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Dresdner Journal : 19.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188408198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-19
- Monat1884-08
- Jahr1884
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- Dresdner Journal : 19.08.1884
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enthalt nehmen und mehrere hier anwesende Staats männer besuchen werde — Der deutsche Generalconsul für Aegypten, Hr. v. Derenthall, der dem deutschen Botscha,ter Grafen Münster auf der Londoner Con- ferenz als sachverständiger Beirath zur Seite stand, hat sich nach Varzin begeben und wird dort während der Anwesenheit des Grasen Lalnoky bleiben. Die Berufung dieses Diplomaten, der für den besten deut schen Kenner der Verhältnisse des Nillandes gilt, nach Varzin in diesem Augenblicke spricht dem , Deutschen Tagebl." zufolge dafür, daß bet den Besprechungen des Fürsten Bismarck mit dem Grafen Kalnoky auch die ägyptische Frage einen Hauptgegenstand bilden wird. Der üsterrelchtiche Minister wird vorauSsichtttch morgen hier eintreffen und Kaiser Wilhelm hat demselben be reits eine Eiulndung nach Schloff Pabelsberg zugehen lassen. — Der „Schief. Ztg." wird au- Berlin tele graphisch gemeldet: In dem Stande der Verhand lungen mit der Curie erwartet man von den Wah- len leine Veränderungen. Daß Hr. v. Schlitz er nach Ablauf seine» Urlaubes nach Roni zurückkehren wird, gilt einstweilen als ganz außer Frage stehend. — Wie dem „Hannöv. Cour." aus Posen gemeldet wird, hat der wegen LandesverratHS bekanntlich zu 3H Jahren Festungshaft verurtheilte Schriftsteller Or. v. Kraszewski dem polnischen Blatte „Kraj" mitge- theilt, daß ein von ihm an Se. Majestät den Kaiser gerich tetes Gesuch,um Erlaß der Strafe abgelehnt worden lst. — Das „Tageblatt" reproducirt aus dem „Dagblad van Zuid Holland" eine interessante Auslassung über den Werth der Beziehungen zwischen Holland und Deutschland. DasBlatt sagt u. A : „Cs ist unsere innigste Ueberzeugung, daß einerseits unser (Hollands) Vortheil es mit sich briigt und daß andererseits noch mehr unsere Sympathie uns dazu drängt, mit Deutsch land auf dem Fuße der innigsten und wohlwollendsten Freundschaft zu stehen. Diese Anschließung (an Deutsch land) erachten wir nützlich, nothwendig und wünjchens- werth; und deshalb freuen wir uns darüber, daß sie in letzter Zeit thatsächlich zu Stande kam." — Die Nachricht aus London, daß ein englisches Kanonen boot zum Schutze der englischen Fischer nach Helgo land abaesandt sei, wird in den hiesigen Zeitungen all gemein so aufgesaßt, daß es heißen solle: zur Äuf- rechterhaltuug der Ordnung unter den englischen Fi schern. Dann müßte cS wohl richtiger heißen: zu Fischereipolizei in der Nordsee. Es erscheint uns zweifel haft, ob nicht doch — vorausgesetzt, daß die Meldung rich tig ist — eine ganz leise Demonstration darin liegt gegen die Consequenzen, die man deutscherseits aus dem „Died rich "Fall gezogen hat. Die Helgoländer Fischer, die ja auch Deutsche sind, vertragen sich mir den übrigen Deutschen recht gut; auch kommen in den Helgoländer Gewässern sehr gelten Conflicre zwischen Fischern deut scher und englischer Nationalität oder Staatsangehörig keit vor. So ist es nicht unmöglich, daß England, sofern es das Kanonenboot nicht etwa nach der Dogger bank, sondern nach den Helgoländer Gewässern schickt, eine leise Mahnung erläßt, laß es seinen Beruf zur Polizei unter dem englischen Fijchervolke selbst aus üben werde und der Hilfe uud Anspornung von an derer Seite nicht bedürfe. — Im Reichsversiche- rungSami herrscht zur Zeit sehr lebhafte Thällgkeit. Der schriftliche Verkehr mit den verschiedenen Cor- porationen, welche sich zu Berufsgenvssenschaflen zu- sammenthun wollen, hat sich außerordentlich umfang reich gestaltet und scheint doch nicht ausreichend zu sein, io daß zu dem Auskunftsmittel der persönlichen Besprechungen gegriffen wurde, das sich bewähren dürfte. Wie die „B. P. N." melden, hat der Direclor des Reichsversicherungsamts, Bödiker, seinen Urlaub unterbrochen und sich nach Rheinland und Westfalen begeben, um zunächst in diesen großen industrierelchen Provinzen mit den maßgebenden Persönlichkeiten in Verbindung zu treten und ihnen bei der Organisation der Genossenschaften rc. an die Hand zu ge rn In den nächst n Tagen treten die Delegieren der Bau gewerke in Berlin zusammen, um sich über die Or ganisation zu besprechen Auf ihren Wunsch wird der Geh. Rath Kaiser, welcher bekanntlich in daL Rcichs- versicherungSamt berufen wurde, den Verhandlungen beiwohnen. — Durch kaijerl. CabinetSordre vom 12. d. Mts. ist bestimmt worden, daß die beiden Ende der l850er und Anfang der l86«>rr Jahre auf der kaijerl. Werft in Danzig erbauten gedeckten Ci'rvetten „Vineta" und „Hertha" aus der Liste der kaijerl. Kriegsschiffe gestrichen werden. Wegen Verwerthung der beiden Schiffe ist weitere Bestimmung Vorbehalten worden. — Ueber die bereits gemeldete Verhaftung zweier französischer Spione kann die „Köln. Ztg ", nach dem die Voruntersuchung geschlossen ist, folgende ge naue Mitlheilung machen: Am 7. d. kamen im Gast hofe zur „Stadt Lüttich" in Cobleyz 2 Fremde an, verkaufen; das Vermögen seiner Frau erlaubte ihm vielmehr, Tvrrington Hall mit jeglichem Comfort auszustatten und in einer unendlich angenehmeren Weise, als vor ihm sein Vater und Großvater, dort zu leben. Major Denhani und Gemahlin kauften etwa zwei Meilen entfernt eine kleine Besitzung, so daß die Be suche gegenseitig kein Ende nehmen, und Alice und May sind die besten Freundinnen, trotzdem sie in dem kritischen Verhältnisse zweier Schwägerinnen zu einan der stehen. Die Miß Denham's haben Llanwyn verlassen und in der Vorstadt von Wormington ein Häuschen ge- miethet und sind Lionels zwei kleinen Jungen, welche sie in unverzeihlicher Weise verwöhnen, die allerbesten alten Tanten. Hier in der kleinen Villa vor der Stadt, welche die guten Damen „Llanwyn—Lodge" ge nannt haben, finden trauliche Theegesellschaften, fröh liche Weihnachtsbeschcerungen, Puppentheatervorstelluu- gen, Unterhaltungen bei der Laternamagica, Tivoli-, Ball- und Lrocketfpiele Statt, an denen May'» drei Kinder ebenfalls Theil nehmen. Mr. und Mr^S. Crocker leben noch immer zu Fearn- Lustle, machen aber zwei Mal dcS Jahres lange Be suche in Donington Hall. Nach der Rückkehr spricht Nir. Crocker dann zu feinen schottischen Nachbarn stet« mit großem Stolz und Gewicht von seiner Tochter „Lady Donington" und seinem Enkel „Junker John — »ach mir genannt Srrl" kleine, harmlose Eitel- letten, dre ihm Niemand übel nimmt. die sich alS Lima, olllcier kran^aw, und Uüblmaou, proprietär re, in» Fremdenbuch eintrugen. Ihre ein zige Aufgabe schien im Spazierengehen nach den Cob- legz umgebenden und beherrschenden Höhen, namentlich dem Kühkopf zu bestehen. Zudem folgten sie aus- möglichster Nähe den Festungekritg-übungen. Am 1l. d. hatten sie sich im Walde hart an eine Batterie herangemachl und so verdächtig dabei benommen, daß dem deutschen Offizier der wahre Charakter der Frem den nicht mehr zweifelhaft sein konnte, umsoweniger, als dieselben im Gasthof, in dem viele deutsche Offi ziere verkehren, in ausdrM sicher Werse sich seit Tagen , an letztere heraugemacht und Gespräche mit ihnen über die Manöver hervorzurufen gejucht hatten. Der deutsche Ojfizier erwies ihnen nicht die Ehre, sie an der Bat terie zu verhasten, sondern erstattete seinem Vorgesetzten Anzeige, der dann die Verhaftung derselben durch die Polizei veranlaßte. Die Untersuchung hat die volle Schuld der beiden in den mittleren Jahren stehenden Herren ergeben. Man fand bei ihnen eine Menge Karten, Ortsaufnahmen, Skizzen, Aufzeichnungen, die es zweifellos machen, daß sie Militärspionage be- tiieben Haden; und zwar nicht etwa auf eigene Hand während eines Urlaube-, sondern auf unmittelbaren Be fehl des französischen Kriegsministers. Im Besitz des Klein fand sich unter den Papieren und Banknoten eine chiffrirte Depesche des französischen Kriegs-Ministers Cain- pcnon an Klein vor, die Letzterer selbst entziffert und durch Ausschneiden uud Wiederzusammenkleben der Buchstaben lesbar gemacht hatte, und die in der Ueber- setzung etwa lautet: „Sie haben sich angesichts Reses sofort nach Paris zu begeben und hier nähere Be fehle in Empfang zu nehmen, die eine Dienstrefie nach Coblenz betreffen." Die jo sorgfältige Aufbewahrung und jelbstgesenigte Techlffriruug dieser Depesche läßi über das Talent dieses Franzosen für das Hand werk, zu dem er commandirt war, keine große Mei nung auslommtn Klein ist Platzingenieur von Perpignan. Rühlmann, von dem mau nicht lveiß, ob oer im Gasthof angegebene Name richtig ist, und der sich überhaupt etwa« vorsichtiger benahm, ist edst äv butterie (etwa zweiter Art llerieoffizier vom Platz) in Belfort. Die Schuld der Verhafteten Hal sich io klar ergeben, daß die Voruntersuchung schon geschlossen werden konnte, so daß die gerichtliche Verhandlung alsbald stasifinden wird. — Wie für Aalen, so rst auch für Burtscheid die Erhebung einer Gemeinde biersteuer durch die Minister der Finanzen und des Innern abgelehnt worden. In dem Reskript heißt es, es müsse Bedenken getragen werden, einer solchen Maßregel die Zustimmung zu ertheileu, die sich nur für solche Gemeinden würde rechtfertigen lassen, welche sich thatsächlich in einer ungünstigen finanziellen Lage befinden. Anderen rheinischen Städten, wie z. B. Düsseldoif, hat man die Erlaubniß zur Erhebung der Sleuer gegeben. * Wien, 16. August. Ter Kronprinz Rudolf und seine Gemahlin haben sich in das Lager bei Bruck a. d. Leitha begeben und sind daselbst vvn den Truppen und der Bevölkerung enthusiastisch empfangen worden. — Die diesjährige Generalversammlung der sächsischen Universität in Siebenbürgen wurde vom Obergespan des Hermanustädter ConutateS, Moritz Brennerberg, als Sachseucvmes für deu 15. September d. I. eiuberufen. Prag, 16. August. (N. fr Pr.) Ju Böhmen ist die von deu Jungtjchechen injcenirte tschechische Meetingbewegung ui vollem Zuge. Fast für jede» der nächsten Sonntage ist ein Tabor projectirt, aus welchem für die siex Kviczala Propaganda gemacht werde» soll. Den Deutschen in Böhmen wird also in deu nächsten Wochen recht oft der Schlachtruf des Lipancr Tabors in die Ohren klingen: „Die Deutschen müssen zu Grunde gelten!" Und angesichts dieser Agitation hat die „Politik" die Stirne, zu be haupten, daß der Kampf der Tschechen nicht gegen die Deuischen, sondern nur gegen eine Partei gerichtet ist. Da wird in Böhmen ein Aufruf unttr den Tscheche» colportut, welcher gegen die Deutschen Reichenbergs gerichtet ist und m welchem eS heißt: „Di« Reichenberger Tschechen haben in der nächsten Zeit einen noch viel blutiger» Kampf auzutreleu. Landsleute! An uns liegt es, die Reichenberger Teu tonen zurückzuhalten, damit jelbe ihre nationalen Be strebungen unterlassen müssen. Unser Losungswort sei: „Äug' um Äug'! Zahn um Zahn!" Pari-, 16. August. Im Senate brachte der Justizmittister Martii.-Feuillee »ach ter Bewilligung des TonkincrediiS den in seinen Gruudzügen bereits be kannten Entwurf der Senatswahlreform ei«, wo rauf in beiden Kammern der Sesjionsschluß er folgte — Der Budgetausschuß der Kammer ist Lord Alsorth ist Hagestolz geblieben: er hat die siebliche May mit ihrem Lächeln, ihrer gewinnenden Weise uud ihrer anmuthigen, zarten Gestalt nicht zu vergessen vermocht, Davi- Haythvrn aber hat sich ge tröstet und Polly Barrett mit den rothen Händen und ihrem son.mersprojsigen Gesicht und ihrem Gelte geheirathet. ' (Ende.) Polaiforsckungen im Mittelalter. (Schluß za Nr. lv« ) Niemand ander- ist vor oder nach jener Zeit aus einer solchen Insel gewesen, von Niemandem kann auch nur mit Sicherheit behauptet werden, daß er auf einer arktischen Expedition Friesland au- der Ferne gesehen habe. Glücklicherweise waren die Erzählungen der Zcni von der erwähnten Karte begleitet, deren Werth und Echtheit jetzt al- gerettet erscheint. Der Ver fasser dieser Karte hat ein so treue« Bild von Island geliefert, uud Grönland in seiner wahren Gestalt ge zeigt, daß er diese Insel entweder selbst besucht oder auS nordischen Vorbildern sie abgezeichnet haben muß: denn seine isländischen Ortsnamen lassen sich trotz aller Verstümmelungen durch die unkundigen Heraus geber meisten» wieder finden Wir wissen auch, daß die Karte der Zeni ursprünglich ohne Prvjection von ihrem Herau»gcber mit einem verfäffchten Gradnetze überzogen wurde. Innerhalb diese» Netzes wie» d.e auf den 1. October eiuberufen, um seinen General- berichterstatter zu wählen. 7», Pari», l7. August. Der Ministerrath trat gestern, weil der Senat Vormittag- versammelt war, um die Tonkincreditv-!>zC berathen, erst Nach- mitlag» zusammen und dechüfiigte sich mit den dem Admiral Courbet zu ertheilenden Weisungen, sowie mit der Frage des Befehl» in Tonkin. In letzterer Frage erhielt der Marineminister die verlangte Ge il ugthuung, indem der commundireud« General Millot, der einen lebhaften Brief an ihn gerichtet hat, abbe- rujey und im Oberbefehl durch den General Negrier ersetzt tvorden ist. Die "dem Admiral Tourbet ge sandten neuen Weisungen sollen sriedlicher und ver söhnlicher Natur sein, entsprechend dem von einem ernflußrerchen Mitglied der Kammermehrheit, Blanc- sub^ (der für da- Vertrauensvotum gestimmt hat), bei der Toukindebatte gegebenen Rathe, wegen der Cnrjchädigungssrage keine Feindseligkeiten mehr gegen China auszuüben — Man deinentirt im auswär tigen Amte die Meldung der „Times" aus China, wonach Deutschland seine Vermittelung angeboten habe, die hier jedoch zurückgewiejeu worden sei, und wonach ferner China seine Entschädigungsangedote zurückgezogen und den Krieg erklärt, sowie 6O< 0 Mauw in Hoikvw gelandet und ein Corps an der Grenze des Quangli zusammengezvgen habe. Eine halbamtliche Note der „Agrnce Havas" theilt mit, daß die anamitischen Mandarinen nach längerm Sträuben eingewilligt haben, die vorgängige Zustjtß- »mag des französischen Residenten Reinhardt zu der von ihnen vorgenommenen neuen Königswahl ein-» zuholen. Die Krönung wird am l7. d. im Beisein des Residenten und seiner Geleitmannschaft stattfindeu. Außerdem ergriff der französische Vertreter Besitz von dem ihm auf jein Verlange» in der Citadelle von Hu^ angewiesenen Nrederlassungsgebiete. Nom, 14. August (N. Pr.Ztg.) In der die Stadt Rom umstunden Campagna nimmt der Straßen raub immer mehr überhand. Bei den Zusammen stößen mit den Briganten haben die königl. Larabi- n eri schon 2 Todte und mehrere Verwundete verlo ren, ohne auch nur irgend einen Erfolg zn erreichen. In letzter Zeit sind die Räuber jo frech geworden, daß sie an 2 verschiedenen Stellen Personen ausho- ben und entführten, um dann entspechendes Lösegeld zu verlangen London, 17. August (Tel.) Die gestrige Nach richt der „Times" ron einer Kriegserklärung Chinas an Frankreich wird hier allgemein al- unrichtig bezeichnet. Nach einem Telegramm des „Reuter'jchen Buieaus" aus Shaugai von heute lagen auch dvrt keine Nachrichten aus Peking vor, welche jene Meldung der „Times" irgendwie bestätigten. Die chinesi che Regierung habe vielmehr unterm 14. d. Mts dem diplomatischen Corps einen Protest gegen das Vorgehen Frankreichs zugestellt und eine Rie« diasion der Mächte nachgesucht, um zu einer gütlichen Verständigung mit Frankreich zu gelangen. Diese Mittheilung der chinesische» Negierung an das diplo matische Corps in Peking solle in durchaus friedlichem Tone gehalten sein. * Kopenhagen, 16. August. Heute wurde die außerordentliche Session des Reichstags geschlossen. St. Petersdur»', 16. August. Die „Nom Wr." berichtet, daß des durch den Tod des Grasen Bara now vacant gewordene Präsidium im Oekonomiedepar- tement des ReichSraths wiederum dem Reichsraths- Mitglied« Abasa übertragen werden soll Tie Elje»- bahueiiquöierommijsion aber soll der Reichskanzlei zu- gezählt iverden. — Die „Pet. Wed." berichten, daß der russische Botschafter in Konstantinopel, Geh. Rath v. Nelidow, unlängst der Psorle eine Note über reicht hat, in der er die Verantwortlichkeit für die Assaire der Beraubung des russischen BotschaftSbeam- ten Wurzel der Psorte zumeist und sich darüber be klagt, daß die Verbrecher noch nicht arretirt sind. St PetelSdurg. l8. August. (Tel.) Der Kaiser empfing gestern in Krasnoje Selo in feierlicher Audienz den persischen Specialgesandten Daule-Jahia- Khan, welcher später der K.ujerin und dem Thron folger vorgestellt wurde. Letzterm überreichte der Ge sandte ein Portra.t des Schahs. Alexandrien, 16. August. (Tel.) Heute Nach mittag fand hier eine Kundgebung von etwa 8(XX) Personen Statt, , welche berechtigt sind, Schadenersatz für die ihnen durch das Bombardement von Alexan drien zugesügten Beschädigungen zu verlangen. Der Gouverneur versprach im Namen des Khedive, daß Alles geschehen tolle, um den gerechten Ansprüchen möglichst bald nachzukommen. Washington, 16. August. (Tel.) Der deutsche Gesandte v. Alven sieben ist hier eingetroffen. Lüdspitze von Grönland bi- zum 65" nach Norden, w hrend die Eüdspitze von Friesland in die Nahe von 60" n Br. zu liegen kam. Was letzteres nun beti ifst, so ist wiederholt augedeutct, zuletzt aber durch Richard Henry Major über allen Zweifel festgestellt worden, daß die Insel Friesland nichts Anderes ist als eine Compilation der Färöer Gruppe, wie dies zuerst bereits von Buache l784 behauptet und später vor- nehmsich durch Lclemel deutlich gemacht ward. Aller ding, sieht die Insel Frie-land ganz anders au», al» die kleine Färöer Gruppe der 22 Inselchen; die ein fachst. Erklärung für diefe Erscheinung scheint indeß darin zu liegen, daß die Karte zerrissen gewesen und durch den Herausgeber wieder zusammen gestückt ist. ES ist leicht begreiflich, wie die schmalen Wasserwege zwischen den einzelnen Insel» durch Risse und Flecken verwischt werden konnten, und der Compilator glaubte, eine größere Jnjel vor sich zu haben, deren Umrisse er ans den äußerst gelegenen Inselchen zusammen» stellte. Ebenso sind mit der Bezeichnung Eslanda die Schetlandrinjeln gemeint, während schon Johann Reinhold Forster, welchem Major beipflichtet, in Zich-- mni den Henry Sinelair ofRvSlin erkannt hatte, den l379 König Hako VI. von Norwegen mit den Grasschasten der Orkneys un- Caithneß belehnte, so daß Zeno'« Bericht über da- von ihm besuchte Grönland sich auch dort al- zuverlässig e:wie» und Hrn. Major zur Feststellung der alten Normannen» ederlassungen «n jenem «PAoe» lande behilflich war. Die räthselhaste Insel Jcana endlich hält Major miede, um mit Forster für da» Ernennungen, Versetzungen ir. im öffentliche« Vien Ke. D'partement der Finanzen. Bei der Postverwakkung sind ernannt morden: Otto Singer, zeither Post Praktikant, al» Postsecretär; der Einwohner Ernst Rodert Emil Otto in Eppen dorf als Postagent daselbst Dresdner Nachrichten vom l8. August. 8 Heute Vormittag» besuchte Ihre Majestät die Königin die Singhalesen aufs Neue, uud zwar hauptsächlich zu dem Zwecke,'um den Kindern der Singhalesen eine Reihe von Geschenken zu überreichen. Die hohe Frau bereitete damit in Ihrer leutseligen uud huldvollen Weise den Kindern eine überaus große Freude, die in deren Dankesäußerungeu lebhaften Ausdruck fand. Sehr bald zog jedes Kind ein Stück des huldvoll geschenkten Spielzeuge- hinter sich her und strahlte vor Wonne in echt kindlicher Glückselig keit. Mit der Gewißheit, durch die Spende die Sin- Ahalesen glücklich gemacht zu haben, verließ Ihre Ma zestät hieraus den-Gattsu.- 8. Eines ungemein starken Besuchs erfreut sich die Singhalesenausstelluug, so daß am vergangene» Sonnabend der zoologische Garten von 5000, gestern von 12 006» Personen besucht wurde. Eine» bejondei u Anziehungspunkt, hauptsächlich für die kleine Welt, bietet der eine der 4 ne» eingetroffenen Elephanten, ein recht gut drejsirtes Thier. Es macht eine» höchst originellen Eindruck, wenn er an daS Notenpult tritt, sich dort das entsprechend große Noteuhest mit dem Rüssel selbst auffchlägt^ dann wieder den Drehling mit dem. Rüffel «faßt und »den Walzer: „Ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt", mit Becken und Pauken, welche beide Instrumente er wieder mit dem Fuße be wegt, zu Gehör bringt. Der Elephant versteht es ferner» nach Art der Schulpferde sich auf den Hinter füßen aufzurichien. Ebenso wandert er mit größter Sicherheit über die Köpfe von 16 Eljemlajchen hin weg, setzt Trompete, Harmonika und, wie schon be merk, die Drehorgel in Bewegung und tanzt nach eignem Castagnettenjchlage. Am Mittwoch, dem 20. d. Mts., Abends um 7 Uhr, werden die Vorführungen der Singhalesen geschloffen. a Der Personenverkehr blieb auch im Lause der vergangenen Woche recht lebhaft, namentlich war der Andrang nach Dresden am Sonnabend ein ganz bedeutender, indem viele Sommerfrischler aus Kips dorf, Mulda, Berggießhübel mit Familien nach hier zurückkehrten. An Fremdenzuflnß hat es an keinem Tage gefehlt^« namentlich die Bodenbacher Linie war zu Ausflügen sehr gesucht. Auf den, böhmischen Bahn hof machten sich für diese beliebte Route 14 Extrazüge nolhwe»dig, das im Großsedlitzer Schloßgarien adge haltens-Wohsihätigkeitsconoert hatte viele Besucher aus der Residenz ungezogen Die vom Dresdner Gewerbe- Verein nach Teplitz zum Besuche der Ausstellung unter nommene Extrafahrt hatte gegen 600 Theilnehmcr, außerdem brachte ein Extrazug vo» Berlin gegen 250 Gäste nach Dresden, 186 fuhren nach der sächsischen Schweiz. Auf der Tharauder Linie wurden 8 Extra züge eingelegt, deren Insassen meist die Secundärbahn HaiuSberg-Kipsdorf zu benutzen gedachten. Auf dem Leipziger Bahnhof mußte man zu 11 Eltrazügen die Zuflucht nehmen, um des Verkehrs nach Meißen und Kötzjchenbroda Herr zu werden; die combinirbaren Run-reisebillets wurden mit Beginn des zweiten Theils der Gerichtsferien wieder stark in Auftrag gegeben. * Die Geucke-Wagner'schen Extrazüge sind, telegraphischer Meldung zufolge, in Salzburg und Lindau bei vorzüglichstem Wetter pünktlich ein- getroffen. — In Rippien ertrank, wie der „Pirn. Anz." meldet, am Mittwoch das 4jährige Töchterchen des Gutsbesitzers Ludwig Borsberg. Da» Kind sollte etwas im Hause holen und war auf seinem Wege durch den Stall durch die nicht zugedeckte Schlotte in die Grube gerutscht. Durch die Hilferufe aufmerksam gemacht, fand man zwar nach längerm Suchen das bedauernswerthe Mähchö.n, jedoch zu spät prüvittMluachrilsttcii. Leipzig, 16. August. (L. Tgbl.) Die hiesige Universität hat den Verlust de« Prof. , r. Julius Lohnheim zu beklagen, welcher am gestrigen Mor gen nach läng»««—Leids« rm-Alter -von 45. Jah ren aus diesem Leben geschieden ist. Welchei Werthschätzung sich der Verewigte in deu Kreisen der italianisirte Kerry ältst Irland, ein Vorgebirge an der Mündung des Shannon. Alles in Allem genommen, dürfen wir behaupten, daß die beiden edeln Benetianer eine merkwürdig treue Vorstellung vom äußersten Nord westen in ihre Heimath brachten , und wenn wir mit diesen Darstellungen die besten Bilder jener Länder vergleichen, welche wir au» der Zeit vor dem Er scheinen . des Zeno'schen Buche-, also bis zur Mitte de- l6 Jahrhundert« kennen, daun ergiebt sich, daß die Karte von Zeno alle ihre Vorgänger an Genauig keit der Darstellung ganz außerordentlich übertrifft. Die in die geringfügigsten Einzel»heilen eingehenden Untersuchungen Major'» lassen keinen Raum mehr für den Verdacht, daß her Bericht wie die Karte kurz vor ihrer Veröffentlichung in Italien verfertigt worden seien. War nun auch da» Mittelalter cm Ganzen arm an geographische» UvternehnutWen, so darf ihm doch nicht da».Verbleich^abgesprochen werden, jene große Zeit-, vorbereitet^und zur Reife gebrqcht ,zu haben, welche al» „Zeii»ltryi -er Entdeckungen^, den bedeut samsten, Wendepunkt, i» -er Geschichte; menschlicher Ge sittung bezeichnet. Blieben -ie Strebungen jener merk würdigen Epoche*. welcheodcch Vordrchge« der damals seemachttgen PoetngieMi ^äy-- der pfrchavijchen West küste bi» zum Cap -er, KHk»HoffMng, eröffnete, auch vorzugsweise aegen Westen-geMtet.!-pro jensejt» der Grenzen ideSi -ekaunt«, ErdfNUV«», unklare Lchniuchl die Lä»hen, der BechechuM suchte jo konnte e» doch nicht fehlen,dinmkdlichen, Regw«
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