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Weißeritz-Zeitung : 23.02.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191602239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19160223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19160223
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1916
- Monat1916-02
- Tag1916-02-23
- Monat1916-02
- Jahr1916
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.02.1916
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— Am I. Mai vormittags sindet in Dippoldiswalde eine Stutenmusterung und Fohlenschau statt, mit der Prämiierung der ein- und zweijährigen Fohlen verbun den ist — Auf die Bekanntmachung des Kgl. Ministeriums de» Innern, betr. Eindeckung mit Zucker, sei aufmerksam gemacht. — Seit heute Mittwoch früh hat wieder heftiges Schneetreiben eingesetzt, das bald die Verbindung mit der Umgebung im höchsten Grade erschweren wird. — Die „Kriegs wurst" scheint nunmehr dem K- Brote sich zugesellen zu wollen. Die Höchstpreisoerordnung für Wurstwaren, die vor einigen Monaten herausgegeben wurde, zeigte noch die stattliche Anzahl von 30 Wurst sorten. Wie verlautet, schweben nun Verhandlungen, die «ine völlige Veränderung der Wurstfabrikation beabsich tigen. Es soll in Zukunft nur vier Sorten Dauerwurit und drei Sorten Leberwurst geben. Der Zweck dieser Maßnahmen ist, den Verbrauchern größere Mengen frischen Schweinesleisches zuzuführen und eine Verbilligung der Wurst zu erreichen. Zu derselben Angelegenheit schreibt die „Allgemeine Fleischerzeitung": Alle bet den Behörden eingeleiteten Vorarbeiten weisen darauf hin, daß die Wursl- fabrikation in ganz Deutschland demnächst auf die Her- stellung einiger nur weniger Wurstsorten beschränkt werden wird. Daß da viele Eigenarten in der Fabrikation auf «ine Zeitlang aus dem Verkehr verschwinden werden, ist selbstverständlich; es gilt eben, für die Volksernährung mit weiser Vorsicht dafür zu sorgen, unser kämpfendes Heer und unser Volk weiterhin gut und reichlich zu er nähren. An Stelle der ausgeschiedenen Fabrikate wird dann eine andere Wurstart eingrführt werden dürfen, nämlich die vegetabilische Wurst, das heißt, Wurst mit «inem Zusatz von Mehl, Grütze, Graupen, Hirse und ähn lichen Zusätzen. — Die 4. Klasse der 168. Kgl sächsischen Landes- lollerie wird am 8. und 0. März gezogen. Die Lose sind noch vor Ablauf des 28. Februar bei den Kollek teuren zu erneuern. Breitenau. Das verstorbene Ehepaar Gustav Donath hier hat wiederholt wertvolle Geschenke zum Schmucke der Kirche gespendet und hat in hochherziger Weise der hiesi gen Kirch- und Schulgemeinde testamentarisch je ein Legat ausgesetzt. Die Gemeinde wird in Dankbarkeit immer der Stifter gedenken. Dresden. Der Kgl. sächs. Gesandte in Wien, Graf Rer, der unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Konstan tinopel, wo er dem Sultan eine hohe sächsische Ordens auszeichnung übergab, an einer durch Influenza hervor- gcrufenen Lungenentzündung schwer erkrankte, ist am Dienstag in Wien gestorben. 1858 in Dresden geboren, trat er nach Vollendung seiner juristischen Studien beim Gardereiter-Regiment in Dresden ein und wandte sich später der diplomatischen Lausbahn zu. 1887 kam er als Legationssekrctär zur Gesandtschaft nach München. 1808 erfolgte seine Versetzung nach Wien und 6 Jahre später, 1904, wurde er mü der Leitung der sächsischen Gesandt schaft in Wien beauftragt unter Ernennung zum Wirk lichen Geheimen Rat mit dem Titel Exzellenz Dresden. Das Kriegsminislerium bringt in Erinne- rung, daß die Versendung von Rebsetzüngen sowie von Blumen mit Erde aus den besetzten Gebieten Frankreichs und Belgiens nach der Heimat wegen der Gefahr der Reblausoerschleppung verboten ist. — Die sächsischen Staatseisenbahnen hatten Ende 1915 eine Betriebslänge von 3378,96 Kilometer, von diesen sind 2867,81 Kilometer vollspurig und 511,15 schmal- spurn. Dos Bahnnetz ist eingeteilt in 6 Betricbsdirektions- bezirke, 28 Bauämter, 21 Bahnverwaltereien, 3 Elektro technische Aemler mit 13 Telegraphcnmeistereien. Die Bahnen kreuzen 10 071 Straßen und Wege, 1562 Brücken find erbaut, die höchste, die Göltzschtalbrücke 79 Meter hoch, Lie längste, die Eisenbahn-LIbbrücke in Dresden mit 1588 Mcler Länge, Gesamtlänge der Gleise 7034,07 Kilometer, Zahl der Gebäude 13232. Im Winterhalbjahre 1915/16 verkehren täglich 1597 Züge. Es sind errichtet 127 Lo< tomotio, 114 Fahldienststationen, 4 Hauptwerkstälien, 3 Nebenwerkslätlen, 4 Betriebswerislälten, 13 HeizhauLwerk- ftäitsn, 6 Gasanstalten, 4 Elektrizitätswerke, 2 Holz- liänkansiaüsn. Auf neun Stationen stehen Arztwagen bereit. Brrmd-EMsdorf. Einbrecher haben in der Nacht zum Sonntag abermals in hiesiger Stadt ihr Handwerk betrieben und zwar im Stationsgebäude des hiesigen Bahn hofes. Der oder die Diebe sprengten zunächst drei Türen auf, um in das Zimmer des Bahnhofsvorstehers zu ge langen, wo sich der Gsldschrank befand. Hier hat man nun mit Lisen versucht, den Schrank zu öffnen, jedoch vergeblich. An acht Stellen wurde, wie die Spuren hinterlassen haben, angesetzt, um den Inhalt zu er beuten Jedoch widerstand der Schrank allen Einbruchs versuchen. Döbeln. Die Stadtverordneten ersuchten den Rat, ver heirateten Heimaturlaube»» aus dem Felde einen Ehren sold von 10 Mark und ledigen einen solchen von 6 Mark zu bewilligen. Mittweida. Wahrsager und Spiritisten treiben jetzt ihr Unwesen und es ist erstaunlich, wie groß die Zahl derer ist, die sich Zukünftiges vorhersagen lassen, den Un sinn glauben und Geld dafür bezahlen. Leipzig. Infolge der geregelten Zufuhren konnte die Kartoffelmenge für den Kops und die Woche in Leipzig von 7 Pfund auf 10 Pfund erhöht werden. Ebenso ist vom Rate die für die lausende Woche zu entnehmende M Ehrentafel ^fil latste MM ml Dm. Au» «er Verlustliste Nr. 257 der Kömgl. Sächs. Armee. Ersatz-Jnsanterke-Regiment Nr. 40. I I. Kompanie. Böhme, Bruno, aus Obercarsdorf, leicht verw. 13. Jnfamerle-Regiment Nr. 178. 3. Kompanie. Damme I, Willy, aus Kleincarsdorf, bisher ver mißt, in Gefangenschaft. Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 241. 12. Kompanie. Lehmann, Arthur, aus Poßendorf, schwer verw. Reserve-Lager-Bataillon Nr. 26. I. Kompanie. Senf, Paul, Gefreuter au» Geising, durch Unfall leicht verletzt. Reserve-Jnfanterie-Rrgiment Nr 24. 4. Kompanie. Krause, Heinrich, aus Schmiedeberg, bish. vermißt, in Gefangenschaft. 16. Infanterie-Regiment Ne. 182. I I. Kompanie. Aehnelt, Mar Ewald, Soldat aus Holzhau s. Buttcrmeng« für über 6 Jahre a!te Personen auf 1/4 Pfund statt wie bisher auf ein achtel Pfund angesetzt worden. Ehemnitz. Der 18jährige Telegrapbenarbeiter Arno Willi eißner aus Limbach arbeitete mit 2 Arbeitskollegen an einem Gerüst. Plötzlich stürzte einer der 3 vom 3 Stock au- ab. Leißner sing ihn auf, wurde dabei selbst zu Boden gerissen und erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Der Gerettete kam unbeschädigt davon. Lengenfeld. Seit Kriegsbeninn sind hier durch die private Wohltätigkeit insgesamt 110000 M. aufgebracht worden. Die Reichswollwoche brachte einen Reinertrag von 740 M., die von der Schule übernommene vaterlän dische Metallsammlung einen solchen von 1170 M. Bischofswerda. Das Bautzner Domstist erwarb hier aus Mitteln eines Nachlasses ein Grundstück zur Errichtung einer katholischen Kirche. Bodenbach a. Elbe. In dem Erdrutschungsgebiet am Hopfenberg sind Entwässerungsarbeiten in Angriff ge- nommen worden, die 5 bis 6 Wochen in Anspruch neh men werden. TepUtz Die Stadtgemeinde Teplitz-Schönau hat die Kupserdächer des alten Gerichtsgebäudcs, des Kaiser Franz Joseph Jubttäumsbades und des Trocken Emanatariums der Kriegsnerwallung z^r Verfügung gestellt. Die G.'bände werden eine Ersatz Bedachung erha'ten. Wittichenau (Schlesien) Durch die bedeutende Ans- fuhr nach den größeren Städten ist auch hier eine Schlacht- viehknoppheit eingetreten. Die Inhaberinnen der drei hiesigen Fleischereien geben deshalb bekannt, daß sie in Zukunft an alle dirjentgen viehhaltenden Besitzer, die ihr Schlachtvieh ohne vorheriges Angebot an sie nach außerhalb verkaufen, keine Fkischwaren mehr abgeben werden* * „Werden Sie eine Honigbiene." Las da dieser Tage ein Landmann aus Tiebensee (Zchlcswig-Holstein) folgende vielsagende Anzeige: „Gegen Einsendung von 2 M. und 20 Ps. für Po.to teilen wir Ihnen mit, auf welche Weise man imstonde j!t, wirklich naturreinen Bienenhonig zu er- halten." Die Sache lohnt sich, denkt unser Landmann und bald wandern die 2,20 M. nach der Post. Einige Tage später kommt der mit Spannung erwartete Rezept- Brief. Er wird geöffnet und aus demselben fällt ein Zette! heraus mit dem Ausdruck: „Werden Sie eine Honigbiene." * Dir „Mue Würzburger Zeitung", liberaler Richtung, das älteste Blatt der Stadt, ist nach i 13 jährigem Bestehen am 15. Februar zum letzten Male erschienen * O Rußland! Von einem alten Leser des „Zeulen- rodaer Tageblattes" ging nachstehendes Gedichtchen ein, das einem Feldpostbrief an seine Angehörigen bcigefügt war: O, Rußland! So schreib ich Euch aus einem Land, Wo ich nur lauter Läuse fand; Wo stets der Russ' dem Deutschen weicht, lind wo die Feldpost langsam schleicht, Wo man aus Lehm die Häuser baut Und man sich stets am Schädel graut, Wo man zu fünf, es ist ganz nett, Verjüngt schläft im Familienbett; Wo man die Eier „Jajka" nennt, Und Brot auch nur als „Lleba" kennt. Wo man die Milch „Malala" taust Und anstatt Wasser „Wodkt" sauft; Wo man im Dreck fast stecken bleibt Und Russen fängt zum Zeitvertreib. So ungefähr sieht Rußland aus, Ach wär ich erst mal wieder rau»! Kirchen-Nachrichten. Mittwoch den 23. Februar 1916. Seliersdorf. Abend» 1/28 Uhr Kliegsandacht mit anschließender Abendmahlsfeier. Donnerstag den 24. Februar 1916. Kipsdorf- Abends 7 Uhr Kriegsbetstunde. Hilf«, geistlicher Blumentritt. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Htlss- geistltcher Blumentritt. Letzte Nachrichtens Das japanische Geschwader im Mittelmeer. Lugano. Die römischen Blätter melden: Da» japa nische Geschwader, dessen Einfahrt nach dem Mittelmeer kürzlich angekundigt wurde,sei unbehelligtamBeltimmungrort angrkommen. Das Geschwader führte eine Menge Flug- zeuge und Hydroplane mit sich. Englische Beschlagnahme holländischer Post. Amsterdam, 22. Februar. Die Post des holländischen Dampfers „Noordam", der aus Neuyork gestern in Rotter dam rinlief, ist in Falmouth auf Befehl der englischen Behörde beschlagnahmt worden. — Auch die Post des von Rotterdam nach Neuyork abgcgangenen Dampfers „Oosterdyl" wurde in Real von Bord geholt Englands Mißerfolge werden in Aegypten bekannt. Konstantinopel. Nach einem Bericht des „Tannin" sind trotz aller Vorkehrungen der Engländer die Nachrichten von den Mißerfolgen an den Dardanellen und an der Jraksront in breiten Volksschichten Aegyptens bekannt ge worden. Auch die Ereignisse an der Westgrenze Aegyptens und der Vormarsch der Senussi gegen dos Niltal hätten großen Eindruck gemacht. Mehrere Stämme hätten sich bereits den Senussi angeschlossen. Im Sudan verdoppelten die Engländer den D > ck aus die Emgrborenen, die ihre Hilfe verweigerten Das Ecscheinen deutscher Unterseeboote an der ägyptischen Küste und die Torpedierung von englischen und ägypächen Schiffen innerhalb der ägyptischen Hoheitsgewässcr habe aus die Aexypter die größte Wirkung ausgeübt. Ein neuer Gewalistreich der Entente. Kopenhagen 22. F-bruar. Wie der Korrespondent der „Daily Mail" aus zuoerläPger Quelle in Athen erfährt, sind die Konsuln Deutschlands, Oesterreich Ungarns, Bul gariens und der Türkei in Candia auf Creta verhaftet und an Bord englischer Kriegsschiffe gebra-N worden. Wieviel Franzosen sind gefallen? Genf. Die französische Zeitung „L'Oeuvre" bedauert lebhaft, d"ß man dem Volke die französischen Verluste verheimliche und baß nicht, wie in andern kriegführenden Ländern, VerlustlMen ve.össentlichi wrrden. Das Blatt fragt, ob man befürchtet, den Feind dadurch zu unterrichten, worunwr die Nation leide. Warum beantwortet man nicht, sagt die Zeitung, die einzige Frage, die die Herzen aller Franzosen erfüllt: Wieviel Söhne Frankreichs sind gefallen? Abberufung des englischen Gesandten in Washington? Gens, 23. Februar. In Pariser diplomatischen Kreisen veUaMcl, Voß England seinen Vertreter in Washington, Ckcil Spring Rice zmückberusen wird. Sein Nachsolger soll James Bryce werden. Montenegro mutz für seinen König büßen. Budapest, 22. Februar. Der Pester Lloyd meidet in einem P-ivatbenchi aus Wien: Auch bis heute ist keine Antwort von König Nikolaus von Montenegro einge- Irvssen. Man wird zunächst noch einige Tage abwarten und wenn man zu der Annahme gelangt ht, daß der König nicht antworten kann oder will, so wird man wei tere Schritte unterlassen; aber Montenegro wird dann nicht wie ein Land, das freiwillig kapitulierte, sondern wie ein erobertes Land behandelt werden. Englischer Zerstörer gesunken. Amsterdam, 22 Februar. Der Vertreter der Tele- graphen-Union meldet: Der englische Torpedobootzerstörer „Hind" ist vor der Themsemündung aus eine Mine ge laufen und gesunken. Oesterreichische Flieger an der Arbeit Lugano, 22. Februar. Aus den hier eingelrosfenen italienischen Morgenblättern ist sestzustellen, daß die öster reichischen Flugzeuge, die Mailand einen zweiten Besuch abstaiteten, in der Nähe der Stadt den Ort Desenzano bombardierten. Die Blätter behaupten natürlich, es seien nur Frauen und Kinder getötet und Hospitäler, auf denen Rote-Kreuz Flaggen wehten, getroffen, aber kein militä rischer Schaden angerichtet worden. Es erscheint auch merkwürdig, warum die Zeitungsberichte so viele weiße Zensurstellrn aufweisen. Lansings Erklärung zum Unterseeboot-Krieg. Wien, 23. Februar. Der amerikanische Botschafter Penfield teilte dem Auswärtigen Amt die Erklärung Lansings an die Pressevertreter über den Unterseebootkrieg mit. Den Kernpunkt sieht man in dem Vorbehalt Ame rikas, die Torpedierung von Fall zu Fall nach Stärke orr Bestückung des versenkten Schisses zu beurteilen. Minder wichtig ist die Frage, wie die Zentralmächte vor dem Angriss bewaffnete und unbewaffnete Schiss« unterscheiden wollen. Gedenket der hungernden Bögel!
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