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Dresdner Journal : 09.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188411099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18841109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18841109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-09
- Monat1884-11
- Jahr1884
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- Dresdner Journal : 09.11.1884
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)rster- «, die cn zu vieber anden ng der Berlin cSpe- leilere sligen iircten leiien- iredit- jelben bieten sächj. upten; crkehr. recht wenig »urse, e »e> iori- steuer- Notiz. nl wie strie- iringer gängig esdner schön- r und :et de- lärung atz er Valuta vörjen ;msioS ;ukom- gcsteru ) 2 «sj, Fond- aS an- Bank- matt. iolbrig r 188«. >00,b0 mandlt varm- Boni >ilaw>a dwehd ializie, 48,12 st.-Pr. i ldreri« SS, Lu; oldanl i l 7»er 188» ttvard- >08,25; Ser ¬ on Xäort aa — (Vd«r ltL (v. »<L <L. »tsä«- odof»- »o (L. vro:; Lonntaq, den 9. November. 1884. 4donoe»eut»prel» r 1» ss»n»«» a»»i»«L«n : ^Lbrlleb: .... 18 Knich ^Mrrlicl»; 4 Knck LV kt Unnunorn: 10 KL Ln,—rd»Id äe» <leut»ei>«n lisict»«» tritt kort- und ZtempSlrueaklu? tuL»u. 1n»»r»t«nprel»»r ^ür cts» knum einer jsespulteoen ?«tit»sils 20 kl. lauter „Lingesaneit" äis Lells LV kk. Kei InbeUeo- anä 2iFern»»tr SO Ank»elll»b- Lr»ed»in»n t LA^Uei» mit Aninnbm« 6sr 8onn- anä keiertnA» Abeoüi kur «len fol^suäen DlesdntlIournül Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. ln»«r»teuu»»ui>lue uux^uit»: l.«1xir^: /->. Lranü«tettee, OowwtosiollLr Oe» I)re«iner öournnla; S»wdar, Bsrllu V>«o - l-itpitU B»»»l Br„I»u BraaktNrl ». H Ikaaoen«tein ct ^o-ier,' B«rtm-Vi«ll Namdurx kr»^ r<»iprik Br»nktnrt ». H. Hüarkia: kkuO. B»rliu: DitaOüenliant, Bramen L' <8e/iiotte, Srs,I»n /. LtanAen » Lureau <Dmil A'abakL-,' ^rnnliknrt « H : D ^aeAer'sck« liuelikaoOlung; OörUti: tr ^t/Ä/er; Binnno ver: <7. ?»ri» Berlin - rrenilknrt ». U Stuttgart: Daute <t <7o , Snmdnrg: Aü. Sterner. ll e r » u » 8 « d « r r Tüoiel. krpeOition Oes kreeäoer Journal», lireeOen, /vinser»trn>«>« Ho. 20. Amtlicher Theil. Dresden, 5. November. Se. Majestät der König haben dem Bürgerschuldirector August Brückner in Freiberg da» Ritterkreuz II Classe vom Albrechts orden und dem Zeichenlehrer August Müller daselbst das Albrechtskreuz Allergnädigst zu verleihen geruht. DrrSden, 6. November. Se. Majestät der König haben dem Steuerreceptor Johann Christian Popp in Lausigk das Allgemeine Ehrenzeichen Allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 7. November. Mit Allerhöchster Ge nehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Kauf mann Bernhard Albert Baumgärtel zu Reinholds hain bei Glauchau für die von demselben am 13. August dieses Jahres unter eigner Lebensgefahr be wirkte Rettung eines Menschen vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille nebst der Befugniß zum Tragen der letzter» am weißen Bande verliehen worden. Bekanntmachung. Die Königliche Kreishauptmannschaft als Landes polizeibehörde hat das Inhalts Bekanntmachung vom 26. August dieses Jahres ausgesprochene Verbot der zweiten Auslage der nichtperiovischen Druckschrift: „Die freie Gesellschaft. Eine Abhand lung über Principien und Taktik der kommumstlscheu Anarchisten. Nebst einem polemischen Anhang von Johann Most, 50 Erste Straße, New-Horl. Im Selbstverläge des Verfassers. Druck von Samisch u. Goldmann, 190 William St. N. Z). 1884- auf die in demselben Verlage erschienene dritte Auf lage dieser Druckschrift und auf alle etwa ferner noch folgenden Auflagen derselben Druckschrift auf Grund der tztz 11 und 12 des Relchsgejetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemo kratie vom 21. Oclober 1878 ausgedehnt. Leipzig, am 7. November 1884. Königliche Kreishauptmannschaft. Graf zu Münster. Gläsel. Nichtamtlicher Lyell. Uebersicht: Telegraphische Nachrichten. ZeituugSschau. LageSgeschichte. (Dresden. Berlin Buda-Pest. Paris. Bern. London. Ehristiania. New-Hock.) Ernennungen, Verletzungen rc. »m offentl. Diruür. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtrn. (Lugau.) Unglücksfälle tu der Provinz. Vermischte». Beilage. Statistik und VolkSwirthschaft. Lotterirgewiunliste vom 7. November. Telegraphische Nachrichten. Wien, Freitag, 7. November, Abend». (W. T. B.) Wie der „Polir. Gorr." au» Konstan tinopel gemeldet wird, ist infolge der Inter vention de» Sultan» die der Eiseubahngesellschaft für die Orientdahnen angedrohte Sequestration uuterbliebeu. Der Sultan hat der Pforte den Auftrag ertheilt, mit der Eiseubahngesellschaft von Neuem in Verhandlungen zu treten. Buda-Pest, Freitag, 7. November, Abend». (W.T. B.) In der heutigen Sitzung de» Mariae- Feuilleton. «edigirt von Otto Banck. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 7. November: „D»e Waise von Lowood." Schauspiel m 4 Acten von Eharlotte Birch-Pfeiffer nach dem Roman von Euerer Bell. (Hr. Ludwig Barnay und Frau Jo hanna BuSka als Gaste.) Die das Stück in seinem Vorspiel beginnende und diesen Theil ganz als Hauptperson beherrschende Rolle des Heranwachsenden Mädchens Jane wurde von Frau BuSka m all diesen EinlettungSscenen überraschend gut dargestellt. Die Schauspielerin sprach natürlich, warm, mü vortrefflichen, niemals forclrlen Schatlirungen und war frei von allem belfallsüchtlgen Dcclamrren. Be- sondern Borchert brachte diese richtig empfundene Hal tung bei der Aussprache gegen Blvckhorst, die sonst meisten« zu eiuem dramatischen Schaustück höchst widernatürlich ausgebäumt wird. Wohlgefallen und Beifall des Publicums waren hier ganz am Platze. Im fernern Theile der Rolle (auf dem Landgute des LordS) erschien die Leistung dagegen viel minder gün stig, oft sogar schwach und unlnleressant durch Zer flossenheit. Die schon erwähnte singend monotone Sprechweise, ebenso an Gezwungenheit, wie au den französischen Redelall erinnernd, verstärkt diese» Uu- genugen und zwar um so mehr, da jene Vortrags methode selbst an Stellen deibehalten wird, die den vollen Brustton der Gefühle verlangen. Auch wird jede von Marnerirtheit nicht freie Red« desto leichter undeutlich. Man kann nicht glauben, daß eine solche auSschuffeS der ungarischen Delegation erörterte der Liceadmiral Arbr. DaublrbSky v. Sterneck aus führlich da» Marinebudget und legte den Plan zu einer Organisation der Marine vor, dessen Durchführung auf einen Zeitraum von mehreren Jahren berechnet ist Der Ausschuß stimmte dem Organisationsplane im Prinrip zu und erledigte darauf in der Einzelberathung mehrere Titel drS Budget». Buda-Pest, Sonnabend, 8. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Im Ausschüsse der ungarischen Delegation für die auswärtigen Angelegenbriten sprach sich der Minister des Aeußern Graf Kalnoky über das freundschaftliche Verhältniß zu Deutschland und Ruhland und über die Kalserzusammenkunft in gleicher Weise aus, wie er sich in der öflerretchijchen Delega tion ausgesprochen hat, und bezeichnete auch das Ver hältniß zu Rumänien, Serbien und Montenegro als ein freundschaftliches. Die Frage, ob das Bündniß mit Deutschland bloS ein defensives gegen einen bestimm ten Gegner oder ein für alle Fälle vereinbartes sei, könne er im Interesse der Monarchie nicht beant worten; was das Verhältniß zu Rußland und etwaige Abmachungen betreffs der Balkanhalbinsel angehe, so sei von Verträgen oder Protokollen keine Rede ge wesen, es handle sich nur um die princssnelle Ueber einstimmung. Die Zustände Albaniens bezeichnete der Minister als schlechte; neulich seien häufige Auf lehnungen gegen die Regierungsautorität vorgekommen. Dies seien aber keine Streitfragen, welche gefährliche Folgen nach sich zu ziehen drohen. Beruhigende Stach richten lägen augenblicklich nicht vor. Der Minister wiederholt schließlich die bekannten Erklärungen be treffs der Eisenbahnanschlüsse und der Handelsbezieh ungen zu Griechenland und der Lloydgesellschast. — Der Graf Julius Andrassy sieht sich als damaliger Minister des Auswärtigen zu folgender Aufklärung berechtigt: der formulirte officiell ausgesprochene Wunsch eines Cabinets gegenüber einem andern betreffs Einver leibung eines Vertrages mit Deutschland in die Ge setze beider Staaten erfolgte nicht. Während der Unter handlungen und bei dem Ideenaustausche über eine etwaige Abmachung wurde auch diese Frage zur Sprache gebracht. Andrassy äußerte aber, eine solche Jnartrcu- lirung sei unzweckmäßig, und es wurde darauf unter gemeinsamer Einwilligung diese Idee aufgegeben. Pari», Freitag, 7. November, Abends. (W. T. B.) Bei der fortgesetzten Berathung de» Ge- srtzentwurfs über die Wahlen zum Senat in der heutigen Sitzung des Senat» wurde da» von dem Senator Marvaise beantragte Amendement, wrl- che» die Beseitigung der lebenslänglichen Sena toren verlangt, mit 189 gegen 58 Stimmen ab- gelehnt. Der erste Artikel wurde mit der von dem Senator Le No«l beantragten Abänderung, nach welcher 225 Senatoren durch die Departements und Colonien und 75 Senatoren durch den Senat auf 9 Jahre gewählt werden sollen, mit 132 gegen 120 Stimmen angenommen. Der zweite Artikel, welcher dir Zahl der von jedem einzelnen Departe ment zu wählenden Senatoren sestietzt, und der dritte Artikel, welcher dir Angehörigen früherer französischer Herrscherfamilien für nicvl wählbar erklärt, wurden ebenfalls angenommen. Dir Be rathung soll morgen fortgesetzt werden. Lie Commission für Tonkin bewilligte den von der Negierung beantragten Credit von 17 Millionen KrcS. Im Lause der Berathung äußerten sich dir Minister dahin, daß dir Negierung, falls der Con- flict mit China nicht brigelrgt werden sollte, noch vor dem Abläufe dieses Jahres für die Uuterhal- Gouvernante das Herz des Lords erweckt und besiegt. Hierunter leidet die Möglichkeit der Hauptaction. Jener Lord ist bei seiner Urbersiedelung aus dem Roman in das Drama eine excentrijche, sehr miß lungene Theaterfigur geworden. In den weiten wohn lichen Räumen der Erzählung tonnte er sich al- Cha rakter auch in seinen annehmbaren Selten entwickeln, auf dein schmalen Podium des Dramas, wo er mit der stolzen Reserve flegelhafter Höflichkeit als eine schreckhafte Maskengestalt umherwandelt, hören wir zwar von seinem Geiste reden, sehen aber nichts davon und werden fortwährend von den rauhen Sonderlings launen eines jener Menschen incommodirt, die man nur deshalb so schwach ist, in der anständigen Gesell schaft zu dulden, weil sie zufällig viel Geld und viel Erbrechte haben. Was bei aller Bravheit ihres Rechts gefühls und ihrer verkappten HerzenSnoblesse ihre Manieren eigentlich werth sind, zeigt sich sofort, wenn man letztere auf einen Reitknecht überträgt. Der schlechte Geschmack der talentvollen Frau Birch-Pfeiffer liebte solche verblüffende Gestalten ungemein; sie waren erne Zeit lang im Roman und auf der Buhne Mode und man bediente sich dabei zum Nervenreiz für das Publicum de» desondern Parfüms, daß sie meistens zur ironischen Maltraitirung europäischer Sitte ihre Rohheit und Menfchenverachlung aus Amerika oder Indien mltgebracht hatten. Gegenwärtig sind uns diese romantischen Helden von Mldshlpmantournüre »n der Kunst ein Gräuel, wie wir ihnen denn auch rm Leben Mit mitleidigem Lächeln aus dem Wege gehen. Sre sind verlockend und sogar paffend für Schau spieler, die nur auf die vorherrschend äußerlichen Reize de» VrNuosenthum» au»gehen und gleichsam aus einen tunq der Truppen im 1. Semester 1885 die Be willigung eines Credit» von 40 Millionen KrcS. beantragen werde. W,e der „Tempü" erfährt, würden in der uäch sten Woche im hiesigen Ministerium des Aeußern Verhandlungen stattfinden, um vor der Congo- conferenz in Berlin über dir Grenze der Ter ritorien Frankreichs und der internationalen afri kanischen Gesellschaft im Congobecken eine Ver ständigung herbeizuführen und damit gewisse noch streitige Punkte zu ebnen. Der Oberst Strauch und Arthur Stevens würden die afrikanische Gesell schaft bei diesen Verhandlungen vertreten. In der heutigen Sitzung de» Generalratk» der Seine erklärte der Polizeipräfect auf eine Anfrage in Betreff der Cholera in Paris, seit Mitternacht seien 27 Choleraerkrankungen und 7 CboleratodeSfälle constatirt. Diese im Vergleich zu der Bevölkerungszadl so unendlich kleine Zahl lasse annehmen, daß die Epidemie bald wieder er löschen werde. Der Lcinepräfect äußerte sich da hin, daß die zur Anzeige gebrachten Fälle sich nicht als eine Epidemie im eigentlichen Sinne de» Worte» bezeichnen ließen. London, Freitag, 7. November, Nacht». ^W. T. B.) Zn der heutigen Sitzung de» Unterhauses erklärte der Premier Gladstone, daß die Negierung keinerlei pecuniärc Verpflichtungen in Betreff Aegyptens ohne die Genehmigung de» Parlament» eingehen werde. — Von dem Lecrelär im Schatz amte, Courtney, wurden die während der letzten, mit dem 31. März d. I». abgelaufenen 6 Jahre erwachsenen Kosten England» in Aegypten auf 4k Millionen Psd. Sterl, angegeben. — Der Unterstaatssecretär des Auswärtigen, Lord Fitz maurice, erklärte, in der Einladung zur Conferenz in Berlin sei als erster Gegenstand der Verhand lungen die Handelsfreiheit im Congobccken bezeich net; der Mündungen des Niger sei hierbei keine Erwähnung geschehen; zweiter Gegenstand sei die Anwendung der vom Wiener Congresse für die Donau angenommenen Grundsätze, betreffend die freie Schifffahrt auf internationalen Strömen, aus den Congo und de» Niger. Die Krage de» Handels im Nigcrdeckcn sei mithin nicht in die Vcrbandlungsgcgenstände einbegriffeu. Im weitern Verlaufe theilte der Lord Kitzmaurice mit, daß das zu der Ambasbay gehörige Gebiet jüngst unter die Autorität Englands gebracht worden sei. DaS Unterhaus nahm sodann die zweite Lesung der Neformbill ohne Abstimmung an. New-Uork, Sonnabend, 8. November, früh. (Tel. d Dresdn.Journ.) Cleveland erhielt gestern zahl reiche BrglückwünschungSlelegramme und soll ge äußert haben, jetzt glaube er, daß er gewählt sei; nur die größte Fälschung könne seine Wahl noch verhindern. Trotzdem geben dlk 'Republikaner noch nicht alle Hoffnung auf. Das demokratische und bas republikanische Comitö veröffentlichen Adressen, in welchem sie erklären, daß sie aus genaue Zählung der Wahlstlmmen halten werben; es sind bereits Anwälte ernannt, um »hrr Interessen zu wahren. New-Aork, Soniiabrnd 8. November, Nach mittags. i.Tel. d. Dresdn. Journ.) Auch nach den neuesten, »m Laufe der vorigen Nacht eingegangenru Wahlbrrichten erhielt Cleveland im Staate New- Uork etwa 1000 Stimme» Majorität; derselbe »st nunmehr als gewählt za betrachten. Dresden, 8. November. Am 4. November haben in den Vereinigten Staaten von Nordamerika d»e Wahlmänner- Silhouetteneffect losarbeiten. Wer die Kunst tiefer erfaßt, fühlt sehr bald und läßt es Andere fühlen, daß er an dieser Gestalt eigentlich nichts in Händen hat, daß er das episodische Flickwerk me zu etwas Orga nischem umzubllden vermag, ja daß dieses Streben nach einem Ganzen den gemeinen theatralischen Effect — worauf solche Figur als letzte Rettung allein an gewiesen ist —, sehr abschwächt, dagegen aber die dra- matijche Abnöthlgung einer vollen Ueberzeuguug für die Lebensfähigkeit und daS geistig Interessante seines Helden dem Publicum schuldig bleiben muß. In dieser Lage besand sich Hr. Bar nah als Rochester. Es ist überflüssig zu sagen, datz er diese Partie, wie jede, mit Geist und großem technischen Können ausrüstete; aber sie leistete ihm nichts, er sah auch m seiner Hal tung und Kleidung gar nicht günstig »n derselben aus; er sand außerdem für die hervorbrechende Liebe und »hr Geständmß ganz und gar Nicht den rechten Ton und »ch mochte zum Besten des Künstlers diese Rolle, sobald sie mchl innerhalb eines Engagements von ihm gespielt werden muß, ein für alle Mal an» seinem Repertoire ausgejchieden wissen. Die beste L lstung des Äbeuds gab Frau Bayer in der Tante Reed. O. B. Freitag, den 7. 'November. Das zweite Sym- pyonleronrerl der königl. Kapelle enthielt als Novität eme Symphonie von Bollo Graf v. Hoch berg. Sie kam hier bereit» vor 2 Jahren rn einem WohlthätigkeitSconcerte zur Aufführung. Da eine sehr wünschenswerthe Wiederholung mancher neueren sym phonischen Werke von Bedeutung in diesen Symphonie- wählen für die Präsidentenwahl stattgesunden. Durch diese Wahlen wird darüber entschieden, ob die Exekutivgewalt auch noch ferner in den Händen der republikanischen Partei bleiben, oder ob dieselbe den Demokraten, welche gegen 24 Jahre von der Leitung der Umonsregierung ausgeschlossen gewesen sind, wieder anvertraut werden soll. Die Wahl eines Präsidenten und Vicepräsidenten der Vereinigten Staaten erfolgt bekanntlich nicht direkt durch das Volk, sondern letzteres — man nimmt an, daß dies Mal gegen 10 Millionen Wähler abstimmen werden — wählt 401 Electoren (Wahlmänner), welche staatenweije den Präsidenten ernennen. Da die Electoren, wenn auch nicht ver fassungsmäßig, so doch altem Brauche entsprechend, verpflichtet sind, sich für denjenigen Eandidaten aus- zufprechen, auf dessen Namen sie gewählt worden sind, so ist mithin schon am 4. d. darüber entschieden wor den, wer der nächste Präsident sein wird, obgleich die Wahl selbst erst zu Anfang des nächsten Monats statt- findet. Das eigentliche Wahlrejultat ist also noch nicht bekannt. Auch die Wahl des Präsidenten durch die Electoren hat noch nicht stattgefunden; ebenso wissen wir noch nicht mit völliger Bestimmtheit, welchem der beiden in Betracht kominenden Eandidaten, ob Cleve land oder Blaine, die Majorität der Electoren gesichert ist. Die definitiven Resultate sind bis zur Stunde noch nirgends bekannt, aber eine große Wahrscheinlich keit spricht dafür, daß Cleveland die Majorität erlangen wird. Allerdings hat Blume in dem Staate New-Aork eine Majorität von lOOOO Stimmen für sich; aber aus den westlichen Staaten treffen die Wahlrejultate sehr langsam ein. Bezüglich dieser Staaten lägt sich noch gar kein Unheil abgeben, wahrend man mit Sicherheit für Cleveland aus die große Masse der süd- staatlichen Stimmen rechnet; auch bestätigen die e»n- luufenden Telegramme diese Vermuthung. Die großen Städte sind für Cleveland günstiger gestimmt, als das Land. Diese Erscheinung ist sehr erklärlich; die länd liche Bevölkerung sieht m den Demokraten noch immer jene scluveuhallenden, verbrecherischen Südlichen, welche den Bürgerkrieg über das Land gebracht Haven, m den Republikanern dagegen die Parte», welche die Union gerettet, das Staaisschtff durch d»e stürmische Brandung des Krieges »n den sichern Hafen gesteuert hat. Selbst die unerhörten Uuterjchleife de» Schnaps- breuner- und Sternpostlinlenriugs und wie die Diebe reien einer verderbten Verwaltung alle heißen, haben in dem confervativen Farmergedachtmsfe den Strahlen kranz der herrschenden Partei nicht verwischen können. Der Städter dagegen sah e»n neues demokratisches Geschlecht heranwachsen, dem die alte Gehässigkeit des demokratischen Namen» nicht mehr anklebt, und wie der Kranke, der m langer Nacht vergebens nach Schlaf ringt, sich bald auf diese, bald auf jene Seite wirft in der Hoffnung, daß eine Veränderung seiner Lage ihm eine Veränderung semes Zustande» bringe», werde, so sind Amerikas Riesenstädte zum Theil nicht abgeneigt, ein Mal zu versuchen, ob die Demokraten dem gequälten Staate Erlösung von seinem Gebrechen bringen mochten. Vollends, als die Republikaner verwegen genug waren, m Blalne's glänzender und liebenswürdiger Persönlichkeit den Mann der Beutepolitik als Landldaten aufzustelle», während d»e Demokraten den ehrlichen, laltverstandigen Cleveland aus den Schild erhoben, schien es aus gemacht, daß d»e Intelligenz und besonders die deutsche den Republikanern einen Denkzettel geben werde. Die Ehrlichleitsfrage wurde der Angelpunkt des Wahl kampfes, und sie konnte, trotz der lappischen Versuche, in Cleveland's Vergangenheit eine schwache Stunde aufzustöbern, nur für den Mann entschieden werden, denen musterhafte New-Yorker Verwaltung selbst den Argwohn entwaffnete. Die politischen Fragen traten so vor den persönlichen zurück, zumal die Demokraten es nicht wagten, auf dem Felde des Freihandels und concerten — wegen zu beschrankter Zahl derselben — vergebens erhofft wird, erscheint eine Aufnahme jener Symphonie in das Repertoire derselben als besondere Auszeichnung, und giebt derselben auch ein erhöhtes Anrecht, vom künstlerischen Standpunkte aus beurthellt zu werden. Die Symphonie zeigt — wie schon früher bemerkt wurde — etne sehr achlungswerthe Vereinigung von Talent, ernst bemühter musikalischer Ausbildung und liebevollster Ausübung des gewonnenen Könnens. Sie ist durch Anspruchslosigkeit, gefällige Melodit, Fluß, wohlklingende Instrumentation und sehr fleißige Durch arbeitung der Motive wohl geeignet, freundlichste Theil- nahme zu finden. Dennoch bekundet sie nur d»e lobenS- werthen Bestrebungen eines talentvollen Dilettanten, der seine Productionsiraft zu eigner Genugthuung und Freude auch in größeren musikalischen Formen au»- zuüben verflicht, ohne doch diese weder durch Das, was er uns zu sagen vermag, noch durch eigenthümliche Art der Darstellung desselben, mit einem entsprechen den bedeutenden, originalen und geistig vertieften Ge dankeninhalte erfüllen zu können. In fleißiger Durch führung treten der erste und letzte Satz hervor, der sich in seinem etwas trivialen Charakter zum Schlüsse gar zu sehr steigert, in ansprechender Erfindung, Rhyth mik und symphonischer Haltung das Scherzo. Die Symphonie genoß den Vortheil einer vorzüglichen Ausführung unter sorgfältiger Leitung des Hrn. Kapell meisters Schuch. Schumann» D-moIl-Symphonie wurde von «hm zuerst nur im Quartetts atz ohne Skijjlrung werterer Instrumentation nieder. schrieben, und erst 10 Jahre später a beitete er sie n mit vollendendem Zusatz der
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