Sächsische Dorfzeitung : 14.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188406147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840614
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-14
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- Sächsische Dorfzeitung : 14.06.1884
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inten ückö- »sewitz ,«l ii ttzle» Maurer rsteu in Hantzsche E. Wols K. A. «. B. chtungS- Löblau; daselbst dal. ein >iitz eine Löbtau as. eine ine T.; eine T. borcn: Dietrich n Rack- : Hand. Sbesitzer iiger in Löblau; . Bäcker r Gold- nter H. s das; G. E ?ras in asewiy; -Micher I. G. er das.; S L. -besitzt! ose« in Gruna rkhardl re-den; itz wit hmazer schlosser rxped.- mit P. G v- » das.; hnichen enen, tenen uders' nsern st ist esund i"gst- m er Uhr nicht )arlet ch.uih; ; Ger.» »iedn- ine T , eck in Herr- nhaber einstu« Ebert sstkent iauut- lörller trter«. idslf. tracht", rg 4 Uhr. d. V. torbcn: ein S; das ein «in S; ; Stell- mii, lL, G Herr. iilhsislhe DorßckmA 46. Jahrgang Sonnabend, den 14. Juni 1884 trageS Ackermann zu ziehen und die Einrichtung von Arbeiterkammern auf Grund allgemeiner, gleicher und Feuilleton Rechten bestieg nun der Socialdemokrat Kayser Tribüne, um in längerer Rede die Konsequenz deS der die An- Znsertte werden bi- Montag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspalt.ZeiletüPf. Unter Eingesandt: 30 Pf. Inseraten- Annahmestellen: Die Nrnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, HaasensteinLVogler, Rudolf Mosse, G L Taube L Co. in Dresden. Leipzig, ' Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Wie im Kaleidoskop bunt durch einander wechselt im Reichstage die Gruppirung der Parteien. Am Dienstag waren die Klerikalen an der Seite der Konservativen gegen die vereinigten Libe ralen für die Wiederbelebung der alten Zunftherrlichkeit eingetreten; am Mittwoch dagegen sah man die g-- > sammte freisinnige Partei vereint gegen die National- liberalen für die Beseitigung eines schon lange nicht mehr zeitgemäßen Ausnahmegesetzes kämpfen. Das sog. ErpatriirungSgesetz von 1874 ermächtigt nämlich unbot mäßigen Geistlichen den Aufenthalt in gewissen Landes- theilen anzuweisen, ja sie geradezu des Landes zu ver weisen. Abg. Windthorst begründete mit wohlerwogener Arze und Gemessenheit den Antrag auf Aufhebung dieses Ausnahmegesetzes. Er hatte jedoch die Rechnung ohne die Nationalliberalen gemacht, die diesmal für das der Debatte nöthige Salz Sorge trugen. Dem Abg. Hobrecht war es Vorbehalten, dem Gesetze einen humanen Grundzug nachzurühmen. Er fand es sehr Menschen freundlich, wenn Geistliche, die ihr Amt verwirkt haben, der Verlegenheit enthoben würden, an der Stelle ihres bisherigen Wirkens verweilen zu müssen. Das war denn doch zu viel für die fromme Langmuth der Cen- ttumsmänner, die laut lärmend und mit Ohorufen von ihren Stühlen aussprangen, während die Linke in ein schallendes Gelächter auSbrach. Eugen Richter der in der glücklichsten Laune war, gab dieser Stimmung treffende, scharf einschlagende Worte. Er fragte den Lbg. Hobrecht, ob er eS denn human von seinen früheren Mmisterkollegen finden würde, wenn sie ihn, um ihm Verlegenheiten zu ersparen, nach irgend einem fernen Vinkel verbannt hätten? Sehr schneidig war auch die Charakteristik der Geheimthuerei, mit der die National- liberalen ihre Pläne hinsichtlich der Kirchenpolitik so gut wie bezüglich der Börsensteuer verhüllen. Auch die Regierung, in deren Namen vorher Minister v. Bötticher eine wenig sagende Erklärung abgegeben, erhielt ihr Theil. Derselbe hatte nur einige Nebenpunkte der Frage berührt, die Stellung der Regierung zum > Anträge aber nicht bezeichnet und Gründe für die Bei behaltung des Gesetzes nicht angeführt. Sehr einfach unk erklärlich, meinte der Abg. Richter, die Regierung hat eben keine Gründe; um so mehr Grund aber hat bas Haus, auf die Abschaffung deS Gesetzes zu dringen. I Nach diesen Hieben deS Abg. Richter, die Herr Hobrecht i nur schwach parirte, hatte der CentrumSredner Schröder- Lippstadt eS leicht, den nationalliberalen Führer Hobrecht vollends auS dem Sattel zu heben. Er weissagte der Partei ein böseö Ende, wenn sie nicht von dem ab- cheulichen Kulturkampf lassen würde und dem Reichs ¬ kanzler sprach er sein Bedauern aus, daß er seine all seitig bewunderte diplomatische Genialität auch in der Kirchenfrage spielen lassen wolle, wo sie am aller wenigsten hingehöre. Windthorst eilte nun auch hinzu, um dem armen Hobrecht noch einige letzte Stöße zu versetzen; er meinte, dies Rededuell zwischen Richter und Hobrecht komme gerade zurecht, um bei den Wahlen seine Wirkung zu thun. Die nationalliberale Partei kann in der That nach dieser Miltwochsitzung sagen: „Gott behüte mich vor meinen Freunden!"; denn auch die formell geschickten Wendungen, die der Abg I)r. Blum vorbrachte, waren nicht geeignet, den schlimmen Eindruck der Hobrecht'schen Bekenntnisse abzuschwächen. Der Antrag wurde mit überwältigender Majorität gegen die Stimmen der Nationalliberalen angenommen, die in dieser Frage völlig isolirt standen. Selbst die Frei konservativen waren diesmal nicht so gouvernemental wie die Herren Hobrecht und Gen., sie zogen es vor, zu schweigen und sich der Abstimmung zu enthalten. Beim zweiten Gegenstände der Tagesordnung, dem An trag Ackermann auf Einrichtung von Gewerbekammern, verschob sich sofort das Bild wieder. Hier kämpften die Freisinnigen nicht gegen die Nationalliberalen, son dern gegen die rechte Seite des Hauses, in deren Namen der alte Herr v. Kleist-Retzow mit jugendlicher Lebendig keit für den Antrag und gegen die böse liberale Wirth- schaftspolitik eintrat. Wieder erschien Eugen Richter auf dem Plan, um die Nutzlosigkeit, ja Schädlichkeit solcher korporativer Neubildungen darzuthun, die der Reichskanzler doch nur als Schachfiguren in seinem politischen Spiele benutzen würde. Ihm komme es nur darauf an, die verschiedenen Interessenvertretungen gegeneinander auszuspielen; er befrage sie nur, wenn er ein Jawort erwarte, höre sie aber nicht an, wenn es ihm nicht passe, wie sich soeben erst beim Börsensteuer- eniwurf gezeigt habe. Wie die Handelskammern theils ignorirt, theils censirt und reglementirt werden, so werde eS auch den Gewerbekammern ergehen. Besser seien freie Vereinigungen, die alle berechtigten Interessen un abhängiger und darum achtunggebietender und wirksamer vertreten könnten. Minister v. Bötticher erklärte nach einigen schwächlichen Bemerkungen gegen Richter, die Regierung stehe dem Anträge sympathisch gegenüber, und vorbereitende Schritte zur Einführung von Gewerbe kammern seien bereits im Gange. Da hierauf der Abg. Ackermann seinen Antrag zurückzog, so nahm ihn der »Sie schauten mich so fragend, so zweifelnd an, daß ich meine Einladung wiederholen mußte, ' fuhr der Registrator ergänzend fort, „dann aber erfaßten Sie meine beiden Hände und riefen: DaS ist der herrlichste Weihnachts abend meines LebenS! Eilig langten Sie den Paletot von der Wand, um mich zu begleiten, ich bat Eie aber, noch ein halbes Stündchen zu verziehen, da ich noch einige kleine Einkäufe zu besorgen hatte und erst um diese Zeit in meine Wohnung zurückkehren würde, Sie aber vorher keinen Einlaß gefunden hätten. Ich erzählte Ihnen auch, Herr Wallburg, daß der Entschluß, Sie aufzusuchen, auf egoistische Beweggründe zurückzuführen ist, daß sich in mir immer mehr die Ueberzeugung be festigte, nur dadurch werde ich meiner armen kranken AgneS Gesundheit und LebenSmuth zurückgeben und sie vor dem gänzlichen Dahinsiechen retten." Der sonst so trockene, wortkarge Mann erschien wie umgewandelt, seit er den inneren Kampf deS Vor- undeilS mit der Liebe zu seinem Kinde auSgekämpft hatte. Sm zufriedenes, glückliche- Lächeln lagert- auf d«i gelben hageren Zügen und mit inniger Zärtlichkeit hingen ferne Blrcke an dem jetzt wieder sanft gerötheten Antlrtze de- schönen Mädchen-. . während er sprach, den Punsch bereitet und füllte nun dre drei Gläser. ^ste Schluck gelte Eurem Glücke!" rief der a e Mann, da- GlaS emporhaltend und mit den jungen Leuten anstoßend. ' " lEjsE.Da"" legte er ihre Hände in einander und sagte »Möge Euch -in- sorgenlos- Zukunft b-schi-d-n sein!" hped. n Redaktion trcsd-n-R-uftast ll. Meißner Basie 4. Vie Zeitung erscheint Tteustag, vonnerstag und «onnabcud fr^üh. -»onnemcnt-- PreiS: vüüWrl. M 1,50. o» beziehen durch H kiserlichen Post- galten und durch unsere Boten. Ski srner Lieferung in« Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Psg. Abg. Richter wieder auf, um eine eingehendere Dis kussion zu ermöglichen. Zum lebhaften Verdruß Ein unterhaltendes Blatt für den Binger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShaupnnannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadts für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Lerrmann Müller in Dresden. , Unter fremder Flagge. Roman von Moritz Lilie. (7. Fortsetzung.) Stumm sank Agne- an die Brust deS Geliebten uad Thränen der Freude und Wonne perlten in ihren schönen blauen Augen. Dann riß sie sich loS und stür misch umschlang sie den Hal- ihre- Vater-, der sie ge rührt an sich preßte. Niemand sprach ein Wort, aber es war, als sei in diesem Augenblicke da- Stübchen deS Registrator- zum Allerheiligsten der Liebe geweiht, al- schlinge sich unsichtbar da- Band unauflöslicher Zusam mengehörigkeit um diese Drei. Den Liebenden erschien eS, al- hatten sie schon seit Jahren mit einander verkehrt; nicht di- leiseste Befangen heit kam über sie, vertraulich und vertrauend, voll inniger Hingebung schloffen sie sich einander an. Waren doch ihre Seelen längst verbunden, bestand doch längst zwischen ihnen -ine warme geistige Wahlverwandtschaft. Nicht kalte-, herkömmliches Ceremoniell, nicht steife Förmlich- k-iten trennten diese gleichgestimmten G-müther; leise Werte Herbert der Geliebten da- süße „Du" in die Ohren und erröthend gab sie eS ihm zurück. „ES schien für mich da- traurigste, trübseligste Weihnachten zu werden, da- ich jemals erlebte und doch hat eS sich unerwartet zu dem herrlichsten, freudigsten Fest? gffialtet!" sagte der junge Künstler nach einer lagen Pause tiefen Schweigens. „Einsam, mit mir ad der Welt zerfalle«, saß ich in meiner Terkstätte, —. ... fordern. In der That, warum -llg-mein-n R-nn-n nach JntmssEr- Was dem H Konservativen aber schüttelten un- -rl-i-d»" -»f °>S d>- Annahm- «ms V«,agung--n.raA d-r unb.quem.n Erörterung vorläufig -m l-nde mach . Ueber das Reiseprogramm deS Kaisers, der sich Freitag nach EmS begiebt, vermmmt man daß em Aufenthalt von zwei Tagen " Koblenz und von dre. Tagen auf der Insel Mainau m Aussicht genommen ist. «Hs-r beaiebt sich sodann nach Gastew, von wo ^August zur Abhaltung der Manöver nach Berlin und Babelsberg zurückkehren wwd , Dem Reichstage 'st nun der Gesetzentwurf, die Einziehung^ mit dem Datum N. ^uli I>.4 au^ge- fertiqt-n Reichskassenscheine betreffend, zugegangen Vom 1 Juli 1-85 ab sollen diese Scheine nur noch bei der königl preuß. Kontrole eingelöst werdem Di- Begrün duna hebt u. A. hervor, daß durch d.e Beschränkung der Einlösung auf di- Kontrol- der Staatspapiere der An reiz zu weiterer Anfertigung von Falschstucken, der in der Papiers^rte der älteren Scheine liegt, wesentlich ver mindert werden würde. Die neuen Scheine vom 10. Januar 1882 sind bekanntlich von Wilcor'schem Pflanzen faser-Papier hergestellt. _ , . , Zu der im Reichstage bevorstehenden Beralhung des Aktiengesetzentwurfs bererkt die „Prov. Korresp.", es seien bei der sorgfältigen Vorberathung, welche die Vorlage der verbündeten Regierungen durch die be rufenen und sachkundigen Vertreter deS Reichstags in der Kommission gefunden hat, von einer Ueberhaftung, vor welcher ein der Reform nicht geneigter Theil der Presse zu warnen sucht, um so weniger die Rede sein, alS der dem Bundesrath vorgelegte Entwurf schon im Oktober 1883 durch amtliche Veröffentlichung dem Ur theile der Fachkreise zugänglich gemacht wurde und in folge dessen einer sehr ergiebigen Erörterung in der Presse, in der Literatur und in den Aeußerungen der Handelskammern unterlegen hat. Vielmehr dürfte, falls die Geschäftslage deS Reichstags dem Redebedürfmsse gewisser bisher nicht zum Worte gekommener Abgeord neten Schranken auferlegen sollte, hierin ein geringeres Uebel erblickt werden, als in einer Vertagung deS wich tigen und als dringlich erkannten Reformwerks auf eine ungewisse Zukunft. Die Ausschüsse deS BundeSraths haben in zweiter Lesung die Vorlage der Geschäftssteuer angenommen und sich dabei bemüht, daS nichtbörsenmäßige Waa- rengeschäft auszuscheiden und bei der Handhabung der Steuerbestimmung daS GeschäftSgeheimniß möglichst dumpf für mich hin grübelnd und brütend. Ich brauche es Dir nicht zu sagen, an wen ich dachte; vor mir hing ein bereits vor einigen Monaten von mir gemaltes LandschaftSbild, auf welchem im Mittelgründe ein Mäd chen sichtbar ist, dessen frische blühende Wangen, blaue Blumrnaugen und goldblondes Haar mich an ein anderes theureS Wesen erinnern sollten. Sehnsuchtsvoll schaute ich auf die liebliche Gestalt und eS überkam mich so bang und wehmuthSvoll, alS sei sie tausend Meilen von mir entfernt und für mich völlig unerreichbar. Ich grollte mit dem Schicksale, daS so hart und grausam sich zwischen mich und die Geliebte stellte; ich glaubte mich von der Vorsehung zurückgesetzt, vernachlässigt und ein stiller, nagender Ingrimm überfiel mich. Da klopfte eS an die Thür und herein trat — nun, ein älterer Herr war eS, den ich schon irgendwo gesehen zu haben mich erinnerte, den ich aber für den Augenblick nicht erkannte. Er nannte mir seinen Namen und ich gestehe, daß ich eher daS Stillstehen der Sonne, als diesen Bes«ch er wartet hätte. — „Sie wundern sich, mich bei Ihnen zu sehen und da- mit Recht!" begann Dein Vater, während ich ihm einet, Stuhl anbot; „und in der That ist -S auch eine seltsame Veranlassung, die mich zu Jbn-n führt. Ich bin kein Freund von Umschweifen, Herr Wallburg und darum bitte ich Sie, den Weihnachts abend bei unS zuzubringe«, ein GlaS Punsch und ein bescheidene- Abendbrot mit unS zu genießen." — Ich weiß nicht, waS ich für ein Gesicht gemacht habe, jeden falls aber wird sich auf ihm der Ausdruck höchsten Er staunen- ausgeprägt haben. Da- aber weiß ich genau, daß ich mich nur mit Mühe bezwang. Ihnen, Herr Hertling, an den HalS zu stürzen."
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