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Dresdner Journal : 28.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188412281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18841228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18841228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-28
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Journal : 28.12.1884
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LayesgeschichU. provllyialnachrichten. » t t r in » t « ganz im besonnten Strauß'schen Lhatakter gehaltene Musik dieser langen sceNisch vielbewegten Operette i l R > t < t l l 1 bescheerung sür die Zöglinge der Anstalt Statt, wel cher neben einer großen Anzahl von Anverwandten der Zöglinge und Freunden der Anstalt die Herren Präsident dcs evangelisch lutherischen Landercvusisto- > versuchte sie frohen Herzen», den spitzen Giebel ihre» Hauses unter dem Häuseruieer herauszufinden; da» Dresdner Nachrichten vom 27. December. VV. Am 24. d. Mts. Nachmittags um 4 Uhr fand der königl. Blindenanstalt die Weihnachts- Habe er auch mit Gotte» Hilse dutchsiH^n klonen. Er habe sich dabei zwar wittirrholt mit ganzer Kraft den Widerständen entgegenwerfen müssen, aber im festen Gottverlraue» je» er durchgedrungen. Besonder- beglücke ihn aber die Liebe und Anhänglichkeit der Schüler und der Lehrer, die unter seiner Leitung tüchtig gelernt und gearbeitet und sich dadurch zu ge achteten Stellungen rmporgeai beitet hätten. Am Abend« vereinigten sich, dem „Anz." zufolge, Freunde, Eollegen und ehemalige Schüler zu einer besonder» Feier im rothcn Saale de» Gewerbehause». — Die königl. Kreishauptmannschaft hier hat dem Handarbeiter Karl Wilhelm Schäfer hierjelbst für die von ihm am 16. September d. I. mit anerken- nenSwerther Entschlosfenheit und eigener Gefahr be wirkte Rettung eine» 4jährigen Knaben vom Tode des Ertrinkens in der Elbe eine Geldbelohnung be willigt. — Den Armen im Afyl für obdachlose Männer hat am ersten Feiertage ebenfalls der Stern der Liebe geleuchtet: ein schöner WeihnachtSbaum war ihnen angezündet worden, und der Pastor Klemm sprach ihnen in begeisterten Worten von Demjenigen, der die Liebe in die Welt gebracht habe und auch ihnen ein Führer nach dem Himmel jein werde. Aber auch Geschenke wurden den Obdachlosen diese» Jahr geboten, Jeder bekam mehrere Kleidungsstücke, Spelsemarke» und Dreierbrodchen. Der Verein für innere Mission, sowie mehrere hochherzige Damen und Herren hatte» diese Weihnachtsgaben bereitet, in viele» Augen der Be schenkten konnte man Thränen der Dankbarkeit und Rührung sehen, wie viele mochten an die seit langen Jahren verklungenen Freuden ihrer Kindheit eriiineit werden. VV. Der Pächter der königl. Hofapolheke, t>r. Caro, hat soeben für die Jahre 18^5/86 »ine 2. Auf lage seine» Dresdner Almanachs folgen lasfen, die an Ausstattung und Inhalt die vor 2 Jahren erjchie- nene erste beinahe übertriff». Es wird deshalb diesem Kalender nicht allein leicht werden, sich die Gunst jei- ner Freunde zu erhalten, gewiß wird er sich auch viele neue erwerben. Von besonderm Interesse ist in dein neuen Heste eine kleine Erzählung von der Kurfürst»»» Anna, sowie lehrreiche und nützliche Mittheilungen aus Prof. Or. ESinarch's in Kiel „Erste Hilfe bei plötz lichen Unglücksfällen * Do- Medicainentenverzeichmß hat werthvolle Bereicherungen erfahren und macht den Kalender für Apotheker be>onders nutzreich; außerdem enthält der Kalender noch verschiedene zweckmäßige Mittheilungen. Derselbe fei nach Alledem dem Publi cum angelegentlich zur Benutzung empfohlen. — Beim bevorstehenden Jahreswechsel wollen auch wir nicht unt blassen, auf den trefflichen Almanach für 1885/1886 aus der L. C. Meinhold'schen Hof- buchdruckerei aufmerksam zu machen und denselben zum allseitigen Gebrauche bestens zu empfehlen. Uo88v Lntieo und Serpentin das malerisch sehr schön aufgefaßte Relief des Abendmahls. Der Oberbau gliedert sich in 3 Theile, deren mittelster ein stitvolles, auf das Abendmahl hmdeutendes Relief ziert, während an Stelle der Kreuzblume der Kreuzesstamm mit d> m Erlöser sich über dem Wimperg erhebt. Der Christus ist in edelster Auffassung wiedergegeden. Besonders reizvoll sind die mannichsachen Ornamente, mit denen der in schönen Verhältnissen gedachte Altar versehen ist. Die eigentliche Einweihung der Kirche findet erst später Statt; zu diesem Acte wird ein amerikanischer Bischof hierher kommen. — Welche Hochachtung und Liebe sich der Ge- werbeschuldirector Clauß erworben hat, das zeigte sich am Dienstage bei seinem Jubiläum. Daskönigl. Ministerium des Innern, der Stadtrath, die königl. Bezilksschulinspection, der pädagogische Verein, der Erziehungsverelu, der Verein ehemaliger Gewerbejchüler, ein Seminaristensängerchor, auswärtige Gewerbe- und landwirthschaftliche Vereine, die Stadt Berggießhübel, zahlreiche College» Freunde, Bekannte und viele ehe malige Schüler überbrachten oder übersendeten ihre Glüclwünjche unter ehrender Anerkennung der Ver dienste, die sich der rastlos thätige Mann um Verbrei tung von Bildung im Allgemeinen und um das Schulwesen im Besonder» erworben hat. Die 14 Lehrer und die Schüler der Anstalt hatten sich vor bereitet, ihren verdienten Directoc zu ehren. Der größte Schulsaal war sinnig geschmückl und unter rie sigen Fächerpalmen war inmitten einer Pflanzendeco- raiion der Platz für den Jubilar rrservirt. Der älteste College, der schon seit 1850 mit ihm arbeitet, führte den Ueberrajchten ein. Gesang der Schüler und der Lehrer begrüßte ihn; Ansprachen folgten und endlich überreichten die Versammlten die Dore'sche Prachtbibel in kunstvollem Embande als Andenken an diesen Tag. Der Jubilar dankte gerühit, theilte mit, daß seine Schule 1720 von Diakonus kck. Hahn gegründet und 1823 eine höhere Bürgerschule geworden sei. Uuterm 23. December 1850 sei ihm von der königl. Kreis- dlrectio» die Concession zur Weiterführung der An stalt ertheilt worden. Sei seine Jugend eine Zeit bitterer Entbehrungen gewesen, so müsse er seine Lehrer lich es selbst hier unter so viel anderen prächtigen Häusern auSfah; Jetzt gedachte sie der Zeit, da sie al» Kind mit scheuer Bewunderung die Häuser dieser Straße entlang gesehen hatte, die so verschieden von den Straßen und den Häusern waren, in welchen die alte Tante mit ihr Unterkunft suchte. (Fortsetzung folgt., höher wehen, als alle übrigen." — In den „Mo-- kowSkija Wiedomosti" heißte»: „Zur Zeit sind die Franzosen so liebenswürdig, uns wenigsten» darüber zu orienliren, wie viel oder wie wenig Schwierigkeiten em Krieg mit China bereitet; die Asiaten dagegen sind so rücksichtslos, eine „koreanische Frage" in Fluß zu bringen, bevor Rußland sich Bahnverbindung mit seinen Wettmeerprovinzen geschaffen hat. Heute liegen San Francisco, Ueddo, Peking, selbst London und Berlin näher von Korea- Hauptstadt, al- — St. Petersburg, und die paar Tausend Mann Soldaten bei Wladiwostok können schwerlich das Südussurigeblet räumen und durch chinesisches Gebiet nach Korea hinein marjchiren, wie auch das neuerdings in unserer Presse prvpouirt worden ist." als eben jetzt. Sie betrat ihr HauS, hatte in Wahrheit bisher kein Auge dafür gehabt, wie statt D Leipzig, 26. December. Am 1. Januar be- jahre bezeichnen als „Jahre schwerer, harter Arbeit", ginnt der hier begründete Abonnementsverein sür Es seien aber auch Jahre hoher Befriedigung ge- Dienstherrschaften Leipzigs und Umgegend seine wesen; denn was er in Gottes Namen angefangen, Thätigkeit. DaS Unternehmen, auf dem Principe der in ihrer Kinderzeit zu thun gewohnt war, gegenüber der gütigen Pflegerin ihrer Jugend. Der Geistliche ließ sie völlig aussprechen, ehe er sich selbst äußerte. „Mein K»nd," sagte er dann, „Sie lieben Ihren Mann, Sw haben ihm in bewußter Zu neigung Herz und Hand geschenkt, Sie sagen, Ihr Mann sei gütig und freundlich gegen Sie, warum wollen Sie durchaus noch nach Erkenntnissen ringen, welche gegenüber diesen Hauptfactoren sür eine glück- Uche Ehe zu Nebendingen herabsinken müssen." Er hielt einen Augenblick inne. „Ich habe," fuhr er dann fort, „die hier Ruhende im Leben selbst nicht gekannt, und wenn ich hier jetzt davon sprechen wollte, daß mir doch nicht gerade günstige Urthelle über sie be kannt geworden sind, so erschiene mir das wie eine Entheiligung dieser Stätte. Aber glauben Sie mir, meine liebe junge Frau, die glänzenden Talente der Frauen machen nicht immer das Glück ihrer Ehe männer aus, ein Zuviel verdirbt die Lust auch an den besten Dingen dieser Welt, und wenn der schaffende Mann schon unter der Last eine- Zu- viels sich beugen soll, so erträgt er sicher lieber ein zu reichliches Maß von Anspruchslosigkeit und wirthschaftlichem, ruhigem Schaffen bei seinem Weibe, al- ein Zuviel im AnSüben von Künsten und Talen ten, die doch eigentlich bei den Ehefrauen nur ge deihen sollen, wie Blumen, welche den arbeitsreichen Hausgarten und seine Kücheugewächse zieren sollen. Lassen Sie die Vergangenheit ruhen, genießen Sie die Gegenwart und leisten Sie Ihr Beste», um sie zu einer für Ihr Hau» beglückenden zu schaffen, freuen Sie sich, daß Sie Ihren Gatten lieben, daß Sie Ihr Glück dann finden könnten, Ihr Hau»wesea Kaiser- vou Rußland. Besonder» bekannt ist er al- Genealog und Heraldiker. Rom. 24. December. (Tel.) Bei der Erwiderung der durch den Decan de- heiligen Collegium-, den Cardinal Sacconi, dargebrachten Glückwünsche wies der Papst wiederum auf die peinliche Lage der Kirche und die unerträgliche Situation des PapstlhumS hin. Der Papst sagte, er habe zu wiederholten Malen die Lage de» PapstlhumS als eine unerträg liche bezeichnet, und er sehe sich genöthigt, zu consta- tireu, daß sie noch immer unerträglicher werde. Man sei so weit gegangen, dem Papste da» Recht zur Be- thättguna der christlichen Nächstenliebe zu bestreiten. Unsere Lage an und für sich ist der Würde und der Unabhängigkeit des Papstes zuwiderlaufend. Man greift frevelnd ein in die Freiheit des Papstes bei der Ausübung seiner obersten Gewalt und die Lage des Papstthums bekundet sich nothwendiger Weise bei jeder Gelegenheit als eine solche, welche uns daS immer steigende Gewicht der fremden Herrschaft fühlen läßt und der katholischen Welt immer mehr die Unmög lichkeit nahe legt, sich einem solchen Stande der Dinge zu fügen und dabei gleichgiltig zu bleiben. Sodann wandle sich der Papst gegen die Angriffe und ge hässigen Insinuationen selten der liberalen Presse m der Hoipitalangelegenheit, sowie gegen die der Häresie eingeräumte übermäßige Freiheit, welche ihre Tempel in Rom vermehre und die ehrwürdigsten Dogmen der Kirche antaste. Er forderte energisch die Unabhängig keit des Papstthums und protesttrte des Weilern gegen die Ehescheidung, welche der Ruin der Familie sei, die Erziehung der Kinder gefährde und für den Slaat den Anfang eines verderblichen Verfalles bedeute. „Wenn es Gott gefällt", fuhr der Papst fort, „diese neue Prüfung nbzuwenden, werden nur ihm dafür danken; allein es »st zu befürchten, daß keine glückliche Aeuderung Platz greift, so lange das Oberhaupt der Kirche in Rom da- Joch einer fremden Herrschaft zu ertragen haben w rd. Der Sohn Gottes, der durch die Flucht der Wuth seiner Feinde entronnen ist, wird auch seme Kirche nicht verlassen; die Katholiken tollen diesen Augenblick durch Gebete und christliches Leben beschleunigen." Rom, 26. December. (Tel.) Der frühere chine sische Gesandte Li-Fvng-Pao und der neu ernannte chinesische Gesandte Hsü-Chung-Cheng sind hier etti- getroffen, um ihr Abberufung--, beziehungsweise Be glaubigungsschreiben zn überreichen. Madrid, 24.December. (Tel.) Der„Jmparcial" meldet: Die un Juli von einer spanische» Gesellschaft nach Afrika gesendeten Delegirten melden, daß, nachdem die Deutschen den Küstenstrich vor Fernando Po besetzt haben, die Spanier ihrerseits im Innern eine 15000 Quadratkilometer große Zone occupiren werden, welche das sogenannte Krystallgebirge enthält und 7 Mal so groß ist, als die Insel Fernando Po. Die Lelegirten schlossen Verträge mit 80 Häuptlingen und lO Stämmen ad. St. Petirkdurg, 24. December. (Tel.) In Bezug auf die Ermordung der Sarah Becker, wegen welcher der Overstlieutenant Mironowitsch von dem Bezirksgerichte auf Grund des Verdictes der Gefchwo- renen als Lhäter verurtheiit wurde, hat, wie Privat- nachrichten aus Moskau melden, ein junger Franzose be» den dortigen Behörden die Aussage gemacht, daß er die Sarah Becker ermordet habe. Konstantinopel, 25. December. (Tel.) Die von verschiedenen auswärtigen Blättern gebrachte NachOcht, die türkische Regierung beabsichtige, den Gejammt betrag aller Steuern, welche »m ganzen Reiche er hoben werde», nach Konstantinopel senden und die Ausgaben sür die Provmzialverwaltung mittelst An- weijungcn auf das Finanzministerium bezahlen zu lassen, wird regierungsseitig für vollkommen unbe gründet erklärt. Aden, 25. December (Tel.) Die Deputirten- kammer nahm heute mit 114 gegen 97 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher die Kammer ihr Vertrauen zu der Regierung ausspeicht. Die Minister nahmen aw der Abstimmung nicht Theil. kommt den Hörern gefällig und durch manche hübsche hohe Thor, die schöne, alterthümliche Straße, die sie Melodien einschmeichelnd entgegen. Außer dem Fleiß durchschritt, waren ihr nie schöner, vertrauter erschienen, denn ersichtlich an. Da» Libretto hat allerdiag» einen drohend frivolen Charakter, doch kotnntt t» hon Sekte de» Haupthelden nicht zutn TriUNHyirNtt feinet» ihK erfüllenden ungün- ^i^n Mee^ E'welche tht^ deik 'Spon nicht erspart Dresden, 27. December. Ihre Majestäten der König und die Königin werden am nächsten Diens tag, dem 30. d Mts., die königl. Villa zu Strehlen verlassen und Allerhöchstihren Aufenthalt im hiesigen königl. Residenzschlosse nehmen Den Kammerherrndieust bei Sr. Majestät dem Könige übernimmt bis zum 10. Januar l885 der Kammerherr v. Nauendorff. * Berlin, 26. December. Der Abschluß des deutschen Consularvertrages mit dem König reiche Rumänien wird nunmehr in naher Zeit erwartet. Man soll bis vor Kurzem noch über einige Punkte, namentlich über Erbschastsrechte der Deutschen in Rumänien und der Rumämer in Deutsch land, verhandelt haben Wie erinnerlich, sollte der Ver trag ähnlich wie die früheren mit Serbien und Griechen land abgeschlossenen gefaßt sein und außerdem wegen der Auslieferung von Verbrechern bis zum Abschluß eines besonder« Vertrages die Meistbegünstigung gegenseitig ge währen. — Nach einer Privatdepesche der „ Ällg. Zig." aus Bremen schreibt der Afrika» e»>e»»Le A Einwald unter dem l5. November aus Emuyati (Zululand), daß er die St. Luciabucht nebst 1000'^0 Acres Landes vom Könige Dinizulu für die Firma Lüderitz er worben hat. Weitere Erwerbungen in Amatonga folgen * Stuttgart, 26. December. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte dieser Tage das Bürgerrechts- gesetz mit 84 gegen 3 Stimmen. Die Kammer wurde sodann durch königl. Rescript bis auf Weiteres ver tagt. Dem Vortrage des Finanzministers v. Renner, mit welchem derselbe den Entwurf des FinanzgejetzeS nebst dem Hauptfinanzetat, welcher auch dies Mal sich auf 2 Jahre, 1. April 1885 bis 31. März 1887, er streckt, zur verfassungsmäßigen Beralhung und Beschluß fassung vorlegte, entnehmen wir Folgendes: Für die Etatsjahre 1881/82 und »842,83 sino die Rech nungen vollständig abgeschlossen, und es sind die Ergebnisse in gedruckter Nachweisung zur Prüfung übergeben worden Beide Fahre haben gegenüber dem Etat mäßige Mehrerträge gewährt, von denen der Mehrertrag sür 188«,82 durch Verabschiedung für die Eiatsperiode »883/80 größtrnthcits verwendet wurde, für die neue Finanzperiode »8^b, 87 verblieb daher bei dem Rechnungsabschlusse von 1882 83 nur ein Ueberschuh von 492 476 M versugbar, wozu weitere 7"'»8/ M kommen, die bei dem Rescrvefond sür die Bohrversuche aus Braunkohlen in Oberjchwabcn Vorbehalten wurden, sür diesen Zweck aber nicht mehr erforderlich sind Zu diesen aus der Finan,Periode 18-2/83 he^rührenden Mitteln kommt aus der lausenden Finanzperiode der Uebe,schuß des ersten Jahres 1383/84, sür welches ein vorläufiger Abschluß der LtaatSrechnungen vorliegt, der aber noch näherer Prüfung zu unterstellen ist. In diesem Jahre haben insbesondere die Slaatssorste, die Eisenbahnen und Posten sodann auch die Salinen, die Capital- und kienst- einlommeusteuer namhast höhere Erträge gewährt, als im Etat vorgesehen waren; auch war sür die Staatsschuld der im Etat für Verzinsung berechnete Bedars nicht ganz erfoiderllch Bei diesem günstigen Ergebnisse wird für Vas Jahr 1883/84 der Ueberschuh gegenüoer dem Etat be« schließlicher Feststellung sich unter Einrechnung des hcimjallenden rm Etat vorgesehenen Zuschusses aus der Restverwaltung auf nahezu 2 Millionen M. berechnen, jo daß unter wcilerer Zurechnung der oben bemerk ten, aus der Finanzperiode 1881/83 verfügbaren Restmittcl zur Deckung des Bedarfs in der kommenden Finanzperiode 1885>/87 die Restverwaltung etwas mehr, als 2'/, Millionen M. wird betragen können. — In Kupferzell ist heute früh der Fürst Friedrich Karl Josef v. Hohenlohe - Waldenburg - Schil lingsfürst gestorben Geboren zu Stuttgart ain 5. Mai 1814, war er zuerst in österreichischen, dann in russischen Militärdiensten, und machte die Feldzüge im Kaukasus mit. Er war mit der Fürstin Therese Amalie Juditha, geb. Prinzessin v. Hohenlohe-Schtl- lingsfürst (geb. 19. April 1816), einer Schwester des Fürsten Chlodwig, des Botschafters in Paris, vermählt und war Generallieuienant und Geiieraladjutant des Der Pfarrer faßte ihre widerstandslose Hand. „Kind," jagte er sanft, „wen beweinen Sie an diesem Grabe?" Hannah aber entzog ihn» rasch die Hand, bedeckte ihre Augen und brach in ein leiden schaftliches Schluchzen aus. „Mich!" stöhnte sie. Der Geistliche sah zu der Wemenden nieder, ein warmes Gefühl von väterlichem Mitleid beschlich ihn, als er daS junge Gesicht und die zarte Gestalt vor sich sah, er setzte sich neben Hannah nieder und legte seine Hand sanft auf ihre Schulter. Als dann die Thränen langsamer flossen, fragte er nochmals: „Wollen Sie nicht zu mir von Ihrem Kummer spre chen? Hannah hob das verweinte Gesicht und nickte. „Ich will es gern, aber es ist nicht» Gutes, was ich zu berichten habe", sagte sie. Der Pfarrer klopfte leise, wie ermuthigend auf ihre kleine Hand, stand dann aus und ging einige Schritte weiter fort, um es Hannah leichter zu machen, ihre Fassung wieder zu gewinnen; er rief fein kleines blondhaariges Mädchen zu sich, welches dem Vater nachgeschlichen und jetzt verlegen stehen geblieben war und mit großen Augen vom Vater auf die Fremde blickte. „Geh' heim, Aennchen," sprach er, „und jag'der Mutter ich brächte nach einen, Weilchen Besuch zu ihr, sie möchte un» eine Tasse Kaffee bereit halten, und bitte die Mutter daß sie Dich helfen läßt?" DaSKind sprang fröhlich fort, um feine Bot schaft auSzurichteu, und al» sich der Pfarrer dann wie der zu Hannah wandte, streckte diese ihm schüchtern die Hand entgegen, er setzte sich zu der jungen Frau. Er hielt ihre bebenden Finger mit sanftem Druck in den seinen fest und blickte ihr mit seinen guten Au- gen ins Gesicht, Hannah aber entlastete ihr Herz vor ihm ohne Scheu und ohne Rückhalt, wie sie e» Residenztheater Diese Bühne bot an den Nach mittagsvorstellungen der Feiertage von Oskar Köhler ein auch besonders für die Jugend berechnetes gefällig unterhaltendes Weihnachtsmärchen „GoldHärchen und Prinz Uebermuth" dar. Der natürlich zwanglose Märchenton de» Textes, die hübsche Ausstattung, die Kindertänze machten eine angenehme Wirkung und fan den nach Verdienst eine freundliche Aufnahme. In den Abendvorstellungen ging bei ausverkauftem Haufe die Novität „Eine Nacht in Venedig" von Zell und Richard Geuse, Musik von Johanu Strauß in Scene und zwar mit eiltet geläufigen exaclen Fer tigkeit, die zahlreiche Proben vorauSsetzt. In Deco- ration und Costümirang waren alle Kräfte der Bühne angespannt, es fehlte Nicht an Eleganz, auch nicht am Ensemble einer sehr zahlreichen Lomparserie. Die in bester Ordnung zu erhalten, freuen Sie sich der reichen Mittel, welche Gott zu Ihrem und anderer Menschen Nutzen in ihre Hand gegeben, und freuen Sie sich Ihrer Jugend und Ihrer Gesundheit, eS könnte nur zu bald die Zelt kommen, in welcher Gott diese unzuirieden mißachteten Güter zurückzieht, um Sie Dankbarkeit zu lehren. Sehen Sie, dort steht mein Töchterchen schon wieder, sie hat mich erst zu Ihnen geschickt ,Vater', sagte sie, ,da ist die traurige Frau wieder an dem schönen Grabe, sie ist so betrübt, aber sie weint nitt; sehen Sie, jetzt winkt sie un», wie ist cs, wollen Sie kommen, um meiner guten Frau die arbeitsame Hand zu drücken?" Getröstet, heiter, wie sie seit langer Zeit nicht mehr gewesen, verließ Hannah da» gastliche HauS, das sich ihr so unverhofft erschlossen hatte. AlS sie aus die von der Abendwnne beleuchtete Stadt blickte. de» Orchester» fielen die strebsamen Leistungen der Herren Lenoir, Ettdtresser und besonder» Wil helmi, der seiner komische«" Partie viel Feuer und Elasticität verlieh, vortheilhaft auf. Die Frauen- und Mädchcnrolleu' waren ia Händen vou Frau Boll, Frl. Bendel uud Mahr uttb sprachen da» Publicum WWWWWWWWUWWWW IM rium» v. Berlepsch, geh. Regicmng»rath Jäppelt, geh. RegierungSrath Böttcher und Oberconsistorialrath v. Zahn beiwohnten. Die Feier machte auf die An wesenden einen ebenso erhebenden wie würdigen Ein druck, wozu die Gesang-vorträge der Blinden nicht wenig beitrugen. Der AnstaltSdirector Büttner Wik in einer herzlichen Ansprache auf die Bedeutung von Christi Geburt hin, gedachte derselben al» der Mor- genröthe der neuen Zeit und pries die göttliche Liebe, die durch und mit jenem Ereignisse bei den Menschen einkehrte. Nachdem da» „Ehre sei Gott in der Höhe" der Blinde» veiklungen war, wurden denselben die ihnen bereiteten Geschenke übergeben, wobei die Freude der Beschenkten rührend anzujrhen war. Eine Blinde hatte vorher noch in einer Deklamation den Dank der Beschenkten ausgesprochen. — Am ersten WeihnachtSseiertage hat in der neuen amerikanischen Kirche, welche sich hinter der russischen erhebt, der erste Gottesdienst stattgesui- den. Dieses Gotteshaus ist, wie wir dem „Anz." ent nehmen, von einer Amerikanerin, Mrs. Thompson, zur Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten gestiftet wor den und schließt sich »n seiner stilvollen Ausführuug würdig an die übrigen Kirche»! an, welche »vir unserer Fremdencolonie veroanken. Der einfache Grundriß de» frühgothischen Baues weist ein Haupt- und rin Seiten schiff auf; neben dem Altarplatze, welcher mit 5 Seiten des Achtecks geschloffen ist, befindet sich die Tauf- kapelle, an Stelle des entsprechenden zweiten Seiten schiffes erhebt sich der schlank aufsteigende Thurm. Die Kirche birgt eine Krypta. Die ausführenden Archttekten des Baues waren die Herren Sommer schuh und Rumpelt von hier, der Plan selbst stammt von einem amerikanischen Baumeister; nur ist wegen der abschüssigen Lage an der linken Sette ein Treppen- bau angefügt worden. An dem Bau waren weiter die Herren Gerold (Pestalozzistraße) und Julius Schurig öetheiligi, Jener führte in vortiefflicher Weise die figür lichen, Dieser die ornamentalen Sculpturen aus. Der Altar aus französischem Steine ,st er» ausgez, »chnetcs Werk des Bildhauers Her.! ann Hultzsch. Die Ver hältnisse desselben schließen sich harmonisch der Apsis an. Der Untelbau zeigt zwischen je 2 Säulchen aus Leipzig, 25. December. Der „Nordd. Allg. Ztg." geht folgende Zuschrift von hier zu: Die Gründe des reich-gerichtlichen UrtheilS in der Hochverrathsfache wider Reinsdorf und Genossen sind zum Theil un genau ausgefaßt worden. Während zur Berichtigung der Angaben der Presse darüber im Allgemeinen die amtliche Ausfertigung deS Urthe,ls abgewartet werden mag, erscheint es von Juteresse, die besondere Be gründung der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte möglichst nach den Worten des Präsi denten festzustellen, bevor sie eine mißverständliche weitere Verbreitung gefunden haben. Dieselbe ging dahin: »Schon da» im Dunkeln schleichend« Verbrechen, welchem Jeder wehrlos gegenüber steht, während der Thäter zur Zeit, wo das Verbrechen in die Erscheinung tritt, sich bereit» in Sicherheit gebracht hat, ist eine ehrlose That. Hier ist aber der Mordanschlag noch gegen den Kaiser begangen, dem die Angeklagten Treue und Ergebenheit schulden, und der am Tage einer allgemeinen natiänalen Feier sich arglös dem Schutze seines Volkes anverlraut hatte. Es ist dem Angeklagten Reins dorf nicht gelungen, seine That durch seine extremen politischen Erundsätzr irgend zu beschönige«. Die That ist und bleibt eine solche, welche aus ehrloser Besinnung hervorgegangen ist, und dieser Stempel ist ihr dadurch ausgedrüikt worden, daß gegen alle Angeklagten aus Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte er kannt worden ist.'
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