Dresdner Journal : 26.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-26
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188408266
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-26
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- Dresdner Journal : 26.08.1884
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- — Dienstaff, den W. August »884 W1SS L da»»«»«a1>prel» r Dres-nerIomml Verantwortliche Redaction: Oberredactenr Rudolf Günther in Dresden. fschiffe. t«. ro> st, 7A». — 1«»- ko«I 7, 8»»- A»>—rdald de, deutlet»«! Ueictrs, tritt ko»t- aad 8tewpet«u,ct»I»^ di»»a. „ ^»»»«» ü«°t»ck«L : Hdrlicü: .... 18 ilard. ^jLdrlicd: 4 U»rk 50 ?k. ^o»«lLv Kumwora r 10 ?L I» — — Mall«!,«» t«. I°st«»st»al>-O»l»- 1» — I'r-td»-« 1^0 Herr So»»«. ZS, 2»,20, », 4. ,» trab » »» tu» », ktr» ^7, »tll»«« », 2I-», ». «A«, >»» «, 2»,ost, », st,». - 7^1« t ». »I, V«A»1« >7, v»u-r. I», «» 1. »7„««»»»- iv.-Lel de» rse setzte aus «gen ziemlich »use mußten den, doch be- rz vor Schluß Feuilleton. Redigirt von Otto Bauet. I», <»»«>»«5. ». a. lu««. », L««- s»»u—«r»t» 7, U»«r»»U^ 14, >«>>—«» d ». 21, Dretden, 25. Äugust. In Südafrika hat sich eine bei den jüngsten in Europa betannt gewordenen, vor ungefähr I Monat stattgehabten Debatten beS Capparlumcnts bereits von einigen Mitgliedern geäußerte Befürchtung verwirklicht. Die englische Herrschaft in Südafrika ist schwer bedroht. Es »st bekannt, daß der Friede m Bet- schuanaland, von früheren Zwistigkeiten der Einge borenen abgesehen, zuerst dadurch gestört wurde, daß vor 2 Jahren 2 streitende Häuptlinge weiße „Frei beuter*, d. h. nach Land begierige Boeren und auch Engländer, zu Hufe riefen, welche nach beendigtem kurzen Kampfe sich natürlich die Hände reichten und das Land unter sich vertyeilten. Lie Freistaaten Stellaland und Goschen wurden gegründet, von denen sich besonvers der erstere mit jetzt etwa 500 weißen Männern resp. Familien ganz gut zu entwickeln schien. Wahrscheinlich wäre es das Beste gewesen, man hätte diese Entwickelung nicht gehemmt, sondern in Betschuanaland einen solchen neutralen Staat ruhig gewähren lassen. Aber es erwachte einerseits die Eifer sucht Englands, welches seine Handelsinteressen ge fährdet sah, da der Weg vom Lap nach Jnnerafrika, auf dem nun schon ganz bedeutender Verkehr herrscht, durch Betschuanaland führt; andererseits entstand auch ein gewisser Neid in der Transvaalrepublik und der Capcolonie, wo man von den schönen Farmen in Bet schuanaland auch etwas haben möchte. Es lag sehr aph. - kootvortt -iod: X»» »tun «uulu. U » »olt»«»«r. 12, -17 7, K. Hofthrater. — Altstadt. — Sonntag, den 24. August wurde R. Wagner'S „Tristan und Isolde" vor säst gefülltem Hause wiederholt. Die einzelnen hohen, wahrhaften Schönheiten der Musik — die übrigens säst stets nach dem Einfacher» und Klaren in Melodik und Harmonisirung zurückgreifen —, sowohl in gedanklicher Erfindung, als in der Sprache und Malerei de- Orchesters, vereinigt mit dem mäch tig anziehenden und aufregenden poetischen und sinn lichen Element, das im Ganzen waltet, behaupten sich mit siegreichem Eindruck gegenüber dem uns musika lisch Widerstrebenden, krankhaft Exaltirten, dem voll überspannter Reflexion überschwenglichen Ausdrucke heftiger Affecte, womit der Eompouift jein Werk bi» Da» Gartenfest drS AlbrrtvereinS. Ein herrliches Wetter begünstigte da» Gartenfest de» Albertverems, welches am Sonntag, dem 24. d. Mts. von Mittags 1 Uhr an sich in dem königl. Großen Garten und insbesondere um den großen Teich entwickelte. Es hatte große Anstrengungen und Mühen sür daL Direktorium des Vereins gekostet, das Fest so glänzend, als möglich auszustatten und dem Publi cum abwechselungsoolle Neuheiten zu bieten. Und doch war es trefflich gelungen. Konnte auch das Fest die Großartigkeit seines Vorgängers vom Jahre 1882 bei Gelegenheit der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaiser» nicht ausweisen, so blieb doch in Bezug auf die Reichhaltigkeit des Gebotenen »n keiner Weise etwas zu wünschen übrig. Wiederum war der Theil de» Gartens um den großen Teich in sinniger Weise geschmückt, erneut war vom Vereine seinen Gönnern und Freunden eine Lotterie veranstaltet worden, deren Loosverkauf eine Anzahl liebenswürdiger Damen mit Unterstützung von den Herren Offizieren ebenso über nommen hatte, wie den Verkauf in den Blumen- pavillon», Würfelbuden und dergleichen mehr. Die Kapellen der m Dresden zur Zeit anwesenden Regi menter und Bataillone concertirten, und zwar vor dem Palais, abwechselnd unter Direction der Musikdirec toren Trenkler und Thoß, die combinirten Kapellen de» 2. Greoadierregiment» Nr. 101 und de» Schützen regiment» Nr. 108; diesen folgten in allen Gegen ¬ den des Gartens die Musikcorps des 1. Grenadier regiments Nr. 100 beim Hosgärtner, des Garde reiterregiments in der großen Wirthschaft, des I.Feld- artillerleregiments Nr. 12 in dem zoologischen Gar ten, des Infanterieregiments Nr. 102 bei der Lon- ditorei, des Infanterieregiments Nr. 103 bei der Restauration Burckhardt, des Jägerbataillons Nr. 13 im Naturtheater und des Pionnlerbataillons Nr. 12 am Earolasee. Außerdem wurden durch die athle tischen, vortrefflich ausgeführten Vorstellungen des Athletenclubs „Saxonia" in Chemnitz, das Wettfahren mit Hindernissen und die Entenjagd der vereinigten Rudergesellschaft „ AlbiS ", die Aufführung des „ Dresdner Salontirolers", die G'stanzeln und Schnadahüpfeln im Naturtheater, die Ueberschreitung de» großen Teiches auf dem Drahtseile durch Mr. Derrington, das Monstre- concert sämmtlicher Musikcorps, endlich die Illumina tion des Gartens und die Retraite der Musikcorps und Tamdourzüge der beiden Grenadierregimenter so viel Angenehmes und Interessantes geboten, daß man das große Verdienst der Personen, welche das Alles vor bereitet haben, in vollstem Maße anerkennen muß. Der Charakter des Albertfestes, die edeln Humani tären Zwecke, denen es dient, machen es der wärmsten Sympathie würdig und lassen sein Gelingen besonders wünjchenswerth erscheinen; es ist ein wirkliche» Volks fest in de» Wortes edelster Bedeutung. In erfreulicher Weise gab sich denn auch die Theilnahme für das diesjährige Fest kund, und e- nahm dasselbe in allen seinen Theilen einen äußerst befriedigenden Verlauf. DaS lebendige bunte Treiben concentrirte sich Telegraphische Nachrichten. Loudon, Montag, 25. August. (Tei.d.Dresdn. Journ.) Len „Time»" wird auS Futschen ge meldet, daß uuiformirte Soldaten bas französische Consulatsgebäubr plünderten. Die Franzosen gaben während drS vorgestrigen Bombardements den kampf unfähigen sinkenden Schißen keinen Pardon. DaS Bombardement bauerte dis um 5 Uhr; der Wider stand der Uferbatterten hörte schon gegen 3 Uhr auf. Am gestrigen Sonntage Mittag» wurde das Bombardement wieder eröffnet; dasselbe wurde gegen die Barakea und bas Lager in der Nähe vouQuaw-Tao gerichtet, wo aber kein Widerstand geleistet wuroe. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Paris.) Washington, Sonntag, 24. August, Abends. lM. T. B.) Lum diplomatischen Agenten der nord- amerikanischen Union bei brr internationalen Congo- gesellschaft wurde Tivbel aus Ohio ernannt. o»»»ak0»»» yüge von mg nach: 7M — TiSo-e d. — v«u» «. — »r«I»u — c»rl»d»4 lororateoprelivr sik den »»um «du« l'«tit»eil« »0 kt Oator „klia^v^udt" dl« Aslis 50 Dt 8« 1»d«Ueo- und TiKormat» 50 H Lr»ek«l»«n r mit Aaivadm« der Kann- und Xbsvd» für den kolxsadsn 2 sicher i» ach den Um- den Epe«, iedrig« ei» bergehendea al« gestern. NoUrungen -517, hin Verkehr und zelchästUcher llende» nicht ehr lag auf ehr gering- 2 i» fücks. r kleine Be- Anl. umge- mischen «n- andbr. etwa» .«lFandS ausgeführten ches Geschäft ischen Ver fem Gebiete oritäten nichtamtlicher Theil Ueberslcht: Telegraphische Nachrichten. ZeitungSschau. (Bohemia.) Tagesgeschichte. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. UnglnckSfällr in der Provinz. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschaft. Beilage. Börsenaachrichten. seligster Weise selbst dem Zwecke des Festes wid mend, und schauten sodann den Evolutionen der „AlbiS" aus dem Teiche und de» Productionen des Drahtseilkünstlers Mr. Derrington zu. Gegen Uhr verließen Ihre Majestäten wie bei Ihrer Ankunft unter den Hochrufen des Pubticums und den Klängen des „Den König segne Gotti" den Festplatz, erschienen jedoch nach 7 Uhr wieder, um die bet ein getretener Dunkelheit bewerkstelligte äußerst glänzende Illumination des großen Teiches, sowie des Carola sees und Umgebung in Augenschein zu nehmen und dem Monstrecvncert zu lauschen. Nach etwa einstündi- gem Aufenthalte verließen Ihre Majestäten den Garten, während dagegen eine große Menschenmenge noch lange den Festplatz belebte. Wie schon erwähnt, bildete die große Retraite den Schluß des Festes, worauf der Abzug der Kapellen unter klingendem Spiele erfolgte. 4. VV. ed« Umsatz- idustrie - ;. «erhält- , sich Körner iz und alt« 2 genommen rer , 0,50 H abrik zu letz- hlten Nolizen chnen. Bon m sich etwa» Ut» <». n-xt»»- — t«. 22,10. — Mio nahe, daß dix tranSvaalischen Boeren mit ihren Brüdern in Betschuanaland gemeinsame Sache machten, wa» dann wohl »u einer Einverleibung des Lande- geführt hätte; und besonders al- e- eine Zeit lang schien, als ob England, wohl veranlaßt durch den Missions chef Mackenzie, den „Freibeutern" ihre Farmen von englischen Soldaten wieder abnehmen lassen wollte — wie, blieb freilich sehr die Frage — lugte man in Stellaland nach Transvaal hinüber. Mit großer Mühe gelang eS dann bekanntlich der englischen Re gierung, die Transvaaldeputation zum Abschlusse jene» Vertrage- zu bewegen, in welchem dem Transvaal zwar eine Gebietserweiterung im Westen zugestanden wurde, die jedoch den Haupttheil von Betschuanaland und die Handelsroute nicht in sich begreift. Die Stellaländer faßten diese Grenzberichtigung als eine vollendete Thatsache auf, wollten aber von der eng lischen Regierung, die nun Mr. Mackenzie als Resi denten nach Stellaland sandte, nichts wissen, obgleich ihnen derselbe ihren Landbesitz nicht mehr streitig machen wollte und den bisherigen Präsidenten van Niekerck zum ersten Beamten ernannte. Bekannt ist, daß Mackenzie vor Kurzem seine Stellung so unhalt bar fand, daß er vom Gouverneur der Capcolonie abberufen wurde. Darüber sand vor Schluß des eng lischen Parlaments im Unterhauje eine Debatte Statt, in welcher der Lord R. Churchill die Entsendung Macken zie'- als einen Schwindel darstellte, der nur gemacht sei, um dem Parlament Saud in die Augen zu streuen. Der Unterstaatsjecretär Ashley widersprach dieser Deu tung, mußte aber zugeben, daß man sich in Mackenzie vergriffen habe. Es wird wohl kein englischer Resi dent mehr dort erscheinen, wenn England nicht ernst liche Schwierigkeiten Hervorrusen will. Die Capcolonie hat ein zu starkes Verlangen nach den noch unbesetzten Farmen jenes Landes, und die Eifersucht gegen die deutsche Colonisation spielt auch eine Rolle dabei. Endlich fürchtete man bisher im Capland mit Recht, daß die schlimmste Lösung der Betfchuanalandfrage diejenige durch englische Polizei sei; das erste ernst liche Auftreten derselben würde — dieses wurde schon lange vorausgejagt — ganz Südafrika in außerordent liche Aufregung versetzen, und Bürgerkrieg würde die Folge davon sein. Betschuanaland liegt ja so recht als Zank apfel mitten zwischen dem Transvaal, dem Oranje- freiftaate, der e» allerdings nicht direct begrenzt, und der Capcolonie. Die Angst vor einem Bürgerkriege in Südafrika gmg durch die ganze Debatte des Cap parlaments, und am meisten fürchtete man in dieser Beziehung, wie gesagt, die englische Einmischung. Diese englische Einmischung und Bevormundung der Lolonie hat ui Südafrika tief verletzt, und Mr. Rhodes machte im Lapparlament, um den Frieden herzustellen, den Vorschlag: man solle sofort mit der britischen Regierung und Transvaal verhandeln, und zuerst und vor allen Dingen sollten sie versuchen, den kaiserlich englischen Factor aus der Situation wegzubringen. Mr. Rhodes reiste in der That bald darauf in Begleitung eines britischen Untercommissars nach Stellaland ab; aber seine Bemühungen waren, wie es scheint, völlig vergebliche. Nach den neuesten tele graphischen Berichten steht in Südafrika ein aber maliger Ausbruch des Racenkampfes zwischen Boeren und Engländern bevor. In Zululand ist eine Boerenrepublik errichtet und unter die Schutz herrschaft der Transvaalrepublik gestellt wor den. Das betreffende Telegramm aus der Lapstadt meldet: In Pretoria ist eme Proclamation erlassen worden, welche die Herstellung einer Boerenrepublik im Zululand verkündigt, Zululand unter das Protec- torat jener Republik stellt und Usibepu zur Unter werfung auffordert. Es heißt darin ferner, daß Dinizulu, der von einer Partei der Boeren zum Kö nige ausgerufene Sohn Cetewayo's, die Herstellung der und dem daselbst aufgerichteten Königszelte, sowie aus den Wegen um den großen Teich, dem eigentlichen Fest platze. An das königl. Zelt schlossen sich rechts und links in weitem Bogen zierliche Pavillons, Laubhütten und Zelte an, die zur Aufnahme der Loosverkäuferinnen, als Blumenverkäufe, Büffets und Würfelbuden dienten. Als zwar nicht neu, aber originell ist der Verkauf von Aepfelwein und sonstigen Fruchtweinen durch Hrn. Petsch zu erwähnen, wo vor den Augen des Publicums der Fruchtwein au- den großen Pressen ausgepreßt wurde. Wie alle früheren Gartenfeste des Albertvereins, jo beehrten Ihre Majestäten der König und die Königin auch das diesjährige Fest mit Ihrer aller höchsten Anwesenheit. Ihre Majestäten trafen gegen 3 Uhr, von Strehlen kommend, im Königs zelte am großen Teiche in Begleitung der Gräfin v. Fünfkirchen, der Hofdame Gräfin v. Einsiedel, de- Oberh»fmeisterS v. Lüttichau, des Oberhofmarschalls v. Könneritz, Excellenzen, des Flügeladjutanten Sr. Majestät des Königs Majors v. Schimpfs und des Kammerherrn v. Minckwitz ein, woselbst die allerhöchsten Herrschaften von den anwesenden Damen, Ihren Excellenzen der Frau Gräfin v. Fabrice, dcr Frau Minister v. Gerber und der Frau Minister v. Abrken, dem Stadtcom- Mandanten Generallieutenant v. Funcke, Exc., dem KreiS- hauptmann v. Koppenfels, dem Polizeipräsidenten Schwauß, dem Oberstlieutenant l)r. Naundorff, sowie den Damen und Herren des Vorstandes vom Albert vereine ehrfurchtsvoll begrüßt wurden. Nachdem Ihre Majestäten den Leistungen des Athletenclubs „Saxonia" bungen durch die befreundete Colonie geschaffen, und daß dies Alles in demselben Augenblicke geschieht, wo Deutschland die nächsten Ziele seiner Colonialpolitik offenkundig werden läßt und seine Bestrebungen durch die Thatsachen bekräftigt, wird wohl schwerlich als ein bloseS Spiel de- Zufalls angesehen werden können. Wenn man nun die Dinge unter dem Gesichtspunkte der hohen Politik betrachtet und wahrnimmt, daß mit all diesen Entwickelungen gleichzeitig gewissermaßen eine Selbstlähmung Frankreichs durch den chinesischen Lonflict und eine fortschreitende Jsolirung Englands Hand in Hand geht, so wird man zugeben müssen, daß eS angesichts solcher Erscheinungen schwer hält, bei den Ueverraschungen, welche uns die Nachrichten au- Afrika und Asien bieten, die Grenze zwischen Zu fälligem und mit weitem Bltcke längst Berechnetem zu ziehen." Amtlicher Theil. Dresden, 18. August. Se. Majestät der König haben dem Hofrath und ordentlichen Professor am hiesigen Polytechnikum vr. pbil. August Toepler den Titel und Rang als Geheimer Hofrath in der dritten Llasse der Hoftangordnung zu verleihen Allergnädigst geruht. Tagesgeschichte. Dresden, 25. August. Se. königl. Hoheit der Prinz Georg begiebt Sich heute Abend in Beglei tung de« Chefs des Generalstabes, Obersten v. d. Planitz und de- Adjutanten im Generalcommando, Majors v. Hinüber, nach Leipig, um morgen Vormittag» die Besichtigung der 4. Jnfanteriebrigade Nr. 48 vorzu- nehmen. Von Leipzig begiebt Sich Höchstderselbe zu nächst nach Borna, um der Besichtigung des Cara binierregiments, sodann nach Rochlitz, um >er Besich tigung des 2. Ulanenregiments Nr. 18 beizuwohueu, und ckrifft den 27. d. Mts. Abends in Chemnitz ein, woselbst am 28. August Vormittags die Besichtigung der 3. Jnfanteriebrigade Nr. 47 durch Se. königl. Hoheit stattfindet. Dresden, 25. August. Se. Excellenz der Hr. StaatLminister v. Nostitz-Wallwitz ist wieder hier eingetroffen. * Berlin, 24. August. Die Gerüchte über eine Zusammenkunft Sr. Majestät des Deutschen Kai sers mit Sr. Majestät dem Kaiser Alexander 111. von Rußland gewinnen, der „N. Pr. Ztg." zufolge, mehr und mehr Bestand. Daß sür dieselbe die ersten Tage des Septembers in Aussicht genommen morden sind, darf wohl als sicher angesehen werden. In Be treff des Ortes lauten die Angaben verschieden; neuer dings wird auch Stettin genannt. Wie der Berliner Corresponvent der „Schles. Ztg." aus Babelsberg ver nimmt, ist dort vorgestern eine hohe Person au» der Umgebung Sr. Majestät des Kaisers von Rußland eingetroffen und man glaubt, daß es sich hierbei um die viel erwähnte Kaijerzusammenkunft handle. Daß dieselbe im Anfänge des September stattsinden solle, wird als sicher angesehen, dagegen soll der Ort der selben noch nicht feststehen. — Se. kaijerl. und königl. Hoheit der Kronprinz ist gestern Morgens mit der ^sacht der Königin Victoria in Antwerpen angekom- men Um 10 Uhr reiste er mit der Eisenbahn nach Ostende, in Meirelbeke kam ihm König Leopold ent gegen, und um Mittag trafen Beide in Ostende ein, wo ein Frühstück eingenommen wurde, zu welchem der ungarische Ministerpräsident Koloman v. Tisza zugezogen wurde. Um 4 Uhr reiste der Kronprinz mit seinem Ordonnanzoffizier v. Nyvenheim über Brüssel und Luxemburg nach Deutschland ab. Kurz nach Mittag traf Se. kaijerl. und königl. Hoheit heule m Constanz ein, wurde vom Großherzoge und der Großherzogin am Bahnhose empfangen und von Denselben alsbald nach dem Hafen und von da auf einem Exlradampf- boote nach Mainau geleitet. — Der Austausch der Ratificatiousurkunden zu der deutsch-italienischen Literarconventlon vom 20. Juni d. I. hat gestern hierselbst stattgefunden. Die Convention tritt 3 Monate nach dem Austausche in Kraft. — Ein Privattelegramm aus Kiel vom gestrigen Tage hon bemerkt, und in den elegantesten beigewohnt hatten, unternahmen AUerhöchstdieselben eien Platze vor dem königl. PalluL emeu Ruudgaug über den Festplatz, Sich in leut- ta»«r»>«-u»no»Nnt« »u»77itrr»r LrandAtettee, OowrnissionLr dv» Dr«»dn«r donrvat»; LuadoeU >«rlt» Vi»a >»««l 8r««I»a ». » : kr»U-N.lp«tx «. U. - >»rit»: /-«vat»d«ndci»»t, 5r»m»o: A Hcätotte, 8r»«I«u: L HtanAex » Laöaik-,' kr»»kkurt » N r L önebllkodluoß; 0«Ut»: S»»»ov7: 0. Lcäüs-le»', k»rt» 5«rU» rr»»k7iu1 »- H- »t»tt^»N: Oo.» LLwkllrx: Ad. II« r »22» x e d « r r Tüllial LrpeditivQ ds» Dresdner ^ournsl», Dr«dso, T^in8er»ir»»s Ko LV. Republik genehmigt. Letztere Meldung nimmt sich übrigens wie ein schlechter Spaß aus und erinnert an den Ausruf jenes SachsenhäuserS im tollen Jahre 1848: „Wir wollen eine Republik mit dem ver storbenen Großherzog an der Spitz!" Gleich zeitig trifft auS Mozambique die Nachricht von einer schweren Bedrohung der portugiesischen Herr schaft ein. Da- betreffende Telegramm lautet: Am Zambesi hat eine allgemeine Erhebung der Ein geborenen stattgefunden; eine portugiesische Streit macht wurde angegriffen und gänzlich aufgerieben. E» wurden Verstärkungen aus Europa verlangt. Mr. O'Neill, der britische Viceconsul, wird vermißt. Als zuletzt von ihm gehört wurde, befand er sich auf der Rückreise von Blantyre. Diese Meldungen scheinen aanz danach angethan, jene fernen Landstriche m den Vordergrund des poli tischen Tagesinteresses zu rücken. Die Proclamirung einer Boerenrepublik in Zululand, und noch dazu unter dem Protectorate des den Engländern so auf sässigen TranSvaalstaateS, giebt dem Beobachter des feit Jahren zwischen dem Lngländerthume und den Afrikandern schwebenden Concurrenzstreites Vielerlei zu denken. Dazu tritt nun noch eine am Mozambique gegen die Portugiesen ausgebrochene allgemeine Schilderhebung, die von ernstester Bedeutung sein muß, da von den portugiesischen Colonialbehörden dringende Gesuche um Verstärkung nach Europa ergangen sind. Für die politische Geschichte Südafrikas eröffnen sich augenscheinlich ganz neue Blätter, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß auch Deutschland berufen fein wird, bei ihrer Beschreibung mitzuwirken. Die Proclamation der neuen Boerenrepublik Zulu land bedeutet zunächst eine Befreiung der Boerenstaaten von der englisch-portugiesischen Küstenherrichaft und einen eigenen Weg der anti-englisch gesinnten Boeren- republiken zur See. Die Folgen dieser wichtigen Er eignisse lassen sich noch nicht einmal annähernd ab- ehen. Als den deutschen Colonialbestrebungen ehr günstig dürfen wir sie aber wohl schon jetzt be- eichnen, und man erinnert sich unwillkürlich der freund- chaftlichen, zwischen den Vertretern des Transvaal- ande» und Deutschland dieses Frühjahr in Berlin angeknüpften Beziehungen. Diese wichtigen Vorgänge in Südafrika finden in einem Augenblicke Statt, wo man deutscherseits die Regelung der Longofrage d. h. die Regelung des deutschen Antheils an der Aus nutzung Afrikas für den Handel durch eine specielle Congoconserenz herbeizuführen sucht. „Man wird es daher nicht für einen Zufall anjehen können", schreibt die „Bohemia", „daß, gewissermaßen als Vorspiel zu dieser Conferenz, deutscherseits durch eine neue Besitz ergreifung an der Westküste Afrikas eine „vollendete Thatsache" geschaffen wird. Man wird es hinterdrein auch nicht als einen blosen Zufall ansehen können, daß vor nicht langer Zeit eine Deputation der Boeren in Berlin erschienen und daß daselbst die freundschaft lichsten Versicherungen zwischen den Vertretern Deutschlands und jenen des Transvaallandes ausge- tauscht worden sind. Nun kommt noch die Nachricht hinzu, daß in demselben Augenblicke, wo die deutsche Flagge an der westafrikanischen Küste in Cameruns ausgehißt worden, im Zululande eine Be wegung entstanden ist, welche die Bildung einer Re publik der Boeren zur Folge und zum Zwecke gehabt hat, das Zululand unter das Protectorat dieser Re publik zu stellen. Daß in dem Augenblicke, wo sich Deutschland anschickt, festen Fuß an der südlichsten Westküste Afrikas zu fassen, eine Erweiterung der Machtsphäre der mit Deutschland befreundeten Boeren den deutschen Interessen nur willkommen jein kann, liegt auf der Hand. Gelangt das Zululand unter das Protectorat der befreundeten Boeren, so ist damit zu gleich ein indirecter Schutz für die deutschen Erwer- »ugust 1884 isen 515,50; «Lommaudit .50; Dar»- tdner Baal burg-Mlawla 0; «i-rdwrstd. «; Gall»»«! L 141,185; lmon St--Pr. rr «owrvtt« Nente »5,75; Goldanl. 1871/78« Snl. v. 1888 Gotthard- al. 104,00;
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