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Weißeritz-Zeitung : 02.07.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191807022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19180702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19180702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-07
- Tag1918-07-02
- Monat1918-07
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.07.1918
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/ 1 Kwlcka». Täikksch; Ojsiziir«, Mitgliever einer Ab- Ä^m«-Koilm'sslo^, weilten während der etzlen Tigr in DRckau. — In der Kirche im benachbarten Langrnchur»- MDts ist ein ans dem Jahre 1480 stammende« Kcuzifk ! ^W^ristu« in L-bensgröße) ausgestellt und am Sonntag g«- , UWetht worden. Es lag über 100 Jahre lang aus dem KMrchboden und ist setzt erneuert worden. W — Bei einer Reparatur an ver elektrischen Leitung SDldeckten die Arbeiter in einer hiesigen Billa gegen HS Schinken, viele Würste u. dergl. und erstatteten Anzeige "Wer da« aufgrsundene Hamsterlager. Hunde an die Front! Bei den ungeheuren Kämpfen an der Westfront haben Hl» Hunde durch stärkster Trommelfeuer die Meldungen vorderster Linie in die rückwärtige Stellung gebracht. Hemderten unserer Soldaten ist durch Abnahme de» Melde / Dange« durch die Meldehunde das Leben erhalten worden. / Militärisch wichtige Melbungen sind durch die Hunde recht- Mig an die richtige Stelle gelangt. Obwohl der Nutzen der Meldehunde im ganzen Lande i/ WäNnt is^ gibt es noch Immer Besitzer von kriegsbrauch- K HM«a Hunden, welche sich nicht entschließen können, ihr / M« der Arme« und dem Vaterlande zu leihen! '2 Er eignen sich der deutsche Schäferhund, Dobermann, Mltdale-Terrier und Rottweiler, auch Kreuzungen KM» diefen Rassen, die schnell, gesund, mindesten« K ala Jahr alt und von über 50 cm Schulterhöhe K Wad, firner Leonberger, Neufundländer, Bernhardiner, und Doggen. Die Hunde werden von Fachdresseuren in Hunde. UWhMn au«gebtldet und im Erlebensfälle nach dem Kriege K-M ihr« Besitzer zurückgrgeben. Sie erhalten die denkbar Ergiamste Pflege. Sie müssen kostenlos zur Dersüzung Mßchellt werden. . U- An alle Besitzer der vorgenannten Hunderassen ergeht AHah» nochmal» die dringeno« Bitte: Stellt Eure Hunde M ia den Dienst des Vaterlandes! M Die Anmeldungen für die Kriegr-Hunde-Schule und Meldehundschulen sind zu richten an die Inspektion der M Berlin Halenfee, Kursürstendamm 152, MOdt. Meldehunde. Mi Mrchen-Nachrlchten. M Mittwoch den 3. Juli 1018. M ViPpoldiswalde. Abend» 8 Uhr Kriegsdrtstande: MMp. Michael. MK Bärenfels. Abends 8 Uhr Misslonsabend im AMchmesiernheim. (Vortrag: Frl. Frenkel-Leipzig.) ' Ktp«dorf. Abend» 8 Uhr Krieg»bibelstund« (Phil. 2): Htz»g«istlicher Vetter. A / Oelsa. Abends 8 Uhr Christlicher Jungmännet- WDaain: Lehrer Nagel. Donnerstag den 4. Juli 1918. K Kreischa. Abends 8 Uhr 164. Kriegsbetstundt. . Pofsendorf. Abend» 8 Uhr Kriegsbetstundr: / ? M«r«r Nadler. t -K Freitag den 5. Juli 1918. Bärenfel«. Abend» l/29 Uhr Bibelbesprechstunde im Schwesternheim. Reichstädt. Abends 9 Uhr Jungmädchenabend im aiederen Gasthofe. Sadisdorf. Abends 8 Uhr Frauenverein. Schmiedeberg.' Abends 8 Uhr Kriegsbetstundr: Hlff»g«istlicher Vetter. Letzte Nachrichten. > - Neue v-Boots-Erfolge. . Berlin, 2. Juli. (Amtlich.) Im Sperrgebiet um England wurden durch die Tätigkeit unserer O-Boote ««erdings 17 000 B.-R.-T. feindlichen Handelsschiff- raams vernichtet. Der Chef des Admiralstabe» der Marine. Die Amerikaner im Westen. Berlin. Im Gegensatz zu den amerikanischen Reklame- Meldungen über die Zahl der in Frankreich gelandeten DWerikantschen Truppen meint der Militä'kritiker de» Berner i,Band", man werde mit etwa 500000 amerikanischen Strettern rechnen können, von denen vielleicht die Hälfte ' fevdienftfühig sei. Italienische Phantasien. Dugano. Nach Berichten italienischer Blätter sollen in t« vergangenen Woche angeblich österreichische Emissäre la der Schweiz fruchtlos den Versuch gemacht haben, Mit Vertretern der Entente Verhandlungen anzuknüpfen. Die Sorge um den Durchbruch l nach den Kanalhäfen. - Zürich, 1. Juli. Nach einem „Secolo"-Bericht aus S Pari» würden hinter der englischen Front in Frankreich die neu elntreffenden amerikanischen Verstärkungen zu- fammengezogen, um jede Gefahr eines Durchbruch, nach den Kanalhäfen zu beseitigen. D« »sichere Sieg" der Entente — im Januar. Di« „Wiener Mittagszeitung" meldet über Zürich au« P«ir: Der Armeeoberkommissar in Frankreich hat De- Mtierten des Loiregebiel« di« Erklärung abgegeben, daß d«r sichere Sieg der Entente im Januar erreicht werde. Anfang Januar würden N/r Millionen Amerikaner in Gmopa sein, woraus die Entscheidung de« Krieges fallen würde. E« gelte nur noch kurze Zeit der Ausdauer. Die „kurze Zeit der Ausdauer" ist immerhin auf ganze sechs Monate bemessen, und in dieser Frist von , «imm halben Jahr wird sich zweifellos mancherlei «r- » «ignen, wo« die Aussichten auf ein« Verwirklichung der Vertröstung des französischen «rmeeoberkommsssar» end gültig zerschlägt. Er wird mit dieser Prophezeiung gehen wie mit den früheren, die jedesmal für den Sommer 1915, dann für 1916, schließlich für 1917 den Siez der Entente ankündigten und natückich stet« hohle Phrasen blieben. Die italienischen »Sieger kommen nicht weiter. Zürich, l. Juli. „Secolo" m-ldst: Die ganze Front von Ajiago bi« zum Meere steht unter dem Zeichen starken Artilleriefeuer». Der Widerstand der Feinde» ist an keiner Stelle gebrochen. Auch die Luftangriffe waren in den letzten Tagen bedeutsam gesteigert. Der Kampf kann noch Monate fortdauern, wenn er nach dem Sinne der italienischen Heeresleitung zu einer Entscheidung führen soll. Sine Niederlage der Tschecho-Slowaken. Berlin, 1. Juli Die an der Uralfront konzentriert« Role Garde hat die Osfensio: gegen die Tschecho-Slowaken ausgenommen und, wie der „Deutsche Kurier" meldet, bei der Station Nigulin ote Anhänger der Gegenrevolution geschlagen. Im westlichen Ural wurden tschecho-slowa kische Truppen nach schweren Verlusten gezwungen, in die Berge zu flüchten. Lieber Deutschland als Japan. Wien, 1. Juli. Der Moskauer „Nachod Slowo" meldet, die Entente habe sich entschlossen, in Rußland einzugreifen; weil dieses die deutsche Forderung auf Auslieferung der Schwarz-Meer-glolte angenommen habe Ein Auftreten der Entente in Sibirien, an der Murmanküste und bei Archangelsk sei zu erwarten. Die Sowjetregierunz werde in diesem Falle Deutschland um Hilfe bitten. Trotzki hat bereits einem Mitarbeiter des russischen Pcessebureau; er klärt, daß, falls Rußland zwischen der Besetzung durch Japan oder Deutschland zu wählen habe, es das letztere vorztehe. Die »Vaterland- im Dienste der Feinde. Französische Blätter berichten, daß in einem franzö sischen Hasen de» Atlantischen Oze «ns von dem ehemaligen deutschen Dampfer „Vaterland" neuerdtngs 12 000 Mann amerikanische Truppen gelandet wurden. Ludendorff politisiert nicht. Wie di« „Kölnische Volkszeitung" berichtet, hatte Gene ral Ludendorff einem bekannten Retchrtagrabgeordneten, der sich jüngst mit einer Anfrage an ihn wandte, folgende Antwort gegeben. Sie wissen, daß ich nur an den Enderfolg des Krieges denke, und daß ich mich über innerpolltksche Fragen, so sehr sie mich auch bewegen, der Reich,regie- rung gegenüber nur dann ausspreche, wenn sie m. E. den Enderfolg berühren Mein Tun und Lassen wird dadurch bepimim. Gerichtssaal» T Mstmorv-Prozetz in BreSlau. Unter der An klage des versuchten Giftmordes an seiner Frau hatte sich vor dem Breslauer außerordentlichen Kriegsgericht der Oberingenieur Kurt Helmert zu verantworten. Der Angeklagte, der aus kleine.,, Verhältnissen stammt, hat es durch großen Fleiß und Begabung bis zur Stellung eines Oberingenieurs gebracht. Er heiratete ein Mädchen aus angesehener Familie und lebte mit seiner Frau und drei Kindern sehr glücklich, bis er die Kontoristin Marie Nowack in Hessen kennen lernte. Um sie heiraten zu können, beschloß er, seine Ehefrau aus der Welt zu schaffen. Er sandte ihr ein Fläsch. hen, das angeblich eine Medizin enthalten sollte. Die Frau nahm aber das Mittel nicht, das, wie sich später herausstellte, Zyankali enthielt. In zwei weiteren Fäl len hat der Angeklagte ein Glas Wasser und eine Flasche Kognak nnt Zyankali vergiftet, in der Voraus setzung, daß seine Frau davon trinken werde. Als der Frau schließlich das seltsame Benehmen ihres Man nes und die Machinationen mit dem Wasser auffielen gestand ihr der Angeklagte sein verhängnisvolles Ver- hältnis zu der Kontoristin ein und bat sie, ihm be hilflich zu sein, wieder zu sich selbst zu kommen. Di« Frau schien dem Angeklagten auch verziehen zu haben denn in der Verhandlung vor dem Kriegsgericht ver weigerte sie wie ihre Schwester die Aussage. Die Tater des Angeklagten kamen aber auf andere Weise der Behörden zu Ohren, so daß die Anklage erhober wurde. In der Verhandlung kamen auch verschieden, medizinische Sachverständige zu Wort, die bekundeten daß der Angeklagte psychopathisch und geistig schwer be lastet sei, aber nicht in dem Matze, daß der strafaus- schließende 8 61 in Wirksamkeit treten könne. Immer-, ain käme sein Geisteszustand strafmildernd in Betracht, DaS Urteil lautete auf vier Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust. Der Angeklagte, dem man keine Erregung ansah, nahm das Urteil lächelnd enb- gegen« Scherz und Ernst. tl Warum mau den Kisch nicht mit dem Messer itzt. ES ist schon eine Zeit her, da galt eS für einen Mangel an Wohlerzogenheit und Bildung, wollte jemand den Fisch mit dem Messer zu schneiden. Es war Mbltch, den Fisch mit den, Messer schneiden. ES war üblich, den Fisch deren eine Zinke messerförmig gearbeitet war, zu bear beiten. Warum? Niemand dachte darüber nach und nahm das Gebot des Anstandes wie tausend andere Gebote der Mode mit widerspruchsloser Ergebenheit hin, — wieder einmal ein Beweis von Stumpfsinn, der die grosse Masse beherrscht. Das Gebot, den Fisch nicht mit dem Messer zu essen loder wie heute ausgelegt wird, allenthalben nur mit einem Messer, dessen Klinge silbern ist, zu zerteilen), ist ausnahmsweise nämlich gerechtfertigt. Das Fleisch der Seefis che greift nämlich — vermutlich wegen seines hohen Salzgc Halles — stählerne Klingen sofort derart an, daß sie schwarz werden. Daher die . . . „Mode"!! letzte Beute im Osten. Als die Friedensverhandlungen in Brest-LttowS! durch die Weigerung Trotzkis, einen Friedensvertraz »u unterzeichnen, gescheitert waren, begann am 18. Fv druar, mittags 12 Uhr, der letzte deutsche Vormarsch! Die russische Armee war völlig demoralisiert und nicht mehr in der Lage, uns irgendwelchen nennenswerte» Widerstand entgegenzusetzen. In kopfloser Flucht ging sie vor unseren mit Sturmgeschwinbigkeit Vordringen, »en Truppen zurück. Dem wilden Durcheinander auf russischer Seite entspricht denn auch die Beute, di« vir in diesen letzten Kampfwvchen gewonnen haben. Die Zahlen, die die Zeit vom 18. Februar bis 2. April umfassen, sind von einer erstaunlichen Höhe, und nur »ieraus erklärt es sich, datz trotz des bekanntlich seh, schnellen Arbeitens unserer Militärverwaltung erst nach Monaten ein abgeschlossenes und dabei zuverlässiges öild über den Umfang und vor allem den Wert dies« keutemassen erzielt werden konnte. So gerieten 4 Armeestäbe, 5 Korpsstäbe, 17 Di- »isionsstäbe, mehrere Regimentsstäbe, 4811 Offizier« «nd 77 342 Mann in Gefangenschaft; 4381 Geschütz« nit 2 867 600 Schutz Artilleriemunition, 1263 Minen- -verser, 9490 Maschinengewehre, 751972 Gewehre mii 102 250 900 Schuß Jnfanteriemunition wurden erbeutet, kn fahrendem Material fielen 2100 Lokomotiven, i6650 Eisenbahnwagen, 63102 Fahrzeuge (dann 13 650 Pferde), 1278 Kraftwagen, 22 Panzerwagen, 27 Tanv vagen, 28 Werkstattwagen und 1705 Feldküchen in msere Hand. 152 Flugzeuge, 1 Panzerzug, 1 Eisen-- mhnzug mit -Geschützen und 6 Lazarettzüge vervoll- tändigten die Beute. Allein bei der in Liv- und ksthland operierenden Armee wurden 1172 Offiziere darunter 5 Divisionsstäbe) und 15 999 Mann gefangen lenommen, 1563 Geschütze, 636 Maschinengewehre, 185 Ninenwerfer, 90 663 Gewehre, 27 Flugzeuge erbeutet. An fahrendem Material nahmen diese Truppen !2 853 Fahrzeuge, 113 Personenkraftwagen, 206 Last- iraftwagen, 67 Krafträder, 2 Panzerkraftwagen, 18 Sanitätskraftwagen, 6 Tankwagen, 13 Werkstattwagen, » Anhängerwagen und einen Scheinwerferwagen. An Sisenbahnmaterial gerieten 152 Lokomotiven (Breit» Ipur), '74 Lokomotiven (Schmalspur), 2445 Waggons Breitspur) und 987 Waggons (Schmalspur) in unser« Hand. Von Interesse wird es sein, einen Blick in die bedeutenden Lager einer Beutesammelstelle zu tun. Vie Spuren des kopflosen Rückzuges der plündernden «Uv raubenden Gardisten sind auch in der früheren :ussischen Etappenftadt Pleskau noch nicht verwischt. 8in wildes Durcheinander der Geräte, Wagen, Autos, Kanonen in Mengen, die nur zu klar die Unterstützung »er mächtigen Freunde jenseits des großen Wassers -rkennen lassen. Die Vorräte, die hier aufgestapelt legen, lassen fast feden Begriff für Werte schwinden. Insgesamt sind ungefähr 5000 Waggons Doppelladung ' Werte von einer halben Milliarve Mark an Kriegs- reute der deutschen Heeresverwaltung in Pleskau zu- zefallen. 1300 Waggons Munition im Werte von SOO Millionen Mark — Granaten von 22 Zentimeter »iS zur Jnfantertemunition geordnet in Kisten mil englischen und russischen Aufschriften — Sprengstoffe. Handgranaten und vieles mehr geben nur ein kleines vild dieser gewaltigen Mengen. Am Bahnhof, in fteihen geordnet, die erbeuteten Geschütze; eine stattlich« Hahl von 254 Stück, darunter 4 neue japanische Hau ritzen, ungefähr 300 Maschinengewehre, alles fast so fort wieder verwendbar. ' Im Bekleidungslager — ein zweistöckiger hölzern« kau — liegen Ballen bis zur Decke aufgestapelt. Aus jedem Ballen ein Zettel mit Inhaltsangabe: 223 00Ü Stück Leinenwäsche, 96 000 Stück Winterwäsche Strümpfe, Fußlappen, Decken usw. im Werte von fast a Millionen Mark. Es enthält chirurgische Instrumente, Arzneien, Wäsche. Verbandzeug — ja sogar Damenwäsch« and Röcke für bas Schwesternpersonal, Der Befehls ras Lager niederzubrennen, ist kurz vor Eintreffen der deutschen Truppen gegeben worden, wurde ab« vernünftigerweise nicht ausgeführt. Kriegsmaterial, Fahrzeuge, Maschinen, Werkzeuge sind im Werte von 8 Millionen Mark, Rohstoffe — Kupfer, Messing, Felle, Häute, Chemikalien, Leinsaat, Oele, Fette — gleichfalls :m Werte von 8 Millionen Mark vorhanden. «TM reich aüsgestatteter Kraftwagenpark,. Tank- ankagen nn? 70 000 Liter Benzin und 32 500 Liter Petroleum, 850 000 Gasmasken, Flugzeughallen mii 4 Flugzeugen neuester Konstruktion und 8 Doppel deckern ergänzen die Beute in willkommener Weise, Rumänien vor dem Frieden. Harte Maßnahmen für bitterböse Zeiten. Die ärgste Not bringt der Krieg den Völker» erst nachher. Wenn alle Erwerbsunternehmungen an! dem Lande und in der Stadt herabgekommen und eir Staat dazu leichtsinnig unerträgliche Schulden auf si-ä . geraden hat, dann wird die Kriegsbegeisterüng in eine« Meer von Elend ertränkt; und dann muh die Regie rung zu Maßnahmen greifen, die nichts weniger als angenehm find, und die Abrechnung mit den Kriegs treibern ist dann ebenso unvermeidlich. -s Rumänien vollzieht jetzt dieser Abrechnung. In der rumänischen Kammer, die mit einer Thron rede eröffnet worden war, hat der Ministerpräsident Marghiloman soeben sein Programm entwickelt: „Vermehrung der Dorfschulen, Befreiung der Hoch» schullehrer von der politischen Vormundschaft, zeit weilige Aufhebung der Unabsehbarkeit der Richter uni Neuregelung der Finanzen und Verwaltung. Er ev klärte ferner: Wir wollen aus der Nationalbank ein« Bank des Staates und nicht einer politischen Partei machen. Das gleiche gllt für die BodenkreditgeseH schäften. Die Agrar- und die Wahlreform werde» ungesäumt im Interesse der Ordnung, die im Stackt« herrschen mutz, durchgeführt werden. Nachdem der Ministerpräsident sich für das Plunck wahlrecht ausgesprochen und erklärt hatte, datz dock
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