Sächsische Dorfzeitung : 19.06.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188406198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18840619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18840619
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-06
- Tag1884-06-19
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- Sächsische Dorfzeitung : 19.06.1884
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älhsische DochkilmL. r», i. le», Donnerstag, den 19. Juni 1884 46. Jahrgang ll 1 als ken. 17. B. lch ßm che. Privatunternehmer ver- das zu thun, was er Feuilleton »1. li- )barn, beim Hafts- aufge- eichen es so Person eine- L. e. elieheu vurd«, ! Zeit noch Auch neister ahafte Dank zneten Gest. il an den, iichtn- den »ed >rf zu eldank s20) ..Lisette soll kommen, um mich anzukleiden, ich wünsche auszugehen," rief sie ihm nach, während sie aufstand, den Schreibtisch verschloß und die Portieren auseinanderschlagend im Nebenzimmer verschwand. Inserate werden bi- Montag Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Ps. und wohnt in einer Seitenstraße M." lr tzie mdm audt, r die ILttt. wurde die Grenze für steuerfreie Waarengeschäfte von 3000 auf 10.000 Mark erhöht; sodann wurde bestimmt, daß bei Warengeschäften über inländische Waaren, für welche der Nachweis wirklicher Lieferung erfolgt, die Steuer zurückerstattet werden solle. Ueber 7000 bisher im Betriebe der Unfallver sicherungen beschäftigte Personen haben an den Reichs tag eine Petition gerichtet, in welcher sie darum er suchen, in das Unfallversicherungsgesetz Bestimmungen aufzunehmen, durch welche die Entschädigungsberech- tigung der durch das neue Gesetz beeinträchtigten Ge werbetreibenden anerkannt und die Normen für diese Entschädigung festgesetzt werden. An dem nationalliberalen Parteitage, welcher am vergangenen Sonntag in Nürnberg abgehalten wurde, haben ca. 800 Personen theilgenommen. Die ange nommenen Resolutionen schließen sich auch an die Heidelberger und Berliner Erklärungen an. Es wurde ein Landesausschuß gewählt und konstituirt und damit eine „Rechtsrheinische baierische nationalliberale Partei" gebildet. Sicherem Vernehmen nach hat der Reichskanzler Fürst Bismarck den Wunsch geäußert, die Mitglieder des Reichstages vor dem voraussichtlich nahe bevor stehenden Schluffe der Sitzungen noch einmal in zwang los geselliger Weise um sich zu versammeln. Da aber dem Kanzler bei dem schwankenden Zustande seiner Ge sundheit Abendgesellschaften schwer zu bringende Opfer in Bezug auf sein Befinden auferlegen, so ist er auf das Aushilssmittel verfallen, diesmal seine Gäste zu einem gemüthlichen „Frühschoppen" einzuladen. Dem anspruchlosen Charakter des Morgentrunks entsprechend, soll das Kostüm der Gäste ganz nach Belieben gewählt werden. Die Einladungen werden zum nächsten Freitag erfolgen, die Stunde dürfte die zwölfte Mittags sein. Die Plenarsitzung des Reichstages wird somit am Frei tag aller Voraussicht nach ausfallen und der Vormittag, sowie der brauchbare Rest des Nachmittags den Kom- missions- beziehentlich Frakticnssitzungen zur Verfügung bleiben. Bezüglich der Dynamit-Affaire bei Einweihung des Niederwalddenkmals darf nach den Ergebnissen der geführten Untersuchung angenommen werden, daß ein solches Verbrechen allerdings vorbereitet gewesen sei. Ein Wafferdurchlaß der Landstraße nach dem Denkmal wäre als Mine benutzt worden. Die im letzten Augen blick veränderte Fahrordnung habe jedoch die Ausführung des Verbrechens vereitelt. Die bevorstehenden Verhand lungen des Reichsgerichts werden sicherlich über diese Vorgänge Licht verbreiten. In letzter Zeit haben auch in der Bromberger Gegend Werber für die holländische Kolonial-Armee ihr ötsiher Oek», wichen. , Der- weiche ernst- jtbelen idem f40j Exped. ». Redaktion kl. Reißner Gasse 4. Dir Zeitung erscheint Dienstag, Donnerstag und Eonnabcnd „ich mag diese Effecten nicht mehr. Und dann — setzen Sie Ihre Beobachtungen fort, Herr Doktor, Sie wissen, mir liegt daran." Ein leichtes Kopfnicken deutete ihm an, daß sie allein zu sein wünsche; Praß erhob sich und mit einem flüchtigen, fast vertraulichen Abschiedsgruß entfernte er sich. Unter der Thüre wandte er sich noch einmal um. „Der Kours Ihrer Russen ist jetzt nicht besonders günstig, sollen sie trotzdem verkauft werden?" fragte er, die Thürklinke fassend. „Gewiß, k Wut prix!" entschied die Dame und ließ sich in den vor dem Schreibtische stehenden Sessel nieder. Dann entnahm sie dem Täschchen eine elegante Karte, auf welcher unter der Freiherrenkrone die Worte: „Ludmilla Baronin von Rodowicz" zu lesen waren, schrieb einige Worte darauf und verschloß die Karte in ein mit farbigem Monogramm verziertes Kouvert, das sie adressirte. Ein Schlag mit der Hand auf die silberne Glocke neben dem Schreibzeug rief den Diener herbei, der, die Befehle seiner Herrin erwartend, stumm an der Thür stehen blieb. „Dieser Brief ist sogleich zu befördern, die genaue Wohnungsangabe wird zweifellos im Adreßbuchs zu finden sein," sagte sie, dem Lakai daS Kouvert reichend, ohne sich vom Stuhle zu erheben. „Ich wünsche zu erfahren, ob der Empfänger persönlich anwesend ge wesen ist oder an wen das Schreiben sonst abgegeben wurde." Der Diener verbeugte sich und ging. Unter fremder Flauste. Roman von Moritz Lilie. (9. Fortsetzung.) »Haben Sie etwas über den jungen Maler er lichen, welcher neulich in der Gemäldegalerie die Ruis- Ml'sche Landschaft kopirte?" fragte sie in einem eigen tümlich heftigen Tone, durch welchen sie daS Selt- ime der Frage bemänteln zu wollen schien. „Gewiß, Frau Baronin, eben wollte ich Ihnen von M erzählen," entgegnete der Gefragte und ein leichter Zog von Ironie legte sich um seine Lippen. „Der ^bsche, braunlockige Künstler nennt sich Herbert Wall- der See ¬ lange. Minister v. Bötticher entgegnete, daß § 4 nur die ausschließe, welche mit festem Gehalte angestellt sind, nicht aber nicht festangestellte Arbeiter, die keineswegs von dem Anschluß an die Berufsge- nossenschaften ausgeschlossen werden. Sollte sich übrigens im Laufe der Zeit eine Korrektur im Sinne des Antrags herausstellen, so werden die verbündeten Regierungen dazu gern bereit sein. Schließlich wurde der Antrag Büchtemann abgelehnt und § 4 mit 129 gegen 112 Stimmen angenommen. Der folgende H 5 setzt die Höhe des Schadenersatzes auf 66-/z Proc. des Arbeitsverdienstes und die Karenzzeit auf 13 Wochen fest. Während die Socialdemokraten den Wegfall der Karenzzeit und den Schadenersatz in der vollen Höhe beantragen, verlangen die Fusionisten 2- eventuell 4-wöchentliche Karenzzeit, sowie auch, daß von dem 4 Mk. übersteigenden Tages verdienst nicht nur ein Drittel, sondern der ganze Mehr betrag bei Berechnung der Rente in Betracht kommt. Die Nationalliberalen sprechen sich für 4-wöchige Ka renzzeit aus und soll bei Annahme einer 13-wöchigen Karenzzeit der Betriebsunternehmer ein Sechstel deS Kostenbetrags den Krankenkassen zurückerstatten. Abg. Louis Löwe motivirt unter bekannten Ausfällen gegen Regierung und Majorität den Antrag der Fusionisten. Abg Oechel- häuser begründet den Antrag der Nationalliberalen, Abg. Frohme den der Socialdemokraten und Minister v. Böt ticher nebst vr. Frege treten für die Kommissionsvor schläge ein. Letzterer erkennt mit warmen Worten das von der Regierung bewiesene Entgegenkommen und daS praktische Vorgehensderselben an; zum Schlüsse aber werden sämmtliche Anträge abgelehnt und § 5 unverändert nach dem Kommissionsantrage angenommen; ebenso die §§ 6 bis 8 unter Ablehnung der socialdemokratischen Anträge auf Erhöhung der Entschädigungen an Wittwen und Kinder, sowie auf Entschädigung der Wittwen, auch wenn die Ehe erst nach dem Unfall geschlossen sein sollte. Der einmüthige Widerspruch der Organe des deut schen Handelsstandes gegen die Geschäftssteuervorlage ist, wie wir schon jüngst andeuteten, doch nicht ohne Rückwirkung auf die Haltung der Reichsregierung ge blieben und es hängt damit allein die verzögerte Be handlung der Frage im Bundesrathe zusammen. Fürst Bismarck hat jetzt angeblich die preußische Regierung veranlaßt, eine Milderung der Vorlage in die Hand zu nehmen. — Auch in Meiningen hat sich kürzlich die Handels- und Gewerbekammer mit dem fraglichen Steuer-Gesetzentwürfe beschäftigt und auch sie beschloß, die herzogliche Regierung zu bitten, im Bundesrathe gegen den Entwurf zu stimmen. Die BundesrathsauSschüsse haben gutem Vernehmen nach soeben die Geschäftssteuer definitiv und mit zwei nicht unwichtigen Aenderungen angenommen. Einmal Vom nahen Kreuzthurme verkündete in tiefen, vollen Tönen die Uhr die elfte Vormittagsstunde, als ein junger Mann durch die reizenden Promenadenanlagen der Bürgerwiese dahinschritt und seinen Weg in der Richtung nach der Lüttichaustraße nahm. Vor dem Hause, in welchem die Baronin Rodowicz wohnte, blieb er stehen, zog eine Visitenkarte auS der Tasche, und bald auf diese, bald auf die HauSnummer über dem Portale blickend, nickte er befriedigt mit dem Haupte und trat ein. Mit sichtlichem Interesse musterte er die geschmackvolle, luxuriöse Ausstattung des Vesti büls, dann stieg er die Treppe zur ersten Etage empor. Vor der hohen, doppelflügeligen GlaSthür blieb er stehen und warf einen Blick in das Innere; dann faßte er zögernd den vergoldeten Griff deS Klingelzuges, und der Helle Klang der angeschlagenen Glocke drang an sein Ohr. Der Diener in seiner kleidsamen Tracht, hellblau mit Silber, erschien und fragte nach dem Begehr deS Angekommenen. „Die gnädige Frau haben mich befohlen," sagte der junge Mann, die Visitenkarte verzeigend. „Bitte, einen Augenblick zu verziehen, ich melde Sie sogleich!" versetzte der Diener, die Thür hinter dem Eingetretenen schließend. Politische Weltschau. Deutsches Reich. Wohl selten hat ein Parla ment ein so umfangreiches und schweres GesetzgebungS- werk zu bewältigen, wie das UnfallversicherungS- gesetz, dessen zweite Lesung am Montag im Reichs tage begann. Die Durcharbeitung eines so ernsten Pensums bietet wenig Unterhaltungöstoff dar und doch brachte hin und wieder auch diese fünfstündige Ver handlung, in welcher man nicht über die drei ersten Paragraphen des Entwurfs hinauskam, manches bedeut same und interessante Moment. Die Sitzung wurde fast vollständig durch die Debatte darüber ausgefüllt, wie im § 1 der Umfang der Versicherungspflichtigen Gewerbe bestimmt werden soll. Es blieb bei dem in der Kommission geschloffenen konservativ-klerikalen Kom promiß, welches u. A. die land- und sorstwirthschaftlichen Arbeiter, die des Transportgewerbes und selbst die der gefährlichsten Handwerke von den Vortheilen deS Ge setze- ausschließt. Die Abstimmung bei § 1 ergab die Annahme der Kommissionsvorlage und die Verwerfung aller Abänderungsvorschläge; nur die Schornsteinfeger sollen so glücklich sein, neben den von der Kommission empfohlenen Gewerben einen Platz in dem neu zu er richtenden VersicherungShause zu erhalten. Auch § 2 (Versicherung der Betriebsbeamten) wurde nach dem KemmissionSvorschlage angenommen und nachdem auch der dritte principiell belanglose Paragraph ohne Debatte genehmigt war, sand die allgemeine Erschöpfung in der Einbringung und sofortigen Annahme eines Vertagungs- rntrageS Ausdruck. Der Reichskanzler Fürst Bismarck, der im Laufe der Verhandlung im Hause erschienen war, grH nicht in die Debatte ein, sondern begnügte sich da mit, zwanglose Unterredungen mit einigen Abgeordneten anjuknüpfen; in ein längeres, offenbar sehr freundlich geführtes Gespräch wurde namentlich der Abg. Windt horst verwickelt. Zu Anfang dieser Sitzung erledigte der Reichstag vorerst zwei kleine Vorlagen (Verwendung I des Reingewinns auö dem bekannten Generalstabswerke I und Einziehung der Reichskassenscheine vom Jahre 1874) I definitiv ohne jedwede Debatte. In der Dienstags- I Debatte wurde zunächst die Literar-Konvention mit I den Niederlanden angenommen und alsdann die zweite I Verathung des Unfallgesetzes fortgesetzt. Nach § 4 soll I daS Gesetz auf Reichs-, Staats- und Kommunalbeamte I mit festem Gehalte und Pensions-Berechtigung keine An- I Wendung finden; doch beantragten Abg. Büchtemann und I Genossen das Gesetz auch aus Beamte und Arbeiter, I welche in der Betriebsverwaltung deS Reichs rc. beschäf- I tigt sind, auszudehnen. ^Der Staat, führte Büchtemann R auS, habe in erster LinD die Pflicht, für jeden Arbeiter Inseraten- Annahmcsteleu: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Ha asenstein LVogler, Rudolf Moste. G L. Daube L To. in Dresden Leipzig, Hamburg, Berlin, Frankfurt a M. u. f. w. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. Pd,nue*entS- Prei»: »ierteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch du kaiserlichen Post- austaltea und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in- Haus erhebt die Post noch eine Ge- Hühr von 2b Pfg. „Wallburg?" wiederholte Jene sinnend, „der Name mir unbekannt, der junge Mann scheint als Maler t keine Berühmtheit zu sein. Und doch zeigte seine beit, baß er eine mehr alö gewöhnliche Begabung be- t, die ihm sicher früher oder später zu verdienter An- seanung verhelfen wird." Eie trat an den Schreibtisch und öffnete ein Schub- b. dem sie ein kleines, zierliches Visitenkartentäschchen tvahm. „Eie habtn wohl die Gefälligkeit, meinen Bankier > beauftragen, die bei ihm deponirten russischen Papiere > verkaufen und mir den Betrag zu übermitteln," fuhr ' m verändertem, geschäftsmäßig kühlem Tone fort, »1. U az bit a ab, Platz 48)
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