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Dresdner Journal : 21.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188711210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18871121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18871121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-21
- Monat1887-11
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- Dresdner Journal : 21.11.1887
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Beilage zu ^7 269 des Montag, den 2t. November 1887, abends. ——————SW!»——»—-«-. " >.! > .. > Vie Entwickelung der deutschen Kolonien. -v. In Meinholds Sälen hatten am Sonnabend abend die beiden hiesigen Abteilungen des ^„Deutschen Kolonial vereins" und der „Gesellschaft für deutsche Koloni sation" einen Vortragsabend veranstaltet, zu welchem sich eine sehr zahlreiche Versammlung eingefunden hatte. Nach dem der Vorsitzende der Abteilung Dresden der Gesellschaft für deutsche Kolonisation, Hr. Hofrat vr. Credo, die äußerst zahlreiche Versammlung begrüßt und derselben über den hoff nungsvollen Stand der Frage der Verschmelzung der beiden genannten kolonialpolitischen Vereine zu einer „Deutschen Kolonialgesellschaft", über welchen unsere Leser bereits durch unsere mehrfachen Mitteilungen unterrichtet sein dürften, Be richt erstattet hatte, ergriff Hr Generalsekretär der Gesell schaft für deutsche Kolonisation, Strauß, das Wort zu einem höchst lehrreichen Vortrag über die Entwickelung der deutschen Kolonien. Es sei uns gestattet, von demselben die folgende kurze Skizze zu entwerfen. Deutschland ist bekanntlich zuletzt unter allen Kulturvölkern in die Reihe der kolonisierenden Staaten getreten. Der Grund, welcher bisher eine deutsche Kolonialpolitik hinderte, war Deutsch lands Ohnmacht in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht, welche noch aus die Zeiten des dreißigjährigen Krieges zurückzusühren ist. Hat doch Deutschland erst in unserm Jahrhundert wieder diejenige Bevöllerungszahl erreicht, welche cs zu Anjang des dreißigjährigen Krieges auswies. Als unser Vaterland in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich sich kräftigte und zu politischer Macht und Größe heranwuchs, begann auch allmählich die Sehnsucht nach kolonialem Besitz sich zu regen, besonders gab die Handelskrise gegen Mitte der Iver Jahre zur theoretischen Kolonialbewegung Anlaß. 1878 entstand aus Anregung des vr. Janilajch der Zentralverein sür Handelsgeographie im Aus land, 1882 der deutsche Kolonialverem, 1884 die Gesellschaft für deutsche Kolonisation. 1884 erwarben wir die ersten Kolonien und jetzt, nach drei Jahren, haben wir bereits einen kolonialen Besitz, der den Umsang Deutschlands mehr als «fach übersteigt und auch wir können behaupten, daß in unserm Reiche die Sonne nie unter geht. Denn wenn ihr letzter Strahl den Kilimandscharo inOst- asrika küßt, begrüßt ihr erster schon die Berge von Neu Guinea. Was zunächst unsere australische Kolonie Kaiser-Wil helmsland anlangt, so geschah die Grund legende Erwerbung am 27. Juni 1884. Die Herren v. Hansemann und v. Bleich- rüder beantragten beim Reichskanzler den Norden von Neu- Guinea und einige der dortigen kleinen Inselgruppen unter deutschen Schutz zu stellen Ansang 1885 trat eine Kommission zu London zusammen, welche die englische und deutsche In teressensphäre abgrenzte; am 15. Mai 1885 ersolgle der Kaiser!. Schutzbrief. Das deutsche Kolonialgebiet daselbst umsaßt 4000 deutsche OMcilen. Die Küste ist flach, das Innere noch wenig bekannt, aber wahrscheinlich von Hochgebirgscharakter; das Land, soweit es bekannt ist, zeigt große Fruchtbarkeit und üppige Ve getation. DaS Klima bereitet Europäern Schwierigkeiten Die Ausbeutung der Erzeugnisse der Kolonie hat die Neu-Guinca- Compagnie in die Hand genommen, welche naturgemäß sich zu nächst dem Studium der Verhältnisse der Kolonie widmet. Tie übrigen Kolonien befinden sich sämtlich in Asrila. Zuerst sei erwähnt das südwcst - afrikanische Schutz gebiet. Nachdem hier Lüderitz durch Verträge sich Land gesichert, wurde am 7. August 1884 das Küstengebiet von Angra-Pcqueua bis zum Oranjefluß durch Flaggenhissung feiten Deutschlands in Besitz genommen, am 21. Mai 1885 wurde der Kaijerl. Schutzbries erteilt, später fand ein Übereinkommen mit Portugal stati, welches die Grenze zwischen unsern uno den portugiesischen Besitzungen so sestjetzte, daß dieses Kolonialgebiet letzt eine Ausdehnung von 2000» deutschen s^-Meilen d i doppelt soviel als das Deutsche Reich besitzt. Das Klima ist gemäßigt, so daß hier die Ansiedelung von Europäern möglich erscheint. Dagegen steht allerdings wenigstens die Küne an Fruchtbarkeit weit hinter Neu - Gumca zurück Das Hinterland aber nach dem Oberläufe des ostwärts fließenden Zambcsi zu ist ein fruchtbares Bergland, welches sich bis zu 6om>' erhebt, mit nicht unbeträchtlichem Handel und hochentwickelter Vieh zucht. Ob die Hoffnungen, die man aus den Mincralreichtum des Landes setzte, sich bewahrheiten werden, ist noch abzuwarten. Das Land steht, anders als Neu-Guinea, direkt unter der Ver waltung Kaijerl. Beamten. Zur wirtschaftlichen Verwertung der Kolonie haben sich 2 Erwerbsgejellschasten gebildet: die deutsche Gesellschaft für Südwestasrika, wecche das Land berg männisch auszubcuten sucht, und die deutsch - weslasrikanische Compagnie, welche hauptsächlich Viehzucht und Fischerei treiben und die Erzeugnisse der ersteren bis zum Kongo hinaus durch Küstenhandel gegen tropische Produkte eintauschen will. Die Kolonie Togo land (an der Westküste Asrikas, unge sähr zwischen dem ersten und zweiten Grad östlicher Länge ge legen) ward ebenfalls 188 i und zwar durch Nachtigall unter den Schutz des Reiches gebracht und später durch neue Erwerbungen »v bis 40 Mal vergrößert, so daß sie jetzt ungefähr den Flächen inhalt des Königreichs Württemberg hat. Auch diese Kolonie wird von Kaiser!. Beamten verwaltet, denen ein aus Deutschen und eingeborenen Häuptlingen zusammengesetzter Verwaltungs- ausjchuß zur Seite steht Der Boden ist sehr fruchtbar, im Innern blüht Ackerbau und Viehzucht Die staatlichen Ver hältnisse sind günstig, gute Straßen durchziehen das Land; die Rechtspflege ist verbältnismäßig gut geregelt. Unsere wichtigste Kolonie in Westafrika ist Kamerun. Hier hatten bereits Hamburger Kaufleute seit Jahren sesten Fuß gesaßt. Aus ihren Antrag stellte Nachtigall am it Juli 188t auch hier die deutsche Schutzyerrschast her. Nachdem die Engländer dem Vorgehen der Deutschen erst alle möglichen Hindernisse in den Weg gelegt hatten, kam endlich 1886 ein Ucbereinlommcn mit England zu stände, welches eine Demar kationslinie zwischen beiden Interessengebieten scstfitztc und der deutschen Kolonie einen Flächc.rraum von 10 0 o Quadrat meilen sicherte. Ein fruchtbares Hinterland von etwa »<>000 Quadratmeilen muß uns nach des Redners Ansicht früher oder später zusallen. Das Land ist mit der ganzen Fruchtbarkeit des Tropenklimas ausgestattet; Kaffee, Tabak, Kautschuk, Palmöl und Palmkerne sind jetzt die Hauptprodukte, andere, so Vanille, Chinin, hofft man später zu ziehen. Aber neben diesen Vor zügen des Tropenklimas machen sich auch seine Nachteile be merkbar. Die Küste namentlich ist sumpfig und ungesund, nur das Kamcrungebirge, welches alle Klimate bis zu dem der Region des ewigen Schnees answeist, bietet gesunden Aufenthalt Der lebhaste Handel, seit lange bereits in deutscher Hand, könnte noch viel lohnender sein, wenn nicht die Küftenneger jeden Ver kehr zwischen dem produzierenden Binnenland und den Kauf leuten hinderten und den ganzen Zwischenhandel, der ihnen zu weilen 30" Prozent Gewinn bringt, an sich gerissen hätten. Eine Hamburger Plantagcngesellschast hat die Errichtung von Plan tagen in Angriff genommen. Die Verkehrsmittel sind, wie überall, sehr ursprünglich und kostspielig. Bezüglich ganz Westafrikas bemerkte der Redner, daß die deutschen Interessen daselbst viel stärker vertreten seien, als man in Deutschland zu glauben geneigt sei. Wörmann allein unter hält an dieser Küste 8 Dampscr und 7o Faktoren mit über 1000 Angestellten. Die wichtigste Kolonie: Deutsch-Ostasrika verdanken wir der in Deutschland sich Bahn brechenden theoretischen Kolonial bewegung. Ostasrika war von jeher der Zankapfel zwischen Europa und Asien Araber, Phönizier, Griechen, Römer, dann wieder die Araber, später Portugiesen, und endlich die Deutschen haben handeltreibend und Kolonien gründend hier Fuß gefaßt. Die Schriftsteller der Alten erzählen bewundernd von dem Reich tum des Landes und seiner hochentwickelten Kultur. Portu giesische Berichte melden, daß, als die ersten portugiesischen See- sahrer mit Geschenken sür die Eingeborenen an jener Küste laudetcn, sie sich schämten, diese Geschenke zu überreichen, da sie bei weiiem nicht dem gleichkamcn, was die einheimische Kultur erzeugte. Als gegen Ende des 18. Jahrhunderts Portugal, in Abhängigkeit von Spanien geraten, nicht mehr die Krast besaß, den nördlichen besten Teil dieser Kolonie gegen den Ansturm der Araber zu halten, fiel die hochentwickelte Kultur des Landes zum großen Teil der Barbarei der arabischen Eroberer zum Opfer. Einer der arabischen Sultane, der Vater des jetzigen Sultan- von Sansibar verlegte später seine Residenz in diese Stadt, deren handelspolitische Bedeutung ihm reiche Zollerträg- ttisse versprach. Wie in der Gesellschaft sür deutsche Kolonisation der Plan, in Ostasrika eine deutsche Kolonie zu gründen, entstand und durch ftr Peter-, Gras Pseil und l»r. Jühlke energisch zur Ausführung gebracht wurde, wie aus jener Gesellschaft heraus sich eine besondere ErwerbSgesellschast: die „Deutsch-ostasrikanische Gesellschaft" bildete und das Werk immer weitere Ersolge er rang, ist bekannt. Deutsch - Ostasrika umsaßt jetzt 20 000 Qua dratmeilen. Erachtet man das 18 ovo Ouadraimeilen umfassende Somaliland, wo allerdings noch manche Schwierigkeiten zu überwinden sind, als gesichert, >o steht jetzt der Gesellschaft ein Gebiet zu, welches Deutschland, Frankreich und England zu sammen an Grüße übertrifft. Auch ist Hoffnung vorhanden, daß der io englische Meilen breite Küstensaum vom Rovuma bis zum Umba, welcher dem Sultan von Sansibar u. a. ge blieben ist, unter die Verwaltung der Teutsch-ostasrikamschen Ge- sellschast gestellt werden wird Der Boden ist gut, ein mächtige- System großer Seen und meist schiffbarer Flüsse schafft große Feuchtigkeit, welche in Ver bindung mit der tropischen Hitze die üppigste Vegetation erzeugt. Die Bevölkerung ist verhältnismäßig gering, weil dezimiert von den arabischen Sklavenjägern, die bis vor kurzem hier ihr Unwesen trieben. Die Verkehrsmittel lassen noch sehr viel zu wünschen übrig; der Verkehr bewegte sich bislang säst nur aus den sog. Karawanenstraßen (d. s. schmale, in das Innere des Landes führende Psadc), da die Flüsse durch die Sklavenjäger gesperrt waren. Der Bau einiger Bahnen ist dringend not wendig und bereits haben diesbezügliche Verhandlungen der Deutsch-ostasrikanijchen Gesellschaft mit einem Konsortium statt gesunden. Als Kultursaktoren sür die Kolonisationsarbeit kommen in Betracht: die Deutsch-ostasrikanische Gesellschaft, eine Erwerbs- gesellschast welche Herrin des Landes ist und die ganze Arbeit der Kolonisation leitet, Plantagenbau treibt u s. w; die deutsche Planlag-ngcjelljchaft, ebenfalls eine Erwerbsgescllschaft, welche lediglich den Bau von Plantagen betreibt; 2 evangelische und i kaiholische Missionsvercinigung; der deutsche Frauenbund, wel cher die schwere Arbeit der deutschen Kolonisten durch Förderung humanitärer Zwecke, z. B. Krankenpflege u. s f. unterstützt. Die Deutschostasrikanische Gesellschaft umspannt das ganze Land mit einem Netz von Stationen Dieselben sind entweder Handels- oder Plantagen- oder Zollstationen oder bloße Depot plätze (so Sansibar, zugleich Sitz der Verwaltung der deutjch- ostasrilanischen Gesellschaft). Naturgemäß sind die Handels stationen am weitesten vorgeschoben, weshalb bei ihnen besondere Vorsicht geboten ist. Das letztere gilt vorzüglich m dem Lande der kriegerischen Somali, zumal da dessen Verhältnis zur dculsch-oslafrikanischen Gesellschaft noch nicht unbedingt seststeht. Zollstationen sind Pangani, Der cs Salam und Aruscha Zu bemerken ist, daß nicht etwa, wie kolonialfeindliche Blätter zu melden wußten, die Zollerhebung seitens der Deutschostafrika- nischen Gesellschaft etwas neues ist, sondern daß bereit- seit Jahren der Sultan von Sansibar einen Wertzoll von 5 Proz. erhebt und nun nur das Recht der Zollerhebung durch Vertrag aus die Gesellschaft übergegangen ist. Zum Schluffe wendete sich der Redner noch gegen den Einwurs, welcher von gegne rischer Seite vielfach gemacht werde, daß endlich Tropenkolonien, weil nicht geeignet, der ungeheuren Auswanderung Deutsch lands als Abzugslanal zu dienen, uns Überhauptnichts nützten. Dem gegenüber süyrte der Redner den sehr interessanten Nach weis, daß die Ackerbaukolonien, wenn wirtschaftlich erstarkt, stet- die politische Unabhängigkeit erstrebten, während bei den Tropen kolonien dieser Drang sich nicht geltend mache, so daß sür die Dauer die Tropenkolonien sür das Mutterland wichtiger seien, als jene. Auch sei es unrichtig, aus die jetzige geringe Kon- sumtionskrast unserer Kolonien hinzuweiscn. Denn hauptsäch lich komme es an aus die Produktionskraft; sei diese vorhanden, so könne man mit Sicherheit sür die Zukunft Konsumtionsfähig- keit erwarten. Produktionssähigkeit aber sei säst allen unseren Kolonien nicht abzusprcchen und zwar erzeugten dieselben Waren, welche Deutschland in hervorragendem Maße brauche. So beziehe jetzt Deutschland jährlich für 180 Millionen M. Baumwolle und sür 120 Millionen Kaffee. Diese und andere Produkte gedeihen z. B. iy Ostasrika trefflich; wildgewachsene ostasrikanische Buumwolle habe in Hamburg, Bremen, Liverpool sehr achtenswerte Preise erzielt. Wenn auch die Teutsch-ostasri- kanische Plantagcngesellschast sicher nicht solche Dividenden er zielen werde als die niederländische, welche in den letzten Jahren 70, 80, 107^ Proz. verteilt habe, so sei doch ein lohnender Er trag mit Sicherheit zu erwarten Kurz noch immer habe es sich gezeigt, daß Tropenkolonien dem Mutterlande, wenn nicht besondere störende Einflüsse dazwischen traten, Reichtu» zu- führtcn. Reichtum aber und wirtschaftliche Krast werde unser Volk im komm nden Jahrhundert neben der militärischen Macht und als deren Grundlage sicherlich brauchen, wenn es seine jetzige machtgebietende Stellung sich erhalten wolle im Rate der Völker Reicher Beifall lohnte den Redner, welchem Hr. Hofrat vr. Credo in warmen Worten den Dank der Persammlnng aussprach. Nach der öffentlichen Versammlung blieb ein be trächtlicher Teil der Mitglieder noch in zwangloser Bereini gung beisammen. provinrialnachriMen. T Leipzig, 20. November. Die Stadt und die Univer sität Leipzig haben das Hinscheiden eines der hochangesehen sten und weithin berühmten Männer der Wissenschaft, des Hrn. vr. msck. und pbil. Gustav Theodor Fechner, ordent lichen Professors der hiesigen Universität, Komthur des König!, sächsischen Albrechtsordens, zu beklagen. Der Verewigte, welcher im 87. Lebensjahre stand und vor genau 70 Jahren die Universität Leipzig bezog, feierte 1884 sein goldnes Pro fessorenjubiläum und zählte zu den Ehrenbürgern der Stadt Leipzig. Seine Verdienste um die Physik, Psycho physik, Philosophie rc. sind allgemein in der Gelehrtenwelt bekannt und gerühmt. Glücklicherweise war dem Heim gegangenen kein langes Krankenlager beschieden. — Gestern abend haben die Mitglieder des Dresdner Residenz theaters mit Millöckers „Vizeadmiral" im hiesigen Carola theater ein längeres Gastspiel eröffnet. Das zahlreich er schienene Publikum nahm die Leistungen der Gäste sehr bei fällig auf. Gestern ist der hiesige Kaufmann Bernhard Sandbank, Inhaber der in den Zusammensturz der Leipziger Disconto- gesellichaft verwickelten Firma Beruh Sandbank u. Co., von der Königl. Staatsanwaltschaft verhaftet worden, nachdem der Konkursverwalter der Discontogesellschaft Wechselfälsch ungen von Seiten des Verhafteten aufgedeckt hat ft Großenhain, 20. November. In der gestem im „Hotel zum Gesellschaftshause" abgehaltenen Versammlung des konservativen Vereins des Amtsbezirkes Großenhain, welche von weit über 300 Personen, die zu einem großen Teil auch aus entfernten ländlichen Ortschaften herzugekommen waren, besucht war, erstattete der Reichstagsabgeordnete, Kammerherr Frhr. v. Friesen auf Rötha seinen Wäh lern Vortrag über die bisherige Thätigkeit des Reichstages und über die bis jetzt bekannten wichtigsten Vorlagen der nächsten Zukunft. Tie Versammlung sprach ihr vollstes Ein verständnis zu der Stellung aus, die der Hr. Abgeordnete bisher eingenommen hat und zu den bekannten neueren Vor lagen einzunehmen gedenkt und bezeigte ihm das lebhafteste Anerkenntnis für seinen klaren, sachlichen Vortrag. ätiUMik Miü KMövmtsüM. — Von der ordentlichen Generalversammlung der Geraer Aktienbierbrauerei zu Tinz b. Gera, in welcher 11 Aktionäre mit 874 Aktien vertreten waren, wurde einstimmig Geschäftsbericht und Bilanz genehmigt Techarge erteilt und der Auszahlung einer Dividende von i i zugestimmt. In den Aujsicht-rat wählte man Viktor Wirlh in Leipzig und Emil Overhos in Gera. Die Dividende kann sofort erhoben werden. Gewinne 5'7 Klaffe 112'7 Königl. Vächs. Landes-Lotterie. Gezogen zu Leipzig, -en 19. Wovernöer 1887. (Nachdruck verboten.) «r Mart KoveMen. «r Mark. NolleMon. 7498 lsooo bei Herrn Emil Mothe-, Greiz. 51774 «000 bei Herrn Gustav Wittrisch, Rochlitz 46867 I «^<>0 « - Eduard Böhnert zr., Gera - Paul Werner, Leipzig. 54470 3000 - - Oswald Häder, Leipzig. 5350« I»0«0 - 54905 3000 » . Ernst Mey, Lecpjlg-Magwltz 13902 »000 . - Hermann Koch, Jena 56040 3 00o . » Franz Dreschke, Dresden. 58499 3000 - - Reinholv Walther, Leipzig. 33802 SO',« . - Gustav Kunze, Oschatz 90823 »000 » - C. F. Blaubach, Arnstadt, «0383 3000 . . Felix Mendheim, Leipzig. «1978 3000 « » Robert Schinck, Dresden «3269 300 » > » C. Louis Taeuber, Leipzig. 2625 »000 - - P. CH. Plenckner, Leipzig, und Herrn Bernh. Kloß, Zwenkau «048 3000 . - Carl Engst, Leipzig, und Herrn G A. Glöckner, Rautenkranz. 65410 3000 . . Karl Nicolai, Meißen. KS813 300 t» - - Felix Fließ, Großmühlingen. 68214 3000 - - C. F Werner, Callnberg. 10447 8000 - - Benno Richter, Lei-nig. 11541 3000 . « Moritz Maukisch, Leipzig. 70413 >000 - Herren G. H Rehfeld L Sohn, Dre-den. 22406 3000 . E. Geißler, Weimar. 71027 3000 - Herrn C. A. Günther, Apolda. 23308 3000 - - Max Kothe, Dresden. 73545 3000 . - Adolf Hessel, Dresden. 28615 3000 - 30295 3000 . « Ernst Reichel, Bernstadt. - Wilhelm Gebhardt, Chemnitz 81505 3000 . . I. A. Hartig, Glauchau, und Herrn Arthur Prenzel, Chemnitz. 32383 3000 - 33670 300'» - - Gustad Hahn, Strehla, und Herrn A. Goldstein, Sandersleben. - Joh. Chr. Schubert, Leipzig. - George Meyer, Leipzig. - Friedr. Heyland, Stadtjulza 88409 3000 - - Konrad Götte, Stadtilm. 88395 3000 - - Oswald Häder, Leipzig, und Herrn L O. Heßmann, Grünhainichen. 36310 3000 - 38118 3000 . 89141 3000 » - Rudolf Illing, Leipzig, und Herrn C G. 'Nestler, Zschopau. 91874 3 0 00 » - Fecdinand Gebhardt, Chemnitz, und C G. Langer, Jöhstadt. 40810 3000 - 46721 3000 . - Ernst Hübner, Dresden. - Adolf Jecke, Kahla. 47956 3000 - - Julius Wallmann, Bernburg. 92586 3000 . - Ernst Gustav Herschel, Dresden. 49195 3000 - - Ernst Hinckelmann, Glauchau 94894 3000 - - Eduard Nitzsche, Dresden. 49884 3N00 - - R. Louis Böhne, Dresden. 96274 3000 - . Ernst Brawert, Leipzig. 99665 8000 - > Ernst Hinckelmann, Glauchau, und Herrn Traug. Höffer, Neustadt chO. 50397 3000 - 51521 3000 - - Tr. Goldammer, Sebnitz. - Georg Jacobi, Dresden. Gewinne st 1906 Mark. Nr. 4955 11702 14998 17325 17816 20929 26004 27606 29034 30441 30527 31885 36890 37971 41481 42777 45146 47210 49003 54367 59971 60070 62348 63239 63845 67162 68184 70404 73018 82039 83083 84337 84790 84816 85182 89796 91421 94165 98784. Gewinne st 566 Mark. Nr 709 2034 2577 3840 7639 11102 12163 12852 14737 16258 21956 22928 24256 28364 29980 SI140 33736 34128 37280 37556 39997 41277 43235 45585 46357 47944 48909 51101 51338 53522 57618 60392 61303 65169 67682 68518 70808 71298 71655 72015 72927 74614 78630 79153 79402 82135 83357 86618 88889 89497 90887 91759 91905 92386 94018. Gewinne st 366 Mark. Nr. 1621 3328 4287 5219 6012 6113 6146 6713 7448 7751 7965 8889 9859 11456 11824 12902 14029 14649 15468 15474 16891 16813 16835 17954 18012 18082 18180 18465 20253 21681 21702 22930 22952 26253 26339 26956 26965 27064 27879 28244 29925 30280 80432 33144 35609 35773 36285 38907 39184 39352 40380 41559 42323 42382 44485 46026 46941 49531 50363 50415 51282 51474 51713 51874 52064 52239 53003 53167 53363 53922 54369 55254 55255 56401 56588 58930 59048 59086 59576 60510 60939 61060 61157 61808 62017 62732 62842 65019 66974 «7207 68038 68749 70617 71408 74392 76176 76799 80207 80414 81089 81366 81382 81805 82819 83312 84532 85350 85555 86468 88500 88815 89187 90500 90993 91100 94422 94852 95082 95085 96394 97389 97725 99363. Gewinne st 2Lft Mark. Nr. 30 114 24 72 92 231 331 38 85 429 61 90 606 10 49 651 752 892 900 919. »023 90 127 227 32 33 81 325 51 89 456 500 510 607 10 705 825 910 13. »044 49 105 6 68 79 85 204 52 65 835 444 530 648 73 696 702 81 85 91 944. »045 57 120 43 290 93 305 420 56 568 643 52 63 752 67 770 957 59 65 83 3068 70 126 97 204 371 544 51 96 618 731 66 72 804 823 957. »083 86 111 238 52 564 765 8t 987. «064 134 94 96 226 32 47 70 835 87 95 401 14 44 653 714 30 808 39 62 85 98 925. "010 44 63 93 131 51 52 209 13 64 93 94 330 439 588 747 818. «007 116 73 417 45 69 527 600 767 947. »053 58 149 58 227 93 378 91 409 11 15 33 563 72 74 581 684 711 28 44 86 834 80. t«007 19 288 312 42 51 81 429 59 77 520 66 82 «05 837 889 989. II116 314 417 597 661 80 717 97 833 35 52 66 928. I»192 97 222 399 406 33 532 77 88 609 26 700 724 50 764 82 871 933 39 49. I»029 85 259 61 75 351 62 68 70 436 52 95 638 714 21 742 823 26 52 92 947. 14005 81 122 44 239 76 339 96 469 585 619 90 779 863 86« 981 90. IL084 200 203 63 352 92 96 446 529 37 50 723 42 83 826 51 78. »«143 270 75 357 584 618 51 720 831 88 916. «»012 314 55 456 99 618 69 714 20 36 824 86 951 52. «8087 102 63 307 39 42 53 68 70 504 50 52 791 823. 10141 61 235 50 82 314 15 43 61 424 31 51 88 500 524 535 633 735 74 79 818 71 952. 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Wie schützt mau sich vor Täuschuun beim kaufe der allgemein beliebten Rich. Brandtschen Schweizerpillen- Indem man vor allem auf den Vornamen Rich. Gewicht legt. Ferner wissen alle Freunde der Schwcizerpillen, daß jede Schachtel mit einer Gebrauchsanweisung umgeben ist und diese letztere durch ein leichte- Gummibändchen scstgehalten wird; man nehme daher beim Kaufe diese Gebrauchsanweisung ab und überzeuge sich sofort, daß auf der runden roten Etikette mit schwarzen Buchstaben die im Kreise gesetzten Worte „Apotheker Rich. Brandts Schweizer-Pillen" stehen. In »er Mitte des roten Grundes muß sich ein weißes kreuz und daraus der NamenSzug Rchd Brandt befinden. Wer ganz sicher gehen will, der schneide sich diese Zeilen aus seiner Zeitung und vergleiche beim kaufet Preis 1 Mk. in den Apotheken. 3137 lt ujeouit rmcbon Näcftf Könij ckokonnnke W h As-recke. D
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