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Erzgebirgischer Volksfreund : 09.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-185709096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18570909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18570909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-09
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 09.09.1857
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ra Nar., In Annaberg 1« Thlr. 8 Ngr., in Chemnitz (über Elterlein, Zwönitz) 2l Thlr. 1t Ngr., in Aue 17 Thlr., bei Schönhai»« 1S Thlr. 7 Ngr. — Um diese Preisdifferenz bei massenhaftem Verbrauch von Kohlen »achzuwelsen, wodurch zugleich «ei» hinlänglicher Blick über die Berkehr schaffende Natur der Eisenbahnen geboten wird, sei «z gestattet, nur ei» in der Gegend von Schwarzenberg in umfichtiaen Borbereitungen gangbare« Unternehmen, an dessen Ausführung, ohne eine Eisenbahnverbindung der Kohlengruben mit der Schwarzenberger Gegend, nicht gedacht werden konnte, in Betracht zu ziehen., (Schluß folgt.) i » Tagesgeschichte. In der HLHcrn Politik scheint sich dtnn doch nach und nach eine Wandlung von hoher Bedeutung vorzuberetten. Längst schon wurde diese Wandlung von scharfsichtigen Poli- kern, die die Zeichen der Zeit zu deuten wissen, vorhergcsagt; von anderen wurde sie entschieden bestritten und in Abrede gestellt. — Und worin besteht diese bedeutungSretche Wand lung? In nichts Geringeren, als in einer Allianz zwi schen Frankreich und Rußland. Was ganz neuerdings den Zeitungen die Vermuthung einer Allianz zwischen Frankreich und Rußland so nahe legt, ist der Umstand, daß in den später» Tagen des Monats September die Kaiser Napoleon III. und Alexander II. «ine persönliche Zusammenkunft haben werden, entweder in Darmstadt oder wie eine ganz neue Nachricht von Pari meldet, in Stuttgart Von manchen Seiten her wird frei- ltch die persönliche Zusammenkunft der Heiden Kaiser noch be harrlich in Abrede gestellt, auf anderen Seiten wird sie aber desto zuversichtlicher behauptet. Nun wir wollen es abwarten. Die nächsten Wochen werden wohl Aufklärung bringen, welche Sette besser und genauer unterrichtet war. Findet aber die in Rede stehende Zusammenkunft wirklich statt, so ist sie jedensälls bedeutungsvoll, und Viele behaupten, sie bezwecke nicht- andere- als eine förmliche Allianz zwischen Frankreich und Rußland und da- englisch-französische Bund- utß würde einen argen, wo nicht den Todesstoß erhalten. Wir für unsere Person glauben vor der Hand noch nicht an ein Russisch-französisches Bündniß; doch die Po litik liebt häufig schroffe Gegensätze, und so könnte e» am Ende doch kommen, daß schon nach zwei Jahren zwei Kaiser in inniger Freundschaft verbunden wären, deren Armeen zwei Jahre im heißesten Kampfe einander gegenüber standen. Der Franzose ist bekanntlich in politischen Dingen sehr ßjtel, und derhalb^chreibt man aus Paris über die vcrmu- thete ZusammenkulU Napoleons und Alexanders: „Daß russi scherseits aus die Unterredung der beiden Kaiser die Hoffnung einer Russisch-französstchen Allianz gebaut wird, bezweifelt man in Parts kaum. Man meint, daß Alexander II. wohl schwer lich Napoleon Ul. auf halbem Wege entgegen kommen würde, wenn er nicht einen wichtigen Zweck im Auge hätte." Käme freilich eine Russisch-französische Allianz zusammen, so dürfte wohl England den größten Nachtheil davon ha ben, denn Frankreich und England möchte dann ein Bruch sehr nahe bevorstehen. Aber auch die schleswig-holstei nische Frage dürste dann eine ggnz andere Lösung erfahren, als wie jetzt wohl der größte Theil von Deutschland, wo nicht ganz Deutschland so fest und zuversichtlich erwartet. Deutschland. Oesterreich. Wien. Au- allen Orten, die Se. Maj. der Kaiser auf seiner Reise in Ungarn berührt, meldet man Empfangsfeierlichkeiten unter dem Jubel der Bevölkerung. Nach der Rückkehr des Kaiser- au- Ungarn, und bevor sich der kaiserliche Hof für den Rest der Saison nach Ischl begibt, wird Se. Majestät aus ein paar Tage nach Berlin reisen, um den jüngst hier abgestatteten Besuch de« König- von Preußen zu erwidern. — Preußen. Köln. Die anhaltende Dürre nimmt nachgerade «inen bedrohlichen Charakter in unserer Provinz an; in höher gelegene» Orten ist drückender Wassermangel für Menschen und Vieh eingitre- ten, und da- letztere ist bet dem völltgen Mangel an frischen Fntterkräutern bereit- auf die Vorräthe für den künftigen Winter angewiesen. Der hiesige Cardinal-Erzbischof und der Bischof von Trier haben in Anbetracht der etnge^retenen und drohenden Calamität öffentliche Gebet« in allen ihn«» Unter gebenen Kirchen angeordnet. — Weimar, 2. Sept. Nach«. 1 Uhr. Da- an sich so freundliche Weimar prangt bereits in seinem schönsten Festschmuck. In allen Straßen wogt «« von Einheimischen und Fremden, die Häuser der Hauptstra ßen sind reich bekränzt, an den öffentlichen Gebäuden wehen Fahnen und Flaggen aller Art, und vom Thurme des schö nen RathhauseS flattert ein riesige« schwarz-roth-goldeneS Bau- ner. Von allen Seiten find die Fremden schon massenhaft herbeigeströmt, und das mit dem Nachweis von Wohnungen und mit dem Verkauf der Schaubillette beauftragte Bu- reau auf dem Rathhause vermag kaum den Wünschen der vielen Hunderten, die sich dort drängen, gerecht zu werden. Vor dem Schauspielhaus umsteht die Menge das noch ver hüllte Meisterwerk Rietschels, aus dem WtelandSplah umgibt ein Gerüst da- ebenfalls noch verhüllte Monument Wielands, und auf dem Fürstenplatz arbeitet man in der Vertiefung, in welcher morgen der Grundstein zu dem Karl-August-Denkmal gelegt werden soll. DaS Göthe-HauS ist festlich und beson ders reich geschmückt; das einfachere Häuschen, in welchem Schiller gelebt, ist fast vergraben unter Blumcuge vinden. Die Gastfreundschaft der Bewohner Weimars bat fich auf das Glänzendste bewährt, und eS gibt wenige der größern Häuser, die nicht für fremde Festgenoffen ein Obdach angeboren hät ten. Heute Abend wird im Schauspielhaus Göthe'S Iphi genie ausgeführt. Zu den Vorstellungen der beiden folgenden Abende find alle Billette bereits vergeben. DaS Wetter ist reizend, und wenn eS seine Freundlichkeit «ährend der näch st«» Tage nicht ablegt, so ist dem Feste ein schönes Gelingen vorauSznsagen. — Weimar, 4. Sept. Nachm. 2 Uhr 30 M. Vor einer Stunde wurde die Statue Wielands und di« Gö- the-Schiller-Gruppe feierlich enthüllt. Unendlicher Jubel in der aus allen Gauen Deutschland« herbeigeströmten Volks menge. — Frankreich. Paris, 3. Sept. Die Zusammen kunft des russischen Selbstherrschers mit Napoleon Ul. wird entschieden zu Darmstadt am 26. l. M. erfolgen. ES stellt fich jetzt klar heraus, daß Napoleon Ul. die Reise nach Os borne House, welche bekanntlich mehrere Wvchen vor dem Bruche mit der Pforte wegen der Moldau-Wahlen beschlossen war, zunächst zu dem Endzweck unternahm, um den Hof von St. James zu der Ansicht zu bekehren: die projcctirte Zu sammenkunft beider Kaiser liege im gemeinsamen Interesse aller Großmächte überhaupt, und Englands insbesondere. Der Czaar soll sowohl durch den Großfürsten Constantin al« durch de» Grafen Morny die Versicherung gegeben haben, daß er die Zusammenkunft mit Napoleon Ul. hauptsächlich darum anstrebe, um in Folge des mit Frankreich daraus erwachsen, de» innigen Einverständnisse- eine weit umfassende Reductton der russischen Streitmacht anzuordnen, welche Reductton Eu- ropa al- Bürgschaft der friedlichen Bestrebungen der künftigen Politik de« St. Petersburger Hof- dienen soll. Kaiser Alexander U. fühlt, daß er die beabsichtigten großen -ökono mischen Maßregeln und Unternehmungen zur Regenerativ» seine- Reichs nicht durchführen könne, so lang« da- He,r die wichtigsten Hülfsqnellen de- Lande« aufzehrt. Er will daher seine Armee bedeutend vermindern, vorher aber durch den wech selseitigen Ideenaustausch mit dem Kaiser der Franzosen, «el-
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