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Dresdner Journal : 25.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188410255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18841025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18841025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-25
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Journal : 25.10.1884
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Der Oberstlandmarschall erwiderte auf diese An» spvche zuerst in deutscher Sprache: E» fehlen m«r die Worte. »m den Gefühlen de» ousrich tiellc«, innigsten und herzlichsten Danke» Ausdruck zu geben, welche mich ermllen bei den freundlichen Worten Er. Eminenz, bei der allieilide» mich tief erfreuenden Zustimmung, welche dieselben in diesem Hause gesunden haben Wenn ich dafür meinen Dank aurspreche so halte ich mich zugleich verpflichtet, daran denDanl dasür zu knüpjen,dasi da»hohe Hau» in allen seinen Thei len ohne Unterschied mir d « Erfüllung der mir gestellten Aufgabe in so freundlicher Weise stet» erleichtert hat. Die Verhandlungen, welche nun hinter un» liegen waren häufig lebhaft, mitunter aufgeregt , sic Haden aber nie jene Grenzen überschritten, welche der parlamentarische Anstand vorschreibt und Jeder, der den selben getotgt ist. wird dem hosten Haufe da» Zeugniß nu»- stelleu, daß r» al- Muster der Würde einer jeden parlamen tarischen Versammlung zu dienen geeignet ist. Die Würde de» hohen Hause», welche stei» gewahrt wurde, ist eben die Folge besten, daß in allen Mitgliedern de» hoben Hause» die treue und feste eigene Ueberzeugung sich paart mit der Anerkennung der ehrlichen Meinung der Gegner In tschechischer Sprache fortsahrend, sagte der Oberstlandmarschall: Meine Herren! Er sei mir gestattet, für die allseitige freundliche Änerlennuug meiner Thätigkeil den herzlichsten Dank auSzusprechen. Der hohe Landtag kann aus feine Thalig- keit in dieser Session mit voller Befriedigung zurückblicken und unser geliebte» Land wird gewiß anerkennen die Opserwilligkeit, die Gewtssenhasligkeit und den Ernst der Bestrebungen, welche un» Alle ersüllt haben, um unserer Ausgabe Genüge zu leisten. Die Erfolge dieser Session sind im vergleiche mit der Zeit, welche unserer parlamentarischen Tbätigkeit gegönnt war, be deutend sowohl ln geistiger Beziehung, al» auch in materieller Hinsicht, indem der Landtag in liberalster Weise jene Beitrage bewilligt hat, welche sür die Entwickelung unter» vaterlande» al» nothwendig anerkannt wurden Eil ist wahr, daß die An zahl der Vorlagen eine so große war, daß sie nicht in-gesammt erledigt werden tonnten Allein wir können trotzdem mit Be friedigung aus unsere Thätigkeil zurückblicken. Wen» auch un geachtet de» angestrengtesten Eisers aller Lommissionen, unbe achtet der anstrengenden Sitzungen, die wir fast täglich gehalten haben, und trotz der Opserwilligkeit aller Mit glieder diese» hohen Hause» noch einige Vorlagen uner ledigt blieben, so können wir un» der Zuversicht hin geben, daß e» in der nächsten Session möglich sein wird, dieselben zu erledigen; denn der Landtag hat in dieser Session zweckmässige Acnderungen der Geschäftsord nung beschloßen, durch welche die Arbeiten de» Landtag» für die Zukunst erleichtert werden. Möge der Landtag im küns- tigen Jahre zusammcnlreien als treuer Dolmetsch des von ihm vertretenen Volles, als lebendiges Abbild der Uogetheilt- hcit dieses Königreichs Böhmen. (Stürmischer Beifall im Cen- lrum und rechts) Ich fordere Sie auf, daß Sie sich zu Ende dieser Session in dem Wahlspruche vereinige», in welchem die Landtage des Königreichs Böhmen stet» zufammentreten und auscinandergehen: „8Iäv^ Disnr» n krnli!' .Hoch unser Allerguäsigster Kaiser und König!" Nachdem die Bersammlung, welche die Schlußreden stehend angehört hatte, iu diesen Ruf stürmisch 3 Mal etngest'.mmt, erklärte der Oberstlandmarschall den Land tag für geschlossen. — Unter den unerledigten Vor- lagen befindet sich auch die Regierungsvorlage, be treffend die Zusammensetzung und den Wirkungskreis des Landesculturraths für das Königreich Böh men Der Cvmmijsionsbericht hierüber gelangte erst in der heutigen Sitzung zur Vertheilung; die Com- mtfsionsmajorität empfiehlt die Regierungsvorlage mit nur einigen Abänderungen zur Annahme; u. A. wird durch Zusätze zu 2 Paragraphen das Ziel verfolgt, die Möglichkeit der Abstinenz der gewählten Vertreter zu beschränken und die Gelegenheit zu bieten, dem Wunsche der landwirlhfchastlichen Vereine nach einer Vertretung im Landerculturrathe entsprechen zu kön nen; die Minorität der Lommission (die deutsch-nativ» nalen Mitglieder derselben) stellt den Antrag, es sei über diese Regierungsvorlage zur Tagesordnung über- zugehen und die Regierung aufzusordern, dem nächsten Landtage eine neuerliche Vorlage zu machen, in welcher der Trennung des Landesculturraths in 2 nationale Secl onen nach Analogie des Gesetzes vom 8. No- vemb.r >88», giltig für Tirol, Rechnung getragen wud. Dadurch, daß diese Angelegenheit Heuer im Plenum des Landtags nicht mehr zur Vollberathung gelangt ist, wurde deinjelben eine sehr aufregende Debatte erspart; in der nächsten Session kann aber dieser Bericht nach den Bestimmungen der abgeanderten Gefchäftsorduung sof rt bei Beginn der Session zur Berathung gelangen. Buda-Pest, 23. Oktober. (Tel ) In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Adreß- de batte fortgesetzt. Onody vertritt den antisemitischen Standpunkt. DieBer- läng-rnng der Mandatsbaner des Reichstag» habe die Reg e- rung nur aus Partcizwecken in AnS'icht genommen. Redner fpncht sich gegen jegliche Be,chrä»tung der Preßfreiheit aus und schließt mit der Bemerkung, daß nebst der staatlichen Un- abhangigleit auch die Befreiung Ungarns aus der Abhängigkeit von der jüdischen Plulokralie angestrebt werden müsse Er acccplirt den ÄnvreanSzky'schen Adreßentwurs Jgn. Berger plaidirt sür den Entwurf der gemäßigten Opposition Er beanstandet, daß die Adresse der Majorität bloß «ine abgeblaßte Paraphrase der Thronrede sei. keinem ein zigen berechtigten Wunsche Au-druck geb« und nach keiner Rich tung hin Andeutungen darüber enthalte, in welcher Weise die Sicherung unserer staatlichen Existenz und die Beseitigung un serer finanziellen Misöre angestrebt werden könnte Karl Szalay vertritt den von ihm und Emerich Szalay eingereichten Adreßentwurs, welcher nebst der antisemitischen Tendenz auch da» Programm der äußersten Linken betont Agram, 23. Lctober. (Tel.) Die heutige Sitzung des kroatischen Landtags dauerte 3 Minuten. Der Borraum und die Corridore des LandtagSgebäudeS waren durch Gendarmen besetzt. Ter Präsident er öffnet die Sitzung und fordert den Schriftführer auf, das Protokoll zu verlesen. Barcic (aufspringend): Namens der Rechtspartei fordere ich den Präsidenten auf» seine abscheuliche Berleumdung zu widerrufen. Präsident: Sie haben nicht das Wort. Die Starce- vicianer rusen im Chorus: Reden lassen! (Rufe rechts: Protokoll verlesen!) Der Präsident läutet wiederholt und lvcndet sich nochmals an den Schriftführer. Nun fpringen alle Starcevicianer auf und schreien gesticu- lirend: Widerrufen! Widerrufen! David Starcevic: Wir lassen uns nicht schänden! Unter fortwährendem Lärm beantragt der Präsident auch noch die Aus schließung der Abgg. Anton und David Starcevic und Jvandija und hebt die Sitzung auf. Die Starcevi cianer harren aus ihren Bänken aus, bis der Quästor kommt und die Aufhebung der Sitzung bestätigt. Der Cntwurf der verschärften Hausordnung wurde heute im Club der Nationalpartei unterfertigt. Der Antrag wird niorgen im Landtage eingebracht, und wird in derselben Sitzung die Adreßdebatte beginnen. Damit die Starcevicianer die Abhaltung der Sitzung nicht wieder verhindern können, wird den 15auSzuschließen- den Abgeordneten der Lintritt in das HauS verwehrt werden. — Beim Banns fanden in den letzten Tagen wüderholt Conferenzen wegen Acnderungen des PreßqesctzeS Statt. An denselben nahmen Theil die beiden Präsidenten der Obergerichte, die Sections- chefs für Inneres und Justiz, der Leiter der Ober staatsanwalt, der Landtagspräsident und einige Abge ordnete. Die Regierung hatte einen Gesetzentwurf vorgelegt, welcher dem cislerthailischen nachgebildet ist und die zeilwiilige Suspendirung der Jury zuläßt. Die Vorlage wurde jedoch dahin amendlrt, daß dle Jury eimach für 3 Jabre aufgehoben wird. Die diesbezügliche Vorlage wird sofort zur vorläufigen Ge nehmigung dem Kaiser unterbreitet und soll unmittel bar nach der Adreßdebatte im Landtage eingebracht und gleich darauf verhandelt werden. Paris, 23. Lctober. (Tel.) Ter Lonseilspräsideut Ferry, der Kriegeministec Campenon und der Marine minister Peyron werden morgen in der Tonkincom mission erscheinen. Wie es heißt, würde der Kriegs minister die Ermächtigung nachsnchen, schon jetzt eine gewisse Anzahl Bataillone in der durch das Gesetz über die Organisation der Colonialarmee vorgesehenen Weise zu bilden. Der Conjeilspräsidcut hat sich damit ein verstanden erklärt, daß die vollständigen Protokolle der frühem Tonkincomuüssivn der jetzigen als secret mit- getbeilt werden. Ein Bataillon Jäger zu Fuß, welches tu Versailles garnijonirt, hat Befehl erhalten, sich zum Abmarsch nach Tonkin bereit zu halten. — Die „Agence Havas" meint, es sei möglich, deß eine Macht die Initiative zu einer Mediation zwischen Frankreich und China ergreifen werde, doch stehe noch Nichts darüber fest — Privatmeldungen ans Madagaskar vom I. d Mts sagen, der Admiral Miot sri mit mehreren souveränen Häuptlingen der Insel in Verbindung ge treten, die geneigt seien, oen Franzosen Beistand zu leisten. Von etwa 300 Howae sei em französischer Posten bei Mondnadifou in der Bm von Passandowa überfallen worden; man habe die Howas aber m.t er heblichen Verlusten zurückgeMagen. Brüssel, 23. Oktober. (Tel) Die Bürger meister des Compromisses der Gemeinden traten heute bei dem hiesigen Bürgermeister zu einer Berathung zusammen und beschlossen, ihren Communalräthen den Antrag auf Votirung einer Resolution zu Gunsten der Abschaffung des Schulgesetzes vorzulegen, nachdem die jüngst stattgehabten Communalwahlen ergeben ha teu, daß das Land das Schulgesetz nicht gutheiße und nicht wolle. Mad ib, 23. Lctober. (Tel.) Der Gouver neur von Cuba hat seine Entlassung gegeben Das Gerücht von dein Erscheinen von Flibustiern wird dcmentirt. Lt. Petersburg, 2l. October. Ein Telegramm der „Köln. Ztg." meldet. Vorgestern wurde hier ein Mitglied der nihilistischen Partei. auf welche- die Polizei längst gefahndet, namens Lopatin verhaftet; in seiner Wohnung wurden Waffen und Dynamit ge funden. — Aus Baku wird gemeldet, daß der dort im Gefängnisse sitzende Midshipman der KaSpiflotte, Baron Rehdlnder, der unter einer hier unbekannten Anklage virhastet wurde, durch den Schornstein auS- zubrechen versucht habe, aber auf dem Dache von der Schildmache bemerkt und durch 2 Schüsse tödtlich ver wundet worden sei. Kairo, 23. October. (Tel.) Der Lord North- brook beabsichtigt am Freitag Abends an Bord de» Aviso „Jr>S" nach Marseille abzugehen Derselbe wird in Paris einige Zeit venveilen, um mit deui Eonseilspräsidenten Ferry zu conferiren. Washington, 23. October. (Tel.) Die inter nationale Meridionconferenz ist gestern vor läufig vertagt worden und wird später von dem Prä sidenten zur Verifikation der Protokolle einberufen werden. Die definitive Vertagung findet in der näch sten Woche Statt. Dresdner Dachrichten vom 24. Oktober. AuS dem Polizeiberichte. Während der Nacht zum Donnerstag war in Neustadt eine Marktkiste er brochen und zum Tdeil ihres, aus seidenen Tüchern und dergleichen bestehenden Inhaltes beraubt worden. Gestern beretts gelang es, den Dieb, einen schon mehrfach bestraften Arbeiter, zu ermitteln und sestzu- nehmen. Derselbe ist jedenfalls identisch mit einem seit längerer Zeit gesuchten Marktdiebe. — In einer neben dem Parquet im Victoriasalon gelegenen, zu Aufbewahrung von Kleidungsstücken bestimmten Kammer entstand gestern Abends gegen H10 Uhr, wahrscheinlich durch unvorsichtiges Weg- legeu einer brennenden Cigarre, ein unbedeutende«, sofort wieder gelöscht« Feuer. Als davon Kunde unter das anwesende Publicum drang, stürzten viele Leute über Stühle und Tische nach der Thür, sie be ruhigten sich jedoch, da sofort einer der diensthabenden Gendarmen von der Mitte des Saales ans über den Vorfall Aufklärung gab. — Aus dem Stalle eines Hotels der innern Stadt wurde gestern Abends von einem unbekannten, etwa 35 Jahre alten Manne ein Pferdegeschirr von schwarzem Leder mit kleinem Kum met und neusilbernem Beschlage, im Werthe von 200 M, gestohlen. (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik und volkswirthschaft. 0. Dre-vm, 24 Oktober. Unierm 27 September d I. wurde laut Bekanntmachu"g de» lönigl. sächfijchcn Ministerium» de» Innern der i. österreichischen allgemeinen Unsall- versicherung-grjellschast in Wien, wc'che über ein voll eingechhllt» Grundkapital von » Million Fl ö W veriügt, die Eoncession zur Au-übung ihre» Einzelunsollversicherung» geschähe» im Königreiche Sachsen ertheilt Bei dieser Gcsell- schasl hallen Ende t8»-3 bereit» »07« Personen mit einer Ver- sicherungesumme von inSgesamml >»>».348 42! Fl. ö W Ein,el Versicherung d. h Versicherung gegen alle irgend möglichen körperlichen Unfälle (innerhalb und außerhalb de» Berus, »j — genommen uud wurden bis zu diesem Zeitpunkte etwa l40" Schäden mit gegen l 18 ovo Fl Entschädigung sämmtlich aus gütlichem Wege rcgulirt Die Gesellschaft schließt, was bei anderen Gesellschaften nicht überall der Fall ist auch alle sogenannten Kreuzverrenkungen, Mu»kelz,rrungen und Ler- hedungen in die Versicherungen ein, ferner Unfälle, welche sich bei Fahrten aus Beloripeden, aus BergnügungSbooten oder Gondeln, oder ähnlichen ungewöhnlichen Tronsporlmttttln, oder beim Boden ereignen Weiter kennt die Gesellschaft jene Be stimmung anderer Gesellschaften nicht, wonach die Versicherung ungiltrg ist wenn sich der Versicherte einen Unsall durch Richt deachlung der sür den Schutz von Leben und Gesundhrii be stehenden -ssentlichen und privaten Warmugen zuzieht Re- greßansprüche de- Versicherten an dritte, den Unsall etwa ver schuldende Personen gehen an die Gesellschaft nicht über Noch ist heivorzuhebrn, daß eine Versicherung bei der genannten Gesellschaft zu Land und zu Wasser innerhalb der Grenzen Europa» gegen alle Unfälle gilt; daß seiner Erstickungstod, Vergistuug durch Verwundungen al» entschudipungopfkchliger Unsall betrachtet wird, daß Weiler in Jnv^UruätasäUen nicht eine Rente au» dem versicherten Capilale, sondern diese» selbst zur Auszahlung gelangt. Die Prämien sür eine derartige Einzelveisicherung sind äußerst niedrig bemessen, so daß z. U. sür je t'iv >0 M. aus den Tode»- und JnvaliditälSsall bei mehrjähriger Beisicherungsnahme nur etwa U> M aus da» Jahr zu zahlen sind. Schließlich sei bemerkt, daß die Gesell schaft hier zu Lande Policen in deutscher ReichSwährung auS- stelll und Schäden in gleicher Währung auSzahlt * Im Druck und Verlage von Johanne» Päßler in Dre» den erschien soeben der 9. Jahrgaikg des illustrirlen land- wirthschastlichen Bereinskalender» sür das Königreich Sachsen und die thüringischen Staaten aus das Jahr >88ü, herauKgegeben vom Generajsecretär de» Landesculturraths, Oekonomierath v Langsdorfs. Der wieder sehr reichhaltig aus gestattete und sür Landwirthe beinahe unentbehrliche Kaiender ist sür dv Ps durch G. Schönseld'S Verlagsbuchhandlung in Dresden zu beziehen. (Fortsetzung in der Beilage.) Für den direkten Güterverkehr zwischen sächsischen Stationen einerseits und der neu eröffneten Station Frankfurt a/M. (H. L. B) andererseits werden im Säch- sisch-Südwestdeutschen Verbände dieselben Frachtsätze angewcndet, welche sür die Station Franksurt a^M --- Ostbahnhos der Hessischen LndwigSbohn bestehen. Dresden, am 23. October 1884. Äöuiklichk Generaldirection der sächsischen StaatSeisenbahueu »-.üb als geschästssühreude Lerwaltuug. Nr. 2,-87». ; Bekanntmachung. ! Am 27. Oktober wird in Bereinigung mit der Postagentur in Llrasigräbchen eine TtlegraphenbelriebSsteüe mit beschränktem Tagesdienst eröffnet werden. Dre-den-Altst., 2l. Oktober 1884. Der Kaiserliche Ober-Postdirector, Geheime Postrath 3382 Zschüschner. VO" LI). kMIH Solko »11XONX Lsson» t k'IXOKK Toftottou-Vosoor .. t 1'1X0 NX ttlXONX Val »I'IXoNL N»i»-kou«lr» t 1'1X0 NX Lomertlgn« tl'IXONX Toilotton-Loolg 11' IX 0 NX 223« (Inter ckisüem binnen erlaube lest mir ciom kock^oekrten I'ublikum eine Dump« r » «w- pleklvn, velelie allen xereedten ^nlortlerun^on entsprießt. Dieselbe lsuvlitet sekr Kell, ist eintaek ru b< kanäsln, mit nur einem Dockt, rorkreitot nickt unan^eoekmo lDtre null ist xänrliod Aeiakrlo». t-Ieiekreiti^ emptokle noek mein ^rns^es von I-ampon und OsuoUtoro 1 n Lekvarr mit Kupfer unä Ues^injl, Uajokßa nnck ovivre poli; einrein« (lestancktkeile ru jecker Dsmpe. Vorrnxlioks» st »io« rill. I rmffwniLlttjtl. l 21. 3273 - HMss il Mlie. ttiMi' Emm Mist. Werst gelegene Punkle handeln), ist eine besondere Maschine nach Art einer Straßenlocomobile gebant, die sich einmal selbst fortbewegt und ferner Betriebs maschine, Lynamoelektromotor und Lichtbogenlampen in sich vereinigt. Zur Erzeugung des elektrischen Lichtes dienen 2 Dynamomaschinen, die von der Dampfmaschine durch Riementransmission getrieben werden; ein angehängter Tender enthält die Lampen, Laterncupfosten Kabel und Refervetheile. Es kann auf diesem Wege also in äußerst kurzer Zeit an be liebiger Stelle ein elektrisches Beleuchtungssystem auf gestellt werden. Jede Einzelheit ist so praktisch ein gerichtet und zeichnet sich durch ihre Einfachheit so aus, daß sie die vollste Bewunderung und Anerken nung verdient. Da die AuSrüstungSwerft selbst keine maschinellen Einrichtungen hat, die durch Dampf be trieben werden, so wurde für den Betrieb der Elektro motoren die Ausstellung von besonderen Betriebs maschinen und einem Kessel erforderlich, die in einem eigens dazu errichteten Gebäuoe untergebracht werden. Das Gebiet der Ausrüstungswerft zerfällt in drei Systeme, zwei für Bogenlicht, das dritte für Glüh licht. Gleichzeitig mit der Anlage für die Werft wird auch die elektrische Beleuchtung sür das Artillerieschulschiff „ Mars" eingerichtet. Es ist das erste Beispiel von elektrischer Schiffsbeleuchtung in unserer Marine, wogegen andere Marinen und nament lich größere DampfschWahrtsgesellschaften dasselbe seit Jahren mit Bortheil anwenden Der „Mars" erhält ' für die Beleuchtung des Oberdecks ausschließlich Bogen licht, welches durch zwei Lampen, die vorn und hinten mittschiffs aufgestellt werden, erzeugt wird; jede Lampe entspricht einer Lichtstärke von 3-00 Normalkerzen, also beide Lampen zusammen 7400 Normalkerzen. Sämmtliche Schiffsräume werden dagegen durch Glüh lichtlampen erleuchtet, deren Zahl 300 ß l2—25 Nor malkerzen beträgt und die von zwei Dynamomaschinen betrieben werden. Da die Schiffskesiel nur für sehr niedrigen Druck gearbeitet werde«, wird die Erbauung eines besondern zur Speisung der Betriebsmaschine erforderlichen Kessels nothwendig. Die Verbrauchszeit einer Glühlichtlampe beträgt 800 Stunden, nach wel cher Zeit die verbrannten Kohlenstübcheu durch neue ersetzt werden müssen. Laut Lontract ist Hr. v. Bre men verpflichtet, die ganze elektrisch? Beleuchtungs anlage am l. Januar 1^85 als betriebsfähig zu über geben, es findet jedoch schon Mitte November eine Brennprobe Statt. * Der Preßausschuß für die Antwerpener Aus stellung hat durch seinen Vorsitzenden, Or. Snieder», Bericht über seine bisherigen Bestrebungen erstattet. Den größeren Tagesblättern aller Länder werden Einladungen zugehen; in der Ausstellung wird ein größeres Local als bei früheren Anlässen, z. B. in Amsterdam, den Berichterstattern zur Verfügung gestellt werden. Die Stadtverwaltung ihrerseits hat den Ver tretern der Presse einen sehr gastlichen Empfang zu gesagt. Die Betheiligung der deutschen, sowie der französischen Industrie wird eine sehr rege sein; die in Antwerpen ansässigen Deutschen haben eine Bürgschaft von 85 000 Frcs. zusammengebracht, um die Anwerbung eines größern einheitlichen Flächen- raume- für heimischen Handel und Gewerbe, sowie für gebührende Ausstattung zu ermöglichen Die durch die thatkräftrge Mitwirkung des in Deutschland ein gesetzten Localausschüsse emgelaufenrn Anmeldungen sind bereits sehr zahlreich, so daß die deutsche Abthei- lung recht viel verspricht. Die Betheiligung Englands ist verhättnißmäßig weniger rege, wie die des Fest landes. Die „mterraüonale asnkanische Gesellschaft", sowie das „Graphische Institut" in Brüssel bereiten eine ausgedehnte Ausstellung der Erzeugnisse des Longogebletes vor. Ans dem Ausstellungsplatze sind die Arbeiten so weit gediehen, daß mit der Be dachung der eisernen Hallen bereits begonnen werden kann. Die Ausstellung für schöne Künste wird in einem besonders abgeschlossenen Raume untergebracht werden. Im Plantin'schen Museum wird ferner eine Sonderausstellung von Gegenständen der ältern Kunst eingerichtet. * Die Entdeckung von Silberminen in der Umgegend von Silverton, in einer Ausdehnung von 60 Meilen Länge und 30 Meilen Breite an den Grenzen von Südaustralien und Neu-Süd-Wales, hat einige Aufregung hervorgerufen, und Projecte für die Anlegung von Eifenbahnen von Jerowie, Morgan und anderen Punkten in Südaustralien, sowie in Neu- Südwales sind im Gange. 60 Adern sins bereits entdeckt worden, die so reichlich silberhaltig sind, daß in einem Falle 2 Tonnen einen Ertrag von >0000 Unzen reinen Silber- geliefert haben. Silverton, der Mittelpunkt dieses Stlberlandes, in 32° südlicher Breite und 142° östlicher Länge, ist ungefähr 300 Meilen von Adelaide, und noch einmal so weit von Sidney entfernt. Glücksjäger strömen natürlich zu Tausenden dorthin, ungeachtet der großen Reisekosten und der noch größeren Kosten des Lebensunterhalt» in einem bisher unbewohnten Lande, welches, wenn kein Wasser gefunden wird, ihnen schreckliche Leiden in Aussicht stellt In jedem Falle gratulirt sich Süd australien, das lange unter der Handelsstockung ge seufzt hat, zu der plötzlichen Einströmung von Geld und Fremden. Die Ländereien bei Silverton steigen fabelhaft im Preise. Auch werden Silberentdeckungen aus Emmaville in Neu-Süd-Wales gemeldet, wo der geologische Beamte der Regierung, Mr. David, Erz proben untersucht und gefunden hat, daß die Tonne durchschnittlich «192 Unzen Silber und l8 Unzen Gold ergab. Aus Wellington Vale, l2 Meilen von Emma ville, wird gleichfalls das Vorhandensein von Silber erzen berichtet. -s Am 22. d. MtS starb m Berlin der bekannte Illustrator Ludwig Burger. Im Jahre 1825 in Krakau von deutschen Aeltern geboren, lebte er von !839 bis 1842 in Warschau, machte dort seine ersten Versuche in der Lithographie und mit der Radirnadel und siedelte dann nach Berlin über. Hier besuchte er die Kunstakademie und lieferte zugleich, um seine Exi stenz bestreiten zu können, Illustrationen für den Buch handel. Nachdem er kurze Zeit das Atelier des Malers Kolbe besucht hatte, machte er im Winter 185^53 eine Studienreise nach Paris und benutzte die Zeit seine- Aufenthalts dort, um unter Leitung des französischen Maler- Conture zu arbeiten. 1857 begleitete er den Kaiser von Oesterreich auf einer Reise durch Ungarn. Unter seinen zahlreichen Werken sind besonders die Illustrationen zu Fontane's Büchern über die Kriege Preußens 1864 und 1866 zu er wähnen. Seit 1869 wandte sich Burger mit Vorliebe dem dekorativen Gebiete zu. Es entstanden die Male reien im Lefefaal und Stadtverordnetensitzungssaale de- Berliner Rathhauses, in der dortigen Universitäts bibliothek und in verschiedenen Privathäujern.
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