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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 05.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193211052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19321105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19321105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-05
- Monat1932-11
- Jahr1932
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M« - . traten ohstoff Mithin amin« c>nzen. rreicht >eure- Uichez usam- oölljg .'weih. azug- lt sich Mo. Die rden. ' mit crvor. l auch rst m ibohne wohl. Nähr. Die Wett in Zeitungsausschnitte« In Hamburgs Welt-Wirtschafts-Archiv Unter den vielen interessanten Einrichtungen, die Hamburg als größte deutsche Export, und J»portstadt besitzt, kann wohl das „Welt-Wirt- schafts^rchiv" mit an erster Stelle genannt »erden. Diese Spezialsammlung steht, da sie ter gesamten Oeffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, führend vor allen anderen ausländischen Instituten, di« nur entweder Fachgelehrten oder Staatsbeamten zur Einsicht offen stehen. DaS Hamburger Archiv wird von 80 Prozent Kaufleuten und nur von etwa 8 Prozent reinen Ltfsenschaftlern in Anspruch genommen. Fast Svtz KOV Besucher haben im letzten Jahr in diesem Hause gearbeitet. Gegründet wurde das Haus im Jahre 1008, vü zwar vom Hamburger Staat, der sich eine -rohe koloniale Auskunftsstelle für Lehrer, veamte und Kaufleute, die in den deutschen Ko lonien angesiedelt werden sollten, schaffte. Nach trm Verlust aller Kolonien wurde das Archiv zu einem allgemeinen „Detektiv des Handels" umgebaut. Die Aufgaben waren zunächst, die wirtschaftlichen und politischen Zustände und Vorgänge in aller Welt zu beobachten, die Un terlagen hierzu in seinen Archiven und seiper vibltochek zu sammeln und übersichtlich zu ord- «u. Der Extrakt wurde für die Oeffentlichkeit uutzbar gemacht. Das Ziel dieser Sammlung ist also ein umsassendes Tagebuch der Weltwirt schaft und Weltpolitik zu führen, in dem jeder di« für ihn wichtigen Tatsachen schnell nach schlagen oder die ihn interessierenden Kapitel gründlich studieren kann. DaS Archiv zerfällt in drei große Abteilun gen, und zwar: Adreßbücher, Waren und Länder. Diese drei Abteilungen sind gewissermaßen die Grundpfeiler, auf die sich der Inhalt aller Sammlungen konzentriert. Diesen untergeord net sind neun Abteilungen. Zunächst die all gemeine und internationale Abteilung mit Jahr büchern, Statistiken, Staatsfinanzwesen, Land- mch Forstwirtschaft, Handel, Technik, Verkehr, Bank- und Börsenwescn, Arbeiter- und Frauen bewegung, Religion, Kolonialwesen, Wehrorga- nisationen u. a. Die zweite Gruppe ist die Län derabteilung, die sämtliche Staaten her Welt beherbergt, und zwar auch hier — man findet im ganzen Hause jede Frage zweimal beantwortet und jedes Thema zweimal archivmäßig geord net — die Gruppen ans der ersten Abteilung Die dritte Gruppe heißt Rohstoffe und Waren. Zunächst findet man alle Nachschlagebücher und dann sämtliche aus der Erde vorkommende und erhältliche Stoffe. Vom Alkohol Uber Faser stoffe, Magnesium, Sago bis zu den Zündhöl zern. Die folgenden Gruppen enthalten alle Adreßbücher und Börsenhandbücher der Welt, Wörterbücher für alle gangbaren Sprachen. Fachwörterbücher und endlich Biographien. Eine Sonderabteilung ist der Presse gewidmet, und zwar sind alle großen Zeitungen und Zeit schriften der Welt hier zu finden. Mit einem der wissenschaftlichen Leiter gehe ich durch das Haus. Ueberall der gleiche große Betrieb. 1000 Besucher pro Tag ist für ein Archiv keine Klei nigkeit und außerdem werde- es täglich mehr. da Hamburgs Arbeitslose das Archiv vielfach als Lesehalle benutzen. Der Senat ist sehr groß zügig. Es wird kein Eintrittsgeld erhoben: lediglich eine Gebühr von 5 Pfg. für Garderobe. Nach Vorzeigung einer amtlichen Legitimation erhält man eine Lesekarte. Dann erst öffnen sich die Türen der Archive und Lesesäle, die im ersten Stock untergebracht sind. In einem gro ßen, Hellen Raum sitzen fast 200 Personen und lesen Zeitungen aus aller Welt. Hier kann man sich lausend orientieren. Genügt das Material nicht, das in den Zeitschriften zu finden ist, so wird der spezielle Wunsch schriftlich niedergelegt. Fünf Minuten später hat man die gewünschte Literatur. Diese Sammelmappen ruhen in gro ßen Pappkästen in den beiden oberen Stock werken. Jeder Karton hat sein« laufende Num- mer und außerdem ein Stichwort, daS seinen Inhalt verkündet. Die Archivbeamten stellen auf Grund der Karte sofort fest, wo die betreffende Mappe liegt und lassen sie mittels eines Fahr stuhls in den Leseraum gelangen. Interessant ist die Zusammenstellung des Materials. Das Archiv erhält täglich 4000 Zei- tungen und Zeitschriften und zwar je zwei Exemplare, die fast vollständig zerschnitten und evtl, übersetzt werden. Der Inhalt wandert in das Archiv und bildet das Lebensbild in Zei tungsausschnitten. Tie „Zerleger" und „Ueber- setzer" sind Frauen, da sich herausgestellt hat, daß eine Frau diese fast mechanische Arbeit weit gewissenhafter als ein Mann tätigt. Die Aus schnitte werden nach 500 Gesichtspunkten ein geteilt, ehe sie in die erste große Abteilung gelangen. 380 000 wertvolle Ausschnitte sam melte man in einem Jahr. Außerdem senden alle großen Firmen der Welt lausend ihre Geschäftsberichte, ihr Werbe- und Aufklärungsmaterial nach Hamburg, wo es im Firmcnarchiv nieder- gclcgt wird. Mit sechs wissenschaftlich geschulten Leitern unö 54 Beamten wird diese Arbeit geschasst. Wenn man bedenkt, daß Anfragen aus dem ganze» Reich, von Behörden, von Aemtern, von Han delskammern, Schulen, Zeitungsverlagen und Instituten saft täglich eintresfen, so kann man sich errechnen, daß alle Helfer fast dauernd in Arbeit sind. Tas Wesentlichste dieses Archives ist, daß es ständig aus dem laufenden bleibt, um wirk lich stets und sofort die gewünschte Auskunft geben zu können. Und vor allem ist der Wert der, daß man hier über eine Materie 1000 An sichten mitunter findet, während ein Fachbuch nur eine Ansicht vertritt. Ter Besucher wird sich also gründlichst orientieren können, ohne ein. seitig zu werden. Was für Fragen werden gestellt? Zunächst sind es vor allem Konsulate, die über Wirt schaftsbeziehungen unterrichtet werden wollen. Rann Dänemark z. B. Rohöl billiger in Nord amerika oder in Panama kanscn? Bestehen Mög lichkeiten, daß Dänemark statt Geld Gegenwerte anbieten kann? Eine deutsche Firma hat eine Dockanlage von Europa nach Südamerika zu bringen. Sic informiert sich, wie stark das Dock verankert sein muß, um den behördlichen Be stimmungen zu entsprechen. Außerdem will sie eine genaue Fahrtroute wissen, um Untiefen zu vermeiden und später am La Plata günstig ein- zutresfen, um die Strömung auszunutzen. Eine andere Firma sucht Erzeuger von Ofenruß. Eine Universität will unterrichtet werden, welche Ein. nahmen Portugal aus seinem Tabakmonopol entnimmt. Mein Begleiter weiß die sonderbarsten Wünsche zu berichten, die merkwürdigerweise mit Rnhe durchdacht stets ihren logischen Sinn haben. Um alle diese Fragen zu beantworten muß — außer der Bücherei und dem Archiv — ein glänzend eingcarbeitetcr Bcamtenapparat zur Verfügung stehen. Tie Ressortleiter sind Nationalökonomen, vielfach haben sie eine jähre- lange Praxis im Ausland hinter sich und stehen außerdem mit allen Bibliotheken und wissen, schaftlichen Stationen der gesamten Welt im regen Gedanken- und Materialanstausch. Di: rege Arbeit des deutschen Exporteurs findet hier in der Welt der Zeitungsausschnitte ihren besten Niederschlag. Tausende arbeiten für das Welt Wirtschafts-Archiv, um unzähligen tausenden mit ihrer Erfahrung hilfreich zur Seite zu stehen. So arbeitet das Hamburger Archiv und es ist durchaus kein Wunder, daß der Welt bestes Handelslexikon in Hamburg sein Domizil hat. Hamburgs Arbeitswille tst gerade zu prädistiniert, um den Lebensboden für diese Sammlung zu geben. Peter Prätorius. Phot B Glöckner, Iresde» „Der Prinzenraub" — Erzgebirgische Holzschnitzerei Pho«. Ultrich, Das Städtchen Gottleuba im Osterzgebirge UM Ltr LMMr ÜLr LaubeLverücherunsSanLalt LaMs.
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