauch der Bevollmächtigten zum Bundes- rathe und der Gesandtschaft dortselbst die Einstellung eines transitorischen Postulats von gemeinjährig 25 M. in Cap. 7, Titel 4 des ordentlichen StaatS- haushaltSetats beantragt wird, der allgemeinen Vor- berathung unterzogen. In der Discussion wurde von mehreren Seiten darauf hingewiescn, daß der Ankauf oder die Erbauung eines geeigneten Hauses in Berlin, weil sicherer und nicht kostspieliger, zweckmäßiger sein würde, worauf Staatsminister v. Fabrice erklärte, daß noch keine Schritte in Berlin geschehen seien und die Kammer also rücksichtlich ihrer Entschließung in keiner Weise präjudicirt sei, daß es aber vor allen Dingen daraus ankomme, dem jetzigen, allseitig als unhaltbar kurzer Pause, „was für eine ganz besondere Festlich keit eS ist, die man zu morgen vorbereitet? Ich habe meine Anwesenheit zugesagt, ohne doch recht verstan den zu haben, um was es sich handelt." „Es ist eine Theatervorstellung zum Besten eines abgebrannten Dorfes," entgegnete Rothen, „eS werden ein paar lebende Bilder gestellt und zwei kleine Lust spiele aufgeführt. Ich wirke selbst darin mit." „Wohl auch Fräulein v. Genzburg?" fragte Lindegg. „Ja wohl, in der Rolle eines Kammermädchens, zu einer andern ist sie nicht zu verwenden." „Alexander," jagte Werner in mißbilligendem Tone, „man erzählt sich, daß Du ein Bewerber um die Gunst der jungen Dame bist." „Werner", entgegnete Rothen, feinen Ton nach ahmend, „dann erzählt man sich eine Unwahrheit." „Ich habe kein Recht, mich in Dein Vertrauen zu drängen, da ich Dir das meine erst kürzlich geschenkt habe," sagte Werner, aber Alexander sprach in herz lichem Tone: „DaS ist es nicht, Werner, glaube mir, ich habe nicht vergessen, daß Du mir vor Jahren ein mal Dein ganzes Herz geöffnet, in einer Zeit — nein, falte nicht die Stirn, ich schweige schon — rch wollte für L»uw eisvr ?«6tr«il« 20 kk Ootvr „Liußvskllät" äi« 2«I« SO ?l 8« 1'»d«tlea- SO H Xuk»vdl»g. r TAglivd mit Xuiarcdm» 6«r Koon und XdsvU» kllr <tso fol^soäen 1'»^. 4 des § t Kunst vev f die Aui> I der Vn, betreffend, ' noch, a l, welch« rn, liefe« ausgesteU kopulativ, iecht, üb« Skunsl zi >en. > bestä iL mmen ist! !s sei ihn engetretei immungei len, wm b Jeinani Idbuch zi (gemeiner » voran« W, Wes mdle, da SV tt. gt«, kl-,«. Uoauavr».- 10 8L Sch -i Sß der gem Vng lu Gleil igentlu ig bin rucke« »r ich! «! Kranzosru in der Richtung gegen Bae-Rivh ausge- führte starke Recognotciruvg an der Bereinigung de» rothen und deS schwarzen Fluffrs auf den Feind in großer Stärke stieß und von demscldea, jedoch ohne Erfolg beschossen wurde. Madrid, Douuerttag, 24. Januar, Abend-. (W. T. B.) Der vormalige Minister de- Aus wärtigen, Silvela, ist zum Botschafter in Paris und der Marquis v. Molins zum Botschafter beim Latican rrnanut worden. (Der Marquis v. MolinS verzichtete deshalb darauf, als Botschafter nach Paris zu gehen, weil er eifrig den Beginn der spani schen Action in Afrika betreibt, besonders in Ma- rocco, wozu sich eine eigene Gesellschaft bildete, welche Lesseps und Pereire zu Ehrenmitgliedern ernannte.) DaS amtliche Blatt veröffentlicht ein Ruud« schreiben deS Marineministers an die Commau- direnden der Marivebrzirke, in wtlcdrm denselben eiogeschärtt wird, auf eine den Anforderungen des Fortschritts und der Wissenschaft entsprechende Berbrsserung des Marinematerials Bedacht zn nehmen, damit die spanische Marine ihre Aufgabe, die Interessen und die Integrität Spaniens zu schützen, erfüllen könne. London, Donnerstag, 24. Janvar, Abends. (W. T. B.) Die Abendblätter erwähnen das Ge rücht, daß die Regierung, um für einen eventuellen plötzlichen Nolhfall in Aegypren vorbereitet zu sein, die zur Bereitstellung von IvvtM Mann Truppen und der nöthigev Transportschiffe erfor derlichen Vorkehrungen getroffen habe. Ein Telegramm der „Agrnce Havas" ougkong von heute bringt eine Meldung aus -anoi vom 1V. d. Mts., wonach riue von Damen bis jetzt noch nirgendhin begleitete, ich wollte hier nicht auftreten, ehe ich eS nicht an Deiner Seite thun konnte, und so habe ich stets irgend einen Vor wand benutzt, um ruhig zu Hause bleiben zu können. Aber ich freue mich, daß das jetzt vorüber ist; denn morgen schon findet hier eine Festlichkeit Statt, die ich nicht gern versäumen möchte, und in der nächsten Woche giebt der Oberst Binder, der Nachfolger des verstorbenen Herrn v. Genzburg, einen großen Ball, zu welchem wir Alle geladen sind. Doch davon sprechen wir später, komm nun und laß Dich den Damen vor stellen. " So plaudernd zog sie ihn ins Nebenzimmer, wo sich ihre Freundin Vally und eine ältliche Dame mit grauen Lockenscheiteln und wasserblauen Augen befand, die Lindegg freundlich begrüßten. Aber ihm schien es, als sei seine Braut heute selt sam erregt, heftiger als es selbst das Wiedersehen nach so langer Trennung rechtsertiaen konnte, auch mußte er ihre ihm nicht recht verständliche Entschuldigung, daß Frau v. Genzburg durch die bevorstehende Fest lichkeit sehr in Anspruch genommen fei, für einen Wink anfehen, feinen Befuch möglichst abzutürzen, und er empfahl sich demzufolge so schnell, als eS mit Höf lichkeit thunlich war. Aber seine Anwesenheit bei den. Feste mußte er Ika noch versprechen. sollten, so werde er von denselben gewiß einen effect vollen Gebrauch machen; aber an die Dankbarkeit der Araber Gordon Pascha gegenüber zu glauben, wäre eine große Täuschung. Aus Chartum wird übrigens den „Times" gemeldet, daß die Ankunft des Mahdi mit seiner Armee in dieser Stadt gegen Ende des Mo nats erwartet wird. Unter solchen Verhältnissen werde es Gordon wohl kaum möglich sein, Chartum recht zeitig zu erreichen. Auch hat sich Gordon in der That bereits eines Andern besonnen. Wie ein Telegramm aus Kairo vom gestrigen Tage meldet, hat der Ge neral, welcher in Kairo angekommen ist und in Port Said von dem General Wood empfangen wurde, auf seine bisherige Absicht, sich über Suakim nach Char tum zu begeben, verzichtet. Man meldete ihm näm lich in Port Said, der „einzige prakticable Weg" nach Chartum sei derjenige über Korsko. Infolge der ver änderten Reiseroute des Generals Gordon dürste dessen Ankunft in Chartum eine erhebliche Verzögerung er fahren. Unwillkürlich neigte Lindegg sein Gesicht darüber, und in diesem Augenblicke kam Ika zurück. Liebst Du auch den JaSmin? Helene mag ihn so gern." „Helene?" Jka'S Gedanken weilten bei dem gesuchten Briefe, sonst hätte ihr der eigenthümliche Ton auffallen müssen, in welchem Lindegg den di amen wiederholte. „Ja, Frau v. Genzburg", sagte sie leicht hin. „Ah — nun, und der Brief?" ,Zch finde ihn nicht", sagte sie ganz bestürzt, „und weiß doch genau, daß ich ihn heute früh erst zu den anderen legte. Ich habe kaS Päckchen mit einem Bande zusammengebunden, weil die Zeit unserS brief lichen Verkehrs jetzt doch abgeschlossen sein dürfte" „Zum Glück, ja!" bestätigte Lindegg zärtlich. ' „Und jetzt", fuhr sie fort, „liegt das Päckchen ge öffnet in meinem Schreibtisch, und der letzte Brief, der oberste davon, fehlt." Er legte wenig Gewicht auf ihre Mittheilung, für ihn hatte ein Brief, sobald er Kenntniß genommen von feinem Inhalte, nur geringen Werth noch. »Du wirst Dich wohl geirrt haben, Herzchen,- „Nun, wie hat Dir die Familie gefallen?" fragte Rothen seinen Freund nach dessen Rückkehr. „Ich habe die Damen zu kurze Zeit gesehen, als daß ich mir schon ein Urtheil erlauben dürfte", ent gegnete Lindegg. „Irgend einen Eindruck muß Dir Frau v. Genz burg doch gemacht haben, und diesen möchte ich gern erfahren." „Bester Alexander", lachte Lindegg, „hast Du so viel Interesse gerade für die alte Dame? ich sollte meinen, mein Urtheil über die Tochter müsse größere Wichtigkeit für Dich haben!" Rothen sah mit großen, verwunderten Augen auf den Freund. „Fräulein Valeska v. Genzburg ist ein gutes, sanftes Mädchen", sagte er langsam, „aber ich begreife nicht —" Er unterbrach sich, ein Blitz muthwilligen Ver ständnisses leuchtete in seinen Augen. „Wenn Du mir Dein Urtheil über Frau v. Genz burg so hartnäckig vorenthältst, so muß ich glauben, es fei ein sehr ungünstiges," sagte er in völlig ver ändertem Tone. „Aufrichtig gesprochen," begann nun Werner ernst, „die Dame entspricht nicht dem Bilde, das ich mir von ihr entworfen. Sie hat mir nicht gefallen, so liebenswürdig sie mir auch begegneic, und die Zunei gung, die meine Braut für sie besitzt, scheint mir schwer erklärlich Frau v Genzburg hat keine guten, offenen Augen." „Aber immer noch hübsche, wirst Du zugeben müssen", rief Rothen mit einem lauernden Blick ein. hübsche," wiederholte Werner, „nein, ich wenigstens gierung mit der Wiederherstellung des Friedens im Sudan betraut worden ist, im Vordergründe. Der General hält, wie bereits in Nr. l2 dieser Zeitung bemerkt wurde, den Mahdi für einen Strohmann der Sklavenhalter. Schon damals sprachen wir die Mei nung aus, daß der General Gordon der Bewegung im Sudan doch eigentlich ziemlich fremd gegenübersteht, und eS wurde namentlich aus jene beachtenswerthe Kundgebung LabouchLre'S hingewiesen, welche auf das Abenteuerliche der englischen Politik in Aegypten in der rückhaltlosesten Sprache hinwies. Die Mission Gordon's erscheint heute noch in einem seltsamern Lichte. Was man über die Mittel, mit denen General Gordon seinen Zweck erreichen soll, aus den „TimeS" und aus der „Pall Mall Gazette", also von ziemlich autoritativer Seite erfährt, mußte geradezu über raschen. Gordon sollte von Suakim ohne Escorte mit Hilfe eines ihm persönlich befreundeten und zur Dankbarkeit verpflichteten Chefs der Insurgenten nach Berber und von dort nach Chartum reisen und in Chartum nur durch die Macht seines persönlichen Ein flusses den erhofften Umschwung Hervorrufen; er soll das Ansehen der bereits der Capitulation nahen Re gierungsgewalt wieder Herstellen und gleichzeitig die Emancipation deS Landes von der korrupten türkisch ägyptischen Wirthschast proclamiren; er soll den Landes- bewohnern ihr? Freiheit bringen, gleichzeitig aber auch erklären, daß der Sclavenhandel ein für alle Mal ein Ende haben müsse, um den sich bekanntlich in erster Linie die ganze gegenwärtige Bewegung dreht. „In der angedeuteten Weise", sagt die Wiener (alte) „Presse", „wäre sein Unternehmen eine so kolossale Don Quixoterie, daß eS kaum möglich ist, an die Richtigkeit der betreffendeu Mittheilungen zu glauben; es muß hinter dieser scheinbaren Tollheit irgend ein Geheimniß stecken, mit dessen Enthüllung die Welt nach Wochen, vielleicht erst nach Monaten überrascht werden wird. Gladstone ist allerdings in manchen Sachen ein Schwärmer, aber niemals ein unpraktischer Phantast, und ebensowenig kann man diese Eigenschaft seinen Amtscollegen nachsagen. Das englische Cabinet hat, indem es den General Gordon als seinen Bevollmäch tigten nach Chartum schickt, als den Generalbevoll mächtigten Großbritanniens, sicherlich bedacht, daß dessen Fiasco ein Fiasco des britischen Reiches wäre, und ist sich über die Mittel klar, um dem General im rechten Augenblicke auch den richtigen materiellen Machtrück halt zu sichern Die Antwort auf die Frage, wann dies und wie dies geschehen soll, wird man wohl erst erfahren, nachdem Gordon seinen abenteuerlichen Wüsten ritt von Suakim nach Berber zurückgelegt hat und sich in Chartum in relativer Sicherheit befindet." Gewiß ist, daß eine militärische Gewalt dein Ge neral Gordon nicht zur Verfügung steht. Die weni gen Truppen, welche nach so schweren Niederlagen und Anstrengungen in einzelnen Garnisonen noch vor handen sind, könnten, zusammengezogen und reorgani- sirt, selbst unter der Führung Gordon's der Ueber- macht des Mahdi keinen ernsten Widerstand mehr- leisten. Aus Aegypten ist kein Zuzug von brauchbaren Mannschaften zu erwarten. Von dieser Seite ist also nichts zu hoffen. Persönliche Beeinflussungen, besser gesagt Bestechungen der einzelnen Stammeshäuptlinge sind also der einzige Weg, der betreten werden kann, und möglicher Weise versucht es General Gordon, dem Mahdi selbst einige Rollen Sovereings in die Hand zu drücken. Dessenungeachtet werden bereits auch in England ernste und nicht ungerechtfertigte Bedenken gegen diesen Versuch, die Wirren im Sudan zu begleichen, in der Presse vernehmbar. So meint die „St. James Gazette", sie wolle durchaus den Einfluß, welchen General Gordon bei den Araber ¬ stämmen besitzt, nicht in Zweifel ziehen, und wenn ihm große Geldmittel zur Verfügung gestellt werden anerkannten Zustande ein Ende zu machen. Das De- -l setz«! diele da ^einzem Le PeZ »scha'tg bl-!! I Sumi iS (Fonds »Msch4 jr un» FV. Kra^otitett««, OtlLlQÜuäouLr Uv« I«eN» - Vi« «—l lUpitx Nruuktart ». ». Aso««, »«rllu: /-»vat»cte«4a«A, L' 8eA/o<te, : Ltaioe« * Hueeau (Lmit /taix-tA), Nuurkkurt ». N.: L ; 0»rUU: tt. Astier-; e: Ö. §ckü«ier, r»et» U«rU» ». M - 60 / ^<1. Lte»»«r. tt » r » u » x v d » r r L0ui«l. LupeUitiou Nre<i4ner ^ourmü», Xo. 20. Lagesgeschichte. Dresden, 25. Januar. Beide Kammern hielten heute Sitzungen. Die Erste Kammer nahm zunächst in Gegenwart der Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz, vr. v Gerber und l)r. v. Abeken einstimmig mittelst namentlicher Abstimmung den Gesetzentwurf, die Aus führung des ReichSgesetzes über Abwehr und Unter drückung der Reblauskrankheit vom 3. Juli 18t<3 be treffend (Referent: Präsident v. Criegerni, in Ueber einstimmung mit dem Beschlusse der Zweiten Kammer mit der einzigen Abänderuna nach dem Anträge der l. Deputatton an, daß auf der ersten Zeile des 8 2 das Wort „drei" niit dem Worte „zehn" vertauscht werde, nachdem der Kammerherr Frhr. v. Friesen der königl Staatsregierung den Dank für ihr durch das Gesetz ausgedrücktes Wohlwollen ausgesprochen hatte. Dasselbe geschah hierauf mit dem Gesetzentwürfe, be treffend veränderte Bestimmungen über die Realschulen I. und II. Ordnung (Referent: Oberbürgermeister vr. Andre ; auch trat die Kammer dem diesbezüglichen Beschlusse der Zweiten Kammer bei, die königl. Staats regierung zu ermächtigen, daß die Realschule» l. und II. Ordnung andere entsprechendere Bezeichnungen an- nehmen und gebrauchen. In die Debatte hierüber griffe» rin der KnÄnnerherr Frhr. v. Friesen, der Staatsminister I)r. v. Gerber, Prof. l)r. Fricke, Kam- nichtamtlicher Theil. Telegraphische Rachrichte». Berlin, Freitag, 25. Januar, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.*) Se. Majestät der Kaiser ist nach einer guten Rächt heute gegen 9 Uhr Mor gens aufgestaudeu «ud empfing bald darauf zu« Vorträge deu Polizripräfideuteu ». Madai, so»ie den Hofmarschall Grafen Perponcher. Wien, Donnerstag, 24. Januar, Abends. (Lorr.-Bur.) Am Schluffe der heutige« Sitzung deS Abgeordnetenhauses, iu welcher der Wurm- brand'sche Sprachrnautrag zur Berhandlung ge- laugte, wurde der vom Abg Ritter v. Grocholski ein gebrachte (unter „TageSgeschichte" seinem Wortlaute nach mitgetheilte), die Ablehnung motivireude An trag von der ganzen Rechte« unterstützt, mit Aus- nähme der Abgg. Lienbachrr uud Fuchs. Die Linke und der Corouiuiclub stimmten dagegen. Morgen wird die Sprachendebatte fortgesetzt. Paris, Donnerstag, 24. Januar, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Senats wurde über die von der Regierung für die Schul- casse geforderten Beträge verhandelt. Dieselben wurden, obschon die Opposition sich um einen Ab- strich von 3« Millionen Ares, bemühte, schließlich mit 177 gegen 34 Stimmen bewilligt. Die Dlputirtrnkammer berieth heute über die Interpellation Langlois betreffs der wirthschaft- lichen KrifiS. Die Deputirten Langlois, Baudry d'Affon und Lrchevallier entwickelten ihre darauf bezüglichen Ansichten. Dir Berathung verlief ohne jeden bemerkenSwerthrn Zwischenfall und wird morgen fortgesetzt. St. Petersburg, Freitag, 25. Januar. (Tel. d. DreSdn. Journ.*) Der „Regierungs Anzeiger" bringt de« Wortlaut der Adresse des Moskauer Adels, welche «utrr der Versicherung unbegrenzter Ergrbraheit dem Kaiser für seine bei Gelegenheit des Krönung-festes an den Adel und die Bauern- schäft gerichteten gnädigen Worte dankt und die vollste Bereitschaft versickert, dem Zaren als Selbstherrscher treu zu dienen. Die Adresse be zeichnet die durch den Kaiser herbeigeführte gegen seitige Annäherung des Adels und Bauernstan des, sowie deren gute-Einvernehmen al- wabrstes Unterpfand de- inner« Frieden- und unerschütter liche- Bollwerk gegen die Ränke der Feinde. Die „Nowosti" erfahren, daß der vom Finanz- Minister beim ReichSrathe eingedrachte Entwurf eines Reglements, betreffend da» Privilegium für deu Export von russischem Spirit«» in da» Aus land, genehmigt worden sei. Moskau, Freitag, 25. Januar. (Tel. d. DreSdn. Jouru.*) Die „Moskauer Zeitung" erklärt die Meldungen ausländischer Blätter über die an geblich in Rußland vorbereiteten Staatsreformev für unbegründet. Weiter heißt e», man müsse sich entschließen, ob Rußland mit seiner Kirche seinem StaatSrechte treu bleiben wolle, oder ob etwas Neues, Fremdes hinzu kommen solle. Der Artikel weist auf die kaiserl. Auto kratie hin, welche für alle vernünftig Denkende un erschütterlich bleibe; es fei Zeit, das Gespenst gewisser anderer Autokratien, welche sich mehr und mehr der Geschicke des Landes bemächtigten, zu verscheuchen. Hierzu seien keine besonderen Anstrengungen erforder lich Man müsse nur die Institutionen, welche für ein wirkliches Rußland geschaffen seien, zur Wahrheit werden lassen und dieselben mit dem russischen Staats rechte in Einklang bringen, erst dann würden Alle den wohlthätigen Zweck der Reformen der vorigen Regie rung schätzen können. Kairo, Donnerstag, 24. Jauuar, Abends. (W. T. B.) Der Miuisterrath beschloß, ein Ruud- schreiben an die Mäckte zu richten, welche au der Bildung der internationalen Gerichtshöfe theilge- nommen haben, und denselben den Wirderzusam- meutritt einer Gerichtsreformcommisfion vorz«- schlagen. Der General Gordon traf heute Abend hier rin und conferirte mit dem britischen Generalcon. sul Baring. Der General Gordon war in Port Said vom General LLood empfangen worden; seine frühere Absicht, sich über Suakim nach Chartum zu begeben, hat der General infolge der ihm in Port Said gewordenen Mittheilung, daß der einzige prakticable Weg nach Chartum der jenige über Korsko sei, wieder aufgegeben. (Vgl. die Rubrik „Zeitungsschau".) *) Nachdruck verboten. D. Red.
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