Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 27.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191809270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19180927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19180927
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-27
- Monat1918-09
- Jahr1918
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.09.1918
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1» Drr ursprünglich gewölbte Lhorraum (Sltarhalle) der Stadlkirch« erhielt bet seiner Wiederherstellung eine höl zerne Lassrttendecke, die 1640 von Johann Panitz aus Dresden mit biblischen Darstellungen dem lt wurde. Die Bauarbeiten am Schlosse sind immer noch im Gange. Durch den Überlandbaumeister Caspar von Klengel au» Dresden wurde im Jahre 1668 der obere 8 eckige Turmaufsatz der Stadtkirche im Barroästil samt dem Laternenabschlutz erbaut. 1700-1800. Tine bemerkenswerte Bautätigkeit hat in dieser Zeit nicht stattgefunden und sich wahrscheinlich nur auf den Wiederaufbau der Bürgerhäuser beschränkt, von denen einige Schmuckreite aus dem Jahre 1723 vorhanden sind, z B. die Türumrahmung des setzt Paul Schauerschen Hauses am Niedertorplatz und ein Schlußstein mit ver goldetem Ornament, welcher im Innern des Spritzen hauses auf der Brauhofstratze sich eingemauert befindet. Der Verlauf des siebenjährigen Krieges hatte zur Verarmung der Bürgerschaft geführt. — Durch Brand wurden 1760 wiederum 83 Gebäude vernichtet. 1800-1000. Im ersten Drittel dieses Jahrhundert» sind in der Biedermeierzeit mit dem erstmaligen Auftreten ihrer Mansardendächer hier eine ganze Anzahl Bürgerhäuser entstanden, als deren schönstes da» Hau» Nr. 204 des Herrn Lohgerbermeister Carl Ulbrich in der niederen Vor stadt zu bezeichnen ist. Der Brand von 1826 hatte eine rege Bautätigkeit zur Folge. In den 1840er Jahren wurde der nördliche Arrejt- hausflügel und in den 50er Jahren der südliche Flügel anbau am Schlosse durch das Kgl. Landbauamt aus- geführt. 1868 hat Professor Arndt aus Dresden dem Rathausturm seine jetzige Gestalt gegeben. Als nach dem Kriege von 1870—71 der damals kaum faßbare „5 - Milliarden". Segen ins Land kam, erwachte allerorten rege Baulust, welche auch hier in die Erschei nung trat. Der Handel blühte auf, und faßt jeder Ge- schäftsladeninhaber suchte durch Vergrößerung und Ver schönerung seiner Ladenauslagesenster seine Waren In das rechte Licht zu setzen; hieraus entwickelte sich eine förm liche Periode des Schaufensterbaues, der sich kein Geschäftshaus zu entziehen vermochte. Das Suchen nach neuen Bauformen durch die Alchi- tektenschajt führte gegen Ende des Jahrhunderts zu einer zügellosen baulichen Willkür, die im sogenannten Jugend stil Klärung suchte. Dippoldiswalde ist glücklicherweise wenig davon berührt uwrden; das Hugo Tetchertche Haus Nr. 308. auf der Brauhofstratze ist in diesem Geiste bei weiser Matzhaltung umgebaut worden. Obgleich in diesem Jahrhundert« verschiedene Bau richt ngen sich ablösten, hat die Stadt d.ch in ihrem bürgerlichen, einheitlichen Gesamteindruck nicht verloren. Nur durch das 1892 errichtete Kaiserliche Postamt und die tm Anschluß hieran erbauten Häuser Nr. 244, 245, 246 der oberen Bahnhofstraße mit ihren gelben Ver dien derziegeln kam eine falsche Note und durch den Neu bau am Bismarckplatz sogar rin Mißton in die harmo nische Stimmung des Zusammenklange« unseres Gesamt- slüdtebildes. 1900 bis Gegenwart. Die Bewegung des Heimatschutzes in Verbindung mit der Volkskunde und Denkmalspflege führte zur Durch setzung einer volkstümlichen Bauweise der Neuzeit unter dem Schutze der Gesetzgebung, welche zurzeit auch die hiesige Bauiättgkeit beeinflußt, und die bereits entstandenen Gebäude haben den Nachweis erbracht, daß sie sich in da» Landschasts- und Städtebild glückitch einsügen, daß man also mtt diesen neuzeitlichen Bestrebungen sich auf dem richtigen Wege befindet. Gegenwärtig ruht infolge der durch den Kriegszustand geschaffenen Verhältnisse und gesetzlichen Verordnungen alle» Bauen. Hossentlich bringt uns die Beendigung des Völkerringens eine gesegnete Friedenrzeit, tn drr auch die Bautätigkeit in unserer Stadt sich zu neuem Blühen ent wickelt. September 1918 clt. Gerichtssaal. 7s- Tas Kaffee als Liebesbrics-Bcrmittlnngsstcllc. Lebenslüste Backfische sanden sich wiederholt in dem Kas ' der Ehefrau Müller in Oberhausen ein, wo dann, da auch die Kavaliere nicht fehlten, das Tanz bein geschwungen wurde. Auch hatte die Geschäfts!«^ haberin ihr Lokal verschiedentlich über die erlaubte Zeit hinaus offen gehalten. Das Schöffengericht hatte eine Tanzlustbarkeit im Sinne des Gesetzes nicht für vorliegend erachtet und Frau M. zu einer Geldstrafe von 5 Mark verurteilt. Ta das Kafee den Backfischen auch als Liebesbrief-Vermittlungsstelle gedient hatte, war Frau M. außerdem in eine Geldstrafe von 15 Mark genommen worden. Ihre gegen das Urteil ein gelegte Berufung wurde von der Duisburger Straf kammer verworfen und außerdem eine Schwester der Frau M., die während ihrer Tätigkeit im Kaffee die Licbespoft vermittelt hatte, zu M Mark Geldstrafe verurteilt. Deutschland und der Völkerbund. ' In einem sind die kriegführenden Mächte völlig miteinander einig: tn der Ucberzeugung und dem Wunsch, daß der Friede ein Tauersriedc und nicht nur ein Waffenstillstand zum Atemholen sein soll. Man darf danach wohl sagen, daß sic in der wichtigsten Frage, in dem wichtigsten Kriegsziel untereinander einig sind. Aus aller Wett. ** Fnnge Mädchen als Einbrecherinnen. Eine über raschende Aufklärung hat nachträglich ein Etnbruchs- dicbstahl gefunden, der vor Jahresfrist in Hohen limburg ausgeführt wordeu ist. Damals wurden dem Warenhause Schönebaum nachts für 10 000 MarkWaren gestohlen. Wie sich jetzt heransstellte, sind junge Mäd chen, Töchter angesehener Hohenlimburger Familien, die Verübcrinnen des Einbruchs gewesen. Nach Ueber- steigung des Schntzgttters hatten sic die Eingangstür mit einem Nachschlüssel geöffnet und dann in dem Ge schäft gründlich aufgeräumt. * Bnreanränmc im Königsschloß. Der König von Württemberg hat, nm zur Hebung der Wohnungsnot lwizutragen, die unbenntzten Raume des Nesidenz- schlosscs in Stnttgart, die für Familien- und Einzel- wohuungen nicht geeignet sind, dem Kricgsministcrtum zur Verfügung gestellt, um Wohnungen, die bisher vom KriegSmittisterium belegt waren, hierdurch freizumacheu. Ein« biß jetzt uuaufg«NLrte Explosion wäre in wenn die Entente auch den Tauerftteden «ft «ach Weyr- losmachung Deutschlands erreichen zu können glaubt. Dieser Wunsch nach dauerhafter Festlegung der Ver hältnisse ist ja auch der Sinn des Strebens nach einem Völkerbund, der auf Recht und Gerechtigkeit gegründet und Streitigkeiten durch Schiedsspruch zu enden tn der Aage sein soll. Freilich über die Einzelheiten der Durch, sührung Ivie der Methoden einer solchen weltpolitischen Einrichtung zum Schutze des Weltfriedens ist man sich diesseits und jenseits der Schützengräben noch keines. Wegs einig. Es darf daran erinnert werden, daß Deutsch land schon mehrfach seine Bereitschaft erklärt hat, einem Völkerbünde betzutreten, der die Absicht ver folgt, Friedensstörer im Zaum zu halten. Daran muß heute angeknüpst werden. Eines ist ohne weiteres klar: ein Völkerfriedensbund kann nur in friedlicher oder versöhnlicher Atmosphäre gedeihen. Haß und hochmütige Ablehnung jeder Aussprache ober Annäherung müssen die Worte vom Dauerfrieoen und von der Liga der Nationen zu heuchlerischen Phrasen stempeln. Wenn die Niesenentente abhängig ist von dem Willen des einen skrupellosen Weltherrschers Woo- drow Wilson, wie kann da ein auf Schiedsspruch ge gründeter Völkerbund als Friedensinstrument möglich sein? Eine kriegerische Anwandlung des Weltdtk- tators würde alle Gerechtigkeit und Einsicht, alle Ehr lichkeit und Sittlichkeit über den Haufen werfen. Das „Basler Tageblatt" hat dies klar und deutlich hervor gehoben, als es die amerikanische Ablehnung der Bu rian-Note dahin deutete, daß Wilson kein anderes Ziel habe, als zwei europäische Völker zu vernichten. Zwei europäische Völker? Mehr, viel mehr: Ganz Europa will der amerikanische Weltherrscher vernichten, aus daß Amerika leichteres Leben habe: die neue Welt will das Erbe der alten antreten, und England und Frankreich leisten dabei Henkersdienste, bei denen sie sich selbst um. Kopf und Kragen bringen! So kann kein Völkerbund entstehen, wenn er ein Hort des Friedens sein soll. Der Völkerbund muß vielmehr aus Europa kommen, muß von den friedensbereiten Mächten ausgehen und die neutralen sich angliedern, damit ganz Europa zum Frieden und damit zur Selbst erhaltung gezwungen wird. Als Gleicher unter Glei chen will Deutschland an ihm tetlnehmen. Es er kennt die Aufgaben der nächsten Zukunft der Mensch heit klarer als Frankreich, dem die keineswegs deutsch freundliche „Basler Nationalzeitung" sadistische Nach- igier ins Gesicht gesagt hat, und auch besser als England, Dem tn demselben neutralen Blatt Profit und Macht gier über die ganze Erde als Beweggrund seiner Po litik bescheinigt wird. Geht der Völkerbundgedanke aber ernstlich den Weg seiner Erfüllung, fo muß, da sein Zweck unbe stritten weltfriedlich sein soll, als erste weitere Frage Vie Frage nach dem Beteiligungs- und Stimm recht der Völker entschieden werden. Man kann natürlich hier die Grenzen nicht nach Gutdünken oder selbst nicht nach ethnologischen oder zivilisatorischen Gesichtspunkten ziehen, sondern mutz sie staats- und völkerrechtlich feststellen. Bestimmte Leitsätze staatsrecht licher Art werden dafür gefunden werden muffen und gewiß nicht allzu schwer zu finden sein, ob ein hin reichendes Maß der Staatenbildung vor handen ist, um die betreffende Nation als solche völker- vundfähig zu machen. Dazu kommt dann die weitere Frage, wie weit das Selbstbestimmnngsrecht im staat lichen Werden begriffener oder unterdrückter Nationen zu begünstigen sei. Es unterliegt für die juristische Logik keinem Zweifel, daß beispielsweise die russi schen Randstaaten, die ein gewisses Maß der Staatlichkeit bereits aufzuweisen haben und mit deren Loslösung von Rußland sich die zur maßgebenden Zeit tn der Macht befindliche russische Regierung einverstan den erklärt hat, selbständig völkerbundfähig sind. Tar an kann keine Anerkennung oder Nichtanerkennung von feiten der Ententcstaaten etwas ändern. Anders liegt es mir „u n befret ten" Nationen. Will die Entente von einer Selbständigkeit der Tschechen und Slowaken, der Armenier und Araber gesprochen wissen, so wäre dem gegenübe- mtt eben solchem oder besserem Recht die Anerkennung der Selbständigkeit der Iren, Inder, Aegypter und Buren zu fordern. Für die Kolonialstaaten aber, deren Souveränität beschränkt ist, kann zunächst eine eigene Völkerbnndfähigkeit nicht verlangt werden, was also auch für Kanada, Äustral-en und andere Länder gilt, die sich im britischen Staats- Wohl und zu ihm gehörig fühlen. Es gilt jetzt Positives zu schaffen. Tie Negation, die gegenüber jedem aufbauenden Friedensgedanken von feiten der Ententestaatsmänner neuerdings laut ge- worden ist, zwingt und berechtigt die friedensfreund- lichen Vierbundmächte, mit der ihnen eigenen ruhigen Ueberlegung und weltversöhnlichen Gesinnung den Ge danken des Völkerbundes fo z» fördern, daß er all mählich greifbare Gestalt gewinnt. Mühldorf vier Kindern beinahe veryLnynisvoll gew« den. Die Kinder waren mit Aufschlagen von Zwets genkernen beschäftigt, als es plötzlich einen ungeheur Knall gab und drei Kinder, mit Blut bedeckk, auf d Erde lagen. Am ärgsten zugerichtet war ein fü> jähriger Knabe, der neben schweren Verletzungen < Händen und Füßen an beiden Wangen zwei schußäh liche Verwundungen aufweist. Die weiteren zwei Ki der waren leichter verletzt. Man vermutet, daß e scharf geladener militärischer Sprengkörper explodie ist, den sich ein Kind zu Hause angeeignet hat. * * Eine Räubergeschichte von einem Ueberfall i Walde wird von einem Schneiderlehrling aus Ge lingen berichtet, der mit dem Zuge nach Rothemüh gefahren war, um sich über den Berg nach Bergerhof z seiner Arbeitsstätte zu begeben. Oberhalb Heid wuri er von zwei Feldgrauen angehalten und an eine Baum gebunden, dann wurden ihm die Armen zug Kunden und ihm ein Holzknebel in den Mund g steckt. Unter Bedrohung mit Erschießen nahtnen f dem Jungen den Hut, die Uhr und 9 Mark bar, Geld fort, woraus sie sich entfernten, sich aber b 3 Uhr nachmittags in ver Nähe im Walde aufhie ten. Erst als sie sich gr^en 4 Uhr nicht mehr zeigte, konnte sich ver Gefesselte aus seiner verzweiflungsvo len Lage nach vieler Mühe befreien. Man darf hint< diese Geschichte ein dickes Fra^-zsichen setzen. * * Eine Hamsterfahrt mit Hindernissen. Dies, Tage benutzten zahlreiche Personen, dje für ihren Ham bedarf die notwendigsten Lebensmittel zusammeng, schleppt hatten, einen der letzten von der Sieg hei unterkommenden Etsenbahnzüge und gedachten gege 11 Uhr in Kalk bezw. in Köln einzutrefsen. Doch ur terwegs erlitt die Maschine Schaden, und der Zu konnte nach langem Aufenthalt nur zur nächsten Stativ geführt werden. Hier war der Anschluß an den Kö! ner Zug verpaßt. Nach vielen erregten Bemühunge gelang es, die Warteränme als Nachtquartier für di Reisenden frei zu bekommen. Der Aerger und Verdru der Lahmgelegten war begreiflicherweise groß. Warte ten doch daheim die Angehörigen, bei einzelnen Frauei die allein zurückgelassenen Kinder, sehnsüchtig auf di Rückkehr ihrer Verwandten. Man hatte sich schon f gut wie möglich niedergelassen, als zu allergrößte« Aerger und Leidwesen auch noch der Gendarm er schien, um die Hamsterpakete, -kisten, -körbe und -säck zu revidieren. Ter aber kam den erregten Leute« gerade recht. Alle waren sich einig, nichts heraus zugeben, und es wäre zu schweren Ausschreitungei gekommen, wenn der Gendarm nicht die Besonnen heit gehabt hätte, von Gewalt Abstand zu nehmen Erst ain nächsten Morgen gegen 9 Uhr trafen die Be teiligten in Köln glücklich ein. ' ** Ein Bcrgschädenprozcß, den der Landwir Schulte-Hordelhofs in Günnigfeld gegen die Zeche „Kö nigSgrube" wegen Wasserentziehung unter seinem Obst Hofe geführt hatte, ist jetzt, nach neun Jahren, zugun sten der Zeche entschieden worden. Der Kläger begrün dete seine Klage damit, daß seinem Obstbau durch de« Bergbau das Grundwasser entzogen sei und die Obst bäume deshalb keine Früchte mehr trügen. Die Zech, wurde in erster Instanz verurteilt, den Schaden z« ersetzen. Die Gutachter in zweiter und dritter In stanz stellten zwar auch fest, daß der Grundwasser spiegel gesunken sei, aber nicht durch den Bergbai der beklagten Zeche „Königsgrube", sondern denjeniger einer Nachbarzeche. * * Tas Geständnis auf dem Sterbebett. Anfaw Dezember 1900 wurde die Hausbesitzerfrau Osshpkc an einem Wasserdurchlaß der Eisenbahnstrecke Katto witz-Jdaweiche tot anfgefunden, etwa 12 Stiche hatt« die Leiche und war anscheinend von dem Mörde« und einer zweiten Person nach der Fundstelle geschleppt worden. Um die Aufdeckung des Mordes bemüht« sich ein Pvlizeibeamtcr Kochlik, der den Täter in den, Ehemann der Ermordeten vermutete. Die Beweisfüh rung wollte ihm jedoch nicht glücken, und Ossypka leug nete ganz entschieden, der Täter zu sein. Ja, die An gelegenheit bekam eine solche Wendung, daß Kochlil wegen falscher Anschuldigung des Ossypka unter An klage gestellt und anch zn acht Tagen Gefängnis verurteilt wurde, die er absitzen mußte und worauf er auch seinen Dienst quittierte. Der Mord blieb unge sühnt, da der Täter nicht ermittelt werden konnte. Kvchlik liegt schon in der Erde; er ist im Kriege ge fallen. Nun hat anch Ossypka als 80jähriger Greis das Zeitliche gesegnet, nachdem er solange das Geheim nis über die Mordtat mit sich herumgetragen und mit ruhigem Gewissen es hatte geschehen lassen, daß Koch- lik unschuldig gefesselt und seine Stellung eingebüßt hatte. Aüf dem Sterbebette gestand der Greis seiner Tochter, daß er der Täter gewesen sei. So ist die Mordtat nach fast 18 Jahren aufgeklärt, vom Straf richter aber ungesuhnt. Teilweise Freigabe des Eierberkaufs. Der preu- ! ßische Staatskommissar für Volksernährung hat eine j Verordnung erlassen, die wie der erste Schritt zum Abbau der Zwangswirtschaft aussieht. Es heißt darin« , „Die im laufenden Wirtschaftsjahr bei der Samm lung der Eier in Preußen bisher erzielten durchschnitt lich befriedigenden Ergebnisse schaffen die Möglichkeit, Erleichterungen der öffentlichen Eicrbewirtschaftung etntreten zu lassen, die dringenden Wünschen sowohl der ländlichen wie auch weiter Kreise der städtischen Bevölkerung entgegenkommen. Ans Grund des 8 9 Absatz 3 der Verordnung über Eier vom 12. August 1910 bestimme ich daher: , Geflügelhalter, die ihre Ablieserungsschuldigkeit an Eiern für das Wirtschaftsjahr 1918 erfüllt haben, dürfen weitere ans eigener Geflügelwirtschaft gcwon- neen Eier (Ueber schuß ei er) nnmittelbar an Ver- braucher zuM Klcinhandclshöchstprcis frei absetzcn. I Ucberschußeier sind bet Ablieferung an die Sammel-1 stelle oder Aufkäufer den Kam «nnawcrbandes mit! einen, Zuschlag von 1 P fg. je Ei zum jeweiligen! Erzeugerhöchstprcis zu vergüten. Diese Bestimmungen! gelten bis zum 81. Januar 1919."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite