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Weißeritz-Zeitung : 04.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191605043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19160504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19160504
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1916
- Monat1916-05
- Tag1916-05-04
- Monat1916-05
- Jahr1916
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.05.1916
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Laden zurückkrhrte, trat eine etwa 18 Jahre alte Frauens- person mit der Bitte an da» Kind heran, es solle ihm für 25 Pf. etwas von dem benachbarten Fleischer Halen. Mit Widerwillen ging da» Mädchen darauf ein, und in zwischen verschwand das Fraueyrimmer mit den ihm aber gebenen Broten. Kinder hatten jedoch den Vorgang be obachtet und verfolgten die Diebin, die daraufhin frstge- nommen werden konnte. Vermischter. " Was kosl't Berlin? Endlich habe ich eine einwand freie Antwort gehört auf diese Frage, die ich so oft un beantwortet verhallen hörte. Ich hatte nämlich von Krumm- Hübel nach Berlin telephoniert. Jetzt saß ich in der Hotel halle. Links war die Fernsprechzelle. Rechts das Pult der Buchhalterin — mit dem großen Buch, worin jedem Hotelgast die Gebühr seines Telephongesprächs angekreidet wird. Um di« Höhe meiner Schuld zu erkunden, führte die Buchhalterin mit dem Telephonpagen ein Zwiegespräch (richtiger Zwiegeschrei). Und da war es, daß Ich den Wert der Retchrhauptstadt genau erfuhr. Die Buch halterin schrie herüber: „Was kosl't Berlin?" Und der Junge schrie zurück: „Mit Voranmeldung eine Mark fünfundzwanzig." Kirchen-Nachrichten. Freitag den 5. Mai >916. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde: Hilssgrrstlicher Blumentritt. Letzte Nachrtchteu. England schädigt seine Verbündeten weiter. Paris, 3. Mat. Der Vorsitzende der englischen Dele gation der Interparlamentarischen Wirtschaftskonferenz hat in einer Erklärung, die verschiedene Pariser Blätter wieder geben, nochmals Nipp und klar dargelegt, dah England in der Frachten- und Kursfrage seinen Verbündeten nicht helfen kann oder will. Für eine Verständigung mit Deutschland. Basel, 3. Mai. Präsident Wilson erhielt laut „World" 145 000 Einzeltelegramme amerikanischer Staatsbürger, die eine Verständigung mit Deutschland verlangen. — Man meldet den „Basler Nachrichten" aus New Po k: Das Staatsdepartement schickt als Nachfolger Morgenthau» nach Konstantinopel als Botschafter d«n Rechtsanwalt Elkus. Casement. Aus dem Haag wird gemeldet: Bon vielen Seiten werden Stimmen laut, man solle Casement als Führer der Sinn-Fein« betrachten und nicht als Landesverräter und ihn demnach nicht füsilieren, denn man würde da durch nur einen Märtyrer ,ür die Sinn Fein«-Bewegung schassen. Man müsse ihn aber auch als Schwach sinnigen (!) ansehen, denn seit seiner Untersuchung der Greuel von Pulomajo seien teine Nerven nie mehr nor mal gewesen. Normal nach englischen Begrisfen ist aber jedenfalls der Herr Findlay, der Vertreter Seiner britischen Majestät in Norwegen. Klagen der jungen französischen Rekruten. Paris, 3. Mai. Das „Journal" macht sich zum Sprachrohr der jungen Leute des Jahrganges 1917, die allgemein über schlechte Ernährung klagen. Wenn auch das Brot qcnügend sei, so befriedige das Fleisch weit weniger. Das Gemüse sei schlecht gekocht und cs käme vor, daß man sich die Zähne an kleinen Kieselsteinen zer breche, die in großer Zahl, beispielsweise untcr Linsen ge mischt seien. Getränke, wie Obstwein und Wein, schmeckten wie Essig. Freigelassener Dampfer. Amsterdam, 3. Mai. „Het Nieuws van den Dog" be richtet: Der in Pmuiden eingetrosfene Dampfer „Azaleas" meloet, daß er von einem deutschen Marineflugzeug an gehalten, jedoch nach erfolgter Untersuchung wieder frei- gelaisen worden sei. Der Reichskanzler über unsere Beziehungen zu Amerika. Berlin, 4. Mai. Wie die „Bossijche Zeitung" hört, wird der Reichskanzler persönlich im Haushalt-ausschuß de- Reichstages die Erklärung über unsere Beziehungen za Amerika abgeben, die Staatssekretär von Jagow am Dirnslag angekündigt hat. Unterzeichnung des rumänisch-bulgarischen Handelsvertrages. Wien, 4. Mai. Aus Sofia wird gedrahtet: Die halb amtliche „Kambana" teilt mit, daß der rumänisch bulgari sche Handelsvertrag durch den bulgarischen Gesandten in Bukarest und den rumänischen ginanzminisler Costenescu vorgestern unterzeichnet wurde. Die allgemeine Dienstpflicht in England. Amsterdam 3. Mai. Der London« Korrespondent des „Telegraf" meldet seinem Blatte: Die Mitteilung Asquiths im Unterhause über die Einbringung eines Gesetzentwurfes für die allgemeine und sofortige Dienstpslicht habe großen Jubel (??) h«oorg«ufen Alle Parteien sind einverstanden, sogar die große Mehrheit der Arbeiterpartei. Opposition wird nur von einer kleinen Gruppe von Radikalen unter Führung des früheren Ministers Simon und einzelner Sozialistenanhänzer von Macdonald erwartet. Wettervorhersage. Meist heiter, warm, trocken, Gewitterneigung. Die englische Herrschaft in Frankreich. Paris, 3. Mai. Dem „Temps' zufolge sind zu den 3000 in Ronen als Hasenarbeiier verwendeten deutschen Gefangenen weitere 1500 hinzugekommcn, die bisher in England interniert waren. Diese unterstehen eigenartiger- weise auch in Frankreich den englischen Behörden. Die deutsche Antwortnote. Frankfurt a. M, 3. Mai. Aus Berlin wird der „Frank furter Zeitung" gemeldet: Man nimmt an, daß der Reichs kanzler Herr von Bethmann Hollweg morgen wieder in Berlin zu erwarten ist. Der Inhalt der Antwort auf die Wilsonsche Note dürfte durch die letzten Beratungen im, Hauptquartier nun festgestellt sein. Daher ist anzunehmen,' daß sie in sehr naher Zeit übergeben werden wird. Ein bestimmter Zeitpunkt ist jedoch noch nicht bekannt. Trotz der Zensur. Don der Schweizer Grenze. Die französische Zensur hat den Zeitungen erst gestern gestattet, die Tagesordnung wiederzugeben, die der am 1. Mai in Paris tagende Ge werkschaftskongreß angenommen hat. Aber auch diese Veröffentlichung durste nur nach Ausmerzung folgenden Satzes erfolgen: Die organisierten Arbeiter von Paris und Umgebung beanspruchen für sich das Recht, mit lauter Stimme ihren Willen zu bekunden, daß sie sich jeder Zer stückelung der deutschen Nation widersetzen, ebenso gegen jede Eroberungspolitik sind, die nur zur Borbereiiung einer neuen Abschlachtung unter den Völkern führen würde. Da» Blatt „Le Oeuvre", das diesen Satz trotz des Verbot« der Regierung brachte, hat wohl bei der Papierteuerung keine besondere Furcht vor der Beschlagnahme. Auf dem Flugplätze Johannistal ist gestern nachmittag der bei den Argo-Werken angestellte Chef-Flieger Siemens bei einem Fluge auf einer Schul maschine 100 Meter senkrecht abgestürzt und hat dabei d.n Tod gefunden. Das Briefgeheimnis. München. Die sozialdemokratische Fraktion hat im bayrischen Landtage folgende Interpellation e'.ngebracht: In welcher Weise gedenkt die Staal-regierung die Wahrung des Briefgeheimnisses sür Zuschriften an Abgeordnete sicher zu stellen? Die kurze Begründung ist außerordentlich charakteristisch. Ls heißt darin: Es ist wiederhol! vorge kommen, daß Briefe an Abgeordnete von militärischen Stellen geöffnet wurden, um sich auf diesem Wege von dem Inhalt Kenntnis zu verschaffen. Darin liegt ein schwerer Eingriff in die Rechte und die Tätigkeit der Ab- geordneten, der unter allen Umständen zurückgewiesen werden muß. Natürlich, auch Japan! Paris. Havas meldet aus Tokio, daß der frühere ja panische Finanzminister Baron Sakatani nach Paris ab reiste, um an der Wirtschaftskonierenz teikzunehmen. Auch solche Leute?!? Bon der Schweizer Grenze. „Matin" meldet aus Lon don: Unter den bei den Unruhen von Dublin Verwun deten befindet sich auch der Präsident des Oberhauses Grat Donoughmoer. Der irische Ausstand. Haag. Aus London liegen jrtzt einige zusammen- fassende Angaben über den Umfang der Unruhen vor. Die Zahl der Gefangenen beträgt 1800, von denen schon 1100 nach England geschasst wurden. Die Zahl der Toten aus beiden Seiten beläuft sich aus etwa 300, die der Verwundeten auf etwa 700. Viele Verwundete hallen sich noch verborgen. 200 Häuser sind zerstört, etwa 600beschädigt. LineAnzahlEiscnbahnstreckensind aus- gerissen, Brücken und Landstraßen zerstört. Ein Pflaster. London. König Georg richtete an den Kommandanten der Expedition am Tigris ein Telegramm, in dem er an erkannte, daß dieser, obgleich er die Belagerten von Kut- el-Amara nicht befreien konnte, trotz der Ueberschwemmung und des schlechten Wetters tapfer gefochten habe, und die Hoffnung ausspricht, daß er dies auch in Zukunft tun werde. Der amerikanische Botschafter in Konstantinopel, Morchentau, ein intimer Freund des Präsident Wilson, kehrte wieder auf seinen hiesigen Posten zurück. Man glaubte auch in Kreisen der hiesigen Amerikaner, daß bei den gegenwärtigen europäischen Verhältnissen der Bolichaster zu anderer Betätigung ausersehen sei und daß ein Geschäftsträger die hiesigen Geschäfte der Union weiter führen würde. Die Rückkehr Morchentaus findet allgemein günstige Deutung. Versenkt London. Wie aus Persoy gemeldet wurde, ist der Schoon« „Mauo" durch ein deutsches Unterseeboot versenkt wurde. „Diese Pest." Wien. Hiesige Blätter inelben aus Athen: Ein eng lischer Truppentransportdampser, der mit 1500 Serben von Korfu nach Saloniki unterwegs war, ist an der Küste des Epirus von einem Untersekboote versenkt worden. Der größte Teil der Truppen soll gerettet sein. Ueber die Zahl der Opfer liegen keine näheren Angaben vor. Torpediert? London. Lloyds meldet aus Coruno: Der spanische Dampfer „WInifrida" wurde am 30. April versenkt. Die Besatzung ifi bis aus einen Mann gerettet. Der Kapitän vermutet eine Torpedierung. Die 3 schwedischen Jung-Sozialisten wurden zu Zwangsarbeit von l—3 Jahren verurteilt. Schnelle Justiz. London, 3. Mai. Im Unterhaus« teilte Asquith mit, daß drei der irischen Aufständischen, die die Proklamation unterzeichnet halten, vor ein Kriegsgericht gestellt, für schuldig befunden und heute früh erschossen wurden. 3 andere erhielten Gefängnisstrafen von I bi» 3 Jahren. Die gemeldete Blockadedrohung von Griechen- bei fernerer Verweigerung der Durchfahrt der Serben wird von Reuter al« unwahr bezeichnet. Ueber die Antwortnote an Amerika. sagt das „B.T ": Dse Hoffnuna auf eine friedliche Regelung hat zum Mindesten keine Abschwächung erfahren. Die „Vossische Zeitung" sagt, die Note sei ein sehr umfang reiches Schrifstück Der Reichskanzler wird heute nach Berlin zurückkehren. Botschafter Gerard hatte gestern abend eine Unterredung mit Herrn v. Jagow. Demissioniert hat Minis!« Corell, der Lrefsekceiär von Irland. Das neue Dienftpslichtgefetz brachte Aeqaith im Unterhause ein. Es wurde in erster Lesung einstimmig angenommen. Es handelt sich um die am 27. April zuiückgezogene Bill mit dem Zusatze des Zwangsdiensies für Verheiratete von 18 —41 Jahren. Diese Bestimmung soll erst einen Monat nach ihrer An nahme in Kraft treten, um den Leuten zu «möglichen, sich freiwillig zu stellen. Ein anderer Vorbehalt besteht für gediente Leute, die solange zu Hause bleiben können, bis sie gebraucht werden. Aus Grotz-BerNn. Berlin will sich endlich ohne Grohschlächker be helfen. Das Nachrichtenamt des Berliner Magistrats teilt mit: Der Verkauf der auf dem städtischen Biehhof aufge triebenen, aus die Stadtgemeinde Berlin entfallenden Schweine wird von morgen, Mittwoch, ab unter Aus schaltung der Großschlächter seitens der Verwaltung des städtischen Vieb» und Schlachthofs unmittelbar an die Ladenschlächter erfolgen. Es ist weiter die Anordnung ge troffen, daß — zunächst für die Zeit bis eüischließlich 9. Mai — kein Großschlächter aus dem ihm am Mittwoch- und Sonnabendmarkt zugeleilts» Vieh mehr als je zwei Viertel Rind, zwei Kälber und zwei Schafe an Wieder- verkäufcr abgeben darf, und daß die Wiederverkäufer nicht mehr als diese Mengen beziehen dürfen. — Durch Ver öffentlichungen in der Berliner Presse, insbesondere in der „Morgenpost", waren Machenschaften der Großschlächter bekannt geworden, die .in endliches Einschreiten gegen die Herren zur unabweisbaren Notwendigkeit machten. Der Mord in der Elsasser Strohe, dem die 22 Jahre alte Arbeiterin Marta Franzke aus der Ackerstr. 35 am 15. März d. I. zum Opfer fiel, wird rasch seine Sühne finden. Gegen die beiden Mörderinnen, die 25 Jahre alte Friseurin Johanna Ullmann und die 23 jährige Fabrik arbeiterin Anna Sonnenberg, ist die Hauptverhand- lung vor dem Schwurgericht beim Landgericht I schon auf den 9. d. M. angesetzt worden. Mordanschlag aus die Ehefrau. Dienstag nach mittag oersuchte der 32 Jahre alte, aus Berlin gebürtige Arbeiter Josef Cislinska, der zuletzt auf dem Flugplatz in Johannisthal beschäftigt war, seine Frau in deren Wohnung in der Treskowstraße 53 zu erschießen. Er gab vier Schüsse auf sie ab, von denen auch zwei trafen. Die Verletzungen sind schwer, jedoch nicht lebensgefährlich. Nach dem mißglückten Anschlag ergriff Cislinska die Flucht. Wieder ein Kapitalverbrechen in Berlin. In der Wassertorstraßc 65 wurde die 31 Jahre alte Witwe Ma thilde Ceroo, geborene Franzke, in ihrer im 4. Stock des Seitenflügels befindlichen Wohnung tot aufgefunden. Würgemale am Halse deuteten darauf hin, daß ein schweres Verbrechen an der Frau verübt worden ist. Wie die vorläufige Untersuchung ergab, ist der Tod wahrschein lich schon im Laufe des Dienstags eingetreten. Der Mann der Ermordeten, der bei der Straßenreinigung beschäftigt war, wurde gleich nach Beginn des Feldzuges einberufen und fiel. Frau C. lebte seither mit ihren beiden Kindern, zwei Mädchen im Alter von 4 und 2 Jahren, äußerst zu rückgezogen. Die Tat wurde durch das Weinen der Kin der entdeckt. Frau Ceroo soll in recht auskömmlichen Verhältnissen gelebt und eine größere Geldsumme bei sich zebabt haben, die anscheinend gestohlen worden ist. Casement. Der irische Aufstand ist nach englischen Meldungen völlig niedergeschlagen. Das war zu erwarten, nachdem es den Engländern gelang, die Seele des Aufstandes, Sir Roger Casement, bei seiner Landung an der irischen Küste gefangen zu nehmen. Ueber das Schicksal dieses begeisterten Iren ist noch nichts bekannt geworden, doch dürfte es nicht zweifelhaft sein, nachdem nachgewiesen wurde, daß der englische Gesandte in Norwegen, Flirey, sicher mit Wissen der englischen Regierung vor Jahresfrist beflissen war, diesen Vorkämpfer der irischen Sache durch Meuchelmord beseitigen zu lassen.
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